Zum Katholizismus konvertieren?

Allgemein Katholisches.
Benutzeravatar
Seraphina
Beiträge: 1245
Registriert: Dienstag 25. Januar 2011, 21:35
Wohnort: Erzbistum Köln

Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von Seraphina »

Hallo,

ich bin zwar jetzt schon etwas länger hier im Forum, aber das ist mein erster Beitrag und ich frage gleich um ganz viel Hilfe (und schreibe auch sehr viel), ich hoffe ich nerve euch damit nicht, wenn doch, bitte ignorieren.
Ich hoffe auch, dass ich das im richtigen Thread veröffentlicht hab, ansonsten bitte verschieben.



Ich bin 17 Jahre alt und neuapostolisch.
Aber das überzeugt mich schon lange nicht mehr. Seit langem habe ich ernsthafte Zweifel an der Neuapostolischen Kirche.
Immer mehr kommt mir die Lehre dieser Gemeinschaft wie notdürftig für die Zwecke zusammengesponnenes Zeug vor. Die sogenannten Priester und anderen Amtsträger scheinen mir mittlerweile entweder wie naive, gläubige Männer die sich für die Zwecke der NAK ausnutzen lassen und nach ein paar Jahren alle mit den Nerven völlig fertig sind (Mehrfachbelastung: Amtsträger, Beruf, Familie) oder wie total extrem davon überzeugte Leute vor, die überall den Exklusivitätsanspruch der NAK verbreiten müssen.
Dabei wird das Ganze auch nicht dadurch besser gemacht, dass sie sich alle gegenseitig wiedersprechen und nicht einmal so wirklich die Liturgie können, wenn sie auf die Gemeinden losgelassen werden. (Aber der Stammapostel ist ja auch kaum besser…)
Deren Lieblingsbeschäftigung ist es übrigens jungen Leuten wie mir ein schlechtes Gewissen einzureden: Als ich letztens beispielsweise nicht im sogenannten Jugendgottesdienst war, sondern im „normalen“ Gemeindegottesdienst und ich daraufhin verständlicherweise gefragt wurde, warum ich nicht bei der Jugend sei und antwortete, dass ich noch so viel für die Schule zu tun habe (unter anderem Hausaufgaben, mindestens ein Referat und auch noch ein bisschen lernen) und daher keine Zeit habe, den halben bis dreiviertel Tag bei einem Jugendgottesdienst zu verbringen , aber mir der Gottesdienst an sich sehr wichtig sei und ich daher mit meiner Mutter in den Gemeindegottesdienst gekommen sei sagte man mir doch ehrlich dass ich doch schon hundert Einsen auf dem Zeugnis habe und ich doch lernen müsse Prioritäten zu setzen…
Außerdem wollen sie nicht wirklich akzeptieren, dass ich in der NAK maximal eine Freundin, bzw. mittlerweile mehr nur noch sehr gute Bekannte habe und meine wahren Freunde woanders…

Jedenfalls: lange Rede, kurzer Sinn: Ich fühle mich dort wie in einem Gefängnis, mit christlichem Glauben hat das für mich kaum mehr etwas zu tun und ich will da raus!
Wohin? Wahrscheinlich in die Katholische Kirche…
Problem: Ich weiß nicht wie…

- Verstehen tut mich eh keiner, alle Leute denken ich hab das perfekte Leben: gute Freunde, in der Schule gut (Jahrgangsbeste, fast nur Einsen, Latinum mit Eins…), im Sport gut (im Verein, beste aus der Stadt, beste aus dem Bezirk, viertbeste aus meinem Bundesland und achtzehntbeste aus Deutschland…), dass ich ein wirkliches Problem habe, sieht niemand. Wer auch? Für Gott interessiert sich in meinem Umkreis so gut wie niemand…

- meine Mama ist auch neuapostolisch, wirklich überzeugt ist sie davon auch nicht, aber wir sind damals vor sechs oder sieben Jahren neuapostolisch geworden, weil es uns da gefiel.
Beziehungsweise eigentlich war meine Mutter evangelisch, mein Vater (den ich nicht kenne, -> Schlägertyp, Mama hat sich von ihm getrennt, bzw. ist nachts geflohen als ich noch kein halbes Jahr alt war) ist (wahrscheinlich immer noch) orthodox, daher wurde ich damals nicht getauft, weil sie sich nicht einig werden konnten. Ich sollte mich später selbst entscheiden, wenn ich alt genug dafür sei…früher waren wir dann immer in evangelischen Kirchen, war ja auch klar, schließlich war meine Mama ja evangelisch, aber da wurde sie dann rausgeekelt, weil ja kleine Kinder sich nicht immer vorbildlichst verhalten…später so mit 10 hab ich gesagt, Mama, ich will in die Kirche (war mir damals egal in welche, ich war halt noch ein naives Kind)…wir sind dann in die neuapostolische gekommen, weil wir da „Freunde“ hatten, die uns ein paar Mal mitgenommen haben. Ich wurde da dann mit 11 oder so getauft und mit 14 konfirmiert.
Zurück, warum das alles Teil meines Problems ist: meine Mama und ich leben nur zu zweit und daher machen wir fast alles eigentlich gemeinsam und meine Mama hält zwar mittlerweile, wie schon geschrieben, auch nicht mehr viel von der neuapostolischen Kirche, aber sie steht so auf dem Standpunkt es gibt keine falsche Kirche, solange man es ernst meint (ist ja auch nicht wirklich falsch, diese Einstellung…), jedenfalls, von der katholischen Kirche hält sie auch nicht so viel, auch wenn sie weiß, dass ich gerne katholisch wäre, oder zumindest, dass ich mich dahin gezogen fühle.
Und ich habe keine Ahnung, wie man über sowas mit Eltern reden kann…
Aber akzeptieren würde sie es auf jeden Fall.

- wahrscheinlich mit das größte Problem auf dieser Liste: wie komme ich aus der neuapostolischen Kirche raus?? So einfach lassen die mich da wahrscheinlich nicht gehen, vor allem nicht, wenn meine Mama da gegebenenfalls bleibt, dann besuchen die mich noch hundertmal zu Hause und sagen mir ich soll doch sehen, wo die Wahrheit ist und das ewige Heil finde ich nur in der neuapostolischen Kirche und durch ihre Apostel…

- nächstes Problem: Ich bin saufeige, wenn ich woanders in die Kirche will, traue ich mich kaum allein, meine Mama will ich auch nicht immer mitschleppen, auch wenn ich damit eigentlich kein Problem hätte, aber ich will sie ja auch nicht die ganze Zeit belästigen, klar, sie ist gläubig und hat kein Problem damit, mit mir in die Kirche zu gehen, auch nicht damit in nicht-neuapostolische Kirchen zu gehen, aber wohl eher damit, wenn ich sie samstags ständig irgendwo hinschleppe, weil für sie dann ja der ganze Tag kaputt ist, stattdessen sonntags noch ein zweites Mal in die Kirche gehen, will sie glaube ich auch nicht, sie ist nicht der Typ Mensch, der den ganzen Tag in der Kirche verbringen könnte, so wie ich…
Jedenfalls meine (katholischen) Freunde, gehen alle nicht in die Kirche, als ich eine von ihnen letztens fragte, ob sie mit mir in den Schulgottesdienst komme (und der hat außer dem Vater Unser und einem Schlusssegen und eventuell, bei manchen Lehrern noch einem Beginn im Namen des dreieinigen Gottes, nichts mit Gott zu tun), sagte sie mir, oh nee, da muss ich ja beten, eine andere sagte, warum, nee, ich will länger schlafen, noch eine andere fragte einfach, was soll ich denn da? Wie soll ich solche Leute denn dann in eine Kirche kriegen?! Zwei andere mit denen ich mich mal über Kirche unterhalten habe, nicht bei mir aus der Schule (wobei ich mich mittlerweile frage, ob die noch meine Freunde sind, ich glaube das nicht mehr), sind noch extremer: die eine geht nicht mehr in die Kirche, weil sie den neuen Pfarrer nicht mag, deshalb ist sie auch nicht gefirmt, die andere sagte mir wörtlich sie will ja gefirmt werden wegen des Geldes aber habe keinen Bock auf den vefic(ich will’s jetzt nicht ausschreiben) Unterricht.
Also müsste ich ganz alleine immer in die Kirche gehen…damit habe ich ja kein wirkliches Problem…aber wo ich niemanden kenne, am Anfang allein hinzugehen, dazu gehört für mich sehr viel Mut…

Außerdem, ich weiß ja nicht mal, ob die katholische Kirche die richtige ist? Klar, wenn eine christliche Kirche die richtige ist, dann die katholische…aber ist meine ganze Mühe dahin zukommen der richtige Weg? (und jetzt klärt mich bitte nicht darüber auf, dass es ja nur eine Kirche gibt und das andere alles nur Gemeinschaften sind, oder so…das löst nämlich nicht mein Problem und verkompliziert es mir nur noch mehr mich auszudrücken)
Aber es vergeht kein Tag mehr, wo ich nicht darüber nachdenke, jeden Tag wird es noch schlimmer, jeden Tag kommt es mir stärker ins Bewusstsein, dass ich aus der Neuapostolischen Kirche raus will und in die katholische…vielleicht das größte Problem bei der Sache: ich weiß nicht warum ich in die katholische Kirche will und nicht beispielsweise in die evangelische: es hat sich eines Tages so in meinen Kopf gebohrt, vielleicht liegt es aber auch einfach nur daran, dass ich seit fünf Jahren in der Schule im katholischen Religionsunterricht bin…(wobei man den erst seit einem Jahr Unterricht nennen kann…davor hatte ich eine Lehrerin, die…naja, will ja hier nicht schlecht über andere Menschen reden)…

Vielleicht sollte ich eine Zeit lang von allem Abstand nehmen, aber das halte ich nicht aus, nicht in überhaupt irgendeine Kirche zu gehen…
Meine Mama sagt mir immer ich bin zu gläubig für die neuapostolische Kirche und ich hinterfrage zu viel (Fragen sollte man sich da besser nicht stellen, das wird als falsch, da kein kindlicher Glaube angesehen)

Das ist zwar bei weitem nicht alles, aber ich will’s mal dabei belassen, damit es überhaupt noch irgendwer liest =)

Habt ihr irgendwelche Tipps für mich?
Eigene Erfahrungsberichte? Ich weiß hier im Forum gibt es einige, die früher selbst in der NAK waren.
Vorschläge, wie ihr so ein Problem angehen würdet?
Was würdet ihr machen?

Außerdem: Was würde es für mich konkret bedeuten, wenn ich katholisch werden würde?


Ich danke für eventuelle Antworten.

Gottes Segen,
Seraphina
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

Petra
Beiträge: 6157
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 19:30

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von Petra »

Hallo Seraphina,
willkommen im Forum.
Könntest Du Dir vorstellen zu einem Pfarrer zu gehen oder mit einem Religionslehrer zu sprechen? Das wäre normalerweise der erste Schritt. - Es gibt auch von einigen Bistümern Aktionen im Internet, dort kann man sich erkundigen und bekommt auch Kontakt mit Katholiken, die weiterhelfen, wenn das erwünscht ist. (Man muss sich da anfangs nicht streng nach Wohnort verhalten, also wenn Du in Berlin wohnst, kannst Du auch in München nachfragen.)

Benutzeravatar
Melody
Beiträge: 4263
Registriert: Mittwoch 22. März 2006, 16:05
Wohnort: in der schönsten Stadt am Rhein... ;-)

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von Melody »

Hallo Seraphina,

erstmal herzlich Willkommen im Forum! :huhu:

Ich freue mich, dass Du zu den wenigen Jugendlichen gehörst, die sich große Gedanken um den Glauben machen. Ein wenig erinnerst Du mich an mich selbst zu der Zeit...
Ich war damals in der evangelischen Kirche, war allerdings in Deinem Alter von der NAK fasziniert, dort ging es wenigstens im Gegensatz zu uns endlich mal um Gott... ;-)

Ich hab jetzt nicht viel Zeit, um lange zu schreiben.

Bei mir hat es bis zum Alter von 32 Jahren gedauert, bis ich in die katholische Kirche konvertiert bin.

So, wie Du Dich anhörst, wirst Du schneller sein...

Nur kurz: Lass Dich nicht beirren.

Das Dumme und Schwierige ist heutzutage, dass es in allen christlichen Gemeinschaften wohl schwierig ist, jugendliche Gleichgesinnte zu finden, und wenn Du schon länger hier im Forum mitliest, dann weißt Du sicherlich auch, dass es innerhalb der katholischen Kirche viele Strömungen gibt, die diese protestantisieren wollen.
Das ist eine schwierige Situation für Konvertiten!

Du brauchst jetzt junge Katholiken, die Dich begeistern können.

Vielleicht wäre die Jugend 2 was für Dich, ich bin aus dem Alter leider heraus: http://www.jugend2.org/framework/index.php?id=221

Vielleicht gibt es bei Dir in der Nähe auch ein sog. Nightfever. Das gibt es z. B. in Düsseldorf, Köln oder Bonn. Dort würdest Du begeisterte und verständnisvolle Ansprechpartner finden.
Du gibst ja NRW als Wohnort an.

Ich denke, Du wirst jetzt erst Ruhe finden, wenn Du katholisch bist, egal wie lange der Weg dauern mag und welche Hürden Du dabei nehmen wirst. Aber Gott lässt Dich jetzt nicht mehr los! Und das ist schön und macht Mut, oder?! ;-)

Gottes Segen auf Deinem Weg...
LG.
Melody.
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

Benutzeravatar
ziphen
Beiträge: 1396
Registriert: Donnerstag 26. August 2010, 18:44

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von ziphen »

Ich bin kein Katholik, deshalb nur so viel:

Unter Vorbehalt: Man wird nicht einfach so Katholik. Du müsstest dich - soweit ich weiß - in einer Art Unterricht im Katholischsein unterweisen lassen. Erst danach könntest du aufgenommen werden, mit der Firmung. Diese wird aber wahrscheinlich mit deiner Taufe zusammenfallen müssen, da du - laut wikipedia - wahrscheinlich nicht gültig getauft bist, da nicht unter fließendem Wasser geschehen.

Dein Entschluss die NAK zu verlassen schein mir schon festzustehen.
Ich würde dir vorschlagen, die Angelegenheit mit deiner Mutter zu besprechen bzw. ihr zu erklären, gerade weil sie auch nicht (mehr) überzeugt ist. Eventuell tritt sie gleich mit aus. Falls nicht, kann sie dir wenigstens den Rücken frei halten und, falls deine Glaubensbrüder und -schwestern wirklich so penetrant sind, diese an der Tür abwimmeln.

Die NAK ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, du wirst deinen Austritt also vermutlich beim für dich zuständigen Standesamt erklären müssen. Du solltst dort einfach mal anrufen und dich erkundigen.
Hier scheinen einige es so, also über das Standesamt, gemacht zu haben.

Überleg dir das mit den Katholiken noch mal!
Dort ist auch nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Ich befürchte gar, dass in den nächsten Jahren eine oder mehrere neue "Katholische Kirchen" (zumindest im deutschsprachigen Raum) aus der una sancta catholica et apostolica ecclesia hervorgehen werden.

Gottes Segen für dich!

PS: Zu deinen Mitschülerinnen: Vergiss es! Orientiere dich in Sachen Kirche nicht an denen. Als gläubiger Christ oder jemand, der es versucht zu sein, bist du oft unverstandener Außenseiter.

Zu diesem Beitrag gab es ein Gespräch, dort: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php? ... 2#p5382
Zuletzt geändert von ziphen am Montag 25. Juli 2011, 19:06, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.

Paul Gerhardt: O Welt, sieh hier dein Leben

iustus
Beiträge: 7159
Registriert: Samstag 8. Juli 2006, 14:59

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von iustus »

Seraphina hat geschrieben: - nächstes Problem: Ich bin saufeige, wenn ich woanders in die Kirche will, traue ich mich kaum allein, meine Mama will ich auch nicht immer mitschleppen, auch wenn ich damit eigentlich kein Problem hätte, aber ich will sie ja auch nicht die ganze Zeit belästigen, klar, sie ist gläubig und hat kein Problem damit, mit mir in die Kirche zu gehen, auch nicht damit in nicht-neuapostolische Kirchen zu gehen, aber wohl eher damit, wenn ich sie samstags ständig irgendwo hinschleppe, weil für sie dann ja der ganze Tag kaputt ist, stattdessen sonntags noch ein zweites Mal in die Kirche gehen, will sie glaube ich auch nicht, sie ist nicht der Typ Mensch, der den ganzen Tag in der Kirche verbringen könnte, so wie ich…

Jedenfalls meine (katholischen) Freunde, gehen alle nicht in die Kirche, als ich eine von ihnen letztens fragte, ob sie mit mir in den Schulgottesdienst komme (und der hat außer dem Vater Unser und einem Schlusssegen und eventuell, bei manchen Lehrern noch einem Beginn im Namen des dreieinigen Gottes, nichts mit Gott zu tun), sagte sie mir, oh nee, da muss ich ja beten, eine andere sagte, warum, nee, ich will länger schlafen, noch eine andere fragte einfach, was soll ich denn da? Wie soll ich solche Leute denn dann in eine Kirche kriegen?! Zwei andere mit denen ich mich mal über Kirche unterhalten habe, nicht bei mir aus der Schule (wobei ich mich mittlerweile frage, ob die noch meine Freunde sind, ich glaube das nicht mehr), sind noch extremer: die eine geht nicht mehr in die Kirche, weil sie den neuen Pfarrer nicht mag, deshalb ist sie auch nicht gefirmt, die andere sagte mir wörtlich sie will ja gefirmt werden wegen des Geldes aber habe keinen Bock auf den vefic(ich will’s jetzt nicht ausschreiben) Unterricht.
Also müsste ich ganz alleine immer in die Kirche gehen…damit habe ich ja kein wirkliches Problem…aber wo ich niemanden kenne, am Anfang allein hinzugehen, dazu gehört für mich sehr viel Mut…
Hallo Seraphina :huhu: ,

was Du da schreibst, kann ich sehr gut verstehen. Mir ging es da sehr, sehr ähnlich!

Ist das hier in Deiner Nähe: http://www.kloster-stiepel.org?

Vielleicht lohnt sich ein Gottesdienstbesuch dort? Dort findest Du auf alle Fälle viel, viel mehr als im Schulgottesdienst und in einer 815-Gemeinde (wobei es auch dort Ausnahmen gibt, aber sie sind sehr selten und ohne Empfehlung kaum zu finden ;) ).


Viele Grüße!

Benutzeravatar
Dottore Cusamano
Beiträge: 1129
Registriert: Sonntag 20. Januar 2008, 15:19

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von Dottore Cusamano »

Hallo Seraphina!

Auch von mir ein herzliches Willkommen! :huhu:

Vielleicht wäre der Neokatechumenale Weg etwas für Dich (auch im Hinblick auf eine gründliche Unterweisung im katholischen Glauben).

http://www.neokatechumenat.de/

In Nordrhein-Westfalen gibt es Gemeinschaften in Köln, Bonn, Düsseldorf und Krefeld.

LG
DC
Zuletzt geändert von Dottore Cusamano am Montag 25. Juli 2011, 19:52, insgesamt 1-mal geändert.
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)

iustus
Beiträge: 7159
Registriert: Samstag 8. Juli 2006, 14:59

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von iustus »

iustus hat geschrieben:
Ist das hier in Deiner Nähe: http://www.kloster-stiepel.org?

Vielleicht lohnt sich ein Gottesdienstbesuch dort? Dort findest Du auf alle Fälle viel, viel mehr als im Schulgottesdienst und in einer 815-Gemeinde
Gottesdienstzeiten:

Heilige Messen an Sonntagen:

18.3 Vorabendmesse
8.3 Lateinisches Konventamt
1. Gemeindemesse
11.3 Gemeindemesse
18.3 Abendmesse

Gemeindemessen an Werktagen:
Von Dienstag bis Samstag um 18.3 Uhr (Montag: 7.15 Uhr)

Konventmessen an Werktagen:
von Montag bis Samstag um 7.15 Uhr (Mittwoch: 18.3 Uhr)

Benutzeravatar
Gallus
Beiträge: 3424
Registriert: Montag 27. Dezember 2010, 11:13
Wohnort: Erzbistum Köln

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von Gallus »

Willkommen im Forum, Seraphina!

Es ist tatsächlich nicht sehr schwer, katholisch zu werden. Grob gesagt sind folgende Schritte nötig:

1. Kontakt zu einer Gemeinde aufnehmen, oder falls in Deine Nähe vorhanden vielleicht auch zu einem seelsorgerisch tätigen Kloster.

2. Dann folgt eine Zeit der Katechese. Idealerweise ein Priester, eventuell aber auch ein Pastoralreferent wird sich über einen längeren Zeitraum (dem Hörensagen nach variiert das zwischen vier Monaten und einem Jahr, je nachdem an wen man gerät) immer mal wieder mit Dir treffen und Dir den katholischen Glauben nahe bringen. Achte darauf, daß Dich hier jemand betreut, der die Sache auch wirklich ernst nimmt. Es soll auch Pastoralreferenten geben, die solche Gelegenheiten nutzen um ihre Visionen von Kirchenreformen auszubreiten.

3. Schließlich der formale Akt der Aufnahme. Klassisch so: erste Beichte, dann in einer Hl. Messe Erstkommunion und Firmung in einem Durchgang. Leider nehmen manche Priester das mit der Beichte nicht mehr so wichtig. Und es kommt auch vor, daß die Aufnahme ohne Firmung vollzogen wird und diese dann irgendwann später nachgeholt wird.

Kurz gesagt: Der erste Schritt ist der schwierigste, wenn Du Dich einmal entschlossen hast katholisch zu werden, dann ist die wichtigste Hürde auch schon genommen.

Vielleicht wäre es im Vorhinein ganz gut, mal einen Blick in den Katechismus zu werfen, oder besser den Jugendkatechismus ( http://www.droemer-knaur.de/buecher/YOU ... 91497.html ). Dann kannst Du schonmal klären, ob Du all das, was wir Katholiken glauben (oder glauben sollten...) auch glaubst.

Benutzeravatar
Bernado
Beiträge: 3961
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 17:02
Wohnort: Berlin

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von Bernado »

iustus hat geschrieben:
ziphen hat geschrieben: Ich bitte demütigst um Entschuldigung.
Ich habe meinen Beitrag geändert. Ich hoffe, es ist so besser:
eine oder mehrere neue "Katholische Kirchen"
Auch das ist nicht besser. Es wird immer eine "katholische Kirche" geben und es mag auch künftig Abspaltungen von ihr geben. Aber es wird keine "katholischen Kirchen" geben.
Ja - abert trotzdem hat ziphen mit seiner Warnung nicht ganz unrecht: Die nächstern Jahre werden sehr verwirrend.

Hallo Seraphina,

auch meinerseits: herzlich willkommen.

Alle Ratschläge, die bisher gekommen sind, fand ich gut, am besten aber den, eines schönen Sonn- oder Feiertags einmal nach Bochum Stiepel zu gehen. Das bietet vermutlich für jemanden mit Deinem Hintergrund eine gute Möglichkeit zum Einstieg. Und bei den Zisterziensern von Bochum Stiepel steht nicht nur katholisch drauf - da ist auch katholisch drin.

Wenn Du in der Nähe von Bochum wohnst, kannst Du ja auch dort Erkundigungen einziehen, wo und wie Dein Weg in die Kirche praktisch aussehen könnte. Ich nehme an, das man dort gute Beratung bekommt.

Falls Du anderswo anklopfst: Laß Dir nicht erzählen, konvertieren wäre mega out und im Zeitalter der Ökumene solle jeder an seinem Platz tun, was er kann. Wer Dir damit kommt, hat wahrscheinlich selbst nicht genug Glauben, um viel davon weiterzugeben. Allzu offene Arme würden mich auch bedenklich stimmen: Wer gleich über einen Tauftermin reden will, nimmt irgend etwas nicht ernst genug - im Zweifelsfall Dich.

Ein Spaziergang ist der Weg in die Kirche nämlich nicht, und manchmal geht es schon etwas steil aufwärts. Also tief Luft holen und feste Schuhe anziehen. Zu mehreren geht es sich leichter. Miit der Mutter gemeinsam wäre großartig, aber der Tip, sich im Jugendumfeld wie Nightfever oder Generation Benedikt umzusehen, hat auch was.

Gottes Segen!
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von cantus planus »

Seraphina hat geschrieben:Hallo,

ich bin zwar jetzt schon etwas länger hier im Forum, aber das ist mein erster Beitrag und ich frage gleich um ganz viel Hilfe (und schreibe auch sehr viel), ich hoffe ich nerve euch damit nicht, wenn doch, bitte ignorieren.
Herzlich willkommen im Forum und Gottes Segen für deinen Weg! :huhu:

Vielleicht hilft es auch, wenn du oft dieses Gebet betest: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=292361#p292361
Und dieses Gebet zum Heiligen Geist: http://de.wikipedia.org/wiki/Veni_creat ... C3.BCchern
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Raimund J.
Beiträge: 6092
Registriert: Dienstag 3. April 2007, 09:33

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von Raimund J. »

Hallo Seraphina,

ein herzliches Willkommen hier im Forum! Ich freue mich sehr über diesen Thread, genau für so etwas ist unser Forum doch auch da. Respekt wie "zielsicher" Du in Deinem Alter an das Thema herangehst. Wenn ich da zurückdenke, wie ich in dem Alter war, oh je ...

Katholische Kirche ist durchaus auch jung und cool! Lass Dich da bloss nicht von vielen Meinungen in Deinem Umfeld, die Du garantiert zu hören bekommst, wenn Du auf diesem Weg weitergehen willst, irritieren. Und ja, was Du in real existierenden Pfarrgemeinden erleben wirst, kann durchaus auch sehr ernüchternd sein, lass Dich davon auch nicht abschrecken!

Wenn Du hier im Kreuzgang mitliest, wirst Du ja auch schon einige Literaturtips mitbekommen haben. Empfehlen möchte ich auf jeden Fall folgendes Büchlein mit Geschichten von Leuten, die konvertiert sind: "Wenn ER anklopft" http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php? ... ft#p491085

Empfehlenswert zum lesen sind auch die ganzen aktiven Leute in der sog. Blogoszoese: http://bloggerliste.blogspot.com/, da weht oft ein frischer Wind, der Mut macht!

Ich kann Dir nur raten, den angedachten Weg weiter zu gehen. Das es spannend wird, kann ich Dir versprechen! :daumen-rauf:
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Benutzeravatar
Melody
Beiträge: 4263
Registriert: Mittwoch 22. März 2006, 16:05
Wohnort: in der schönsten Stadt am Rhein... ;-)

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von Melody »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Empfehlen möchte ich auf jeden Fall folgendes Büchlein mit Geschichten von Leuten, die konvertiert sind: "Wenn ER anklopft" http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php? ... ft#p491085
Sehr guter [Punkt] Dem möchte ich mich anschließen! :daumen-rauf:
;)
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

iustus
Beiträge: 7159
Registriert: Samstag 8. Juli 2006, 14:59

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von iustus »

Bernado hat geschrieben: Alle Ratschläge, die bisher gekommen sind, fand ich gut, am besten aber den, eines schönen Sonn- oder Feiertags einmal nach Bochum Stiepel zu gehen.
Sonn- oder feiertags oder in die Jugendvigil: http://www.kloster-stiepel.org/Jugend.jugend..html

Benutzeravatar
Christiane
Beiträge: 1708
Registriert: Montag 11. Mai 2009, 13:07
Wohnort: Berlin (Tegel)

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von Christiane »

Dottore Cusamano hat geschrieben:Hallo Seraphina!

Auch von mir ein herzliches Willkommen! :huhu:

Vielleicht wäre der Neokatechumenale Weg etwas für Dich (auch im Hinblick auf eine gründliche Unterweisung im katholischen Glauben).

http://www.neokatechumenat.de/

In Nordrhein-Westfalen gibt es Gemeinschaften in Köln, Bonn, Düsseldorf und Krefeld.

LG
DC
Also ich bin ja übers Neokatechumenat in die Kirche gekommen. Damals ungetauft und atheistisch erzogen (wobei meine Eltern alles andere als Kampfatheisten sind. In meinem Entschluss katholisch zu werden haben sie mich immer unterstützt). Ich bin sehr froh darüber. Das Neokatechumenat ist definitiv eine sehr gute Adresse, wenn man katholisch werden will (ob durch Taufe oder Firmung). Allerdings muss ich auch eine Wort der Warnung aussprechen. Wer es flott will, ist da definitiv falsch. Bei mir hat es bis zu meiner Taufe knapp vier Jahre gedauert und das war noch schnell für neokatechumenale Verhältnisse. Normalerweise kann man im Schnitt mit sieben Jahren rechnen (bei Taufanwärtern, einfache Konversion mit Firmung geht etwas schneller).

Christiane
"Die Demokratie feiert den Kult der Menschheit auf einer Pyramide von Schädeln." - Nicolás Gómez Dávila

"Gott kann machen, dass eine Communio entsteht zwischen dem Idiot und dem Arschloch." (Ausspruch auf einem NK-Gemeinschaftstag)

Benutzeravatar
Seraphina
Beiträge: 1245
Registriert: Dienstag 25. Januar 2011, 21:35
Wohnort: Erzbistum Köln

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von Seraphina »

@alle: ganz, ganz herzlichen Dank für eure zahlreichen Antworten!! Danke, dass ihr euch Zeit nehmt für sowas!

@Petra: Dass ich mit einem Pfarrer sprechen könnte, ist mir klar...mit meinem Reli-Lehrer sprechen würde ich eigentlich auch sehr gern (hab ja geschrieben, dass ich im katholischen Religionsunterricht bin), dem würde ich auch sehr vertrauen, er ist der gläubigste und weiseste Mensch, den ich kenne...aber mach sowas mal in der Schule, ohne dass es einer mitkriegt...du weißt doch auch wie die meisten drauf sind...und dass wo ich so feige bin...nicht, dass ich mich dafür schäme an Gott zu glauben...aber :(
Ich glaube nicht, dass ich das tatsächlich hinkriegen würde, jemanden anzusprechen, zumindest nicht alleine...

@Melody: Junge Katholiken, die mich begeistern können...wie schön wäre es, wenn ich welche kennen würde...das würde alles um einiges erleichtern, weil ich dann ja nicht alleine in die Kirche müsste...
Aber danke, dein Beitrag macht mir Mut...ja Gott wird mich nicht loslassen und vorallem hat er mich schon immer festgehalten...ich weiß nicht, wo ich sonst wäre (und wills mir auch lieber nicht vorstellen) :)

@Ziphen: Also nachdem, was ich gehört habe wird die Taufe der neuapostolischen Kirche von den beiden großen Kirchen anerkannt, da sie trinitarisch vollzogen wird, auch wenn ich schon oft gehört habe, dass das skeptisch gesehen wird, da die NAK nur mit Wasser bestreicht...aber das ist ja hier jetzt auch nicht Hauptthema^^
Klar, meine Mutter wird das eh alles mitkriegen, schließlich lebe ich ja mit ihr zusammen und unterstützen würde sie mich immer :)
Aber naja, Friede, Freude, Eierkuchen ist glaube ich nirgendwo was, schließlich sind wir auch nur alle Menschen :)
Und meine Mitschüler kann ich in Sachen Gott, Kirche, Religion, Glaube etc. eh vergessen: wir waren das letzte jahr 14-16 Schüler im katholischen Religionsunterricht...davon ich die einzige nicht-Katholikin, zwei weitere, die zwar katholisch aber nicht gefirmt sind...wir waren zwei, die das Glaubensbekenntnis konnten, drei, die wussten, was Karfreitag ist...weiter muss ich glaube ich nicht gehen...

@iustus: ja, es ist einigermaßen in der Nähe =) mit Bus und Bahn eineinhalb bis zwei Stunden...fragt sich, wer mit mir dahin geht?...aber vllt traue ich mich auch mal irgendwann alleine...netter Tipp, danke dir :)
Ich muss natürlich auch schauen, wie ich dahin komme und wieder weg...mit Bussen und Bahnen ist das am Wochenende und vorallem morgens und abends immer ein wenig schwierig...

@Dottore Cusamano: erstmal danke :)...aber die Seite überfordert mich ein wenig...könntest du das vllt mal kurz in einfach Worten erklären, um was es da geht?

@Gallus: ja, genau der erste Schritt ist mein Problem =)
In den normalen Katechismus habe ich schon mal reingeschaut, den gibts ja auch online...aber er ist halt sehr lang...aber ich werde zumindest nochmal darin lesen...nur was nützt mir schon das ganze Gelese, wenn keine Taten folgen...^^

@Bernado: wie schon geschrieben, mit Bochum schaue ich mal =)
Ansonsten: Abwimmeln lassen werde ich mich bestimmt nicht (hoffe ich), auch wenn ich feige und schüchtern bin...es gibt Sachen, die sind mir wichtig und wenn ich sie einmal angefangen habe, dann bringe ich sie eigentlich auch zu Ende...
Und: von offenen Armen und Leuten, die einen sofort irgendwo reinziehen, habe ich persönlich vorerst genug :D
Meine Mama, denke ich kommt mit, wenn ich denn dann mal gehe, oder kommt nach, weiß ich nicht...vielleicht geht sie auch in die evangelische Kirche zurück, glaube ich aber auch eigentlich nicht wirklich...aber ich denke mal, ich versuche mal herauszufinden, was es hier für Jugendgruppen gibt, wobei in meiner Stadt halt oft das Problem ist, dass von den wenigen, die zu sowas gehen, noch weniger Leute wirklich gläubig sind (hört man zumindest immer so)...
Aber du machst mir Hoffnung, danke!

@Cantus Planus: Danke, die beiden Gebete sind sehr schön, ich werde sicherlich darauf zurückgreifen :)

@Raimund Josef H.: wär ja schön, wenn ich zielsicher wäre :D
Meinungen zu Gott und Kirche in meinem Umfeld? Auf die meisten davon höre ich schon lange nicht mehr, die sind eigentlich alle gleich: das ist langweilig/für alte Leute/Gott gibt es nicht/wie kann so jemand gebildetes wie du an sowas glauben, etc...ich habe definitiv schon mehrmals erfahren, dass Gott bei mir ist, das ist ein viel stärkeres Gefühl, als die "Meinung" von uninteressierten Leuten :)
Das mit den Blogs hört sich gut an, da werde ich bestimmt mal ein wenig (oder auch ein wenig mehr) drin lesen.
Was die Spannung angeht: Manchmal brauche ich davon gar nicht unbedingt so viel :D

Nochmal danke an alle für die vielen hilfreichen Tipps und die ganzen Segenswünsche, ich weiß das sehr zu schätzen.
Aber schreibt gerne weiter, ich kann jede Hilfe brauchen =)

Gottes Segen,
Seraphina

Wollte gerade veröffentlichen, da hat das Forum mir gemeldet, dass noch ein neuer Beitrag geschrieben wurde...
@Christiane: was genau ist dieses Neokatechumenat denn jetzt? :)
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

Katholik43
Beiträge: 119
Registriert: Dienstag 11. Mai 2010, 12:45

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von Katholik43 »

Gelobt sei Jesus Christus!

Hallo Seraphina,

danke für Dein schönes Zeugnis. Das Wichtigste für den Übertritt in die Katholische Kirche scheint bei Dir schon vorhanden zu sein: die starke Sehnsucht nach Gott.

Wie der Weg in die Katholische Kirche genau aussieht, hängt von den Bedingungen vor Ort ab. In Großstädten gibt es oft Einrichtungen wie diese: http://www.kgi-fides.de/ Sie bieten nicht nur Gespräche zur Kontaktaufnahme an, sondern oft auch Glaubenskurse, an deren Abschluss die Aufnahme in die Katholische Kirche in der nächsten Osternacht steht. Der Vorteil dabei: Man ist in einer festen Gruppe mit anderen, die sich auf diesen Schritt vorbereiten. Das bereichert den Weg in die Kirche, denn zum christlichen Glauben gehört immer auch die Gemeinschaft.

Auf dem Land gibt es nicht immer solche Gruppen. Manchmal erfolgt die Vorbereitung z.B. über den Katechismus und viel Selbststudium. Deshalb ist es gerade in einem solchen Fall sinnvoll, Kontakt zu einem nahegelegenen Kloster zu suchen. Einfach, indem man dort den Gottesdienst besucht. Häufig gibt es aber auch Einkehrtage, Besinnungswochenenden, Jugendvespern (Abende für Jugendliche) u.ä. Da kommt man dann oft ganz gut in Kontakt mit einem Pater oder einer Schwester, so dass man sich dann später auch mit Fragen an ihn oder sie wenden kann. Wenn Du z.B. aus dem Hochsauerlandkreis kämest, wäre das Benediktinerkloster Königsmünster in Meschede so ein Anlaufpunkt: http://www.koenigsmuenster.de/ Sie haben ein eigenes Jugendgästehaus (die Oase), bieten viele Wochenenden, aber auch Jugendvespern an.

Falls Du Deinen Heimatort oder die Orte, die Du relativ gut erreichen kannst, noch etwas mehr offenlegst, wirst Du möglicherweise weitere solcher Tipps bekommen, die vielleicht auch noch näher liegen als Stiepel (dort kann man übrigens auch mal z.B. über das Wochenende Kloster miterleben).

Eine gute Möglichkeit, den katholischen Glauben besser kennenzulernen, ist übrigens Radio Horeb ( http://www.horeb.org ). Dort gibt es viele Vorträge und z.B. auch eine Gesprächsreihe mit Erläuterungen zum Kathechismus. Das Beste ist aber immer noch, den katholischen Glauben mit und über Gleichgesinnte kennenzulernen (Glaubenskurs, Einkehrwochenende im Kloster, religiöse Gruppen wie Neokatechumenat usw).

Das Neokatechumenat ist ein Weg zum Glauben innerhalb der Katholischen Kirche. Für manche passt er, für andere nicht. Ich würde mich an Deiner Stelle erst einmal umschauen, was es in Deinem Ort bzw. in erreichbarer Nähe gibt, und mich erst dann genauer mit den einzelnen Sachen beschäftigen. Es gibt bei uns Katholens innerhalb der Kirche sehr viele unterschiedliche geistige Gemeinschaften, Bewegungen, Gruppen, Verbände usw. Gebete zum Heiligen Geist können hilfreich sein, um da hinzukommen, wo es für einen gerade passt.

Gottes Segen für Deinen Weg in die Katholische Kirche!

Benutzeravatar
Christiane
Beiträge: 1708
Registriert: Montag 11. Mai 2009, 13:07
Wohnort: Berlin (Tegel)

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von Christiane »

Seraphina hat geschrieben: Wollte gerade veröffentlichen, da hat das Forum mir gemeldet, dass noch ein neuer Beitrag geschrieben wurde...
@Christiane: was genau ist dieses Neokatechumenat denn jetzt? :)
Hallo Seraphina,

fürs Neokatechumenat haben wir hier einen eigenen Strang. http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?f=3&t=1820 Am besten du schaust mal da rein. Wenn du Fragen hast, kannst du sie am besten dort stellen. Ich werde sie, soweit es geht, gerne beantworten und die anderen Neos (umgangssprachliche Bezeichnung jener, die beim Neokatechumenat sind) im Forum sicher auch. :huhu:

Jetzt bin ich gerade etwas schreibfaul, da es schon nach Mitternacht ist.

Liebe Grüße, Christiane
"Die Demokratie feiert den Kult der Menschheit auf einer Pyramide von Schädeln." - Nicolás Gómez Dávila

"Gott kann machen, dass eine Communio entsteht zwischen dem Idiot und dem Arschloch." (Ausspruch auf einem NK-Gemeinschaftstag)

Benutzeravatar
Seraphina
Beiträge: 1245
Registriert: Dienstag 25. Januar 2011, 21:35
Wohnort: Erzbistum Köln

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von Seraphina »

@Katholik43: danke für deine ganzen Tipps :)
Was meinen Wohnort angeht, ich will ihn nicht unbedingt hier reinschreiben, da dann jeder, der mich kennt (wobei ich nicht denke, dass von denen irgendwer hier im Forum ist), sofort weiß, dass ich das bin, da allein das, was ich schon geschrieben hab, in meiner Stadt nur auf mich passt...
Ich kann vllt sagen in der Nähe von Essen...

@Christiane: danke, ich werde mir den Strang mal bei Gelegenheit anschauen :)

Ansonsten: kann ich mich nicht oft genug bei euch bedanken =)

Gottes Segen,

Seraphina
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

ad_hoc
Beiträge: 4877
Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 12:14

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von ad_hoc »

Hallo Seraphina

Katholik43 hat geschrieben:
Das Neokatechumenat ist ein Weg zum Glauben innerhalb der Katholischen Kirche. Für manche passt er, für andere nicht. Ich würde mich an Deiner Stelle erst einmal umschauen, was es in Deinem Ort bzw. in erreichbarer Nähe gibt, und mich erst dann genauer mit den einzelnen Sachen beschäftigen. Es gibt bei uns Katholens innerhalb der Kirche sehr viele unterschiedliche geistige Gemeinschaften, Bewegungen, Gruppen, Verbände usw. Gebete zum Heiligen Geist können hilfreich sein, um da hinzukommen, wo es für einen gerade passt.
Das ist absolut korrekt.
Wenn Du aus der NAK kommst, dann solltest Du vielleicht nicht unbedingt gleich zum Neokatechumenat rennen. Dieser ist nur eine Möglichkeit unter mehreren, und tatsächlich ist er für die meisten Menschen nicht geeignet.
Beispielsweise kenne ich mehrere, die schon die ganze Atmosphäre dort etwas erschreckt. Mein Platz wäre dort ebenfalls nicht. Womit ich aber nicht ausdrücken will, dass dieser Weg evtl. erst als 2., 3. oder 4. Möglichkeit in Betracht käme.

Ansonsten sind die Hinweise von Melody richtungsweisend, ganz besonders aber der Tipp zweier weiterer User, doch das Kloster in Bochum-Stiepel mal aufzusuchen, vielleicht auch mit Deiner Mutter, wenn Du Dich allein unwohl fühlst. Natürlich kannst Du dort auch einen Gesprächstermin vereinbaren, wenn Dir der Schritt in einen Jugend-Gottesdienst am Anfang zuviel des Guten sein sollte.
Ansonsten: Bleibe ganz locker, ganz cool. Der liebe Gott wird's schon richten, wenn Du ihn nur oft und inständig genug darum bittest. ;-)

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Benutzeravatar
Dottore Cusamano
Beiträge: 1129
Registriert: Sonntag 20. Januar 2008, 15:19

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von Dottore Cusamano »

ad_hoc hat geschrieben:
Wenn Du aus der NAK kommst, dann solltest Du vielleicht nicht unbedingt gleich zum Neokatechumenat rennen. Dieser ist nur eine Möglichkeit unter mehreren, und tatsächlich ist er für die meisten Menschen nicht geeignet.
Wieso sollte Seraphina nicht "gleich zum Neokatechumenat rennen", wenn sie aus der NAK kommt? Welcher Zusammenhang besteht da? Wieso ist das Neokatechumenat "für die meisten Menschen nicht geeignet"? Könntest Du diese unverständlichen und nicht nachvollziehbaren Ansichten einmal genauer auseinanderlegen?
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)

Benutzeravatar
ad-fontes
Beiträge: 9523
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 12:34

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von ad-fontes »

Seraphina hat geschrieben:@Katholik43: danke für deine ganzen Tipps :)
Was meinen Wohnort angeht, ich will ihn nicht unbedingt hier reinschreiben, da dann jeder, der mich kennt (wobei ich nicht denke, dass von denen irgendwer hier im Forum ist), sofort weiß, dass ich das bin, da allein das, was ich schon geschrieben hab, in meiner Stadt nur auf mich passt...
Ich kann vllt sagen in der Nähe von Essen...

@Christiane: danke, ich werde mir den Strang mal bei Gelegenheit anschauen :)

Ansonsten: kann ich mich nicht oft genug bei euch bedanken =)

Gottes Segen,

Seraphina
Vielleicht ist auch eine Biographie über die Hl. Edith Stein was für dich oder etwas von ihren Schriften!?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Benutzeravatar
Melody
Beiträge: 4263
Registriert: Mittwoch 22. März 2006, 16:05
Wohnort: in der schönsten Stadt am Rhein... ;-)

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von Melody »

Dottore Cusamano hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:Wenn Du aus der NAK kommst, dann solltest Du vielleicht nicht unbedingt gleich zum Neokatechumenat rennen. Dieser ist nur eine Möglichkeit unter mehreren, und tatsächlich ist er für die meisten Menschen nicht geeignet.
Wieso sollte Seraphina nicht "gleich zum Neokatechumenat rennen", wenn sie aus der NAK kommt? Welcher Zusammenhang besteht da? Wieso ist das Neokatechumenat "für die meisten Menschen nicht geeignet"? Könntest Du diese unverständlichen und nicht nachvollziehbaren Ansichten einmal genauer auseinanderlegen?
Das sollte er zumindest HIER nicht tun, weil das den Thread off-topicen würde, wie auch Dir klar sein sollte. Insofern ist Deine Frage deplaziert. Das könnt Ihr ja im Neo-Strang ausdiskutieren...

Genausowenig wie ich Seraphina jetzt zu Beginn die alte Messe empfohlen habe, sollte sie sich mit irgendwelchen Sonderwegen befassen.

Ich halte zwar auch den Weg über eine ganz "normale" Pfarrei verkehrt, weil heutzutage leider nur noch wenige Pfarreien existieren, wo man wirklich voll und ganz katholisch ist, aber deshalb hab ich ihr ja auch sowas wie Jugend2000 (dummerweise gibt's die scheinbar in Essen nicht) und Nightfever empfohlen, oder jemand anders sprach die Generation Benedikt an.

Sie braucht jetzt Gleichaltrige, die voll und ganz von Jesus entflammt sind und Seine Lehre leben wollen. Und dies mit Freude innerhalb der katholischen Kirche tun.

Leider gibt es in Essen noch kein eigenes Nightfever. Das nächste Nightfever wäre wohl in Duisburg.
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

Katholik43
Beiträge: 119
Registriert: Dienstag 11. Mai 2010, 12:45

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von Katholik43 »

Gelobt sei Jesus Christus!
Seraphina hat geschrieben:Ich kann vllt sagen in der Nähe von Essen...
danke, das reicht schon aus, um etwas gezieltere Tipps zu geben.

In Mülheim gibt es eine Totus-Tuus-Gruppe. Das sind junge, engagierte Katholiken und Katholikinnen, die sich u.a. auch in der Neuevangelisation engagieren - also z.B. Gleichaltrigen von ihrem Glauben erzählen (in Schulen u.ä.). Die Mülheimer kenne ich über Radio Horeb. Sie haben dort lange Zeit einmal im Monat am Donnerstagabend um 19:45 Uhr eine Anbetungsstunde gestaltet, und zwar sehr schön. Ich habe sie vermutlich auch schon auf dem Katholikentag in Saarbrücken live gesehen (jedenfalls klang der Gesang ähnlich) - sie sahen allesamt sympathisch aus. Kontaktinfos - auch zu den anderen Gruppen im Ruhrgebiet - findest Du unter http://www.totus-tuus.de/site/?page_id=449 .

Totus Tuus ist durch Medjugorje entstanden - ähnlich wie viele andere der glaubenstreuen Jugendbewegungen innerhalb der Katholischen Kirche (Loretto etc). Medjugorje ist von der Kirche noch nicht als Erscheinungsort anerkannt und in Teilen der Kirche umstritten (auch in diesem Forum gibt es einen heftigen Anti-Strang dazu). Lass Dich davon nicht irritieren. Totus Tuus ist eine katholische Gruppe, die für ihre Glaubenstreue auch schon im Fernsehen angegriffen wurde. Für sie trifft das zu, was Melody schreibt:
Melody hat geschrieben:Sie braucht jetzt Gleichaltrige, die voll und ganz von Jesus entflammt sind und Seine Lehre leben wollen. Und dies mit Freude innerhalb der katholischen Kirche tun.
Die Glaubensinhalte selbst kannst Du Dir auch über das Internet und Radio Horeb aneignen. Aber man braucht auch andere Gläubige für das gemeinsame Gebet, den Austausch, die gegenseitige Ermutigung, weil das Glaubensleben sonst schnell fad und trocken werden kann.

Bei den Klöstern dürfte Bochum-Stiepel passen. Die liegen in der Nähe von Essen und wollen ihr Angebot für Jugendliche ausbauen : http://www.kloster-stiepel.org/Jugend.j ... .html?&L=

Ansonsten findest Du den für Dich zuständigen Jugendpfarrer über diese Seite: http://www.jugend-im-bistum-essen.de/kathkinuju.html

Am 8. Oktober gibt es zudem eine Nachtwallfahrt der Jugendliche im Bistum Essen: http://www.lichtblick-bochum.de/nachtwallfahrt So etwas kann auch eine schöne Erfahrung in der Gemeinschaft des Glaubens sein.

Beste Grüße & Gottes Segen!

Benutzeravatar
Melody
Beiträge: 4263
Registriert: Mittwoch 22. März 2006, 16:05
Wohnort: in der schönsten Stadt am Rhein... ;-)

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von Melody »

@Katholik43
Ist dieser Jugendpfarrer denn wirklich katholisch?!

Meines Erachtens bringt es nämlich nichts, wenn man vor seiner Konversion eine andere Kirche erlebt als hinterher... ich würde Seraphina so manche Erfahrung gerne ersparen...

@Seraphina
Übrigens wohne ich in Düsseldorf, das ist ja dann wahrscheinlich nicht allzuweit weg.
Es gibt auch noch einen netten Foranten in Essen.
Also falls Du mal so ganz praktische Fragen hast bzw. jemanden brauchst, der irgendwo mit Dir hingeht?! ;)


Die NAK kenne ich übrigens durchaus ein wenig.
Bis vor ca. 1,5 Jahren glaubte ich, ich hätte eine sehr gute Freundin dort... war leider ein Irrtum... ein Irrtum, den ich noch nicht ganz verwunden habe... :(
Aber ich war einige Male mit im Gottesdienst, das letzte Mal 2009.
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

Benutzeravatar
Seraphina
Beiträge: 1245
Registriert: Dienstag 25. Januar 2011, 21:35
Wohnort: Erzbistum Köln

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von Seraphina »

Danke an alle für die weiteren lieben Antworten =)

@ad_hoc: Danke für deine Zusage, dass Gott mir helfen wir, nicht, dass ich da nicht selber dran glaube, aber wenn man das von jemand anderem hört, macht es echt Mut, es macht einen irgendwie glücklich *-*

@Melody: Danke, dass du dem Thread beim Thema hälst :D
Ne, Düsseldorf ist nicht allzu weit weg, da komme ich ursrpünglich her =)
Das mit deiner guten Freundin, tut mir Leid für dich...
Auch ich dachte dort mal viele Freunde gehabt zu haben...

@ad-fontes: ja, ich kann ja mal schauen

@Katholik43: Danke für deine Mühe mit den ganzen Links =)

Ansonsten an alle, nicht nur an dich: Ich wohne zwar in der Nähe von Essen, aber die Stadt gehört nicht zum Bistum Essen, sondern zum Erzbistum Köln^^
(In der Hoffnung, dass die Leute, die nicht wissen sollen, dass ich das geschrieben habe (die aber wahrscheinlich eh nie hier im Forum auftauchen werden^^), dadurch jetzt nicht wissen, welche Stadt gemeint ist...sollte also jemand die Stadt wissen, oder denken zu wissen, oder wissen wollen oder mir was über Angebote in dieser erzählen wollen, bitte per pn :))

Gottes Segen,
Seraphina
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

Katholik43
Beiträge: 119
Registriert: Dienstag 11. Mai 2010, 12:45

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von Katholik43 »

Gelobt sei Jesus Christus!

Liebe Seraphina,

ich merke gerade, dass wir Dir etwas Wichtiges noch nicht erzählt haben: Wenn man in einen katholischen Gottesdienst geht, wird man in den meisten Fällen nicht angesprochen (ausgenommen in speziellen Gemeinden wie den ausländischen Missionen oder den Studentengemeinden und in Gottesdienste für spezielle Jugendgruppen oder das Neokatechumenat). Es ist also nicht so überschaubar und persönlich wie in der NAK. Man kann einfach kurz vor dem Beginn des Gottesdienst in die Kirche gehen, sich am Weihwasserbecken am Eingang mit einem Finger ein Kreuz auf die Stirn zeichnen (z.B. als Erinnerung an die eigene Taufe), sich ein Liederbuch nehmen und in eine Bank setzen. Wenn man sich hinten hinsetzt, sieht man auch ganz gut, wann die anderen aufstehen, sitzen oder knien und kann sich daran orientieren. Zur Kommunion bleibt man einfach sitzen und lässt ggf. andere aus der Bank durch. So kannst Du einen ersten Eindruck gewinnen.

Noch besser geht das bei Nightfever. Da kannst Du kommen und gehen, wann Du willst, und einen der Priester, die dort etwas separat für ein Gespräch sitzen, ansprechen und mit ihm über Deine Überlegungen sprechen. Das sind meistens jüngere, mit dem man gut ins Gespräch kommt. In Köln sind vergleichsweise viele Priester anwesend, in Düsseldorf meistens ein paar. Wie es in Duisburg aussieht, weiß ich leider nicht. Termine und Orte: http://www.nightfever-online.de/

Wenn Du weitergehende Fragen hast, kannst Du sie auch in diesem Forum stellen. Und vielleicht ergibt sich ja auch ein persönlicher Kontakt mit dem einen oder der anderen aus dem Forum, der in Deiner Nähe wohnt.

Gottes Segen für Deinen Weg!

Arbrafaxe
Beiträge: 1
Registriert: Donnerstag 28. Juli 2011, 08:17

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von Arbrafaxe »

Hallo,

da ich selber Konvertiert bin (vorher EKD), will ich dir hier mal etwas von meinen Erfahrungen berichten und dir einige Tipps geben.

Bei den RK Gemeinden, die ich kenne ( bin berufsbedingt viel umgezogen), gibt es große Unterschiede. In manchen gab es Glaubenkurse, viel Jugendarbeit, tolle Jugendgruppen und auch Angebote für junge Erwachsene. Dagegen gibt es auch Gemeinden, wo wesentlich weniger los war. Dabei handelte es sich um ganz normale "Pfarreien", also kein "Neokatechumenaler Weg" oder sonstewas.
Auch habe ich die Erfahrung gemacht, dass es viele engierte Priester, Diakone und Gemeindereferenten gibt. Leider trifft auch das nicht auf alle zu und manche waren mir sogar unsympathisch. Tja, so ist das nun mal mit den Menschen!

Ich erzähle dir dass, weil ich dir Mut machen möchte, einfach mal Kontakt mit einer "normalen" Gemeinde aufzunehmen. Im Vorfeld würde ich mal einen Gottesdienst o.ä. besuchen, um einfach mal zu sehen ob die Personen dort sympathisch sind. Manchmal ergeben sich auch kurze Gespräche nach dem Gottesdienst, je nach Gemeinde. Hab einfach mal den Mut, die Leute anzusprechen! Mir fällt das auch immer am Anfang sehr schwer, so das ich sogar zittere. Das geht bei mir nach den ersten Worten aber immer komplett weg! Also tief durch atmen und los!

Ich sehe den Vorteil an einer "normalen" Gemeinde darin, dass dort meist kein Druck herrscht, irgendwas machen zu müssen und dennoch viele Möglichkeiten existieren, mitzumachen. Zudem lernte ich immer nette Menschen aller Altersklassen kennen! Auch meinen Glauben hat dies bestärkt! Auch muss man nicht soweit fahren, oder willst du wirklich jeden Sonntag zweieinhalb Stunden zu einem Kloster fahren? Und wie kannst du in der Woche bei solch einer Fahrzeit die Gemeinde erreichen? Mal ist so eine Fahrzeit sicherlich kein Problem, aber immer? Ich würde mir das gut überlegen! Manchmal ist das Gute viel näher, als man denkt!

Vielleicht kannst du mal mit deinen Relilehrer sprechen, den du magst? Bitte ihn doch mal, dass du eine Glaubensfrage unter vier Augen besprechen willst. Die meisten Lehre nehmen sich bestimmt Zeit für so was.

Auchso: Bischof Woelki (neuer Erzbischof in Berlin) berichtet in diesem Video von der Taufe eines Jungen, der dies vor Gericht durchsetzen musst: http://www.youtube.com/watch?v=I2H3nkhNfjA

Nun wünsche ich dir Gottes Segen auf deinen weiteren Lebensweg.
Abrafaxe

Benutzeravatar
Seraphina
Beiträge: 1245
Registriert: Dienstag 25. Januar 2011, 21:35
Wohnort: Erzbistum Köln

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von Seraphina »

Danke für die weiteren Antworten =)

@Katholik43: Es ist ja nicht so, als wäre ich noch nie in einem katholischen Gottesdienst gewesen xD
Aber das ist mein Problem und das Gute zugleich: Man kann einfach hingehen und wird nicht sofort angesprochen...

@Abrafaxe: Genau das werde ich wahrscheinlich jetzt tun: In meiner Stadt einfach mal in die Kirche gehen...
Ich würde so unglaublich gern mit meinem Reli-Lehrer sprechen, aber irgendwie kann ich nicht...außerdem mal ganz davon abgesehen, haben vor einer halben Woche die Sommerferien angefangen^^
Wenn ich fragen darf, als du konvertiert bist...was hast du gemacht? Bist du einfach ein paarmal in die Kirche gegangen...und dann? Hast du jemanden angesprochen oder kanntest du jemanden...?

Gottes Segen,
Seraphina
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

Benutzeravatar
Melody
Beiträge: 4263
Registriert: Mittwoch 22. März 2006, 16:05
Wohnort: in der schönsten Stadt am Rhein... ;-)

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von Melody »

PS:
Wir haben übrigens einen Konvertiten-Thread... ;)

Ich selbst führte seinerzeit aus anderen Gründen sowieso gerade Gespräche mit unserem katholischen Ortspfarrer und hatte irgendwann einfach mal angefangen, regelmäßig die Hl. Messe zu besuchen. Erst freitags, dann auch sonntags und überhaupt. Allerdings stand da schon fest, dass ich konvertieren wollte. Ich bin nicht wegen der Gottesdienstform konvertiert, sondern weil die Katholiken halt in der Hl. Eucharistie wirklich und leibhaftig Gott haben... das war es, was ich wollte...

Mit meinem Pfarrer musste ich dann bloß noch ein paar Gespräche führen, als Protestantin beim Standesamt offiziell austreten (was Du ja, glaub ich, nicht müsstest?!), einen Termin für die Aufnahme vereinbaren und dann auch erscheinen... ;-)
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

Benutzeravatar
Seraphina
Beiträge: 1245
Registriert: Dienstag 25. Januar 2011, 21:35
Wohnort: Erzbistum Köln

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von Seraphina »

Danke, in dem Thread werde ich auf jeden Fall mal lesen :ja:

Also da bin ich mir nicht so sicher...die nak ist kdöf (Körperschaft des öffentlichen Rechts), also muss man da auch schon iwie richtig austreten, ich hab das auch gelesen (siehe weiter oben hatte jemand dazu einen Link gestellt), dass man da schon iwie übers Standesamt austreten muss, wobei das immer Stress gibt, weil die da keine Ahnung haben, weil das ja nirgendwo eingetragen ist (Lohnsteuerkarte oder so...) und die nak ja auch nicht mit einer Antwort rausrücken will, wie mans jetzt nun machen muss oder nicht...

lg Seraphina
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

Benutzeravatar
Bernado
Beiträge: 3961
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 17:02
Wohnort: Berlin

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von Bernado »

Seraphina hat geschrieben:Danke, in dem Thread werde ich auf jeden Fall mal lesen :ja:

Also da bin ich mir nicht so sicher...die nak ist kdöf (Körperschaft des öffentlichen Rechts), also muss man da auch schon iwie richtig austreten, ich hab das auch gelesen (siehe weiter oben hatte jemand dazu einen Link gestellt), dass man da schon iwie übers Standesamt austreten muss, wobei das immer Stress gibt, weil die da keine Ahnung haben, weil das ja nirgendwo eingetragen ist (Lohnsteuerkarte oder so...) und die nak ja auch nicht mit einer Antwort rausrücken will, wie mans jetzt nun machen muss oder nicht...

lg Seraphina
Irgendwann im laufe Deines Weges wirst Du ja mit einer Pfarrgemeinde Kontakt aufnehmen und deine formelle Aufnahme in die Wege leiten müssen. Die wissen, welche bürokratischen Erfordernisse zu erfüllen sind - die haben nämlich selbst ihre Vorschriften, Formulare und Stempel. Die helfen Dir dann schon über die Hürden.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

Benutzeravatar
holzi
Beiträge: 7881
Registriert: Montag 28. November 2005, 15:00
Wohnort: Regensburg

Re: Zum Katholizismus konvertieren?

Beitrag von holzi »

Seraphina hat geschrieben:Danke, in dem Thread werde ich auf jeden Fall mal lesen :ja:

Also da bin ich mir nicht so sicher...die nak ist kdöf (Körperschaft des öffentlichen Rechts), also muss man da auch schon iwie richtig austreten, ich hab das auch gelesen (siehe weiter oben hatte jemand dazu einen Link gestellt), dass man da schon iwie übers Standesamt austreten muss, wobei das immer Stress gibt, weil die da keine Ahnung haben, weil das ja nirgendwo eingetragen ist (Lohnsteuerkarte oder so...) und die nak ja auch nicht mit einer Antwort rausrücken will, wie mans jetzt nun machen muss oder nicht...

lg Seraphina
Hallo Serafina: solange du kein Steuermerkmal in der Lohnsteuerkarte oder beim Einwohnermeldeamt eingetragen hast, dann musst du auch dort nicht austreten. Sieh mal nach, ob dort als Religion "VD" steht, dann bedeutet das, du musst nicht dort deinen Austritt erklären, sondern kannst direkt woanders eintreten.

Auch ganz offensichtliche Freikirchen wie zum Beispiel der BFP sind als KdÖR organisiert. Dennoch ist denen das Standesamt/Meldeamt egal. Bei der NAK dürfte es ähnlich sein.

Gesperrt Vorheriges ThemaNächstes Thema