Alles zu Bußsakrament/Beichte

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Raphaela
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Raphaela »

Theresita hat geschrieben:Kann denn hier niemand etwas dazu sagen ?
Gibt anscheinend keinen, der eine Lösung parat hat. - Und wenn ich mir die Fragen von dir so ansehe: Ich täte mir da auch schwer, alles zu beantworten. Hast du darüber schon mal mit deiner geistlichen Begleitung gesprochen?
Das andere ist: Vielleicht warst du - aus deiner Sicht heraus zu jemanden unfreundlich oder noch schlimmer: Du wolltest denjenigen verletzen. Vielleicht hat der andere das gar nicht mitbekommen und es ist zudem schon lange her. Ich denke nicht, dass dann alles nochmals aufgerollt werden sollte.
Ich habe mal einen tollen Satz gelesen, der da helfen könnte: "Es gibt Sachen, die können wir nie wieder gut machen, wir können sie nur unter dem Kreuz ablegen."
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Vir Probatus
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Vir Probatus »

Senensis hat geschrieben:Eben erzählte mir jemand von einem Ehepaar, das gemeinsam beichtet. Also die gehen anscheinend gemeinsam ins Beichtzimmer... Mein spontaner Kommentar war: das dürfte ein Mißbrauch sein. Irgendwie war ich aber auch verblüfft, denn wer kommt denn auf sowas? Hat jemand von Euch eine offizielle Stellungnahme zu diesem Thema?
Zu Kontrollzwecken, aus Neugier ?
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Senensis
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Senensis »

Um sich zu vergewissern, was authentische Lehre der Kirche ist - für mich und für die Person, die es mir erzählte.
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holzi
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von holzi »

Senensis hat geschrieben:Um sich zu vergewissern, was authentische Lehre der Kirche ist - für mich und für die Person, die es mir erzählte.
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Senensis
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Senensis »

So schwer kann die Frage ja wohl nicht sein. Normalerweise bekommt man hier auch qualifizierte Kommentare... Nichts für ungut, ihr zwei :blinker:
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Linus
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Linus »

vielleicht nicht gleichzeitig. Ich kenne Familien, da nimmt der Beichtvater "gleichzeitig" die Beichte ab, weil er monatlich eingeladen wird, und dann alle Familienangehörigen bei ihm Beichten gehen, vom Familienvater bis zum Volksschulkind. (meine Eltern handhabten das ähnlich. zuerst kam unser "Haus& Hofkaplan" um mit den beiden gemeinsam geistliche Begleitung zu geben, danach geistliche Einzelbegleitung mit Beichte. Anschließend gabs für uns Kinder die Möglichkeit den Pater um eine beichte an Ort und stelle zu bitten. Danach: Gemeinsames Abendessen

Abgesehen davon könnte gemeinsam Beichten auch "Laienbeichte voreinander" [ohne sakramentale Lossprechung] heißen. Ist zwischen mir und meiner Frau bisweilen üblich. [nicht taxatives Sündenbekenntnis, sondern bewußter Fokus auf unsere Ehe]
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Senensis
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Senensis »

Wie ich es verstanden habe, bekennt das Ehepaar miteinander seine Sünden und empfängt gemeinsam die Lossprechung vom Priester. Ich denke, daß ich es nicht falsch verstanden habe, denn ich war irritiert und habe mich sofort vergewissert. Wie auch immer - es muß doch irgendwo im Kirchenrecht stehen, ob man nur allein beichten kann oder auch zu zweit?
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Melody
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Melody »

Betreff: Simul iustus et peccator - Biblisch?
Protasius hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:1. Wenn der Mensch sündigt, dann erlangt er ohne Zweifel einen Status als Sünder.
2. Wenn der Mensch jedoch nicht sündigt, dann erlangt er ebenso ohne Zweifel keinen Status als Sünder.
3. Wenn der Mensch gesündigt hat, jedoch die gültige Absolution nach der Beichte erhalten hat, dann ist der Mensch wieder im Stande der Gnade und somit kein Sünder mehr.
Heißt das, daß ich lüge wenn ich vor der Messe zur Beichte gehe und bei der Messe das Schuldbekenntnis spreche?
Wann bist Du denn das letzte Mal unmittelbar vor dem Besuch einer Hl. Messe zur Beichte gegangen? :hmm:
Letztes Jahr, in meiner Gemeinde ist eine Stunde vor der Vorabendmesse Beichtgelegenheit. Da das Schuldbekenntnis zum Kommunionritus extra missam zwingend gehört, stoßen wir da auf das gleiche Problem. Allerdings gleiten wir gerade vom Klausnereispezifischen ins Katholische ab.
Ich beichte eigentlich fast immer vor einer Hl. Messe. Und hab ich mich dann beim Schuldbekenntnis auch schon mal gefragt, ob das denn jetzt eigentlich passend ist, ob ich denn nun in den paar Minuten tatsächlich schon wieder gesündigt hatte... ich seh's dann halt immer allgemeiner... :hmm: :achselzuck:
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Kai
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Kai »

Melody hat geschrieben:Ich beichte eigentlich fast immer vor einer Hl. Messe.
Moment: Du beichtest mehrmals pro Woche? :glubsch:
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Melody
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Melody »

Kai hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:Ich beichte eigentlich fast immer vor einer Hl. Messe.
Moment: Du beichtest mehrmals pro Woche? :glubsch:
Nein, natürlich nicht... :neinfreu:

In den von mir zitierten Beiträgen schien Raphael es ungewöhnlich zu finden, wenn man direkt vor einer Hl. Messe beichtet. Darauf bezog sich mein "immer", also WENN ich beichte, DANN beichte ich im Regelfall vor einer Hl. Messe.

Und dann bleibt eben wenig Zeit zum Sündigen bis zum Schuldbekenntnis... :blinker:
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taddeo
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von taddeo »

Melody hat geschrieben:Und hab ich mich dann beim Schuldbekenntnis auch schon mal gefragt, ob das denn jetzt eigentlich passend ist, ob ich denn nun in den paar Minuten tatsächlich schon wieder gesündigt hatte... ich seh's dann halt immer allgemeiner... :hmm: :achselzuck:
Stell Dir vor, das Confiteor ("Ich bekenne Gott dem Allmächtigen ...") heißt sogar ausdrücklich "Allgemeines Schuldbekenntnis". ;D

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Kai
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Kai »

Melody, das beruhigt mich. 8)
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Senensis
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Senensis »

Ich kenne einen Priester, der vor dem Confiteor statt der Formel "... laßt uns bekennen, daß wir gesündigt haben" gerne verwendet: "... daß wir sündhafte Menschen sind". Das finde ich logisch, denn eigentlich sollten wir ja alle einigermaßen gut geputzt sein, wenn wir zur Hl. Messe gehen. Infolgedessen erinnert das Schuldbekenntnis vorrangig an unsere allgemeine Sündhaftigkeit.
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Jorge_
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Jorge_ »

Senensis hat geschrieben:Eben erzählte mir jemand von einem Ehepaar, das gemeinsam beichtet. Also die gehen anscheinend gemeinsam ins Beichtzimmer... Mein spontaner Kommentar war: das dürfte ein Mißbrauch sein. Irgendwie war ich aber auch verblüfft, denn wer kommt denn auf sowas? Hat jemand von Euch eine offizielle Stellungnahme zu diesem Thema?
Offiziell weiß ich nicht, aber es gab diese Diskussion vor ein paar Jahren mal in Amerika. Der Kirchenrechtler Ed Peters hat dazu eine m.E. sehr treffende Stellungnahme abgegeben. Das ist vollkommen undurchdacht (und die Idee wurde damals von ihrem „Erfinder“ nach Rücksprache mit der Sakramentenkongregation auch wieder zurückgezogen).

Es ist nicht nur rechtlich fragwürdig bzw. unzulässig (ungültig aber nach Peters Meinung wohl nicht), sondern vor allem auch pastoral völliger Blödsinn. Es verführt ja geradezu zur schlechten oder gar ungültigen Beichte und kann letztlich sogar Streit und Misstrauen zwischen den Gatten provozieren, statt die gewünschte Transparenz. Peters bringt das schön auf den Punkt:
It takes no imagination to see that “couple’s confession”, while it might at first seem like an intimate, bonding experience, can quickly become an occasion to avoid revealing important details about the species and numbers of one’s grave sins (Canon 988); this in turn can deteriorate into an excuse to avoid confessing at all, or it can spark spousal suspicions as to why going to confession together was okay last time, but not this time. Worst of all, “couple’s confession” can result in the coercion of an unwilling spouse, which coercion might not be apparent to the confessor at the time.
"El humor obscurece la verdad, endurece el corazón, y entorpece el entendimiento."

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Jorge_
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Jorge_ »

Theresita hat geschrieben:Wie sieht das eigentlich mit der Wiedergutmachung nach der Beichte aus ? Ist die Gültigkeit der Beichte auch davon abhängig, daß ich mir im Vorfeld vornehme jeden Schaden sofern es möglich ist wieder gutzumachen ?
Das Bußsakrament hat in der traditionellen Erklärung drei wesentliche Bestandteile: Reue, Bekenntnis (Ohrenbeichte) und Genugtuung.

Zur wirksamen Reue gehört der gute Vorsatz. Das schließt nach meinem Verständnis nicht nur den festen Wunsch ein, künftig nicht wieder zu sündigen, sondern auch die Bereitschaft, bereits entstandenen Schaden wieder gut zu machen.
Und zur Genugtuung (auch Buße, Wiedergutmachung) gehört selbstverständlich auch die Heilung oder Behebung des durch die Sünde entstandenen Schadens, soweit das möglich und zumutbar ist.

Der Katholische Erwachsenen-Katechismus (KEK) zählt als Elemente des Bußsakramentes „Gewissenserforschung, Reue und Bekehrung (Vorsatz), Sündenbekenntnis, Lossprechung, Genugtuung (Buße)“ auf und schreibt:
Der KEK (Bd. 2, S. 91) hat geschrieben:Wo sich ein Mensch gegenüber einem anderen schuldig gemacht und Schaden angerichtet hat, kann dieser nicht allein durch Reue aus der Welt geschafft werden. Vielmehr muß der Schaden nach Möglichkeit wiedergutgemacht werden. Soweit eine materielle Schädigung vorliegt, ist die Wiedergutmachung vor allem durch Schadenersatz zu leisten.

Durch das Unrecht ist aber immer auch die Person des anderen betroffen, denn durch die Sünde ist die Liebe verletzt worden. Diese kann nur wiederhergestellt werden durch Liebeswerke, durch Bitten um Vergebung und durch Bemühen um Versöhnung. Andernfalls würde das Unrecht, selbst wenn es bereut wird, weiterbestehen und die Liebe erschweren oder unmöglich machen.
Und im Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) heißt es:
Der KKK (Nr. 1459) hat geschrieben:Viele Sünden fügen dem Nächsten Schaden zu. Man muß diesen, soweit möglich, wieder gutmachen (z. B. Gestohlenes zurückgeben, den Ruf dessen, den man verleumdet hat, wiederherstellen, für Beleidigungen Genugtuung leisten). Allein schon die Gerechtigkeit verlangt dies.
Ein Bußwerk, das diese Pflicht zur Wiedergutmachung des tatsächlich angerichteten Schadens ausspart oder umgeht, ist sicher nicht vollständig. Du kannst nicht einen Diebstahl beichten und als Buße fünf Rosenkränze beten, aber das Geld behalten.

Allerdings brauchst du diese Wiedergutmachung nicht schon vor der Beichte zu leisten (was aber auch kein Fehler ist). Am besten einfach den Beichtvater fragen, was für Maßnahmen er für nötig hält und ob er die von dir ggf. bereits geleistete materielle oder zwischenmenschliche Wiedergutmachung für ausreichend hält.
Wenn du danach nicht dazu kommst, weil der Betreffende, bei dem du dich entschuldigen musst, vielleicht unbekannt verzogen ist oder so, ist die Beichte natürlich trotzdem gültig. Auch bei Bagatellen oder sehr weit zurückliegenden Verfehlungen, deren Folgen heute kaum noch vorhanden sind, kann ein Ersatzbußwerk ggf. ausreichen. Verlangt ist immer nur, das Möglichste zu tun. Über all das soll man aber im Zweifel mit dem Beichtvater reden.
"El humor obscurece la verdad, endurece el corazón, y entorpece el entendimiento."

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Senensis
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Senensis »

Jorge_ hat geschrieben:
Senensis hat geschrieben:Eben erzählte mir jemand von einem Ehepaar, das gemeinsam beichtet. Also die gehen anscheinend gemeinsam ins Beichtzimmer... Mein spontaner Kommentar war: das dürfte ein Mißbrauch sein. Irgendwie war ich aber auch verblüfft, denn wer kommt denn auf sowas? Hat jemand von Euch eine offizielle Stellungnahme zu diesem Thema?
Offiziell weiß ich nicht, aber es gab diese Diskussion vor ein paar Jahren mal in Amerika. Der Kirchenrechtler Ed Peters hat dazu eine m.E. sehr treffende Stellungnahme abgegeben. Das ist vollkommen undurchdacht (und die Idee wurde damals von ihrem „Erfinder“ nach Rücksprache mit der Sakramentenkongregation auch wieder zurückgezogen).

Es ist nicht nur rechtlich fragwürdig bzw. unzulässig (ungültig aber nach Peters Meinung wohl nicht), sondern vor allem auch pastoral völliger Blödsinn. Es verführt ja geradezu zur schlechten oder gar ungültigen Beichte und kann letztlich sogar Streit und Misstrauen zwischen den Gatten provozieren, statt die gewünschte Transparenz. Peters bringt das schön auf den Punkt:
It takes no imagination to see that “couple’s confession”, while it might at first seem like an intimate, bonding experience, can quickly become an occasion to avoid revealing important details about the species and numbers of one’s grave sins (Canon 988); this in turn can deteriorate into an excuse to avoid confessing at all, or it can spark spousal suspicions as to why going to confession together was okay last time, but not this time. Worst of all, “couple’s confession” can result in the coercion of an unwilling spouse, which coercion might not be apparent to the confessor at the time.
Danke für den Hinweis - das ist eine umfassende Abhandlung! Sehr, sehr brauchbar :-)
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Theresita
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Theresita »

Wenn du danach nicht dazu kommst, weil der Betreffende, bei dem du dich entschuldigen musst, vielleicht unbekannt verzogen ist oder so, ist die Beichte natürlich trotzdem gültig.

Und wenn man es nicht über sich bringt ,sich bei all den zig Leuten zu entschuldigen,zu denen man unfreundlich,lieblos und kurz angebunden war ?
Dann braucht man erst gar nicht beichten zu gehen, weil die Beichte sowieso ungültig wäre.
Ich glaube, ich gebe das mit dem Beichten wieder auf, weil meine Beichten sowieso alle ungültig waren und sind.

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taddeo
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von taddeo »

Theresita hat geschrieben:Dann braucht man erst gar nicht beichten zu gehen, weil die Beichte sowieso ungültig wäre.
Ich glaube, ich gebe das mit dem Beichten wieder auf, weil meine Beichten sowieso alle ungültig waren und sind.
Das zu entscheiden, ist nicht Deine Sache, sondern das solltest Du ausschließlich der Beurteilung Deines Beichtvaters überlassen.
Beichten heißt in erster Linie, seine eigenen Maßstäbe nicht wichtiger zu nehmen als diejenigen Gottes. Und Gottes Maßstab ist immer die Barmherzigkeit: "Das Opfer, das Gott gefällt, ist ein zerknirschter Geist, ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verschmähen." (Ps 51,19)

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lifestylekatholik
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von lifestylekatholik »

Theresita hat geschrieben:Dann braucht man erst gar nicht beichten zu gehen, weil die Beichte sowieso ungültig wäre.
Das zu beurteilen bist nicht du da, sondern dein Beichtvater. Schildere ihm dein Problem. Seine Aufgabe ist es, dafür eine Lösung zu finden.

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Theresita
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Theresita »

Danke,ich werde es versuchen.

Kirchenjahr
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Kirchenjahr »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Theresita hat geschrieben:Dann braucht man erst gar nicht beichten zu gehen, weil die Beichte sowieso ungültig wäre.
Das zu beurteilen bist nicht du da, sondern dein Beichtvater. Schildere ihm dein Problem. Seine Aufgabe ist es, dafür eine Lösung zu finden.
Das stimmt schon. Aber wenn man nicht gerade als Bettelmönch einem Orden beigetreten ist, kann man heutzutage kaum noch als Handwerker den angerichteten Schaden wieder gut machen bzw. müsste sofort kündigen. Mal so Aufzählungen:

Apotheker: Verkaufen Nidationshemmer und Präservative. Statistisch gesehen kann es gar nicht so viele kranke Frauen geben bzw. sind Präservative nicht die besseren Wasserbomben.

Frauenärzte: Kann man überhaupt seine Kassenzulassung behalten, wenn man die Pille auf Wunsch nicht verschreibt?

Rechtsanwälte / Steuerberater: Da bleibt auch kaum ein Mandat übrig, was zu 100 % ehrlich ist. Und den Unehrlichen hilft man.

Richter / Beamte: Rechtsprechung auf Basis widernatürlichen Rechts. Einsperren von Abtreitungsgegnern.

Versicherungsvertreter: Druck ohne Ende von oben um Dinge zu verkaufen, die kaum einer braucht. Soll der jetzt alle Kunden der letzten 30 Jahre anschreiben um den Schaden wieder gut zu machen? Da kommen 100.000sende von EUR zusammen, die er gar nicht hat. Quasi das Haus verscherbeln und mit seinen zwei Kindern in eine 45 qm Wohnung ziehen um seine "Schulden" abzustottern, die man niemals abgestottert bekommt?

KFZ-Schlosser: Auf Druck des Chefs mehr repariert als notwendig. Da kommen jährlich mehrere 1.000er zusammen.

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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von lifestylekatholik »

Kirchenjahr hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
Theresita hat geschrieben:Dann braucht man erst gar nicht beichten zu gehen, weil die Beichte sowieso ungültig wäre.
Das zu beurteilen bist nicht du da, sondern dein Beichtvater. Schildere ihm dein Problem. Seine Aufgabe ist es, dafür eine Lösung zu finden.
Das stimmt schon. Aber wenn man nicht gerade als Bettelmönch einem Orden beigetreten ist, kann man heutzutage kaum noch als Handwerker den angerichteten Schaden wieder gut machen bzw. müsste sofort kündigen. Mal so Aufzählungen:
Deshalb, sagte ich, muss das eben jeder mit seinem Beichtvater klären. Die Beichte ist immer persönlich und auf den Einzelfall bezogen. Das kann man hier nicht allgemein abhandeln. Im Übrigen ist der Kirche die Vollmacht gegeben, dich von deinen Sünden loszusprechen. Punkt.

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Theresita
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Theresita »

Fragt sich nur ob Gott die Sünden auch vergibt, wenn der Pönitent sich im VORFELD nicht fest vornimmt, den Schaden wieder gutzumachen.
Bei den obengenannten Berufsgruppen und anderen ist das Sündigen ja schon fast vorprogrammiert.Ob solche Leute überhaupt gültig beichten können,muß ich leider anzweifeln.
Zuletzt geändert von Theresita am Montag 28. Mai 2012, 14:58, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Raphaela »

Theresita hat geschrieben:Wenn du danach nicht dazu kommst, weil der Betreffende, bei dem du dich entschuldigen musst, vielleicht unbekannt verzogen ist oder so, ist die Beichte natürlich trotzdem gültig.

Und wenn man es nicht über sich bringt ,sich bei all den zig Leuten zu entschuldigen,zu denen man unfreundlich,lieblos und kurz angebunden war ?
Dann braucht man erst gar nicht beichten zu gehen, weil die Beichte sowieso ungültig wäre.
Ich glaube, ich gebe das mit dem Beichten wieder auf, weil meine Beichten sowieso alle ungültig waren und sind.
Hattest du meine Antwort gelesen?
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Theresita »

Ja,danke für deine Antwort.
Sieht aus als ob ich ein Fall für ein längeres Beichtgespräch wäre.Der arme Priester tut mir jetzt schon leid,sich mit sowas rumschlagen zu müssen.

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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von taddeo »

Theresita hat geschrieben:Der arme Priester tut mir jetzt schon leid,sich mit sowas rumschlagen zu müssen.
Sorry, aber genau dafür ist er Priester geworden. Und die Priester, die ich kenne, sind geradezu dankbar für Menschen, die sich und ihnen mit dem Beichten noch Mühe machen.

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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von lifestylekatholik »

taddeo hat geschrieben:
Theresita hat geschrieben:Der arme Priester tut mir jetzt schon leid,sich mit sowas rumschlagen zu müssen.
Sorry, aber genau dafür ist er Priester geworden. Und die Priester, die ich kenne, sind geradezu dankbar für Menschen, die sich und ihnen mit dem Beichten noch Mühe machen.
:daumen-rauf: :daumen-rauf: :daumen-rauf:

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Linus
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Linus »

Melody hat geschrieben:also WENN ich beichte, DANN beichte ich im Regelfall vor einer Hl. Messe.
halte ich ähnlich. Vor oder während einer hl. Messe.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von iustus »

Jorge_ hat geschrieben:
Der KEK (Bd. 2, S. 91) hat geschrieben:Wo sich ein Mensch gegenüber einem anderen schuldig gemacht und Schaden angerichtet hat, kann dieser nicht allein durch Reue aus der Welt geschafft werden. Vielmehr muß der Schaden nach Möglichkeit wiedergutgemacht werden. Soweit eine materielle Schädigung vorliegt, ist die Wiedergutmachung vor allem durch Schadenersatz zu leisten.
Und im Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) heißt es:
Der KKK (Nr. 1459) hat geschrieben:Viele Sünden fügen dem Nächsten Schaden zu. Man muß diesen, soweit möglich, wieder gutmachen (z. B. Gestohlenes zurückgeben, den Ruf dessen, den man verleumdet hat, wiederherstellen, für Beleidigungen Genugtuung leisten). Allein schon die Gerechtigkeit verlangt dies.
(...)

Verlangt ist immer nur, das Möglichste zu tun. Über all das soll man aber im Zweifel mit dem Beichtvater reden.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Melody »

Weihbischof Andreas Laun:

"Im Bereich der Beichte gibt es geradezu absurde Irrtümer" => http://kath.net/detail.php?id=37291
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von ar26 »

kirchenjahr hat geschrieben:Das stimmt schon. Aber wenn man nicht gerade als Bettelmönch einem Orden beigetreten ist, kann man heutzutage kaum noch als Handwerker den angerichteten Schaden wieder gut machen bzw. müsste sofort kündigen. Mal so Aufzählungen:

Apotheker: Verkaufen Nidationshemmer und Präservative. Statistisch gesehen kann es gar nicht so viele kranke Frauen geben bzw. sind Präservative nicht die besseren Wasserbomben.

Frauenärzte: Kann man überhaupt seine Kassenzulassung behalten, wenn man die Pille auf Wunsch nicht verschreibt?

Rechtsanwälte / Steuerberater: Da bleibt auch kaum ein Mandat übrig, was zu 1 % ehrlich ist. Und den Unehrlichen hilft man.

Richter / Beamte: Rechtsprechung auf Basis widernatürlichen Rechts. Einsperren von Abtreitungsgegnern.

Versicherungsvertreter: Druck ohne Ende von oben um Dinge zu verkaufen, die kaum einer braucht. Soll der jetzt alle Kunden der letzten 3 Jahre anschreiben um den Schaden wieder gut zu machen? Da kommen 1.sende von EUR zusammen, die er gar nicht hat. Quasi das Haus verscherbeln und mit seinen zwei Kindern in eine 45 qm Wohnung ziehen um seine "Schulden" abzustottern, die man niemals abgestottert bekommt?

KFZ-Schlosser: Auf Druck des Chefs mehr repariert als notwendig. Da kommen jährlich mehrere 1.er zusammen.

Bleibt nur das Vertrauen auf Gott und die Stärkung durch den Hl. Geist.
@ Kirchenjahr
Deine Aufzählung lässt einen gewissen Rigorismus erkennen, der nicht katholisch ist. Zwar ist an dem ein oder anderen Beispiel was dran, jedoch verkennst Du ein paar Dinge. Soweit es um die Gefahr der Mitwirkung an der Sünde anderer geht, lies Dir vielleicht mal dies durch:
Da dürfte einiges schon mal rausfallen. Ansonsten steht bei der Wiedergutmachung die Möglichkeit und die Dringlichkeit im Vordergrund.

PS: Auch ansonsten ist die Predigtsammlung von Hw. May sehr zu empfehlen.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

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Senensis
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Re: Alles zu Bußsakrament/Beichte

Beitrag von Senensis »

@ar26: Vielleicht hat kirchenjahr es nicht so rigoros gemeint. Als Gedankenanstoß finde ich es an sich sehr gut. Ich erlebe immer wieder, daß Frauen, die sich aus irgendeinem Grund auf eine Lebensbeichte vorbereiten, auf einmal sagen: "Mensch, die "Familienplanung". Hab ich gar nicht dran gedacht."

Das ist dann üblicherweise keine schwere Sünde, weil die Frauen sich zum Tatzeitpunkt der Sündhaftigkeit ihrer Handlungen nicht bewußt waren. Trotzdem sind im Fall der Pille und anderer Kontrazeptiva (Interzeptiva) mit hoher Wahrscheinlichkeit gezeugte Kinder zu Tode gekommen, was auf jeden Fall gebeichtet werden sollte.
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