Moderne Kirchenarchitektur II

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civilisation
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von civilisation »

Wie ein gelandetes Ufo: Die Klosterkirche der Worth Abbey in Sussex.


Das Gerüst war nur zu Bauarbeiten aufgebaut und gehört nicht zu eigentlichen Kirche. ;)

Innenansicht:


... und ein Kurzvideo: http://www.youtube.com/watch?v=fiYmCDVGhhk

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Moser
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von Moser »

civilisation hat geschrieben:St. Albert in Andernach und der "offene Ring".
Aus der Beschreibung der Innenraumgestaltung:
Auf der anderen Seite sieht sie nach heutigem Liturgieverständnis den offenen Ring, die Gemeinde um den Altar; der Altar als Mitte und Heimat. Diese Heimat kann jedoch nur Station auf unserem Weg sein. Menschen erleben immer wieder das Paradox, wenn sie versuchen ihre menschlichen Erkenntnisse in eine endgültige Form zu bringen.
„Wenn es gelingt, die statio – den offenen Ring – an den „Anfang des Weges“ zu stellen, dann geben wir das Paradox auch nicht auf – aber es wird das Ganze dann doch eine existeziell nachvollziehbare Form. – aus der Heimat – auf den Weg – in die Heimat.“
Nochmal aus der o.g. Quelle zitiert:
Der vom hiesigen Schreinermeister Markus Schmidt ganz aus Eiche gefertigte Altar, ein würfelförmiger Hohlraum, nimmt in seiner Schlichtheit die vorgegebene Geradlinigkeit des großen, insgesamt nüchternen Raumes auf. Gleichsam als Brennpunkt einer durch die neue Bankanordnung angedeuteten Ellipse könnte er als ein Ort der Sammlung und Konzentration empfunden werden.
:hae?:

Wer schreibt eigentlich immer diese Texte?
Sowas würde ich maximal in höchst alkoholisiertem Zustand zustandekriegen...

Warum schreiben die nicht etwas, was man wenigstens versteht?

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ChrisCross
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von ChrisCross »

Moser hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:St. Albert in Andernach und der "offene Ring".
Aus der Beschreibung der Innenraumgestaltung:
Auf der anderen Seite sieht sie nach heutigem Liturgieverständnis den offenen Ring, die Gemeinde um den Altar; der Altar als Mitte und Heimat. Diese Heimat kann jedoch nur Station auf unserem Weg sein. Menschen erleben immer wieder das Paradox, wenn sie versuchen ihre menschlichen Erkenntnisse in eine endgültige Form zu bringen.
„Wenn es gelingt, die statio – den offenen Ring – an den „Anfang des Weges“ zu stellen, dann geben wir das Paradox auch nicht auf – aber es wird das Ganze dann doch eine existeziell nachvollziehbare Form. – aus der Heimat – auf den Weg – in die Heimat.“
Nochmal aus der o.g. Quelle zitiert:
Der vom hiesigen Schreinermeister Markus Schmidt ganz aus Eiche gefertigte Altar, ein würfelförmiger Hohlraum, nimmt in seiner Schlichtheit die vorgegebene Geradlinigkeit des großen, insgesamt nüchternen Raumes auf. Gleichsam als Brennpunkt einer durch die neue Bankanordnung angedeuteten Ellipse könnte er als ein Ort der Sammlung und Konzentration empfunden werden.
:hae?:

Wer schreibt eigentlich immer diese Texte?
Sowas würde ich maximal in höchst alkoholisiertem Zustand zustandekriegen...

Warum schreiben die nicht etwas, was man wenigstens versteht?
Dabke, das bringt es auf den Punkt.

Schau doch mal nach, was Wikipedia zum Teufel schreibt. Ein paar Bedeutungen passen ganz gut:
Der Teufel (von griechisch Διάβολος, Diábolos, wörtlich ‚der Durcheinanderwerfer‘ im Sinne von ‚Verwirrer‘, ‚Faktenverdreher‘, ‚Verleumder‘; lateinisch diabolus)
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
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Maurus
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von Maurus »

civilisation hat geschrieben: So stellt sich die Kirche heute dar:

Katastrophal. Was denkt die Gemeinde bloß im Angesicht dieses abgeräumten Altarraums? Es sieht aus, als hätte man ein Kultgebäude zweckentfremdet. Als wäre die Kirche nicht für das gebaut worden, wofür sie nun genutzt wird.

Nebenbei bemerkt: Egal wie der Pfarrer da jetzt am Altar steht - ein Gutteil der Gemeinde sieht nur seine Rückseite. Bei solchen Umgestaltungen scheint das auf einmal gar kein Problem darzustellen.

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ChrisCross
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von ChrisCross »

Maurus hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben: So stellt sich die Kirche heute dar:

Katastrophal. Was denkt die Gemeinde bloß im Angesicht dieses abgeräumten Altarraums? Es sieht aus, als hätte man ein Kultgebäude zweckentfremdet. Als wäre die Kirche nicht für das gebaut worden, wofür sie nun genutzt wird.

Nebenbei bemerkt: Egal wie der Pfarrer da jetzt am Altar steht - ein Gutteil der Gemeinde sieht nur seine Rückseite. Bei solchen Umgestaltungen scheint das auf einmal gar kein Problem darzustellen.
Erinnert mich ein wenig an die Darstellungen des roten Meeres, das gerade von Mose geteilt wird.
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Juergen
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von Juergen »

...fragt sich nur, wer drin ersäuft.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Bernado
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von Bernado »

Juergen hat geschrieben:...fragt sich nur, wer drin ersäuft.
Hast Du nicht gelernt, daß das nur ein "Schilfmeer" war, in dem ein Windstoß die 10 cm Wasser leicht zur Seite drücken konnte? Da kann keiner drin ersaufen.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

civilisation
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von civilisation »

St. Albert in Heidelberg

1934-1960
Bild

Nach der "umfassenden Renovierung" A. D. 2002:

Die Bildnebenschrift auf der Internetpräsenz der Seelsorgeeinheit lautet:
November 2002: Nach fast halbjähriger Bauzeit wurde der Innenraum neu gestaltet, um den Bedürfnissen einer kleiner gewordenen Pfarrgemeinde in angemessener Form Rechnung zu tragen. Diese Lösung beinhaltet durch die Stühle und die verschiebbare Altarinsel ein variables Konzept, das unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden kann.
So, so ... "verschiebbare Altarinsel" als variables Konzept. Am besten raus damit.

:motz:
Zuletzt geändert von civilisation am Mittwoch 3. August 2011, 20:22, insgesamt 1-mal geändert.

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Bernado
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von Bernado »

civilisation hat geschrieben:
November 2002: Nach fast halbjähriger Bauzeit wurde der Innenraum neu gestaltet, um den Bedürfnissen einer kleiner gewordenen Pfarrgemeinde in angemessener Form Rechnung zu tragen. Diese Lösung beinhaltet durch die Stühle und die verschiebbare Altarinsel ein variables Konzept, das unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden kann.
So, so ... "verschiebbare Altarinsel" als variables Konzept. Am besten raus damit.

:motz:
Ich habe es ja schon öfter vermutet: Hauptmotiv hinter dieser Art von Raumgestaltung ist die Absicht, die Zahl der Plätze zu verringern und optisch scjhon ein "voll" vorzugaukeln, wenn kaum ein Drittel des Platzes gebraucht wird.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Robert Ketelhohn
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von Robert Ketelhohn »

civilisation hat geschrieben:in 2002
Immer diese moderne, anglisierende Spracharschitektur …
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civilisation
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von civilisation »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:in 2002
Immer diese moderne, anglisierende Spracharschitektur …
Danke für den Hinweis - diese "Spracharchitektur" ist mir schon in Fleisch und Blut übergegangen. Das war schon vor meiner "Kreuzgangszeit" ... ;)

Man kann das nicht ad hoc aufgeben. - Ich hab's korrigiert.

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Niels
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von Niels »

Bernado hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:
November 2002: Nach fast halbjähriger Bauzeit wurde der Innenraum neu gestaltet, um den Bedürfnissen einer kleiner gewordenen Pfarrgemeinde in angemessener Form Rechnung zu tragen. Diese Lösung beinhaltet durch die Stühle und die verschiebbare Altarinsel ein variables Konzept, das unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden kann.
So, so ... "verschiebbare Altarinsel" als variables Konzept. Am besten raus damit.

:motz:
Ich habe es ja schon öfter vermutet: Hauptmotiv hinter dieser Art von Raumgestaltung ist die Absicht, die Zahl der Plätze zu verringern und optisch scjhon ein "voll" vorzugaukeln, wenn kaum ein Drittel des Platzes gebraucht wird.
Je mehr solcher Bilder ich sehe, desto mehr leuchtet mir das ein.
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Philos
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von Philos »

civilisation hat geschrieben:St. Albert in Heidelberg

1934-1960
Bild

Nach der "umfassenden Renovierung" A. D. 2002:

Die Bildnebenschrift auf der Internetpräsenz der Seelsorgeeinheit lautet:
November 2002: Nach fast halbjähriger Bauzeit wurde der Innenraum neu gestaltet, um den Bedürfnissen einer kleiner gewordenen Pfarrgemeinde in angemessener Form Rechnung zu tragen. Diese Lösung beinhaltet durch die Stühle und die verschiebbare Altarinsel ein variables Konzept, das unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden kann.
So, so ... "verschiebbare Altarinsel" als variables Konzept. Am besten raus damit.

:motz:
Naja; man muss auch sagen, dass es vorher auch schon ned gut ausgeschaut hat...
"Für den Konservativen ist die französische Revolution nicht der Sturm auf die Bastille, sondern die Zerstörung von Cluny."
Niklaus Pfluger

civilisation
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von civilisation »

Mein heutiger Beitrag zur "modernen Kirchenarchitektur":

St. Pius in Meggen (Kanton Luzern)

Bild

Im Untergeschoß der Kirche befindet sich noch die Theresienkapelle:

Bild

civilisation
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von civilisation »

Warum ist eigentlich noch kein katholischer "Kircheninventargestaltungsexperte" auf diese Idee gekommen?

Der "schwebende" Altar in der (evangelischen) Christuskirche zu Steinbühl:



Quelle: http://www.nordbayern.de/nuernberger-na ... on-1.54766

:roll:

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Gallus
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von Gallus »

civilisation hat geschrieben:Mein heutiger Beitrag zur "modernen Kirchenarchitektur":

St. Pius in Meggen (Kanton Luzern)
Nahe dem Heimatort von Küng Kong, wenn ich mich richtig erinnere. Da muß irgendwas im Trinkwasser sein.

civilisation
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von civilisation »

Lippstadt-Nord, St. Elisabeth

Vor 1975:


Nach 1975:


Die Seiten der Pfarrei schreiben dazu u.a.:
H.G. Dimmerling kam in die Gemeinde, als im Bewusstsein der Gläubigen immer mehr die Auswirkungen des Konzils diskutiert wurden. Sein Ehrgeiz war es, die Beschlüsse des Konzils der 196-er Jahre in der Gemeinde umzusetzen, obwohl die offizielle Kirche längst schon die Fortschrittlichkeit der Beschlüsse ausbremste. Sein Konzept, Gemeinde zu verwirklichen bestand vor allem darin, kleine Einheiten zusammenzuführen: Teams, Gesprächskreise, Glaubensgesprächsrunden, Freizeiten für Familien, für Jugendliche, für Senioren. Unermüdlich suchte er, solche Gelegenheiten herbei zu führen, damit diese sich untereinander und, wenn möglich mit ihm, persönlich über den Glauben und den Weg der Kirche auseinandersetzten.
Äußerlich bleibt mit seinem Namen die große Renovierung von 1975 in Erinnerung, bei der ein Rückbau zu den strengen Formen des Anfangs angestrebt und die Gestaltungsforderungen des Konzils erreicht wurden (Ambo statt Predigtstuhl, keine Kommunionbank, Altartisch zum Volke).
Im Abschiedsgottesdienst für Pastor Dimmerling am 3.5.1999 sagte die Pfarrgemeinderats-Vorsitzende Elisabeth Stuckenschneider: „Mit dem fortschrittlichen Dimmerling kehrte vor einem Vierteljahrhundert frischer Wind in die Gemeinde des Lippstädter Nordens. ...“
„Der Wind“ hatte mitunter zu lebhaften Debatten in der Gemeinde geführt. „Was keine Ecken und Kanten hat, das hat auch kein Format“, meinte Dimmerling in seiner Antwort im selben Gottesdienst.
Quelle: http://www.katholische-kirchen-lippstad ... laeum.html

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julius echter
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von julius echter »

ich frage mich immer warum man immer diese grässlichen palmen oder gummibäume in den kirchen parken muss - ich finde dass einfach nur zum :kotz: :kotz: :kotz: :kotz: :kotz:
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iustus
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von iustus »

Ach Gummibäume. Unendlich viel schlimmer ist diese Aussage:
Gestaltungsforderungen des Konzils (...) (Ambo statt Predigtstuhl, keine Kommunionbank, Altartisch zum Volke).
Als habe das Konzil die Zelebration zum Volk hin gefordert und gefordert, auf Kommunionbänke zu verzichten. Ein Märchen, das uns seit Jahrzehnten in Deutschland eingetrichtert wird.

:kotz:

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Gallus
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von Gallus »

iustus hat geschrieben:Ach Gummibäume. Unendlich viel schlimmer ist diese Aussage:
Gestaltungsforderungen des Konzils (...) (Ambo statt Predigtstuhl, keine Kommunionbank, Altartisch zum Volke).
Als habe das Konzil die Zelebration zum Volk hin gefordert und gefordert, auf Kommunionbänke zu verzichten. Ein Märchen, das uns seit Jahrzehnten in Deutschland eingetrichtert wird.

:kotz:
Ja, willst Du etwa bestreiten, daß das Konzil die kniende Mundkommunion striktestens verboten hat? Konzilleugner! :dudu:

Sehr schön auch das hier:
Lippstadt hat geschrieben:Sein Ehrgeiz war es, die Beschlüsse des Konzils der 1960-er Jahre in der Gemeinde umzusetzen, obwohl die offizielle Kirche längst schon die Fortschrittlichkeit der Beschlüsse ausbremste.
Die ganze Kirche interpretiert das Konzil falsch, nur in Lippstadt, da haben sie den Durchblick... :patsch: Noch anmaßender geht's wirklich nicht mehr.

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ChrisCross
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von ChrisCross »

Gallus hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Ach Gummibäume. Unendlich viel schlimmer ist diese Aussage:
Gestaltungsforderungen des Konzils (...) (Ambo statt Predigtstuhl, keine Kommunionbank, Altartisch zum Volke).
Als habe das Konzil die Zelebration zum Volk hin gefordert und gefordert, auf Kommunionbänke zu verzichten. Ein Märchen, das uns seit Jahrzehnten in Deutschland eingetrichtert wird.

:kotz:
Ja, willst Du etwa bestreiten, daß das Konzil die kniende Mundkommunion striktestens verboten hat? Konzilleugner! :dudu:

Sehr schön auch das hier:
Lippstadt hat geschrieben:Sein Ehrgeiz war es, die Beschlüsse des Konzils der 1960-er Jahre in der Gemeinde umzusetzen, obwohl die offizielle Kirche längst schon die Fortschrittlichkeit der Beschlüsse ausbremste.
Die ganze Kirche interpretiert das Konzil falsch, nur in Lippstadt, da haben sie den Durchblick... :patsch: Noch anmaßender geht's wirklich nicht mehr.
Inzwischen ist sich ja jeder sein eigener Papst. Warum dann nicht auch die Leute in Lippstadt.
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Maurus
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von Maurus »

civilisation hat geschrieben:Lippstadt-Nord, St. Elisabeth

Vor 1975:


Nach 1975:


Die Seiten der Pfarrei schreiben dazu u.a.:
H.G. Dimmerling kam in die Gemeinde, als im Bewusstsein der Gläubigen immer mehr die Auswirkungen des Konzils diskutiert wurden. Sein Ehrgeiz war es, die Beschlüsse des Konzils der 196-er Jahre in der Gemeinde umzusetzen, obwohl die offizielle Kirche längst schon die Fortschrittlichkeit der Beschlüsse ausbremste. Sein Konzept, Gemeinde zu verwirklichen bestand vor allem darin, kleine Einheiten zusammenzuführen: Teams, Gesprächskreise, Glaubensgesprächsrunden, Freizeiten für Familien, für Jugendliche, für Senioren. Unermüdlich suchte er, solche Gelegenheiten herbei zu führen, damit diese sich untereinander und, wenn möglich mit ihm, persönlich über den Glauben und den Weg der Kirche auseinandersetzten.
Äußerlich bleibt mit seinem Namen die große Renovierung von 1975 in Erinnerung, bei der ein Rückbau zu den strengen Formen des Anfangs angestrebt und die Gestaltungsforderungen des Konzils erreicht wurden (Ambo statt Predigtstuhl, keine Kommunionbank, Altartisch zum Volke).
Im Abschiedsgottesdienst für Pastor Dimmerling am 3.5.1999 sagte die Pfarrgemeinderats-Vorsitzende Elisabeth Stuckenschneider: „Mit dem fortschrittlichen Dimmerling kehrte vor einem Vierteljahrhundert frischer Wind in die Gemeinde des Lippstädter Nordens. ...“
„Der Wind“ hatte mitunter zu lebhaften Debatten in der Gemeinde geführt. „Was keine Ecken und Kanten hat, das hat auch kein Format“, meinte Dimmerling in seiner Antwort im selben Gottesdienst.
Quelle: http://www.katholische-kirchen-lippstad ... laeum.html
Angesichts der anderen Bilder hier muss man ja direkt froh sein, dass der Altar noch im Altarraum steht. Trotzdem gilt auch für diese Verschandelung: :patsch:.

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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von ad-fontes »

Maurus hat geschrieben: Nebenbei bemerkt: Egal wie der Pfarrer da jetzt am Altar steht - ein Gutteil der Gemeinde sieht nur seine Rückseite.
oder im Profil.
Maurus hat geschrieben:Bei solchen Umgestaltungen scheint das auf einmal gar kein Problem darzustellen.
Das habe ich mich beim sog. Ellipsen-Modell auch schon gefragt.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Bernado
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von Bernado »

Maurus hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:Lippstadt-Nord, St. Elisabeth

Die Seiten der Pfarrei schreiben dazu u.a.:
Äußerlich bleibt mit seinem Namen die große Renovierung von 1975 in Erinnerung, bei der ein Rückbau zu den strengen Formen des Anfangs angestrebt und die Gestaltungsforderungen des Konzils erreicht wurden (Ambo statt Predigtstuhl, keine Kommunionbank, Altartisch zum Volke).
Bemerkenswert, daß alle drei Punkte in Sacrosanctum Concilium nicht vorkommen. Kommunionbank und Altar zum Volke tauchen auch in der Institutio Generalis nicht auf. Wohl aber der Ambo. Er wird so beschrieben:
272. Die Würde des Wortes Gottes erfordert für seine Verkündigung einen besonderen Ort in der Kirche, dem sich im Wortgottesdienst die Aufmerksamkeit der Gläubigen wie von selbst zuwendet

In der Regel soll dies ein feststehender Ambo, nicht ein einfaches tragbares Lesepult sein. Der Ambo soll dem Kirchenraum entsprechend so gestaltet sein, dass die Vortragenden von allen gut gesehen und gehört werden.
Passt also ebenso gut auf eine Kanzel.
Die sich lautstark auf das Konzil berufen haben oft die geringste Ahnung von dem, was es gesagt hat.
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Moser
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von Moser »

civilisation hat geschrieben:Warum ist eigentlich noch kein katholischer "Kircheninventargestaltungsexperte" auf diese Idee gekommen?

Der "schwebende" Altar in der (evangelischen) Christuskirche zu Steinbühl:



Quelle: http://www.nordbayern.de/nuernberger-na ... on-1.54766

:roll:
Und was soll ein schwebender Altar für einen Sinn haben? :hae?:

Anschaulichmachung der Himmelfahrt? :D

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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Maurus hat geschrieben:Trotzdem gilt auch für diese Verschandelung: :patsch:.
Ich kann nicht behaupten, daß die Kirche vorher besser ausgesehen
habe.
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von Robert Ketelhohn »

civilisation hat geschrieben:Quelle: http://www.nordbayern.de/nuernberger-na ... on-1.54766
Besonders ekelerregend ist ja der Zerebraldünnschiß, der aus solchen
Artikeln trieft.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
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Torsten
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von Torsten »

civilisation hat geschrieben:Warum ist eigentlich noch kein katholischer "Kircheninventargestaltungsexperte" auf diese Idee gekommen?

Der "schwebende" Altar in der (evangelischen) Christuskirche zu Steinbühl:

Bild

Quelle: http://www.nordbayern.de/nuernberger-na ... on-1.54766

:roll:
Ach, die Schaukel. Ich habs doch gewusst.

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Juergen
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von Juergen »

Maurus hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:Lippstadt-Nord, St. Elisabeth

Vor 1975:
War das damals eigentlich ein Künstler, der versucht hat, sich mit den Bildern ein Denkmal zu setzten.

Sehr ähnliche Bilder findet man in Paderborn in St. Heinrich: http://www.st-heinrich-paderborn.de/bil ... _small.jpg
und in der Kapelle des Leokonvikts: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/d ... Kirche.jpg
sowie im Eingangsbereich: http://www.collegium-leoninum.de/typo3t ... e1df32.jpg

Das letzte Bild ist ein Werk von Bernd Terhorts. Der hat zusammen mit seiner Frau so einiges, wie Fenster, Heiligentafeln etc. im Innenbereich des Leokonvikts gestaltet. Ich vermute, daß er auch das Apsisbild geschaffen hat. Ob er auch für die Bilder in St. Heinrich oder in Lippstadt verantwortlich ist, weiß ich nicht, aber der Stil passt wohl.



Apropos Leokonvikt.... Hier ein Vorschlag für eine Umgestaltung. Man beachte auch den Text dazu auf der rechten Seite
http://www.schilling-architekten.de/2.pro/leokonvi.htm
Gruß Jürgen

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civilisation
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von civilisation »

Und wieder wird rund 1/2 Mio. EUR verbraten: Friedrichshafen, St. Nikolaus


Innenraum bekommt ein neues Gesicht
http://www.suedkurier.de/region/bodense ... 74,54931

Bild

daraus:
Eines der Ziele von Umbau und Neugestaltung sei die Bereitschaft gewesen, „die frohe Botschaft des Evangeliums in modernerer, offenerer Weise herauszuarbeiten, um neben den bisherigen Gemeindemitgliedern auch Menschen mit einem weniger intensiven Zugang zur Kirche anzusprechen“, betonen die Befürworter der Baumaßnahme.
:/
Und so sah die Kirche bisher aus:


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Gallus
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von Gallus »

Südkurier hat geschrieben:Die durch eine Steinplatte angedeutete leichte Welle in Altar, Lesepult und Tabernakel könne man als „tragende oder verwandelnde Kraft auffassen, die eine innere Verbindung ermöglicht“. „Der heilige Nikolaus als Patron der Seefahrer stand für diese verwandelnde Dynamik des Glaubens und hat entsprechend gewirkt“, sagt Pfarrer Markus Hirlinger.
So ein Quatschkopp. Lernt man das Dreschen solcher Phrasen eigentlich heutzutage im Theologiestudium?

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Moser
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Re: Moderne Kirchenarchitektur II

Beitrag von Moser »

civilisation hat geschrieben:Und wieder wird rund 1/2 Mio. EUR verbraten: Friedrichshafen, St. Nikolaus


Innenraum bekommt ein neues Gesicht
http://www.suedkurier.de/region/bodense ... 74,54931

Bild

daraus:
Eines der Ziele von Umbau und Neugestaltung sei die Bereitschaft gewesen, „die frohe Botschaft des Evangeliums in modernerer, offenerer Weise herauszuarbeiten, um neben den bisherigen Gemeindemitgliedern auch Menschen mit einem weniger intensiven Zugang zur Kirche anzusprechen“, betonen die Befürworter der Baumaßnahme.
:/
Und so sah die Kirche bisher aus:

Diese Kirche besuche ich gelegentlich, wenn ich mal in FN bin. Sie hat mir bisher eigentlich sehr gut gefallen. Der Raum strahlte eine gewisse Erhabenheit aus, gerade wegen dem deutlich erhöhten und exponiert platzierten Altar. Aber es kann ja drauf gewettet werden, dass das jetzt eingerissen wird... :nein:
Interessant auch die Aussage: Man wollte mit dem Umbau die liturgische Erneuerung vorantreiben. Was gibt's da noch voranzutreiben? Die Aussage hätte vielleicht 1969 gepasst. Aber die Erneuerung ist ja nun schon 4 Jahre her und die Kirche ist ja schon NOM-gerecht ausgestaltet. Wobei an dem bisherigen Alter auch die Messe in der a.o. Form recht gut hätte gefeiert werden können? Kurzum: Das hätte man auch so lassen können.

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