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Re: Hans Küng

Verfasst: Montag 31. Oktober 2016, 22:30
von Edi
Petrus hat geschrieben:
aber durch sein öffentliches Auftreten macht er sich zum Sprachrohr Satans
nein.
Petrus.
Kardinal Scheffczyk, der sich ausführlich mit den Veröffentlichungen Küngs befasst hat, hat nachgewiesen, daß Küng nicht mehr an das Sühnopfer Jesu Christi glaubt. Auch ein ev. Theologieprofessor hat das vor Jahren in einer Zeitschrift betont.
Das allein reicht schon, um zu sehen wem dieser fragwürdige Herr dient, von seinen anderen Äusserungen und Schriften mal abgesehen.

Re: Hans Küng

Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 07:24
von Raphael
Petrus hat geschrieben:
aber durch sein öffentliches Auftreten macht er sich zum Sprachrohr Satans
nein.
Bei einer solch ausgefeilten und tiefsinnigen Begründung bekommt man sofort Lust, in den Disput einzusteigen! :pfeif:

Re: Hans Küng

Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 08:22
von Hubertus
Sempre hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:Aber schön, daß Du gleich immer Häresie vermutest. :aergerlich:
Wie kommst Du denn darauf? Ich habe mich lediglich über Deine Fragestellung gewundert. Meine Absicht war und ist, irgendwelchen Unklarheiten auf die Spur zu kommen. Du selbst unterstellst mir Absichten, die ich nicht habe.
Ok.
Sempre hat geschrieben:Du hast die beiden Definitionen gegenübergestellt und Dich gewundert, dass beide sich nicht groß unterscheiden. Warum Dich das gewundert hat verstehe ich immer noch nicht.
Weil ich, glaube ich, die Formel falsch in Erinnerung gehabt hatte. Das ist mir dann nach der Gegenüberstellung selber aufgefallen.
taddeo hat geschrieben:Die Befragung der Bischöfe ist aber nicht mit der förmlichen Entscheidung eines Konzils gleichzusetzen, daher war zB 1950 tatsächlich ein Kathedralakt des Papstes "ex sese".
Ok, auch das leuchtet ein.
Sempre hat geschrieben:P.S.: Was übrigens ist eine "Lateralentscheidung"?
Ein Übermüdungsfehler zu "Kathedralentscheidung". :blinker:

Re: Hans Küng

Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 08:42
von CIC_Fan
Wer hat hier die Memoiren Küngs gelesen?
kann ich nur empfehlen das erklärt vieles

Re: Hans Küng

Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 08:46
von Niels
Onkel Primus hat geschrieben: das erklärt vieles
:ja:

Re: Hans Küng

Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 09:43
von Peti
CIC_Fan hat geschrieben:Wer hat hier die Memoiren Küngs gelesen?
kann ich nur empfehlen das erklärt vieles
In den siebziger Jahren war ich öfters in den Sommerferien im Franziskushof bei Schloss Craheim als Gast.
Oft war dort auch der Schweizer Missionspriester P.Alois Gut. Und wir unterhielten uns natürlich manchmal über Hans Küng.
Sein früher sehr frommer Neffe, erzählte P. Gut, war nach seinem Studiumaufenthalt in Rom nicht wieder zu erkennen.
In seinen "Erinnerungen" nennt Küng seinen Onkel P.Alois Gut "verbiitert und pessimistisch im Blick auf Kirche und Welt".
P.Gut ermahnte ihn auch in Briefen , seine thelogischen Positionen zu überdenken und fragte ihn,
was wohl seine Mutter davon halten soll.
Küng verbot ihm schließlich den Kontakt zu seiner Mutter.
https://books.google.de/books?id=SsQVAw ... 22&f=false
Ich hab damals P. Gut keineswegs als einen Priester, der "verbittert und pessimistisch" ist erlebt.

Re: Hans Küng

Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 16:58
von Siard
Peti hat geschrieben:
CIC_Fan hat geschrieben:Wer hat hier die Memoiren Küngs gelesen?
kann ich nur empfehlen das erklärt vieles
In den siebziger Jahren war ich öfters in den Sommerferien im Franziskushof bei Schloss Craheim als Gast.
Oft war dort auch der Schweizer Missionspriester P.Alois Gut. Und wir unterhielten uns natürlich manchmal über Hans Küng.
Sein früher sehr frommer Neffe, erzählte P. Gut, war nach seinem Studiumaufenthalt in Rom nicht wieder zu erkennen.
In seinen "Erinnerungen" nennt Küng seinen Onkel P.Alois Gut "verbiitert und pessimistisch im Blick auf Kirche und Welt".
P.Gut ermahnte ihn auch in Briefen , seine thelogischen Positionen zu überdenken und fragte ihn,
was wohl seine Mutter davon halten soll.
Küng verbot ihm schließlich den Kontakt zu seiner Mutter.
https://books.google.de/books?id=SsQVAw ... 22&f=false
Ich hab damals P. Gut keineswegs als einen Priester, der "verbittert und pessimistisch" ist erlebt.
Da erkenne ich gewisse Parallelen zwischen den Viten von Dr. Luther und Dr. Küng.
Ich habe letzteren übrigens live erlebt – danach konnte ich ihn nicht mehr ernst nehmen.

Re: Hans Küng

Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 17:53
von Juergen
Wieso wurde eigentlich dieser Küng hier wieder ausgegraben?
Ist er gestorben oder ist sonst was erfreuliches mit ihm passiert?

Re: Hans Küng

Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 19:07
von Peti
Siard hat geschrieben: Da erkenne ich gewisse Parallelen zwischen den Viten von Dr. Luther und Dr. Küng.
Ich habe letzteren übrigens live erlebt – danach konnte ich ihn nicht mehr ernst nehmen.
Nachdem ich "Diskussion über Küngs Christ sein" von Hans Urs von Balthasar gelesen habe,
konnte ich ihn auch nicht mehr ernst nehmen.
Von Balthasar wirft ihm vor:
"Das Leiden Jesu Christi ist nicht nur ein Symbol, an dem man den immer schon vorhandenen,
bisher aber nicht klar hervortretenden Versöhnungsgswillen Gottes ablesen kann,
sondern der Akt dieser Versöhnung selbst"

Re: Hans Küng

Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 20:07
von Edi
Peti hat geschrieben:
Siard hat geschrieben: Da erkenne ich gewisse Parallelen zwischen den Viten von Dr. Luther und Dr. Küng.
Ich habe letzteren übrigens live erlebt – danach konnte ich ihn nicht mehr ernst nehmen.
Nachdem ich "Diskussion über Küngs Christ sein" von Hans Urs von Balthasar gelesen habe,
konnte ich ihn auch nicht mehr ernst nehmen.
Von Balthasar wirft ihm vor:Ratz
"Das Leiden Jesu Christi ist nicht nur ein Symbol, an dem man den immer schon vorhandenen,
bisher aber nicht klar hervortretenden Versöhnungsgswillen Gottes ablesen kann,
sondern der Akt dieser Versöhnung selbst"

Nicht nur die Amtskirche, sondern auch etliche seiner Fachkollegen wie der hier erwähnte von Balthasar und noch andere haben Küngs Auslassungen mehr oder weniger schwer kritisiert, darunter auch sein Mitarbeiter Walter Kasper, ebenso sein damaliger Kollege Ratzinger.

Re: Hans Küng

Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 21:41
von overkott
Hubertus hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:
Dieter hat geschrieben:
„Niemand darf auf ewig verurteilt werden, denn das ist nicht die Logik des Evangeliums!“ Nicht einmal Hans Küng. Obwohl er gewagt hat, die Unfehlbarkeit des Papstes in Frage zu stellen. Doch mit Papst Franziskus weht ein neuer Wind in der katholischen Kirche. Deshalb hat Küng im März 216 einen Vorstoß unternommen und öffentlich in mehreren Zeitungen und mehreren Sprachen an den Papst appelliert, „einer freien, unvoreingenommenen und ergebnisoffenen Diskussion der Unfehlbarkeitsproblematik Raum zu geben.“

Franziskus hat nun geantwortet und Hans Küng ist hoch erfreut. Erstens dass er überhaupt eine Reaktion bekommen hat, zweitens dass der Papst persönlich geantwortet hat und drittens, dass er ihn als „lieben Mitbruder“ bezeichnet. Am Wichtigsten sei aber, dass der Papst in seinem Antwortschreiben seine Hochschätzung bezüglich des Küng‘schen Ansinnens zum Ausdruck gebracht habe, das Unfehlbarkeitsdogma „im Licht der Heiligen Schrift und der Tradition theologisch zu diskutieren mit dem Ziel, den konstruktiven Dialog der Kirche des 21. Jahrhunderts […] mit der Ökumene und der postmodernen Gesellschaft zu vertiefen.“ Vorgaben, die diese Diskussion einschränken, habe der Papst keine gemacht.
http://konfessionskundliches-institut.d ... n-diskurs/
Viel Lärm um nichts, könnte man beinahe sagen, denn: ich zitiere aus Wikipedia: "Verglichen mit den Kontroversen, welche die Verkündung des Dogmas 187 hervorgerufen hat, ist seine praktische Bedeutung sehr gering. Nur einmal hat ein Papst, Pius XII., seither davon Gebrauch gemacht, als er 195 mit dem Schreiben Munificentissimus Deus die leibliche Himmelfahrt Marias verkündete."
Der jetzige Papst wird erst recht nicht auf die Idee kommen so ein neues Dogma zu schaffen, da er sich ohnehin am laufenden Bande widerspricht und heute das sagt und morgen das Gegenteil.
Mal einen kurzen Exkurs hier an dieser Stelle bitte ...
Woran macht man eigentlich fest, daß die Verkündigung des Dogmas von 195 eine Kathedralentscheidung im Sinne des Dogmas von der päpstlichen Unfehlbarkeit sein soll? Das hat mir noch niemand schlüssig erklären können. Wenn man mal die Promulgationsformeln von 1854 und 195 vergleicht, erkenne ich da keinen wesentlichen Unterschied:
[td][blocksatz]„Zur Ehre der Heiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit, zur Zierde und Verherrlichung der jungfräulichen Gottesgebärerin, zur Erhöhung des katholischen Glaubens und zum Wachstum der christlichen Religion, in der Autorität unseres Herrn Jesus Christus, der seligen Apostel Petrus und Paulus und der Unseren erklären, verkünden und bestimmen Wir in Vollmacht unseres Herrn Jesus Christus, der seligen Apostel Petrus und Paulus und in Unserer eigenen: Die Lehre, dass die seligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch einzigartiges Gnadengeschenk und Vorrecht des allmächtigen Gottes, im Hinblick auf die Verdienste Christi Jesu, des Erlösers des Menschengeschlechts, von jedem Fehl der Erbsünde rein bewahrt blieb, ist von Gott geoffenbart und deshalb von allen Gläubigen fest und standhaft zu glauben. Wenn sich deshalb jemand, was Gott verhüte, anmaßt, anders zu denken, als es von Uns bestimmt wurde, so soll er klar wissen, dass er durch eigenen Urteilsspruch verurteilt ist, dass er an seinem Glauben Schiffbruch litt und von der Einheit der Kirche abfiel, ferner, dass er sich ohne weiteres die rechtlich festgesetzten Strafen zuzieht, wenn er in Wort oder Schrift oder sonstwie seine Auffassung äußerlich kundzugeben wagt.“[/blocksatz][/td][td][blocksatz]44 Nachdem Wir nun lange und inständig zu Gott gefleht und den Geist der Wahrheit angerufen haben, verkündigen, erklären und definieren Wir zur Verherrlichung des Allmächtigen Gottes, dessen ganz besonderes Wohlwollen über der Jungfrau Maria gewaltet hat, zur Ehre seines Sohnes, des unsterblichen Königs der Ewigkeit, des Siegers über Sünde und Tod, zur Mehrung der Herrlichkeit der erhabenen Gottesmutter, zur Freude und zum Jubel der ganzen Kirche, kraft der Vollmacht Unseres Herrn Jesus Christus, der heiligen Apostel Petrus und Paulus und Unserer eigenen Vollmacht: Die unbefleckte, immerwährend jungfräuliche Gottesmutter Maria ist, nachdem sie ihren irdischen Lebenslauf vollendet hatte, mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen worden. 45 Wenn daher, was Gott verhüte, jemand diese Wahrheit, die von Uns definiert worden ist, zu leugnen oder bewusst in Zweifel zu ziehen wagt, so soll er wissen, dass er vollständig vom göttlichen und katholischen Glauben abgefallen ist.[/blocksatz][/td]
Dogma 1854Dogma von 195
Quelle links: https://de.wikipedia.org/wiki/Unbefleck ... C3%A4ngnis
Quelle rechts: http://www.kathpedia.com/index.php?titl ... des_Dogmas


Zudem gab es ja im Vorfeld der feierlichen Verkündigung des neuen Dogmas durch Pius XII. eine Befragung des Weltepiskopates, dessen überwältigende Mehrheit für die Dogmatisierung aussprach. Von ex sese, non autem ex consensu Ecclesiae kann daher doch eigentlich gar keine Rede sein ... :hmm:
Hans Küng ist ein eitler Rebell. Gewiss. Aber welcher Hochschullehrer wünscht sich nicht Aufmerksamkeit? Zweifel an seiner eigenen Fehlbarkeit in dieser Frage sind ihm vielleicht nicht gekommen.

http://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/v ... e/DB25.pdf

Dass ihm die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen worden ist, wirft einen Schatten auf den Anspruch der Kirche auf Repräsentanz an den Universitäten.

Wissenschaftlich muss ein Theologe feststellen, dass ein Konzil das Unfehlbarkeitsdogma im 19. Jahrhundert aufgestellt hat, dass es dabei um eine Höchstentscheidung in Lehrfragen geht und damit um das Wesen des Petrusamtes als Schlichter dogmatischer Streitigkeiten sowie um die Unfehlbarkeit des Gewissens. Da hat sich Küng sicher vergaloppiert. Ihm die Lehrbefugnis zu entziehen, war jedoch pastoral ungeschickt. Niemand zieht heute zum Beispiel ernsthaft in Frage, dass die Leibliche Aufnahme Marias in den Himmel ein theologisches Symbol für die eschatologische Hoffnung überhaupt darstellt, die sich tiefenpsychologischer Deutung im Letzten entzieht.

Re: Hans Küng

Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 21:44
von Siard
overkott hat geschrieben:Niemand zieht heute zum Beispiel ernsthaft in Frage, dass die Leibliche Aufnahme Marias in den Himmel ein theologisches Symbol für die eschatologische Hoffnung überhaupt darstellt, die sich tiefenpsychologischer Deutung im Letzten entzieht.
Ach ja? 8)

Re: Hans Küng

Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 21:49
von overkott
Siard hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Niemand zieht heute zum Beispiel ernsthaft in Frage, dass die Leibliche Aufnahme Marias in den Himmel ein theologisches Symbol für die eschatologische Hoffnung überhaupt darstellt, die sich tiefenpsychologischer Deutung im Letzten entzieht.
Ach ja? 8)
Das ist so sicher wie Sonne, Mond und Sterne.

Re: Hans Küng

Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 22:06
von Petrus
CIC_Fan hat geschrieben:Wer hat hier die Memoiren Küngs gelesen?
ich.

allerdings nur den ersten Band. Dieses Buch habe ich gefunden in einem Buchladen in München-Pasing. Als "Mängel-Exemplar". Das heißt wirklich so. Für 5 EUR. Da konnte ich nicht widerstehen.

ich habe das wirklich durchgelesen.

Was dort Hans Küng in vielen Variationen immer wieder schreibt, ist der Satz: "ich hab schon immer recht gehabt".

inzwischen habe ich auch dieses Buch der AWM zu treuen Händen übergeben.

Re: Hans Küng

Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 22:07
von taddeo
overkott hat geschrieben:
Siard hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Niemand zieht heute zum Beispiel ernsthaft in Frage, dass die Leibliche Aufnahme Marias in den Himmel ein theologisches Symbol für die eschatologische Hoffnung überhaupt darstellt, die sich tiefenpsychologischer Deutung im Letzten entzieht.
Ach ja? 8)
Das ist so sicher wie Sonne, Mond und Sterne.
Wenn es so sicher ist wie deine Grammatik, dann wäre ich beruhigter. :pfeif: :D

Re: Hans Küng

Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 22:15
von Siard
overkott hat geschrieben:
Siard hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Niemand zieht heute zum Beispiel ernsthaft in Frage, dass die Leibliche Aufnahme Marias in den Himmel ein theologisches Symbol für die eschatologische Hoffnung überhaupt darstellt, die sich tiefenpsychologischer Deutung im Letzten entzieht.
Ach ja? 8)
Das ist so sicher wie Sonne, Mond und Sterne.
Und so sicher, wie die Orthodoxie von Herrn Drewermann. :roll:

Re: Hans Küng

Verfasst: Dienstag 1. November 2016, 23:53
von Petrus
overkott hat geschrieben:Niemand zieht heute zum Beispiel ernsthaft in Frage, dass die Leibliche Aufnahme Marias in den Himmel ein theologisches Symbol für die eschatologische Hoffnung überhaupt darstellt, die sich tiefenpsychologischer Deutung im Letzten entzieht.
hmm ...

ja bitte, wo soll sie denn sonst sein, außer im Himmel?

Re: Hans Küng

Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 00:10
von overkott
Siard hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Siard hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Niemand zieht heute zum Beispiel ernsthaft in Frage, dass die Leibliche Aufnahme Marias in den Himmel ein theologisches Symbol für die eschatologische Hoffnung überhaupt darstellt, die sich tiefenpsychologischer Deutung im Letzten entzieht.
Ach ja? 8)
Das ist so sicher wie Sonne, Mond und Sterne.
Und so sicher, wie die Orthodoxie von Herrn Drewermann. :roll:
Da scheinen mir Sonne, Mond und Sterne sicherer.

Tiefenpsychologie ersetzt nicht die traditionelle Interpretation der Bibel nach dem Beispiel etwa des Kirchenlehrers Bonaventura mit seiner Hierarchie der Schriften ( Bibel, Kommentare, externe Quellen ), werkimmanenten Vergleichen von Schriftstellen sowie symbolischen Interpretation von Stellen, die offenbar nicht wörtlich zu verstehen sind. Im Bereich der symbolischen Interpretation mag es Schnittmengen mit gläubigen Tiefenpsychologen geben. Aber die tiefenpsychologische Projektion kann auch auf Abwege führen.

Wenn demgegenüber der Papst in den 50-er Jahren unfehlbar der Meinung war, dass Maria als Mutter Gottes Sohnes mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen wurde, kann ihm das weder als Biblizismus ausgelegt werden, noch als Leibfeindlichkeit, noch als Frauenfeindlichkeit oder als Homophobie. Vielmehr bringt das Dogma den lebendigen Glauben an die Erlösung des ganzen Menschen zum Ausdruck. Der Papst wäre fehlgeleitet, wenn er gläubigen Frauen Wege einer legitimen marianischen Spiritualität verbieten würde. Behutsam ist heute jedoch von Übertreibungen abzuraten, die in einem Glauben an eine Muttergottes zum Ausdruck kommen, an einen auf Erden wandelnden guten Gott neben falschen Göttern usw.

Vielmehr geht es darum, den himmlischen Vater mit dem Sohn im Heiligen Geist zu preisen und in Gemeinschaft mit Josef, Maria und allen Heiligen in der Nachfolge Christi die göttliche Liebe zu leben.

Ob das jetzt falsch ist oder doch fehlerfrei oder unfehlbar richtig, darf sich Herr Küng mit seinen 88 Jahren noch einmal genau überlegen.

Re: Hans Küng

Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 10:29
von CIC_Fan
Peti hat geschrieben:
Siard hat geschrieben: Da erkenne ich gewisse Parallelen zwischen den Viten von Dr. Luther und Dr. Küng.
Ich habe letzteren übrigens live erlebt – danach konnte ich ihn nicht mehr ernst nehmen.
Nachdem ich "Diskussion über Küngs Christ sein" von Hans Urs von Balthasar gelesen habe,
konnte ich ihn auch nicht mehr ernst nehmen.
Von Balthasar wirft ihm vor:
"Das Leiden Jesu Christi ist nicht nur ein Symbol, an dem man den immer schon vorhandenen,
bisher aber nicht klar hervortretenden Versöhnungsgswillen Gottes ablesen kann,
sondern der Akt dieser Versöhnung selbst"
Herr von Balthasar hat auch mehr als einen unseriösen Aspekt

Re: Hans Küng

Verfasst: Mittwoch 2. November 2016, 16:25
von Lycobates
Juergen hat geschrieben:Wieso wurde eigentlich dieser Küng hier wieder ausgegraben?
Ist er gestorben oder ist sonst was erfreuliches mit ihm passiert?
Die Frage kam bei mir auch sofort auf.
Aber dieser abgefallene Priester Gottes weilt zu seinem Glück noch inter viatores.
Beten wir für ihn!

Re: Hans Küng

Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 07:11
von Raphael
overkott hat geschrieben:.............
http://www.hoye.de/gottesbeweise/gbkueng.pdf
Der verlinkte Text von Küng enthält mE ein Körnchen Wahrheit! :auweia:

In aller (theologischen :blinker: ) Kürze versucht Küng dem Leser zu sagen, daß jeder Mensch in seinem Leben die Gottesfrage (d.h. Gibt es einen Gott?) beantwortet. JEDER ([Punkt]) beantwortet sie und zwar unabhängig davon, ob das jeweilige Individuum dies bewußt oder/oder explizit tut. Spätestens in den Handlungen, die jeder während seines Lebens vollzieht, wird deutlich wie sich das jeweilige Individuum zur Gottesfrage gestellt hat.

Worauf der Text nicht eingeht bzw. eingehen will, ist der zweite Teil der Gottesfrage: Wie ist Gott? :hmm:

Re: Hans Küng

Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 08:40
von overkott
Raphael hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:.............
http://www.hoye.de/gottesbeweise/gbkueng.pdf
Der verlinkte Text von Küng enthält mE ein Körnchen Wahrheit! :auweia:

In aller (theologischen :blinker: ) Kürze versucht Küng dem Leser zu sagen, daß jeder Mensch in seinem Leben die Gottesfrage (d.h. Gibt es einen Gott?) beantwortet. JEDER ([Punkt]) beantwortet sie und zwar unabhängig davon, ob das jeweilige Individuum dies bewußt oder/oder explizit tut. Spätestens in den Handlungen, die jeder während seines Lebens vollzieht, wird deutlich wie sich das jeweilige Individuum zur Gottesfrage gestellt hat.

Worauf der Text nicht eingeht bzw. eingehen will, ist der zweite Teil der Gottesfrage: Wie ist Gott? :hmm:
Herr Küng sagt in dem Text, dass Gott eine Sache des Vertrauens nicht und dass Vertrauen und Misstrauen nicht gleichwertig sind. ( Ansonsten aber schweißt Küng Gegensätze beliebig zusammen. )

Mehr darf man nicht in den Text hineinlesen.

Küng zeigt in diesem Text eine Schwäche, die bei Theologen weit verbreitet ist: Er ist sprachlich unpräzise. Das gilt vor allem für seinen Begriff von Wirklichkeit, an die er sein Gottvertrauen knüpft. Durch diese mangelnde Präzision aufgrund fehlender Definitionen ist Küng unwissenschaftlich. Als christlicher Theologe muss er seine Definition von Gott in erster Linie an die Bibel knüpfen. Sonst fehlt ihm jede Grundlage für eine Rede von Gott. Er muss den Unterschied deutlich machen zwischen Urbild und Abbild sowie eine mögliche Abweichung zwischen Ideal und Realität benennen. Dann wird auch deutlich, dass die Realität, also die Wirklichkeit, nicht die Begründung für das Gottvertrauen sein. Ein biblischer Theologe wird deutlich machen, dass Gott das Wort des Anfangs ist, aus dem schöpferisch alles hervorgeht, und dass er biblisch als Prinzip verstanden wird, das über alles hinweg Bestand hat. In biblischer Theologie ist Gott die Konstante des Seins über alle veränderliche Wirklichkeit hinweg. Soweit Philosophen dem ohne biblisches Zeugnis zustimmen und unabhängig vom biblischen Zeugnis zum selben Ergebnis kommen, kann man mit Paulus von natürlicher Theologie sprechen. Die einzige Leistung Küngs in dieser Textstelle ist die - wenn auch bei ihm nicht stimmig begründete - Behauptung, dass Gott Vertrauen entspricht.

Re: Hans Küng

Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 09:03
von Petrus
CIC_Fan hat geschrieben: Herr von Balthasar hat auch mehr als einen unseriösen Aspekt
nun,

ich erinnere mich an ein Taschenbüchlein von ihm, grüner Umschlag (Herder Taschenbuch?), ich weiß nicht mehr, worum es ihm da ging.

Aber an den Wahlspruch des damaligen Bischofs von Aquileja (schreibt man das so?), den Hans Urs von Balthasar in einer Fußnote zitierte, erinnere ich mich noch.

nisi caste,
tamen caute.

:roll:
Eure smileys dazu könnt Ihr Euch dann selber dazu raussuchen. Peter.

Re: Hans Küng

Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 10:09
von overkott
Petrus hat geschrieben:
CIC_Fan hat geschrieben: Herr von Balthasar hat auch mehr als einen unseriösen Aspekt
nun,

ich erinnere mich an ein Taschenbüchlein von ihm, grüner Umschlag (Herder Taschenbuch?), ich weiß nicht mehr, worum es ihm da ging.

Aber an den Wahlspruch des damaligen Bischofs von Aquileja (schreibt man das so?), den Hans Urs von Balthasar in einer Fußnote zitierte, erinnere ich mich noch.

nisi caste,
tamen caute.

:roll:
Eure smileys dazu könnt Ihr Euch dann selber dazu raussuchen. Peter.
Auch für die wissenschaftliche Beurteilung von Herrn von Balthasar ist nicht relevant, ob er Sex mit einer Freundin oder einem Mann hatte oder bisexuell war. Beichtgeheimnisse sind nicht einmal eine Frage des Heiligsprechungsprozesses. Dafür ist der Heilige Augustinus das prominenteste Beispiel.

Re: Hans Küng

Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 10:19
von Peti
Besonders geschätzt wird von Balthasars Theologie von Papst Benedikt:

"Die Bekehrung des Herzens stand für ihn im Mittelpunkt, denn nur durch sie kann der menschliche Geist die Grenzen überwinden,
die ihm den Zugang zum Geheimnis verschließen, und vermag das Auge, den Blick fest auf das Antlitz Christi zu richten.
Kurz gesagt, er hatte bis ins Innerste verstanden, daß Theologie sich nur begleitet vom Gebet entwickeln kann,
einem Gebet, das die Gegenwart Gottes wahrnimmt und sich Ihm im Gehorsam anvertraut."
http://w2.vatican.va/content/benedict-x ... hasar.html

Re: Hans Küng

Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 10:35
von overkott
Peti hat geschrieben:Besonders geschätzt wird von Balthasars Theologie von Papst Benedikt:

"Die Bekehrung des Herzens stand für ihn im Mittelpunkt, denn nur durch sie kann der menschliche Geist die Grenzen überwinden,
die ihm den Zugang zum Geheimnis verschließen, und vermag das Auge, den Blick fest auf das Antlitz Christi zu richten.
Kurz gesagt, er hatte bis ins Innerste verstanden, daß Theologie sich nur begleitet vom Gebet entwickeln kann,
einem Gebet, das die Gegenwart Gottes wahrnimmt und sich Ihm im Gehorsam anvertraut."
http://w2.vatican.va/content/benedict-x ... hasar.html
In Hochzeitspredigten heißt es, dass Liebe sich nicht darin erschöpft, sich ständig gegenseitig anzuschauen, sondern in die gemeinsame Richtung zu blicken. Das gilt natürlich nicht weniger für den gemeinsamen Blick mit Christus auf den himmlischen Vater. Denn an der göttlichen Einheit von Vater und Sohn im Heiligen Geist sollen auch die Gläubigen teilhaben. Es genügt also nicht, Christus ins Antlitz zu blicken, wenn man den Vaterunser aus den Augen verliert. Gebet kann aber nur heißen, im gläubigen Vertrauen auf den gemeinsamen Vater trotz aller Unterschiede in Geschlecht und Hautfarbe und Begabungen ( Charismen ) wie Brüder und Schwestern zu leben. Wäre dies nicht so, wäre alles Formelgeplapper leeres Geschwätz.

Re: Hans Küng

Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 14:15
von CIC_Fan
overkott hat geschrieben:
Petrus hat geschrieben:
CIC_Fan hat geschrieben: Herr von Balthasar hat auch mehr als einen unseriösen Aspekt
nun,

ich erinnere mich an ein Taschenbüchlein von ihm, grüner Umschlag (Herder Taschenbuch?), ich weiß nicht mehr, worum es ihm da ging.

Aber an den Wahlspruch des damaligen Bischofs von Aquileja (schreibt man das so?), den Hans Urs von Balthasar in einer Fußnote zitierte, erinnere ich mich noch.

nisi caste,
tamen caute.

:roll:
Eure smileys dazu könnt Ihr Euch dann selber dazu raussuchen. Peter.
Auch für die wissenschaftliche Beurteilung von Herrn von Balthasar ist nicht relevant, ob er Sex mit einer Freundin oder einem Mann hatte oder bisexuell war. Beichtgeheimnisse sind nicht einmal eine Frage des Heiligsprechungsprozesses. Dafür ist der Heilige Augustinus das prominenteste Beispiel.
diese Frage stellt sich hier nicht und war hier auch nicht thematisiert

Re: Hans Küng

Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 14:29
von overkott
CIC_Fan hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Petrus hat geschrieben:
CIC_Fan hat geschrieben: Herr von Balthasar hat auch mehr als einen unseriösen Aspekt
nun,

ich erinnere mich an ein Taschenbüchlein von ihm, grüner Umschlag (Herder Taschenbuch?), ich weiß nicht mehr, worum es ihm da ging.

Aber an den Wahlspruch des damaligen Bischofs von Aquileja (schreibt man das so?), den Hans Urs von Balthasar in einer Fußnote zitierte, erinnere ich mich noch.

nisi caste,
tamen caute.

:roll:
Eure smileys dazu könnt Ihr Euch dann selber dazu raussuchen. Peter.
Auch für die wissenschaftliche Beurteilung von Herrn von Balthasar ist nicht relevant, ob er Sex mit einer Freundin oder einem Mann hatte oder bisexuell war. Beichtgeheimnisse sind nicht einmal eine Frage des Heiligsprechungsprozesses. Dafür ist der Heilige Augustinus das prominenteste Beispiel.
diese Frage stellt sich hier nicht und war hier auch nicht thematisiert
Gerade nach der ganzen Missbrauchsdebatte sind natürlich Fragen der Sittenlehre und ihrer gelebten Praxis auch nicht völlig gleichgültig. Da kann man nicht sagen: Die Gnade deckt alle unbereuten Sünden zu.

Re: Hans Küng

Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 15:04
von CIC_Fan
das mag ein Seligsprechungsverfahren beurteilen mir geht es um die Aussagen des Theologen die Moral anderer interessiert mich nicht ich bin nicht der Beichtvater oder Richter

Re: Hans Küng

Verfasst: Donnerstag 3. November 2016, 20:33
von overkott
Für eine Seligsprechung von Herrn Küng ist es noch zu früh.

Re: Hans Küng

Verfasst: Freitag 4. November 2016, 08:24
von CIC_Fan
du mußt aufmerksamer sein: es war Hans Wurst von Alterheim gemeint

Re: Hans Küng

Verfasst: Freitag 4. November 2016, 08:26
von Raphael
CIC_Fan hat geschrieben:du mußt aufmerksamer sein: es war Hans Wurst von Alterheim gemeint
Nein, Du mußt aufmerksamer sein, denn das Mißverstehen des Herrn Overkott ist offensichtlich rein habitueller Natur! :doktor: