Kritik am Bekreuzigen

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Eisenach
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Kritik am Bekreuzigen

Beitrag von Eisenach »

Hallo liebe Kreuzgang Gemeinde! :)

Eine Sache die mich am Bekreuzigen immer verwundert hat ist das "gezeichnete Kreuz", welches beim Bekreuzigen herauskommt.
Viele Christen verwenden diesen Weg, aber so gesehen kommt ein auf dem Kopf stehendes Kreuz heraus.
Ich habe das Ganze mal veranschaulicht.

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Ich führe wegen meiner Ansicht die rechte Hand immer bis zum Bauch, was meiner Meinung nach eher wie ein Kreuz aussieht.
Dieser Weg scheint weniger gängig zu sein.

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Sofern ihr euch Bekreuzigt, welche Art verwendet ihr? Und ist euch dies auch schon aufgefallen und habt eventuell dafür eine Erklärung?
Alternativ gibt es noch die kleine Bekreuzigung (Stirn, Mund und Brust), aber diese hat kein Kreuz als Weg.

Gruß

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Juergen
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Re: Kritik am Bekreuzigen

Beitrag von Juergen »

Wenn ich am Tisch sitze, ergibt sich eher die erste Version, weil ja die Tischkante im Weg ist; im stehen ergibt sich bei mir die zweite Version.

H. U. v. Balthasar (oder war es ein anderer?) hat gesagt, man solle das Kreuzzeichen möglichst groß machen.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Fuchsi
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Re: Kritik am Bekreuzigen

Beitrag von Fuchsi »

Hörte mal vor Jahren die Interpretation, dass man sich "auf das Herz" fasst beim bekreuzigen. Daher die Verkürzung :hmm:

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Lycobates
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Re: Kritik am Bekreuzigen

Beitrag von Lycobates »

Eisenach hat geschrieben:
Dienstag 8. September 2020, 14:30
Hallo liebe Kreuzgang Gemeinde! :)

Eine Sache die mich am Bekreuzigen immer verwundert hat ist das "gezeichnete Kreuz", welches beim Bekreuzigen herauskommt.
Viele Christen verwenden diesen Weg, aber so gesehen kommt ein auf dem Kopf stehendes Kreuz heraus.
Ich habe das Ganze mal veranschaulicht.

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Ich führe wegen meiner Ansicht die rechte Hand immer bis zum Bauch, was meiner Meinung nach eher wie ein Kreuz aussieht.
Dieser Weg scheint weniger gängig zu sein.

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Sofern ihr euch Bekreuzigt, welche Art verwendet ihr? Und ist euch dies auch schon aufgefallen und habt eventuell dafür eine Erklärung?
Alternativ gibt es noch die kleine Bekreuzigung (Stirn, Mund und Brust), aber diese hat kein Kreuz als Weg.

Gruß
Grundsätzlich immer die zweite Version.
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
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Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
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... una cum omnibus orthodoxis, atque catholicae et apostolicae fidei cultoribus

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Eisenach
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Re: Kritik am Bekreuzigen

Beitrag von Eisenach »

Juergen hat geschrieben:
Dienstag 8. September 2020, 14:35
Wenn ich am Tisch sitze, ergibt sich eher die erste Version, weil ja die Tischkante im Weg ist; im stehen ergibt sich bei mir die zweite Version.

H. U. v. Balthasar (oder war es ein anderer?) hat gesagt, man solle das Kreuzzeichen möglichst groß machen.
Okay, bei einigen Menschen mag das am Tisch eventuell nicht funktionieren. Ich hatte beim Schreiben auch nur die Bekreuzigung im Stand im Kopf, vermutlich weil ich es nicht so häufig anwende (nur für mich im privaten Raum). Tischgebete sind bei mir noch nicht Teil des Alltages. ...wegen Gründen. :|

Da ich aus einem weniger aktiv christlichen Umfeld komme, ist mir das sofort aufgefallen. Ich weiß nicht ob es mich verwundert hätte, wäre ich mit dem "Brustweg" aufgewachsen. Danke für das hilfreiche Zitat, Jürgen!

Fuchsi hat geschrieben:
Dienstag 8. September 2020, 14:40
Hörte mal vor Jahren die Interpretation, dass man sich "auf das Herz" fasst beim bekreuzigen. Daher die Verkürzung :hmm:
Ich sehe die Absicht dahinter, aber gerade in dieser Zeit sehe ich soviele Zeichen, die auch zweideutig sein können.
Die Christen denken sich nichts Böses dabei, die Okkulten hingegen mag es belustigen zu sehen wie Menschen etwas tragen und eine falsche Vorstellung davon haben. In diesem Sinne könnte man selbst das umgedrehte Kreuz positiv bewerten (Petruskreuz), aber dieses ist selbst bei nicht christlichen Menschen als eher unchristliches Symbol bekannt. Von daher wird man wohl eher auf Naserümpfen statt Wohlwollen stoßen (Es dient ja auch nur als grobes Beispiel).

Symboltechnisch ist es schwierig etwas zu finden, was nicht von gewissen Mächten negativ behaftet ist. Manch einer mag jetzt die Augen verdrehen, wenn er diese Aussage liest, aber für mich ist es auch wichtig nicht in solche Fallen zu tappen. Es macht mich zwar nicht zu einem besseren Christ, weil entscheidend ist was ich im Kopf habe bzw. im Herzen trage und meine Taten, aber in diesen recht satanischen Zeiten möchte ich nicht den Gedanken tragen in irgendeiner Weise von diesen Menschen verhöhnt zu werden. Was sie von mir halten, ist mir egal.
Nur würde ich über meine Erscheinung gerne selbst bestimmen (was im Jahr 2020 auch so eine Sache ist).

Ich will hier auch keine schlafenden Hunde wecken und am Ende ein abgehobenes Thema entfachen. Das nebenbei gesagt. :breitgrins:
Aber jetzt habe ich mal etwas detailierter gezeigt, warum mich das gängige Bekreuzigen so beschäftigt.

Die Lutherrose ist mir auch ein Rätsel...

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Fuchsi
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Re: Kritik am Bekreuzigen

Beitrag von Fuchsi »

Eisenach hat geschrieben:
Dienstag 8. September 2020, 15:43


Fuchsi hat geschrieben:
Dienstag 8. September 2020, 14:40
Hörte mal vor Jahren die Interpretation, dass man sich "auf das Herz" fasst beim bekreuzigen. Daher die Verkürzung :hmm:
Ich sehe die Absicht dahinter, aber gerade in dieser Zeit sehe ich soviele Zeichen, die auch zweideutig sein können.
Die Christen denken sich nichts Böses dabei, die Okkulten hingegen mag es belustigen zu sehen wie Menschen etwas tragen und eine falsche Vorstellung davon haben. In diesem Sinne könnte man selbst das umgedrehte Kreuz positiv bewerten (Petruskreuz), aber dieses ist selbst bei nicht christlichen Menschen als eher unchristliches Symbol bekannt. Von daher wird man wohl eher auf Naserümpfen statt Wohlwollen stoßen (Es dient ja auch nur als grobes Beispiel).

Symboltechnisch ist es schwierig etwas zu finden, was nicht von gewissen Mächten negativ behaftet ist. Manch einer mag jetzt die Augen verdrehen, wenn er diese Aussage liest, aber für mich ist es auch wichtig nicht in solche Fallen zu tappen. Es macht mich zwar nicht zu einem besseren Christ, weil entscheidend ist was ich im Kopf habe bzw. im Herzen trage und meine Taten, aber in diesen recht satanischen Zeiten möchte ich nicht den Gedanken tragen in irgendeiner Weise von diesen Menschen verhöhnt zu werden. Was sie von mir halten, ist mir egal.
Nur würde ich über meine Erscheinung gerne selbst bestimmen (was im Jahr 2020 auch so eine Sache ist).

Ich will hier auch keine schlafenden Hunde wecken und am Ende ein abgehobenes Thema entfachen. Das nebenbei gesagt. :breitgrins:
Aber jetzt habe ich mal etwas detailierter gezeigt, warum mich das gängige Bekreuzigen so beschäftigt.
Die verkürzte Variante ergibt doch ein Antoniuskreuz, allerdings umgedreht...

Bei mir hat sich übrigens die Kurzversion eingeschlichen... wie bei vielen halt... deren Ursprung mag eine gewisse Schlörigkeit durchaus sein...
Die Lutherrose ist mir auch ein Rätsel...

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Einem strammen Katholiken nicht :D

bäh.. das war gehässig von mir :tuete:

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Siard
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Re: Kritik am Bekreuzigen

Beitrag von Siard »


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Schulevonathen
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Re: Kritik am Bekreuzigen

Beitrag von Schulevonathen »

Juergen hat geschrieben:
Dienstag 8. September 2020, 14:35
H. U. v. Balthasar (oder war es ein anderer?) hat gesagt, man solle das Kreuzzeichen möglichst groß machen.[/font]
Guardini war's!
Von heiligen Zeichen hat geschrieben:Du machst das Zeichen des Kreuzes, machst es richtig. Kein hastiges, verkrüppeltes, bei dem man nicht weiß, was es bedeuten soll, sondern ein richtiges Kreuzzeichen, langsam, groß, von der Stirn zur Brust, von einer Schulter zu andern. Fühlst du, wie es dich ganz umfasst?“

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Juergen
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Re: Kritik am Bekreuzigen

Beitrag von Juergen »

Schulevonathen hat geschrieben:
Dienstag 8. September 2020, 16:27
Juergen hat geschrieben:
Dienstag 8. September 2020, 14:35
H. U. v. Balthasar (oder war es ein anderer?) hat gesagt, man solle das Kreuzzeichen möglichst groß machen.
Guardini war's!
Von heiligen Zeichen hat geschrieben:Du machst das Zeichen des Kreuzes, machst es richtig. Kein hastiges, verkrüppeltes, bei dem man nicht weiß, was es bedeuten soll, sondern ein richtiges Kreuzzeichen, langsam, groß, von der Stirn zur Brust, von einer Schulter zu andern. Fühlst du, wie es dich ganz umfasst?“
Danke! Genau das Zitat hatte ich im Kopf und dabei hatte ich gleich das Gefühl, daß ich mit Balthasar falsch lag. :roll:
Logisch! Guardini! „Von heiligen Zeichen“ :patsch:

Zuletzt geändert von Juergen am Dienstag 8. September 2020, 17:02, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Jürgen

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Eisenach
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Re: Kritik am Bekreuzigen

Beitrag von Eisenach »

Siard hat geschrieben:
Dienstag 8. September 2020, 16:17

Marktkirche (Hannover)
Oha...über Google führt der Weg wieder auf den Kreuzgang.
2004 - Urschriften des Kreuzganges. :breitgrins:
Pentagramm an christlicher Kirche?
https://kreuzgang.org/viewtopic.php?t=2652

Raphaela
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Re: Kritik am Bekreuzigen

Beitrag von Raphaela »

Fuchsi hat geschrieben:
Dienstag 8. September 2020, 14:40
Hörte mal vor Jahren die Interpretation, dass man sich "auf das Herz" fasst beim bekreuzigen. Daher die Verkürzung :hmm:
Das ist das "kleine", dreifache Kreuz, welches vor dem Evangelium gemacht wird.
-> damit soll man andeuten, dass man den Geist (Stirn), den Mund und das Herz (viele machen es leider in der Mitte) für Gott öffnet.
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

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