Ioreth hat geschrieben:
was wäre denn die lösung für das von dir beschriebene problem, wie bringt man jemanden in die lage, den glauben von herzen anzunehmen und dabei freude zu empfinden? es klingt ein wenig nach "zeitzurückdrehenwollen"... ohne dass ich dir damit irgendwas unterstellen will! ich denke, die unbefangenheit und die unschuld ist vorbei... irgendwo wurde mal der begriff der "verlorenen generation" geprägt... gemeint war die generation der menschen nach dem zweiten vatikanischen konzil...
würdest du das auch so sehen?
Hallo Ioreth,
ich habe leider keine Lösung für dieses Problem. Man kann niemanden "dazu bringen", von Herzen zu Glauben und den Glauben mit Freude annehmen, das muss von innen her kommen.
Leider haben wir aber gerade hier in Deutschland das Problem, dass auch innerhalb der Kirche permanente Kritik geäußert wird, etwas, das mir schon in gewisser Weise wie eine Art Miesmacherei vorkommt. Wenn man dann einmal schaut, an welchen Punkten die Kritik festgemacht ist, sind es eigentlich immer ein paar wenige, immer gleiche Themen: Frauenordination, Zölibat, Sexualmoral. Das sind die Themen, auf denen auch innerkirchlich immer wieder gerne von bestimmten Personen herumgeritten wird, obwohl sich das Thema eigentlich erledigt hat.
Was die "Verlorene Generation" angeht, so kann ich da nicht wirklich mitreden, weil ich die "alte Messe" nie selbst erlebt habe. Ich kann mir aber schon vorstellen, dass es für viele Menschen ein Schlag vor den Kopf gewesen sein muss, wenn von einem Tag auf den anderen alles umgestellt wird, das Alte plötzlich nicht mehr gilt und stattdessen ein neuer Messritus "der Richtige" sein soll. Und dass hier im Übereifer an vielen Stellen zuviel getan wurde, wird sicherlich auch niemand bestreiten wollen. Bei mir in der Umgebung gibt es einige Beispiele, wie alte Kirchen durch den Bau neuer Altäre, dem Abriss alter Taufbecken und der Neuerrichtung von "zeitgemäßen" Tabernakeln verschandelt wurden. Wenn ich das selbst miterlebt hätte, wäre ich mir in dieser Zeit sicherlich auch verloren und haltlos vorgekommen.
Manchmal kommt es allerdings vor, dass ich in einem Gottesdienst lande, wo sich irgendwelche ambitionierten Liturgiekreismitarbeiter vorgenommen haben, ein Event zu gestalten mit Befragung der Kirchenbesucher per Mikrofon in den Bänken, oder es predigt die Pastoralreferentin. Dann habe ich schon das Gefühl, dass etwas mehr von der andächtigen Form der alten Messe schon gut tun würde.
Gruss, Benedictus