Suizid

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cantus planus
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Re: Suizid

Beitrag von cantus planus »

Ich hoffe, ich habe mit meinen Beiträgen nicht den Eindruck erweckt, regelmäßig Gast einer psychiatrischen Klinik zu sein. Ich habe vier Jahre Psychologie, Sozialpädagogik u. a. hinter mir, bevor ich Kirchenmusik studierte, und weiss durchaus, wovon ich rede. Mir ist schon klar, dass viele meiner Ansichten nicht mit der gängigen akademischen Psychologie übereinstimmen. Was unter anderem daran liegt, dass die akademische Psychologie derzeit oft den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht - und sogar das Offensichtliche nicht als Faktum stehenlassen kann.

Euch fehlt die Gabe, einen Text zu analysieren: ich habe nicht die Tat Robert Enkes verurteilt. Das steht mir nicht zu. Dazu fehlt mir auch Hintergrundwissen. Ich habe die Berichterstattung und die Kommentare dazu kritisiert. Und da stehe ich zu jedem Wort, was ich hier geschrieben habe.

Die einsetzende Heldenverehrung war sehr befremdlich. Sie ist aber der logische Ausfluss einer durch und durch dekandenten Gesellschaft, die das Leben vom Geschenk längst zu einer Verfügungsware gemacht hat. Wer ein Kind unter dem Motto "Mein Bauch(!) gehört mir" tötet, hat auch Probleme mit der moralischen Einordnung des Suizids.

(Das meine ich nicht auf dich persönlich bezogen, ifuago!)
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Peti
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Re: Suizid

Beitrag von Peti »

cantus planus hat geschrieben: Ich habe vier Jahre Psychologie, Sozialpädagogik u. a. hinter mir
Da ich jahrzehntelang tagtäglich mit depressiven Menschen zu tun habe, sehe ich das eher so:
incarnata hat geschrieben:Nicht zuletzt die Erkenntnis,daß der sogenannte Freitod in den wenigsten Fällen aus freiem Willen,sondern unter dem Zwang einer Schizophrenen Psychose oder einer Depression,die zum Krankheitsbild der cyclotymie(früher manisch-depressives Irresein genannt)gehört- vorgenommen wird, hat ja zu der Aufhebung des Verbots,Selbstmörder kirchlich zu beerdigen geführt.Cyclotyme Depressive sind vor allem dann gefährdet,wenn sie sich gerade auf dem Wege der Besserung aus ihrem tiefen Loch der-Losigkeit(Antriebs-Freud-Sinn-Interesse-Hoffnungslosigkeit) befinden:der Antrieb ist schon wieder da,aber das Leben wird noch als absolut unerträglich empfunden.
Eine andere Quelle der Auslösung tiefer Depressionen ist hormoneller Natur: hierzu gehört die Wochenbettpsychose,in der manchmal Mütter ihre Kinder und/oder sich selbst umbringen,der pubertäre Selbstmord z.B. bei Schulversagen und nicht zuletzt die klimakterischen Depressionen,die gerade bei Männern häufig zu spät erkannt werden,da Männer sich mehr gegenüber ihren Angehörigen verschliessen und seltener Ärzte aufsuchen.

Ein fester Glaube bietet einen gewissen Schutz,kann aber auch versagen.Ein Beispiel hierfür ist Jochen Klepper,der wunderbare christliche Gedichte schrieb,dann aber von den Nazis in eine Zwangslage getrieben wurde(sie wollten seine jüdische Ehefrau nach Auschwitz abtransportieren) und es vorzog mit ihr gemeinsam durch Suicid aus dem Leben zu gehen.Franz Werfel wiederum brachte sich um,obwohl er in USA in Sicherheit war und gerade das Lied von Bernadette geschrieben hatte.Er verzweifelte an der Emigrantensituation und überschätzte die Dauer der Naziherrschaft;vermutlich ist er auchdem Hormondämon zum Opfer gefallen
Jedenfalls lohnt es sich für alle diese armen Menschen zu beten !
Den Chesterton Text sehe ich eher als eine gute Kritik zu Hesses Steppenwolf, sonst ist er sehr ergänzungsbedürftig.
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
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Marion
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von Marion »

Maurus hat geschrieben:
Aber das haben wir in den letzten Jahrzehnten bei vielen gesellschaftlichen Tabus erlebt: ein notwendiger Wechsel im Umgang mit bestimmten Themen ist schlagartig ins genaue Gegenteil verkehrt worden. Und die Medien immer mittenmang dabei.
Da ist wohl etwas dran. Allerdings ist das ja nichts neues.
Neues nichts, es ist schon lange immer das selbe, sie müssten eigentlich von allen durchschaut sein. Trotzdem haben die Medien damit Erfolg und Massen von Leuten (auch Katholiken) hinter sich, da sie sich sehr sensible Thema raussuchen für ihr böses Spiel.
Es bringt übrigens nichts, sich über den Satz "Selbstmord ist eine ganz ganz schlimme Sünde" zu empören. Es bringt auch nichts diesen Satz zu verbieten. Damit kann man, obwohl es sich lieb, mitleidig und gefühlsvoll anhört von der anderen Seite, nur noch mehr Seelen in die Hölle stürzen.

Danke Linus für den Text von G.K. Chesterton
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Bernado
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Re: Suizid

Beitrag von Bernado »

cantus planus hat geschrieben:Die einsetzende Heldenverehrung war sehr befremdlich. Sie ist aber der logische Ausfluss einer durch und durch dekandenten Gesellschaft, die das Leben vom Geschenk längst zu einer Verfügungsware gemacht hat. Wer ein Kind unter dem Motto "Mein Bauch(!) gehört mir" tötet, hat auch Probleme mit der moralischen Einordnung des Suizids.
Ich habe diesen Medienrummel ebenso irritierend empfunden - nachgerade als eine Quasi-Heiligsprechung. Das passt ganz gut zu anderen Tendenzen in der Gesellschaft, denen, die sich und anderen zur last fallen, zu empfehlen, sie sollen sich einfach vom Acker machen.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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cantus planus
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Re: Suizid

Beitrag von cantus planus »

Peti hat geschrieben:Da ich jahrzehntelang tagtäglich mit depressiven Menschen zu tun habe, sehe ich das eher so:
incarnata hat geschrieben:Nicht zuletzt die Erkenntnis,daß der sogenannte Freitod in den wenigsten Fällen aus freiem Willen,sondern unter dem Zwang einer Schizophrenen Psychose oder einer Depression,die zum Krankheitsbild der cyclotymie(früher manisch-depressives Irresein genannt)gehört- vorgenommen wird, hat ja zu der Aufhebung des Verbots,Selbstmörder kirchlich zu beerdigen geführt.Cyclotyme Depressive sind vor allem dann gefährdet,wenn sie sich gerade auf dem Wege der Besserung aus ihrem tiefen Loch der-Losigkeit(Antriebs-Freud-Sinn-Interesse-Hoffnungslosigkeit) befinden:der Antrieb ist schon wieder da,aber das Leben wird noch als absolut unerträglich empfunden.
Eine andere Quelle der Auslösung tiefer Depressionen ist hormoneller Natur: hierzu gehört die Wochenbettpsychose,in der manchmal Mütter ihre Kinder und/oder sich selbst umbringen,der pubertäre Selbstmord z.B. bei Schulversagen und nicht zuletzt die klimakterischen Depressionen,die gerade bei Männern häufig zu spät erkannt werden,da Männer sich mehr gegenüber ihren Angehörigen verschliessen und seltener Ärzte aufsuchen.

Ein fester Glaube bietet einen gewissen Schutz,kann aber auch versagen.Ein Beispiel hierfür ist Jochen Klepper,der wunderbare christliche Gedichte schrieb,dann aber von den Nazis in eine Zwangslage getrieben wurde(sie wollten seine jüdische Ehefrau nach Auschwitz abtransportieren) und es vorzog mit ihr gemeinsam durch Suicid aus dem Leben zu gehen.Franz Werfel wiederum brachte sich um,obwohl er in USA in Sicherheit war und gerade das Lied von Bernadette geschrieben hatte.Er verzweifelte an der Emigrantensituation und überschätzte die Dauer der Naziherrschaft;vermutlich ist er auchdem Hormondämon zum Opfer gefallen
Jedenfalls lohnt es sich für alle diese armen Menschen zu beten !
Und nochmal: diese Thesen sind mir bekannt. Ich habe sie nicht bestritten und ich halte sie sogar für ausgesprochen plausibel. Was ist kritisiert habe, ist die unkritische, beweihräuchernde und verharmlosende Berichterstattung der Medien. Die Verdammung, die früher über Selbstmörder (und teilweise die Familie) hereinbrach, ist ebenso falsch wie ein übergroßes Maß an Mitleid, dass jeden psychologischen Spleen hegt und pflegt. Ab und zu tut auch die (im übertragenen Sinne) Watschen gut, die einem das Hirn wieder geraderückt. Nach der Tabuisierung des Themas bis vor wenigen Jahren sehe ich mit Sorge, dass das Pendel radikal in die andere Richtung schlägt. Die Zelebration des Selbstmordes Robert Enkes durch die Massen war ein äußerst bedenkliches Zeichen.
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Nassos
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Re: Suizid

Beitrag von Nassos »

Bezüglich der Hormongeschichte: hat Alkohol einen verstärkenden Effekt auf Depression? (Ich habs nicht so mit Alkohol...)
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

ad_hoc
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Re: Suizid

Beitrag von ad_hoc »

Ich habe vier Jahre Psychologie, Sozialpädagogik u. a. hinter mir....
Meinen Respekt. Ich kenne überwiegend nur kaputte und halbkaputte Typen, deren Neigungen zum Kaputtsein wohl schon vorhanden waren, aber vermutlich erst durch das Studium zum Ausbruch gekommen sind.
Wahrscheinlich hat Dich von Anfang an, Dein Widerstand geschützt:
Mir ist schon klar, dass viele meiner Ansichten nicht mit der gängigen akademischen Psychologie übereinstimmen. Was unter anderem daran liegt, dass die akademische Psychologie derzeit oft den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht - und sogar das Offensichtliche nicht als Faktum stehenlassen kann.
Man kann gar nicht oft genug darauf hinweisen, dass Psychologie und Sozialpädagogik nicht als Wissenschaften im eigentlichen Sinne gewertet werden können, auch wenn viele Erkenntnisse hieraus auf Erfahrungen beruhen und durchaus schlüssig sind. Aber es gibt genau so viele Ansichten und Erkenntnisse, die auf sehr schwachen Annahmen beruhen.

Herr Enke war schon jahrelang in psychiatrischer Behandlung gewesen. Es hat alles nicht genutzt. Nicht verwunderlich bei den vermutlich angewandten Praktiken der Psychoanalyse und der Tiefenpsychologie. Freud war das schlimmste Unglück, was der Psychologie passieren konnte.

Auch der User Peti hat Recht mit seinen Erfahrungen aus der Psychiatrie.
Das Schlimme hierbei ist, dass den Menschen mit Psychotherapie und Psychiatrie nicht zu helfen ist, auch wenn deren Zustand recht gut analysiert werden kann. Das Problem hierbei ist immer die Entstehungsgeschichte, die in der Regel nicht einwandfrei erkannt wird, und auch die Behandlung, die in der Regel eben keine Heilung versprechen kann, außer einer medikamentösen Ruhigstellung.

Grundsätzlich ist die Selbsttötung als verwerflich anzusehen, wobei es selbstverständlich auch Umstände geben kann, die den Menschen in einen Zustand versetzen, in dem er nicht mehr Herr seiner selbst ist. Ein solcher Umstand schließt die Verwerflichkeit praktisch aus; man spricht dann von einem Unglücksfall.

Nichtgläubige haben es in solchen Situationen sicher schwerer. Sie haben niemanden, der ihnen einen Kodex, einen Wertmaßstab, eine Hoffnung auf ein sinnhaftes Weiterleben gibt, wenn schon Angehörige für sie keinen Anlass bilden, sie von ihrem Tun abzuhalten.

Anders bei gläubigen Christen. Mir scheint es durchaus wahrscheinlich, dass bei einem solchen Christen die Hemmschwelle zur Selbsttötung sehr viel höher anzusetzen ist als bei jemandem, der dem Glauben eher fern steht. Eine Untersuchung darüber würde mich schon mal interessieren.

Zurück zu Herrn Enke.
Es war mit Sicherheit weder privater noch beruflicher Stress, der zu seinem Suicid geführt hat. Sowohl privat als beruflich hatte er Erfolg, und zwar aufgrund seiner ihm gegebenen Fähigkeiten, die er nicht erlernen mußte, die also seiner Persönlichkeit immanent waren. Es fehlte ihm gewissermaßen die Fähigkeit, seine Erfolge als solche zu werten, stolz darauf zu sein und als Lebensantrieb umzusetzen. Dieser fehlende Antrieb zum bewußten Leben, im Verbund mit einer damit einhergehenden und für uns nicht ganz erklärbaren stetigen und allumfassenden Hoffnungslosigkeit, hinderte ihn zwar nicht daran, seinen Zustand zu erkennen, reichte aber nicht aus, um sich neu zu orientieren und absolut bewußt und willentlich sich auf die Sinnsuche und -erfüllung zu begeben.

Genau hier liegt der Knackpunkt. Inwieweit dies jemandem vorzuwerfen ist, der nicht gläubig ist, darauf habe ich im Moment keine Antwort.
Der gläubige Christ hat hier zumindest das Vertrauen in die göttliche Hilfe, wenn er sie anruft und sich um Besserung seiner Situation bemüht. Inwieweit ist nun einem solchen Gläubigen vorzuwerfen, dass er kein ausreichendes Gottvertrauen besessen hat? Ist fehlendes Gottvertrauen nicht zugleich eine Sünde wider den Hl. Geist?

Uns bleibt nichts anderes übrig, als für solche Menschen zu beten.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Nassos
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Re: Suizid

Beitrag von Nassos »

Menschen mit christlichem Glauben haben bessere Möglichkeiten, denn es wird Trost geboten. Ich kenne einen Fall, bei dem jemand durch solch eine Situation den Glauben wiedergefunden hat.
Desweiteren weiß ich von der Person - die auch in psychiatrischer Behandlung war - dass der Psychologe einfach nicht weitehelfen konnte.
Sie sagte mir, dass in den vier Jahren in der Hölle neben dem Glauben vor allem das Gespräch in der Familie sehr geholfen hat, die Zeit zu überstehen.

Was wohl voraussetzt, dass sich die Leute ihren Familien überhaupt öffnen wollen.

Für mich eins der stärksten Indizien, wie wichtig die Familie ist, welch sicherer Hafen sie sein kann. Ich habe bisher noch nie gehört, dass eine Karriere in solch einem Fall weitergeholfen hätte.

Es gibt doch auch Gebete für jene, die vom Widersacher in diese Versuchung gebracht werden.

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Du Jardin
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Re: Suizid

Beitrag von Du Jardin »

Nassos hat geschrieben:Für mich eins der stärksten Indizien, wie wichtig die Familie ist, welch sicherer Hafen sie sein kann.
Hat jemand in diesem Zusammenhang gestern Tissy Bruns (Der Tagesspiegel) gehört? Ausgehend von dem tragischen Freitod des Fußballers Robert Enke wurde noch einmal darauf hingewiesen, dass Liebe nicht alles heilen kann. Das widerspricht doch etwas der jetzigen Diskussion im Zusammenhang mit dieser Thematik.

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ifugao
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Re: Suizid

Beitrag von ifugao »

Die einsetzende Heldenverehrung war sehr befremdlich. Sie ist aber der logische Ausfluss einer durch und durch dekandenten Gesellschaft, die das Leben vom Geschenk längst zu einer Verfügungsware gemacht hat. Wer ein Kind unter dem Motto "Mein Bauch(!) gehört mir" tötet, hat auch Probleme mit der moralischen Einordnung des Suizids.
Lieber Cantus,
Leben ist für manche Menschen eine Verfügungsware und das wird seitens der Kirche manchmal auch noch unterstützt.
Auch wenn ich die Arbeit der Geistlichen sehr hoch einschätze, ein Geschmäckle hat es im Anbetracht deiner Aussage schon.

http://www.militaerseelsorge.bundeswehr ... tal/a/kmba

http://www.angriff-auf-die-seele.de/ptb ... ruppe.html
Zuletzt geändert von ifugao am Dienstag 5. Januar 2010, 09:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Linus
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Re: Suizid

Beitrag von Linus »

Nassos hat geschrieben:Desweiteren weiß ich von der Person - die auch in psychiatrischer Behandlung war - dass der Psychologe einfach nicht weitehelfen konnte.
Ein Psychologe hat auch kene Therapeutische oder Psychiatrische Praxis. Der kann nur feststellen, was du hast. Therapieren ist ihm in Österreich ohne Zusatzausbildung in einer anerkannten Therapieform (dzt 17 iirc )untersagt.
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ifugao
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Re: Suizid

Beitrag von ifugao »

Nassos hat geschrieben:Bezüglich der Hormongeschichte: hat Alkohol einen verstärkenden Effekt auf Depression? (Ich habs nicht so mit Alkohol...)
Ja, wenn überhöhter Konsum vorliegt.
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Du Jardin
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Re: Suizid

Beitrag von Du Jardin »

Guten Morgen, Linus,

kann es sein, dass bei der heutigen therapeutischen Praxis die Psychoanalyse einen immer geringeren Stellenwert bekommt? Du scheinst Dich etwas auszukennen, daher meine Frage.

Die Sache mit dem überhöhten Konsum ist wohl eher individuell zu betrachten.

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Bernado
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Re: Suizid

Beitrag von Bernado »

Passend zu dieser Suizid-Diskussion möchte ich auf zwei aktuelle Beiträge in englischsprachigen Blogs hinweisen:
Saint Mary Magdalen
WDTPRS
Auch die Leserzuschriften sind lesenswert.
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Linus
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Re: Suizid

Beitrag von Linus »

Du Jardin hat geschrieben:Guten Morgen, Linus,

kann es sein, dass bei der heutigen therapeutischen Praxis die Psychoanalyse einen immer geringeren Stellenwert bekommt? Du scheinst Dich etwas auszukennen, daher meine Frage.
Würde ich als Wiener nicht behaupten, hier sind Reihenweise Deutsche Studenten um dem Herrn Freud zu huldigen.

Die Frage ist wohl im Vorfeld einer Therapie eher nach "Will ich die Ursachen erforschen" dann eben eine analythische Therapierichtung (derer es ja mehrere gibt) oder "Will ich ein aktuelles Problem bewältigen?" dann sind andere Therapieformen sinnvoll. Generell muß man wohl vorher wissen, was ich mit der Therapie erreichen will (oder reichen Supervision und Coaching?) welches Therapeuthische Konzept dafür gut ist (und mit dem ich auch kann) und dann auc h die Frage: kann ich mit dem Therapeuten überhaupt?

kleines Erratum es sind dzt 22 "Schulen" annerkannt.
Zuletzt geändert von Linus am Dienstag 5. Januar 2010, 10:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Du Jardin
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Re: Suizid

Beitrag von Du Jardin »

Wien ;D

Da kommen Erinnerungen auf. Alles Liebe!

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Peti
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Re: Suizid

Beitrag von Peti »

In unserem Caritas Altenheim ist vor einiger Zeit eine Bewohnerin gestorben. Sie war Ordensschwester und in der Krankenpflege tätig. Nach einem Sebstmordversuch erlitt sie einen Hirnschaden und war fast zehn Jahre lang schwerster Pflegefall. Da sie nicht mehr sprechen konnte hat sie oft stundenlang geschrieen. Ich hab heute noch ihr Geschrei in meinen Ohren.
Was soll man dazu noch sagen?
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Re: Suizid

Beitrag von Du Jardin »

Ich habe eine Zeitlang auf einer Inneren Station gearbeitet. Da sind Schickalsschläge die Regel.

regina 32
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Re: Suizid

Beitrag von regina 32 »

ifugao hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:Bezüglich der Hormongeschichte: hat Alkohol einen verstärkenden Effekt auf Depression? (Ich habs nicht so mit Alkohol...)
Ja, wenn überhöhter Konsum vorliegt.
darf ich widersprechen? meines Wissens (ich kann es momentan auch nicht belegen, weil ich arbeiten muss, ist es anders herum: Alkohol ist eines der "besten" Antidepressiva. darum wird er auch mit so oft getrunken. darum werden auch v iele Depressive zu Alkoholikern und fühlen sich dann - wenn sie keinen (mehr) haben auch nochmal so depressiv.

Primär wirkt Alkohol erst mal Antidepressiv (hat mir ein Arzt mal gesagt)

liebe Grüße
regina

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cantus planus
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Re: Suizid

Beitrag von cantus planus »

Das hätte ich aus dem Bauch heraus jetzt auch gesagt. Allerdings kann durch den übermäßigen Alkoholkonsum die übliche Abwärtsspirale in Gang gesetzt werden, einschließlich Schuld- und Versagensgefühlen. Das ist natürlich bedenklich, wenn ohnehin schon eine Depression vorliegt. Da steigert dann irgendwann das eine das andere.
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Du Jardin
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Re: Suizid

Beitrag von Du Jardin »

Das stelle ich mir als Laie auch so ähnlich vor. Allerdings stellen sich bei einem Glas Rotwein bei mir noch keine Schuldgefühle ein. :)

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cantus planus
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Re: Suizid

Beitrag von cantus planus »

Bei mir auch beim zweiten Glas noch nicht. ;D
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ifugao
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Re: Suizid

Beitrag von ifugao »

regina 32 hat geschrieben:
ifugao hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:Bezüglich der Hormongeschichte: hat Alkohol einen verstärkenden Effekt auf Depression? (Ich habs nicht so mit Alkohol...)
Ja, wenn überhöhter Konsum vorliegt.
darf ich widersprechen? meines Wissens (ich kann es momentan auch nicht belegen, weil ich arbeiten muss, ist es anders herum: Alkohol ist eines der "besten" Antidepressiva. darum wird er auch mit so oft getrunken. darum werden auch v iele Depressive zu Alkoholikern und fühlen sich dann - wenn sie keinen (mehr) haben auch nochmal so depressiv.

Primär wirkt Alkohol erst mal Antidepressiv (hat mir ein Arzt mal gesagt)

liebe Grüße
regina
Eher gilt das für Nikotin.
In der Naturheilkunde wird Nikotin als Antidepressivum gehandelt.




Alkohol und Nikotin rafft die halbe Menschheit hin, aber ohne Rauch und Sauf schaffts die andre Hälfte auch.
Der Spruch hing jahrelang bei meinem Vater in der Küche.
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cantus planus
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Re: Suizid

Beitrag von cantus planus »

Nikotin? Jetzt weiss ich, warum im Kirchendienst alle rauchen! :kugel:
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Re: Suizid

Beitrag von Du Jardin »

Sagt das mal jemand den deutschen Volksvertretern?

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Nassos
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Re: Suizid

Beitrag von Nassos »

Mir ging es tatsächlich um übermäßigen Alkoholkonsum (wenn auch nicht um hochfreuquenten).

Die Frage bezieht sich eher auf den nüchternen Zustand danach. Während der Phase ist Hochgefühl angesagt, das ist klar.
Es geht um das Loch danach...

Aber wahrscheinlich wird Alkohol nur ein sekundärer Faktor sein...
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Lutheraner
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von Lutheraner »

Linus hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Nein. Hoffnung ist das auch nicht. Wohl eher Selbstbetrug.

[quote=""G.K. Chesterton: Orthodoxie"]Selbstmord ist nicht einfach nur eine Sünde, es ist die Sünde schlechthin. Selbstmord ist das äußerste, absolute Übel, ist die Weigerung, Interesse am Dasein zu nehmen, die Weigerung, den Treueid auf das Leben zu leisten. Wer einen Menschen tötet, tötet einen Menschen; wer sich selbst tötet, tötet alle Menschen; im Rahmen seiner Möglichkeiten löscht er die Welt aus. Symbolisch betrachtet, ist seine Tat schlimmer als jede Vergewaltigung oder jeder Sprengstoffanschlag. Denn sie zerstört alle Gebäude, kränkt alle Frauen. Der Dieb gibt sich zufrieden mit Juwelen, der Selbstmörder tut das nicht - genau das ist sein Verbrechen. Er lässt sich nicht bestechen, nicht einmal durch das funkelnde Geschmeide des Himmlischen Jerusalem. Der Dieb huldigt den Dingen, die er stiehlt, wenn auch nicht ihrem Besitzer. Der Selbstmörder hingegen beleidigt alles auf der Welt, weil er es nicht stiehlt. Er tritt jede Blume in den Staub, weil er sich weigert, um ihretwillen am Leben zu bleiben. Es gibt kein noch so winziges Geschöpf auf Erden, das er durch seinen Tod nicht verhöhnt. Wenn jemand sich an einem Baum erhängt, müßten eigentlich die Blätter vor Zorn abfallen und die Vögel vor Wut davonfliegen, weil der Betreffende sie alle persönlich beleidigt hat. Natürlich kann es für die Tat rührende emotionale Entschuldigungen geben. Auch für Notzuchtverbrechen gibt es sie oft, und fast immer lassen sie sich bei Sprengstoffanschlägen geltend machen. [...] Den Selbstmörder abseits zu beerdigen hat seinen guten Sinn. Das Verbrechen des Selbstmörders unterscheidet sich von anderen Verbrechen - es lässt sogar Verbrechen unmöglich werden.
(...)
[/quote]

Ich habe bisher noch nichts von Chesterton gelesen, aber anhand dieses Zitats würde ich ihn als verbohrten Spinner einschätzen. Ihm scheint nicht einmal ansatzweise klar zu sein, was "Sünde" ist und wie hierbei "Verzweiflung" zu bewerten ist. Wer sich selbst aus Verzweiflung tötet, ist ganz anders einzustufen als jemand, der im vollsten Bewußtsein seines Gewissens sündigt.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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Lutheraner
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Re: Suizid

Beitrag von Lutheraner »

ad_hoc hat geschrieben:Herr Enke war schon jahrelang in psychiatrischer Behandlung gewesen. Es hat alles nicht genutzt. Nicht verwunderlich bei den vermutlich angewandten Praktiken der Psychoanalyse und der Tiefenpsychologie.
Das sehe ich auch so. Warum gehen die Leute mit ihren Problemen nicht zum Pfarrer? Jesus Christus ist der beste Psychiater.
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Linus
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Re: Moskau bricht Kontakte zur EKD wegen Frau Käßmann ab

Beitrag von Linus »

Lutheraner hat geschrieben: Ich habe bisher noch nichts von Chesterton gelesen, aber anhand dieses Zitats würde ich ihn als verbohrten Spinner einschätzen. Ihm scheint nicht einmal ansatzweise klar zu sein, was "Sünde" ist und wie hierbei "Verzweiflung" zu bewerten ist. Wer sich selbst aus Verzweiflung tötet, ist ganz anders einzustufen als jemand, der im vollsten Bewußtsein seines Gewissens sündigt.
Lies ihn beginne mit der Orthodoxie. :ja:
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Nassos
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Re: Suizid

Beitrag von Nassos »

Lutheraner hat geschrieben:Jesus Christus ist der beste Psychiater.
Hervorzuheben!
Man darf aber dabei nicht davon ausgehen, dass das - klick! - auf einen Schlag vorbei ist. Der Glaube bietet Trost, aber er wischt nicht magisch weg.

Danke, Lutheraner.

Gruß,
Nassos
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obsculta
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Re: Suizid

Beitrag von obsculta »

[
quote="Nassos"]
Lutheraner hat geschrieben:Jesus Christus ist der beste Psychiater.
Hervorzuheben!
Man darf aber dabei nicht davon ausgehen, dass das - klick! - auf einen Schlag vorbei ist. Der Glaube bietet Trost, aber er wischt nicht magisch weg.
Das ist,mit Verlaub,totaler Humbug!
Wenn Du ein Magengeschwür hast,Grippe,einen Knochenbruch,dann
gehst Du doch vermutlich zum Arzt,Nassos?
Wenn Du depressiv erkrankst,Wahnvorstellungen bekommst oder
ein anderes psychiatrisches Krankeheitsbild entwickelst,dann verzichtest Du
auf medizinische Hilfe?Verstehe ich nicht.
Kann es sein,daß Du und Lutheraner gerade Psychologie und Psychiatrie vermengt?

Ich komme aus der medizin und habe viel mit psychisch Kranken zu tun.
Diesen Menschen alleine den Glauben zu empfehlen finde ich ebenso
diskutabel,wie einem Menchen mit Darmverschluß statt der Op das Gebet zu empfehlen.

Danke, Lutheraner.

Gruß,
Nassos[/quote]

ad_hoc
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Re: Suizid

Beitrag von ad_hoc »

Hallo obsculta

Du hast geschrieben:
Ich komme aus der medizin und habe viel mit psychisch Kranken zu tun.
Diesen Menschen alleine den Glauben zu empfehlen finde ich ebenso
diskutabel,wie einem Menchen mit Darmverschluß statt der Op das Gebet zu empfehlen.
Mit dieser Aussage hast Du sicher Recht. Andererseits bin ich auch der Meinung, dass viele Menschen in der Psychiatrie sind, die dort eigentlich nicht hingehören und bei denen eine Behandlung insofern den gleichen Nutzen hat, wie bei den tatsächlich psychisch erkrankten Menschen, nämlich gar keinen.
Ich meine, dass man neuerdings ohnehin zur Ansicht neigt, aufgrund der Tatsache, dass es Menschen gibt, die zu psychischen Erkrankungen neigen, und andere, die davon verschont bleiben, man scheinbar zusehends zur gleichen Überzeugung wie bei Fällen der Schizophrenie kommt, dass hier keine seelischen Ursachen vorliegen, sondern es liegt ein Gen-Defekt vor, der nur entsprechend medikamentös zu behandeln ist. Die Ergebnisse in den Fällen der Schizophenie mit dem neueren Mittel Abilify, scheinen dieser These Recht zu geben.

Wie denkst Du darüber?

Mir scheint auch, dass es psychische Erkrankungen gibt, die tatsächlich durch ein Gespräch mit einem einfühlsamen und guten Priester womöglich zum Verschwinden gebracht werden können.
In der Psychiatrie hingegen gibt es wohl auf Dauer keine andere Möglichkeit, als diese Kranken mit Medikamenten soweit wie möglich ruhig zu stellen, so dass sie einigermaßen mit ihrer Familie und am Arbeitsplatz zurechtkommen können.

Natürlich gibt es auch schwere Fälle, in denen diesen Menschen nicht mehr zu helfen ist, und die deshalb den Rest ihres Lebens in einer Klinik verbringen müssen.

Gibt es eigentlich Fälle in der Psychiatrie, die als vollkommen geheilt und ohne den Zwang zum ständigen Gebrauch von Medikamenten entlassen werden?

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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