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Christliche Kunst
Verfasst: Mittwoch 11. August 2010, 23:17
von Lioba
Die nachfolgenden Beiträge wurden abgetrennt aus "Wertschätzung der Bibel". -HeGe
So zur Info für interessierte Mitlesende.
Die Luther mit den Illus von Carolsfeld ist für Evangelens so was wie für Katholen die Allioli mit den Illus von Doré. Ich persönlich halt Doré für den besseren Zeichner aber den schlechteren Maler.
Carolsfeld gehört übrigens zur Schule der Nazarener.

Re: Wertschätzung der Bibel
Verfasst: Mittwoch 11. August 2010, 23:23
von Lioba
So als Gegenüberstellung
Motiv Ruth
Doré
Carolsfeld

Re: Wertschätzung der Bibel
Verfasst: Mittwoch 11. August 2010, 23:24
von Niels
Ich bin ja ein Doré-Fan... aber da sollte man nichts gegeneinander ausspielen..
Re: Wertschätzung der Bibel
Verfasst: Mittwoch 11. August 2010, 23:35
von Lioba
Das einzige Gemälde von Doré, dass mich wirklich überzeugt, hat allerdings kein geistliches Motiv.
http://marygreer.files.wordpress.com/2 ... s-1874.jpg
Re: Wertschätzung der Bibel
Verfasst: Mittwoch 11. August 2010, 23:39
von Niels
Ja, malen konnte er...
Was missfällt Dir an Doré? Ist er Dir zu kitschig?
Re: Wertschätzung der Bibel
Verfasst: Mittwoch 11. August 2010, 23:45
von Lioba
Meine Überlegung- die Strenge der Form und die Unterordnung der Kreativität unter das Anliegen können die Ausdruckskraft verringern- Dorés Ruth ist dramatischer in der Komposition, es bleibt auch interpretationsspielraum, Carolsfeld "erzählt" schlicht die Geschichte.
Bei den Gemälden von Doré wird es aber leicht zu viel des Guten- zuviel Detail im Hintergrund, zuviel Dramatik in der Bewegung, irritierende Perspektiven, von den geistlichen Sachen ist für mein Empfinden nur dies geglückt:
http://www.jmrw.com/France/Strasbourg/images/Dore.jpg
Re: Wertschätzung der Bibel
Verfasst: Mittwoch 11. August 2010, 23:47
von Niels
Re: Wertschätzung der Bibel
Verfasst: Mittwoch 11. August 2010, 23:55
von Lioba
Ja, das hat Doré echt hinbekommen. Trotz des Gewimmels ist Christus klar das Zentrum.
Googel einfach mal, dann siehst du, dass er die Bildkompositionen nicht immer überzeugend hinkriegt.
Kitschig ist er nicht, aber in seinen säkularen Motiven geht er auch schon mal ins Skurrile, Irreale.
Was bei der Zeichnung noch geht, ist als Gemälde für mich dann nicht mehr überzeugend.
Re: Wertschätzung der Bibel
Verfasst: Mittwoch 11. August 2010, 23:56
von Lioba
Ehe wir nun völlig im off-topic versanden, noch schnell ein Carolsfeld, den garantiert jeder kennt.
Gute Nacht für heute.

Re: Wertschätzung der Bibel
Verfasst: Donnerstag 12. August 2010, 10:50
von Robert Ketelhohn
Lioba hat geschrieben:Ja, das hat Doré echt hinbekommen. Trotz des Gewimmels ist Christus klar das Zentrum.
Googel einfach mal, dann siehst du, dass er die Bildkompositionen nicht immer überzeu-
gend hinkriegt. Kitschig ist er nicht, aber in seinen säkularen Motiven geht er auch schon
mal ins Skurrile, Irreale. Was bei der Zeichnung noch geht, ist als Gemälde für mich dann
nicht mehr überzeugend.
Gerade dieses Bild überzeugt mich nun gar nicht. Ist das der gegeißelte Herr auf dem Kreuz-
weg – oder der auferstandene, verherrlichte?
Re: Wertschätzung der Bibel
Verfasst: Donnerstag 12. August 2010, 11:52
von Lioba
Der Titel lautet: " Le Christ quittant le Prétoire."
Es ist der Beginn des Kreuzweges, aber was zum Ausdruck kommt, ist weniger der Schmerzensmann als der Christus, der er auch im Kreuzweg bleibt- ein wenig wie bei orthodoxen Kruzifixen.
Oder störte dich irgendwas vom rein künstlerischen an dem Bild?
Der leidende Christus ist hier sehr überzeugend dargestellt, aber auch mit einer gewissen Zurückhaltung.

Re: Wertschätzung der Bibel
Verfasst: Freitag 13. August 2010, 12:26
von Juergen
Lioba hat geschrieben:Der leidende Christus ist hier sehr überzeugend dargestellt, aber auch mit einer gewissen Zurückhaltung.
Der sieht ja ganz munter aus.

Re: Christliche Kunst
Verfasst: Freitag 13. August 2010, 12:36
von Lioba
Naja.
Re: Christliche Kunst
Verfasst: Freitag 13. August 2010, 12:48
von civilisation
Re: Christliche Kunst
Verfasst: Sonntag 22. Januar 2012, 12:20
von Gamaliel
Zufällig gefunden: Das Schmerzensmannkreuz (~1350) im Würzburger Neumünster
Quelle hat geschrieben:Die Holzplastik zeigt einen gekreuzigten Christus, der die Arme vom Querbalken genommen hat und sie wie zur Umarmung vor der Brust kreuzt. Die Darstellung, die um 1350 entstanden ist, wurde vermutlich durch ein mystisches Erlebnis des Bernhard von Clairvaux angeregt, der während des Gebetes vor einem Kruzifix vom Gekreuzigten umarmt wurde.
Re: Christliche Kunst
Verfasst: Samstag 22. September 2012, 20:08
von civilisation
Gerade in einem youtube-Video gefunden. Das Kreuz erinnert mich irgendwie an die romanischen Kreuze.
Re: Christliche Kunst
Verfasst: Mittwoch 23. Oktober 2013, 12:48
von Archange
Hallo,
kann jemand Kunstverständiger etwas zu dieser Heiligen-/Mariendarstellung sagen? Ist es evtl. eine russische Ikone?
Danke im Voraus!

Re: Christliche Kunst
Verfasst: Mittwoch 23. Oktober 2013, 13:03
von Juergen
Archange hat geschrieben:Hallo,
kann jemand Kunstverständiger etwas zu dieser Heiligen-/Mariendarstellung sagen? Ist es evtl. eine russische Ikone?
Danke im Voraus!

Das ist das Gnadenbild in St. Matthias in Trier
http://www.st-matthias-trier.de/?q=node/351
„Maria – Sitz der Weisheit“ heißt das Marienbild offiziell. Im Volksmund wird das Ölbild einfach nur „Mattheiser Gnadenbild“ genannt. Es wurde vermutlich um 17 von einem Maler aus dem Trierer Raum geschaffen und wird seit dieser Zeit von vielen Menschen als Ort der Meditation und des Gebetes besucht.
Re: Christliche Kunst
Verfasst: Mittwoch 23. Oktober 2013, 13:35
von Archange
@Juergen
Danke vielmals, auch für den informativen Link!!
Re: Christliche Kunst
Verfasst: Mittwoch 23. Oktober 2013, 13:50
von Juergen
Nebenbei:
Wenn Du mal in Trier sein solltest, so lohnt sich ein Besuch der Kirche.
Einerseits weil dort das Apostelgrab ist und andererseits weil es dort - im Vergleich zum Dom - sehr ruhig und nicht so überlaufen ist.
Re: Papst Franz I.
Verfasst: Freitag 1. November 2013, 17:45
von Gamaliel
Ein neuer Hirtenstab?
(
Quelle)
Re: Papst Franz I.
Verfasst: Samstag 2. November 2013, 12:36
von Juergen
Gamaliel hat geschrieben:Ein neuer Hirtenstab?
(
Quelle)
http://kath.net/news/43547
Neue Papstferula aus ethisch verantwortbaren Materialien
An Allerheiligen benutzte Papst Franziskus erstmals einen neuen Kreuzstab. Er zeigt eine glorreiche Kreuzesdarstellung und ist aus „Öko“-Materialien. Es handelt sich um eine Spende. Von Petra Lorleberg
Vatikan (kath.net/pl) Einen neuen Kreuzstab benutzte Papst Franziskus bei der Allerheiligenmesse auf dem römischen Friedhof Campo Verano. Die Ferula war dem Oberhaupt der katholischen Kirche bereits am 3.10. von der „Gruppo di ricerca sui metalli etici“, einer Forschungsgruppe für die Produktion ethisch verantworteter Metalle, in einer Privataudienz überreicht worden. Es handelt sich um eine Spende…
Was ist eigentlich „ethischer“ oder auch „ökologischer“: einen neuen Kreuzstab aus „ethisch verantwortbaren Materialien“ herzustellen oder keinen Kreuzstab herzustellen?

Re: Papst Franz I.
Verfasst: Samstag 2. November 2013, 12:47
von Mariahilfer
Es sehen sich jetzt alle getäuscht, die dachten, die Ferula Pauls VI. sei an Scheußlichkeit nicht mehr zu überbieten.
Re: Papst Franz I.
Verfasst: Samstag 2. November 2013, 16:11
von Gamaliel
Juergen hat geschrieben:Was ist eigentlich „ethischer“ oder auch „ökologischer“: einen neuen Kreuzstab aus „ethisch verantwortbaren Materialien“ herzustellen oder keinen Kreuzstab herzustellen?

Hier gibt's noch eine "ethische" Zusatzinformation zum Spender des "Kunstwerks":
Quelle hat geschrieben:This ferula was donated to the Pope last month by Goldlake, a mining corporation that is part of major Italian cement holding Gruppo Financo, with mining concessions in Argentina and Honduras (from which came the metals used for this staff).
Re: Papst Franz I.
Verfasst: Samstag 2. November 2013, 19:03
von leander12
Hier der ganze Artikel über den neuen Kreuzstab:
http://kath.net/news/43547
Meine Meinung:
Naja sagen wir mal so: Der Stab ist natürlich von der Idee her nicht das Problem. Im ersten Moment gefiel er mir auch nicht so wirklich. Der von Papst Benedikt ist da eher angemessen. Aber mein Gott, wenn er dem Papst gefällt, soll er ihn doch ruhig benutzen. Allerdings müssen wir wohl auf die Rebellion der päpstlichen Zeremoniare nichtmehr lange warten
Immerhin hat er sich sogar ein neues (anderes) weißes Messgewand gegönnt.
Re: Papst Franz I.
Verfasst: Sonntag 3. November 2013, 04:06
von Quasinix
Zuerst fand ich das Ding ja einfach nur scheußlich - aber die Erklärung dazu macht mich sprachlos... Eine "Papstferula aus ethisch verantwortbaren Materialien" - so weit ist es also schon gekommen! Früher war nichts gut genug für den Herrn und die Liturgie, und selbst die Ärmsten haben gerne dafür gespendet und zur höheren Ehre Gottes (nebenbei bemerkt das Motto der Jesuiten!) alle erdenklichen finanziellen und persönlichen Opfer auf sich genommen - und heute ist es schick, wenn es möglichst primitiv ist und keiner bei der Herstellung ein Opfer bringen mußte! Hier wird nur dem Götzen "Öko" gehuldigt, Gott bleibt auf der Strecke. Das erinnert mich fatal an den gotteslästerlichen "Witz" aus einer "Titanic" Ende der 80er, als eine fingierte Anzeige in Anlehnung an eine damalige Recylcling-Kampagne ein Kruzifix mit der Aufschrift "ich war eine Dose" zeigte... Dieser ganze Irrsinn ist umso grotesker und durchschaubarer, wenn man bedenkt, daß Papstferulen ja nicht gerade Massenprodukte sind, die in der "Ökobilanz" nennenswert ins Gewicht fallen... Ich kann hier immer weniger die Kirche Christi erkennen bei allem Bemühen, es immer noch zu tun... Nur konsequent, daß das C8-Mitglied Maradiaga da auch involviert ist. Wenn das die Impulse sind, die von dort kommen, kann man nur noch in den Untergrund gehen! Der Glaube verdunstet weltweit, aber die Hauptsorge ist ein ökologisch und ethisch vertretbarer Kreuzstab!
Re: Papst Franz I.
Verfasst: Sonntag 3. November 2013, 11:48
von Jorge_
Quasinix hat geschrieben:heute ist es schick, wenn es möglichst primitiv ist und keiner bei der Herstellung ein Opfer bringen mußte.
Wieso ist denn Öko-Gold primitiv? Wäre Edelmetall aus einer Mine, deren Umgebung auf Jahrzehnte hinaus mit Quecksilber verseucht ist, weniger primitiv, weil die Leute auf diese Weise größere Opfer bringen? Hast du dir das von Gamaliel verlinkte Video auf Rorate überhaupt angesehen?
Geschäftsführer Giuseppe Colaiacovo hat geschrieben:Goldlake ist die einzige Goldminengesellschaft der Welt, die die hundertprozentige Rückverfolgbarkeit der Herkunft der Materialien garantiert, die wir aus der Erde holen.
Quasinix hat geschrieben:Küßt ein Papst den Koran, spürt (beinahe) jeder Katholik (und auch viele Nichtkatholiken), daß da etwas Schlimmes geschieht.
Nein, diese Reaktion habe ich in der realen Welt nie erlebt, nur im
Internet Untergrund.

Re: Papst Franz I.
Verfasst: Sonntag 3. November 2013, 11:54
von umusungu
Quasinix hat geschrieben: Wenn das die Impulse sind, die von dort kommen, kann man nur noch in den Untergrund gehen! Der Glaube verdunstet weltweit, aber die Hauptsorge ist ein ökologisch und ethisch vertretbarer Kreuzstab!
Dann ab in den Untergrund .....
Re: Papst Franz I.
Verfasst: Sonntag 3. November 2013, 11:55
von Hubertus
Bei Nähe betrachtet, ist der Korpus eigentlich ganz annehmbar:
*klick1*
Aber die Wirkung auf die Ferne ist verheerend - macht einen "stacheligen" Eindruck:
*klick2* 
Re: Papst Franz I.
Verfasst: Sonntag 3. November 2013, 12:15
von Jorge_
Aus der Ferne dachte ich zuerst, der Korpus sei mit Silberlametta umwickelt; dann erinnerte mich die Darstellung an eine Seraphenvision.
Re: Papst Franz I.
Verfasst: Sonntag 3. November 2013, 12:39
von Quasinix
Ganz aus der Nähe sieht es besser aus als aus der Ferne, aber die meisten sehen es halt nur aus der Ferne... Aber das wirklich Schlimme ist ja die Begründung dahinter. Was kommt als nächstes - Weihrauchverbot wegen Feinstaub? Bewußter Verzicht auf Paramente, bei deren Erstellung sich eine alte Klosterschwester beim Sticken unter Kerzenlicht die Augen verdorben hat, da diese somit unter "unethischen Bedingungen" hergestellt wurden? Das ist ein fundamentaler Paradigmenwechsel hinsichtlich des alten Grundsatzes, daß für Gott kein Opfer zuviel ist.
Re: Papst Franz I.
Verfasst: Sonntag 3. November 2013, 12:59
von Athanasius0570
Quasinix hat geschrieben:Ganz aus der Nähe sieht es besser aus als aus der Ferne, aber die meisten sehen es halt nur aus der Ferne... Aber das wirklich Schlimme ist ja die Begründung dahinter. Was kommt als nächstes - Weihrauchverbot wegen Feinstaub? Bewußter Verzicht auf Paramente, bei deren Erstellung sich eine alte Klosterschwester beim Sticken unter Kerzenlicht die Augen verdorben hat, da diese somit unter "unethischen Bedingungen" hergestellt wurden? Das ist ein fundamentaler Paradigmenwechsel hinsichtlich des alten Grundsatzes, daß für Gott kein Opfer zuviel ist.
Genau, und jeder Arbeiter, der in einer Goldmine ausgebeutet wird, muss ja froh sein, weil er durch geduldiges Ertragen dem Himmel ein Stück näher gekommen ist.
Und Gott hat uns die Welt auch anvertraut, damit wir sie zu Seiner größeren Ehre und unserer ästhetischen Befriedigung zu Grunde richten!
Genau das wollte Er uns vermitteln, als Er Seinen Sohn seiner Kleider beraubt über dem Staub von Golgotha am Holz für uns hingegeben hat!