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Johannes Paul I.

Verfasst: Sonntag 18. April 2010, 21:24
von ad-fontes
Gamaliel hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:Papst Benedikt kommt seinen Amtspflichten als Statthalter Christi besser nach, als seine 4 Vorgänger.
Davon würde ich Johannes Paul I. ausnehmen.
Selbstverständlich! Ich wollte mir nur Schreibarbeit sparen, indem ich auf die Aufzählung der gemeinten Namen verzichtete und so der Einfachheit halber "4" schrieb. Sachlich ist Dir aber völlig zuzustimmen! :ja:
viewtopic.php?f=3&t=11135&start=992

Könnt ihr dies etwas anschaulicher machen?

Wodurch war das Pontifikat bzw. die Person Papst JP I charakterisiert?

Re: Johannes Paul I.

Verfasst: Sonntag 18. April 2010, 21:33
von Maurus
ad-fontes hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:Papst Benedikt kommt seinen Amtspflichten als Statthalter Christi besser nach, als seine 4 Vorgänger.
Davon würde ich Johannes Paul I. ausnehmen.
Selbstverständlich! Ich wollte mir nur Schreibarbeit sparen, indem ich auf die Aufzählung der gemeinten Namen verzichtete und so der Einfachheit halber "4" schrieb. Sachlich ist Dir aber völlig zuzustimmen! :ja:
viewtopic.php?f=3&t=11135&start=992

Könnt ihr dies etwas anschaulicher machen?

Wodurch war das Pontifikat bzw. die Person Papst JP I charakterisiert?
Durch seine Dauer.

Re: Johannes Paul I.

Verfasst: Sonntag 18. April 2010, 21:39
von ifugao
War das nicht der 33-Tage Papst? :nuckel:

Re: Johannes Paul I.

Verfasst: Sonntag 18. April 2010, 21:44
von Gamaliel
Maurus hat geschrieben:Durch seine Dauer.
Unter diesem Gesichtspunkt, dann noch eher durch den Grund seiner so kurzen Dauer. Da ich darüber keine eigenen Kenntnisse habe, ein Hinweis auf einen Bericht, den die "Berliner Morgenpost" einst abdruckte und der sich u.a. auf Kardinal Lorscheider stützt:
Vatikanstadt. Die Frage, ob Papst Johannes Paul I. ermordet wurde, ist wieder offen. Zwei Jahrzehnte lang hatte der Kirchenstaat alles aufgeboten, um die Stimmen, die einen Mord an Johannes Paul I. beweisen wollten, zum Schweigen zu bringen. Mit Erfolg: Alle Untersuchungen wurden eingestellt. Die Version, daß Johannes Paul I. in der Nacht zum 29. September 1978 einem plötzlichen Herzschlag erlag, ist heute offizielle Geschichte. Doch der brasilianische Kardinal Alois Lorscheider brachte jetzt erneut Zweifel vor.

Sensationell ist nicht nur, daß Lorscheider erklärte, er empfinde es als schmerzlich, daß die Hintergründe des Todes an Johannes Paul I. nie aufgeklärt wurden. Als nahezu unglaublich gilt, daß der ehemalige italienische Ministerpräsident Giulio Andreotti, ein enger Freund aller Päpste der vergangenen 40 Jahre, in seiner Zeitschrift 30 Tage Lorscheiders Erklärung abdruckte. Andreotti war unmittelbar nach dem Tod Johannes Paul I. der Anführer der Fraktion, die eine Mordtheorie und das Buch David Yallops Im Namen Gottes, das die Mordtheorie rekonstruierte, für absoluten Unfug hielten.

Im Vatikan glaubt man, daß Lorscheider und Andreotti neue Indizien für ein Mordkornplott in der Hand haben, mit denen sie jetzt einen gemeinsamen Gegner schlagen wollen: Opus-Dei. Unbestritten ist, daß unmittelbar vor dem Tod von Johannes Paul I. der Bischof Paul Marcinkus die Vatikanbank in einen 200-Millionen-Dollar-Bankencrash verwickelte, zwei Banker kamen dabei unter seltsamen Umständen zu Tode. Die Fäden zu diesem Bankenbetrug sollen nach Meinung vieler Ermittler der italienischen Justiz Hintermänner, die zu dem Opus-Dei-Orden gehören, gezogen haben.

Johannes Paul II. deckte darüber immer den Mantel des Schweigens, weil er große Summen von Opus Dei während der Streiks in Danzig für Solidarnosc brauchte. Das Geld übergab vermutlich der vor einigen Wochen unter rätselhaften Umständen ermordete Kommandant der Schweizergarde, Alois Estermann. Auch er war Opus-Dei-Mitglied.

Lorscheider ist Bischof von Fortaleza in Brasilien und ein engagierter Franziskaner. Er kämpfte sein Leben lang gegen die reichen Großgrundbesitzer Südamerikas, die Opus Dei mit aufbauten. Nahezu die Hälfte des Kardinalskollegiums wird derzeit von Opus Dei kontrolliert. Die Jesuiten, deren bedingungslos treuer Anhänger Andreotti ist, sehen das mit Entsetzen. Da sich ein Ende der Ära Karol Woitylas, der Opus Dei groß machte, abzeichnet, scheinen die ersten Gefechte anzufangen, um den mächtigen Orden zu schwächen, meinen viele Bischöfe im Kirchenstaat. Sollte ein Nachfolger Johannes Paul II. genau wissen wollen, wie das Geld der Vatikanbank in den Crash verwickelt wurde, könnte ein Ende der Allmacht von Opus Dei abzusehen sein. (Berliner Morgenpost 11.8.98)

Re: Johannes Paul I.

Verfasst: Sonntag 18. April 2010, 22:06
von Maurus
Gamaliel hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Durch seine Dauer.
Unter diesem Gesichtspunkt, dann noch eher durch den Grund seiner so kurzen Dauer. Da ich darüber keine eigenen Kenntnisse habe, ein Hinweis auf einen Bericht, den die "Berliner Morgenpost" einst abdruckte und der sich u.a. auf Kardinal Lorscheider stützt:
Vatikanstadt. Die Frage, ob Papst Johannes Paul I. ermordet wurde, ist wieder offen. Zwei Jahrzehnte lang hatte der Kirchenstaat alles aufgeboten, um die Stimmen, die einen Mord an Johannes Paul I. beweisen wollten, zum Schweigen zu bringen. Mit Erfolg: Alle Untersuchungen wurden eingestellt. Die Version, daß Johannes Paul I. in der Nacht zum 29. September 1978 einem plötzlichen Herzschlag erlag, ist heute offizielle Geschichte. Doch der brasilianische Kardinal Alois Lorscheider brachte jetzt erneut Zweifel vor.

Sensationell ist nicht nur, daß Lorscheider erklärte, er empfinde es als schmerzlich, daß die Hintergründe des Todes an Johannes Paul I. nie aufgeklärt wurden. Als nahezu unglaublich gilt, daß der ehemalige italienische Ministerpräsident Giulio Andreotti, ein enger Freund aller Päpste der vergangenen 40 Jahre, in seiner Zeitschrift 30 Tage Lorscheiders Erklärung abdruckte. Andreotti war unmittelbar nach dem Tod Johannes Paul I. der Anführer der Fraktion, die eine Mordtheorie und das Buch David Yallops Im Namen Gottes, das die Mordtheorie rekonstruierte, für absoluten Unfug hielten.

Im Vatikan glaubt man, daß Lorscheider und Andreotti neue Indizien für ein Mordkornplott in der Hand haben, mit denen sie jetzt einen gemeinsamen Gegner schlagen wollen: Opus-Dei. Unbestritten ist, daß unmittelbar vor dem Tod von Johannes Paul I. der Bischof Paul Marcinkus die Vatikanbank in einen 200-Millionen-Dollar-Bankencrash verwickelte, zwei Banker kamen dabei unter seltsamen Umständen zu Tode. Die Fäden zu diesem Bankenbetrug sollen nach Meinung vieler Ermittler der italienischen Justiz Hintermänner, die zu dem Opus-Dei-Orden gehören, gezogen haben.

Johannes Paul II. deckte darüber immer den Mantel des Schweigens, weil er große Summen von Opus Dei während der Streiks in Danzig für Solidarnosc brauchte. Das Geld übergab vermutlich der vor einigen Wochen unter rätselhaften Umständen ermordete Kommandant der Schweizergarde, Alois Estermann. Auch er war Opus-Dei-Mitglied.

Lorscheider ist Bischof von Fortaleza in Brasilien und ein engagierter Franziskaner. Er kämpfte sein Leben lang gegen die reichen Großgrundbesitzer Südamerikas, die Opus Dei mit aufbauten. Nahezu die Hälfte des Kardinalskollegiums wird derzeit von Opus Dei kontrolliert. Die Jesuiten, deren bedingungslos treuer Anhänger Andreotti ist, sehen das mit Entsetzen. Da sich ein Ende der Ära Karol Woitylas, der Opus Dei groß machte, abzeichnet, scheinen die ersten Gefechte anzufangen, um den mächtigen Orden zu schwächen, meinen viele Bischöfe im Kirchenstaat. Sollte ein Nachfolger Johannes Paul II. genau wissen wollen, wie das Geld der Vatikanbank in den Crash verwickelt wurde, könnte ein Ende der Allmacht von Opus Dei abzusehen sein. (Berliner Morgenpost 11.8.98)
Mit solchen Berichten kann ich rein gar nichts anfangen. Es lässt sich nur herauslesen, dass Lorscheider glaubt, dass die Fakten nie aufgeklärt worden sind. Dass Lorscheider an ein Mordkomplott glaubt, ist nicht seine Aussage, sondern Vermutungen "im Vatikan". Von wem genau, das erfährt man nicht. Was Lorscheider genau bezweifelt, ist nicht bekannt. Hat Lorscheider den Fall jemals selbst untersucht? Man erfährt es nicht.

Und Aussagen wie die, dass das Opus Dei die Hälfte des Kardinalskollegiums "kontrolliert" sind in meinen Ohren eher Dan-Brown-Prosa. Dass die Berliner Morgenpost das mal eben als gesicherte Tatsache darstellt, sagt einiges über dieses Blättchen aus.

Re: Johannes Paul I.

Verfasst: Sonntag 18. April 2010, 23:42
von anneke6
Warum beginnen und enden heutzutage eigentlich so ziemlich alle Verschwörungstheorien, die die RKK betreffen mit dem Opus Dei? Früher waren es immer die bösen Jesuiten, gerade die amerikanische evangelikale Fraktion stellte sie oft als die SS des Vatikans an den Pranger…jetzt muß das Opus Dei dafür hinlangen. Hmm…so 100% vertraut habe ich dieser Bewegung nie, aber das was die Presse damit macht, ist Hetze. Oder irre ich mich da?

Re: Johannes Paul I.

Verfasst: Montag 19. April 2010, 08:58
von ifugao
Aber Anneke, schon Nostradamus wusste zu berichten.

Celui qu'aura gouvert de la grand cappe,
Sera induict à quelques cas patrer
Les douze rouges viendront fouiller la nappe,
Soubz meutre, meutre se viendra perpetre




Quand le sepulcre du grand Romain trouvé,
Le jour apres sera esleu Pontife,
Du Senat gueres il ne sera prouvé,
Empoisonné son sang au sacré scyphe.

Re: Johannes Paul I.

Verfasst: Montag 19. April 2010, 09:13
von Raphael
Gamaliel hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Durch seine Dauer.
Unter diesem Gesichtspunkt, dann noch eher durch den Grund seiner so kurzen Dauer. Da ich darüber keine eigenen Kenntnisse habe, ein Hinweis auf einen Bericht, den die "Berliner Morgenpost" einst abdruckte und der sich u.a. auf Kardinal Lorscheider stützt:
Vatikanstadt. Die Frage, ob Papst Johannes Paul I. ermordet wurde, ist wieder offen. Zwei Jahrzehnte lang hatte der Kirchenstaat alles aufgeboten, um die Stimmen, die einen Mord an Johannes Paul I. beweisen wollten, zum Schweigen zu bringen. Mit Erfolg: Alle Untersuchungen wurden eingestellt. Die Version, daß Johannes Paul I. in der Nacht zum 29. September 1978 einem plötzlichen Herzschlag erlag, ist heute offizielle Geschichte. Doch der brasilianische Kardinal Alois Lorscheider brachte jetzt erneut Zweifel vor.

Sensationell ist nicht nur, daß Lorscheider erklärte, er empfinde es als schmerzlich, daß die Hintergründe des Todes an Johannes Paul I. nie aufgeklärt wurden. Als nahezu unglaublich gilt, daß der ehemalige italienische Ministerpräsident Giulio Andreotti, ein enger Freund aller Päpste der vergangenen 40 Jahre, in seiner Zeitschrift 30 Tage Lorscheiders Erklärung abdruckte. Andreotti war unmittelbar nach dem Tod Johannes Paul I. der Anführer der Fraktion, die eine Mordtheorie und das Buch David Yallops Im Namen Gottes, das die Mordtheorie rekonstruierte, für absoluten Unfug hielten.

Im Vatikan glaubt man, daß Lorscheider und Andreotti neue Indizien für ein Mordkornplott in der Hand haben, mit denen sie jetzt einen gemeinsamen Gegner schlagen wollen: Opus-Dei. Unbestritten ist, daß unmittelbar vor dem Tod von Johannes Paul I. der Bischof Paul Marcinkus die Vatikanbank in einen 200-Millionen-Dollar-Bankencrash verwickelte, zwei Banker kamen dabei unter seltsamen Umständen zu Tode. Die Fäden zu diesem Bankenbetrug sollen nach Meinung vieler Ermittler der italienischen Justiz Hintermänner, die zu dem Opus-Dei-Orden gehören, gezogen haben.

Johannes Paul II. deckte darüber immer den Mantel des Schweigens, weil er große Summen von Opus Dei während der Streiks in Danzig für Solidarnosc brauchte. Das Geld übergab vermutlich der vor einigen Wochen unter rätselhaften Umständen ermordete Kommandant der Schweizergarde, Alois Estermann. Auch er war Opus-Dei-Mitglied.

Lorscheider ist Bischof von Fortaleza in Brasilien und ein engagierter Franziskaner. Er kämpfte sein Leben lang gegen die reichen Großgrundbesitzer Südamerikas, die Opus Dei mit aufbauten. Nahezu die Hälfte des Kardinalskollegiums wird derzeit von Opus Dei kontrolliert. Die Jesuiten, deren bedingungslos treuer Anhänger Andreotti ist, sehen das mit Entsetzen. Da sich ein Ende der Ära Karol Woitylas, der Opus Dei groß machte, abzeichnet, scheinen die ersten Gefechte anzufangen, um den mächtigen Orden zu schwächen, meinen viele Bischöfe im Kirchenstaat. Sollte ein Nachfolger Johannes Paul II. genau wissen wollen, wie das Geld der Vatikanbank in den Crash verwickelt wurde, könnte ein Ende der Allmacht von Opus Dei abzusehen sein. (Berliner Morgenpost 11.8.98)
Wenn Du schon selber keine Kenntnisse hast, möchtetst Du aber gerne noch ein paar Gerüchte streuen, die dem Ansehen des Vatikan abträglich sind, nicht wahr? :/

Re: Johannes Paul I.

Verfasst: Montag 19. April 2010, 11:09
von Gamaliel
Raphael hat geschrieben:Wenn Du schon selber keine Kenntnisse hast, möchtetst Du aber gerne noch ein paar Gerüchte streuen, die dem Ansehen des Vatikan abträglich sind, nicht wahr? :/
Nein, nicht wahr!
Nachdem als Besonderheit des Pontifikats seine kurze Dauer erwähnt wurde, habe ich diese Bemerkung durch einen Hinweis auf einen in Diskussion stehenden möglichen Grund für diese kurze Dauer ergänzt und die entsprechende Referenz dafür angegeben. Daß die These eines "Mordkomplotts" überhaupt erwogen und auch von einem Kardinal "am Kochen" gehalten wird, ist zweifellos eine weitere Besonderheit, die mit dem Pontifikat von Papst Johannes Paul I. in Verbindung steht (und danach hatte ad-fontes gefragt).
Etwaige Unterstellungen von Dir weise ich zurück. Solltest Du auch irgendetwas Substanzielles in der Frage beizutragen haben, nur zu.

Re: Johannes Paul I.

Verfasst: Montag 19. April 2010, 11:20
von Raphaela
ifugao hat geschrieben:Aber Anneke, schon Nostradamus wusste zu berichten.

Celui qu'aura gouvert de la grand cappe,
Sera induict à quelques cas patrer
Les douze rouges viendront fouiller la nappe,
Soubz meutre, meutre se viendra perpetre


Quand le sepulcre du grand Romain trouvé,
Le jour apres sera esleu Pontife,
Du Senat gueres il ne sera prouvé,
Empoisonné son sang au sacré scyphe.
:achselzuck: Hä? :achselzuck:
Ich nichts verstehen, ich sein von anderer Baustelle... :tuete:

Kann mir das bitte jemand übersetzen?
Danke

Re: Johannes Paul I.

Verfasst: Montag 19. April 2010, 11:48
von lifestylekatholik
Raphaela hat geschrieben: :achselzuck: Hä? :achselzuck:
Ich nichts verstehen, ich sein von anderer Baustelle... :tuete:

Kann mir das bitte jemand übersetzen?
Danke
Gib nächstes Mal einfach eine Zeile bei Google ein. Erster Treffer.

Re: Johannes Paul I.

Verfasst: Montag 19. April 2010, 12:03
von Robert Ketelhohn
In der Tat halte ich den Tod Johannes Pauls I. für ungeklärt. Wie auch manches andere,
so etwa Estermanns Tod. Nicht aus Sensationsgier, sondern weil es begründete Zweifel
an den offiziellen Darstellungen gibt. Noch mehr könnte man nennen, wo viel, wenn
nicht alles offen ist: Wojtyła-Attentat, Emanuela Orlandi etc. pp.

Das Nostradamus-Zeug aber schiebe man sich bitte in den Allerwertesten, oder wohin
immer man es mag.

Re: Johannes Paul I.

Verfasst: Montag 19. April 2010, 12:49
von Linus
in den Allerwertesten?
Na gut... manche sind halt reinlichkeitsfanatiker

Aber zurück zum Thema: Wofür stand Johannes Paul I ? Als Priester, Bischof, Kardinal und Papst. Was zeichnete ihn aus? Meine Kindheit - ich bin ein Kind der "Generation JoPa II" - wurde von ihm nicht gerade "geprägt". Bisweilen entstand das gefühl es habe vor JoPa II keine Päpste gegeben....

Re: Johannes Paul I.

Verfasst: Montag 19. April 2010, 13:09
von civilisation
Ich bin in der Zeit des Pontifikats Johannes XXIII. geboren.

Gebe ich zu. - Aber jetzt zu Papst Johannes Paul I. was äußern?

Ich habe von seinem Tode morgens in den Nachrichten gehört, gerade als ich mich für meine im August begonnene Ausbildungsstelle fertigmachte. Es war natürlich schon erschreckend, daß ein Papst nach nur 33 Tagen verstirbt. Einzigartig, das erleben zu dürfen.

Allerdings befand ich mich persönlich als 18jähriger gerade auch in einer Umbruchsphase. So habe ich das damals allerdings nicht erlebt. Aus persönlicher oder sonstiger Unzufriedenheit gar nicht so erlebt.

Schon mehr überrascht war ich dann doch, als auf den Papst Johannes Paul I. - dem sogenannten "Lächelnden Papst", wie man ihn schon damals nannte - ein Pole folgte.

Umbruch schwirrt mir im Kopfe herum. Denn auch ich war im Umbruch, ja ich stand vor einer Entscheidung: Berufsleben sofort oder Studium. Durch meinen Vater - selig - habe ich dann am 1.11.78 ein Praktikum im öffentlichen Dienst begonnen, das mich von der "schnöden Berufswelt eines Bürokaufmanns" zum Studium ein Stück weiter geführt hat.

Zeiten des Umbruchs. - In der Tat. Für mich ...

Und auch für die Kirche - durch JPII angestoßen?

Bleibt nur die Frage, ob es immer zum Besten bestellt war ?

Re: Johannes Paul I.

Verfasst: Montag 16. April 2012, 13:56
von Robert Ketelhohn
Robert Ketelhohn hat geschrieben:In der Tat halte ich den Tod Johannes Pauls I. für ungeklärt. Wie auch manches andere,
so etwa Estermanns Tod. Nicht aus Sensationsgier, sondern weil es begründete Zweifel
an den offiziellen Darstellungen gibt. Noch mehr könnte man nennen, wo viel, wenn
nicht alles offen ist: Wojtyła-Attentat, Emanuela Orlandi etc. pp.

Das Nostradamus-Zeug aber schiebe man sich bitte in den Allerwertesten, oder wohin
immer man es mag.
http://press.catholica.va/news_services ... 12&lang=ge

Re: Johannes Paul I.

Verfasst: Montag 16. April 2012, 14:04
von cantus planus
*ächz*

Dürfte ich um eine kurze Zusammenfassung bitten? Mir fehlt gerade die Zeit, das nebenher zu übersetzen. Mein Italienisch ist zu schlecht.

Re: Johannes Paul I.

Verfasst: Montag 16. April 2012, 14:11
von Niels
http://translate.google.com/translate?h ... 6lang%3Dge
(Vermittelt jedenfalls eine ungefähre Ahnung, worum es gehen könnte.)

Re: Johannes Paul I.

Verfasst: Dienstag 17. April 2012, 10:39
von Pilgerer
Nach meinem Wissen war Johannes Paul I. herzkrank. Wie schwer die Krankheit war, wurde bei seiner Wahl vermutlich nicht gesehen.

Re: Johannes Paul I.

Verfasst: Mittwoch 18. April 2012, 21:19
von phylax
EIn gewisses Aufsehen erregte seinerzeit die Formulierung von der mütterlichen Seite Gottes (Audienz vom 10.9.1978)

Re: Johannes Paul I.

Verfasst: Donnerstag 19. April 2012, 17:16
von Pilgerer
phylax hat geschrieben:EIn gewisses Aufsehen erregte seinerzeit die Formulierung von der mütterlichen Seite Gottes (Audienz vom 10.9.1978)
Warum sollte Gott nicht auch eine mütterliche Seite haben, die Vorbild aller Mütter bis hin zu Maria ist?

Re: Johannes Paul I.

Verfasst: Donnerstag 19. April 2012, 17:53
von Protasius
Pilgerer hat geschrieben:
phylax hat geschrieben:EIn gewisses Aufsehen erregte seinerzeit die Formulierung von der mütterlichen Seite Gottes (Audienz vom 10.9.1978)
Warum sollte Gott nicht auch eine mütterliche Seite haben, die Vorbild aller Mütter bis hin zu Maria ist?
Weil Gott in erster Linie Vater ist (vgl. Vater unser). Das schließt sich zwar zunächst mal nicht aus, aber man sollte sich m.E. beim Gebrauch dieser Formulierung sehr zurückhalten, weil das ganz stark nach feministischer Theologie klingt.

Re: Johannes Paul I.

Verfasst: Donnerstag 19. April 2012, 18:26
von phylax
Der Papst (J.P.I) bezieht sich wohl auf die Isaias-Stelle (ich kann sie im Moment nicht finden), an der Gott sich Jerusalem gegenüber mit einer Mutter vergleicht. Meines Wissens sind im Hebräischen "barmherzig" und "Mutterschoß" sprachlich verwandt. AUch im Benedictus wird "viscera" mit BArmherzigkeit ins Deutsche übersetzt.

Re: Johannes Paul I.

Verfasst: Donnerstag 19. April 2012, 22:47
von Bernado
Protasius hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:
phylax hat geschrieben:EIn gewisses Aufsehen erregte seinerzeit die Formulierung von der mütterlichen Seite Gottes (Audienz vom 10.9.1978)
Warum sollte Gott nicht auch eine mütterliche Seite haben, die Vorbild aller Mütter bis hin zu Maria ist?
Weil Gott in erster Linie Vater ist (vgl. Vater unser). Das schließt sich zwar zunächst mal nicht aus, aber man sollte sich m.E. beim Gebrauch dieser Formulierung sehr zurückhalten, weil das ganz stark nach feministischer Theologie klingt.
Da soll man nicht so ängstlich sein. I. Moses 1,27 ist da ganz stark und ganz eindeutig. "Gott schuf den Menschen nach seinem Bild und Gleichnis. Als Mann und Weib erschuf er sie."

Re: Johannes Paul I.

Verfasst: Donnerstag 19. April 2012, 23:08
von Protasius
Bernado hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:
phylax hat geschrieben:EIn gewisses Aufsehen erregte seinerzeit die Formulierung von der mütterlichen Seite Gottes (Audienz vom 10.9.1978)
Warum sollte Gott nicht auch eine mütterliche Seite haben, die Vorbild aller Mütter bis hin zu Maria ist?
Weil Gott in erster Linie Vater ist (vgl. Vater unser). Das schließt sich zwar zunächst mal nicht aus, aber man sollte sich m.E. beim Gebrauch dieser Formulierung sehr zurückhalten, weil das ganz stark nach feministischer Theologie klingt.
Da soll man nicht so ängstlich sein. I. Moses 1,27 ist da ganz stark und ganz eindeutig. "Gott schuf den Menschen nach seinem Bild und Gleichnis. Als Mann und Weib erschuf er sie."
Diese Seite gibt es selbstverständlich; aber feministisch angehauchte Theologie versuche ich zu meiden wie der Teufel das Weihwasser, deshalb lasse ich diesen Aspekt in aller Regel unter den Tisch fallen.

Re: Johannes Paul I.

Verfasst: Freitag 20. April 2012, 09:25
von Raphaela
Protasius hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:
phylax hat geschrieben:EIn gewisses Aufsehen erregte seinerzeit die Formulierung von der mütterlichen Seite Gottes (Audienz vom 10.9.1978)
Warum sollte Gott nicht auch eine mütterliche Seite haben, die Vorbild aller Mütter bis hin zu Maria ist?
Weil Gott in erster Linie Vater ist (vgl. Vater unser). Das schließt sich zwar zunächst mal nicht aus, aber man sollte sich m.E. beim Gebrauch dieser Formulierung sehr zurückhalten, weil das ganz stark nach feministischer Theologie klingt.
Da soll man nicht so ängstlich sein. I. Moses 1,27 ist da ganz stark und ganz eindeutig. "Gott schuf den Menschen nach seinem Bild und Gleichnis. Als Mann und Weib erschuf er sie."
Diese Seite gibt es selbstverständlich; aber feministisch angehauchte Theologie versuche ich zu meiden wie der Teufel das Weihwasser, deshalb lasse ich diesen Aspekt in aller Regel unter den Tisch fallen.
Was hat das mit feministischer Theologie zu tun? Übrgens, da ich gerade ein Buch schreibe, wie in verschiedenen Situationen Gottesbilder helfen können: Gerade Menschen, die durch Männer Gewalt erfahren haben, haben mit Gott als Mann/Vater Schwierigkeiten, auch mit Jesus haben sie Schwierigkeiten. Da gebe ich die mütterliche Seite Gottes an diese gerne weiter. Es gibt übrigens noch mehr Stellen, sogar mindestens zweimal bei Jesaja: -> Jes 49, 15 und Jes 66,13
Diese Seiten an Gott vermeiden erinnert mich jetzt etwas an die Zeugen Jehovas, die mir mal gesagt haben, dass es einfach Bibelstellen gibt, die nicht zählen....
Alles, was in der Bibel steht, zählt!

Re: Johannes Paul I.

Verfasst: Freitag 20. April 2012, 10:01
von Bernado
Raphaela hat geschrieben:Gerade Menschen, die durch Männer Gewalt erfahren haben, haben mit Gott als Mann/Vater Schwierigkeiten, auch mit Jesus haben sie Schwierigkeiten.
Das allerdings halte ich für einen Ausfluss zeitgeist-induzierten Unfugs - den du natürlich trotzdem oder gerade deshalb in Deine Arbeit mit einbeziehen mußt.
Da gebe ich die mütterliche Seite Gottes an diese gerne weiter. Es gibt übrigens noch mehr Stellen, sogar mindestens zweimal bei Jesaja: -> Jes 49, 15 und Jes 66,13
Diese Seiten an Gott vermeiden erinnert mich jetzt etwas an die Zeugen Jehovas, die mir mal gesagt haben, dass es einfach Bibelstellen gibt, die nicht zählen....
Alles, was in der Bibel steht, zählt!
Ja. Aber die beiden Jesaias-Stellen sprechen natürlich nicht die Natur Gottes an, sondern ziehen einen Vergleich: Er handelt an seinen Kindern wie ein Mutter (die sich schon immer besseren Rufes erfreute als viele Rabenväter).
Interessant finde ich aber auch Psalm 109,3: ex utero ante luciferum genui te. Das muß und kann man jetzt nicht naturalistisch wörtlich nehmen, und weiterhin gilt für den Allmächtigen: Du sollst Dir kein Bildnis machen - aber man soll sich auch nicht zu Einseitigkeiten verleiden lassen.

Re: Johannes Paul I.

Verfasst: Freitag 20. April 2012, 18:34
von Pilgerer
phylax hat geschrieben:Der Papst (J.P.I) bezieht sich wohl auf die Isaias-Stelle (ich kann sie im Moment nicht finden), an der Gott sich Jerusalem gegenüber mit einer Mutter vergleicht. Meines Wissens sind im Hebräischen "barmherzig" und "Mutterschoß" sprachlich verwandt. AUch im Benedictus wird "viscera" mit BArmherzigkeit ins Deutsche übersetzt.
Gott als der Ewige ist zunächst einmal nicht in ein menschliches Bild zu fassen, weshalb in den 10 Geboten es ja auch verboten wird, sich ein Gottesbild zu machen, um darin Gott anzubeten. Er ist mehr als wir uns vorstellen können. Zugleich besteht Gott nach christlichem Glauben aus drei Personen, die in Beziehung zueinander stehen. Die Beziehungen innerhalb der göttlichen Trinität werden teilweise in zwischenmenschlichen Beziehungen gespiegelt, sodass das Verhältnis innerhalb Gottes Ähnlichkeiten zu zwischenmenschlichen Beziehungen aufweist. In der heilen Beziehung zwischen Mann und Frau, Vater und Sohn, Mutter und Tochter, Bruder und Schwester etc. lässt sich instinktiv etwas darüber lernen, wie innerhalb Gottes die heilen Beziehungen sind. Darum kann Gott den Menschen in der Art familiärer Beziehungen begegnen, sei es als Vater, als Mutter, als Bräutigam oder gar Geliebte. Weil Gott für die Menschen aber die Quelle des Lebens, der Weisheit, der Liebe etc. ist, nimmt seine Rolle gegenüber den Menschen in der Regel die männlichen Form an. Darüber hinaus ist Gott in Jesus ein menschlicher Mann.