Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

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cantus planus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Könnte es auch sein, daß Walter Mixa seinen Rücktritt präventiv eingereicht hat, weil er Angst vor dem Ergebnis genauerer Untersuchungen zu den Prügelvorwürfen und den finanziellen Ungereimtheiten hat?
Die finanziellen Ungereitheiten hat der Bischof eingeräumt. Und ich habe hier bereits schonmal geschrieben: bis vor wenigen Jahren war sowas Usus. Ich selber habe es noch 2000/2001 in einem katholischen Bildungshaus erlebt, dass die GESAMTE Buchführung auf fliegenden Zetteln in einer öffentlich zugänglichen Schreibtischschublade in der Pförtnerloge zu finden war.

Auf die Gefahr hin, mich im Falle eines Falls bis auf die Knochen zu blamieren: ich vertraue Bischof Mixa und halte ihn für unschuldig. Zu deutlich ist das Intrigengespinst der "Süddeutschen". Wie gesagt: es ging nicht um "Watschn", sondern um massive Gewalt. Die "Süddeutsche" hat ihre Kamapgne in den letzten Tagen aber deutlich und auffallend geändert.
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Berolinensis
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Berolinensis »

Das ist überhaupt höchst aufschlußreich, daß über dem ganzen Herfallen über Mixa - der ja nun nach keiner denkbaren Definition etwas mit den Mißbrauchsfällen zu tun hat - diese völlig in den Hintergrund geraten sind. War da was?

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lifestylekatholik
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von lifestylekatholik »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Könnte es auch sein, daß
Vieles könnte sein. :gaehn:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Berolinensis
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Berolinensis »

Mein letztes Post bezog sich auf maliems, cantus hat mir "dazwischengefunkt". ;D

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Robert Ketelhohn
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Berolinensis hat geschrieben:Ausgangspunkt war, daß hier "das Ende des römischen Patriarchats" ausgerufen wurde und der Abfall von der Kirche als Plan B propagiert.
Das trifft nicht zu. Aber ich bitte doch wirklich, die „petrinische“ Thematik nicht hier in diesem Strang zu diskutieren.
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Kilianus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Kilianus »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Könnte es auch sein, daß Walter Mixa seinen Rücktritt präventiv eingereicht hat, weil er Angst vor dem Ergebnis genauerer Untersuchungen zu den Prügelvorwürfen und den finanziellen Ungereimtheiten hat?

Es wird hier generell angenommen, daß die eidesstattlichen Erklärungen irrelevant sind usw. aber es könnte ja auch sein, daß da etwas dran ist?
Es könnte auch sein, daß an Berichten über Gewalttägigkeiten eines gewissen Simon Petrus etwas dran ist. Und nun?
Und der Knecht hieß Malchus.

So what?
Genau. So what.

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cantus planus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

Berolinensis hat geschrieben:Mein letztes Post bezog sich auf maliems, cantus hat mir "dazwischengefunkt". ;D
Verzeihung. ;D

Passt aber auch zu meinem Beitrag, bzgl. der geänderten Stoßrichtung der Kampagne, insbesondere der Tatsache, dass man auch die persönlichen "eidesstattlichen" Vorwürfe auf einmal anders definiert. Keine Rede mehr von Stockschlägen etc. Plötzlich geht es nur noch um "Lüge"...
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Robert Ketelhohn
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Könnte es auch sein, daß Walter Mixa seinen Rücktritt präventiv eingereicht hat, weil er Angst vor dem Ergebnis genauerer Untersuchungen zu den Prügelvorwürfen und den finanziellen Ungereimtheiten hat?

Es wird hier generell angenommen, daß die eidesstattlichen Erklärungen irrelevant sind usw. aber es könnte ja auch sein, daß da etwas dran ist?
Könnte es sein, daß du in Wahrheit Stefan Mayr von der »Süddeutschen« bist?
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cantus planus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Könnte es auch sein, daß Walter Mixa seinen Rücktritt präventiv eingereicht hat, weil er Angst vor dem Ergebnis genauerer Untersuchungen zu den Prügelvorwürfen und den finanziellen Ungereimtheiten hat?

Es wird hier generell angenommen, daß die eidesstattlichen Erklärungen irrelevant sind usw. aber es könnte ja auch sein, daß da etwas dran ist?
Könnte es sein, daß du in Wahrheit Stefan Mayr von der »Süddeutschen« bist?
Nee, isser nich. Sogar nach'm dritten Bier hatter nie so ausjesehn.
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Berolinensis
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Berolinensis »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Berolinensis hat geschrieben:Ausgangspunkt war, daß hier "das Ende des römischen Patriarchats" ausgerufen wurde und der Abfall von der Kirche als Plan B propagiert.
Das trifft nicht zu. Aber ich bitte doch wirklich, die „petrinische“ Thematik nicht hier in diesem Strang zu diskutieren.
Ich hab ja nicht damit angefangen.

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cantus planus
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MODERATION

Beitrag von cantus planus »

Ruhe!
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Stephen Dedalus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Stephen Dedalus »

cantus planus hat geschrieben: Auf die Gefahr hin, mich im Falle eines Falls bis auf die Knochen zu blamieren: ich vertraue Bischof Mixa und halte ihn für unschuldig.
Das ehrt Dich (wirklich!). Aber es sagt mehr über Dich als über Mixa ...
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Stephen Dedalus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Stephen Dedalus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Könnte es auch sein, daß Walter Mixa seinen Rücktritt präventiv eingereicht hat, weil er Angst vor dem Ergebnis genauerer Untersuchungen zu den Prügelvorwürfen und den finanziellen Ungereimtheiten hat?

Es wird hier generell angenommen, daß die eidesstattlichen Erklärungen irrelevant sind usw. aber es könnte ja auch sein, daß da etwas dran ist?
Könnte es sein, daß du in Wahrheit Stefan Mayr von der »Süddeutschen« bist?
Nee, Drobinski!

Außerdem würde ich als bekennender Preuße NIE für die SZ arbeiten!
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Bernado
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Bernado »

cantus planus hat geschrieben:Ja, der Titel wurde aufgegeben. Ich bestreite aber nachdrücklich, dass das römische Patriarchat damit "Geschichte" geworden ist.
Die Zusage des Herrn: die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen gilt aber "nur" für die Kirche unter Petrus, nicht für eine menschliche Einrichtung wie das römische Patriarchat.

Das römische Patriarchat befindet sich seit Jahrzehnten in einer tiefen Sinnkrise. Es hat seine Sprache und seinen Ritus aufgegeben - und eben auch den Titel. Stattdessen gerieren sich jetzt Bischofskonferenzen wie Patriarchate und ihre Vorsitzenden wie Patriarchen. Auf die päpstlichen Enzykliken, Motu Proprio und sonstigen Erlasse und auch auf den CIC pfeifen sie, wo ihnen danach ist. Wenn man genau hinschaut, hat der Papst außer einem ziemlich interpretationsfähigen Ehrenvorsitz nur noch zwei Funktionen: Er symbolisiert wie Belgiens Monarch die Einheit der Nation die "Einheit" der Kirche und er ernennt die Bischöfe.

Dabei ist dieses Prärogativ in den letzten Jahrzehnten ebenfalls schwer beschädigt worden - falls es denn jemals Realität war. In der Praxis werden die Bischöfe zwischen Nuntius, lokaler Bischofskonferenz und Bischofskongregation ausgehandelt (um nicht ausgekungelt) zu sagen, und der Papst unterschreibt - bei an die 300 Ernennungen Jährlich auch kaum anders zu machen.

Offenbar steht jetzt auch diese Funktion unter Beschuss. Wollte man gutwillig bis naiv sein, könnte man sagen, Ziel der Veranstaltung ist eine Entwicklung wie bei den Orthodoxen, bei denen die Nationalkirchen die eigentlichen Kirchensubjekte sind und der Patriarch von Konstantinopel eine ferne Erinnerung.

Diese Naivität kann man sich aber nicht leisten. Denn so abstoßend manche nationalistischen oder national bornierten Erscheinungen bei den Orthodoxen auch sein mögen, so muß man doch zugeben, daß dieser Unfug weitgehend im Bereich der Kirchenpolitik stattfindet und die Lehre kaum berührt. Im Westen zeichnet sich aber unter den Stichworten "Säkularisierung" und "Protestantisierung" eine Entwicklung ab, die sich auch in der Lehre und im Recht von dem abkoppelt, was unaufgebbare Tradition ist. Wenn das Recht des hl. Stuhls zur Ernennung der Bischöfe weiter ausgehöhlt und faktisch beseitigt wird, wird diese Entwicklung weiter beschleunigt.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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cantus planus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

cantus planus hat geschrieben:Ruhe!
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Aber ich bitte doch wirklich, die „petrinische“ Thematik nicht hier in diesem Strang zu diskutieren.
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lifestylekatholik
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von lifestylekatholik »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Aber es sagt mehr über Dich als über Mixa ...
Dein Kommentar sagt auch mehr über dich aus als über Cantus. Was soll denn dieses Spielchen? :roll:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Christiane
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Christiane »

Petra hat geschrieben:
julius echter hat geschrieben:das römische patriarchat ist doch geschichte - immerhin verwendet der papst diesen titel offiziel nicht mehr
Erste Etappe: Druck gegen die kath. Kirche. Zweite Etappe: Streit innerhalb der kath. Kirche säen. :roll:

Dann geht doch bitte zu den Orthodoxen. Und am besten benennt ihr auch den Kreuzgang-Untertitel um in "kreuzfidel, orthodox, kontrovers". :|
Da gebe ich dir mal unumwunden recht. Ich weiß jetzt gar nicht, worüber ich mich hier in diesem Strang als erstes ärgern soll. Über die neuesten Entwicklungen um Bischof Mixa oder über die Gedankenspiele einiger Mitschreiber hier.

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Petra
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Petra »

Christiane hat geschrieben: Erste Etappe: Druck gegen die kath. Kirche. Zweite Etappe: Streit innerhalb der kath. Kirche säen.
Danke, Christiane, fürs Zitieren.

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Bernado
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Bernado »

cantus planus hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Ruhe!
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Aber ich bitte doch wirklich, die „petrinische“ Thematik nicht hier in diesem Strang zu diskutieren.
Das wird sich nicht vermeiden lassen - die Zurückweisung vom Papst ernannter Bischöfe bzw. der von außerkirchlichen und säkularistischen Kräften erzwungene Rücktritt von Bischöfen berühren die "petrinische Thematik" im Zentrum.

Helfen könnte nur die Abspaltung des Mixa-Komplexes von der Mißbrauchs-Debatte. Und da ist es wirklich bemerkenswert, daß die pathetische Anklage einiger zu verurteilender Missgriffe von Erziehern inzwischen damit geendet hat, daß ein Bischof gehen soll, weil er vor dreißig Jahren die Gemeindekasse nicht ordentlich geführt hat.

Andererseits hat P. Mertes ja von Anfang an "Institutionelle Konsequenzen" gefordert - vieleicht war es ja derlei, was er meinte.
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cantus planus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

Man muss nicht einmal im Kaffeesatz lesen, um darauf zu kommen, dass P. Mertes genau das gemeint und gewollt hat (unabhängig von der konkreten Person jetzt).

Wieso tritt Mertes jetzt eigentlich nicht zurück? Er hätte ja mit gutem Beispiel vorangehen können...
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Robert Ketelhohn
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Robert Ketelhohn »

cantus planus hat geschrieben:ich vertraue Bischof Mixa und halte ihn für unschuldig.
Keiner ist unschuldig. Und doch reingewaschen im Blute Christi. Das versteht die Meute der Medienbolschewiken nicht. Muß sie auch nicht, mag sie ins Verderben fahren, wenn sie will.

Es wäre nicht so schlimm, wenn ein Bischof von der Kirche wegen irgendeines Vergehens – gerecht oder ungerecht – abgesetzt würde. Das ist immer schon vorgekommen.

Es wäre auch nicht so schlimm, wenn ein Bischof von staatlichen Gewalten wegen irgendeines Vergehens – gerecht oder ungerecht – oder auch einfach aus politischen Gründen abgesetzt würde, wenn diese Gewalten die Grundannahmen des Glaubens der Kirche teilen. Das ist auch immer schon vorgekommen.

Es wäre sogar erträglich, wenn es sich in einem solchen Fall um andersgläubige Staatsgewalten handelte, die der Kirche nicht in ihren Glauben hineinredeten; derlei kam etwa im osmanischen Reich vor.

Völlig unerträglich aber und katastrophal ist, wenn äußerer Druck unversöhnlich antichristlicher (staatlicher, halbstaatlicher und privater) Gewalten Bischöfe der Kirche bestimmt oder absetzt oder diktiert, wer erwählt und wer abgesetzt wird, und zwar vermöge der Kollaboration von Ischarioten in der Kirche selbst. (Daß dabei mit Lug und Trug gearbeitet wird, kommt bloß am Rande noch hinzu.)

Wie ich oben schon sagte: Das ist weder Nazis noch Bolschewiken gelungen. Dem heutigen System gelingt es. (Es schmerzt, wie meine Unheilsprognosen sich stets bewahrheiten.)
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cantus planus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

Auch Bischof Mixa wird jetzt ernüchtert erfahren, dass sein Kniefall vor den Medien nicht honoriert wird. "Rücktritt löst Probleme nicht", stellt die Welt gerade fest: http://www.zeit.de/newsticker/21/4/21 ... 459554xml

So schnell wird das Thema nicht gegessen sein, ob der Heilige Vater den Rücktritt nun annimmt, oder nicht.
Auch das spricht klar für die geschürte Intrige.
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Pilger
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Pilger »

Die Causa Mixa hat sich zum "Supergau" entwickelt, zuerst sprach Bischof Mixa er hätte "ein reines Herz" viele vertrauten darauf das sich ein Bischof der katholischen Kirche wahrheitsgemäß zu den vorgebrachten Vorwürfen äußert. Dann erinnert sich Bischof Mixa plötzlich doch an ausgeteilte Ohrfeigen, und lässt somit alle die ihn solidarisch vertrauten und verteidigten ins Messer vieler Medien laufen. Ich denke der Heilige Vater wird angesichts der Faktenlage den Rücktrittwunsch von Bischof Mixa zustimmen.

Natürlich ist das eine sehr gefährliche Entwicklung sie ermutigt jene die eine andere Kirche fordern. Der Fall von Bischof Mixa könnte von vielen als Startschuss missverstanden werden, ihre "Reformen" noch aggressiver voran zu treiben. Das könnte in der Tat zu einem neuem Kirchen- Schisma führen.

Der Triumphalismus des Kommentators der "Tagesthemen" war unüberhörbar bei "N24" wurde bereits spekuliert wlecher deutscher Bischof als nächster mit wachsenden Mediendruck zu rechnen hat. In der SZ wird Bischof Mixa schwupp die wupp in der Suggestion der Leser zum Erzbischof .... Nach den Misshandlungsvorwürfen Erzbischof Mixa reicht Rücktritt ein 21.04.2010, 22:52 wahrlich eine Zeit der Prüfungen....
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Völlig unerträglich aber und katastrophal ist, wenn äußerer Druck unversöhnlich antichristlicher (staatlicher, halbstaatlicher und privater) Gewalten Bischöfe der Kirche bestimmt oder absetzt oder diktiert, wer erwählt und wer abgesetzt wird, und zwar vermöge der Kollaboration von Ischarioten in der Kirche selbst. (Daß dabei mit Lug und Trug gearbeitet wird, kommt bloß am Rande noch hinzu.)

Wie ich oben schon sagte: Das ist weder Nazis noch Bolschewiken gelungen. Dem heutigen System gelingt es. (Es schmerzt, wie meine Unheilsprognosen sich stets bewahrheiten.)
Ich stimme dem gesagten aus ganzen Herzen zu.
Zuletzt geändert von Pilger am Donnerstag 22. April 2010, 00:50, insgesamt 2-mal geändert.
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cantus planus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

Pilger hat geschrieben:Die Causa Mixa hat sich zum "Supergau" entwickelt, zuerst sprach Bischof Mixa er hätte "ein reines Herz" viele vertrauten darauf das sich ein Bischof der katholischen Kirche wahrheitsgemäß zu den vorgebrachten Vorwürfe äußert. Dann erinnert sich Bischof Mixa plötzlich doch an ausgeteilte Ohrfeigen, [...]
Worin ich eine pressetechnische Ungeschicktheit sehe, aber beim besten Willen keinen Rücktrittsgrund.
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Robert Ketelhohn
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Bernado hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Ruhe!
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Aber ich bitte doch wirklich, die „petrinische“ Thematik nicht hier in diesem Strang zu diskutieren.
Das wird sich nicht vermeiden lassen - die Zurückweisung vom Papst ernannter Bischöfe bzw. der von außerkirchlichen und säkularistischen Kräften erzwungene Rücktritt von Bischöfen berühren die "petrinische Thematik" im Zentrum.
Nein, das glaube ich nicht. Es geht darum, ob die Kirche die Bischöfe bestimmt oder eine verblendete „Gegenkirche“. Wenn die Kirche, dann ist es nicht so entscheidend, ob’s ein Petrusnachfolger ist, ein synodales Gremium, ein Domkapitel oder sonstige Klerusversammlung unter Akklamation des Volks – oder sogar ein gesalbter König nach dem Vorbild Davids. Wir hatten, ehrlich gesagt, in Zeiten der Kapitelwahl weitaus weniger dogmatische Probleme als heute.

Der letzte Anlauf einer „Petrus“-Diskussion irgendwo nebenan ist übrigens noch nicht abgeschlossen. Vor allem wartet Sempre da immer noch auf meine Auslegung der Zitate aus Augustins Johannes-Abhandlungen. Ich will das wirklich dort lassen und nicht hier mit hineinziehen. Zumal es tatsächlich ein anderes Thema ist. Hier geht es um Freiheit der Kirche oder Unterwerfung unter den bösen Feind.
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von lifestylekatholik »

Pilger hat geschrieben:zuerst sprach Bischof Mixa er hätte "ein reines Herz" viele vertrauten darauf das sich ein Bischof der katholischen Kirche wahrheitsgemäß zu den vorgebrachten Vorwürfe äußert. Dann erinnert sich Bischof Mixa plötzlich doch an ausgeteilte Ohrfeigen, und lässt somit alle die ihn solidarisch vertrauten und verteidigten ins Messer vieler Medien laufen.
Herregud! Langsam werde ich ärgerlich: Diese Darstellung der Dinge ist falsch. Sie suggeriert, Bischof Mixa hätte sich nicht »wahrheitsgemäß« geäußert. Diese Suggestion trifft aber nicht zu. Ich habe das hier bereits mehrfach dargestellt. Bitte, lies es nach, und wenn du anderer Meinung bist, stelle bitte dar, wo ich falsch liege.

Danke. :roll:
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

cantus planus, eine Seite zuvor hat geschrieben:Die finanziellen Ungereitheiten hat der Bischof eingeräumt. Und ich habe hier bereits schonmal geschrieben: bis vor wenigen Jahren war sowas Usus. Ich selber habe es noch 2000/2001 in einem katholischen Bildungshaus erlebt, dass die GESAMTE Buchführung auf fliegenden Zetteln in einer öffentlich zugänglichen Schreibtischschublade in der Pförtnerloge zu finden war.

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Ich betone nochmals: Bischof Mixa hat sich damals zu von ihm angeblich systematisch ausgeübter, schwerer Gewalt durch Stockschläge etc. geäußert, die aus der Anonymität vorgebracht wurden. Interessanterweise ist von diesen "eidesstattlichen Versicherungen" überhaupt keine Rede mehr. Die Intrige ist offensichtlich. Jetzt geht es nur noch um Lüge und finanzielle Unsauberkeiten, bei denen - nota bene! - derzeit ebenfalls kein rechtlich bedenklicher Befund festzustellen ist.
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Christiane
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Christiane »

Wenn ich mir ansehe, was in der deutschen Teilkirche gerade abgeht, bin ich langsam richtig dankbar, dass ich damals mit meinem Taufgesuch an einen Priester des Neokatechumenats geraten und infolge dessen schließlich bei denen gelandet bin. So kann ich meinen Glauben in einem wirklich katholischen Umfeld unter Katholiken leben (wobei das NK da natürlich nicht die einzige Möglichkeit darstellt, aber es ist eine). Das hat schon was tröstliches. Sonst würde ich mich gerade ziemlich verloren fühlen.
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Siard
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Siard »

zeit online - dpa hat geschrieben: ... und einmal eine Zahlung über 40 000 Mark für die Ausstattung und Erneuerung einer Kapelle, unterschrieben höchstwahrscheinlich von Mixa. ... Unklar ist, wer hier kassierte.
ja, eine Kapelle ist wahrlich eine verwerfliche Verschwendung.
Da wird nicht mehr berichtet, da wird Stimmung gemacht - egal, ob die Vorwürfe stimmen, oder nicht: das ist schlechter Stil!
zeit online - dpa hat geschrieben:Und für wen war der Wein, der in Mixas Zeit mit über 5380 Mark berechnet ist, alles aus Stiftungsmitteln? Der Waisenhausstiftung ist dadurch offenbar erheblicher finanzieller Schaden entstanden.
War nicht kürzlich von 11000 DM die Rede?
zeit online - dpa hat geschrieben:Mehr zu den Themen "Kirchen" und "Kriminalität" finden Sie hier.
aha...

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Pilger
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Pilger »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Pilger hat geschrieben:zuerst sprach Bischof Mixa er hätte "ein reines Herz" viele vertrauten darauf das sich ein Bischof der katholischen Kirche wahrheitsgemäß zu den vorgebrachten Vorwürfe äußert. Dann erinnert sich Bischof Mixa plötzlich doch an ausgeteilte Ohrfeigen, und lässt somit alle die ihn solidarisch vertrauten und verteidigten ins Messer vieler Medien laufen.
Herregud! Langsam werde ich ärgerlich: Diese Darstellung der Dinge ist falsch. Sie suggeriert, Bischof Mixa hätte sich nicht »wahrheitsgemäß« geäußert. Diese Suggestion trifft aber nicht zu. Ich habe das hier bereits mehrfach dargestellt. Bitte, lies es nach, und wenn du anderer Meinung bist, stelle bitte dar, wo ich falsch liege.

Danke. :roll:
Tut mir leid, ich sehe diesen marginalen Unterschied bleibe aber bei der Bezeichnung das die Auskunft (habe ein reines Herz) nicht der vollen Wahrheit entsprach, .... Bischof Mixa hätte sofort sagen müssen was Fakt ist (bezüglich Ohrfeigen ... und bezüglich der Finanzen der Waisenhausstiftung....) und was der Medienkampagne entspringt. Sein Rücktrittgesuch ist wenig hilfreich, es stärkt die Mächte die sich gegen die Una Sancta Catholica zusammenrotten.

Wie gesagt diese Causa ist wirklich ein Beispiel für suboptimales Krisenmanagement.
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Christiane »

Heiliger Erzengel Michael, verteidige uns im Kampf gegen die Bosheit und Arglist des Teufels, sei unser Schutz! "Gott gebiete ihn!", so bitten wir flehentlich. Du aber, Fürst der himmlischen Heerscharen, stürze den Satan und die anderen bösen Geister, die zum Verderben die Welt durchstreifen, in der Kraft Gottes hinab in die Hölle. AMEN
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Christus ist auferstanden!

Ich finde es bedauerlich, dass Bischof Mixa sich dem Druck gebeugt hat. Noch bedauerlicher finde ich es, dass Erzbischof Zollitsch aktiv "mitgedrückt" hat.

Wäre es nicht wünschenswert, wenn Leute wie Mixa standhaft blieben, und somit eine reinigende Katharsis in Form einer Austrittswelle in der RKK Deutschlands stattfände?

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