Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

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Ecce Homo
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Ecce Homo »

Dort nicht, in München z.B. aber schon...
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

civilisation
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von civilisation »

Ecce Homo hat geschrieben:Dort nicht, in München z.B. aber schon...
daraus:
Pfarrer Schießler zählt auf die Gläubigen: „Wir können die Kirche nur umgestalten, wenn viele bleiben. Lasst uns bitte nicht allein zurück!“
:roll:

Bild
Was will der Typ denn noch alles "umgestalten"?

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Christiane
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Christiane »

civilisation hat geschrieben:
daraus:
Pfarrer Schießler zählt auf die Gläubigen: „Wir können die Kirche nur umgestalten, wenn viele bleiben. Lasst uns bitte nicht allein zurück!“
:roll:

Bild
Was will der Typ denn noch alles "umgestalten"?
Das Verb "gestalten", ob mit oder ohne "um", klingt im Zusammenhang mit Kirche sowieso immer verdächtig.
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cantus planus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

Diese eine seltsam verkrampte Dynamik ausstrahlenden Bilder mit dem Hörer am Ohr sprechen auch für sich eine deutliche Sprache:
Bild
Sowas war in den 80er Jahren mal modern, und ist heute eher peinlich. Zumal mit Anzug und Krawatte auf dem Fahrrad... Der Pfarrer offenbart damit mehr über sich, als er vermutlich ahnt.
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Bernado
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Bernado »

Einige britische Blogs berichten sehr angetan über einen Artikel des atheistischen Autors Brendan O'Neill in seinem liberalen Magazin "spiked". Der Artikel ist wirklich absolkutes Pflichtprogramm für jeden, der in der Mißbrauchsdebatte auf dem Laufenden sein will.

Erstens referiert O'Neill interessante Fakten über den irischen Mißbrauchsskandal, die hier so nicht bekannt sind. Nachdem die staatliche Aufklärungskommission weltweit und mit viel Geräusch einen öffentlichen Aufruf publiziert hatte, ehemalige Zöglinge von kirchlichen Schulen, Anstalten usw. sollten sich melden, sind für diese Periode von 85 Jahren 253 Fälle von männlichen und 128 von weiblichen Opfern sexuellen Missbrauchs gemeldet worden. In einem Drittel der Fälle waren "weltliche" Angestellte der Einrichtungen die Übeltäter. Dabei handelt es sich um Beschuldigungen - nicht um nachgewiesene Verfehlungen. Alle anderen Zahlenangaben, die in der Pr4esse kursieren, betreffen andere Formen von "abuse" (z.B. Ohrfeigen oder Beschimpfungen) oder beruhen auf willkürlichen Hochrechnungen.

O'Neill gibt auch einen Zeitverlauf: 88 Fäülle vor 1960, 119 für die Jahre 1960-1970, 37 für die Jahre bis 1980 und 9 für die Jahre bis 1990.

Im weiteren wendet sich O'Neill der Frage zu, wieso diese relativ geringen Zahlen eine so große Aufregung hervorrufen und beleuchtet dabei einige Aspekte, die vielleicht nicht in jedem Fall voll überzeugend sind, aber durchaus mit in die Betrachtung gehören.

Er erwähnt dabei den in der modernen westlichen Gesellschaft grassierenden "Opfer-Kult" und - vielleicht etwas abseitig - die Tendenz von Menschen, die in ihrem Leben an wirtschaftlichen und anderen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen gescheitert sind, dafür Begründungen auf dem Gebiet der "Moral" zu suchen, die anderen die Verantwortung zuweisen.

Mit besonderer Aufmerksamkeit betrachtet der liberale Autor die Motive der strenggläubigen Atheisten, die er als einen der Treiber der Kampagne anspricht. Er stellt fest, daß in dieser meinungsführenden Gruppen immer lauter jede Form der Religion überhaupt als "Missbrauch" bekämpft wird und sieht hier ein unseliges Zusammenwirken mit dem immer auf Ausbau seiner Macht erpichten Staatsapparat.

"Wenn es schon einen Moißbrauch darstellt, sein Kind religiös zu erziehen, kann es nur eine Lösung geben: Gesellschaftliche Autoritäten müssen die Kinder nicht nur vor religiösen Einrichtungen., sondern auch vor religiösen Eltern schützen. Einer der "neuen Atheisten" hat bereits vorgeschlagen, ein "Einwilligungsalter" (age of consent, normalerweise bezogen auf das Alter, in dem Jugendliche dem Geschlechtsverkehr mit Erwachsenen zustimmen dürfen) von 14 Jahren für die Mitgliedschaft in Religiösen Gemeinschaften festzusetzen. Ein "liberaler" Wissenschaftler hat in der in Atheistenkreisen populären Oxford Amnesty Lecture postuliert, daß Kinder ein Menschenrecht darfauf besitzen, daß ihr Geist nicht dadurch zerrüttet werde, daß er den schlechten Konzepten anderer ausgeliefert wird und daß die Eltern kein "gottgegebenes Recht" hätten, ihre Kinder in eine nach eigenem Gusto bestimmte Kultur hereinwachsen zu lassen."

Sehr lesenswert - hier der ganze Artikel.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

Stephen Dedalus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Stephen Dedalus »

cantus planus hat geschrieben:Die Gläubigen lassen sich also nicht verunsichern! :klatsch:
Die Austrittswelle kommt spätestens dann, wenn die dt. Diözesen wie auch in anderen Ländern zur Kasse gebeten werden. Ich seh schon die Slogans: "Keine Kirchensteuer für Kinderschänderfonds!"

Daß das kommt, daran kann wohl kein Zweifel bestehen.
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Petra
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Petra »

Bernado hat geschrieben:Einige britische Blogs berichten sehr angetan über einen Artikel des atheistischen Autors Brendan O'Neill in seinem liberalen Magazin "spiked". Der Artikel ist wirklich absolkutes Pflichtprogramm für jeden, der in der Mißbrauchsdebatte auf dem Laufenden sein will.

Erstens referiert O'Neill interessante Fakten über den irischen Mißbrauchsskandal, die hier so nicht bekannt sind. Nachdem die staatliche Aufklärungskommission weltweit und mit viel Geräusch einen öffentlichen Aufruf publiziert hatte, ehemalige Zöglinge von kirchlichen Schulen, Anstalten usw. sollten sich melden, sind für diese Periode von 85 Jahren 253 Fälle von männlichen und 128 von weiblichen Opfern sexuellen Missbrauchs gemeldet worden. In einem Drittel der Fälle waren "weltliche" Angestellte der Einrichtungen die Übeltäter. Dabei handelt es sich um Beschuldigungen - nicht um nachgewiesene Verfehlungen. Alle anderen Zahlenangaben, die in der Pr4esse kursieren, betreffen andere Formen von "abuse" (z.B. Ohrfeigen oder Beschimpfungen) oder beruhen auf willkürlichen Hochrechnungen.

O'Neill gibt auch einen Zeitverlauf: 88 Fäülle vor 1960, 119 für die Jahre 1960-1970, 37 für die Jahre bis 1980 und 9 für die Jahre bis 1990.

Im weiteren wendet sich O'Neill der Frage zu, wieso diese relativ geringen Zahlen eine so große Aufregung hervorrufen und beleuchtet dabei einige Aspekte, die vielleicht nicht in jedem Fall voll überzeugend sind, aber durchaus mit in die Betrachtung gehören.

Er erwähnt dabei den in der modernen westlichen Gesellschaft grassierenden "Opfer-Kult" und - vielleicht etwas abseitig - die Tendenz von Menschen, die in ihrem Leben an wirtschaftlichen und anderen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen gescheitert sind, dafür Begründungen auf dem Gebiet der "Moral" zu suchen, die anderen die Verantwortung zuweisen.

Mit besonderer Aufmerksamkeit betrachtet der liberale Autor die Motive der strenggläubigen Atheisten, die er als einen der Treiber der Kampagne anspricht. Er stellt fest, daß in dieser meinungsführenden Gruppen immer lauter jede Form der Religion überhaupt als "Missbrauch" bekämpft wird und sieht hier ein unseliges Zusammenwirken mit dem immer auf Ausbau seiner Macht erpichten Staatsapparat.

"Wenn es schon einen Moißbrauch darstellt, sein Kind religiös zu erziehen, kann es nur eine Lösung geben: Gesellschaftliche Autoritäten müssen die Kinder nicht nur vor religiösen Einrichtungen., sondern auch vor religiösen Eltern schützen. Einer der "neuen Atheisten" hat bereits vorgeschlagen, ein "Einwilligungsalter" (age of consent, normalerweise bezogen auf das Alter, in dem Jugendliche dem Geschlechtsverkehr mit Erwachsenen zustimmen dürfen) von 14 Jahren für die Mitgliedschaft in Religiösen Gemeinschaften festzusetzen. Ein "liberaler" Wissenschaftler hat in der in Atheistenkreisen populären Oxford Amnesty Lecture postuliert, daß Kinder ein Menschenrecht darfauf besitzen, daß ihr Geist nicht dadurch zerrüttet werde, daß er den schlechten Konzepten anderer ausgeliefert wird und daß die Eltern kein "gottgegebenes Recht" hätten, ihre Kinder in eine nach eigenem Gusto bestimmte Kultur hereinwachsen zu lassen."

Sehr lesenswert - hier der ganze Artikel.
Sehr interessant, danke fürs Posten.

In Großbritannien wird "1984" doch noch gelesen, oder?

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cantus planus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

Der Artikel ist interessant, aber für "Insider" nicht neu. Genau so läuft es in Deutschland ja auch gerade. :nein:
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Bernado
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Bernado »

cantus planus hat geschrieben:Der Artikel ist interessant, aber für "Insider" nicht neu. Genau so läuft es in Deutschland ja auch gerade. :nein:
Was gibt es schon Neues unter der Sonne? für mich "neu" waren die konkreten Zahlen zum sexuellen Missbrauch. Ich ahnte zwar schon, daß die hier gehandelten 5-stelligen Zahlen Journalistenprodukte sein würden, aber man hat ja nicht die Zeit, für alles in die Originalunterlagen zu gehen - und da bin ich schon dankbar, wenn jemand, der nicht gerade hauptamtlich für die Kirche tätig ist, solche Zahlen auf den Tisch legt.

Und ja, auch den Bischöfen bzw. ihren Pressesprechern stünde es gut an, solche Zahlen gelegentlich zu benennen (Meißner hat das ja kürzlich getan) und sich nicht in unterwürfiger Bußfertigkeit gegenüber Vorwürfen, die so nicht stimmen, zu überbieten.
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pierre10
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von pierre10 »

cantus planus hat geschrieben:Natürlich. Tätige Reue und Buße vorausgesetzt. Aber ohne das kann ohnehin keine Lossprechung erfolgen. Dazu gehört für mich selbstverständlich auch, sich bei strafrechtlich relevanten Vergehen bei den Behörden selbst anzuzeigen.

Du wirst doch nicht behaupten wollen, dass man Sünden nicht begeben dürfte?

Mir scheint aus deiner Antwort ein Mißverständnis der katholischen Sündenlehre entgegen: Die christliche Sündenvergebung hat nie das Ziel, einen Schaden ungesehen zu machen. Wer sich an einem Mitmenschen vergreift - in welcher Form auch immer -, kann das nicht ungeschehen machen. Sonst könnte ja jeder Katholik permanent sündigen und hinterher zur Beichte gehen, wie ja oft auch kolportiert wird. Das ist aber vollkommen falsch!

Oder, um es noch einmal andersherum anzuziehen: kann ein Opfer Ruhe finden, wenn es nicht in der Lage ist, zu vergeben? Die Unfähigkeit zur Vergebung schlägt ebenso tiefe Wunden, die die Tat an sich. Das sollten wir nicht vergessen.
Nachdenkenswert.

Danke.

Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

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Berolinensis
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Berolinensis »

Durch die englischsprachigen Blogs macht gerade eine Stellungnahme von Hw. Thomas Brundage die Runde, der in dem Murphy-Fall dem kirchlichen Gericht vorgesessen hat. Er widerlegt die skandalöse "Berichterstattung" der New York Times; am bezeichnendsten ist vielleicht, daß er, obwohl in der Berichterstattung häufig genannt, nicht ein einziges Mal von einem Nachrichtenmedium kontaktiert worden ist. Hier der link: http://www.newliturgicalmovement.org/2 ... aukee.html

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Linus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Linus »

"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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martin v. tours
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von martin v. tours »

@petra
ob 1984 in england noch gelesen wird? keine ahnung
aber NOCH ist es nicht verboten-kommt vielleicht noch.
martin v. tours
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Petra
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Petra »

@Martin: So wird es sein. Oder man muss es "aus der Zeit heraus verstehen" :roll:



Im TV, Frontal, ZDF, gerade mal wieder "Missbrauch" bei Kirchens. Diesmal schlagende Ordensfrauen oder ein Heim bei Schwestern, wo irgendwer geschlagen hat. (Habe zu spät eingeschaltet). Aussage: die Kirche weigert sich Entschädigungen zu zahlen. - Kein Wort davon, dass Frau Justizministerin keine verpflichtenden Zahlungen zulassen will, nur freiwillige. - Zu Beginn kam noch anderes Wirres, was ich nicht richtig verstanden habe. Aber bestimmt ist die Sendung in der Mediathek vom ZDF zu sehen.

Von der Berichterstattung im deutschen Fernsehen halte ich mittlerweile so wenig, dass ich kaum noch etwas glaube. :hmm:

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Haiduk
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Haiduk »

Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

civilisation
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von civilisation »

Der "Mißbrauchsskandal" erreicht Bischof Mixa - so ein Bericht in der SZ von heute:


Prügel-Vorwürfe gegen Mixa
''Warte nur, bis der Stadtpfarrer kommt''

http://www.sueddeutsche.de/bayern/281/5744/text/

daraus:
"Den Satan austreiben": Ehemalige Heimkinder erheben in der SZ schwere Vorwürfe gegen Walter Mixa, den erzkonservativen Bischof von Augsburg. Detailliert schildern fünf Opfer in eidesstattlichen Erklärungen, wie Mixa als Stadtpfarrer von Schrobenhausen zugeschlagen hat - das Bistum spricht von Diffamierung.

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cantus planus
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von cantus planus »

"Den Satan austreiben" passt ja auch so schön zum "erzkonservativen" Bischof. :kugel:
Da riecht's aber gewaltig nach Inszenierung.
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Gamaliel
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Gamaliel »

Gläubige bleiben Gemeinden treu
...Doch Jürgen Laumann, bei Gericht zuständig für Kirchenaustritte, kann beim Blick auf die Zahlen nichts Außergewöhnliches erkennen. Nicht einmal eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr - im Gegenteil: Jeweils im Zeitraum Januar bis März sind im vergangenen Jahr 120 Menschen aus der Kirche ausgetreten, davon 85 Katholiken. Im gleichen Zeitraum 2010 sind es erst 82 Personen, davon 55 katholisch.

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Niels
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Niels »

Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

TomS
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von TomS »

„Man wird eher vom Küssen schwanger, als vom Zölibat pädophil“
Ich habe viele Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Institutionen, auch weil ich mich mit anderen Wissenschaftlern und Forschungsgruppen austausche, und die Bischöfe im Vatikan, die sich mit diesem Thema beschäftigten, waren die klügste und aufmerksamste Gruppe, vor der ich zum Thema sexueller Missbrauch jemals gesprochen habe.

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Juergen
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Juergen »

--> http://www.westfalen-blatt.de/start.php ... rtikel=reg

Daraus:
....Der 57-Jährige hat seine eigene Vorstellung, wie eine Entschädigung aussehen könnte: »Ich lebe von Hartz IV. Kann mir der Orden nicht eine Arbeitsstelle geben, damit ich wenigstens noch ein paar Jahre Geld verdienen kann?« Das haben die Barmherzigen Schwestern allerdings nicht vor. Sie halten die Vorwürfe für ausgedacht.

Schwester Katharina Mock, Sprecherin der Ordensgemeinschaft: »Wir haben die Vorwürfe von Herrn Groppe eingehend überprüft und sind zu dem Schluss gelangt, dass er nur auf den Zug der misshandelten Heimkinder aufspringen will. An seinen Vorhaltungen ist nichts dran - auch wenn er sicherlich ein schweres Leben gehabt hat.« Man habe dem Mann vor wenigen Tagen ein Gespräch angeboten, zu dem er aber nicht erschienen sei.

»Das stimmt«, sagt Hubertus Groppe. »Ich hatte Angst, da alleine hinzugehen.«
Herr Groppe ist in Paderborn bekannt wie ein bunter Hund.
Der wollte auch mal Priester werden, aber man hat ihn nicht genommen. Jetzt läuft er immer im schwarzen/dunklen Anzug mit Ansteckkreuz rum. Er ist sozusagen ein "selbsternannter Priester" und hat oft eine (Pseudo)Nonne im Schlepptau.
Gegründet hat er die sog. "Missionszentrale" --> http://www.missionszentrale.org/
Man lese mal dort: http://www.missionszentrale.org/missionszentrale/
Dort nennt er sich "Bruder Hubertus"
Missionszentrale hat geschrieben:Die Missionszentrale der kleinen Brüder Jesu

ist eine Gemeinschaft von Menschen, die auf der gesamten Bandbreite von Beziehungen in allen Lebenslagen zu Jesus Christus leben. Wir bieten einen sicheren Raum, in dem wir unsere Beziehung mit Gott und unsere Beziehung miteinander leben können. Dazu halten wir regelmäßig Versammlung, halten Bibelkreis und verschiedene gesellschaftspolitische Aktivitäten und bieten die Möglichkeit, offen und ehrlich miteinander zu feiern und zu leben. Das alles tun wir, damit Menschen erfahren, dass Gott jede und jeden einzelnen so liebt, wie er/sie ist. Wir versuchen einander anzunehmen wie wir sind, in dem Wissen, dass Gott jede/n einzelne/n von uns schon angenommen hat; wir wollen offen sein und Neues zulassen, ohne dabei exklusiv und ausgrenzend zu sein. Wir sind eine christliche Gemeinschaft, die sich auf die Auferstehung Christi und die Bibel als ihre Grundlagen beruft. Auf dieser Basis wollen wir auch nach außen wirken, indem wir z.B. den Schwachen helfen. In unserer Gemeinde kann sich jede/r einbringen; wir leben das Priestertum aller Gläubigen und sehen Theologie als Sache der ganzen Gemeinde. In unseren Gottesdiensten soll jede/r ihren/seinen persönlichen Weg zu Gott finden und Kraft für den Alltag tanken können; wir verstehen uns als Menschen, die auf dem Weg sind, begleitet von Gott.Gemeinschaft hört für uns nicht nach dem Gottesdienst auf. Ein herzlicher und familiärer Umgangston ist uns ebenso wichtig wie wechselseitiges Geben und Nehmen.

Bruder Hubertus
:panisch:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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LaudaSion870
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von LaudaSion870 »

civilisation hat geschrieben:Der "Mißbrauchsskandal" erreicht Bischof Mixa - so ein Bericht in der SZ von heute:


Prügel-Vorwürfe gegen Mixa
''Warte nur, bis der Stadtpfarrer kommt''

http://www.sueddeutsche.de/bayern/281/5744/text/

daraus:
"Den Satan austreiben": Ehemalige Heimkinder erheben in der SZ schwere Vorwürfe gegen Walter Mixa, den erzkonservativen Bischof von Augsburg. Detailliert schildern fünf Opfer in eidesstattlichen Erklärungen, wie Mixa als Stadtpfarrer von Schrobenhausen zugeschlagen hat - das Bistum spricht von Diffamierung.



Das war mir völlig klar, dass nach den priesterlichen Bauernopfern jetzt kapitale Hechte in den Schmierenmedien gefangen werden müssen. An selber Stelle habe ich das nach der Konferenz in Vierzehnheiligen prophezeit.

civilisation
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von civilisation »

Juergen hat geschrieben:--> http://www.westfalen-blatt.de/start.php ... rtikel=reg

Daraus:
....Der 57-Jährige hat seine eigene Vorstellung, wie eine Entschädigung aussehen könnte: »Ich lebe von Hartz IV. Kann mir der Orden nicht eine Arbeitsstelle geben, damit ich wenigstens noch ein paar Jahre Geld verdienen kann?« Das haben die Barmherzigen Schwestern allerdings nicht vor. Sie halten die Vorwürfe für ausgedacht.

Schwester Katharina Mock, Sprecherin der Ordensgemeinschaft: »Wir haben die Vorwürfe von Herrn Groppe eingehend überprüft und sind zu dem Schluss gelangt, dass er nur auf den Zug der misshandelten Heimkinder aufspringen will. An seinen Vorhaltungen ist nichts dran - auch wenn er sicherlich ein schweres Leben gehabt hat.« Man habe dem Mann vor wenigen Tagen ein Gespräch angeboten, zu dem er aber nicht erschienen sei.

»Das stimmt«, sagt Hubertus Groppe. »Ich hatte Angst, da alleine hinzugehen.«
Herr Groppe ist in Paderborn bekannt wie ein bunter Hund.
Der wollte auch mal Priester werden, aber man hat ihn nicht genommen. Jetzt läuft er immer im schwarzen/dunklen Anzug mit Ansteckkreuz rum. Er ist sozusagen ein "selbsternannter Priester" und hat oft eine (Pseudo)Nonne im Schlepptau.
Gegründet hat er die sog. "Missionszentrale" --> http://www.missionszentrale.org/
Man lese mal dort: http://www.missionszentrale.org/missionszentrale/
Dort nennt er sich "Bruder Hubertus"
Missionszentrale hat geschrieben:Die Missionszentrale der kleinen Brüder Jesu

ist eine Gemeinschaft von Menschen, die auf der gesamten Bandbreite von Beziehungen in allen Lebenslagen zu Jesus Christus leben. Wir bieten einen sicheren Raum, in dem wir unsere Beziehung mit Gott und unsere Beziehung miteinander leben können. Dazu halten wir regelmäßig Versammlung, halten Bibelkreis und verschiedene gesellschaftspolitische Aktivitäten und bieten die Möglichkeit, offen und ehrlich miteinander zu feiern und zu leben. Das alles tun wir, damit Menschen erfahren, dass Gott jede und jeden einzelnen so liebt, wie er/sie ist. Wir versuchen einander anzunehmen wie wir sind, in dem Wissen, dass Gott jede/n einzelne/n von uns schon angenommen hat; wir wollen offen sein und Neues zulassen, ohne dabei exklusiv und ausgrenzend zu sein. Wir sind eine christliche Gemeinschaft, die sich auf die Auferstehung Christi und die Bibel als ihre Grundlagen beruft. Auf dieser Basis wollen wir auch nach außen wirken, indem wir z.B. den Schwachen helfen. In unserer Gemeinde kann sich jede/r einbringen; wir leben das Priestertum aller Gläubigen und sehen Theologie als Sache der ganzen Gemeinde. In unseren Gottesdiensten soll jede/r ihren/seinen persönlichen Weg zu Gott finden und Kraft für den Alltag tanken können; wir verstehen uns als Menschen, die auf dem Weg sind, begleitet von Gott.Gemeinschaft hört für uns nicht nach dem Gottesdienst auf. Ein herzlicher und familiärer Umgangston ist uns ebenso wichtig wie wechselseitiges Geben und Nehmen.

Bruder Hubertus
:panisch:
Also ich verstehe das nicht so ganz. "Bruder Hubertus" alias Herr Groppe hat doch offensichtlich eine Existenz in Form einer Backstube, für die sogar auf einer im Netz erreichbaren HP Werbung betrieben wird.

Meine Mutter und ihre 3 Brüder - evangelisch in Niederschlesien aufgewachsen, von den Polen vertrieben, in der CSSR unwahrscheinlichen Quälerein während der Flucht ausgesetzt, war von 1946 - 1949 in einem katholischen Waisenhaus in Westfalen untergebracht, weil ihr Vater in den Endkämpfen des II. Weltkriegs vermißt wurde und die Mutter 1946 in Gütersloh aufgrund der Folgen von Vertreibung und Flucht verstorben ist.

Auch sie und ihre Brüder erlitten in diesem katholischen Waisenhaus undenkbare Qualen, wie meine Mutter und ihre Brüder immer wieder in den 7er/8er Jahren berichteten.

Vielleicht sollte ich meine Mutter und ihre Brüder drängen, eine Anzeige gegen die katholische Kirche zu erstatten. Vielleicht bekommen die auch noch was vom künftig zu verteilenden Kuchen, für die nach Auskunft eines führenden IKvU-Funktionärs "die Kirche halt einige Wälder verkaufen muß", ab.

Der Sohn eines Opfers
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:glubsch: :auweia:

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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von taddeo »

civilisation hat geschrieben:Auch sie und ihre Brüder erlitten in diesem katholischen Waisenhaus undenkbare Qualen, wie meine Mutter und ihre Brüder immer wieder in den 70er/80er Jahren berichteten.

Vielleicht sollte ich meine Mutter und ihre Brüder drängen, eine Anzeige gegen die katholische Kirche zu erstatten. Vielleicht bekommen die auch noch was vom künftig zu verteilenden Kuchen, für die nach Auskunft eines führenden IKvU-Funktionärs "die Kirche halt einige Wälder verkaufen muß", ab.

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Die besten Chancen hätten sie. Es kursieren etliche Fälle, die vor 1950 liegen und auch "bearbeitet" werden, solange die Opfer noch leben.

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Juergen
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Juergen »

civilisation hat geschrieben:Also ich verstehe das nicht so ganz. "Bruder Hubertus" alias Herr Groppe hat doch offensichtlich eine Existenz in Form einer Backstube, für die sogar auf einer im Netz erreichbaren HP Werbung betrieben wird.
--> http://www.christus-web.de/images/press ... ef29.pdf
Bei den Behörden fanden wir immer mehr Zusammenarbeit für unsere Behinderten.
Die Räumlichkeiten der Behinderten – Bäckerei, in Der Kasseler Straße 29, fanden keine Verbesserung für die Behindertenarbeit.
Wir hoffen das diese im neuen Jahr 21, zum Wohle unserer Behinderten in Paderborn geschaffen werden kann.
--> http://www.missionszentrale.org/images/ ... kerrei.pdf
Die Räumlichkeiten der Behinderten – Bäckerei, in Der Kasseler Straße 29, werden nun nach dem 24.12.29 nicht mehr für Sie als unsere Produktionsstätte sein.
Wir hoffen daß wir im neuen Jahr 21 eine Behinderten - Bäckerei finden werden.
Es liegt an unseren Bürgermeister der Stadt Paderborn, für die Balance zwischen Reich und Arm verantwortlich zu Sorgen.

Die Bevölkerung hat großes Verständnis, das wir in der Kasseler Straße 29 nicht mehr Fortschrittlich arbeiten können, weil uns durch das Generalvikariat von Paderborn und der Stadt Paderborn als Bürgermeister die Schwierigkeiten nicht versagt blieben.
Durch Teuflisches Zungengerede der Genannten, kamen wir zur Entscheidung daß eine neue Wirkungsstätte gesucht werden muß, die unsere Arbeit gelingen lässt.
Gruß Jürgen

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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Petra »

Tu's trotzdem (Mutter Teresa zugeschrieben)

(Bitte hier im Thema stehen lassen. Danke.)

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Gamaliel
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Gamaliel »

Petra hat geschrieben:Tu's trotzdem (Mutter Teresa zugeschrieben)

(Bitte hier im Thema stehen lassen. Danke.)
Gemäß dem verlinkten Text, müßte der Moderator eigentlich Deinen Text in Klammern mißachten - "Tu's trotzdem" - und zur Löschtaste greifen. :pfeif: ;)

Petra
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Petra »

Gamaliel hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Tu's trotzdem (Mutter Teresa zugeschrieben)

(Bitte hier im Thema stehen lassen. Danke.)
Gemäß dem verlinkten Text, müßte der Moderator eigentlich Deinen Text in Klammern mißachten - "Tu's trotzdem" - und zur Löschtaste greifen. :pfeif: ;)
Die Mods wissen schon, was gemeint ist. :daumen-rauf:

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Juergen
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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Juergen »

Im Fernsehen war der Groppe offenbar auch schon Thema
http://monalisa.zdf.de/ZDFde/inhalt/1/ ... 57,.html
Gruß Jürgen

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Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von civilisation »

Nu laßt mal euer Geplänkel abseits des doch ernsten Themas "Mißbrauch".

Ich bin gerade dabei, ein Posting zu dieser Sache zu verfassen. - Was ich aber niemals tun werde, ist meiner Mutter zu raten, gegen "die katholische Kirche" etwas zu unternehmen.

Es wird vergessen, daß die Hl. Kirche nicht für den Mißbrauch zuständig bzw. verantwortbar ist.

Es sind immer einzelne Personen, die zwar Amtsträger innerhalb der Kirche sind oder waren, und sich schuldig gemacht haben.

Aber die theologische Frage sei gestattet: Trifft die Kirche dann die Schuld?

M.E. klar zu beantworten: NEIN.

Letztlich ist jeder einzelne Mensch, Priester oder Ordensschwester, Ordenspriester oder Laienbruder für seine Untaten verantwortlich. Und wenn jetzt das große "Donnerwetter" über die Kirche hereinbricht, so ist letztlich ein Mittel zum Zweck, denn gewisse Kreise, die ich hier nicht näher benenne, wollen die "Institution Kirche" vernichten.

Es ist natürlich sehr schlimm, daß sich einzelne Menschen, die sich innerhalb der Kirche befinden oder befanden, schuldig geworden sind. Sie vergingen sich - sei es jetzt durch sexuellen Mißbrauch oder auch durch sonstigen Mißbrauch - an Menschen, die ihnen untergeben waren. Sowohl hinsichtlich des geistigen als auch des leiblichen Wohlergehens.

civilisation
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Registriert: Montag 17. November 2008, 20:15

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von civilisation »

taddeo hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:Auch sie und ihre Brüder erlitten in diesem katholischen Waisenhaus undenkbare Qualen, wie meine Mutter und ihre Brüder immer wieder in den 70er/80er Jahren berichteten.

Vielleicht sollte ich meine Mutter und ihre Brüder drängen, eine Anzeige gegen die katholische Kirche zu erstatten. Vielleicht bekommen die auch noch was vom künftig zu verteilenden Kuchen, für die nach Auskunft eines führenden IKvU-Funktionärs "die Kirche halt einige Wälder verkaufen muß", ab.

Der Sohn eines Opfers
civilisation.
:glubsch: :auweia:
Die besten Chancen hätten sie. Es kursieren etliche Fälle, die vor 1950 liegen und auch "bearbeitet" werden, solange die Opfer noch leben.
Das will meine Mutter doch gar nicht. - Immerhin ist sie trotz der Ereignisse in diesem katholischen Kinderheim, die nicht sexueller Mißbrauch waren, sondern in rein körperlichen und seelischen Schickanen bestanden - noch 1957 zum katholischen Glauben konvertiert, um meinen Vater heiraten zu können.

Ich wollte nur ein Beispiel benennen, um was es vielen, sagen wir mal "Trittbrettfahrern" eigentlich geht.

Dabei möchte ich aber auf keinen Fall die wirklich geschehenen Mißbräuche, die es in der Tat gibt, herunterspielen. - Bitte mich nicht falsch zu verstehen.

Stephen Dedalus
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Registriert: Dienstag 7. September 2004, 15:28

Re: Die aktuelle Mißbrauchsdebatte

Beitrag von Stephen Dedalus »

Nun gibt es eine liturgische Reform aufgrund der Mißbrauchsdebatte. Eine zusätzliche große Fürbitte soll in die Karfreitagsliturgie aufgenommen werden:

http://www.kath.net/detail.php?id=26197
If only closed minds came with closed mouths.

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