Verfasst: Sonntag 10. Oktober 2004, 20:31
Ich hab's bis jetzt noch nicht bereut. Darum kann ich dazu nichts sagen.
roncalli hat geschrieben: ...weil sie dem Nachwusch dient.
Na, was könnte das heißen?Biggi hat geschrieben:roncalli hat geschrieben: ...weil sie dem Nachwusch dient.
Meines Wissens war aber Augustinus auch nie glücklich verheiratet ...roncalli hat geschrieben:Robert ist hier ganz auf der Linie des Augustinus. Für Augustinus ist eine dankbar bejahte sexuelle Leidenschaft als moralisches Gut nicht denkbar.
Das hast du gesagt, nicht ich.Inquisitore hat geschrieben:@ Angelika:
Stimmt - ich bin zu stupide um den Unteschied Pflicht und Zwang zu verstehen!
Um Priester zu werden bzw. zu bleiben, ist das Zölibat Pflicht. Es ist also nicht völlig freiwillig gewählt, es kann auch nicht nach Belieben abgestreift werden. Daher ist der Begriff Pflicht korrekt. Irreführend ist es dagegen, von einer freien Entscheidung zum das Zölibat zu sprechen. Frei wäre eine Entscheidung nur dann, wenn es auch eine andere Alternative gäbe.Inquisitore hat geschrieben:Jeder Priester hat sich freiwillig ein zölibatäres Leben gewählt!
(...)
Somit kann man sagen: bei der Weihe verpflichtet sich der Priester (bzw. bei der Diakonatsweihe, mancherorts bei der Subdiakonatsweihe), aber er verpflichtet sich zu etwas was er freiwillig gewählt hat, nicht weil er es wählen mußte! Somit ist die Bezeichnung Pflichtzölibat nicht korrekt sondern irreführend!
das tut er doch, indem er sich auf dem Weg der Ausbildung und dem zur Weihe für das zölibatäre Leben freiwillig entscheidet.Angelika hat geschrieben:Aber darüber sollte eben jeder Priester selbst entscheiden können...
Gruß
Angelika
Eben! Er muss ja nicht Priester werden! Er kann viele andere Dinge tun!spectator hat geschrieben:das tut er doch, indem er sich auf dem Weg der Ausbildung und dem zur Weihe für das zölibatäre Leben freiwillig entscheidet.Angelika hat geschrieben:Aber darüber sollte eben jeder Priester selbst entscheiden können...
Gruß
Angelika
Wann kapiertst Du das endlich?
Wenn evangelische Pastoren (mit Familie) konvertieren, scheint dieser "Prüfstein" nicht (mehr) relevant zu sein. Seltsam.Beichtkind hat geschrieben:Für den, der sich zum Priester berufen fühlt, ist der Zölibat also praktisch eine Art "Prüfstein" der Echtheit der Berufung. Wer nicht zur Ehelosigkeit berufen ist, wird nicht Priester...
Und in früheren Zeiten, als es den Pflicht-Zölibat noch nicht gab, scheint es auch kein Prüfstein gewesen zu sein. Sehr seltsam ...Petra hat geschrieben:Wenn evangelische Pastoren (mit Familie) konvertieren, scheint dieser "Prüfstein" nicht (mehr) relevant zu sein. Seltsam.Beichtkind hat geschrieben:Für den, der sich zum Priester berufen fühlt, ist der Zölibat also praktisch eine Art "Prüfstein" der Echtheit der Berufung. Wer nicht zur Ehelosigkeit berufen ist, wird nicht Priester...
Angelika hat geschrieben:Und in früheren Zeiten, als es den Pflicht-Zölibat noch nicht gab, scheint es auch kein Prüfstein gewesen zu sein. Sehr seltsam ...Petra hat geschrieben:Wenn evangelische Pastoren (mit Familie) konvertieren, scheint dieser "Prüfstein" nicht (mehr) relevant zu sein. Seltsam.Beichtkind hat geschrieben:Für den, der sich zum Priester berufen fühlt, ist der Zölibat also praktisch eine Art "Prüfstein" der Echtheit der Berufung. Wer nicht zur Ehelosigkeit berufen ist, wird nicht Priester...
Die Orthodoxen lassen neben dem Prüfstein Zölibat auch den Prüfstein Ehe zu....noch seltsamerAngelika hat geschrieben:Und in früheren Zeiten, als es den Pflicht-Zölibat noch nicht gab, scheint es auch kein Prüfstein gewesen zu sein. Sehr seltsam ...Petra hat geschrieben:Wenn evangelische Pastoren (mit Familie) konvertieren, scheint dieser "Prüfstein" nicht (mehr) relevant zu sein. Seltsam.Beichtkind hat geschrieben:Für den, der sich zum Priester berufen fühlt, ist der Zölibat also praktisch eine Art "Prüfstein" der Echtheit der Berufung. Wer nicht zur Ehelosigkeit berufen ist, wird nicht Priester...
die Orthodoxen heben die selben Zölibatregeln (wie in der RK-Kirche) um eine Weihestufe höher an.Petra hat geschrieben:Die Orthodoxen lassen neben dem Prüfstein Zölibat auch den Prüfstein Ehe zu....noch seltsamer
Wetten, dass gleich dann der Kommentar kommt: Warum nicht auch bei uns?spectator hat geschrieben:die Orthodoxen heben die selben Zölibatregeln (wie in der RK-Kirche) um eine Weihestufe höher an.Petra hat geschrieben:Die Orthodoxen lassen neben dem Prüfstein Zölibat auch den Prüfstein Ehe zu....noch seltsamer
Ich hab doch weiter oben geschrieben, dass ich den Zölibat für Priester für eine gute Sache halte. Aber eben auf völlig freiwilliger Basis und mit der Möglichkeit, sich auch als Priester noch umzuentscheiden.Beichtkind hat geschrieben:@ Petra + Angelika
Was passt euch am Zölibat eigentlich nicht?
Ihr seid doch Frauen - ich könnte den Protest verstehen, wenn ihr Männer währet, die behaupten, sie seien berufen, aber nicht im Zölibat leben wollen...
So, einige Anmerkungen, die ich auch im Unterricht zu diesem Thema benutze und die Katechesen der Karl-Leisner-Jugend entnommen sind:Angelika hat geschrieben: Und in früheren Zeiten, als es den Pflicht-Zölibat noch nicht gab, scheint es auch kein Prüfstein gewesen zu sein. Sehr seltsam ...
Komisch: Warum sehen das so viele Priester nicht so, dass sie im Zölibat verschwendet werden?Angelika hat geschrieben:Ich hab doch weiter oben geschrieben, dass ich den Zölibat für Priester für eine gute Sache halte. Aber eben auf völlig freiwilliger Basis und mit der Möglichkeit, sich auch als Priester noch umzuentscheiden.Beichtkind hat geschrieben:@ Petra + Angelika
Was passt euch am Zölibat eigentlich nicht?
Ihr seid doch Frauen - ich könnte den Protest verstehen, wenn ihr Männer währet, die behaupten, sie seien berufen, aber nicht im Zölibat leben wollen...
Ich denke einfach, dass so mancher Priester auch ein guter Ehemann und Familienvater wäre ... das ist doch Ressourcen-Vergeudung, wenn er zölibatär leben muss.
Gruß
Angelika
Du, generell mal: Nicht jeder, der mal eben Lust hat, kann sich freiwillig entscheiden, mal eben Priester zu werden. Das Zölibat ist wichtig! Wenn jemand in der heutigen Zeit das "durchhält", weil für ihn etwas anderes zählt und es wirklich "Berufung" ist, dann sind mir die wenigen Bewerber viel lieber als volle Seminare mit Leuten, die es nur wegen dem Job machen (sie müssten ja dann eigentlich kein "Liebes-Opfer" mehr dafür bringen, dass sie Priester werden dürfen) - da ist dann viel weniger dahinter... (nicht zwingend! Aber die Whrscheinlichkeit ist mit Sicherheit höher, dass es so weit kommt... )Angelika hat geschrieben:Ich hab doch weiter oben geschrieben, dass ich den Zölibat für Priester für eine gute Sache halte. Aber eben auf völlig freiwilliger Basis und mit der Möglichkeit, sich auch als Priester noch umzuentscheiden.Beichtkind hat geschrieben:@ Petra + Angelika
Was passt euch am Zölibat eigentlich nicht?
Ihr seid doch Frauen - ich könnte den Protest verstehen, wenn ihr Männer währet, die behaupten, sie seien berufen, aber nicht im Zölibat leben wollen...
Ich denke einfach, dass so mancher Priester auch ein guter Ehemann und Familienvater wäre ... das ist doch Ressourcen-Vergeudung, wenn er zölibatär leben muss.
Gruß
Angelika
Als Pflicht wurde es aber erst Jahrhunderte später eingeführt. Bis dahin ging's auch ohne diesen verpflichtenden Prüfstein.Beichtkind hat geschrieben:Es lässt sich klar zeigen, dass dieses Gesetz keine Neuerung darstellt, sondern nur eine Betonung einer bisherigen Praxis darstellt. Es gibt also bereits um 310 eine schon längere Tradition des Zölibats.
Das weiß sogar ich !Beichtkind hat geschrieben:Du, generell mal: Nicht jeder, der mal eben Lust hat, kann sich freiwillig entscheiden, mal eben Priester zu werden.
Aha - dann geht es wie bei den evangelischen Pfarrern, wo die Scheidungsrate bei etwas unter 80% liegt. Ist das dann besser - oder glaubwürdig?Angelika hat geschrieben:Wenn Priester es selbst nicht als Vergeudung sehen, zölibatär zu leben, dann können sie es doch tun. Mir geht es um die, die Ehe und Priestertum in Einklang bringen könnten.
Gruß
Angelika
Bevor ich darauf eingehe, würde ich gerne mal einen Beleg für diese Zahl haben.Beichtkind hat geschrieben:Aha - dann geht es wie bei den evangelischen Pfarrern, wo die Scheidungsrate bei etwas unter 80% liegt. Ist das dann besser - oder glaubwürdig?
Das kapieren sie nicht und das interessiert sie auch nicht.Beichtkind hat geschrieben:Evangelischer Pfarrer ist ein anderen Beruf als die Berufung des katholischen Priesters. Ein evangelischer Pfarrer hat feste Arbeitszeiten. Ein katholischer Priester ist immer im Dienst.
Und was macht dann die Familie?
Na, da war ja der Begriff Mindest-Umtausch, den die DDR für das Geldwechseln beim Einreisen in ihr Staatsgebiet, geprägt hatte ja auch richtig.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Es geht um den Begriff des „Pflichtzölibats“. Der ist nämlich – so, wie er gemeint und verstanden wird – Unfug. Denn nur wer den Zölibat auf sich genommen hat – selbst auf sich genommen! –, der hat die Pflicht, ihn einzuhalten. Zum Zölibat verpflichtet ist also nur, wer sich selbst dazu verpflichtet hat.
Niemend ist dazu verpflichtet, diese Verpflichtung einzugehen. Es ist auch niemand verpflichtet, Priester zu werden – wie auch niemand das Recht hat, Priester zu werden. Die Kirche wählt frei, aber sie nötigt niemanden. Und sie wählt aus den Zölibatären.
genau.Angelika hat geschrieben:Das Gerede von Pflicht- oder gar Zwangs-Umtausch war also Unfug, denn schließlich war ja niemand verpflichtet, in die DDR zu reisen, Verwandte zu besuchen o.ä.
Gruß
Angelika
Beleg?Angelika hat geschrieben:Bevor ich darauf eingehe, würde ich gerne mal einen Beleg für diese Zahl haben.Beichtkind hat geschrieben:Aha - dann geht es wie bei den evangelischen Pfarrern, wo die Scheidungsrate bei etwas unter 80% liegt. Ist das dann besser - oder glaubwürdig?
Ist denn die Scheidungsrate bei den ständigen Diakonen in der katholischen Kirche und bei den verheirateten Priestern in der orthodoxen Kirche ähnlich hoch ?
Gruß
Angelika
Petra hat geschrieben:Wenn evangelische Pastoren (mit Familie) konvertieren, scheint dieser "Prüfstein" nicht (mehr) relevant zu sein. Seltsam.
Lumen gentium 42 hat geschrieben:Darunter ragt die kostbare göttliche Gnadengabe hervor, die der Vater einigen gibt (vgl. Mt 19,11; 1 Kor 7,7), die Jungfräulichkeit oder der Zölibat, in dem man sich leichter ungeteilten Herzens (vgl. 1 Kor 7,32-34) Gott allein hingibt. Diese vollkommene Enthaltsamkeit um des Himmelreiches willen wurde von der Kirche immer besonders in Ehren gehalten als Zeichen und Antrieb für die Liebe und als eine besondere Quelle geistlicher Fruchtbarkeit in der Welt. Die Kirche bedenkt auch die Mahnung des Apostels, der die Gläubigen zur Liebe aufruft und sie ermahnt, die Gesinnung in sich zu tragen, die auch in Christus Jesus war, der "sich selbst entäußerte und Knechtsgestalt annahm ... und gehorsam wurde bis in den Tod" (Phil 2,7-8) und der um unseretwillen "arm wurde, da er reich war" (2 Kor 8,9). Diese Nachahmung und Bezeugung der Liebe und Demut Christi müssen die Jünger immer leisten. Deshalb freut sich die Mutter Kirche darüber, daß sich in ihrem Schoß viele Männer und Frauen finden, die die Entäußerung des Erlösers nachdrücklicher befolgen und deutlicher erweisen, indem sie die Armut in der Freiheit der Kinder Gottes übernehmen und auf den Eigenwillen verzichten, das heißt, sie unterwerfen sich einem Menschen um Gottes willen hinsichtlich der Vollkommenheit über das Maß des Gebotes hinaus, um sich dem gehorsamen Christus mehr gleichzugestalten.
Optatam totius 10 hat geschrieben:Die Alumnen, die gemäß den heiligen und festen Gesetzen ihres eigenen Ritus die verehrungswürdige Tradition des priesterlichen Zölibats auf sich nehmen, sollen mit großer Sorgfalt auf diesen Stand hin erzogen werden: Sie verzichten darin um des Himmelreiches willen (vgl. Mt 19,12) auf die eheliche Gemeinschaft, hangen dem Herrn mit ungeteilter Liebe an, wie sie dem Neuen Bund in besonderer Weise entspricht; sie geben Zeugnis für die Auferstehung in der künftigen Welt (vgl. Lk 20,36) und gewinnen besonders wirksame Hilfe zur ständigen Übung jener vollkommenen Liebe, die sie in ihrer priesterlichen Arbeit allen alles werden läßt. Sie sollen tief davon durchdrungen sein, wie dankbar sie diesen Stand entgegennehmen sollen, nicht etwa bloß als eine Vorschrift kirchlicher Gesetzgebung, sondern als ein kostbares Geschenk Gottes, das sie in Demut erbitten und dem sie mit der erweckenden und helfenden Gnade des Heiligen Geistes frei und großherzig zu entsprechen suchen sollen. Um die Pflichten und die Würde der christlichen Ehe, die ein Bild der Liebe zwischen Christus und seiner Kirche ist (vgl. Eph 5,32f.), sollen die Alumnen gebührend wissen; sie sollen aber klar den Vorrang der Christus geweihten Jungfräulichkeit erkennen, so daß sie nach reiflich überlegter Wahl und mit Hochherzigkeit sich in ganzer Hingabe von Leib und Seele dem Herrn weihen. Auf die Gefahren, die ihrer Keuschheit besonders in der gegenwärtigen Gesellschaft drohen, sollen sie hingewiesen werden. Sie müssen lernen, sich durch geeignete göttliche und menschliche Hilfsmittel zu schützen und den Verzicht auf die Ehe so in ihr Dasein zu integrieren, daß sie in ihrem Leben und in ihrer Wirksamkeit vom Zölibat her nicht nur keinen Schaden nehmen, vielmehr eine vollkommenere Herrschaft über Leib und Seele und eine höhere menschliche Reife gewinnen und die Seligkeit des Evangeliums tiefer erfahren.
Angelika hat geschrieben:Und in früheren Zeiten, als es den Pflicht-Zölibat noch nicht gab, scheint es auch kein Prüfstein gewesen zu sein. Sehr seltsam ...
Petra hat geschrieben:Die Orthodoxen lassen neben dem Prüfstein Zölibat auch den Prüfstein Ehe zu....noch seltsamer
Angelika hat geschrieben:Ich hab doch weiter oben geschrieben, dass ich den Zölibat für Priester für eine gute Sache halte. Aber eben auf völlig freiwilliger Basis und mit der Möglichkeit, sich auch als Priester noch umzuentscheiden.
Richtig, sollen die Priester lieber heiraten, als es mit der Haushälterin oder der Gemeindereferentin zu treiben ...Ein_Sohn_Gottes hat geschrieben:Denn wenn er die gabe nicht hat kämpft er mit unbefridigten belangen und dies kann schlimme auswirkungen haben und ich denke jeder weiß wovon ich spreche.
Denn es ist besser zu Heiraten als mit unbefridigten belagen zu leben, denn jede soll darin bleiben wo er bestimmt ist.