Zölibat und Co.

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Lycobates
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Lycobates »

holzi hat geschrieben:
Mittwoch 14. August 2019, 17:15
Raphaela hat geschrieben:
Mittwoch 14. August 2019, 11:25
Im Oktober wurden im Bistum Augsburg zwei verheiratete Männer zu Priestern geweiht. (Beide waren vorher evangelische Pfarrer)
Einer davon schrieb auch früher hier in diesem Forum und war auch schon am 1. Forumskonzil in 14H dabei.
14 Hidschra?
Das ist aber lange her!
;D

FidesVeritas
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von FidesVeritas »

Lycobates hat geschrieben:
Mittwoch 14. August 2019, 14:50
Juergen hat geschrieben:
Mittwoch 14. August 2019, 14:34
Raphaela hat geschrieben:
Mittwoch 14. August 2019, 11:25
taddeo hat geschrieben:
Donnerstag 9. Mai 2019, 22:55
Siard hat geschrieben:
Donnerstag 9. Mai 2019, 22:38
Unabhängig von bestimmten Personen:
Was, wenn ein Teilzeitpriester sich scheiden lassen will, bzw. geschieden wird?
Oder gar wieder heiraten möchte?
Darauf müßte man kein ganzes Jahr warten, ab dem Stichtag, zu dem der erste verheiratete Priester (egal ob Teil- oder Vollzeit) geweiht wird. Und dann hätten wir erst recht ein Schlamassel, je länger, umso mehr.

Im Oktober wurden im Bistum Augsburg zwei verheiratete Männer zu Priestern geweiht. (Beide waren vorher evangelische Pfarrer)
Solche Ausnahmefälle gibt es hin und wieder. Das ändert aber nichts in dem grundsätzlichen Problem.


Man hätte ihnen aber nahelegen sollen, einvernehmlich auf das eheliche Zusammenleben zu verzichten, oder aber sich nicht weihen zu lassen, und als katholische Laien verheiratet zu leben.
So, wie es bis in die 50er Jahre in solchen Fällen üblich war.
(Die erste Dispens vom Zölibat für konvertierte verheiratete Pastoren, die Priester werden wollten, datiert m.W. von den Spätjahren Papst Pius' XII. :/ )


Ich stimme vollinhaltlich zu. Diese ganze Glorifizierung der Ausnahmen, wo Verheiratete zu katholischen Priestern geweiht werden "dürfen", durch Gegner des Zölibats, ist in höchstem Maße unehrlich. Wie zerrissen sich die Beteiligten fühlen (müssen), wenn sie das Priesteramt halbwegs ernst nehmen, davon spricht keiner. Eine gute Freundin von mir stammt aus einem solchen Elternhaus. Und ist darüber überhaupt nicht glücklich. An ihrem etwa mangelnden Glauben oder ihrer vielleicht, wie man denken könnte, mangelnden Frömmigkeit liegt dies keineswegs. Sondern an Beobachtungen aus nächster Nähe, welchen Spagat eine solche Existenz von dem verheirateten Priester erfordert. Wie gesagt - wenn man die eigene Weihe ernst nimmt und sich nicht nur als besserer Sozialarbeiter fühlt.

Maternus87
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Maternus87 »

FidesVeritas hat geschrieben:
Mittwoch 14. August 2019, 19:15
Ich stimme vollinhaltlich zu. Diese ganze Glorifizierung der Ausnahmen, wo Verheiratete zu katholischen Priestern geweiht werden "dürfen", durch Gegner des Zölibats, ist in höchstem Maße unehrlich. Wie zerrissen sich die Beteiligten fühlen (müssen), wenn sie das Priesteramt halbwegs ernst nehmen, davon spricht keiner. Eine gute Freundin von mir stammt aus einem solchen Elternhaus. Und ist darüber überhaupt nicht glücklich. An ihrem etwa mangelnden Glauben oder ihrer vielleicht, wie man denken könnte, mangelnden Frömmigkeit liegt dies keineswegs. Sondern an Beobachtungen aus nächster Nähe, welchen Spagat eine solche Existenz von dem verheirateten Priester erfordert. Wie gesagt - wenn man die eigene Weihe ernst nimmt und sich nicht nur als besserer Sozialarbeiter fühlt.
Dies dürfte im übrigen auch die allerorten zu betrachtenden Probleme mit dem Zölibat mutatis mutandis erklären. Die Zerrissenheit vieler Priester erklärt sich hieraus, ganz zu schweigen die Begleiterscheinungen homosexueller Netzwerke im Klerus - und die Folgen der damit verbundenen Korruption. Für viele Verantwortungsträger, die sich nach den Viri probati sehnen, ist eine einfach Lösung scheinbar in Sicht. Sie dürften sich bitter täuschen, sollte man die Dispense für die Priesterweihe verheirateter Männer ausweiten.

RomanesEuntDomus
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von RomanesEuntDomus »

Fides Veritas hat geschrieben:Wie zerrissen sich die Beteiligten fühlen (müssen), wenn sie das Priesteramt halbwegs ernst nehmen, davon spricht keiner. Eine gute Freundin von mir stammt aus einem solchen Elternhaus. Und ist darüber überhaupt nicht glücklich.
Solche Beispiele gibt es für jede Sichtweise. Zwei ehemalige Bekannte von mir, Geschwister, waren ebenfalls "überhaupt nicht glücklich", denn sie erfuhren erst als fast Volljährige, wer eigentlich ihr Vater war. Und nein: danach waren sie nicht mehr katholisch.

Zum Vergleich: Ich habe rund ein halbes Dutzend evangelische und altkatholische Pfarrer kennengelernt, die zunächst katholische Theologie studiert haben, dann teilweise als katholische Priester geweiht wurden, und sich anschließend in eine Frau verliebt haben. Sie hielten es dann für besser, dazu zu stehen, als fortan ein Doppelleben zu führen und eventuell für die eigenen Kinder ein Fremder zu sein. (Das kann ich gut verstehen. Ich müsste auch kotzen, wenn ich als Priester das Evangelium predigen sollte, während ich gleichzeitig die eigene Frau und Kinder verleugne.)

Und noch was: Ich bin im meinem Leben schon x-mal umgezogen und habe schon in einigen Gemeinden (für meinen Geschmack etwas zu oft) erlebt, dass allerlei "lustige Geschichten" über den örtlichen Priester in Umlauf waren. Das Spektrum reichte an den verschiedenen Orten von "Freundin" bis hin zum "wöchentlichen Puffbesuch in der nächstgelegenen Großstadt". Ich rätsele bis heute, ob die betroffenen Priester einfach keine Ahnung hatten, dass es schon alle wussten, oder ob ihnen das schon egal war, solange es nicht zu laut wurde.
Fides Veritas hat geschrieben:... Beobachtungen aus nächster Nähe, welchen Spagat eine solche Existenz von dem verheirateten Priester erfordert.
So ist sie eben, die menschliche Existenz. Beobachte einfach mal aus nächster Nähe, welchen Spagat das Nebeneinander von Familie und Beruf von jedem Vater erfordert, dem die Familie wichtig ist und der gleichzeitig seinen Beruf ernst nimmt oder der einfach seine Stelle nicht verlieren will/darf.

(Noch größer dürfte allerdings der Spagat sein, den so manches Doppelleben erfordert.)

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Lycobates
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Lycobates »

FidesVeritas hat geschrieben:
Mittwoch 14. August 2019, 19:15
Lycobates hat geschrieben:
Mittwoch 14. August 2019, 14:50
Juergen hat geschrieben:
Mittwoch 14. August 2019, 14:34
Raphaela hat geschrieben:
Mittwoch 14. August 2019, 11:25
taddeo hat geschrieben:
Donnerstag 9. Mai 2019, 22:55
Siard hat geschrieben:
Donnerstag 9. Mai 2019, 22:38
Unabhängig von bestimmten Personen:
Was, wenn ein Teilzeitpriester sich scheiden lassen will, bzw. geschieden wird?
Oder gar wieder heiraten möchte?
Darauf müßte man kein ganzes Jahr warten, ab dem Stichtag, zu dem der erste verheiratete Priester (egal ob Teil- oder Vollzeit) geweiht wird. Und dann hätten wir erst recht ein Schlamassel, je länger, umso mehr.

Im Oktober wurden im Bistum Augsburg zwei verheiratete Männer zu Priestern geweiht. (Beide waren vorher evangelische Pfarrer)
Solche Ausnahmefälle gibt es hin und wieder. Das ändert aber nichts in dem grundsätzlichen Problem.


Man hätte ihnen aber nahelegen sollen, einvernehmlich auf das eheliche Zusammenleben zu verzichten, oder aber sich nicht weihen zu lassen, und als katholische Laien verheiratet zu leben.
So, wie es bis in die 50er Jahre in solchen Fällen üblich war.
(Die erste Dispens vom Zölibat für konvertierte verheiratete Pastoren, die Priester werden wollten, datiert m.W. von den Spätjahren Papst Pius' XII. :/ )


Ich stimme vollinhaltlich zu. Diese ganze Glorifizierung der Ausnahmen, wo Verheiratete zu katholischen Priestern geweiht werden "dürfen", durch Gegner des Zölibats, ist in höchstem Maße unehrlich. Wie zerrissen sich die Beteiligten fühlen (müssen), wenn sie das Priesteramt halbwegs ernst nehmen, davon spricht keiner. Eine gute Freundin von mir stammt aus einem solchen Elternhaus. Und ist darüber überhaupt nicht glücklich. An ihrem etwa mangelnden Glauben oder ihrer vielleicht, wie man denken könnte, mangelnden Frömmigkeit liegt dies keineswegs. Sondern an Beobachtungen aus nächster Nähe, welchen Spagat eine solche Existenz von dem verheirateten Priester erfordert. Wie gesagt - wenn man die eigene Weihe ernst nimmt und sich nicht nur als besserer Sozialarbeiter fühlt.


Wobei noch anzumerken wäre, daß, wenn man die orientalische Praxis, wo die Ordination von verheiratet gebliebenen bzw. bleibenden Männern, und zwar in klarer Abweichung der apostolischen Praxis und des dritten Kanons des 1. Nizänums ja gang und gäbe ist, zum Maßstab nimmt (und das wäre doch ein Minimum), von den Priestern am Tage der Zelebration der Liturgie und am Vortage vollständige eheliche Abstinenz verlangt wird. Bei den Orientalen, die ja nur einige Male pro Monat zelebrieren, kann das noch angehen, aber wie nimmt sich da ein Eheleben aus, wo, wie bei den Lateinern, grundsätzlich täglich zelebriert und kommuniziert wird?

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Lycobates
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Lycobates »

Bruder Donald hat geschrieben:
Mittwoch 14. August 2019, 15:57
Lycobates hat geschrieben:
Mittwoch 14. August 2019, 15:30
[...]als er konvertierte und ein Jahr (!) später geweiht wurde,[...]
Ist das nicht "normal", dass die Konvertierten erst nach einem Jahr geweiht werden und nicht sofort? :hmm:
Ein Jahr ist äußerst schnell.
Schon bei bewährten Katholiken aus bewährtem katholischen Haushalt (noch lebende unkatholische Eltern sind ein einfaches Weihehindernis! bis die Eltern sterben oder selber konvertieren), wird zumindest ein Jahr des Akolythates verlangt, sodann mindestens drei Monate des Subdiakonats und dann drei Monate des Diakonats, bevor überhaupt die Weihe zum Presbyterat in Frage kommt. Also anderthalb Jahre nach Erhalt der ersten Tonsur als minimum minimorum. (Eine Dispens aus triftigen Gründen ist allerdings immer möglich).
Bei Konvertiten wird in der Regel noch länger zugewartet.
Neophyten (Neugetaufte) sind sogar überhaupt irregulär, bis der Bischof befindet, daß sie sufficienter probati sind.

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Siard
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Siard »

Lycobates hat geschrieben:
Donnerstag 15. August 2019, 00:08
Bruder Donald hat geschrieben:
Mittwoch 14. August 2019, 15:57
Lycobates hat geschrieben:
Mittwoch 14. August 2019, 15:30
[...]als er konvertierte und ein Jahr (!) später geweiht wurde,[...]
Ist das nicht "normal", dass die Konvertierten erst nach einem Jahr geweiht werden und nicht sofort? :hmm:
Ein Jahr ist äußerst schnell.
Schon bei bewährten Katholiken aus bewährtem katholischen Haushalt (noch lebende unkatholische Eltern sind ein einfaches Weihehindernis! bis die Eltern sterben oder selber konvertieren), wird zumindest ein Jahr des Akolythates verlangt, sodann mindestens drei Monate des Subdiakonats und dann drei Monate des Diakonats, bevor überhaupt die Weihe zum Presbyterat in Frage kommt. Also anderthalb Jahre nach Erhalt der ersten Tonsur als minimum minimorum. (Eine Dispens aus triftigen Gründen ist allerdings immer möglich).
Bei Konvertiten wird in der Regel noch länger zugewartet.
Neophyten (Neugetaufte) sind sogar überhaupt irregulär, bis der Bischof befindet, daß sie sufficienter probati sind.
Von welcher Ordnung reden wir hier?
Die Tonsur hat keine rechtliche Bedeutung mehr – falls sie irgendwo noch gespendet wird – und das Subdiakonat existiert letztlich auch nicht mehr. Im römischen Ritus sind sie abgeschafft.

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Lycobates
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Lycobates »

Siard hat geschrieben:
Donnerstag 15. August 2019, 09:39
Lycobates hat geschrieben:
Donnerstag 15. August 2019, 00:08
Bruder Donald hat geschrieben:
Mittwoch 14. August 2019, 15:57
Lycobates hat geschrieben:
Mittwoch 14. August 2019, 15:30
[...]als er konvertierte und ein Jahr (!) später geweiht wurde,[...]
Ist das nicht "normal", dass die Konvertierten erst nach einem Jahr geweiht werden und nicht sofort? :hmm:
Ein Jahr ist äußerst schnell.
Schon bei bewährten Katholiken aus bewährtem katholischen Haushalt (noch lebende unkatholische Eltern sind ein einfaches Weihehindernis! bis die Eltern sterben oder selber konvertieren), wird zumindest ein Jahr des Akolythates verlangt, sodann mindestens drei Monate des Subdiakonats und dann drei Monate des Diakonats, bevor überhaupt die Weihe zum Presbyterat in Frage kommt. Also anderthalb Jahre nach Erhalt der ersten Tonsur als minimum minimorum. (Eine Dispens aus triftigen Gründen ist allerdings immer möglich).
Bei Konvertiten wird in der Regel noch länger zugewartet.
Neophyten (Neugetaufte) sind sogar überhaupt irregulär, bis der Bischof befindet, daß sie sufficienter probati sind.
Von welcher Ordnung reden wir hier?
Die Tonsur hat keine rechtliche Bedeutung mehr – falls sie irgendwo noch gespendet wird – und das Subdiakonat existiert letztlich auch nicht mehr. Im römischen Ritus sind sie abgeschafft.
Ausgangspunkt der Darlegung ist der zitierte Fall des Mainzer Pfarrers Goethe, der 1950 konvertierte und dem 1951 zur Priesterweihe vom Papst die Zölibatsdispens erteilt wurde.

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Siard
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Siard »

Lycobates hat geschrieben:
Donnerstag 15. August 2019, 11:58
Siard hat geschrieben:
Donnerstag 15. August 2019, 09:39
Lycobates hat geschrieben:
Donnerstag 15. August 2019, 00:08
Bruder Donald hat geschrieben:
Mittwoch 14. August 2019, 15:57
Lycobates hat geschrieben:
Mittwoch 14. August 2019, 15:30
[...]als er konvertierte und ein Jahr (!) später geweiht wurde,[...]
Ist das nicht "normal", dass die Konvertierten erst nach einem Jahr geweiht werden und nicht sofort? :hmm:
Ein Jahr ist äußerst schnell.
Schon bei bewährten Katholiken aus bewährtem katholischen Haushalt (noch lebende unkatholische Eltern sind ein einfaches Weihehindernis! bis die Eltern sterben oder selber konvertieren), wird zumindest ein Jahr des Akolythates verlangt, sodann mindestens drei Monate des Subdiakonats und dann drei Monate des Diakonats, bevor überhaupt die Weihe zum Presbyterat in Frage kommt. Also anderthalb Jahre nach Erhalt der ersten Tonsur als minimum minimorum. (Eine Dispens aus triftigen Gründen ist allerdings immer möglich).
Bei Konvertiten wird in der Regel noch länger zugewartet.
Neophyten (Neugetaufte) sind sogar überhaupt irregulär, bis der Bischof befindet, daß sie sufficienter probati sind.
Von welcher Ordnung reden wir hier?
Die Tonsur hat keine rechtliche Bedeutung mehr – falls sie irgendwo noch gespendet wird – und das Subdiakonat existiert letztlich auch nicht mehr. Im römischen Ritus sind sie abgeschafft.
Ausgangspunkt der Darlegung ist der zitierte Fall des Mainzer Pfarrers Goethe, der 1950 konvertierte und dem 1951 zur Priesterweihe vom Papst die Zölibatsdispens erteilt wurde.
Die Formulierung deutete auf eine angenommene andauernde Gültigkeit der damaligen Verhältnisse hin.
Daher meine Frage.

Opius Dei
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Opius Dei »

Wobei dieses Schema ja bei Lycobates bekannt sein sollte... :pfeif:

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Lycobates
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Lycobates »

Siard hat geschrieben:
Freitag 16. August 2019, 19:05
Lycobates hat geschrieben:
Donnerstag 15. August 2019, 11:58
Siard hat geschrieben:
Donnerstag 15. August 2019, 09:39
Lycobates hat geschrieben:
Donnerstag 15. August 2019, 00:08
Bruder Donald hat geschrieben:
Mittwoch 14. August 2019, 15:57
Lycobates hat geschrieben:
Mittwoch 14. August 2019, 15:30
[...]als er konvertierte und ein Jahr (!) später geweiht wurde,[...]
Ist das nicht "normal", dass die Konvertierten erst nach einem Jahr geweiht werden und nicht sofort? :hmm:
Ein Jahr ist äußerst schnell.
Schon bei bewährten Katholiken aus bewährtem katholischen Haushalt (noch lebende unkatholische Eltern sind ein einfaches Weihehindernis! bis die Eltern sterben oder selber konvertieren), wird zumindest ein Jahr des Akolythates verlangt, sodann mindestens drei Monate des Subdiakonats und dann drei Monate des Diakonats, bevor überhaupt die Weihe zum Presbyterat in Frage kommt. Also anderthalb Jahre nach Erhalt der ersten Tonsur als minimum minimorum. (Eine Dispens aus triftigen Gründen ist allerdings immer möglich).
Bei Konvertiten wird in der Regel noch länger zugewartet.
Neophyten (Neugetaufte) sind sogar überhaupt irregulär, bis der Bischof befindet, daß sie sufficienter probati sind.
Von welcher Ordnung reden wir hier?
Die Tonsur hat keine rechtliche Bedeutung mehr – falls sie irgendwo noch gespendet wird – und das Subdiakonat existiert letztlich auch nicht mehr. Im römischen Ritus sind sie abgeschafft.
Ausgangspunkt der Darlegung ist der zitierte Fall des Mainzer Pfarrers Goethe, der 1950 konvertierte und dem 1951 zur Priesterweihe vom Papst die Zölibatsdispens erteilt wurde.
Die Formulierung deutete auf eine angenommene andauernde Gültigkeit der damaligen Verhältnisse hin.
Daher meine Frage.
Tja, die Frage war berechtigt. ;D
Aber im hiesigen opulenten Refektorium, dem (ex?-) Reiche Taddeos, übe ich, obwohl ein Gourmet, strengste Zurückhaltung und Mortifikation, trete entsprechend hier auch nur mit signatura plicata auf... :blinker:
Obwohl jeder, der mich hier einigermaßen liest, wissen kann, daß eine angenommene andauernde Gültigkeit der damaligen Verhältnisse für mich eine Selbstverständlichkeit ist.
Im übrigen sind bei den braven Leuten der Ecclesia Dei afflicta (nunca mejor dicho, sagt der Spanier), ich setze bei den MP-Affligierten bona fides generell voraus, sowohl Tonsur als Subdiakonat vollgültig in Betrieb und dies selbstverständlich mit allen ihnen rechtlich anhaftenden Rechten und Pflichten. Ein kanonistischer Unfug, natürlich, von 1983 aus gesehen, aber was soll‘s, wir wollen doch den Adepten des bayerischen Rokoko-Intermezzos (ma adesso „il Carnevale“ bavarese sembra finito) den Spaß nicht verderben...

Aber das weiß ein Siard auch, oder nicht? :)
:huhu:

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Siard
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Siard »

Lycobates hat geschrieben:
Freitag 16. August 2019, 22:43
Aber das weiß ein Siard auch, oder nicht? :)
:hmm:
Ja, doch.
:)
Tatsächlich tendiere ich Deiner Auffassung zu.
:daumen-rauf:

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Niels
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Niels »

Die Dame hat sie wohl nicht mehr alle: https://www.welt.de/politik/deutschland ... ibats.html
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Hanspeter

Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Hanspeter »

Niels hat geschrieben:
Mittwoch 28. August 2019, 11:06
Die Dame hat sie wohl nicht mehr alle: https://www.welt.de/politik/deutschland ... ibats.html
Wieso, ist doch deutsch-katholischer Mainstream.

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Siard
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Siard »

Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 28. August 2019, 13:09
Niels hat geschrieben:
Mittwoch 28. August 2019, 11:06
Die Dame hat sie wohl nicht mehr alle: https://www.welt.de/politik/deutschland ... ibats.html
Wieso, ist doch deutsch-katholischer Mainstream.
Und die CDU versteht sich tatsächlich in weiten Teilen schon seit Jahrzehnten nicht mehr als christlich. Und schon gar nicht als katholisch – wenn man die Wahlhilfe durchaus schätzte.

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thomas12
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von thomas12 »

Niels hat geschrieben:
Mittwoch 28. August 2019, 11:06
Die Dame hat sie wohl nicht mehr alle: https://www.welt.de/politik/deutschland ... ibats.html
Ein neuer Beitrag zu dem Thema. Interview mit Weihbischof Florian Wörner und Schwester Theresia Mende OP.
https://de.catholicnewsagency.com/story ... ufung-4850

Raphaela
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Raphaela »

holzi hat geschrieben:
Mittwoch 14. August 2019, 17:15
Raphaela hat geschrieben:
Mittwoch 14. August 2019, 11:25
Im Oktober wurden im Bistum Augsburg zwei verheiratete Männer zu Priestern geweiht. (Beide waren vorher evangelische Pfarrer)
Einer davon schrieb auch früher hier in diesem Forum und war auch schon am 1. Forumskonzil in 14H dabei.
Weiß ich doch, dass einer hier Mitglied ist, weiß auch den Usernamen.
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

Raphaela
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Raphaela »

Siard hat geschrieben:
Donnerstag 15. August 2019, 09:39
Lycobates hat geschrieben:
Donnerstag 15. August 2019, 00:08
Bruder Donald hat geschrieben:
Mittwoch 14. August 2019, 15:57
Lycobates hat geschrieben:
Mittwoch 14. August 2019, 15:30
[...]als er konvertierte und ein Jahr (!) später geweiht wurde,[...]
Ist das nicht "normal", dass die Konvertierten erst nach einem Jahr geweiht werden und nicht sofort? :hmm:
Ein Jahr ist äußerst schnell.
Schon bei bewährten Katholiken aus bewährtem katholischen Haushalt (noch lebende unkatholische Eltern sind ein einfaches Weihehindernis! bis die Eltern sterben oder selber konvertieren), wird zumindest ein Jahr des Akolythates verlangt, sodann mindestens drei Monate des Subdiakonats und dann drei Monate des Diakonats, bevor überhaupt die Weihe zum Presbyterat in Frage kommt. Also anderthalb Jahre nach Erhalt der ersten Tonsur als minimum minimorum. (Eine Dispens aus triftigen Gründen ist allerdings immer möglich).
Bei Konvertiten wird in der Regel noch länger zugewartet.
Neophyten (Neugetaufte) sind sogar überhaupt irregulär, bis der Bischof befindet, daß sie sufficienter probati sind.
Von welcher Ordnung reden wir hier?
Die Tonsur hat keine rechtliche Bedeutung mehr – falls sie irgendwo noch gespendet wird – und das Subdiakonat existiert letztlich auch nicht mehr. Im römischen Ritus sind sie abgeschafft.
Danke Siard :daumen-rauf:
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

Raphaela
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Raphaela »

Siard hat geschrieben:
Mittwoch 28. August 2019, 16:19
Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 28. August 2019, 13:09
Niels hat geschrieben:
Mittwoch 28. August 2019, 11:06
Die Dame hat sie wohl nicht mehr alle: https://www.welt.de/politik/deutschland ... ibats.html
Wieso, ist doch deutsch-katholischer Mainstream.
Und die CDU versteht sich tatsächlich in weiten Teilen schon seit Jahrzehnten nicht mehr als christlich. Und schon gar nicht als katholisch – wenn man die Wahlhilfe durchaus schätzte.
Wobei sie (leider?) Mitglied der römisch-katholischen Kirche ist.
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

Eichbaum
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Eichbaum »

Kurz und knapp:

Je früher dieses Zölibat abgeschafft wird, je besser ist es.
Gebt den Bäumen diese Welt!

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Protasius
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Protasius »

Eichbaum hat geschrieben:
Samstag 28. September 2019, 12:14
Kurz und knapp:

Je früher dieses Zölibat abgeschafft wird, je besser ist es.
Was außer deiner eigenen Meinung hier „kurz und knapp“ zusammengefaßt sein soll, kann ich nicht erkennen; es ignoriert die Diskussion in diesem Faden vollkommen. Das Zölibat erfreut sich reichen Lobes in der Schrift (Paulusbriefe, Evangelien) und einer bis in die frühe Zeit der Kirche zurückreichenden ungebrochenen Tradition (selbst die ausschließliche Weihe zölibatärer Kandidaten zur Priestern findet sich bereits seit vielen Jahrhunderten). Der Verweis auf die byzantinische und orientalische Praxis der Weihe von verheirateten Kandidaten geht aus oben von Lycobates angeführten Gründen ebenfalls fehl. Und nicht zuletzt ist ein Priester, der um eben dieses Amtes willen unverheiratet bleibt, auch ein beständiges Zeugnis für das Himmelreich.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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kabelkeber
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von kabelkeber »

Ich komme gerade von einem Gottesdienst, Malteser-Jugend.
Der zelebrierende Priester, recht jung, steht fest mit beiden Beinen im katholischen Glauben und ist von seiner Berufung überzeugt.

Die anwesenden Kinder, .... da konnte keines (!) von 70 die liturgischen Antworten, keines das Vater Unser, der Priester mußte während der Kommunion zur Stille mahnen etc.

Was aber beeindruckt hat, bei den Kindern, war, daß dieser Priester (vermutlich auch durch seinen römischen Kragen) ja garnicht "uncool" war, sondern irgendwie anders.....
Das Auftreten hat beeindruckt .

Je mehr unsere Herren Pfarrer in Richtung Welt abdriften, umso mehr wird ihre eigentliche Aufgabe nicht mehr erkennbar sein. Das Abschaffen des Zölibates wird nichts verbessern. Wenn dem so wäre, dann müßten bei den Herren Evangelen alle Kirchen rappelvoll sein und kaum Probleme herrschen.

Bruder Donald

Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Bruder Donald »

Eichbaum hat geschrieben:
Samstag 28. September 2019, 12:14
Kurz und knapp:

Je früher dieses Zölibat abgeschafft wird, je besser ist es.
Kurz und knapp:

Je eher und schneller du zu den Altkatholiken oder der "keltischen Kirche" wechselst und dich in deren einschlägigen Foren einbringst, desto besser für alle Beteiligten. ;)

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Sarandanon
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Sarandanon »

Eichbaum hat geschrieben:
Samstag 28. September 2019, 12:14
Kurz und knapp:

Je früher dieses Zölibat abgeschafft wird, je besser ist es.
Das Zölibat wird sicherlich niemals abgeschafft. Du meinst vmtl. die Pflicht zu demselben. Das ist schon ein gewaltiger Unterschied, denn das Zölibat an sich darf man nicht primär negativ betrachten. In anderen Kirchen gibt es auch - allerdings wohl eher eine Minderheit - zölibatär lebende Geistliche. Und diese ganze Diskussion darf nicht dazu führen, diese vorschnell zu verurteilen, nur weil sie dies tun. Es gibt durchaus Geistliche, die für diese Lebensweise geeignet sind und sie mit Überzeugung und mit Liebe zu Gott praktizieren.

Auch glaube ich nicht, dass die Pflicht zum Zölibat die entscheidende Essenz ist, um Missstände in der römischen Kirche zu beseitigen. Da muss man ganz andere Sachverhalte zu allererst betrachten.
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
(Augustinus Aurelius)

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Lycobates
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Lycobates »

kabelkeber hat geschrieben:
Samstag 28. September 2019, 12:37
Ich komme gerade von einem Gottesdienst, Malteser-Jugend.
Der zelebrierende Priester, recht jung, steht fest mit beiden Beinen im katholischen Glauben und ist von seiner Berufung überzeugt.

Die anwesenden Kinder, .... da konnte keines (!) von 70 die liturgischen Antworten, keines das Vater Unser, der Priester mußte während der Kommunion zur Stille mahnen etc.

Was aber beeindruckt hat, bei den Kindern, war, daß dieser Priester (vermutlich auch durch seinen römischen Kragen) ja garnicht "uncool" war, sondern irgendwie anders.....
Das Auftreten hat beeindruckt .
War es denn auch der gar nicht uncoole, recht junge, fest mit beiden Beinen im katholischen Glauben stehende, von seiner Berufung überzeugte „Priester“, der die 70 Kinder „vorbereitet“ hat?
Wenn ja, gehört er vor ein Kirchengericht.
Wenn nein, hätte er die „Feier“ unverzüglich abbrechen und eine kurzfristige Notkatechese einstellen sollen, und nur nach bestandener Prüfung der 70 Kinder mit der „Kommunionfeier“ fortfahren.
Ein solches Auftreten hätte noch mehr beeindruckt.

Eichbaum
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Eichbaum »

Sarandanon hat geschrieben:
Samstag 28. September 2019, 15:05

Du meinst vmtl. die Pflicht zu demselben. Das ist schon ein gewaltiger Unterschied
Das ist mir absolut klar,
Wenn man von Zölibat redet, ist aber in 99 Prozent aller Fälle dieses unselige und unsägliche Zwangs-Zölibat gemeint, das erst um 1100 herum in der RKK Pflicht wurde.
Gebt den Bäumen diese Welt!

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Siard
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Siard »

Eichbaum hat geschrieben:
Samstag 28. September 2019, 18:58
… dieses unselige und unsägliche Zwangs-Zölibat gemeint, das erst um 1100 herum in der RKK Pflicht wurde.
:kugel: :roll: :kugel:
Schon mal etwas von Elvira gehört?

Lauralarissa
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Lauralarissa »

Siard hat geschrieben:
Samstag 28. September 2019, 19:23
Eichbaum hat geschrieben:
Samstag 28. September 2019, 18:58
… dieses unselige und unsägliche Zwangs-Zölibat gemeint, das erst um 1100 herum in der RKK Pflicht wurde.
:kugel: :roll: :kugel:
Schon mal etwas von Elvira gehört?
Ich zitiere
Die Synode von Elvira (Spanien), die um 306 den verheirateten Priestern und Diakonen die Enthaltsamkeit in der Ehe zur Pflicht gemacht hatte, erließ eine Bestimmung, die im Abendlande allgemein zur Geltung kam (DH 118+119) und von Leo der Großen (440-461) und Gregor der Großen (590-604) auf die Subdiakone ausgedehnt wurde. Schon im 5.-7. Jahrhundert mussten die Weihekandidaten sich vielfach durch ein Keuschheitsgelübde für immer zum Zölibat verpflichten, wie es im Abendland bei der Subdiakonatsweihe der Fall ist. Das Konzil von Nicäa (325) hat die Bestimmungen der Synode von Elvira über den Zölibat für die morgenländische Kirche ausdrücklich abgelehnt. Aber die 2. trullanische Synode von 692, hat nur den Subdiakonen, Diakonen und Priestern die Fortsetzung der vor der Weihe geschlossenen Ehe gestattet, dagegen die Bischöfe zum Zölibat verpflichtet,[3] eine Regelung, die in der morgenländischen Kirche, auch bei den Unierten, gilt. Papst Benedikt VIII. ordnete im Jahre 1022 an, dass alle Geistlichen nicht mehr heiraten dürfen. Das Jahr 1078 gilt als Datum der generellen Einführung des Zölibates. Es wurde jedoch noch nicht überall eingehalten.
Das II. Laterankonzil im Jahr 1139 legte endgültig fest, dass sexuelle Beziehungen oder Ehen dazu führen, dass ein Priester sein Amt verliert. Man will nicht, dass Fürsten und Grafen, Banken und Großgrundbesitzer mitbestimmen was kirchliche Lehre und kirchliches Leben ist. Das Evangelium selber soll die Richtschnur sein (P. Bernd Hagenkord in Radio Vatikan am 30. November 2010).
Quelle: http://www.kathpedia.com/index.php?title=Z%C3%B6libat
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

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Siard
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Siard »

Lauralarissa hat geschrieben:
Samstag 28. September 2019, 19:26
Siard hat geschrieben:
Samstag 28. September 2019, 19:23
Eichbaum hat geschrieben:
Samstag 28. September 2019, 18:58
… dieses unselige und unsägliche Zwangs-Zölibat gemeint, das erst um 1100 herum in der RKK Pflicht wurde.
:kugel: :roll: :kugel:
Schon mal etwas von Elvira gehört?
Ich zitiere
Die Synode von Elvira (Spanien), die um 306 den verheirateten Priestern und Diakonen die Enthaltsamkeit in der Ehe zur Pflicht gemacht hatte, erließ eine Bestimmung, die im Abendlande allgemein zur Geltung kam (DH 118+119) und von Leo der Großen (440-461) und Gregor der Großen (590-604) auf die Subdiakone ausgedehnt wurde. Schon im 5.-7. Jahrhundert mussten die Weihekandidaten sich vielfach durch ein Keuschheitsgelübde für immer zum Zölibat verpflichten, wie es im Abendland bei der Subdiakonatsweihe der Fall ist. Das Konzil von Nicäa (325) hat die Bestimmungen der Synode von Elvira über den Zölibat für die morgenländische Kirche ausdrücklich abgelehnt. Aber die 2. trullanische Synode von 692, hat nur den Subdiakonen, Diakonen und Priestern die Fortsetzung der vor der Weihe geschlossenen Ehe gestattet, dagegen die Bischöfe zum Zölibat verpflichtet,[3] eine Regelung, die in der morgenländischen Kirche, auch bei den Unierten, gilt. Papst Benedikt VIII. ordnete im Jahre 1022 an, dass alle Geistlichen nicht mehr heiraten dürfen. Das Jahr 1078 gilt als Datum der generellen Einführung des Zölibates. Es wurde jedoch noch nicht überall eingehalten.
Das II. Laterankonzil im Jahr 1139 legte endgültig fest, dass sexuelle Beziehungen oder Ehen dazu führen, dass ein Priester sein Amt verliert. Man will nicht, dass Fürsten und Grafen, Banken und Großgrundbesitzer mitbestimmen was kirchliche Lehre und kirchliches Leben ist. Das Evangelium selber soll die Richtschnur sein (P. Bernd Hagenkord in Radio Vatikan am 30. November 2010).
Quelle: http://www.kathpedia.com/index.php?title=Z%C3%B6libat
Hagenkordsche Propaganda, aber der Kern ist nicht falsch. :kiss:

Lauralarissa
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Lauralarissa »

Siard hat geschrieben:
Samstag 28. September 2019, 19:38

Hagenkordsche Propaganda, aber der Kern ist nicht falsch. :kiss:
Ach so - du bist also theologischer fitter als der Chef der deutschen Sektion von Radio Vatikan. Mensch - das war mir nicht klar! Hut ab!

Laura
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

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Juergen
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Juergen »

Siard hat geschrieben:
Samstag 28. September 2019, 19:38
Hagenkordsche Propaganda, aber der Kern ist nicht falsch. :kiss:
Ich empfehle da statt Hagenkords Propaganda eher:
Stefan Heid: Zölibat in der frühen Kirche. Paderborn 1996.

Zudem für die Freunde der fremden Sprachen:
Christian Cochini: Origines apostoliques du célibat sacerdotal. Paris 1981.
Roman Cholij: Clerical Celibacy in East and West. Herefordshire 1989.

Lauralarissa hat geschrieben:
Samstag 28. September 2019, 19:53
Ach so - du bist also theologischer fitter als der Chef der deutschen Sektion von Radio Vatikan…
Ehemalige Chef. – Gottlob hat das nun ein Ende.

Theologisch fitter zu sein, als diese Jesuit ist nun wahrlich keine Kunst.
Gruß Jürgen

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Eichbaum
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Re: Zölibat und Co.

Beitrag von Eichbaum »

Lauralarissa hat geschrieben:
Samstag 28. September 2019, 19:26

Ich zitiere
Das Konzil von Nicäa (325) hat die Bestimmungen der Synode von Elvira über den Zölibat für die morgenländische Kirche ausdrücklich abgelehnt.
Quelle: http://www.kathpedia.com/index.php?title=Z%C3%B6libat
Ich habe nun mal einen Satz aus dem Zitat speziell herausgegriffen.
Gebt den Bäumen diese Welt!

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