Kollar und Habit?
Kollar und Habit?
Dieser Thread ist gesplittet. Ralf hat ihn nicht eröffnet. Petra
Ursprungsthread
Zur Martyria (Zeugnis geben) fiel mir Priesterkleidung in der Öffentlichkeit ein - schließlich soll Martyria ja nicht im eigenen Saft stattfinden....
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Zur Martyria (Zeugnis geben) fiel mir Priesterkleidung in der Öffentlichkeit ein - schließlich soll Martyria ja nicht im eigenen Saft stattfinden....
- cathol01
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Ich glaube nicht, dass Priesterkleidung ein heute noch geeignetes Mittel der Verkündigung ist. Dies mag wohl in einzelnen Fällen der Fall sein, jedoch wird dieses Zeichen meistens nicht mehr verstanden bzw. in eine andere Richtung interpretiert. Priesterkleidung ist meines Erachtens oft kontraproduktiv.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)
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Dann frag mal die Priester, die an ihrer Kleidung als Priester erkennbar sind, wie oft sie aufgrund dessen in Zug, Straßenbahn oder einfach auf der Straße angesprochen werden! Und wie oft sich daraus gute Gespräche ergeben!cathol01 hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass Priesterkleidung ein heute noch geeignetes Mittel der Verkündigung ist. Dies mag wohl in einzelnen Fällen der Fall sein, jedoch wird dieses Zeichen meistens nicht mehr verstanden bzw. in eine andere Richtung interpretiert. Priesterkleidung ist meines Erachtens oft kontraproduktiv.
LG
Biggi
- cathol01
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Bei der neuen Generation ist das vielleicht schon wieder anders, das stimmt. Negative Ressentiments sind nicht mehr so vorhanden. Aber für mich ist die Frage der Priesterkleidung nicht so wichtig. Es kommt viel mehr darauf an, wer in der Kleidung (ob Kollar oder Jeansjacke) steckt. Ist der Mensch authentisch, kann er Leute begeistern usw. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Priesterkleidung vor allem jene tragen, die darunter irgendetwas verstecken wollen bzw. sich einen Schutwmantel anziehen wollen.
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Würde ich auch gerne, ich kenne aber nur einen, der sich als solcher zu erkennen gibt.... Der hat meistens gute ErfahrungenBiggi hat geschrieben: Dann frag mal die Priester, die an ihrer Kleidung als Priester erkennbar sind, wie oft sie aufgrund dessen in Zug, Straßenbahn oder einfach auf der Straße angesprochen werden! Und wie oft sich daraus gute Gespräche ergeben!
LG
Biggi
Bei mit bekannten Ordensleuten ist die Erfahrung oft gemischt (bei geringem Anteil an Schmähungen und Pöbeleien, meistens Gutes), bei Priestern sicher nicht weniger. Aber ist es das nicht wert?
Na, die scheinen dann ja spontanen Gesprächen auf der Starße über den Glauben nicht wirklich aufgeschlossen zu sein...
Außerdem würde man dieses Image des stock-konservativen und grimmig-einherschauenden Priesters mit Römerkragen mal ein wenig aufbrechen, schadet doch auch nicht.
Zumal das Image dummes Zeug ist und, wie gesagt, nur von Kirchenleuten gepflegt wird.
Außerdem würde man dieses Image des stock-konservativen und grimmig-einherschauenden Priesters mit Römerkragen mal ein wenig aufbrechen, schadet doch auch nicht.
Zumal das Image dummes Zeug ist und, wie gesagt, nur von Kirchenleuten gepflegt wird.
Es ist ein offensichtlich erkennbares äußeres Merkmal. Es könnte also durchaus auch als "Bekenntnis" verstanden werden.cathol01 hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass Priesterkleidung ein heute noch geeignetes Mittel der Verkündigung ist. Dies mag wohl in einzelnen Fällen der Fall sein, jedoch wird dieses Zeichen meistens nicht mehr verstanden bzw. in eine andere Richtung interpretiert. Priesterkleidung ist meines Erachtens oft kontraproduktiv.
Mich würde eher interessieren, warum Priester in der Öffentlichkeit nicht als solcher erkennbar sein wollen. Dazu reichte ja bereits der römische Kragen. Es wäre also durchaus möglich, den Kragen als äußeres Merkmal mit jeglicher anderen Form von Kleidung zu kombinieren.
Wer das nicht tut, will nicht als Priester erkannt werden.
Gibt es eigentlich eine "Kleiderordnung" für Seminaristen?
Heinrich
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Vor allem überhaupt erst mal ein Verständnis vom „Amt“, sowie auch Verständnis für Symbole …Laura hat geschrieben:»… daß in der Regel auch ein bestimmtes Amtsverständnis dahinter steht …«
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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- Robert Ketelhohn
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Also, „unsere“ Seminaristen tragen ab der Admissio schwarzen Anzug mit Collar. (Daß die meisten Bischöfe genauso herumlaufen, so daß man sie eher für Generalvikare hält denn für Bischöfe, finde ich allerdings eher bedauerlich.)Heinrich hat geschrieben:»Gibt es eigentlich eine "Kleiderordnung" für Seminaristen?«
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Priesterkleidung
Die pragmatischen Briten haben folgende Lösung: im Alltag tragen Priester (und anglikanische Priesterinnen) Zivilkleidung (von Leder- und Jeans-Jacke bis zu feinem englischen Tuch) mit Kollar, sind also immer zu erkennen.
Bei den Bischöfen zeichnet sich in unseren Breiten folgende Regelung ab:
wenn nicht bischöfliche Soutane, dann Anzug mit Kollar und Brustkreuz. So wird die deutsche Unart, nur den Ring zu tragen, und die amerikanische Unart, daß Brustkreuz in die innere Jackentasche zu stecken, so daß nur die Kette zu sehen ist, vermieden.
Bruno
Bei den Bischöfen zeichnet sich in unseren Breiten folgende Regelung ab:
wenn nicht bischöfliche Soutane, dann Anzug mit Kollar und Brustkreuz. So wird die deutsche Unart, nur den Ring zu tragen, und die amerikanische Unart, daß Brustkreuz in die innere Jackentasche zu stecken, so daß nur die Kette zu sehen ist, vermieden.
Bruno
- cathol01
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Würdest du dir das wünschen? Wenn ja, wie sollte die aussehen. Ich bin konsequent dagegen, dass Seminaristen schon Priesterkleidung tragen, denn das führt zu einem falschen Selbstbewusstsein und auch zu Klerikalismus. So um den Eindruck zu vermitteln: Ich gehöre jetzt auch zu dieser Kaste. Genau so wie die Seminaristen immer demonstrativ mit dem Brevier in der Hand in die Universitätsmesse marschieren.Heinrich hat geschrieben: Gibt es eigentlich eine "Kleiderordnung" für Seminaristen?
Heinrich
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Ach so? Und wieso tragen Priester/Seminaristen denn am meisten Kollar, wenn sie unter sich bzw. unter Christen sind? Etwa bei Exerzitien, in Priesterseminaren, bei innerkirchlichen Veranstaltungen?Ralf hat geschrieben:Sicher, aber für die ist die Priesterkleidung als Zeugnis ja nicht gedacht.
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- Robert Ketelhohn
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Komisch, komisch
Würde irgendjemand hier die Kleiderordnung eine Bank, eines Betriebes, einer Klinik oder der Bundeswehr in Frage stellen?
Kleiderordnungen spielen in unserem Kulturkreis eine gewisse Rolle.
Bis '68 unhinterfragt und allgemein akzeptiert. Ein Student hatte im Anzug mit Krawatte in der Vorlesung zu sitzen. Kommt wieder
Daß auch Kleiderordnungen in ihrer konkreten ausgestaltung der Mode unterworfen sind, kein Problem.
Daß ein Priester auch Jeans tragen kann, ebenfalls kein Problem.
Es gibt auch Kollarhemden, die zu Jeans tragbar sind.
Ich habe selber mal so einen notorischen Jeansträger kleidungstechnisch beraten. Man kann sich modisch und priesterlich kleiden, ohne daß der Kragen zu steif und einengend wird und ohne daß die persönliche Identität hinter dem Priesterkragen verschwindet.
Was Seminaristen betrifft, so ist das rechte Maß gefragt.
Wer im ersten Semster schon die Soutane trägt, trägt im zehnten oft einen Ehering. Wer im letzten noch immer keinen Bezug zur priesterlichen Kleidung hat, sollte sich mal mit seinem Rollenverständis beschäftigen.
Würde irgendjemand hier die Kleiderordnung eine Bank, eines Betriebes, einer Klinik oder der Bundeswehr in Frage stellen?
Kleiderordnungen spielen in unserem Kulturkreis eine gewisse Rolle.
Bis '68 unhinterfragt und allgemein akzeptiert. Ein Student hatte im Anzug mit Krawatte in der Vorlesung zu sitzen. Kommt wieder
Daß auch Kleiderordnungen in ihrer konkreten ausgestaltung der Mode unterworfen sind, kein Problem.
Daß ein Priester auch Jeans tragen kann, ebenfalls kein Problem.
Es gibt auch Kollarhemden, die zu Jeans tragbar sind.
Ich habe selber mal so einen notorischen Jeansträger kleidungstechnisch beraten. Man kann sich modisch und priesterlich kleiden, ohne daß der Kragen zu steif und einengend wird und ohne daß die persönliche Identität hinter dem Priesterkragen verschwindet.
Was Seminaristen betrifft, so ist das rechte Maß gefragt.
Wer im ersten Semster schon die Soutane trägt, trägt im zehnten oft einen Ehering. Wer im letzten noch immer keinen Bezug zur priesterlichen Kleidung hat, sollte sich mal mit seinem Rollenverständis beschäftigen.
Ich hole mal etwas weiter aus, vieleicht wird es dann deutlich. Ich benutze dabei einfach mal Marketingbegriffe.cathol01 hat geschrieben:Würdest du dir das wünschen? Wenn ja, wie sollte die aussehen. Ich bin konsequent dagegen, dass Seminaristen schon Priesterkleidung tragen, denn das führt zu einem falschen Selbstbewusstsein und auch zu Klerikalismus. So um den Eindruck zu vermitteln: Ich gehöre jetzt auch zu dieser Kaste. Genau so wie die Seminaristen immer demonstrativ mit dem Brevier in der Hand in die Universitätsmesse marschieren.Heinrich hat geschrieben: Gibt es eigentlich eine "Kleiderordnung" für Seminaristen?
Heinrich
Ein Zeichen (Logo, äußeres Merkmal) dient dazu nach außen hin Vorhanden sein/Verbindung mit Inhalten, Zielen/Produkten zu signalisieren. Dies wirkt natürlich nur, wenn dieses Zeichen gut sichtbar ist. Letztlich soll das Zeigen von Zeichen dazu dienen, Kommunikation über das, was hinter dem Zeichen steht anzuregen. Dabei ist es zuerst einmal gleichgültig, ob die Kommunikation zwischen Personen abläuft oder ob es eine innere Kommunikation desjenigen ist, der das Zeichen wahrnimmt.
Wünschen wir uns nicht alle dieses im Rahmen von Evangelisierung?
Wie soll etwas wirksam werden können, wenn es unsichtbar ist?
Ein Bispiel aus der Wirtschaft:
Vor sehr vielen Jahren gab es, in Zusammenhang mit dem Chemieproduzenten Bayer, einen großen Chemieunfall, bei dem der Rhein (soweit ich noch weiß) z.T. verseucht wurde. Bayer hat sich darauf nih nicht aus der Öffentlichkeit zurück gezogen, sondern im Gegenteil "Flagge gezeigt". Der Konzern veränderte seine Handlungen (z.T.) und forcierte Kampagnen. Das Bild von Bayer veränderte sich in den Jahren danach meßbar und deutlich zum Positiven.
Es geht also ums "Flagge zeigen", nicht ums Wünschen.
Wenn ich auf einem MTB-Wettkampf bin, dann ist z.B. mein Kreuz an der Halskette sichtbar und vor dem Start bekreuzige ich mich und bin für mich einen Moment still im Gebet. In der Öffentlichkeit zeige ich damit auf meine Art Flagge. Aus dieser Situation sind Gespräche mit anderen "Gläubigen auf dem MTB" und auch mit Sportlern, die dem Glauben kritisch gegenüber stehen/standen, entstanden. Aber doch nur deshalb, weil ich etwas sichtbar gemacht habe.
Wenn kein sichtbares Zeichen nach außen gesetzt wird, dann bleibt ein Teil der Evangelisierung (durch Gespräch) auf den Bereich "des Kirchenplatzes" beschränkt. Das wollen wir doch (hoffentlich) nicht.
Und jetzt bitte nicht wieder das Argument, dass die äußeren Zeichen mit Konservatismus usw. verbunden würden. Selbst wenn es so wäre, sollten die Zeichen auch gezeigt werden. Das nennt sich dann entweder "AUfklärung" oder auch Marketingkampagne.
Zu den Seminaristen: Nicht meine Idee, sondern auch Gedanken meines Sohnes. Wenn er an der Uni sein wird, wird er als einer unter vielen "angesehen" werden. Wenn es ein äußeres Zeichen gäbe, dann könnte es doch auch sein, dass jemand anderes sagt: "Ach, Du bist Priesterkandidat? Warum machst Du das". Dann könnte er antworten (Evangeliesieren?). Wenn nichts sichtbar ist, passiert gar nichts.
Zum Ende meines (wahrscheinlich wieder mal) zu langen Beitrages steht imer noch die Frage (an Dich), ob das Nichtzeigen von Zeichen, durch das Tragen der Priesterkleidung in der Öffentlichkeit, nicht ein Rückzug aus mangelndem Selbstbewustsein ist. Mit Schaden für die Verbreitung unseres Glaubens.
Heinrich
Zuletzt geändert von Bernd Heinrich Stein am Mittwoch 31. März 2004, 12:59, insgesamt 1-mal geändert.
Cicero hat geschrieben:Komisch, komisch
Würde irgendjemand hier die Kleiderordnung eine Bank, eines Betriebes, einer Klinik oder der Bundeswehr in Frage stellen?
Kleiderordnungen spielen in unserem Kulturkreis eine gewisse Rolle.
Bis '68 unhinterfragt und allgemein akzeptiert. Ein Student hatte im Anzug mit Krawatte in der Vorlesung zu sitzen. Kommt wieder
Daß auch Kleiderordnungen in ihrer konkreten ausgestaltung der Mode unterworfen sind, kein Problem.
Daß ein Priester auch Jeans tragen kann, ebenfalls kein Problem.
Es gibt auch Kollarhemden, die zu Jeans tragbar sind.
Ich habe selber mal so einen notorischen Jeansträger kleidungstechnisch beraten. Man kann sich modisch und priesterlich kleiden, ohne daß der Kragen zu steif und einengend wird und ohne daß die persönliche Identität hinter dem Priesterkragen verschwindet.
Was Seminaristen betrifft, so ist das rechte Maß gefragt.
Wer im ersten Semster schon die Soutane trägt, trägt im zehnten oft einen Ehering. Wer im letzten noch immer keinen Bezug zur priesterlichen Kleidung hat, sollte sich mal mit seinem Rollenverständis beschäftigen.
- cathol01
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Das geht auch ganz gut ohne Priesterkleidung, glaube mir. "Du studierst Theologie? Was willst du denn damit machen?" usw. Dazu braucht es keine Priesterkleidung. Und allein wegen der Priesterkleidung spricht an der Uni niemand einen einfach so an. Gegenüber von "Exoten" geht man dort zunächst einmal auf Distanz.Heinrich hat geschrieben: Wenn er an der Uni sein wird, wird er als einer unter vielen "angesehen" werden. Wenn es ein äußeres Zeichen gäbe, dann könnte es doch auch sein, dass jemand anderes sagt: "Ach, Du bist Priesterkandidat? Warum machst Du das".
Das kann man so nicht verallgemeinern. Es gibt sehr selbstbewusste Priester, die auch viel a puncto Evangelisierung tun und erreichen, die sich weigern, Priesterkleidung anzuziehen. Es gibt andere, die Priesterkleidung tragen, nur um sich durch diese Uniform Macht zu verschaffen, die sie anders sich zu verschaffen nicht imstande sind. Aber es gibt für beide Fälle auch Gegenbeispiele. Letztlich hängt alles gar nicht so sehr an dieser Kleiderfrage ab. Deshalb die Frage: Wieso machen wir uns überhaupt Gedanken darüber? Kann nicht jeder das tragen, was er will? Ich bekomme so einen Hals, wenn ich von Seminaren höre, wo die Seminaristen sich dezent schwarz kleiden müssen oder nicht mit kurzen Hosen (sogar nicht, wenn sie die Knie noch mit verdecken) in den Gottesdienst erscheinen dürfen.Zum Ende meines (wahrscheinlich wieder mal) zu langen Beitrages steht imer noch die Frage (an Dich), ob das Nichtzeigen von Zeichen, durch das Tragen der Priesterkleidung in der Öffentlichkeit, nicht ein Rückzug aus mangelndem Selbstbewusstsein ist.
Aber ich frage mich immer noch: Wie hat Jesus (und auch die Apostel) es eigentlich geschafft, die Frohe Botschaft zu verkünden?? Wahrscheinlich haben die auch alle Priesterkleidung getragen...
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Das würde ich erst einmal bestreiten, ich war ja selbst lange genug an der Uni - da gab es auch ohne Theolog. Fakultät genug Exoten.cathol01 hat geschrieben:Und allein wegen der Priesterkleidung spricht an der Uni niemand einen einfach so an. Gegenüber von "Exoten" geht man dort zunächst einmal auf Distanz.
Außerdem: wer beschränkt denn so etwas auf die Uni?
Wenn man überlegt, wen denn ein potentiell gewillter "Priesterkleidungsträger" (die ja, wie Cicero richtig bemerkt, nicht mies aussehen muss) so fragen würde: na, Leute der Kirche natürlich.
Vollkommen falsch.
Warum geht er nicht - vielleicht in einem anderen Stadtteil/Dorf in die Einkaufsgegend und fragt ein paar Leute, was die von der Idee halten, was besser sei, "mit oder ohne". Und dann noch fragem ob die Leute was mit Kirchens zu tun haben.
Um die Kirchenfernen geht es schließlich, deren Meinung ist entscheidend.
Da kann ich auch noch was zu einem anderen "Statuskleidungsstück" beitragen: in einer großen australischen Studie kam raus, dass Patienten es grundsätzlich viel lieber sähen, wenn die niedergelassenen Praxisärzte immer einen Kittel trügen. Das hat bei den Ärzten doch für eine gewisse bis große Überraschung gesorgt, da man innerhalb der Ärzteschaft von dem Gegenteil ausging.
Wie die Welten sich doch gleichen.
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also ich finde mönchsgewänder und sowas gut. ich stell mir das ziemlich praktisch vor, einfach den kleidungssack über den körper kleiden und schon ist man angezogen und super gemütlich. so wie die menschen in arabien. und einen solchen zustand dass jemand in straßenkleidung die predigt führt will ich gar nicht haben. dei straßenkleidung haben die zuhörer unter dem altar an, die mitwirkenden sollen schon "besonders" angezogen sein. schließlich ist eine kirche kein badesee, wo alle gleich nackt rumlaufen und eis essen.
Die Wahrscheinlichkeit in Kontakt zu kommen nimmt in unserer Gesellschaft in dem Maße ab, wie das Gegenüber in der Uniformität der Masse untergeht. Dann glaubt der Einzelne nämlich bereits das wesentliche über den anderen zu wissen.cathol01 hat geschrieben:Das geht auch ganz gut ohne Priesterkleidung, glaube mir. "Du studierst Theologie? Was willst du denn damit machen?" usw. Dazu braucht es keine Priesterkleidung. Und allein wegen der Priesterkleidung spricht an der Uni niemand einen einfach so an. Gegenüber von "Exoten" geht man dort zunächst einmal auf Distanz.Heinrich hat geschrieben: Wenn er an der Uni sein wird, wird er als einer unter vielen "angesehen" werden. Wenn es ein äußeres Zeichen gäbe, dann könnte es doch auch sein, dass jemand anderes sagt: "Ach, Du bist Priesterkandidat? Warum machst Du das".
Unterscheidung, Differenz fordert zum Nachdenken haraus.
Wenn der Kirchenferne nicht einen äußeren Anreiz bekommt, warum sollte er sich dann mit Kirche/Glauben beschäftigen?
Wieso sollte die spontane Kontaktaufnahme -ohne äußeren Anlaß/Anreiz- denn eigentlich überhaupt zum Thema Theologie/Kirche/Glauben gelangen?
Aber mir fällt noch etwas anderes im Gesamtkomplex auf. Es scheint so zu sein, als würde das Tragen von äußeren Anzeichen begründet werden müssen und nicht das Weglassen. Nur war das Tragen ja nun einmal vorher da. Es diente/dient nach außen dazu als Mitglied einer bestimmten Gruppe "erkannt" zu werden.
Wenn nun davon abgewichen werden soll, dann müßte m.E. dieses begründet werden. Was wird durch das Weglassen besser?
Ich halte es dabei mit Friedländer und dem Prinzip des indifferenten Selbst. Nur wenn ich beide Seiten (These und Antithese), wie auf einer gleicharmigen Waage betrachte und abwäge, kann ich zu einer "ausgewogenen" Sichtweise gelangen.
Übrigens, das Argument der "Modernität" oder der Verweis darauf, dass ein Image schlecht sei, gilt an diesem Punkt nur insofern, dass dann ja durch das Weglassen eines Zeichens, die Überzeugung "versteckt" werden soll. Ich könnte statt dessen ja auch das Image verbessern.
Im übrigen fehlt mir noch der Beleg, dass das Image "schlecht", "Konservativ" (ist das negativ??) ist.
Heinrich
Kordian hat geschrieben:also ich finde mönchsgewänder und sowas gut. ich stell mir das ziemlich praktisch vor, einfach den kleidungssack über den körper kleiden und schon ist man angezogen und super gemütlich.
also, Kordian, du hast drunter schon noch z.b. eine Hose an
ich freue mich über jeden, der an seiner Kleidung als Geistlicher erkennbar ist
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Da liegst du leider völlig falsch. Die Priesterkleidung ist erst viel später eingeführt worden als es Priester gibt. Bis ins hohe Mittelalter hinein kleideten sich die Priester wie normale Weltliche. Es war also bei weitem nicht "schon immer so". Heinrich, hier erklärst du, wie es fälschlicherweise so oft geschieht, eine bestimmte Zeit (mit ihrer Mode) zur Norm. Sehr schade finde ich, dass du auf mein Argument, dass Jesus und seine Apostel auch keine besondere Kleidung trugen und es ihnen dennoch gelungen ist, zu evangelisieren, mit keinem Wort eingehst...Heinrich hat geschrieben:Aber mir fällt noch etwas anderes im Gesamtkomplex auf. Es scheint so zu sein, als würde das Tragen von äußeren Anzeichen begründet werden müssen und nicht das Weglassen. Nur war das Tragen ja nun einmal vorher da. Es diente/dient nach außen dazu als Mitglied einer bestimmten Gruppe "erkannt" zu werden.
Wenn nun davon abgewichen werden soll, dann müßte m.E. dieses begründet werden.
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Jesus und die Apostel haben auch keine Theologie studiert. Oder auch nicht anders als von ihrer Hände Arbeit gelebt und eben nicht ausschließlich durch Zuwendungen der Gemeinde.
Das Argument ist also perfekt für Abschaffung der Kirchensteuer, des Theologiestudiums, auch der LaientheologInnen (wo kein Studium...), der Entlohnung für pastoral Tätige durch die Kirche etc..
Wir leben im 21. Jahrhundert, das ist es Zeit, Zeichen zu setzen!
Das Argument ist also perfekt für Abschaffung der Kirchensteuer, des Theologiestudiums, auch der LaientheologInnen (wo kein Studium...), der Entlohnung für pastoral Tätige durch die Kirche etc..
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Deshalb werden alle diese Dinge ja auch immer wieder in Frage gestellt, und das sollen sie auch. In anderen Teilen der Weltkirche gibt es diese Dinge ja auch tatsächlich nicht. Nur bedeutet die Tatsache, dass es das bei Jesus damals noch nicht gab, ja noch nicht, dass es keine Berechtigung hat. Es muss von Fall zu Fall immer wieder überlegt werden, was in unserer Situation sinnvoll ist und was nicht.
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???? Wo habe ich geschrieben, dass es ewig so gewesen sei?cathol01 hat geschrieben:Da liegst du leider völlig falsch. Die Priesterkleidung ist erst viel später eingeführt worden als es Priester gibt. Bis ins hohe Mittelalter hinein kleideten sich die Priester wie normale Weltliche.Heinrich hat geschrieben:Aber mir fällt noch etwas anderes im Gesamtkomplex auf. Es scheint so zu sein, als würde das Tragen von äußeren Anzeichen begründet werden müssen und nicht das Weglassen. Nur war das Tragen ja nun einmal vorher da. Es diente/dient nach außen dazu als Mitglied einer bestimmten Gruppe "erkannt" zu werden.
Wenn nun davon abgewichen werden soll, dann müßte m.E. dieses begründet werden.
cathol01 hat geschrieben: Es war also bei weitem nicht "schon immer so". Heinrich, hier erklärst du, wie es fälschlicherweise so oft geschieht, eine bestimmte Zeit (mit ihrer Mode) zur Norm.
Tut mir leid, Cathol aber mir ist schleierhaft, wieso Du diese Argumentationslinie aufbaust. Ich habe von "es war schon immer so" nichts geschrieben. Jedenfalls nicht als Begründung für das Beibehalten äußerer Zeichen. Ich denke ich habe hinreichend erklärt, dass ich äußere Bekundung auch über Kleidung für positiv ahlte, weil sie auch ein öffentliches Bekenntnis sind und zu Kommunikation/Nachdenken über Kirche/Glauben beitragen können.
Ich sehe bei Dir im Moment lediglich, dass Du dagegen bist, weil mit dem Tragen Konservatismus verbunden würde. Das sich in einer entsprechenden Kleidung jeder Priester auch anders verhalten kann und damit das Vorurteil korregiert, läßt Du außer acht.
Ich gehe nicht gern auf solche Argumente ein. Sie scheinen einen absoluten Endpunkt zu setzen. Aber wenn Du es gern möchtest:cathol01 hat geschrieben: Sehr schade finde ich, dass du auf mein Argument, dass Jesus und seine Apostel auch keine besondere Kleidung trugen und es ihnen dennoch gelungen ist, zu evangelisieren, mit keinem Wort eingehst...
Zum Zeitpunkt des Wirkens Jesu Christi existierte die Institution Kirche noch nicht. Jesus wollte sicher nicht den jüdischen Glauben spalten. Die Verheißung des Messias ist Bestandteil des jüdischen Glaubens. Wieso hätte er also eine besondere Kleidung tragen sollen? Um sich damit auf eine Stufe mit Hohepriestern usw. zu stellen?
Auch in der Folge, die Zeit des Wirkens der Apostel, wäre es eher gefährlich für die entstehende Kirche gewesen, äußere eindeutige Zeichen zu setzen.
Noch eines. Hier verfolgst Du das Ziel mit dem Bezug auf die Kleidung Chriti und der Jünger, Deine Ansicht zu unterstützen, dass eine besondere Kleidung schon vom Ursprung her nicht "notwendig" sei. An anderer Stelle siehst Du -wenn ich nicht irre- durchaus die Möglichkeit Priesterinnen zu weihen. Obwohl Christi keine Jüngerinnen berufen und beauftrag hat. Da dann nicht in der Nachfolge Christi??? Etwas mehr "Durchgängigkeit" in der Argumentation wäre vielleicht angebracht!?
Heinrich