Mund- und Handkommunion

Allgemein Katholisches.
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Angelika hat geschrieben:Ist es denn verboten ?
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=100151#100151
In Italien ist alles erlaubt, was nicht verboten ist.
In Deutschland ist alles verboten, was nicht erlaubt ist.
In England ist alles erlaubt und verboten zugleich.
In Rußland ist es verboten, etwas zu erlauben.
In Amerika darf man sich nicht erlauben, etwas zu verbieten,
und in Frankreich fragt man nicht, ob etwas verboten oder erlaubt ist.


:roll:
Gruß Jürgen

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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Angelika hat geschrieben:
Beichtkind hat geschrieben:Irgendwie stelle ich bei dieser Erzählung eine interessante Parallele fest... Gewisse sogenannte "modern" eingestellte Katholiken werfen eher "traditionell" eingestellten Katholiken vor, dass sie "intolerant" wären - und hier ist man "intolerant" gegenüber denen, die MK empfangen wollen
Warum ist es intolerant, wenn der Priester einen Moment braucht, um zu verstehen, dass Mundkommunion gewünscht ist ?
Ich meine es so: Diese Form ist überhaupt nicht vorgesehen - alle kommunizieren eben eigentlich gemeinsam, das hat Knecht geschrieben. Also ist es praktisch intolerant gegenüber den Leuten, die es anders bevorzugen. Immerhin, der Priester HAT es gemerkt und auch getan, was der Gläubige legitim wünschte...
:/ :roll:

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Angelika hat geschrieben:
Beichtkind hat geschrieben:und eben alle GEMEINSAM (mit der Betonung auf GE-MEIN-SAM!) kommunizieren wollen/sollen/müssen... :hmm:
Ist es denn verboten ?
Verboten nicht, aber es berücksichtigt eben die nicht, die MK machen wollen... dann heißt es immer, man nimmt sich aus der Gemeinschaft raus...
Gruß, Beichtkind (die ähnliches schon oft gehört hat in der Gemeinde, in die sie gehen "muss", weil sie dort arbeitet)

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spectator
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Beitrag von spectator »

Beichtkind hat geschrieben:Verboten nicht, aber es berücksichtigt eben die nicht, die MK machen wollen... dann heißt es immer, man nimmt sich aus der Gemeinschaft raus...
... denen, die mit der HK angefangen haben, war das sch.......ßegal, ob sie sich aus der Gemeinschaft rausnehmen oder nicht. Hauptsache, sie konnten ihren Willen durchsetzen.

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spectator
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Beitrag von spectator »

Petra hat geschrieben:
Linus hat geschrieben: Nur weil ich am Kommuniongitter knieend mundkommunizier'(was bei uns in der Pfarre möglich ist) aber ziemlich gedankenverloren bin, bin ich noch lang nicht würdig Ihn zu empfangen. Ich kleiner blöder Pharisäer.
Das fasst m.E. die vierhundertnochwas Beiträge über Hand/Knie/Mund/Stehkommunion perfekt zusammen.

:jump:
Petra, allein Dein Drang, die Diskussion mit einem Happyend-Feeling schnell zu beenden, sagt genau so viel aus, wie die Tatsache, dass es keine Gründe für die Einführung der Handkommunion gab.

Petra
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Beitrag von Petra »

spectator hat geschrieben:Petra, allein Dein Drang, die Diskussion mit einem Happyend-Feeling schnell zu beenden, sagt genau so viel aus, wie die Tatsache, dass es keine Gründe für die Einführung der Handkommunion gab.
Nach 105 Wochen "schnell zu beenden". :D

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

spectator hat geschrieben:
Beichtkind hat geschrieben:Verboten nicht, aber es berücksichtigt eben die nicht, die MK machen wollen... dann heißt es immer, man nimmt sich aus der Gemeinschaft raus...
... denen, die mit der HK angefangen haben, war das sch.......ßegal, ob sie sich aus der Gemeinschaft rausnehmen oder nicht. Hauptsache, sie konnten ihren Willen durchsetzen.
... denen, die die MK jetzt durchsetzen wollen, ist das sch.......ßegal, ob sie sich aus der Gemeinschaft rausnehmen oder nicht. Hauptsache, sie können ihren Willen durchsetzen.
Gruß Jürgen

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Linus
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Beitrag von Linus »

spectator hat geschrieben:Petra, allein Dein Drang, die Diskussion mit einem Happyend-Feeling schnell zu beenden, sagt genau so viel aus, wie die Tatsache, dass es keine Gründe für die Einführung der Handkommunion gab.
Du verdrehst hier die historischen Tatsachen, Spectator, die Handkommunion (wenn auch in anderer Weise als heute) ist die ältere der beiden Kommunionformen. Oder kannst du mir eine ältere Quelle zur Mundkommunion als mW wars Hyppolit, der die Unterweisung zur Handkommunion schrieb, nennen?
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Linus hat geschrieben:...eine ältere Quelle zur Mundkommunion als mW wars Hyppolit,...
Joh. Chrysostomus war's.
Gruß Jürgen

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spectator
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Beitrag von spectator »

Juergen hat geschrieben:...denen, die die MK jetzt durchsetzen wollen, ist das sch.......ßegal, ob sie sich aus der Gemeinschaft rausnehmen oder nicht. Hauptsache, sie können ihren Willen durchsetzen.
welcher Gemeinschaft? - die der deutschen Kirche? in dieser kannst Du Dich selbst zum Papst krönen. Mich interessiert der Möchtegernvatikan so viel, wie der Schnee von gestern. :mrgreen:

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spectator
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Beitrag von spectator »

Linus hat geschrieben:
spectator hat geschrieben:Petra, allein Dein Drang, die Diskussion mit einem Happyend-Feeling schnell zu beenden, sagt genau so viel aus, wie die Tatsache, dass es keine Gründe für die Einführung der Handkommunion gab.
Du verdrehst hier die historischen Tatsachen, Spectator, die Handkommunion (wenn auch in anderer Weise als heute) ist die ältere der beiden Kommunionformen. Oder kannst du mir eine ältere Quelle zur Mundkommunion als mW wars Hyppolit, der die Unterweisung zur Handkommunion schrieb, nennen?
Nee, Linus.
Du denkst immer noch nach dem HK-Empfänger-Muster – weil es in der Vergangenheit eine Art Handkommunion gegeben hat (die jedoch der heutigen Art und Absicht – den Herrn zu empfangen - nicht entspricht), muss jetzt die Handkommunion auf jeden Fall selbstverständlich sein.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

spectator hat geschrieben:welcher Gemeinschaft? - die der deutschen Kirche?
Die Gemeinschaft der an der Messe teilnehmenden Gläubigen.
Gruß Jürgen

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spectator
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Beitrag von spectator »

Juergen hat geschrieben:
spectator hat geschrieben:welcher Gemeinschaft? - die der deutschen Kirche?
Die Gemeinschaft der an der Messe teilnehmenden Gläubigen.
das hat die Katholiken in Deutschland Anfang der ´70er Jahre nicht interessiert und sie streckten ihre Hände raus, um den Herrn - mit oder auch ohne einer Zustimmung aus Rom - zu empfangen. Und allein diese Art zu handeln, wirft auf den Kommunionempfang einen Schatten, den man immer wieder mit dem Argument, dass es schon eine solche Art des Empfags gegeben hat, zu beleuchten versucht.
Vergeblich.
he he he...

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo spectator,

welche historischen (natürlich kirchenhistorischen) Fakten sprechen gegen (!) die Handkommunion?

Gruß, Pit
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spectator
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Beitrag von spectator »

Pit hat geschrieben:Hallo spectator,

welche historischen (natürlich kirchenhistorischen) Fakten sprechen gegen (!) die Handkommunion?

Gruß, Pit
es gibt immer wieder die gleichen Fakten, die in die Geschichte eingehen – die Gefahr des Missbrauchs (wobei hier gesagt werden muss, dass die Gefahr des Missbrauchs auch bei der Mundkommunion besteht). Aus diesem Grund wurde die Mundkommunion eingeführt. Nach dem Vatikanum II, trotz der Abstimmung gegen die Handkommunion (ca. 2/3 der Bischöfe haben dagegen gestimmt), hat Rom den Bischofskonferenzen in ihren Ländern erlaubt, die Handkommunion zu gestatten.
Wenn Dich dieses Thema mehr interessiert, dann bestell Dir das Büchlein von Pater Martin Lugmayr
"Handkommunion - Eine historisch-dogmatische Untersuchung",
aus dem ich hier nur kurz zitiere:
“Es gab keinen Ritus der >>Handkommunion<<, so wie er heute praktiziert wird: bei dem nämlich die Hostue auf die Linke gelegt wird und mit der rechten Hand zum Mund geführt wird. Streng genommen handelte es sich bei oben besprochenen Texten der Väter gar nicht um eine >>Handkommunion<<, sondern um eine Mundkommunion, bei der die rechte Hand die Funktion einer Patene erfühlte. Dieser Aufweis wird bekräftigt durch den Kommunionritus des Diakons in der byzantinischen Liturgie: von der rechten Hand nimmt er tiefverbeugt mit dem Mund den Leib des Herrn auf.“

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Linus
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Beitrag von Linus »

spectator hat geschrieben:Nee, Linus.
Du denkst immer noch nach dem HK-Empfänger-Muster
Welchem Muster? Dem alten? den neuen? was für muster glaubst du zu erkennen?

:kratz: KLÄR MICH AUF :ikb_smartass:
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spectator
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Beitrag von spectator »

Linus hat geschrieben:
spectator hat geschrieben:Nee, Linus.
Du denkst immer noch nach dem HK-Empfänger-Muster
Welchem Muster? Dem alten? den neuen? was für muster glaubst du zu erkennen?

:kratz: KLÄR MICH AUF :ikb_smartass:
Dem Muster-Argument: “...weil es früher die Handkommunion gegeben hat, müssen wir auch so die Kommunion empfangen...“ – als ob die deutschen Katholiken ihr Glaubensgehorsam und ihre Treue zur Kirche dadurch deklarieren möchten. ;)

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Also der Kommunionempfang ist in den einzelnen Ländern durchaus unterschiedlich. Während die Handkommunion in Polen immer noch (außer seit Kurzem Warschau) verboten ist, kommen beispielsweise in Italien und Brasilien beide Formen vor (es gibt jetzt CANCAO NOVA auf Digital Astra, ein kath. Fernsehsender der charismatischen Erneuerung - und doch praktizieren dort viele, trotz der modernen Art und der Popmusik, bei den täglich übertragenen Messen die Mundkommunion). Im modernen Deutschland haben wir das andere Extrem zum traditionalistischen Polen: wer bei uns mundkommuniziert, wird erst mal schief angesehen. Kommt das eigentlich auch von '68, wo jede Demut und Autorität abgelehnt wurde? Ich glaube, das Standardargument dagegen war in jener Generation "ich brauche mich doch nicht wie ein Kleinkind füttern zu lassen!"...

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Uwe,

da fällt mir ein Erlebnis ein, daß ein Bekannter von mir während einer tridentinischen Messe im Kölner Raum erlebte.
Eine Messbesucherin nahm bei der Kommunion die Hostie entgegen in Form der Mundkommunion. Dabei fiel dem Priester die Hostie herunter und - kein Witz ! - der guten Frau in den Ausschnitt.
Nun, wie sollte man reagieren:

- Die Frau konnte die Hostie nicht rausnehmen, denn dann hätte sie die Hostie, den Leib Christi in die Hand genommen.
- Der Priester konnte ihr ja wohl nicht in den Ausschnitt greifen, und
- die Hostie "durchrutschen" lassen, hätte bedeutet, den Leib Christi auf den Boden fallen zu lassen.

Tja, wie konnte die Situation entschärft werden.
Leider habe ich von der "Lösung" nichts erfahren, da der Bekannte davon in Taize erzählte, und am nächsten Tag abreiste.

Gruß, Pit
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Das ganze wurde sogar auf Video aufgenommen :lol:
Irgendwo habe ich das mal gepostet...
Gruß Jürgen

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

“Es gab keinen Ritus der >>Handkommunion<<, so wie er heute praktiziert wird: bei dem nämlich die Hostue auf die Linke gelegt wird und mit der rechten Hand zum Mund geführt wird. Streng genommen handelte es sich bei oben besprochenen Texten der Väter gar nicht um eine >>Handkommunion<<, sondern um eine Mundkommunion, bei der die rechte Hand die Funktion einer Patene erfühlte. Dieser Aufweis wird bekräftigt durch den Kommunionritus des Diakons in der byzantinischen Liturgie: von der rechten Hand nimmt er tiefverbeugt mit dem Mund den Leib des Herrn auf.“
Aha neu erkentnisse bei Basilius ist die Kommunion wahrscheinlich mit heim geschwebt (bei ihm war es sogar noch üblich die mit nachhause zu nehmen).

LG
Fiore
Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
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Linus
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Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:...eine ältere Quelle zur Mundkommunion als mW wars Hyppolit,...
Joh. Chrysostomus war's.
Nee, das war nur unbelegte Behauptung der Orthodoxen …
und ich dachte unbelegte Behauptungen stellen nur wir auf... :D

was ist dan mit Hyppolit? ich erinnere mich mal was von ihm gelesen zu habe, was auf "Handinnenfläche auf Mund" hinauslief.
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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Linus hat geschrieben:...und ich dachte unbelegte Behauptungen stellen nur wir auf... :D
was ist dan mit Hyppolit? ich erinnere mich mal was von ihm gelesen zu habe, was auf "Handinnenfläche auf Mund" hinauslief.
He, ich hab's doch gerade belegt?
<<<--- Siehe da!

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Nietenolaf,

nun, wenn ich hier manche Debatten um die "richtige" Form der Kommunion mitverfolge, habe ich - entschuldige - den Eindruck, daß es mehr um die Form geht, als um die Kommunion selber.
Wenn jemand die Mundkommunion praktiziert, kann er - unter Umständen - genauso andächtig oder unandächtig sein, wie jemand, der die Handkommunion praktiziert.
Wie nennen uns doch Christen, weil wir uns in unserem Glauben auf Jesus Christus berufen.
Nun, ist es dem HERRN nicht - lapidar gesagt - ziemlich schnuppe, ob ich die Kommunion knieend mit der in die rechte Hand gelegte linken oder stehend mit der angewinkelten rechten Hand oder wie auch immer empfange ? Ist für eine würdige und angemessene Kommunion die Form (!) wirklich so absolut wesentlich ?

Gruß, Pit
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spectator
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Beitrag von spectator »

Pit hat geschrieben:nun, wenn ich hier manche Debatten um die "richtige" Form der Kommunion mitverfolge, habe ich - entschuldige - den Eindruck, daß es mehr um die Form geht, als um die Kommunion selber.
und hast Du Dich mal gefragt, warum es denen, die Nietenolaf zitiert, die Form so wichtig war?
Pit hat geschrieben:Wenn jemand die Mundkommunion praktiziert, kann er - unter Umständen - genauso andächtig oder unandächtig sein, wie jemand, der die Handkommunion praktiziert.
das ja, aber die Form des Empfanges (hier die Mundkommunion) zeigt dem Andächtigen wie auch dem Unandächtigen und dem Außenstehenden, dass es sich nicht um irgendwelche Schokoladenpralinen handelt.
Pit hat geschrieben:Nun, ist es dem Herrn nicht - lapidar gesagt - ziemlich schnuppe, ob ich die Kommunion knieend mit der in die rechte Hand gelegte linken oder stehend mit der angewinkelten rechten Hand oder wie auch immer empfange ?
Frag Ihn!
Pit hat geschrieben:Ist für eine würdige und angemessene Kommunion die Form (!) wirklich so absolut wesentlich ?

Gruß, Pit
Ja. Wie schon höher erwähnt, es handelt sich nicht um Schokochips oder Pralinen.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Eine andere Frage drängt sich mir auf: Das Neokatechumenat hat mW ja die Erlaubnis (neben der Vorverlegung des Friedensgrusses vor die Gabenbereitung) "normales" Brot in der Liturgie zu verwenden (also es sieht zumindest relativ "normal" aus). Warum das? Wie wird dann kommuniziert und "bröselt" das dann nicht fürchterlich?
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Erich
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Beitrag von Erich »

Mal zur Auflockerung der Diskussion:

Darf die hl. Eucharistie auch durch den PEK oder per Infusion gereicht werden. :roll:
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!

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Linus
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Beitrag von Linus »

Erich hat geschrieben:Mal zur Auflockerung der Diskussion:

Darf die hl. Eucharistie auch durch den PEK oder per Infusion gereicht werden. :roll:
Was ist ein PEK? Ein PASS? (pastoralassistent)

Für die Gestalt des Blutes gibt es auch neben trinken und intinctio (also Hostie in Kelch) auch noch die "Blasröhrchenmethode"(habs aber selbst schon erlebt) Der Ministrant gibt jedem Kommunikant eines, man zieht etwas vom Kelchinhalt ein, schluckt, und wiederholt die Prozedur mit einem Wasserglas)
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Linus hat geschrieben:Eine andere Frage drängt sich mir auf: Das Neokatechumenat hat mW ja die Erlaubnis (neben der Vorverlegung des Friedensgrusses vor die Gabenbereitung) "normales" Brot in der Liturgie zu verwenden (also es sieht zumindest relativ "normal" aus). Warum das? Wie wird dann kommuniziert und "bröselt" das dann nicht fürchterlich?
Nein, kein „normales Brot“. Die (großen) Hostien werden ausschließlich aus
Weizenmehl und Wasser gebacken. Die nötige Konsistenz wird erreicht, indem
man das Mehl mit nahezu kochendem Wasser verknetet.

Der Teig wird flach ausgerollt und zu einer runden Hostie geformt. Von beiden
Seiten werden Symbole eingeritzt: insbesondere ein Kreuz, das die Hostie in
vier Viertel unterteilt. Dabei bilden je ein mittlerer und zwei äußere Ritze die
Kreuzesbalken. Die Ritze auf Vorder- und Rückseite müssen genau übereinan-
der liegen. Außen wird dicht am Rand ein Kreis eingeritzt. Die vier vom Kreuz
gebildeten Felder werden mit je drei kleinen, eingeritzten Kreuzen belegt.

Dabei sind Psalmen zu beten.

Die Einritzungen ermöglichen ein leichteres und saubereres Brechen der Hostie.
Kommuniziert wird durch Aufnahme einer Hostienpartikel mit der Hand. Der
Kommunikant führt die Partikel dann selbst zum Mund. Krümel, die auf die Pa-
tene fallen, werden selbstverständlich auch kommuniziert. Ansonsten besteht kei-
ne besondere Krümelgefahr. Bleibt einmal ein Krümel auf der Hand des Kommu-
nikaten, wird auch er kommuniziert.

Im übrigen ist auch die Kelchkommunion des Volks üblich.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

schmitz-backes
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Beitrag von schmitz-backes »

"Im übrigen ist auch die Kelchkommunion des Volks üblich."

... im sitzen. :roll: Warum eigentlich, wenn man die hl. Hostie doch stehend empfängt?
"Ihr seid nicht die letzte Nachhut des Mittelalters, sondern die Vorboten einer neuen Zeit!" Joachim Kardinal Meisner

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Linus
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Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nein, kein „normales Brot“. Die (großen) Hostien werden ausschließlich aus
Weizenmehl und Wasser gebacken. Die nötige Konsistenz wird erreicht, indem
man das Mehl mit nahezu kochendem Wasser verknetet.

Der Teig wird flach ausgerollt und zu einer runden Hostie geformt. Von beiden
Seiten werden Symbole eingeritzt: insbesondere ein Kreuz, das die Hostie in
vier Viertel unterteilt. Dabei bilden je ein mittlerer und zwei äußere Ritze die
Kreuzesbalken. Die Ritze auf Vorder- und Rückseite müssen genau übereinan-
der liegen. Außen wird dicht am Rand ein Kreis eingeritzt. Die vier vom Kreuz
gebildeten Felder werden mit je drei kleinen, eingeritzten Kreuzen belegt.

Dabei sind Psalmen zu beten.

Die Einritzungen ermöglichen ein leichteres und saubereres Brechen der Hostie.
Kommuniziert wird durch Aufnahme einer Hostienpartikel mit der Hand. Der
Kommunikant führt die Partikel dann selbst zum Mund. Krümel, die auf die Pa-
tene fallen, werden selbstverständlich auch kommuniziert. Ansonsten besteht kei-
ne besondere Krümelgefahr. Bleibt einmal ein Krümel auf der Hand des Kommu-
nikaten, wird auch er kommuniziert.

Im übrigen ist auch die Kelchkommunion des Volks üblich.
Gut, ist's also ähnlich wie der "Haus und Hofkaplan" unserer Familie, wenn er Hausmessen (etwa zur Wohnungseinweihung) feiert. Selbstgebackene Hostien (die ähnlich aussehen wie die von dir beschriebenen jedoch ohne Einritzungen (für den Partikel im Kelch nimmt er idR einen aus der Hostienmitte). Damits keine "Partikelprobleme" gibt, ist Intinctio üblich, wobei er den Kelch unter das Kinn des Kommunikanten hält, damit nichts passiert.

Herzlichen Dank für die Aufklärung

Linus, dessen Frau immer peinlich genaue Handpurifikation nach der HK praktiziert, was schon zu schiefen Blicken anderer Messbesucher geführt hat.
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Erich
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Beitrag von Erich »

Was ist ein PEK?
eine Magensonde zur künstlichen Ernährung.
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