Wie habt ihr euren Beichtvater gefunden/gesucht?

Allgemein Katholisches.
Bernd Heinrich Stein

Wie habt ihr euren Beichtvater gefunden/gesucht?

Beitrag von Bernd Heinrich Stein »

Ich stehe vor der Fragestellung wie ich denn meinen Beichtvater finden werde.
In unserer Kirchengemeinde ist ja nun auch ein Zisterzienserkloster. Die Kontakte zu den meisten Patres sind recht intensiv. Irgendwie fehlt mir da die Ebene. Weiß auch nicht warum???

Wie war das bei euch?
Wie habt ihr euren Beichtvater gesucht/gefunden?

Heinrich

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Linus
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Beitrag von Linus »

Einerseits mein Zukünftiger Traupriester
andererseits die Zisterzienser von Heiligenkreuz

wenn du dich nach Stiepel hingezogen fülst dann geh doch auch dort beichten. und je näher der kontakt ist, desto besser können dann auch Ratschläge im beichtgespräch geeegeben werden, weil sie dich ja schon kennen.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Hallo,

den einen hab ich auf Empfehlung einer Bekannten gefunden; beim anderen war irgendwie ein Vertrauen da, dass ich ihn angeprochen habe.

Gruß
Angelika

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brigitta
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Beitrag von brigitta »

Wenn es um ein einfaches Sündenbekenntnis geht, ist es mir nicht so wichtig, welcher Priester die Beichte abnimmt, für Beichtgespräche gehe ich zu einem Priester, den ich auch persönlich gut kennengelernt habe.

Marlene
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Re: Wie habt ihr euren Beichtvater gefunden/gesucht?

Beitrag von Marlene »

Heinrich hat geschrieben: In unserer Kirchengemeinde ist ja nun auch ein Zisterzienserkloster. Die Kontakte zu den meisten Patres sind recht intensiv. Irgendwie fehlt mir da die Ebene. Weiß auch nicht warum???
Welche Ebene fehlt dir denn, Heinrich? Ein intensiver Kontakt zu einem Pater ist doch schon mal eine gute Basis.
Wie war das bei euch?
Wie habt ihr euren Beichtvater gesucht/gefunden?
Durch try and error, auch in einem Kloster. Nach einigen Versuchen bin ich bei dem Pater gelandet, der mich am besten kannte und bei dem ich zunächst nicht so recht wollte, weil mich die menschliche Beziehung zu ihm zunächst davon abgehalten hatte, was völliger Blödsinn war.

Leg los und lass dich bei einem Fehlschlag nicht entmutigen, einen guten Beichtvater zu finden braucht seine Zeit. Inzwischen ist mir schon klar, warum es Menschen gibt, die für ein Beichtgespräch ihrem Beichtvater zur NOt auch ins Ausland nachreisen.

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cathol01
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Re: Wie habt ihr euren Beichtvater gefunden/gesucht?

Beitrag von cathol01 »

Marlene hat geschrieben:Inzwischen ist mir schon klar, warum es Menschen gibt, die für ein Beichtgespräch ihrem Beichtvater zur NOt auch ins Ausland nachreisen.
Ist das nicht schon etwas krankhaft? Welches Gottesverständnis liegt hier vor?
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

Ralf

Beitrag von Ralf »

Ich bitte von hobbypsychiatrischen Ferndiagnosen Abstand zu nehmen - die zweite Frage ist nämlich durchaus interessant.

florian3
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Beitrag von florian3 »

es gibt da irgendwo eine witzige Karrikatur, ich glaube auf einer Franziskanerhomepage, wo jemand im wahrsten Sinne des Wörtes einem Mönch über den Weg läuft. Wohl die ideale Möglichkeit, stellt sich die Frage hat so jemand gefunden ohne gesucht zu haben oder nur nicht gewußt, daß er sucht ;) ?

Marlene
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Re: Wie habt ihr euren Beichtvater gefunden/gesucht?

Beitrag von Marlene »

cathol01 hat geschrieben:
Marlene hat geschrieben:Inzwischen ist mir schon klar, warum es Menschen gibt, die für ein Beichtgespräch ihrem Beichtvater zur NOt auch ins Ausland nachreisen.
Ist das nicht schon etwas krankhaft? Welches Gottesverständnis liegt hier vor?
Ich würde eher fragen, welche Beichterfahrungen dem zugrunde liegen ...

Aber, um ein mögliches Missverständnis auszuräumen: Ich sprach nicht von den schlichten Beichten im Beichtstuhl, wo man sein Sündenpäckchen ablädt, sondern von Beicht-GESPRÄCHEN, in denen es um geistliche Begleitung und Führung geht.
Zuletzt geändert von Marlene am Donnerstag 25. März 2004, 17:26, insgesamt 1-mal geändert.

Marlene
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Beitrag von Marlene »

Ralf hat geschrieben:Ich bitte von hobbypsychiatrischen Ferndiagnosen Abstand zu nehmen - die zweite Frage ist nämlich durchaus interessant.
Hallo Ralf, ich finde auch die erste Frage ganz wichtig. Wie bei Psychiatern gibt es ja auch bei Beichtvätern die Gefahr der seelischen Abhängigkeit. Nicht umsonst ist das ja in Schulungen für seelische Führung ein Lehrkapitel.

Ralf

Beitrag von Ralf »

Das ist zwar richtig, dennoch wäre ich mit pathologischen Eingruppierungen sehr vorsichtig. Das geht so einfach nicht.

Jojo
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Re: Wie habt ihr euren Beichtvater gefunden/gesucht?

Beitrag von Jojo »

cathol01 hat geschrieben:
Marlene hat geschrieben:Inzwischen ist mir schon klar, warum es Menschen gibt, die für ein Beichtgespräch ihrem Beichtvater zur NOt auch ins Ausland nachreisen.
Ist das nicht schon etwas krankhaft? Welches Gottesverständnis liegt hier vor?
Naja, was heißt schon krankhaft? Man muss da wohl schon wahrheitsmäßig davon ausgehen, dass es da nicht in erster Linie um irgendein Gottesverständnis geht. natürlich suchen die Leute irgendwo auch Gott, aber bei solchen "Beichtbeziehungen" geht es ja in erster Linie ums Zwischenmenschliche. Dass dafür oft weite Entfernungen in Kauf genommen werden, zeigt ja nur, wie groß das Bedürfnis ist, das als solches doch völlig normal ist, aber eben nicht im engeren oder etwas weiteren Umkreis befriedigt werden kann. Und das ist das eigentlich Bedenkliche!

Ich denke, es ist kann wirklich für einen Menschen etwas sehr Wertvolles und Kostbares sein, irgendwo einen Menschen zu haben, der ihm zuhört, etwas an die Hand nimmt und ihn durch seinen Lebensdschungel begleitet. Sehr bedauerlich, dass die "übliche" Pfarrseelsorge das nicht erkennt. So ziemlich jede Aktivität hat ja mehr Priorität als ein vernünftiges Gespräch von Mensch zu Mensch. Dabei wäre es gar nicht so furchtbar schwer, gute Beichtväter und Beichtmütter heranzuziehen

Bernd Heinrich Stein

Re: Wie habt ihr euren Beichtvater gefunden/gesucht?

Beitrag von Bernd Heinrich Stein »

Jojo hat geschrieben:
Ich denke, es ist kann wirklich für einen Menschen etwas sehr Wertvolles und Kostbares sein, irgendwo einen Menschen zu haben, der ihm zuhört, etwas an die Hand nimmt und ihn durch seinen Lebensdschungel begleitet. Sehr bedauerlich, dass die "übliche" Pfarrseelsorge das nicht erkennt. So ziemlich jede Aktivität hat ja mehr Priorität als ein vernünftiges Gespräch von Mensch zu Mensch. Dabei wäre es gar nicht so furchtbar schwer, gute Beichtväter und Beichtmütter heranzuziehen
Beichtmütter?

Heinrich

Jojo
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Re: Wie habt ihr euren Beichtvater gefunden/gesucht?

Beitrag von Jojo »

Heinrich hat geschrieben: Beichtmütter?

Heinrich
Selbstverständlich :-) Meine tiefsten geistlichen Erkenntnisse verdanke ich einer damals 70jährigen Nonne.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Außerdem haben mW 7 Frauen weltweit die Erlaubnis gültig die Beichte "abzunehmen." Eine Sitzt davon im Salzburger Benediktinerstift Nonnberg (die Äbtin). Sie macht davon (ihrem Recht die Beichte zu spenden) allerdings keinen gebrauch.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Linus hat geschrieben:»Außerdem haben mW 7 Frauen weltweit die Erlaubnis gültig die Beichte "abzunehmen." Eine Sitzt davon im Salzburger Benediktinerstift Nonnberg (die Äbtin). Sie macht davon (ihrem Recht die Beichte zu spenden) allerdings keinen gebrauch.«
Entschuldige, Linus. Aber das ist definitiv Unfug. Das Bußsakrament ist ans apostolische Amt gebunden.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Marlene
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Re: Wie habt ihr euren Beichtvater gefunden/gesucht?

Beitrag von Marlene »

Jojo hat geschrieben: Ich denke, es ist kann wirklich für einen Menschen etwas sehr Wertvolles und Kostbares sein, irgendwo einen Menschen zu haben, der ihm zuhört, etwas an die Hand nimmt und ihn durch seinen Lebensdschungel begleitet.
So ist es. Das Wesentliche für mich ist dabei, dass mein Beichtvater mich jetzt seit drei Jahren gut kennt und daher auch echte Korrekturen bei mir vornehmen kann.

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