Kardinal Meisner

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michaelis
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Beitrag von michaelis »

ottaviani hat geschrieben:Wie war eigentlich der Konflikt zwischen JPII und dem Domkapitel beu der Wahl von Kardinal Meisner kann sich da jemand erinnern?
Der Papst hatte, rechtlich korrekt *), Meisner auf die Terna gesetzt, obwohl er nicht auf der Zehnerliste des Kapitels stand.

*) Im Preußen-Konkordat, das für Köln gilt, heißt es, daß der Papst die Terna "unter Würdigung" der Zehnerliste aufstellt, nicht "aus" der Zehnerliste.

Dies wurde vom Domkapitel wohl ganz richtig als Aufforderung zur Wahl von Meisner verstanden und damit als Eingriff in die Wahlrechte des Kapitels. Daraufhin protestiete das Domkapitel und bezeichnete das Vorgehen des Papstes als unrechtmäßig.

Problematisiert wurde das Ganze noch durch den erst wenige Jahre vorher erschienenen CIC 1983.

Erst nach einem Rechtsgutachten der röm. Kurie (ich nehme an vom "päpstlichen Rat für die Auslegung von Gesetzestexten oder von der Kongregation für die Bischöfe) und nachdem das Kapitel seine eigene Wahlordnung auf "einfache Mehrheit" geändert hatte, wurde Meisner mit 6 Ja-Stimmen bei 10 Enthaltungen gewählt.

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Dottore Cusamano
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Beitrag von Dottore Cusamano »

Möge Gott seiner Eminenz noch viele Jahre bei bester Gesundheit im Bischofsamt schenken! Es wäre auch ein Geschenk für alle Katholiken in Deutschland!
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)

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overkott
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Beitrag von overkott »

Der Kardinal darf sich freuen. Am Rhein bleibt es ruhig. Der Kölner Stadtanzeiger hat treffende Worte gefunden.

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

ottaviani hat geschrieben:Schwaderlapp Wölki und Pfr.Hildebrandt das Kapitel währ begeistert :D :D :D
Ich schätze Schwaderlapp und Wölki sehr. Es sind fähige Mitarbeiter im Erzbistum. Aber irgendwie kann ich mir beide nicht als Kölner Metropoliten vorstellen. :hmm: Aber die Gnade des Heiligen Geistes wirkt ja gelegentlich doch unvorstellbare Wunder. Hoffen wir, dass der Geist dem Heiligen Vater und dem Domkapitel - wenn es soweit ist - den richtigen Weg weist.
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

cantus planus hat geschrieben:Das war zu erwarten. Sehr erfreulich!

Trotzdem würde ich sehr gerne wissen, wer alles als Nachfolger im Gespräch ist. :mrgreen:
Die "üblichen Verdächtigen" :D (wie halt kürzlich in München).

Vielleicht aus der ostbayerischen Ecke?
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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Albert
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Beitrag von Albert »

Dottore Cusamano hat geschrieben:Möge Gott seiner Eminenz noch viele Jahre bei bester Gesundheit im Bischofsamt schenken! Es wäre auch ein Geschenk für alle Katholiken in Deutschland!
Den wünschen darf ich mich mit Freude und Dankbarkeit anschließen.

Gottes Segen für Kardinal Meisner und seiner Diözese.

Grüße,
Albert

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

An wen denkst du? Bischof Hofmann? :hmm:
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Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

cantus planus hat geschrieben:An wen denkst du? Bischof Hofmann? :hmm:
Nein, nicht doch. Ich dachte an Bischof Gerhard Ludwig Müller!
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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overkott
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Beitrag von overkott »

Der Kardinal schrammt ja rhetorisch oder thematisch ganz gerne am Dritten Reich entlang. Das ist verständlich vor dem biografischen Hintergrund einer Persönlichkeit. Und sicher gibt es Anlässe, kritisch über die deutsche Geschichte und Gegenwart nachzudenken. Aber allgemein ist das Lebensgefühl der Menschen heute ruhig und offen. Das sollte sich auch in der geistlichen Ansprache widerspiegeln.

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Leguan
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Beitrag von Leguan »

michaelis hat geschrieben:Der Papst hatte, rechtlich korrekt *), Meisner auf die Terna gesetzt, obwohl er nicht auf der Zehnerliste des Kapitels stand.

*) Im Preußen-Konkordat, das für Köln gilt, heißt es, daß der Papst die Terna "unter Würdigung" der Zehnerliste aufstellt, nicht "aus" der Zehnerliste.
Sogar das ist nicht ganz richtig, denn nach dem Preußenkonkordat reicht nicht nur das Domkapitel eine Zehnerliste ein, sondern auch alle anderen Bischöfe Preußens. Der Papst erstellt die Terna dann unter Würdigung dieser X Zehnerlisten.

maliems
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Beitrag von maliems »

cantus planus hat geschrieben:Ich schätze Schwaderlapp und Wölki sehr. Es sind fähige Mitarbeiter im Erzbistum. Aber irgendwie kann ich mir beide nicht als Kölner Metropoliten vorstellen. :hmm: Aber die Gnade des Heiligen Geistes wirkt ja gelegentlich doch unvorstellbare Wunder. Hoffen wir, dass der Geist dem Heiligen Vater und dem Domkapitel - wenn es soweit ist - den richtigen Weg weist.
W. fähig? ich habe ihn mal kennen gelernt, wo er deutliche Probleme mit der Wahrheit hatte.

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Jacinta
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Beitrag von Jacinta »

Das geht es ja schlimmer zu als in der Politik. Man kann im Grunde nur beten, dass uns Kardinal Meisner noch lange bei bester Tatkraft erhalten bleibt und der Hl. Geist mal bei nächster Gelegenheit mit dem eisernen Besen durch die dt. Bistümer geht.

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:An wen denkst du? Bischof Hofmann? :hmm:
Nein, nicht doch. Ich dachte an Bischof Gerhard Ludwig Müller!
Das würde mich mehr als nur wundern. Müller fällt entweder nach Rom hoch, oder bleibt, wo er ist. Marx nach München war eine klare Watschn.
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overkott
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Beitrag von overkott »

cantus planus hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:An wen denkst du? Bischof Hofmann? :hmm:
Nein, nicht doch. Ich dachte an Bischof Gerhard Ludwig Müller!
Das würde mich mehr als nur wundern. Müller fällt entweder nach Rom hoch, oder bleibt, wo er ist. Marx nach München war eine klare Watschn.
Ich würde nicht unbedingt auf Weihbischof König tippen, auch wenn er aus der Bischofsschmiede Paderborn kommt. Vielleicht wäre es für ihn noch nicht einmal hilfreich, ihn allzu sehr zu bejubeln. Aber er macht einen frommen, integrierenden und offenen Eindruck, so dass er gut zum Erzbistum Köln passen würde. Wie Kardinal Meisner selbst würde auch diesmal ein Externer dem Erzbistum guttun.

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

overkott hat geschrieben:Wie Kardinal Meisner selbst würde auch diesmal ein Externer dem Erzbistum guttun.
Der Meinung bin ich auch.
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Maurus
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Beitrag von Maurus »

Wenn Meisner noch fünf Jahre bleibt, dann könnt's auch den Tebartz treffen.

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Man darf eines nicht vergessen wenn em Meisner noch 5 Jahre im Amt bleibt könnte die Ernennung durchaus schon ins nächste Pontifikat fallen

sofaklecks
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Der Heilige Geist und sein Besen

Beitrag von sofaklecks »

@Jacinta

Zu den Gaben des Heiligen Geistes zählen:

Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung.

Die Vorstellung, dass uns diese Gaben mit dem eisernen Besen zugeteilt werden, fällt mir ein wenig schwer.

sofaklecks

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

ottaviani hat geschrieben:Man darf eines nicht vergessen wenn em Meisner noch 5 Jahre im Amt bleibt könnte die Ernennung durchaus schon ins nächste Pontifikat fallen
Jetzt mal nicht den Teufel an die Wand! :shock:
Der Papst wird uns doch hoffentlich noch ein paar Jährchen erhalten bleiben.
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Dottore Cusamano
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Beitrag von Dottore Cusamano »

cantus planus hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:Man darf eines nicht vergessen wenn em Meisner noch 5 Jahre im Amt bleibt könnte die Ernennung durchaus schon ins nächste Pontifikat fallen
Jetzt mal nicht den Teufel an die Wand! :shock:
Der Papst wird uns doch hoffentlich noch ein paar Jährchen erhalten bleiben.
@cantus planus

Deine Hoffnung teile ich von ganzem Herzen! Möge unser hl. Vater noch sehr lange die Geschicke unserer hl. Kirche lenken dürfen! Der Herr gebe ihm noch lange Kraft für sein segensreiches Schaffen. Er lasse niemals zu, dass das Oberhaupt der Christenheit jemals verzweifle ob der Angriffe und Verleumdungen, die die Feinde der hl. Kirche initiieren!

Lang lebe unser hl. Vater Benedikt XVI!
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Der Herr gebe Papst Benedikt wie Kardinal Meisner noch viele Jahre voll
Tatkraft und begleite ihre Werke mit Seiner Gnade zum Wohle der Kirche!
P.s.Denkt an die ave-Maria-Aktion zu Meisner`s Geburtstag(s.eigener Strang).
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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Irenaeus
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Beitrag von Irenaeus »

Gott,der Herr,schenke ihm Kraft.

Wir brauchen ihn!

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Clemens
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Papst würdigt Lebenswerk Kardinal Meisners - Festschrift

Beitrag von Clemens »

domradio - 12.12.2008 12:03:24
URL: http://www.domradio.de/aktuell/artikel_47530.html

11.12.2008
Tränen der Freude
Papst würdigt Lebenswerk Kardinal Meisners - Festschrift in Köln übergeben

Papst Benedikt XVI. hat das Lebenswerk des Kölner Kardinals Joachim Meisner zu dessen 75. Geburtstag nachdrücklich gewürdigt. "Du hast nie für Dich selbst, sondern stets aus der Demut des Glaubens, aus der Liebe zu Christus gehandelt", heißt es in einem am Donnerstag in Köln vorgestellten Grußwort in einer Geburtstagsfestschrift. Der Kardinal reagierte sichtlich gerührt und sehr bewegt vor Freude.

Der Erzbischof spreche die Sprache der Menschen und teile ihr Leben. In Glaubensfragen habe er stets „Furchtlosigkeit und Demut“ gezeigt. Das habe ihm schmerzliche Angriffe, aber auch Respekt eingebracht. „Du scheust Dich nicht zu widersprechen, wenn widersprochen werden muss, ohne auf Parteien oder taktische Vorteile Rücksicht zu nehmen.“

Meisner, der am 25. Dezember Geburtstag hat, nahm das sehr persönlich verfasste Grußwort sowie die Festschrift mit 25 theologischen Beiträgen sichtlich gerührt entgegen. „Ich bin wirklich überrascht. Das hat mich sehr bewegt“, sagte der Kardinal. Der Papst hatte ihn kürzlich gebeten, auch über den 75. Geburtstag hinaus im Amt zu bleiben.

In dem Grußwort geht Benedikt XVI. auch auf Meisners Anfänge in Köln vor knapp 20 Jahren ein, die „nicht leicht“ gewesen seien. Damals hatte es im Erzbistum öffentliche Proteste gegen die Berufung Meisners gegeben. „Ich habe Dich bewundert, wie Du in den Anfechtungen jener Tage fest geblieben bist und nichts anderes tun wolltest, als dem Willen des Herrn Folge zu leisten“, so der Papst.

Durch Meisners Demut hätten immer mehr Menschen begriffen, dass er wirklich der Hirte sei, wie die Kirche ihn in dieser Zeit brauche. Papst Johannes Paul II. habe damals „mit seinem visionären Blick für das Kommende davon überzeugt, dass nun gerade ein Bischof aus dem Osten ins westliche Deutschland gehen müsse, so wie er selbst von Krakau nach Rom gerufen worden war“, so Benedikt XVI. Sein Vorgänger sei überzeugt gewesen, dass sich die Türen zwischen den beiden Welten nur durch den Glauben öffnen ließen. Inzwischen könne Meisner, den der Glaube jung gehalten habe, die Früchte seines Wirkens sehen. Dazu gehöre, dass wieder mehr junge Menschen Priester werden wollten, Bußsakrament und Anbetung für sich entdeckten und Christus folgen wollten. Den Weltjugendtag 2005 in Köln hätten die Menschen weltweit als „Lichtzeichen Gottes“ in Erinnerung.

Autoren sind Wegbegleiter
Herausgeber der Festschrift sind der Münchner Dogmatikprofessor Thomas Marschler und der Münchner Kirchenrechtler Christoph Ohly. Sie trägt als Titel den Wahlspruch des Kardinals „Spes nostra firma“ (Unsere Hoffnung steht fest). Bei den Autoren handelt es sich um Kleriker des Erzbistums Köln, die Meisner in seiner knapp 20-jährigen Amtszeit am Rhein zur Promotion oder Habilitation freigestellt hat. Darunter sind Weihbischof Rainer Woelki, Generalvikar Dominik Schwaderlapp und der Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Prälat Karl Jüsten. Marschler betonte, die Festschrift sei ein Dank dafür, dass Meisner immer, auch in Zeiten des Priestermangels, Geistliche für akademische Projekte freigestellt habe. Die Förderung der Theologie sei ihm ein persönliches Anliegen gewesen.

Der Kardinal wurde 1933 in Breslau geboren. Nach der Flucht lebte die Familie ab 1945 in Körner bei Mühlhausen in Thüringen. Er absolvierte Banklehre und Abitur in Magdeburg und studierte dann Philosophie und Theologie in Erfurt. 1962 empfing Meisner dort die Priesterweihe und wurde 1975 Weihbischof. 1980 folgte die Ernennung zum Bischof von Berlin, drei Jahre später die Erhebung zum Kardinal.
1989 kam er nach Köln. Weil der 75. Geburtstag auf Weihnachten fällt, feiert Meisner ihn am 11. Januar mit Gottesdienst und Festakademie.
(kna)

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overkott
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Beitrag von overkott »

Wir freuen uns mit dem "Mystiker des Alltags".

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cantus planus
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Re: Papst würdigt Lebenswerk Kardinal Meisners - Festschrift

Beitrag von cantus planus »

Clemens hat geschrieben:"Du hast nie für Dich selbst, sondern stets aus der Demut des Glaubens, aus der Liebe zu Christus gehandelt", heißt es in einem am Donnerstag in Köln vorgestellten Grußwort in einer Geburtstagsfestschrift. Der Kardinal reagierte sichtlich gerührt und sehr bewegt vor Freude.

Der Erzbischof spreche die Sprache der Menschen und teile ihr Leben. In Glaubensfragen habe er stets „Furchtlosigkeit und Demut“ gezeigt. Das habe ihm schmerzliche Angriffe, aber auch Respekt eingebracht. „Du scheust Dich nicht zu widersprechen, wenn widersprochen werden muss, ohne auf Parteien oder taktische Vorteile Rücksicht zu nehmen.“
Dem kann man nur zustimmen. Man muss nicht alle Meinungen unseres Kardinals teilen und nicht jede Formulierung gelungen finden, aber er hat ein Rückgrat, dass man sich bei anderen Bischöfen auch wünschen würde.
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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Dottore Cusamano
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Beitrag von Dottore Cusamano »

Die Worte unseres hl. Vaters sind einfach wunderbar und zeugen von einer profunden Kenntnis des Lebens- und Glaubensweges dieses einzigartigen Hirten, der sich niemals den Anfeindungen und Unverschämtheiten, denen er ausgesetzt war, gebeugt hat. Er ist niemals den Weg des geringsten Widerstandes gegangen, sondern hat - ganz wie in der Nachfolge der Apostel - das ausgesprochen, was ausgesprochen werden musste. Und das widersprach selbstverständlich dem heutigen Zeitgeist, der dem Bösen entspringt.

Ich bin froh, dass der hl. Vater diesen herausragenden und vorbildlichen Kirchenfürsten würdigt. Gäbe es doch mehr Bischöfe wie ihn! Sowohl die deutsche Kirche im Besonderen, aber auch die Weltkirche braucht solche Vorbilder an Glaubenstreue.

Wenn der himmlische Vater ihn einstmals nach Hause ruft, möge das Erzbistum Köln einen Nachfolger im Bischofsamt bekommen, der in der Lage ist, ihm das Wasser zu reichen. Ich persönlich hoffe, dass es Weihbischof Woelki wird. Das wäre zum Einen im Sinne seiner Eminenz und zum Anderen aber auch im Sinne des hl. Glaubens und der hl. Kirche an sich. Das fruchtbare Werk Kardinal Meisners würde würdig fortgeführt und die von ihm unterstützten Kräfte innerhalb unserer hl. Mutter Kirche erführen weiterhin die Unterstützung, die für die Verbreitung der frohen Botschaft und die Erstarkung des Glaubens erforderlich sind.

Auch wenn ich einen Ausblick gewagt habe, so hoffe und bete ich indes inständig, dass Kardinal Meisner noch viele Jahre Erzbischof von Köln bleiben möge - zum Wohle der gesamten röm.-kath. Kirche.
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)

maliems
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Beitrag von maliems »

Dottore Cusamano hat geschrieben:Wenn der himmlische Vater ihn einstmals nach Hause ruft, möge das Erzbistum Köln einen Nachfolger im Bischofsamt bekommen, der in der Lage ist, ihm das Wasser zu reichen. Ich persönlich hoffe, dass es Weihbischof Woelki wird.
Entschuldige, aber beide Sätze widersprechen sich. :|

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Dottore Cusamano
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Beitrag von Dottore Cusamano »

maliems hat geschrieben:
Dottore Cusamano hat geschrieben:Wenn der himmlische Vater ihn einstmals nach Hause ruft, möge das Erzbistum Köln einen Nachfolger im Bischofsamt bekommen, der in der Lage ist, ihm das Wasser zu reichen. Ich persönlich hoffe, dass es Weihbischof Woelki wird.
Entschuldige, aber beide Sätze widersprechen sich. :|
@ maliems

Worin genau meinst Du einen Widerspruch entdeckt zu haben?
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)

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Beitrag von maliems »

Woelki reicht dem Kardinal nicht das Wasser, sondern trägt seine Tasche. Sehr peinlich war der Weg seiner Promotion.

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Dottore Cusamano
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Beitrag von Dottore Cusamano »

maliems hat geschrieben:Woelki reicht dem Kardinal nicht das Wasser, sondern trägt seine Tasche. Sehr peinlich war der Weg seiner Promotion.
@maliems

Was sagt, denn der "Weg seiner Promotion" (was immer das auch heißen mag) über die Qualitäten eines Bischofs aus? Ich weiss i.Ü. auch nicht, was Du konkret damit meinst. Stellst Du etwa den wissenschaftlichen Wert seiner Dissertation in Frage?

Du solltest die "zwei Buchstaben" nicht überbewerten, da es sich doch meist um eine reine Fleißarbeit handelt. Etwas anderes gilt natürlich, wenn man eine Karriere im Hochschulbereich anstrebt. Damit meine ich jedoch selbstverständlich nicht, dass die Qualität der Promotion seiner Exzellenz dem nicht genügen würde, da ich mir mangels Kenntnis keine Meinung bilden kann (und auch gar nicht will).

Aber Du scheinst hierzu offensichtlich in der Lage zu sein.
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Granuaile
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Beitrag von Granuaile »

Dottore Cusamano hat geschrieben: Ich persönlich hoffe, dass es Weihbischof Woelki wird.
Das ist unrealistisch. Angesichts der hohen Bedeutung des Bischofsitzes wird Erzbischof von Köln wohl wieder ein erfahrener Diözesanbischof einer anderen Diözese werden. So war es beim früheren Bischof von Berlin, Meissner, der nach Köln versetzt wurde. Und so handhabte es der Papst bei der Besetzung des Erzbischofsamtes von München und Freising - Marx wechselte von Trier nach München. (Natürlich gibt es Ausnahmen, wie beispielsweise, als in den 70er-Jahren der "einfache" Priester und Uniprofessor Ratzinger direkt zum Erzbischof von München ernannt wurde. Doch Josef Ratzinger / Benedikt XVI. war und ist eine Ausnahmeerscheinung.)

maliems
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Beitrag von maliems »

@Dottore Cusamano
Ich meine durchaus nicht den Inhalt der Promotion, sondern die Frage, wie der Inhalt zustandegekommen ist.

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