Kritik an der Seligsprechung von JPII

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civilisation
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von civilisation »

Bischof Müller (Regensburg) ist in den letzten Tagen mal wieder sehr angriffslustig. Heute wirft er Heiner Geißler eine "hysterische Kampfrhetorik" vor.

Hysterische Kampfrhetorik“
Regensburger Bischof greift Geißler wegen Papst-Kritik an
http://www.domradio.de/aktuell/7348/hy ... torik.html
daraus:
Geißler wisse offenbar „über eine geheime Informationsquelle“ genau, was Jesus heute sagen würde, schreibt Müller in einem Beitrag für der „Zeit“-Beilage „Christ & Welt“. Geißler hatte vor zwei Wochen die Seligsprechung von Johannes Paul II. kritisiert. Dieser Papst habe die Armen in Lateinamerika in ihrem Kampf gegen Unterdrückung „verraten“.
In seinem Kampf gegen die Befreiungstheologie habe der polnische Papst den diktatorischen Regimes noch einen Rechtfertigungsgrund für die brutale Ausbeutung und Entrechtung der Armen geliefert. Der frühere CDU-Generalsekretär hatte gemeinsam mit 35 Unterzeichnern eines ökumenischen Aufrufes gefordert, den verstorbenen Erzbischof von San Salvador, Oscar Romero, heilig zu sprechen. Romero war 198 während eines Gottesdienstes ermordet worden.


Meine Meinung dazu: Einen Satz "heiße Ohren" hat Heiner Geißler schon längst verdient. ;)

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Yeti
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von Yeti »

civilisation hat geschrieben:Bischof Müller (Regensburg) ist in den letzten Tagen mal wieder sehr angriffslustig. Heute wirft er Heiner Geißler eine "hysterische Kampfrhetorik" vor.

Hysterische Kampfrhetorik“
Regensburger Bischof greift Geißler wegen Papst-Kritik an
http://www.domradio.de/aktuell/7348/hy ... torik.html
daraus:
Geißler wisse offenbar „über eine geheime Informationsquelle“ genau, was Jesus heute sagen würde, schreibt Müller in einem Beitrag für der „Zeit“-Beilage „Christ & Welt“. Geißler hatte vor zwei Wochen die Seligsprechung von Johannes Paul II. kritisiert. Dieser Papst habe die Armen in Lateinamerika in ihrem Kampf gegen Unterdrückung „verraten“.
In seinem Kampf gegen die Befreiungstheologie habe der polnische Papst den diktatorischen Regimes noch einen Rechtfertigungsgrund für die brutale Ausbeutung und Entrechtung der Armen geliefert. Der frühere CDU-Generalsekretär hatte gemeinsam mit 35 Unterzeichnern eines ökumenischen Aufrufes gefordert, den verstorbenen Erzbischof von San Salvador, Oscar Romero, heilig zu sprechen. Romero war 198 während eines Gottesdienstes ermordet worden.


Meine Meinung dazu: Einen Satz "heiße Ohren" hat Heiner Geißler schon längst verdient. ;)
Einfach nur die Höchststrafe für Profilneurotiker (in seinem Fall auch ein pathologisches Maß an Altersnarzissmus): ignorieren.

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Melody
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von Melody »

Das fiel mir gerade durch die aktuelle Ausgabe der Kölner Kirchenzeitung auf, Predigt von Kardinal Meisner anlässlich einer Dankmesse zur Seligsprechung:

http://www.erzbistum-koeln.de/modules/n ... _236.html
Zu Beginn seiner Predigt schlug der Kardinal zwischen Benedikt XVI. und Johannes Paul II. auch den Bogen: „Wie es im Jahr 25 unmittelbar nach der Wahl von Kardinal Ratzinger zum Papst in Deutschland hieß: „Wir sind Papst“, so können wir sicher im Hinblick auf die Seligsprechung von Papst Johannes Paul II. am 1. Mai 211 in Rom sagen: „Wir sind selig“.
Aha... :hmm:
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Sascha B.
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von Sascha B. »

Wenn ich eh bereits Selig bin kann ich ja auch ruhig Sündigen. Dürfte ja nichts mehr vermasseln. :pfeif:
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

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Quasinix
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von Quasinix »

Oder wie Luther sagte: "Glaube fest und sündige fester"... Aber nach JP2 genügt ja bereits das Gezeugtwerden zur Erlangung der Gotteskindschaft.
Haltet die Welt an, ich will aussteigen!

civilisation
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von civilisation »

Nun hat Rom auch eine JPII-Statue.

Bild

Aus dem Video http://gloria.tv/?media=158212

Soll das Loch da die Lücke darstellen, die er hinterlassen hat? :pfeif:

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Sempre
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von Sempre »

In der Basílica San José de Flores, Buenos Aires, Argentinien, hat man zum Empfang des Nuntius einfach eine Statue vom hl. Papst Pius X. umgespachtelt und lackiert, so dass es jetzt eine Statue vom sl. Johannes Paul II. sein soll:

Bild

Bild

Weitere Detailfotos von der Statue und von der Zeremonie hier und hier.

Gruß
Sempre
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

Vulpius Herbipolensis
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von Vulpius Herbipolensis »

Naja, mich hat ſie trotzdem ſofort an St. Pius X. erinnert. :hmm:
Domum superborum demolietur Dominus.

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anneke6
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von anneke6 »

Ich wäre wohl nicht auf die Idee gekommen, wenn man es mir nicht gesagt hätte. Aber mir ist gleich aufgefallen, daß das nicht der kreuzförmige Fischerring von JPII ist, den die Statue trägt. Außerdem war JPII zu den Zeiten, in denen er noch gerade stehen konnte, deutlich schlanker.
???

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cantus planus
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von cantus planus »

civilisation hat geschrieben:Nun hat Rom auch eine JPII-Statue.

Bild

Aus dem Video http://gloria.tv/?media=158212

Soll das Loch da die Lücke darstellen, die er hinterlassen hat? :pfeif:
Wie schön! Die Figur hat nicht die geringste Ähnlichkeit mit dem Papst, sondern eher mit Mussolini:

Bild

Das ist wohl ein Fehlgriff wie jene Darstellung Benedikts XVI. in New York: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=46312#p46312
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civilisation
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von civilisation »

Ich habe diesen Kopf der Statue noch mal aus dem Video herauskopiert.

Bild

In der Tat - nur geringe bis gar keine Ähnlichkeit.

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cantus planus
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von cantus planus »

Mussolini. Sag ich doch. Mit einem leichten Chruschtschow-Anklang. :achselzuck:
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anneke6
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von anneke6 »

Es ist die Augenpartie, die JPII (als Statue) von Mussolini (als Foto) unterscheidet…diese Art zu gucken hatte der verstorbene Papst oft gezeigt…hat sich mir sehr eingeprägt, denn mein Großvater väterlicherseits hat fast immer so geguckt.
???

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Sursum Corda
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von Sursum Corda »

Ich hatte schon befürchtet, das Ding sei ein Prototyp für die neuen Postenhäuschen der Schweizergarde...
Der Standort ist gut gewählt. Am Bahnhof fahren auch viele Busse ab, als Wartehäuschen wäre sie also durchaus geeignet, wenn auch ein wenig überteuert. Insgesamt regt sie doch sehr zur Auseinandersetzung mit moderner Kunst an. Ich beginne mal mit einem Interpretationsversuch:
"Selig die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich."
Warum sind die geistig Armen so selig? Nun, wenn ihr Kopf, da geistig arm, total hohl ist, kann der Hl. Geist ihn umso leichter mit seinem Wirken ausfüllen. Insofern haben sie dem "normalen" etwas voraus. Und diese Statue ist nun total hohl, das könnte auch als Anspielung auf die dargestellte Persönlichkeit verstehen/missverstehen...?!
Auf, eilen liebentzündet, auch wir zum heil'gen Streit! Der Herr, der's Haus gegründet, uns ew'gen Sieg verleiht.

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Yeti
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von Yeti »

Über die ex cathedra sprechende Geiß(l)e(l)er Gottes. Ein guter Artikel, bis auf die naive Verwunderung über die angeblich gute Ausbildung dieses Mannes.
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new
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von new »

Schaut Euch mal

http://www.internetpfarre.de/blog/archi ... ESIAE.html

an. Daraus:
(...) Wie Pater Lombardi richtig festhält, ist diese Bestimmung sehr wichtig. Sie richtet sich sowohl gegen sedisvakantistische Grüppchen als auch gegen fanatische Gruppen und Einzelpersonen, welche den Jurisdiktionsprimat des Heiligen Vaters theoretisch und/oder praktisch mißachten. Derzeit sind von dieser Bestimmung daher auch nicht wenige Sympathisanten der Priesterbruderschaft St. Pius X. betroffen. Aber auch Personen, die sich öffentlich mit der gesamten Linie eines anonymen Portals und seinen Verhetzungstendenzen identifizieren, vor allem die Redakteure und Anhänger, sind somit als Bittsteller ausnahmslos ausgeschlossen. Dieses Portal hat die Seligsprechung von Papst Johannes Paul II. - um nur ein Beispiel zu nennen - in derart krasser Weise verunglimpft und als illegitim hingestellt, daß angenommen werden muß, der regierenden Papst werde in maßgeblichen Regierungsbereichen mißachtet. (Damit leistet dieses Portal - auch wenn es dies abstreiten sollte - sedisvakantistischen Tendenzen und Überlegungen, die gerade im "traditionalistischen Sektor" immer wieder als Virus auftreten, Vorschub.) Überhaupt ist aktuell die Stellung eines Gläubigen oder einer Gruppe zur legitimen Seligsprechung von Johannes Paul II. ein sehr praktisches Prüfkriterium. Wären solche nicht in voller Einheit mit der Katholischen Kirche stehenden Antragsteller zugelassen, "wäre dies tatsächlich in offenem Widerspruch zum Ziel der 'Versöhnung' des Motu proprio selbst." (Natürlich gilt dies alles auch analog für die möglichen Zelebranten selbst, wie es auch im Zusammenahng mit der nachfolgenden Nummer 2 [a] deutlich wird.) (...)
Also Hw. Phytlik glaubt, dass man den Jurisdiktionsprimat des Papstes missachtet, wenn man sich über die Eiligsprechung wundert und gewisse seltsame Dinge im Vergleich zu Heiligsprechungen früherer Jahre feststellt?

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Melody
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von Melody »

@new
Dies hab ich genau zum selben Zeitpunkt entdeckt wie Du und überlegte gerade, in welchem Thread ich darauf hinweise...
Bin nämlich gerade fassungslos...
Allmählich kotzt es mich so dermaßen an, wie manche meinen, diese eine Seligsprechung als Maß aller katholischen Dinge aufbauschen zu können und daraus eine mögliche Nähe zum Sedisvakantismus und alle möglichen anderen Dinge, wie katholisch man nun sei oder ob man überhaupt noch katholisch sei und welche Rechte man noch habe, davon ableiten zu können oder nicht...

Meine Güte, wir haben unzählige Selige und Heilige. Mir reicht es.

Nachtrag:
Alexius hatte nämlich unter diesen Beitrag (http://www.kath.net/detail.php?id=3155 ) - der ein eigenes hier nicht zu diskutierendes Thema [Punkt] - folgendes kommentiert:
Habe Kommentar zu Universae Ecclesiae
in der ersten Version fertiggestellt. Darin nehme ich auch zur Thematik Stellung. Ganz praktisch kann man aktuell folgendes Prüfkriterium anwenden, ob Bittsteller für die ältere Form geeignet sind: lehnen sie die Seligsprechung von Papst Johannes Paul II. ab, dann lehnen sie wohl auch wesentliche Regierungsbereiche des Papstes ab. Damit fallen nicht nur Sedisvakantisten weg, sondern auch manche Sympathisanten der Piusbruderschaft und auch jene, die sich mit einem anonymen Portal identifzieren, welches massiv gegen den seligen Johannes Paul II. gehetzt hat.
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lifestylekatholik
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von lifestylekatholik »

Melody hat geschrieben:Dies hab ich genau zum selben Zeitpunkt entdeckt wie Du und überlegte gerade, in welchem Thread ich darauf hinweise...
Bin nämlich gerade fassungslos...
Nicht so wichtig nehmen. Einmal um’n Block laufen. Sich über den schönen Sonnenschein freuen. Ablegen.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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cantus planus
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von cantus planus »

new hat geschrieben:Schaut Euch mal

http://www.internetpfarre.de/blog/archi ... ESIAE.html

an. Daraus:
(...) Wie Pater Lombardi richtig festhält, ist diese Bestimmung sehr wichtig. Sie richtet sich sowohl gegen sedisvakantistische Grüppchen als auch gegen fanatische Gruppen und Einzelpersonen, welche den Jurisdiktionsprimat des Heiligen Vaters theoretisch und/oder praktisch mißachten. Derzeit sind von dieser Bestimmung daher auch nicht wenige Sympathisanten der Priesterbruderschaft St. Pius X. betroffen. Aber auch Personen, die sich öffentlich mit der gesamten Linie eines anonymen Portals und seinen Verhetzungstendenzen identifizieren, vor allem die Redakteure und Anhänger, sind somit als Bittsteller ausnahmslos ausgeschlossen. Dieses Portal hat die Seligsprechung von Papst Johannes Paul II. - um nur ein Beispiel zu nennen - in derart krasser Weise verunglimpft und als illegitim hingestellt, daß angenommen werden muß, der regierenden Papst werde in maßgeblichen Regierungsbereichen mißachtet. (Damit leistet dieses Portal - auch wenn es dies abstreiten sollte - sedisvakantistischen Tendenzen und Überlegungen, die gerade im "traditionalistischen Sektor" immer wieder als Virus auftreten, Vorschub.) Überhaupt ist aktuell die Stellung eines Gläubigen oder einer Gruppe zur legitimen Seligsprechung von Johannes Paul II. ein sehr praktisches Prüfkriterium. Wären solche nicht in voller Einheit mit der Katholischen Kirche stehenden Antragsteller zugelassen, "wäre dies tatsächlich in offenem Widerspruch zum Ziel der 'Versöhnung' des Motu proprio selbst." (Natürlich gilt dies alles auch analog für die möglichen Zelebranten selbst, wie es auch im Zusammenahng mit der nachfolgenden Nummer 2 [a] deutlich wird.) (...)
Also Hw. Phytlik glaubt, dass man den Jurisdiktionsprimat des Papstes missachtet, wenn man sich über die Eiligsprechung wundert und gewisse seltsame Dinge im Vergleich zu Heiligsprechungen früherer Jahre feststellt?
Man solle die Aussagen Dr. Pytliks nicht zu ernst nehmen. Leider kam derlei auch von Leuten wie Prof. Spindelböck. Würden die Herren einmal gründlich recherchieren, kämen sie rasch drauf, dass ihre Thesen unhaltbar sind. Eine Seligsprechung bestätigt, dass jemand nun von jedem verehrt werden darf (sic!), der das möchte. Nicht mehr, und auch nicht weniger.

Der Respekt vor den päpstlichen Entscheidungen gebietet, dass man sich nach der erfolgten Seligsprechung zurückhält, insbesondere öffentlich, was jedoch nicht einschließt, objektive Mißstände eines Pontifikats nicht mehr beim Namen nennen zu dürfen.

Dass diese neokonservative Fraktion jeden Papstkritiker gleich zum Sedisvakantisten erklärt, habe ich neulich auch auf Facebook erleben müssen. Leider grassiert in unserer Kirche ein neuer und ungesunder Papalismus wie die Grippe. Das ist freilich kein Erbe des vergangen Pontifikats, sondern begann schon unter Pius XII. Gott sei's geklagt.
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Melody
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von Melody »

cantus planus hat geschrieben:Leider kam derlei auch von Leuten wie Prof. Spindelböck.
Link bitte?!
Von dem hab ich das bislang überlesen...
Möchte kaum glauben, dass der auch dazu gehört... :(
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cantus planus
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von cantus planus »

Melody hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Leider kam derlei auch von Leuten wie Prof. Spindelböck.
Link bitte?!
Von dem hab ich das bislang überlesen...
Möchte kaum glauben, dass der auch dazu gehört... :(
Warum nicht?

Einen Link kann ich dazu nicht bieten. Man findet das in verschiedensten Beiträgen von ihm auf Facebook.
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Melody
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von Melody »

cantus planus hat geschrieben:Warum nicht?

Einen Link kann ich dazu nicht bieten. Man findet das in verschiedensten Beiträgen von ihm auf Facebook.
Warum? Weil ich hoffte, zumindest diesem sei von Gott etwas mehr Intelligenz und damit verbundene Objektivität geschenkt. Diese Beweihräucherung von JPII ist ja nicht mehr auszuhalten. Noch nie wurde so ein Theater um eine Selig- oder Heiligsprechung veranstaltet, an der man plötzlich meint, Gut und Böse voneinander scheiden zu können, so wie Tag und Nacht voneinander geschieden sind...

Wie gesagt, muss ich überlesen haben.
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cantus planus
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von cantus planus »

Du hast eine komplette innerkirchliche Entwicklung "überlesen", die gemeinhin als "neokonservativ" bezeichnet wird, deren Hauptmedium im deutschen Sprachraum kath.net ist und durch einen ganz neuen Caesaropapalismus auffällt, den es in der Kirche so nie gegeben hat, während die Glaubensgrundsätze lediglich bis zum II. Vaticanum zurückreichen und jede theologische Diskussion sich an moralischen Fragen aufhängt. Die Grundlagen fehlen da gelegentlich, was leider auch Dr. Spindelböck betrifft. Der ist allerdings - abgesehen von gelegentlichen blinden Flecken - durchaus lesenswert. Das möchte ich klarstellen, bevor es zu Mißverständnissen kommt.
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von anneke6 »

Cantus hat die Situation gut beobachtet. ;)
Ich rechne Josef Spindelböck aber hoch an, daß er sich von dem Medjugorje-Enthusiasmus rundum kath.net distanziert. War jedenfalls noch so, als ich das letzte Mal etwas von ihm zu diesem Thema las.
???

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cantus planus
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von cantus planus »

anneke6 hat geschrieben:Ich rechne Josef Spindelböck aber hoch an, daß er sich von dem Medjugorje-Enthusiasmus rundum kath.net distanziert. War jedenfalls noch so, als ich das letzte Mal etwas von ihm zu diesem Thema las.
Prof. Spindelböcks Aussagen sind zu mindestens 95% sehr empfehlenswert. :ja:

(Womit er weit über dem Durchschnitt akademischer Theologen liegt, und leider auch von Leuten wie Weihbischof Laun, der sich nur zu zwei Themen kompetent zu äußern vermag: Homosexualität und Abtreibung. Der Rest ist grotesker Murks. Neokonservativismus in Reinform eben.)
Zuletzt geändert von cantus planus am Freitag 20. Mai 2011, 15:08, insgesamt 1-mal geändert.
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obsculta
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von obsculta »

cantus planus hat geschrieben:Du hast eine komplette innerkirchliche Entwicklung "überlesen", die gemeinhin als "neokonservativ" bezeichnet wird, deren Hauptmedium im deutschen Sprachraum kath.net ist und durch einen ganz neuen Caesaropapalismus auffällt, den es in der Kirche so nie gegeben hat, während die Glaubensgrundsätze lediglich bis zum II. Vaticanum zurückreichen und jede theologische Diskussion sich an moralischen Fragen aufhängt. Die Grundlagen fehlen da gelegentlich, was leider auch Dr. Spindelböck betrifft. Der ist allerdings - abgesehen von gelegentlichen blinden Flecken - durchaus lesenswert. Das möchte ich klarstellen, bevor es zu Mißverständnissen kommt.

:daumen-rauf:

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Melody
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von Melody »

cantus planus hat geschrieben:...Caesaropapalismus...
Bitte WAS?! :achselzuck:
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taddeo
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von taddeo »

Melody hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:...Caesaropapalismus...
Bitte WAS?! :achselzuck:
http://de.wikipedia.org/wiki/C%C3%A4saropapismus

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Wim1964
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von Wim1964 »

cantus planus hat geschrieben:Man solle die Aussagen Dr. Pytliks nicht zu ernst nehmen. Leider kam derlei auch von Leuten wie Prof. Spindelböck. Würden die Herren einmal gründlich recherchieren, kämen sie rasch drauf, dass ihre Thesen unhaltbar sind. Eine Seligsprechung bestätigt, dass jemand nun von jedem verehrt werden darf (sic!), der das möchte. Nicht mehr, und auch nicht weniger.

Der Respekt vor den päpstlichen Entscheidungen gebietet, dass man sich nach der erfolgten Seligsprechung zurückhält, insbesondere öffentlich, was jedoch nicht einschließt, objektive Mißstände eines Pontifikats nicht mehr beim Namen nennen zu dürfen.

Dass diese neokonservative Fraktion jeden Papstkritiker gleich zum Sedisvakantisten erklärt, habe ich neulich auch auf Facebook erleben müssen. Leider grassiert in unserer Kirche ein neuer und ungesunder Papalismus wie die Grippe. Das ist freilich kein Erbe des vergangen Pontifikats, sondern begann schon unter Pius XII. Gott sei's geklagt.
:daumen-rauf: *like*

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Peregrin
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von Peregrin »

Wim1964 hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Man solle die Aussagen Dr. Pytliks nicht zu ernst nehmen. Leider kam derlei auch von Leuten wie Prof. Spindelböck. Würden die Herren einmal gründlich recherchieren, kämen sie rasch drauf, dass ihre Thesen unhaltbar sind. Eine Seligsprechung bestätigt, dass jemand nun von jedem verehrt werden darf (sic!), der das möchte. Nicht mehr, und auch nicht weniger.

Der Respekt vor den päpstlichen Entscheidungen gebietet, dass man sich nach der erfolgten Seligsprechung zurückhält, insbesondere öffentlich, was jedoch nicht einschließt, objektive Mißstände eines Pontifikats nicht mehr beim Namen nennen zu dürfen.

Dass diese neokonservative Fraktion jeden Papstkritiker gleich zum Sedisvakantisten erklärt, habe ich neulich auch auf Facebook erleben müssen. Leider grassiert in unserer Kirche ein neuer und ungesunder Papalismus wie die Grippe. Das ist freilich kein Erbe des vergangen Pontifikats, sondern begann schon unter Pius XII. Gott sei's geklagt.
:daumen-rauf: *like*
Daß die Päpste unter Gejohle der Massen einander seriell heiligsprechen, paßt gut in dieses Bild.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Melody
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Re: Kritik an der Seligsprechung von JPII

Beitrag von Melody »

cantus planus hat geschrieben:Einen Link kann ich dazu nicht bieten. Man findet das in verschiedensten Beiträgen von ihm auf Facebook.
Hab übrigens mittlerweile nachgelesen... bei solchen Aussagen dreht es mir den Magen um, aber er bleibt zumindest noch insgesamt im direkten Dialog dann sachlicher als gewisse andere Leute...
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