Heilige des Tages

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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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15. November: Hl. Desiderius, Bischof von Cahors
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Desiderius, (15. Nov.), franz. St-Didier oder Géry, Bischof von Cahors, wurde in dem Bezirke von Albi gegen das J. 580 aus einer altgallischen Familie geboren und mit seinen zwei Brüdern Rusticus und Siagrius am Hofe Clotars II. erzogen. Der hl. Desiderius machte große Fortschritte in den Wissenschaften, lebte am Hofe wie der strengste Ordensmann und vervollkommnete sich immer mehr durch den Umgang mit den hhl. Männern, die gleichfalls am Hofe sich befanden, nämlich mit den hhl. Arnulphus, Audoënus (Dado) und Eligius. Zum Nachfolger seines Bruders Rusticus im Bisthum Cahors erwählt, widmete er sich mit ganzer Seele seinem erhabenen Amte und arbeitete unermüdlich an der Ausrottung des Lasters. Sein hohes Alter und seine Körpergebrechen mahnten ihn endlich an sein herannahendes Ende. Er machte sein Testament, worin er seine Kirche zur Erbin einsetzte und ihr den Unterhalt der Armen anempfahl, und starb in dem Bezirke von Albi am 15. Nov. 654. Sein Leib wurde nach Cahors gebracht und in der Kirche zum hl. Amandus beigesetzt. (El., But.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

15. November: Hl. Findan, Mönch
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Findanus (Fintanus), Mon. (15., al. 25. 29. Nov.) Der hl. Findan ist aus edlem Geblüte in der Provinz Leinster (Lagenia) in Irland im J. 800 entsprossen, und übte schon in früher Jugend ein heroisches Werk der Liebe, indem er mit eigener Lebensgefahr seine Schwester aus der Sklaverei der Normannen befreite. Später kam er selbst in die Sklaverei und kämpfte auf dem Schiffe bei einem entstandenen Streite so heldenmüthig für seinen Herrn, daß ihm dieser die Freiheit versprach. Da das Schiff auf einer Insel landete, machte Findan das Gelübde, die Gräber der Apostel zu besuchen, warf sich in die Fluthen des Meeres und schwamm nach der Küste von Schottland, wo er zwei Jahre verweilte, pilgernd von einem Orte der Andacht zum andern. Um sein Gelübde zu erfüllen, bestieg er endlich ein Schiff, das nach Gallien segelte. Er begab sich nun vor Allem nach Tours zu der Grabstätte des hl. Martinus, und zog von dort noch weiter durch Frankreich, durch einen Theil von Deutschland, die Lombardie und Italien. Endlich kam er nach Rom unter vielen Beschwerden und Entsagungen. Nachdem er dort seine Andacht verrichtet hatte, nahm er seinen Rückweg über die rhätischen Alpen, hielt sich einige Zeit im Kloster Pfeffers (Fabarium) auf, kam hierauf in die Burg des Grafen Wolfenus, eines Stifters der Abtei Rheinau bei Schaffhausen, und blieb vier Jahre bei ihm, erbauend Alle im Hause, die seines gottseligen Wandels gewahr wurden. – Im J. 851 trat er in Rheinau als Ordensgenosse selbst ein, wo er durch seinen Gehorsam, seine Demuth und Herzensreinheit zur Hebung der Zucht überaus viel beitrug. Seine Abtödtung stand mit seiner Nächstenliebe im schönen Einklang. Er entzog sich, mit Erlaubniß des Abtes, im ersten Jahre den vierten Theil seines Brodes, um es den Armen zu geben, im zweiten die Hälfte, im dritten drei Viertheile, so daß er fortan nur den vierten Theil für sich behielt. Er wachte gar gerne bei der Nacht im Gebete, und war ein besonders eifriger Verehrer Mariens. Gott überhäufte ihn mit vielen Gunstbezeugungen in Gesichten und Erscheinungen. Nach fünf Jahren fühlte er sich gedrungen, sich ganz von Allem abzuschließen und in einer Klause zu leben, um im vollen Sinne sagen zu können: »Ich lebe, aber nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir.« Der Abt ließ ihm daher eine Zelle an der linken Seite des Klosters bauen – mit zwei Fenstern, wovon eines gegen die Kirche, das andere gegen den Rhein schaute, durh welches letztere er die Speisen empfing und hinwiederum an die Armen vertheilte. In dieser Zelle lebte er 22 Jahre, und war Lehrer, Führer und Tröster von Tausenden, die zu ihm hinströmten. Als er später im Auftrag seines Abtes die Gebeine des hl. Blasius, welche Graf Wolfen im J. 855 in Rom von Papst Leo IV. erhalten und nach Rheinau geschenkt, in das neugegründete Priorat an der Alb auf dem Schwarzwalde, aus welchem später das berühmte fürstliche Stift St. Blasien entstand, gebracht hatte, und von da wieder zurückgekehrt war, bereitete er sich mehr als je auf den Tod vor, der endlich am 15. Nov. 878 in seinem 78. Lebensjahre erfolgte. Er wurde nach seinem Tode sogleich als Heiliger verehrt, im 11. Jahrhundert aber gleich den hhl. Meinrad, Othmar und Wiborada in das Album der Heiligen aufgenommen. Lechner und Sintzel geben den Heiligen am 15., Butler am 25. November. Im Proprium von Chur, welches uns durch verehrte Hand zugesendet wurde, ist sein Fest sub ritu semid. am 29. Nov. (But., Lech.)
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

15. November: Hl. Joseph Pignatelli, Priester
Wikipedia hat geschrieben:Joseph Pignatelli (* 27. Dezember 1737 in Saragossa, Spanien; † 15. November 1811 in Neapel, Italien) war ein spanischer Jesuit und Priester. Er ist ein Heiliger der katholischen Kirche. Joseph wurde 16-jährig Mitglied des Jesuitenordens. Nach absolvierten Studien der Theologie und Philosophie in Saragossa, empfing er 1762 die Priesterweihe. Als 1767 die spanische Regierung alle Jesuiten aus dem Land auswies, schloss er sich den anderen 400 Ordensangehörige an, die auf einer Schiffsfahrt von Spanien ins Exil nach Korsika und nach Italien verschleppt wurden. Ab der offiziellen Auflösung des Jesuitenordens im Jahr 1773 von Papst Clemens XIV., wirkte er als Diözesanpriester in Bologna. 1793 gründeten Jesuiten aus Russland, wo die Ordensprovinz noch bestand, eine Kommunität in Colorno erstmals wieder, wo Joseph seine Gelübde erneuern konnte. 1799 wurde er Novizenmeister in Colorno. 1803 wurde Joseph zum Provinzial von Italien ernannt. Damit konnte er wieder mit all seinen Kräften an der Wiederherstellung des Ordens mitwirken. Dank seines Wirkens war ab 1807 die Ordensgemeinschaft in Sizilien wieder tätig. Er starb drei Jahre vor der vollkommenen Zulassung des Ordens. Joseph wurde von Papst Pius XI. 1933 selig- und 1954 von Papst Pius XII. heiliggesprochen.
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

15. November: Hl. Leopold, Markgraf von Österreich
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Leopoldus, Marchio Austriae, Conf. (15. Nov.) Der hl. Markgraf Leopold von Oesterreich, aus dem Geschlechte der Babenberger, der IV. dieses Namens, wegen seiner Gottesfurcht schon von Jugend auf der Fromme genannt, war ein Sohn des Markgrafen Leopold III. und seiner Gemahlin Itta, einer Tochter des Kaisers Heinrich III. Er wurde am 29. Sept. 1073 geboren zu Mölk, wo seine Vorältern residirten, und erhielt seine Erziehung von seiner frommen Mutter unter dem Einflusse des berühmten sel. Bischofs Altmann (s. B. Altmannus) von Paßau, wie Dr. Schrödl, den wir hier öfter benützten, bei W.W. (VI. 480) angibt. »In seiner Jugend«, heißt es in den Lectionen des Breviers, »leuchteten in ihm Gottesfurcht, höchste Unbescholtenheit des Lebens, Enthaltsamkeit und Demuth, im späteren Alter aber Gerechtigkeit, Barmherzigkeit. Weisheit und vorzüglicher Eifer für die Religion«, da er aus der Anhörung und Betrachtung des göttlichen Wortes gelernt hatte, daß es nur Ein göttliches Gesetz gebe für Hohe und Niedere. Als er im J. 1096 nach dem Tode seines Vaters die Zügel der Regierung ergreifen mußte, suchte er Allen Gutes zu thun und so viel möglich die öffentlichen Lasten zu mindern, um dadurch seine Unterthanen zu gewinnen und zu wahren Christen heranbilden zu können. Als damals eben die ersten Kreuzfahrer durch Oesterreich und Ungarn nach Palästina zogen, versah er sie mit Speis und Trank, und sendete an Gottfried von Bouillon so viel Geld, daß damit 300 Reiter auf ein Jahr unterhalten werden konnten. Um das J. 1101 erbaute er auf der letzten von der Donau herauf sich erhebenden Höhe des Kahlengebirges (noch jetzt Leopoldsberg genannt) eine Burg und St. Georgs-Kapelle und verlegte hieher seine Residenz, wodurch er den ersten Grund zu dem Glanze der nicht fernen Stadt Wien legte, die zwar damals schon bestand, aber durch die Ungarn ganz herabgebracht war. Im J. 1105 erklärte er sich in dem zwischen Kaiser Heinrich IV., den der Papst mit dem Banne belegt hatte, und dessen Sohn Heinrich V. ausgebrochenen Bürgerkriege für den Letzteren, weil ihm nach Butler seine Sache damals minder gehässig erschien. Am 1. Mai 1106 verehelichte er sich zu Melk mit Agnes, der Tochter des Kaisers Heinrich IV. und Wittwe des Herzogs Friedrich von Schwaben, von welchem sie zwei Söhne hatte – den nachmaligen Kaiser Konrad III., der im J. 1152 zu Bamberg starb, und den Herzog Friedrich, den Vater des Kaisers Friedrich Barbarossa. Agnes wollte an allen gottseligen Werken ihres Gemahls Theil nehmen. Sie lasen mit einander die heil. Schrift, standen zur Nachtszeit zum Gebete und zur Betrachtung des göttlichen Gesetzes auf. Daß er auch muthig war, zeigte er öfter, besonders aber da er im J. 1117 die in Oesterreich eingefallenen Ungarn tapfer zurückschlug. Im J. 1125 brachten nach dem Tode des Kaisers Heinrich V. die zu Mainz versammelten Fürsten drei Herren in Vorschlag, aus denen der Kaiser gewählt werden sollte. Unter diesen war auch unser hl. Markgraf Leopold, welcher aber unter Thränen bat, daß man ihn mit dieser Würde verschonen wolle. Als dann Herzog Lothar von Sachsen zum Kaiser gewählt wurde, blieb ihm der hl. Leopold treu ergeben und begleitete ihn auch auf seinem Zuge nach Italien. Heimgekehrt lebte er wieder ganz für die Regierung seines Landes und die Ausübung guter Werke, wobei seine Gemahlin ihn getreulich unterstützte. Im J. 1127 stiftete Leopold das Cistercienserkloster zum heil. Kreuz nahe bei dem Schlosse Leopoldsberg, wo er seinen Hof hatte. Da er und seine Gemahlin ihrem innigsten Verlangen, unausgesetzt das Lob des Herrn am Fuße der Altäre singen zu können, nicht nachzukommen vermochten, gründeten sie das Stift Kloster-Neuburg bei Wien, damit die dortigen Mönche an ihrer Stelle diesen heiligen Beruf erfüllten. Schon im J. 1106 hatte Leopold dort den Bau einer Collegiatkirche für 12 Säcular-Chorherren und einen Propst begonnen, und zwar auf dem Platze, wo er auf der Jagd den Schleier wieder gefunden, welchen eines Tages, da Leopold und Agnes eben von der Burg auf ihr schönes Land herabschauten, ein Windstoß von dem Haupte seiner Gemahlin gerissen hatte. Im J. 1108 war der Bau vollendet; aber schon im J. 1114 ließ er durch den ersten Propst Otto I. den Grundstein zu einer größeren Basilica legen, die im J. 1136 eingeweiht wurde, nachdem er im J. 1133 Regular-Chorherren des heil. Augustin eingeführt hatte, welchen als erster Propst der sel. Hartmann (s. B. Hartmannus), nachmaliger Bischof von Brixen, vorstand. Die Stiftung des Klosters wurde von dem Probste und durch eine Urkunde Leopolds bestätigt, in welcher er sich Marchio Orientalis, d.i. Markgraf des Ost-Reiches, nannte. Nach einer ruhmvollen Regierung von 40 Jahren erfolgte endlich sein Tod am 15. Nov. 1136, der eine allgemeine Trauer im ganzen Lande verursachte. Sein Leichnam wurde zu Kloster-Neuburg beigesetzt, so wie auch der seiner Gemahlin Agnes, welche am 24. Sept. 1157 starb. Alljährlich ertheilte das Stift an seinem und seiner Gemahlin Todestage unter alle Armen, die sich einstellten, besondere Almosen, die aber seit mehreren Jahren nicht mehr abgegeben werden. Die Reliquien des Heiligen werden an seinem Festtage in einem silbernen Sarge der Verehrung ausgesetzt. Dieser Sarg mit dem Leibe des Heiligen, der fast 7 Schuh groß gewesen seyn muß, ist bei Raderus (III. 153), wo er auch Lupoldus heißt, abgebildet. Gott verherrlichte seinen Diener durch verschiedene Wunder, weßhalb Papst Innocenz VIII. ihn durch die Bulle vom 6. Jan. 1485 unter die Zahl der Heiligen setzte. Am 15. Febr. 1506 erfolgte die feierliche Erhebung seiner Reliquien in Gegenwart des Kaisers Maximilian I., welche Erhebung auch bei den Bollandisten am 15. Febr. (II. 805) erwähnt wird. Sie haben ihn auch am 15. Oct. (VII. 5), aber unter den Prätermissen mit dem Bemerken, daß er im Mart. Rom. am 15. Nov. steht. An diesem Tage wird er in Oesterreich als Patron verehrt. Im Propr. August., wo sein Fest ebenfalls gefeiert wird, ist es auf den 27. Nov. transferirt. – Von seiner Gemahlin Agnes hatte der hl. Leopold 19 Kinder, von welchen ihn 6 Söhne und 5 Töchter überlebten. Diese wurden mit verschiedenen Fürsten vermählt. Von den Söhnen starb nach Butler (XVI. 496) der Erstgeborne, Namens Albrecht, 6 Tage vor seinem Vater. Der Zweite, Heinrich mit dem Beinamen Jasomirgott (weil dieses sein gewöhnlicher Spruch war), ward Leopold's, des Drittgebornen, Nachfolger, der neben der Markgrafschaft Oesterreich auch das Herzogthum Bayern erhalten hatte. Heinrich baute die lange Zeit darniederliegende Stadt Wien wieder auf und verlegte dahin seine Residenz. Der Vierte, Ernst, starb als Jüngling von 18 Jahren. Der Fünfte, Otto, zuerst Abt von Morimund, dann Bischof von Freising, begleitete den Kaiser Konrad III., seinen Stiefbruder, in das heil. Land, verfaßte mehrere sehr geschätzte Bücher und starb im J. 1188. Der Sechste, Konrad, war zuerst Abt des Klosters zum heil. Kreuz in Oesterreich, dann Bischof von Paßau, endlich Erzbischof von Salzburg und starb im J. 1168 zu Admont in Steyermark. †

Quelle hat geschrieben:Allherrschender Gott, du hast dem heiligen Markgrafen Leopold für die Ausübung seines Amtes die Gaben deines Geistes geschenkt. Hilf uns, unsere Pflichten treu zu erfüllen, und nimm uns einst auf in dein himmlisches Reich.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

15. November: Hl. Luperius, Bischof von Verona
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Liberius, (15. Nov. al. 16. Dec.), auch Luperius und vielleicht Lupertus, ein Bischof von Verona, wird den Heiligen beigezählt, und sein Andenken am 15. November gefeiert, wie die Bollandisten am 16. April (II. 402) gelegenheitlich angeben. Sie nennen übrigens ein paar Zeilen vorher auch einen S. Luperius als Bischof dieses Sitzes, welcher am 16. Dec. gefeiert werde. Diesen haben sie aber im Elenchus am 15. Nov. Da bei Zedler im treffenden Verzeichnisse (47. 1518) kein Liberius, wohl aber dieser S. Luperius sich findet, so scheint Liberius eine Variante für Luperius zu seyn; kaum aber werden wir zwei verschiedene Bischöfe dieses Sitzes aus den abweichenden Namen zu machen haben. S. Luperius ist bei Zedler der 30. Bischof und wird, soviel man dort bemessen kann, im 5. Jahrhundert gelebt haben. Das 8. Jahrh. des Allg. Mart. (S. 581) dürfte ein Druckfehler seyn. †
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

15. November: Hl. Maclovius, Bischof von Aleth
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Maclovius, Ep. Conf. (15. Nov. al. 11. Juli.) Dieser hl. Bischof steht als Bekenner in der Bretagne in großem Ansehen. Bei Grevenus, Saussajus u. A. steht er (nach Jul. III. 178) am 11. Juli. Auch zu Rom steht er in Verehrung. Das Volk nennt ihn hier (Piazza II. 466) S. Mauto. Eine Variante in der Gall. chr. heißt ihn Machurus, eine andere Machutus. Seine Verdienste preist die Stadt St. Malo, die von ihm den Namen hat. Er war erster Bischof von Aleth (Aletha, in der bretagnischen Sprache Guich Alit). Ob er dem Orden des hl. Benedict angehört habe, wie Wion behauptet, ist (Febr. I. 249) nicht sicher. – Geboren am Ende des fünften Jahrhunderts als der Sohn eines edeln Bretonen, Namens Went oder Gwent und seiner Gattin Derwella, in der Nähe des Klosters Llan-Carvan, wurde er vom hl. Brendanus, Abt dieses Klosters, getauft. Eben dieser Heilige leitete auch seine Erziehung. Die künftige Heiligkeit des Maclovius und sein hoher Beruf zeigte sich schon in seiner Kindheit. Der Kleine schlief einst am Meeresufer, aber obwohl zu beiden Seiten die Brandung heftig tobte, berührten ihn die Wogen nicht. Er wurde Mönch in Guer (monasterium Danguernense), dessen Erbauung ihm (Gall. chr. XIV. 1016) von Einigen zugeschrieben wird, hierauf Priester und erster Bischof von Aleth. Er predigte in und um Aleth, erbaute Kirchen und vermehrte die Zahl der Priester (beiläufig um d.J. 560). Bei Piazza (l.c.) wird erzählt, daß das Volk, müde seiner Ermahnungen und Strafreden, sich gegen ihn auflehnte und ihn vertrieb, aber durch schwere Bedrängnisse gezwungen wurde, ihn zurückzurufen. Er hatte mittlerweile beim hl. Leontius, Bischof von Bordeaux, nicht bei Freculph oder Leontius von Saintes (Gall. chr. nova II. 1060), gastliche Aufnahme gefunden. Hieher kehrte er auch zurück, nachdem er dem bischöflichen Amte entsagt und dasselbe dem hl. Gudwalus (Gurwalus) übertragen hatte. Später kam der Bischofssitz von Aleth nach St. Malo. Der Heilige starb um das J. 565. Nach der Legende war ihm sein Tod durch einen Engel vorausgesagt worden. Einige (Gall. chr. XIV. 995) setzen seinen Tod viel später, ins J. 612 od. 627. Sein Nachfolger war der hl. Gurwallus. (S.d.) Seine Reliquien befanden sich lange in einer Kirche seines Namens außerhalb der Mauern von Saintes, bis sie im neunten Jahrh. nach St. Malo übertragen wurden. Dem gelehrten Baronius lagen, als er seine Anm. zum Mart. Rom. schrieb, über den Heiligen »Acten« vor, deren Anfang lautet: »der glorreiche Bekenner Christi« etc. (gloriosus Christi confessor etc.) Sein Cultus wurde durch den Papst Innocenz III. im J. 1203 kirchlich gut geheißen. †
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

15. November: Hl. Marinus, Bischof, und hl. Anianus, Diakon, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Marinus (Maurinus), Ep. et Anianus (Declanus) Diac. M. M. (1. Dec. al. 15. Nov.) Diese beiden Heiligen werden als Gefährten des hl. Virgilius von Salzburg (s.d.) angeführt. Sie stammten aus Irland. Der heil. Marinus war höchst wahrscheinlich Regionar- oder Chorbischof. Der heil. Theclan (Declan) wird bei Hundius Priester, sonst Diakon genannt. Im El. und sonst führt er den Namen Anianus. Er soll des hl. Marinus Neffe gewesen seyn. Man sagt, daß sie im Bisthum Freysing um die Mitte des 7. Jahrhunderts als Missionäre gewirkt, vorher aber sich Sendung und Vollmacht hiefür in Rom bei Papst Eugen I. (654 bis 657) erholt haben. Den Ort ihrer Niederlassung ziert seit Jahrhunderten eine Wallfahrtskirche, die ihnen zu Ehren erbaut wurde (Wilparting bei Miesbach). Obwohl sie größtentheils in strenger Zurückgezogenheit lebten, zogen sie doch von einer Zeit zur andern hinaus in die umliegenden Ortschaften, um die Lehre des Heils zu verkünden. So hatten sie vierzig Jahre im Dienste Gottes gelebt und gewirkt, als eines Tags, am 15. Nov. 697 eine Horde Räuber die Zelle des hl. Marianus überfiel und ihn aufforderte, ihnen die angeblich hier verborgenen Schätze herauszugeben. Da er versicherte, keine andern Schätze zu kennen, als die ihm im Himmel hinterlegten, so fingen sie an ihn zu mißhandeln und errichteten einen Scheiterhaufen, den sie anzündeten, worauf sie den hl. Marinus ins Feuer warfen. Für seine Mörder betend, verschied der Heilige. Zur Zeit dieses Ueberfalls lag der hl. Anianus krank in seiner Hütte. Er erhielt noch Kenntniß von dem Martertode des hl. Bischofs, nahm die hl. Wegzehrung und starb an demselben Tage. Sie wurden beide in einem Grabe bestattet. Als an demselben Wunder geschahen, erbaute man eine Kirche über dasselbe. Schon im 10. Jahrh. wird dieselbe urkundlich bezeugt. Da in der Folgezeit das Kloster Rott am Inn die hl. Leiber dieser Missionäre zu besitzen behauptete, wurde 1723 auf Befehl des Fürstbischofs von Freysing, Johannes Franz von Eckher, eine Nachgrabung und Untersuchung veranstaltet, und der Leichnam des hl. Anianus ganz, von dem des hl. Marinus nur etwa die Hälfte und dabei eine Menge Kohlen gefunden. Man nahm sie nach Freysing, um sie kostbar zu fassen; acht Jahre später wurden sie wieder nach Wilparting gebracht und seitdem hat die Verehrung der Gläubigen ununterbrochen fortgedauert. Auch im ehemaligen Kloster Neustift bei Freysing wurde ein hl. Bischof Marinus und dessen Diakon Theclanus verehrt. Man glaubte daselbst ihre Gebeine zu besitzen. Nach Jocham ist die Sache ungewiß, weßhalb es erlaubt seyn wird, beide Marinus für identisch zu halten. (But. Jocham).
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

15. November: Hl. Paduinus, Abt
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Paduinus, Abb. (15. Nov.). Der hl. Paduinus, frz. Pavin, war in der Landschaft Maine geboren, und weihte sich schon in früher Jugend Gott in Abgeschiedenheit von der Welt. Später wurde er Prior des Klosters zum heil. Vincentius bei Mans, das der hl. Bischof Domnolus hatte erbauen lassen. Der heil. Paduin verband mit seiner vorzüglichen Heiligkeit eine seltene Rednergabe. Als später der hl. Domnolus ein Kloster mit einem Spitale unter Anrufung der allerseligsten Jungfrau zu Beaugé stiftete, übergab er die Leitung desselben unserm Heiligen. Der hl. Paduin leuchtete seiner Genossenschaft mit dem Beispiele der Wachsamkeit, des Gebetes und der eifrigen Nächstenliebe, sowie der Bewahrung des Friedens bei allen äußern Zwischenfällen bis an das Ende seines Lebens voran, das am 15. Nov. um das Jahr 580 eintrat. Sein Name steht unter diesem Tage in den Martyrologien. (But. Mg.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

15. November: Hl. Raphael vom heiligen Josef Kalinowski, Priester
Wikipedia hat geschrieben:Raphael Kalinowski (Geburtsname Józef Kalinowski, Ordensname Raphael vom heiligen Josef; * 1. September 1835 in Wilna, Litauen; † 15. November 1907 in Wadowice, Polen) war ein polnischer Karmeliterpater. Er wird in der römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrt. Kalinowski war der Sohn eines Professors. Er trat in die Kaiserlich Russische Armee ein, wurde schließlich Offizier und leitete den Bau der Bahnstrecke von Kursk nach Odessa über Kiew. 1863 schloss er sich dem polnischen Volksaufstand an, wurde verhaftet, vor Gericht gestellt und zur Zwangsarbeit in sibirischen Bergwerken verurteilt. Nach zehn Jahren kehrte er in seine Heimat zurück, verließ sie jedoch bald wieder und begab sich nach Paris, wo er als Erzieher des Fürsten August Czartoryski wirkte. 1877 trat er in Graz den Unbeschuhten Karmeliten bei und erhielt dort den Ordensnamen „Raphael vom heiligen Josef“. Kalinowski studierte Theologie, wurde zum Priester geweiht und wirkte anschließend in Polen als Provinzvikar seines Ordens (er gilt als Wiederhersteller des Ordens in Polen) und als Missionar in Russland. Papst Johannes Paul II. sprach ihn 1983 in Krakau selig und 1991 heilig.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

15. November: Hl. Rochus Gonzales, Priester, Märtyrer
Wikipedia hat geschrieben:Roque González de Santa Cruz, auch Rochus Gonzales, (* 1576 in Asunción, Paraguay; † 15. November 1628 in Caaró bei São Miguel das Missões, Brasilien) war ein Jesuit, Missionar und Märtyrer und wurde 1988 kanonisiert. Roque González de Santa Cruz stiftete mehrere Jesuitenreduktionen (z.B. San Ignacio Miní) sowie die Städte Posadas und Encarnación. Zusammen mit seinem spanischen Ordensbruder Alonso Rodríguez S. J. wurde er am 15. November 1628 in Caaró (heute in der Provinz Corrientes in Argentinien) von dem Kaziken Ñezú ermordet. Am 17. November 1628 starb auch der spanische Jesuitenpater Juan de Castillo den Märtyrertod. Das Herz des heiligen Roque und der Speer, mit dem er getötet wurde, befinden sich heute in der Märtyrerkapelle in Asunción. Roque González de Santa Cruz wurde mit seinen Mitbrüdern Alonso Rodríguez und Juan de Castillo am 16. Mai 1988 von Johannes Paul II. in Asunción kanonisiert. [...] Der heilige Roque ist der Patron der Stadt Posadas in Argentinien und der Hauptstadt Asunción von Paraguay. Er ist der erste Heilige von Paraguay. [...]
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Beitrag von HeGe »

15. November: Hl. Sammonas, hl. Gurias und hl. Abibus, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. S. Sammonas, Gurias et Abibus, M. M. (15. Nov.). Die hhl. Sammonas und Gurias, welchen öfter auch der heil. Abibus beigefügt wird, weil er bald nach ihnen vollendete, litten unter dem Kaiser Diocletian in der »frommen und heiligen Stadt« Edessa in Mesopotamien. Schon unter dem Kaiser Trajan hatten hier der hl. Bischof Varsimäus, dann Sarbelius und dessen Schwester Barbea (s. dd.) den Glauben an Jesus mit ihrem Blute besiegelt. Die hhl. Sammonas und sein Lehrmeister Gurias wurden als besonders eifrige Glaubensprediger sogleich beim Beginne der Verfolgung unter Galerius ins Gefängniß geworfen. Ihre Marter war grausam und schrecklich. Nachdem eine jahrelange strenge Hast sie nicht zum Abfall bringen konnte, mußten der hl. Sammonas und sein Gefährte mehrere Stunden lang mit der einen Hand an einen hohen Balken gebunden, und schwere Steine an den Füßen, in der Luft hängen. Es folgte ein dreitägiger Dunkelarrest mit in den Stock gespannten Füssen, wobei den Bekennern Jesu Christi weder Speise noch Trank gereicht wurde. Darauf wurde am heiligen Sammonas, (sein Gefährte, welcher durch die vorausgegangenen Leiden ohnehin nahe am Sterben war, blieb dießmal verschont) eine neue schreckliche Folter angewendet. Während er nämlich mit einem Fuße aufgehängt wurde, zog man den andern mit eisernen Gewichten nach unten. Auch diese Qual konnte den Martyrer nicht beugen, so daß man endlich zur Enthauptung schreiten mußte. Der Präfect, dem diese Blutschuld zur Last fällt, die er seinerseits durch die »Hartnäckigkeit« der Bekenner Jesu abzuwälzen suchte, da sie ja nur die Befehle der Kaiser vollziehen dürften, um schon vor erlittener Folter in Freiheit gesetzt zu werden, heißt in den Acten Musanes. Freilich that er hiemit dem Tyrannen Galerius, dem keine Grausamkeit zu groß war, den größten Gefallen. Was die Jahresangabe betrifft, so variiren die Angaben zwischen 299 (Baronius) und 304 (306). Nach gesprochenem Todesurtheil legte man die hhl. Martyrer auf einen Karren und führte sie auf eine Anhöhe vor der Stadt. Nach einem kurzen Gebete empfingen sie den Todesstreich. Durch ihre Fürbitte wurde eine von ihrem gottlosen Manne lebendig begrabene Frau, Namens Euphemira, ihrer Mutter unversehrt zurückgegeben.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

16. November: Hl. Margareta, Königin von Schottland
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Margarita, Reg. (10. al. 19. Juni, 8. Juli u. 16. Nov.) Diese hl. Margarita (Margareth), Königin von Schottland, war eine Tochter Eduards Etheling (Uebermeer), eines Sohnes Eduards II., zugenannt Eisenarm, eigentlich Eisenseite, ferreum latus, angl. Irensyde (Angl. S. I. 273.), Königs von Angelsachsen, nach dessen Ermordung im J. 1017 das Reich in dänische Hände unter Kanut d. Gr. überging. Ihre Mutter war eine ungarische Princessin, Namens Agatha. Ihr Vater hatte nämlich mit allen andern Sprossen des angelsächsischen Hauses ein Asyl in Ungarn gefunden und sich daselbst mit der obengenannten Schwester der Königin verheirathet. Hier kam die hl. Margarita mit ihren Geschwisterten Edgar, Christina und Clito zur Welt. Mittlerweile, nach dem Tode Hardiknuts, im J. 1042 war aber ihr Onkel, Eduard III., zugenannt der Bekenner, auf den Thron Englands gerufen worden und behielt bis zum J. 1066 die Regierung. Unter ihm kam im J. 1054 die hl. Margarita in ihr Vaterland. Schon als zartes Mädchen fing sie an, sich eines nüchternen Lebens zu befleißigen und in allen Dingen nach dem Wohlgefallen Gottes zu streben. Sie zeichnete sich aus durch eine gründliche Auffassung aller Gegenstände, in welchen sie unterrichtet wurde, und behielt das einmal Gelernte mit Sicherheit. Auch fehlte es ihr nicht an Gewandtheit, ihre Gedanken mit Genauigkeit und Eleganz in Worte zu kleiden. Im J. 1057 verlor sie ihren Vater, welcher in London eines plötzlichen Todes starb. Sie blieb am Hofe Eduards III. bis zu seinem Tode im J. 1066. Ihm hätte Edgar Etheling, der Bruder der hl. Margarita, welcher indessen damals erst 10–12 Jahre alt war, folgen sollen. Allein Graf Harald, der schon unter Eduard III. nach dem Throne gestrebt hatte, bemächtigte sich jetzt desselben und empfing die Krone am 6. Januar genannten Jahres, den ersten Tag nach Eduards III. Tod. Er hatte nämlich gesorgt, daß sich das Gerücht, der König habe ihn zum Nachfolger gewünscht, verbreitete und Glauben fand. Er mußte aber bald dem Normannenherzoge Wilhelm dem Eroberer weichen, zu dessen Gunsten Harald schon früher einmal auf den Thron eidlich verzichtet hatte, welche Verzichtleistung er nachher für erzwungen erklärte, den aber die berühmte Schlacht von Senlac, wobei Harald durch einen Pfeil in's Auge getroffen wurde, noch im nämlichen Jahre (am 14. Oct.) auf den Thron Englands setzte. Die Stürme, welche diese Besitznahme begleiteten, und die Grausamkeiten, welche ihr nachfolgten, bewogen alle Glieder des legitimen Herrscherhauses, sich wieder nach Ungarn einzuschiffen. Sie wurden aber von Stürmen an die Küste von Schottland verschlagen, und vom Könige Malcolm III. gastfreundlich empfangen. Die Flüchtlinge waren der vertriebene Thronerbe Edgar, dessen Bruder Clito, seine Mutter Agatha und die Schwestern Margarita und Christina (s.d.). Die Familie blieb im Winter 1068 an dem schottischen Hofe. Zwei Jahre später wurde Margarita dem Könige vermählt, ihre Schwester Christina ging ins Kloster (1070). Sie erfüllte gegen ihn alle Pflichten einer christlichen Gattin mit so großer Vollkommenheit, daß sie ihn selbst für Christus gewann. Unter ihrem Einflusse wurde er einer der trefflichsten Regenten Schottlands. Unter allen Wechselfällen bewahrte die hl. Margarita ein unerschütterliches Vertrauen auf die göttliche Vorsehung. Ihr Streben ging nicht nach irdischem Besitz, sondern nach der Ausübung guter Werke. Sie erbaute als Denkmal ihrer Frömmigkeit zu Ehren der hl. Dreieinigkeit eine herrliche Kirche. Hier stellte sie ein prachtvolles Kreuz mit dem Bilde des Erlösers auf, überkleidet mit Gold und Silber und mit den kostbarsten Edelsteinen besetzt. Ihre Zimmer waren so zu sagen eine Werkstätte für den Kirchenschmuck. Hier wurden Kappen für die Sänger, Meßgewänder, Stolen, Altarbekleidungen und alle Arten von Kirchenschmuck gefertigt. Einiges davon wurde durch die Hand der Künstler herbeigebracht, Anderes bereits Vollendete wurde zur Besichtigung ausgestellt. Die Königin hatte einen förmlichen Paramenten-Verein geschaffen, dessen Mitglieder aus den vornehmsten und frömmsten Frauen des Königreichs bestanden. Die hl. Margarita war auch äußerst liebevoll im Umgang; ihre Liebenswürdigkeit war aber nicht ohne Strenge, so daß Jene, die um sie waren, sie zugleich liebten und fürchteten. Man hörte sie nie laut lachen, obwohl sie oft sehr heiter war, aber ebenso hat sie nie Jemand heftig erzürnt gesehen. Und wie sie darauf bedacht war, sich selbst der göttlichen Gnade täglich mehr hinzugeben, so sorgte sie auch für ihre Kinder, sechs Prinzen und zwei Prinzessinen. Ihre Namen sind: Eduard, Edmund, Edgar, Ethelred, Alexander, David, Mathildis und Maria. Edgar, Alexander und David gelangten nach einander auf den Thron von Schottland, Mathildis wurde Heinrichs I. von England Gemahlin, Maria heirathete den Grafen Eustach von Boulogne. Die hl. Margarita erzog sie alle in der Furcht des Herrn. Oft ließ sie dieselben zu sich kommen, und lehrte sie den Glauben an Jesus mit aller Kraft mütterlicher Liebe, so weit ihr Alter fähig war, diesen Unterricht in sich aufzunehmen. Sie vergaß nie beizufügen, daß dem Herrn ein todter Glaube nicht gefalle, und daß Er ein strenges Gericht über Jene halten werde, die zwar glauben, aber nicht nach dem Glauben leben. Wenn das königliche Ehepaar zur Kirche ging, durften die Kinder nie fehlen. Beim Opfergange schritt der König voran, dann folgten die Königin und die Kinder vom ältesten angefangen bis zum jüngsten. Solche Lehre und solches Beispiel verfehlte natürlich nicht, auf das ganze schottische Volk den tiefsten Eindruck zu machen. Auch an den öffentlichen Angelegenheiten nahm die Königin den regsten Antheil. Sie wohnte den Sitzungen des Staatsrathes bei, nicht bloß um zu hören, sondern auch um selbst mitzusprechen, vorzüglich wenn es galt, Beschlüsse zu fassen, die dem Aufschwung der Sittlichkeit und den Anstalten christlicher Liebe förderlich waren. In der Regel setzte sie beim König immer durch, was sie wollte, auch wenn ihre Vorschläge mehr der Gnade als der Strenge der Gerechtigkeit entsprachen, so daß ihr Biograph ohne Bedenken sagt: der König habe durchaus allen ihren Wünschen und klugen Rathschlägen mit Eilfertigkeit entsprochen. Gleichwohl wußte sie das Ansehen des Königs in allen Stücken zu wahren und machte es sich zur strengen Pflicht, im Gehorsame gegen ihn es allen Unterthanen zuvorzuthun. Immer oblag sie der Betrachtung des Todes; der Tag, an welchem sie Rechenschaft zu geben hätte für alle ihre Handlungen, schwebte ihr unablässig vor Augen. Oft bat sie ihren Beichtvater, was er immer an ihr, sei es in Wort oder That, Tadelnswerthes entdecke, ihr sofort insgeheim mitzutheilen, »denn«, setzte sie hinzu, »besser sind die Wunden eines liebevollen Freundes, als die Küsse eines schmeichelnden Feindes«. Sie vergaß nicht, daß unter den Edelsteinen und dem Gold, womit sie geschmückt war, nichts als Staub und Asche verborgen sei. Unter ihrem Einflusse wurden die Kirchensatzungen auch von Staatswegen geschützt und aufrecht erhalten. Sie bewirkte (Hefele, Concil-Gesch. V. 101) auf einer Reihe von Kirchenversammlungen, welche in den Jahren 1076 ff. auf ihre Veranstaltung gehalten wurde, wobei sie mehrmals selbst das Wort ergriff, um die Feinde der kirchlichen Reformen zu widerlegen, daß die Fasten mit dem Aschermittwoch im ganzen Reiche anfing, was bis dahin erst am folgenden Montag geschehen war, und streng beobachtet wurde; daß am Ostertage wieder allgemeine Communion gehalten wurde; daß die Feier der heiligen Messe würdig stattfand; daß an Sonntagen keine knechtliche Arbeit geduldet wurde, und die Ehen unter den Verwandten aufhörten. Bei der Andreaskirche ließ sie großartige Bauten aufführen, um darin den Pilgern und Armen Aufnahme und Erquickung zu gewähren. Sie galt mit vollem Recht als die schottische Helena. Sie bewirkte strenge Gesetze gegen die Simonie, den Wucher, die blutschänderischen Ehen und den Aberglauben. Mit besonderer Liebe nahm sie sich der Frauen an, die durch den Tod ihrer Männer Wittwen geworden waren, alle Waisen sah sie als ihre eigenen Kinder an. Auch Verdemüthigungen, wie z.B. Fußwaschungen, Bedienung der Armen bei Tische und dgl. nahm sie von Zeit zu Zeit über sich. Sie verschärfte letztere Dienstleistungen öfter dadurch, daß sie dieselben auf den Knieen vollzog. Sie besuchte die Spitäler und die Gefängnisse und befreite aus denselben die zahlungsunfähigen Schuldner. Auch andern Gefangenen, wenn sie Reue zeigten und Hoffnung auf Besserung gaben, erwirkte sie Befreiung. Ihre Tagesordnung, von welcher sie selten abwich, war diese: Um Mitternacht erhob sie sich, um den Metten beizuwohnen. Dann wusch sie sechs Armen die Füße und beschenkte sie. Hierauf begab sie sich auf ein paar Stunden zur Ruhe. Am Morgen wohnte sie vier oder fünf stillen Messen und hierauf dem Amte bei. Jeden Tag sprach sie die kleinen Officien der Mutter Gottes, der hl. Dreieinigkeit und des Leidens Jesu. Auch das Todten-Officium betete sie sehr fleißig. In jedem Jahr hielt sie außer der kirchlich festgesetzten Fastenzeit noch eine andere vierzigtägige Fasten vor Weihnachten. Natürlich fehlte dieser gottseligen Frau auch der Kelch der Leiden nicht. Den bittersten Trank mußte sie im J. 1093 nehmen, in welchem ihr Gemahl Malcolm und ihr erstgeborner Sohn Eduard mit vielen andern edlen Schotten von den Soldaten Roberts, Grafen von Northumberland, niedergemacht wurden. Sie hatte den traurigen Ausgang dieses Kampfes vorausgesehen und umsonst sich bemüht, den König von dem Beginne desselben abzubringen. Sie lag damals krank, ergab sich aber demüthig in diese traurige Schickung. Sie überlebte nur drei Tage den Tod ihres Gemahls. Mit den Worten: »Herr Jesus Christus, der du nach dem Willen des Vaters unter Mitwirkung des hl. Geistes durch deinen Tod die Welt zum Leben gebracht hast, befreie mich« – gab sie ihren Geist auf, am 16. Nov. 1093, nicht wie Andere (»grundlos« bemerken die Boll.) behauptet haben, erst im J. 1097. Sogleich nach ihrem Tode begann das schottische Volk sie wie eine Heilige zu verehren. Zahlreiche Wunder erfolgten an ihrem Grabe in der von ihr erbauten Dreifaltigkeitskirche zu Daumsermlin. Ihre feierliche Heiligsprechung geschah erst viel später durch Papst Innocenz IV. Bei dieser Gelegenheit fand am 19. Juni 1251 ihre Uebertragung statt. Dieser Tag blieb lange Zeit ihrem Andenken geweiht. Später wurde der 10. Juni, an welchem Tage ihr Name im Mart. Rom. aufgezeichnet ist, und dann unter Papst Innocenz XI. auf kurze Zeit der 8. Juli gefeiert. Ihr Leben ist auf Befehl ihrer Tochter Mathildis, Gemahlin des Königs Heinrich I. von England, durch Theodorich, Abt von St. Cuthbert, beschrieben worden. Aus dieser Legende ist die obige Skizze entnommen. Ihre Abbildungen geben Scenen aus ihrer Lebensgeschichte: sie besucht die Kranken, gibt Almosen, wäscht Pilgern die Füße. In Worten läßt sich ihr Bild nicht schöner zeichnen, als es bei W. W. K.-L. (VI. 835) geschehen ist: »Sie war ein Muster ächter Frömmigkeit und Tugend, der Engel ihres Gemahls, die beste Erzieherin ihrer Söhne und Töchter, die Schirmerin der Religion, Sittlichkeit und Gerechtigkeit, eine wahre Eiferin für die Kirche, eine Förderin der Künste und Wissenschaften, eine wahre Landesmutter, welcher alle Armen, Bedrängten und Unglücklichen ins Herz geschrieben waren.« Ihre Reliquien kamen während der Stürme der Reformation größtentheils nach Spanien in den Escurial, wo sie mit ihrem Gemahl in derselben Capelle beigesetzt wurde. Ihr Haupt befand sich eine Zeit lang bei der unglücklichen Maria Stuart, als sie in Schottland weilte, und kam später nach Antwerpen und von da nach Douai. (II. 320–340).

Quelle hat geschrieben:Barmherziger Gott, du hast der heiligen Königin Margareta von Schottland eine große Liebe zu den Armen geschenkt. Höre auf die Fürbitten dieser heiligen Frau und hilf uns, nach ihrem Beispiel so zu leben, dass deine Güte in der Welt sichtbar wird.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Quelle hat geschrieben:Deus, qui beátam Margarítam regínam exímia in páuperes caritáte inirábilem effecísti: da; ut, eius intercessióne et exémplo, tua in córdibus nostris cáritas iúgiter augeátur.
Per Dominum.
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HeGe
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16. November: Hl. Agnes von Assisi, Jungfrau, Äbtissin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Agnes ab Assisio, V. Abbat. (16. Nov.) Die hl. Agnes war die Schwester der hl. Clara, wurde um das J. 1196 zu Assisi aus einer sehr angesehenen Familie geboren und von ihrer Mutter Hortulana in aller Gottesfurcht erzogen. Sie war 16 Jahre alt, als ihre ältere Schwester Clara das väterliche Haus verließ, um unter der Leitung des hl. Franciscus dem Büßerleben sich zu widmen. Dieser Schritt machte auf Agnes einen so tiefen Eindruck, daß sie sich 16 Tage darauf ihrer Schwester anschloß, um mit ihr nach gleichem Ziele zu streben. Zwölf der Vornehmsten aus der Verwandtschaft, welche mit ihrem Entschlusse nicht einverstanden waren, kamen nun, um sie aus dem Kloster ab Angelo, wo die Schwestern sich einstweilen aufhielten, abzuholen; als sie sich weigerte ihnen zu folgen, wendeten sie Gewalt an, schlugen sie und schleiften sie an den Haaren fort. Allein Agnes rief in ihrer Noth ihre Schwester um Hilfe an und diese betete unter Thränen zu Gott. Ihr Gebet ward erhört. Denn während ihre Schwester Agnes von jenen Unmenschen fortgeschleppt wurde, ward sie auf einmal so schwer, daß sie nicht mehr von der Stelle gebracht werden konnte. Sie ließen sie daher los und entfernten sich; der hl. Franciscus aber gab, nachdem er davon Kunde erhalten hatte, ihr sogleich das Ordenskleid. Die hl. Agnes machte, angefeuert durch das Beispiel ihrer hl. Schwester, so große Fortschritte in der Vollkommenheit, daß sie, als zu Florenz ein neues Kloster gegründet ward, vom hl. Franciscus zur Oberin desselben bestellt wurde. Nachdem sie hier einige Zeit als hellleuchtendes Muster dem Kloster vorgestanden, kehrte sie nach Assisi zurück und starb daselbst im J. 1253, drei Monate nach dem Tode ihrer hl. Schwester Clara. Ihr hl. Leib wurde zuerst in der Kirche zum hl. Damian, wo das erste Clarissenkloster errichtet worden, begraben, später aber in das Kloster an der St. Georgskirche versetzt. Pius VI. gestattete ihre öffentliche Verehrung und die Congregation der Riten machte diese Entscheidung durch einen Beschluß vom 3. Dec. 1777 bekannt.
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16. November: Hl. Ämilianus, Abt
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Aemilianus, Abb. (16. Nov.) Der hl. Aemilian war erster Abt des Klosters St. Aemilian (Emile) in der Landschaft Bordeaux (Bordigala) und ward in Venetes in der Bretagne von armen Eltern geboren. Vom elterlichen Hause kam er in den Dienst des Grafen des Ortes, der ihn über sein Hauswesen setzte, mußte aber diesen Dienst verlassen, weil er bei seinem Herrn der Verschwendung angeklagt wurde. Er legte Profeß auf die Regel des hl. Benedict im Kloster Saligny (Salignum) zu Saintes (apud Santones) ab, und wurde wegen seines liebevollen Wesens mit dem Amte eines Kellermeisters betraut. Er versah dieses Amt mit aller Treue, zog sich aber auch hier Anklagen wegen Verschwendung an die Armen zu, weßhalb er seinen Abt bat, einem innern Rufe folgen und ein neues Kloster gründen zu dürfen. Er vollzog, was er im Sinne hatte, und bald sammelten sich um ihn Viele, selbst Angesehene, die ihr Heil unter seiner Leitung zu finden hofften und wünschten. Er starb im Rufe der Heiligkeit in dem von ihm gegründeten Kloster i. J. 767 n. Chr. (Mab.)
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16. November: Hl. Balsamia
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Balsamia (Balsamina), (16. Nov. al. 13. Mai). Vom Griech. βάλσαμος = Balsambaum. – Die hl. Balsamia wird in Frankreich gewöhnlich Sainte-Norrice genannt, weil sie die Amme (nourrice) des hl. Bischofs Remigius von Rheims war. Sie wird unter die »Heiligen« gezählt, zu deren Ehre in Rheims eine Canonicatkirche sich befindet. Balsamia hatte einen Sohn, den hl. Celsin, der später ein Jünger des hl. Remigius wurde und zu Laon unter der Benennung Saint-Soussin bekannt ist. Sie starb im 5. Jahrhundert und wird von Frauen in der Schwangerschaft und in Kindsnöthen angerufen. (Mg., But.)
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16. November: Hl. Edmund, Erzbischof von Canterbury
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Edmundus, Archiep. (16. Nov.) Dieser hl. Edmund war der Sohn des Rainald Rich, eines Kaufmanns von Abington, in Berkshire. Seine Mutter hieß Mabila. Beide Eltern zeichneten sich durch Gottesfurcht und andere Tugenden aus. Da der Vater mit Zustimmung seiner Gemahlin sich in das Kloster Evesham zurückzog, so oblag die Erziehung der Kinder ganz der sorgsamen Mabila. Diese hielt den jungen Edmund zum Gebete und zu Bußwerken an; sein Eifer aber that noch mehr als seine Mutter verlangte. Seine erste wissenschaftliche Bildung erhielt er zu Oxford und gab hier Beweise seines tiefen Geistes wie seiner kindlichen Andacht. Noch nicht sehr vorgeschritten in den Jahren, wurde er mit seinem Bruder Robert nach Paris geschickt, um dort seine Studien zu vollenden. Und um ihn stets an die Nothwendigkeit der Abtödtung zu erinnern, gab ihm seine Mutter bei seiner Abreise nicht nur ein Bußkleid mit, sammt dem Rathe, es 2- oder 3mal in der Woche zu tragen, sondern so oft sie ihm Kleidungsstücke oder sonst etwas zu seinem Bedarfe schickte, legte sie immer auch ein Werkzeug der Buße bei. Nach dem Tode seiner Mutter, an deren Sterbebett er aus Frankreich geeilt war, versorgte er zuerst seine beiden Schwestern, die in das kleine, aber durch seine gute Zucht ausgezeichnete Kloster Catesby traten, und kehrte dann zur Vollendung seiner Studien nach Paris zurück. Schon früher hatte er das Gelübde jungfräulicher Keuschheit abgelegt und hielt dasselbe auch getreu bis zu seinem Tode. Seine wissenschaftlichen Arbeiten aber heiligte er durch öftere Anmuthungen und Erhebungen seines Herzens zu Gott. Jeden Tag wohnte er dem nächtlichen Gottesdienste in der Kirche zum hl. Medericus bei und beharrte nach Beendigung desselben noch lange Zeit im Gebete. Früh Morgens hörte er die hl. Messe, worauf er sich nüchtern in die öffentlichen Schulen begab. Außerdem beobachtete er strenges Fasten, war mildthätig gegen die Armen und diente den Kranken. Nach Vollendung seiner Studien trug er als Meister der freien Künste Mathematik vor, widmete sich aber bald ausschließlich dem Studium der Theologie. Nach erlangter Doktorswürde erklärte er zu Paris einige Zeit hindurch die hl. Schrift. Bald empfing er die hl. Priesterweihe und verrichtete das Amt eines Predigers zum großen Segen seiner Zuhörer. Als er nach England zurückgekehrt war, wählte er Oxford zu seinem Aufenthalte (vom J. 1219–1226) und lehrte daselbst die Philosophie des Aristoteles. Oftmals predigte er in den benachbarten Provinzen; alle ihm angebotenen Würden schlug er standhaft aus; nur ein Kanonikat und das Schatzmeisteramt an der Kathedrale zu Salisbury nahm er an, verwendete aber die Einkünfte dieser Stelle für die Armen. Vom Papste er hielt er den ehrenvollen Auftrag, einen Kreuzzug gegen die Saracenen zu predigen, und erfüllte ihn mit großem Eifer. Er hatte eine solche Beredsamkeit, daß er die größten Sünder zur Buße zu bewegen verstand. Papst Gregor IX. erkor ihn zum Erzbischof von Canterbury, wozu ihn das Kapitel einstimmig wählte, welche Wahl König Heinrich III. bestätigte. Das Alles aber war geschehen, ohne daß Edmund auch nur etwas davon ahnte. Nach langer Weigerung ließ er sich endlich die Bischofsweihe ertheilen am 2. April 1234. Auch als Erzbischof behielt er seine strenge Lebensweise bei und richtete sein Hauptaugenmerk dahin, die geistlichen und leiblichen Bedürfnisse seiner Heerde kennen zu lernen und beiden nach Kräften nachzuhelfen. Für hilflose Jungfrauen trug er Sorge, den Lastern kündigte er den Krieg an; die Kirchenzucht hielt er strenge und kräftig aufrecht, übte Gerechtigkeitspflege und stand den Schwachen bei. Um den unter dem Klerus herrschenden Unordnungen zu steuern, machte er seine Constitutionen bekannt, die in 36 Kanons eingetheilt sind. Dadurch machte er sich aber einen großen Theil seines Klerus und sogar sein Domkapitel zum Feinde. Man beschuldigte ihn der Engherzigkeit. Je mehr er aber Verfolgungen auszustehen hatte, desto größere Tröstungen empfing er vom Himmel. Die Ruhe seiner Seele war unerschütterlich. – Der König Heinrich hatte durch schlechten Staatshaushalt und Verschwendung seine Einkünfte erschöpft. Er forderte daher nicht nur übermäßige Abgaben, sondern eignete sich auch die Einkünfte der Bisthümer, Abteien und anderer Pfründen zu, wozu er das Ernennungsrecht hatte. Er ließ daher dieselben zu nicht geringem Schaden der Kirche Gottes lange Zeit unbesetzt oder verlieh sie nur an schlechte Günstlinge. Der hl. Edmund war über diese Unordnungen tief betrübt, und er hielt auch von Papst Gregor IX. eine Bulle, die ihn bevollmächtigte, auf jene Pfründen zu ernennen, die nach sechsmonatlicher Erledigung nicht besetzt würden. Allein diese Bulle wurde nicht vollzogen; denn auf des Königs Beschwerde ward sie zurückgenommen. Der Heilige fürchtend, er möge die Mißbräuche, die er nicht hindern konnte, zu billigen scheinen, ging nun heimlich nach Frankreich über, und bewies dadurch, wie sehr sie ihm mißfielen. König Ludwig der Heilige und die gesammte königliche Familie nahmen ihn sehr gut auf. Ebenso gab auch die Stadt Paris seinen Tugenden Zeugniß. Von Paris begab er sich in die Abtei Pontigny, Cisterzienserordens im Bisthum Auxerre. In dieser Einsamkeit widmete er sich ganz dem Gebete und strengen Bußwerken. Da aber seine Gesundheit anfing, ganz zerrüttet zu werden, so begab er sich auf den Rath der Aerzte zu den regulirten Chorherren von Soissy bei Provins in der Champagne. Da seine Krankheit mit jedem Tage stieg, so verlangte er die hl. Wegzehrung und empfing Tags darauf die letzte Oelung. Die letzten Tage seines Lebens hielt er beständig ein Kreuz in den Händen, und küßte unaufhörlich die Wundmale des Herrn unter Thränen und Seufzern. Endlich verschied er zu Soissy am 16. November 1242 (1240), nachdem er nach Godwins Angabe 8 Jahre lang Bischof gewesen. Sein Leib wurde nach Pontigny zurückgebracht und feierlichst beerdigt. Da durch vielfache Wunder seine Heiligkeit bezeugt war, so versetzte ihn Innocenz IV. i. J. 1247 unter die Zahl der von der Kirche verehrten Heiligen und wird das Fest seiner Canonisation am 27. Febr. gefeiert. Im folgenden Jahre erhob man seinen hl. Leib, der noch unverwesen und biegsam an den Gelenken erfunden wurde. Das Fest seiner Erhebung (Elevatio) wird am 22. Febr. gefeiert, und das Fest seiner Uebertragung (Translatio). welche in Gegenwart des hl. Ludwig, des gesammten königlichen Hauses und einer Menge von Fürsten, Grafen, Bischöfen etc. geschah, am 9. Juni. Die Reliquien des hl. Edmund wurden bis in die letzten Zeiten in der Abtei aufbewahrt, die auch den Namen »des hl. Edmund in Pontigny« angenommen hatte. In dieser Abtei scheint man ein Fest des Heiligen auch am 14. April gefeiert zu haben. Am 6. Nov. gedenkt des hl. Edmund auch das Mart. Rom. Dargestellt wird er mit den Insignien eines Erzbischofs, das Christkind als Erscheinung vor sich. (But. XVII. 3.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

16. November: Hl. Eucherius, Bischof von Lyon
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Eucherius, Ep. (16. Nov.) Dieser hl. Eucherius, Bischof von Lyon, war einer angesehenen gallischen Familie entsprossen, und sah seine Verwandten die ersten Würden des Reichs begleiten. Für ihn hatte indessen alle irdische Größe keinen Reiz; er verachtete großmüthig die Reichthümer und Ehrenstellen der Welt. Er besaß seltene Geistesgaben, vielseitige Kenntnisse, bewunderungswürdige Beredsamkeit, so daß er die Hochachtung aller Moßen des Reichs genoß. Er war verehelicht mit Galla, die ihm zwei Söhne, Salonius und Veranus, gebar. Väterlich besorgt um ihre gute Erziehung, schickte er sie als zarte Jünglinge in das Kloster Lerins, wo sie unter den Augen des hl. Honorat, und unter Leitung des berühmten Priesters Salvian von Marseille, zu hoffnungsvollen Männern heranwuchsen. Beide gelangten in der Folge zur bischöflichen Würde. – Eucherius selbst zog sich gegen das J. 422 in das genannte Kloster zurück, wozu seine Gemahlin gerne ihre Zustimmung gab, weil sie sich selbst nach der Einsamkeit sehnte. Nach einiger Zeit verließ er Lerins, und begab sich auf die noch einsamere nicht ferne Insel Lero, jetzt St. Honorat genannt. Hier schrieb er sein Buch von dem Einsiedlerleben, und um das Jahr 427, in schönem, reinem Latein, seine Abhandlung von »der Verachtung der Welt«, welche in verschiedene Sprachen übersetzt wurde. Competente Richter erklären namentlich die letztgenannte Abhandlung als eines der schätzbarsten Werke des kirchlichen Alterthums, und bewundern darin die sanfte, leichte Schreibart, die Schönheit der Wendungen, den Adel der Gedanken, die Kraft des Ausdrucks, Lebendigkeit und Natürlichkeit der Bilder, und Klarheit der Methode, und sagen, es wehe in ihr der Geist einer so lieblichen Frömmigkeit, daß man sie nicht lesen könne, ohne von dem Verlangen ergriffen zu werden, dem Umgange mit Menschen zu entsagen, um nur des Umgangs mit Gott zu genießen. Gegen das J. 434 zog ihn die göttliche Vorsehung aus seiner Einsamkeit hervor, und setzte ihn auf den bischöflichen Stuhl von Lyon, auf dem er durch Tugend und Wissenschaft weithin glänzte. Man hält dafür, er sei um das J. 450 gestorben. Seine Tugend preisen einstimmig seine heiligen Freunde Paulin von Nola, Honorat, Hilarius von Arles und Sidonius Apollinaris. Eucherius findet sich auch im Mart. Rom. und ist nicht zu verwechseln mit einem Heiligen gleichen Namens, der auch auf dem Bischofstuhle von Lyon, aber fast um ein Jahrhundert später, saß. Deßhalb führt der Elenchus der Bollandisten einen Eucherius senior und junior am gleichen Tage an als Bischöfe von Lyon. (But. XVII. 21.)
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HeGe
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16. November: Hl. Othmar, Abt
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Othmarus, Abb. (16. Nov., al. 15. Apr., 25. Oct.). Die Biographie des heil. Abtes Othmar (auch Otmar, Audemarus und Automarus genannt) von St. Gallen setzte etwa hundert Jahre nach seinem Tode Abt Gozbert aus erhaltenen Bruchstücken zusammen. Walafrid Strabo hat sie überarbeitet und der Schulvorsteher Iso (gest. im J. 871) vollendet. Aus gräflichem Geschlechte entsprossen, stand er als Pfarrer der Kirche des hl. Florin zu Ramünsch vor, welches dem Grafen Victor von Chur-Rhätien unterstand. Er war nicht in St. Gallen, sondern an der Domschule zu Chur gebildet und daselbst zum Priester geweiht worden. Ob hier noch der Ambrosianische Ritus in Uebung war, welcher im Mailändischen dermalen noch vorgeschrieben ist, gehört nicht hieher. Er hinderte damals so wenig wie jetzt die Glaubens- und Liebesgemeinschaft mit der römischen Kirche und die gehorsame Unterordnung unter die Nachfolger des hl. Petrus. Von Carl Martell auf Betreiben des Grafen Waldram im J. 720 zum Abte von St. Gallen (custos S. Gallunis) ernannt und vom Bischof Boso bestätigt (vgl. Brusch. chronol. p. 408), vertauschte er seine weltliche Priesterkleidung mit der klösterlichen. Mit kräftiger Hand ordnete er die Verwaltung der Güter, die Disciplin und die Räumlichkeiten nach Art eines ordentlichen Klosters. Alle gottselig gesinnten Leute lud er freimüthig zum Eifer in der Gottseligkeit ein, so daß in wenigen Jahren viele Brüder herbeigezogen waren, unter seiner Leitung dem Dienste eines heil. Lebens sich zu widmen, und Manche derselben ihre Besitzungen dem Kloster schenkten, und dadurch dessen Besitzstand erweiterten. Gleich im Anfange seiner Amtsführung stand das Kloster in solchem Rufe, daß die neugegründete Abtei Tegernsee sich von St. Gallen die ersten Mönche erbat. Auf seiner Reise nach Italien im J. 747 besuchte Carlmann das Kloster und empfahl es der Obhut seines Bruders Pipin. Der hl. Othmar selbst überbrachte den Empfehlungsbrief und erhielt bei dieser Gelegenheit den Auftrag, statt der harten Regel des heil. Columban die viel mildere des hl. Benedict einzuführen, und erhielt zum Zeichen seiner Hochachtung und Gewogenheit von Pipin eine Glocke zum Geschenke. Die Regel des hl. Benedict wurde also nicht, wie Heber in seinen »christlichen Glaubenshelden«, S. 259 träumt, deßhalb eingeführt, weil sie den Abt zum Statthalter Christi machte und die Bibel beseitigte. Eine ähnliche wahnsinnige Anklage desselben Gelehrten werden wir am Schlusse des Artikels bringen. Bleiben wir jetzt bei der Schilderung Walafrid's. Der heil. Othmar war ein sehr enthaltsamer Mann. Seinen Leib züchtigte er durch öfteres Fasten und mit diesem Schilde gegen die Versuchungen bewaffnet, liebte er die Nachtwachen und hielt die Zerstreuungen des Geistes durch anhaltendes Gebet zurück. Die Selbstverdemüthigung und die freiwillige Armuth übte er in so hohem Grade, daß er auf alle Weise dem irdischen Ruhme auswich. Für die Armen war er nicht bloß sehr besorgt, sondern übernahm auch deren Verpflegung am liebsten selbst, ohne dieselbe an Andere zu überlassen. Von dem Armenhause abgesondert, errichtete er ein eigenes Hospiz für die Aussätzigen, welchem er seine persönliche Sorge so sehr zuwendete, daß er oft in den Nachtstunden das Kloster verließ, um die Siechen mit bewunderungswürdiger, gottseliger Hingebung zu pflegen. Er wusch ihnen Kopf und Füße, trocknete eigenhändig deren Eiter ab und reichte ihnen die nöthige Nahrung. Ob unter seiner Leitung das Glossarium über die heil. Schrift mit eingeschriebener deutscher Uebersetzung begonnen wurde, läßt sich allerdings nicht beweisen, aber sicherlich hat er nicht geringen Antheil an dem großen Aufschwung, welchen das Stift St. Gallen schon um diese Zeit auch in wissenschaftlicher Hinsicht gewonnen hat. Der Bischof Sidonius von Constanz wünschte um jene Zeit, daß von seinen drei Neffen der eine sein Nachfolger auf dem bischöflichen Stuhle, von den beiden Andern aber der Eine Abt von Reichenau, der Andere Abt von St. Gallen würde. Als daher die fränkischen Beamten Warinus, Graf im Thurgau und Linzgau, und Ruodhard, Graf im Argengau die Besitzungen von St. Gallen bedrängten, fanden sie in dem Bischofe einen Gehilfen. Umsonst hatte König Pipin die Sache zu Gunsten des hl. Othmar entschieden. Es erfolgten neue Bedrängungen, und als der heil. Abt abermals in der Absicht, Schutz und Hilfe zu erlangen, eine Reise an den Hof machen wollte, nahmen sie ihn gefangen. Ein gedungener Ankläger mußte ihn des Ehebruchs beschuldigen. Er habe eine, seitdem verstorbene Frau gekannt, sagte der Ankläger, die ihm das versichert habe. Der heil. Othmar berief sich vergeblich auf das Zeugniß des Allwissenden, daß er unschuldig sei an dem Verbrechen, welches man ihm vorwerfe; er wurde verurtheilt und in die Burg Bodmann am Bodensee eingesperrt. Sogar durch Entziehung der Nahrung wurde er gepeinigt, so daß nur ein treuer Klosterbruder, Perathgoz, durch heimlich zugeführte Speise ihn am Leben erhielt. Endlich durfte der Gefangene auf Verwendung des Gutsbesitzers Gozbert von Eschenz auf die Rheininsel Werd gebracht werden, wo er unter unablässigen geistlichen Uebungen am 16 Nov. 759 sein Leben beschloß. Schon im folgenden Jahre starb auch der Bischof an Dysenterie (Gewissensbissen?), nachdem er einige Zeit auch die Einkünfte von St. Gallen unter dem Namen Abt sich zugeeignet hatte. Hier wurde er auch begraben. Nach erkannter Unschuld (der treulose Mönch Lambert, welcher den falschen Zeugen gemacht hatte, wurde an allen Gliedern gelähmt, kehrte in sich, und entdeckte die gegen den hl. Abt geschmiedete Verleumdung) führten die Mönche von St. Gallen nach zehn Jahren (770) die noch unversehrte Leiche in sein Kloster, dem er 40 Jahre als Abt vorgestanden war, über den Bodensee zurück. Seine Grabstätte in der St. Peters-Capelle wurde durch Wunder verherrlicht. Nach 104 Jahren zählte man ihn den Heiligen bei. Seine authentischen Reliquien werden jetzt noch in der Domkirche von St. Gallen aufbewahrt und verehrt. Ueber seinem Grabe zu Werd (Wörd, Wärdt) befindet sich eine Capelle, deren Altar die folgende (lateinische) Inschrift trägt: »Lobet den Herrn im heil. Othmar, dessen heil. Ueberreste hier einst begraben, zehn Jahre nach seinem Tode aber in das Kloster St. Gallen übertragen wurden im J. 770.« Eben diese Inschrift zeigt die Grundlosigkeit und fanatische Feindseligkeit Heber's (l. c. S. 264): »Seinem Knochen-Petrefact wurde göttliche Ehre erwiesen.« Später entstand an diesem Orte eine Wallfahrt, welche besonders von Müttern, deren Kind er an »Hunger-Ettiken« (sic) litten, viel besucht wurde. Der Pfarrer von Eschenz hält zuweilen hier an Werktagen Gottesdienst, wobei sich immer noch viele Andächtige und Hilfesuchende einfinden. (Vgl. Kuhn, Thurgovia Sacra I. Lieferung, S. 111 und 112.) Merkwürdig ist die Notiz einer alten Chronik (Pertz, mon. scr. IV. 530), nach welcher er dem hl. Wolfgang von Regensburg in einer Erscheinung die bischöfliche Würde ankündigte. Die Boll. notiren diesen hl. Abt am 15. April (II. 371), an welchem Tage zu St. Gallen das Uebertragungsfest gefeiert wird (Burg. II. 150), und seine Translation zum 25. Oct. (XI. 391.) Abbildungen zeigen uns einen Abt im Benedictiner-Gewande, und neben ihm ein Weinfaß, weil es nach der Legende stets gefüllt blieb, so viel er auch daraus nahm. Auch die benachbarten Bisthümer, z.B. Augsburg, Basel etc. begehen sein Andenken.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

16. November: Sel. Walter
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:B. Walterus, Conf. (16. Nov.) Dieser Selige ist Gründer der Abtei Herford. Sein Name wird sehr verschiedene geschrieben: es findet sich Waltger ( El.) Walder, Wolder, Gualterus. Er war ein edler Sachse und im Wassagau begütert, und führte auch den Namen eines Grafen der Gegend von Dornberg bis Herford. Die Angaben über seine Eltern Dedda und Eccui sind nicht zuverlässig; sein Großvater Adolph war der erste Christ dieser Familie. Das oben bezeichnete Kloster, das erste Frauenstift auf sächsischer Erde, stiftete er um das J. 790 auf seinem Hofe zu Oldenhervorde an der Aha, und verwendete auf dasselbe sein ganzes ansehnliches Vermögen. Er blieb unvermählt bis zu seinem Tode. Für seine ehemalige Verehrung spricht vor Allem eine steinerne Kapelle, welche zwischen den J. 940 und 960 durch die Abtissin Swanehild auf seinen Namen erbaut wurde. Sein seliges Hinscheiden war am 16. Nov. des Jahres 825 erfolgt. Er wurde in der von ihm erbauten Kirche beigesetzt. Bischof Dodo (nicht Jodoc) von Paderborn erhob seine irdischen Ueberreste aus der Gruft und versetzte sie in einen stattlichen Sarkophag vor dem Altare der hl. Apostel im nördlichen Theile der Kirche. Im J. 1363 wurde die Walteruscapelle durch die Abtissin Luitgardis restaurirt und vom Weihbischof von Paderborn neu eingeweiht. Auch wird in einer Chronik ein Fest zu seiner Ehre erwähnt und seine Biographie erzählt von Wundern, welche auf seine Fürbitte geschehen sind.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. November: Hl. Gertrud v. Helfta, Ordensfrau, Mystikerin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Gertrudis, V. Abbat. (15. al. 17. Nov.) Diese hl. Abtissin Gertrud, eine Schwester der hl. Mechthildis, aus dem edeln Geschlechte der Hackeborn zu Eisleben geboren im J. 1264, kam in einem Alter von 5 Jahren in das Benedictinerinnen-Kloster zu Rodersdorf (urbis Rodardae)61, wo sie erzogen wurde und dann auch ihre Gelübde ablegte. »Sie wurde von Gott besonderer Erleuchtungen gewürdiget und war in einer fast beständigen Ekstase. Sie schrieb mehrere Bücher in lateinischer Sprache, unter denen ihre Revelationes und die Insinnationes divinae pietatis die berühmtesten sind. Ihre letzte Krankheit war nicht irgend ein Körperleiden. sondern Liebesschmerz zu Jesus. Sie starb im J. 1334. und Gott verherrlichte ihr Grab durch viele Wunder.« So die Bollandisten (Jan. I. 442). Ausführlicher finden wir ihr Leben bei Butler (XVI. 471). aus welchem wir obiger Skizze Folgendes beifügen. Der Geburtsort der Heiligen war Eisleben (Islebia) in Obersachsen. wo 200 Jahre später (1483) die Wiege jenes Augustiner-Mönches stand, der sich zum »Reformator« der Kirche Gottes aufwarf, durch dessen Lehre aber bald hernach allen christlichen Lebensentfaltungen. die wir in der hl. Gertrud bewundern. in Mittel-und Norddeutschland auf lange Zeit der Todesstoß gegeben wurde. Wann die hl. Gertrud ihre Gelübde ablegte, läßt sich nicht bestimmen; Abtissin wurde sie nach dem röm. Brevier in ihrem 30 Lebensjahre (also im J. 1294. wie auch bei Butler, Lechner und Andern angegeben ist), und zwar zuerst im Kloster Rodersdorf. im folgenden Jahre aber zu Helpede oder Helfde (Elpedianum). Die lateinische Sprache hatte sie vollständig erlernt und besaß eine ungewöhnliche Kenntniß der heil. Schrift, deren Vorschriften und Geheimnisse sie in sich einlebte, wobei sie aber nicht ihrem Privatgeiste, sondern dem heil. Geiste folgte, der in der katholischen Kirche beständig lebt und wirkt. Das heil. Altarssacrament, das Leben und Leiden unseres Herrn war der Gegenstand ihrer fortwährenden Betrachtung, und wenn sie von diesen heil. Geheimnissen redete, bewegte sie Alle, die sie hörte, zu denselben Empfindungen. Einst wurde sie einer Vision gewürdigt, in welcher sie das unendlich anbetungswürdige Antlitz des Erlösers in himmlicher Klarheit schaute. Aber dafür war ihr auch die Welt gekreuriget und sie der Welt; sie züchtigte ihren Leib und brachte ihn in die Dienstbarkeit des Geistes durch Wachen, Fasten und Bußwerke. Sie suchte und verlangte nur nach der göttlichen Liebe, weßhalb sie alle zeitliche Ehre und Hoheit um Jesu willen in aller Demuth dahingab und von sich selbst zu sagen pflegte, unter alten Wundern, die der Herr gewirkt habe, scheine ihr eines der größten, daß Er sie ertrage. Natürlich war sie beflissen, auch ihre zeitlichen Obliegenheiten als Oberin mit allem Eifer zu erfüllen, indem sie die demüthige Dienerin aller Schwestern war und für aller Bedürfnisse in geistlicher und leiblicher Hinsicht mütterlich sorgte. Die seligste Jungfrau Maria konnte und mußte in einem solchen Leben als Vorbild und beständige Zuflucht sich erweisen. weßhalb sie nie unterließ, sich dieser unserer Mutter und Schutzfrau aufs Eifrigste zu empfehlen. Sie sah im »Mariendienste« lediglich eine Pflicht gegen Jesus, ihren Sohn, unsern Erlöser, während man später Lästerungen gegen die heil. Jungfrau als das »reine Wort« pries. Auch die armen Seelen im Reinigungsorte vergaß sie nicht, und rief den gerechten Gott um Barmherzigkeit und Gnade für sie unablässig an. Das Erste und Höchste aber, was sie anstrebte, war »sich selbst gänzlich abzusterben und in Gott versenkt zu werden, damit sie keine andere Verrichtung mehr habe, als Ihn unadlässig zu lieben und zu vollbringen, was die Liebe auflegt.« Auch empfahl sie Allen, die dem andächtigen Leben sich widmen wollen, »sich zuweilen einen Tag zu wählen, an welchem sie dem Lobe Gottes und der Danksagung für seine Gnaden unablässig obliegen, um die Mängel zu ersetzen, die sich bei den täglichen Erhebungen des Herzens zu Gott beimischen.« Der Heimsuchung des heil. Geistes genießen oder entbehren, aus dem Leidenskelche des Heilandes trinken oder mit ihm verklärt seyn, mit Freude oder Trübsal heimgesucht werden, war für sie eins und dasselbe, weil sie vollkommen in Gottes heil. Willen ergeben war. Ueber ihr Todesjahr schwanken die Nachrichten; am gewöhnlichsten wird das J. 1334 als solches angegeben, womit auch der Umstand übereinstimmt. daß sie 70 Jahre alt geworden seyn und 40 Jahre das Amt einer Vorsteherin bekleidet haben soll. Im röm. Brevier wird ihr Feßt ritu duplici am 15. Nov. begangen. Das Mart. Rom. hat ihren Namen am 15. u. 17., Migne (Dict. iconogr.) dagegen am lg. Nov. Mehrere Wunder bezeugten, wie kostbar ihr Tod vor dem Herrn gewesen. Ihre Gebeine sollen in dem Hausschatze von Braunschweig-Lüneburg aufbewahrt sich befinden. In Eisleben scheint man ihr Andenken gänzlich vergessen zu haben. (But. XVI. 471 ff.)

Quelle hat geschrieben:Gott, du Sehnsucht deiner Geschöpfe, es hat dir gefallen, im Herzen der heiligen Gertrud Wohnung zu nehmen. Schenke auch uns auf ihre Fürbitte die Tröstungen deiner Gegenwart, bringe Licht in das Dunkel unseres Herzens und lass uns erfahren, dass du in uns lebst und wirkst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Quelle hat geschrieben:Deus, qui in corde beátæ Gertrudis Vírginis iucúndam tibi mansionem præparásti: ipsíus méritis et intercessióne; cordis nostri máculas cleménter abstérge, et eiúsdem tríbue gaudére consórtio.
Per Dominum.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. November: Hl. Alphäus, hl. Zachäus und Gefährten, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Alphaeus, Zachaeus, etc. MM. (17. Nov.) Die hhl. Alphäus, Bachäus, Romanus und Barulas litten in der Verfolgung des Kaisers Diocletian zu Cäsarea in Palästina den Martertod. Im 1sten Jahre der allgemeinen Christenverfolgung, im 19ten der Regierung dieses Wütherichs, wurden alle Verbrecher begnadigt, nur allein die Christen nicht. Zu eben derselben Zeit nun wurde der Diakon Zachäus aus Gadara, jenseits des Jordans, vom Statthalter in Palästina verhaftet, grausam geschlagen und am ganzen Leibe mit eisernen Krallen zerfleischt. Darauf in's Gefängniß geführt, wurde er von den Schergen bis zum vierten Grade in den sogenannten Stock gespannt, so daß sein Leib beinahe zerrissen wurde. Bald nach diesem wurde auch sein Vetter Alphäus in den nämlichen Kerker geworfen, in welchem der hl. Zachäus sich befand. Er stammte aus einer der besten Familien von Eleutheropolis ab und diente der Kirche von Cäsarea als Exorcist und Lector. Auch er wurde mit Ruthen gepeitscht, mit eisernen Haken zerfleischt und endlich mit dem hl. Zachäus am 17. Nov. enthauptet. Zu den Martyrern, die aus Palästina waren, aber zur selben Zeit anderswo um des Glaubens willen gemartert wurden, gehört auch der hl. Romanus, der in einem Dorfe im Bezirke von Cäsarea in Palästina Exorcist war. Beim Ausbruche der Verfolgung verließ er seinen Aufenthaltsort, um die Christen zum Muthe anzufeuern, und machte in dieser Absicht sogar eine Reise nach Antiochia. Im Gerichtshof daselbst ermahnte er die Christen, welche zuwanken begannen, ganz laut zur Standhaftigkeit, was ihm die Verhaftung zuzog. Der Richter ließ ihn mit Ruthen streichen, mit Haken zerfleischen und verurtheilte ihn zum Feuertode. Diocletian, der während der Verhandlung zu Antiochia angelangt war, hielt diese Strafe für zu gering und befahl die Pein aufzuschieben, ließ ihm aber doch sogleich die Zunge ausreißen, was ihm jedoch nicht im Geringsten die Sprache raubte. Um ihn dem Volke, das Mitleid mit ihm zu haben schien, zu entziehen, ließ ihn der Kaiser in's Gefängniß werfen, daselbst in den Stock legen und die Beine bis zum fünften Grade ausdehnen, endlich aber am 17. Nov. erdrosseln, am nämlichen Tage, an welchem die hhl. Alphäus und Zachäus in Palästina die Marterkrone erhielten. Von Prudentius erfahren wir: ein Kind, Namens Barulas, habe auf Antrieb des hl. Romanus das Bekenntniß abgelegt, es gebe nur Einen Gott. Dieses Kind ward sogleich ergriffen, grausam mit Ruthen geschlagen und dann enthauptet. Bei der ganzen Marter war seine Mutter zugegen, sprach ihm Muth zu, und sah, über die Gefühle der Natur sich erhebend, ruhig und freudig auf dessen Vollendung hin. – Die Namen der ersten zwei hhl. Martyrer stehen im Mart. Rom. am 17. Nov., Uomanus aber und Barulas am 18. desselben Monats. (But.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. November: Hl. Anianus, Bischof von Orleans
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Anianus, Ep. (17. Nov. al. 14. Juni). Der hl. Anianus soll aus Vienne von adeligen Eltern herstammen und eine Zeitlang als Einsiedler bei dieser Stadt gelebt haben, bis er nach Orleans (Aurelianum) sich begab, wohin er durch den hohen Ruf des hl. Euvurtius gezogen wurde. Zum Priester geweiht, erhielt er die Leitung des Klosters zum hl. Laurentius in der Vorstadt von Orleans, das man später in ein Priorat von Clugny umwandelte, und wurde im Jahre 391 zum Nachfolger des hl. Euvurtius auf dem bischöflichen Stuhle daselbst erwählt. Sechszig Jahre bereits war er seiner Kirche vorgestanden, als die Hunnen unter Attila gegen Orleans heranrückten und es belagerten. Der hl. Anian ermuthigte sein Volk, ermahnte es zum Gottvertrauen und zum Gebet, und der Erfolg war, daß, als alle Rettung verloren schien, die Römer unter Aëtius erschienen und vereint mit den Westgothen den Feind besiegten. Dieser Sieg wurde nicht weniger den Gebeten unsers Heiligen zugeschrieben, als der Tapferkeit des Aëtius, der beinahe allein das römische Reich von seinem Untergange zurückhielt. Der Tod des hl. Anian wird auf den 17. November 453 angesetzt. Sein Leib ward in der Kirche des hl. Laurentius begraben, wurde aber von da später in die des hl. Petrus, die nachher seinen Namen erhielt, versetzt. Die Glaubensneuerer plünderten 1562 seinen Sarg und verbrannten seine, sowie die Reliquien der andern Heiligen, die an demselben Orte waren. Sein Name steht am 17. Nov. im Mart. Rom. Am 14. Juni wurde das Fest der Uebertragung gefeiert, mit welcher auch das Fest der oben besprochenen Befreiung der Stadt verbunden war.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. November: Hl. Dionysius, Bischof von Alexandria
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Dionysius Alexandrinus, Ep. (17. Nov. al. 27. Jan. 18. Febr. 8. Apr. 31. Aug. 14. Sept.). Dieser hl. Dionysius, Bischof von Alexandria, dessen Leben die Bollandisten am 3. Oct. geben, weil sie ihn mit dem an diesem Tage im Mart. Rom. angeführten hl. Martyrer Dionysius (s. S. Dionysius) für identisch halten, wurde zu Alexandria in Aegypten aus einer sehr angesehenen heidnischen Familie geboren und besuchte vorerst die Schulen der heidnischen Weltweisheit, fand aber in ihnen keine Befriedigung, die ihm erst zu Theil wurde, als ihm sein Durst nach Wissen die heil. Schriften der Christen in die Hände führte. Durch ihre Lectüre, besonders aber durch die Lesung der Briefe des hl. Apostels Paulus, fühlte er sein Herz so innig gerührt, daß er mit Hintansetzung aller Vortheile, die ihm seine Geburt und seine Verdienste gewährten, dem Heidenthum entsagte und den christlichen Glauben annahm. In der Katechetenschule seiner Vaterstadt ließ er sich von dem berühmten Origenes und sodann von Heraklas in das Verständniß der Lehre des Heiles einführen, bis er endlich im Jahre 232, als der Letztere auf den bischöflichen Stuhl von Alexandria erhoben worden war, selbst Vorsteher dieser Schule ward. In dieser Stellung wirkte er gegen 16 Jahre zum Segen der Kirche, der er immer mehr Anhänger unter den Heiden gewann, bis er endlich nach dem Tode des Bischofs Heraklas im Jahre 247 von Klerus und Volk zu seinem Nachfolger erwählt wurde. Die 16 Jahre, während welcher er das bischöfliche Amt verwaltete, waren beinahe eine ununterbrochene Kette von Drangsalen, Leiden und Verfolgungen, die über ihn und seine Heerde hereinbrach. Bald nach dem Antritte seines Episkopates erließ Decius (250) ein Verfolgungsedict gegen die Christen, bei dessen Vollzug der hl. Bischof den Schmerz hatte, Viele vom Glauben abfallen zu sehen. Er selbst verlor den Muth nicht und harrte vier Tage seines Schicksals in seiner Wohnung; als er aber auf vielfältiges Zureden sich in Sicherheit zurückziehen wollte, fiel er mit seiner Begleitung in die Hände der Verfolger und wurde nach dem Städtchen Tabosiris gebracht. Doch christliche Landleute, hievon in Kenntniß gesetzt, eilten zu seiner Befreiung herbei und brachten ihn mit zwei Presbytern, Petrus und Cajus (s. S. Dionysius), in einer öden Gegend Lybiens in Sicherheit. Von diesem Verstecke aus leitete er durch Briefe und durch Beihilfe von Diakonen und Priestern, die sich entschlossen mit Lebensgefahr in die Stadt wagten, die Angelegenheit seiner hart bedrängten Gemeinde. Sobald jedoch die Verfolgung aufhörte (im Jahre 251), kehrte er wieder nach Alexandria zurück, und erfuhr daselbst die Spaltung, welche Novatian gegen den Papst Cornelius wegen Behandlung der Gefallenen (Lapsi) erregt hatte, und in welcher unser Heiliger die Grundsätze des Papstes theilte. Nachdem Dionysius, besonders auf der Synode zu Antiochia (252), Alles aufgeboten hatte, um den Frieden und die Einigkeit wiederherzustellen, sah er sich veranlaßt, gegen eine Irrlehre, die zwar nicht neu war, die aber jetzt bedenklich zu werden drohte, einzuschreiten. Ein ägyptischer Bischof, Namens Nepos, in der Provinz Arsinoë, hatte den alten cerinthischen Irrthum eines tausendjährigen irdischen Reiches Christi wieder aufgenommen, weiter ausgebildet und zu begründen gesucht, indem er im Gegensatz zu der allegorisirenden Schriftauslegung auf buchstäbliche Deutung der Apokalypse drang und außerordentlichen Beifall fand; allein durch mündliche Vorstellungen sowohl, als durch die Schrift περὶ ἐπαγγελῶν d.i. »von den Verheißungen«, suchte Dionysius die Verirrten zurückzuführen und brachte es auch dahin, daß Alle – selbst Coracion, das Haupt der Secte – ihrem Irrthume feierlich entsagten und zur Einheit des Glaubens zurückkehrten. Auch zur Beilegung des Streites über die Ketzertaufe suchte er das Seinige beizutragen, und stand mit seinem Rathe dem Papste Sixtus II., dem Nachfolger Stephans, zur Seite, wie er denn auch die Afrikaner ermahnte, von ihrer Polemik abzustehen. Doch nicht lange stund es an, so nahm eine neue Ketzerei alle seine Thätigkeit in Anspruch. In den Jahren 250 bis 260 trug Sabellius, Presbyter von Ptolomais, seine antetrinitanische Irrlehre mit großer Gewandtheit vor. Gegen ihn erhob sich der hl. Dionysius, setzte den Papst Sirtus II. von dem Geschehenen in Kenntniß und rief die afrikanischen Bischöfe durch mehrere Schreiben zur vereinten Gegenwehr auf; sofort suchte er den Sabellius sowohl durch mündliche als schriftliche Belehrungen eines Bessern zu überzeugen, und sprach, als dieses nichts fruchtete, endlich auf einem im J. 261 zu Alexandria abgehaltenen Concil über ihn und seine Anhänger den Bann aus. In der Bestreitung des sabellianischen Irrthums ποιῆμα d.h. Werk, Geschöpf, gebraucht, welcher ihm übel gedeutet wurde und dessenwegen er beim Papste sich verantworten mußte, was er auch auf so glänzende Weise that, daß dieser seiner Rechtgläubigkeit wegen völlig beruhigt war. Einige Zeit vor seinem Tode trat unser Heiliger gegen den Irrlehrer Paulus von Samosata, Bischof von Antiochia, auf, für die Ehre unsers Herrn und Heilandes Jesus Christus. Dieser Paulus, der zur Zeit der Königin Zenobia auf dem bischöflichen Stuhle saß, ist wohl unter allen Geistlichen der Erste, der die Rolle eines Hoftheologen spielte, wobei er große Eitelkeit und Prachtliebe, nur nicht die Eigenschaften eines Bischofs, an den Tag legte. Auf dem wider dieses Ketzerhaupt im Jahre 264 gehaltenen Concil konnte Dionysius wegen der Gebrechlichkeit des Alters selber nicht erscheinen; aber er suchte die neue Irrlehre durch mehrere Schriften zu widerlegen, die er an die Kirche zu Antiochia erließ. Während dieser dogmatischen Kämpfe brachen auch noch die Stürme von Außen über Dionysius und seine Heerde herein. Nach der Decianischen Verfolgung war zwar eine Zeitlang Ruhe eingetreten, bis Valerian (253–260), der anfänglich den Christen überaus günstig war, im J. 257 von seinem Günstling Macrianus sich zu neuer Christen-Verfolgung aufhetzen ließ. Schon der Anfang der Verfolgung traf den hl. Dionysius, der mit dem Priester Maximus, den Diakonen Faustus, Eusebius und Chäremon ergriffen und, da er standhaft im Glauben blieb, nach Kephro, einer Gegend der lybischen Wüste, abgeführt wurde, wo er jedoch die Freude hatte, aus den Christen, die ihm aus Alexandria gefolgt waren, und aus den vielen Heiden, die er in seinem Exil bekehrte, eine blühende Gemeinde erstehen zu sehen. Doch eben dieß führte seine Versetzung in eine noch düsterere Gegend in der Mareotis nach dem Städtchen Colluthion herbei, das jedoch der Stadt Alexandria noch näher und darum für die Verbindung mit dieser günstiger gelegen war. Nach dem Sturze Valerians im Jahre 260 kehrte Dionysius wieder zu seiner Heerde zurück, sprang in der bald ausbrechenden Pest Allen mit Liebe bei und endigte sein vielbewegtes Leben zwischen dem Jahre 264 und 265. »Bei seiner angestrengten Thätigkeit«, sagt Möhler (Patrologie S. 624, Athanasius der Große, I. Thl.), »für die Interessen der katholischen Kirche; bei so brennendem Eifer für die Bekehrung der Ungläubigen, für das Wohl der Gläubigen, für die Wiedervereinigung der Getrennten; bei solcher Entschiedenheit gegen Irrthum und herzbezwingender Mäßigung gegen die Verirrten; bei solcher Liebe, welche die ganze katholische Kirche umspannte; bei so erhabenem Muthe in Drangsalen, so unerschütterlicher Standhaftigkeit im Glauben, endlich so liebenswürdiger Bescheidenheit, während die christliche Welt mit Bewunderung auf seine Gelehrsamkeit und seine Tugenden den Blick gefesselt hielt: war es nur ein Zoll verdienter Anerkennung, wenn seine Zeit schon ihn mit Auszeichnung den Großen und Athanasius ihn Magister Ecclesiae catholicae nannte.« Die Schriften des hl. Dionysius sind leider nur in einzelnen Fragmenten auf uns gekommen. (El., But., Welte, Boll.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. November: Hl. Florinus, Priester
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Florinus. Presb. C. (16., al. 17. Nov.) Des hl. Florinus Vater war der Geburt nach ein Engländer, und seine Mutter eine Jüdin. Beide kamen nach Rom und nahmen sich zur Ehe. Nach einigem Aufenthalte daselbst traten sie ihre Rückreise nach England an und kamen nach Rhätien, in das Vintschgau oder Winschthal (Vallis venusta), durch welches die Etsch ihren Lauf nimmt. Hier in wilder Einsamkeit gefiel es ihnen so sehr, daß sie zu bleiben beschlossen, sich eine kleine Wohnung bauten und das Land ringsum fruchtbar machten. Sie hießen diesen ihren liebgewordenen Aufenthalts oft nur »Amatia«. Gott gab den frommen Eheleuten einen Sohn, den sie in der heil. Taufe Florinus nannten und in der Furcht des Herrn erzogen. Später übergaben sie ihn einem ehrwürdigen Priester, dem Pfarrer Alexander zu St. Peter in Heremusium, zur höhern Ausbildung in Tugend und Wissenschaft. Dieser übertrug ihm bald die Verwaltung seiner zeitlichen Güter, und Florinus fand dadurch Gelegenheit, dem Drange seines mitleidigen Herzens folgend, reichliches Almosen an Dürftige und Kranke zu spenden, wozu er um so mehr Recht hatte, als Gott der Herr die Guter, welche seiner Verwaltung anvertraut waren, wunderbar segnete und vermehrte. Fast alle Vorräthe an Nahrungsmitteln der Umgegend befanden sich damals im nahen festen Schlosse Canitia, wohin man sie zum Schutze vor den umherstreifenden Alemannen gebracht hatte. Florinus mußte demnach oft den Weg nach dem Schlosse machen. Die Thorwärter bemerkten seine Freigebigkeit an die Armen und nahmen sich vor, ihn bei seinem Herrn als Verschwender anzuzeigen. Eines Tages kam der heil. Jüngling mit einer Flasche zum Schlosse, um Wein zu holen; auf dem Rückwege bat ihn ein armes Weib um etwas Wein für ihren kranken Mann. Florinus schenkte ihr die ganze Flasche und ging abermals dem Schlosse zu, um neuen Wein zu holen. Der Pförtner hatte seine Handlung gesehen, wies ihn mit trotzigen Worten von dannen und eilte dem Pfarrhause zu, um dort den Diener Florinus der Untreue anzuklagen. Dieser aber ging indeß im lebendigen Vertrauen auf Gottes Hilfe zu einem nahen Brunnen, füllte seine Flasche mit Wasser und kam zur rechten Zeit zu Hause an. Während der Mahlzeit befahl der fromme Priester seinem Diener Florinus, den Wein einzuschenken, wobei er, durch den Pförtner schon unterrichtet, meinte, es müsse nur Wasser in der Flasche seyn. Florinus gehorchte, bat aber nach Herkommen zuvor seinen priesterlichen Herrn um den Segen über das Getränke. Und siehe, es floß der köstlichste Wein aus dem Gefäße! Der Priester erkannte die Hand des Herrn und fiel seinem heil. Diener demüthig zu Füßen. Florinus wurde dann nach einiger Zeit zum Priester geweiht und Nachfolger seines ehemaligen Herrn im heil. Amte. Nach einer segensvollen Wirksamkeit starb er auch zu Heremusiunt und wurde daselbst begraben. Seine Ruhestätte kant später den Rhätiern in Vergessenheit, wurde aber auch dem Pfarrherrn Saturninus von Heremusium in nächtlichen Gesichten wieder gezeigt, mit dem Auftrage, die Gebeine des Heiligen in die Kirche zu übertragen. Die Uebertragung fand wirklich statt und wurde durch Wunderzeichen verherrlicht. Besonders wurden Kranke aller Art wunderbar geheilt, die sich mit einem Tröpfchen jenes Weines gläubig besprengten, womit der Leichnam des Heiligen vor seiner Beisetzung in der Kirche gewaschen wurde. Der Heilige mag gelebt haben um das J. 856. Nach dem Proprium von Chur ist der hl. Florinus zweiter Diöcesanpatron, und wird sein Fest am 17. Nov. als Fest erster Classe mit einer Octav gefeiert. In der Domkirche von Regensburg wird sein Fest sub ritu semid. am 16. Nov. begangen, und im Proprium beider Diöcesen wird unter den Wundern, welche nach seinem Tode auf seine Fürbitte geschahen, noch angegeben, daß ein gewisser Baron von Vatz (de Vazio), der sonst ein sehr leichtfertiges Leben geführt, durch den Anblick der auf die Fürbitte des Heiligen geschehenen Heilung einer besessenen Person sich ganz bekehrt habe, so daß er sein früheres Leben bereute und das Kloster Churwalden in Graubündten am Flusse Rabas, südlich von Cour, stiftete, wodurch der hl. Florinus nur noch mehr bekannt und verehrt wurde. Im J. 930 vergabte Kaiser Heinrich I. an die Ruhestätte des hl. Florin Kirche und Kirchensatz etc. des Fleckens Sindes im Engadin. (Mur.)
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Re: Heilige des Tages

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17. November: Hl. Gregor Thaumaturgus, Bischof von Neucäsarea
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Gregorius Thaumaturgus, Ep. Conf. (17. Nov. al. 3. Juli). Der hl. Gregor, mit dem Zunamen Thaumaturgus, d. h. Wunderthäter, war zu Neucäsarea in Pontus von vornehmen, aber heidnischen Eltern geboren und hieß ursprünglich Theodorus. Schon als Knabe von 14 Jahren verlor er seinen Vater, was auf ihn einen tiefen Eindruck machte. Doch wurde der von demselben angelegte Erziehungsplan nicht unterbrochen, indem die Mutter mit allem Eifer das begonnene Werk einer strengen und sorgfältigen Erziehung fortsetzte. Da er nach dem Wunsche des Vaters ein tüchtiger Anwalt werden sollte, so verlegte er sich vor Allem auf die Erlernung der lateinischen Sprache und des römischen Rechtes. Auch hatte er früh schon eine große Neigung zu philosophischen Studien, welche durch eine besondere Fügung Veranlassung wurden, daß er dem Christenthum gewonnen ward. Er hatte nämlich eine Schwester, welche an den Beisitzer des Statthalters von Cäsarea in Palästina verheirathet war. Da ihr Gemahl sie bei sich zu haben wünschte, reiste sie wirklich dahin, begleitet von ihren Brüdern, unserm hl. Gregor und dem hl. Athenodorus, welcher später als Bischof viel für den Namen Jesu duldete. (S. Bd. I. S. 339). Von Cäsarea reisten die beiden Brüder nach dem nahen Berytus (jetzt Beirut) in Phönicien, wo eine berühmte Rechtsschule bestand. Kurz nachher kamen sie jedoch wieder zu ihrer Schwester nach Cäsarea zurück, wohin sich um das Jahr 231 der berühmte Lehrer Origenes zurückgezogen hatte, um den Verfolgungen des Bischofs Demetrius von Alexandria zu entgehen. Derselbe eröffnete daselbst eine Schule und so wurde er denn auch mit den beiden Brüdern bekannt, in denen er bald außerordentliche Geistes- und seltene Tugendanlagen entdeckte. Er verwendete nun besondern Fleiß auf ihren Unterricht und wurde ihr Lehrmeister nicht blos in der Philosophie, sondern auch im Glauben, indem er mit ihnen die heil. Schriften las und die Wahrheiten derselben ihrem Herzen nahe legte. (Hieron. de Script. Eccl. c. LXV.) Da im Jahre 235 im Orient die Maximianische Christenverfolgung wüthete, sah sich Origenes veranlaßt, Cäsarea zu verlassen und sich ein paar Jahre zu verbergen. Gregor aber begab sich mit seinem Bruder nach Alexandria in Aegypten, wo er bis zum J. 238 seine Studien fortsetzte. Obgleich er noch nicht getauft, sondern erst Katechumenus war, so diente er doch mit allem Eifer dem Herrn, dessen ins Gewissen geschriebenes Gesetz er schon als Heide beobachtet hatte. Sein Wandel war so rein und unschuldig, daß andere Jünglinge auf seine Tugend, die sie als einen stillschweigenden Tadel ihrer Unordnungen ansahen, mit neidischen Augen hinblickten. Solche waren es denn, welche eines Tages eine öffentliche Dirne zu ihm schickten, um den Lohn für die vollbrachte Sünde zu fordern. Der junge Gregor war eben mit einigen Freunden in ernsten Gesprächen begriffen. Da diese von seiner Unschuld überzeugt waren, stießen sie die Unverschämte mit Unwillen als Verleumderin hinweg. Gregor aber bat mit heiterem Angesichte einen seiner Freunde, der Unglücklichen zu geben, was sie verlangte, damit sie ungestört ihre Unterredung fortsetzen könnten. Einige Umstehende wurden hiedurch beinahe irre an ihrem Freunde und machten ihm Vorwürfe. Aber bald wurde aller Verdacht gehoben; denn kaum hatte die Buhlerin das Geld empfangen, als der böse Geist sie überfiel und so lang quälte, bis sie ihr Unrecht eingestand. Der hl. Gregor aber hatte, von Mitleid bewegt, für sie zu Gott, dem er auch seine Ehre empfohlen, um Hilfe gerufen, und sogleich ward sie von ihrem Uebel befreit, wie der hl. Gregorius von Nyssa in seiner Lebensbeschreibung unseres hl. Gregor erzählt. – Nachdem die Christenverfolgung nachgelassen hatte, und Origenes wieder nach Cäsarea zurückgekehrt war, begab sich auch unser Gregor mit seinem Freunde Firmilian wieder dahin und blieb noch einige Zeit unter der Leitung desselben, so daß er im Ganzen 5 Jahre in der Schule dieses großen Mannes zubrachte. Es ist übrigens nicht gewiß, ob der hl. Gregor in Alexandria oder erst nach seiner Rückkehr in Cäsarea – vielleicht von Origenes selbst – getauft worden sei. Ehe er in seine Vaterstadt Neocäsarea zurückkehrte, wollte er seinem Lehrer Origenes einen öffentlichen Beweis seiner Dankbarkeit geben und that dieses auch in einer vor ihm und einer zahlreichen Versammlung gehaltenen Rede (Oratio panegyrica in Origenem), von welcher mehrere Schriftsteller das Urtheil fällen, daß das Alterthum keine schönere und zierlichere aufzuweisen habe. Kaum nach Neocäsarea zurückgekehrt, erhielt er schon von Origenes einen herzlichen Brief, in welchem er den hl. Gregor »seinen sehr heiligen Herrn und wahrhaften Sohn« nennt, aus welch letzterem Beisatze Einige schließen, daß es Origenes gewesen sei, der ihn getauft habe. In diesem Briefe gibt ihm Origenes unter Anderm den schönen Rath, beim Forschen in der heil. Schrift das Gebet nicht zu unterlassen, da dieses zu ihrem wahren Verständnisse nothwendig sei. – Nun drangen seine Landsleute in ihn, sich um eine Anstellung zu bewerben, um seine Geistesgaben glänzen lassen zu können. Aber Gregor verließ Alles, was er in der Welt besaß, und zog sich aufs Land an einen einsamen Ort zurück, wo er ungestört seinem Seelenheile obliegen konnte. Inzwischen hatte der Erzbischof Phädimus von Amasea, Metropolit der Provinz Pontus, den hohen Werth unseres hl. Gregor erkannt und beschlossen, ihn zum Bischof von Neucäsarea zu weihen. Als jedoch Gregor hievon Kenntniß erhielt, veränderte er seinen Wohnort und irrte einige Zeit von Einöde zu Einöde, um nicht entdeckt zu werden. Endlich gab er doch seine Zustimmung unter der Bedingung, daß man ihm Zeit lasse, sich zur bischöflichen Weihe vorzubereiten. Nach Verlauf dieser Frist wurde er denn wirklich um das J. 240 zum Bischofe seiner Vaterstadt geweiht. Um diese Zeit schrieb der hl. Gregor das Glaubensbekenntniß (Symbolum sea expositio fidei) nieder, welches ihm nach einem Berichte des hl. Gregor von Nyssa der hl. Apostel und Evangelist Johannes im Auftrage der seligsten Jungfrau Maria mitgetheilt hatte. Namentlich war darin die Lehre der Kirche von der allerheiligsten Dreifaltigkeit deutlich enthalten. – In seiner Vaterstaet sah er nun als Bischof eine reiche Aernte vor sich; die zahlreiche Einwohnerschaft war zum größten Theile noch heidnisch, also genußsüchtig, der Wohllust ergeben und den strengen Anforderungen des christlichen Lebens wenig geneigt, obwohl das Christenthum in mehreren Orten der Proviuz Pontus blühte. Als er aus seiner Einöde nach Neucäsarea kam, wohnte er in dem Hause eines gewissen Muson, eines der wohlhabendsten Christen in der Stadt. Gleich am Tage seiner Ankunft bekehrte er durch seine Predigt eine solche Anzahl von Heiden, daß er eine kleine Kirche bilden konnte. Das kleine Häuflein wuchs und mehrte sich allmälig zu einer großen Gemeinde, wobei seine außerordentliche Wundergabe ihn nicht wenig unterstützte. Von diesen seinen Wundern sind die im röm. Brevier enthaltenen wohl die bekanntesten. Auf seine Bitte geschah es nämlich, daß ein Berg, welcher ihm im Baue einer Kirche hinderte, von der Stelle weggerückt wurde. Ein anderes Mal wies er dem in den armenischen Gebirgen entspringenden Lykus seine Gränzen an. Dieser Strom bespülte nämlich die Mauern von Neucäsarea; aber im Winter schwoll er oft so heftig an, daß er Häuser, Heerden und Habseligkeiten der Bewohner mit sich fortriß. Der hl. Gregor trat an den Strom, stieß an der gesähtlichsten Stelle seinen Stab in den Boden und befahl den Gewässern im Namen Gottes, diese Gränze hinfort nicht mehr zu überschreiten. Der Stab faßte Wurzel und wurde ein großer Baum; noch zur Zeit, da der hl. Geegor von Nyssa schrieb, hatte das Wasser dieses Ziel nie überschritten. – Zwei Brüder waren wegen eines Teiches, der zum räterlichen Erbgute gehörte, in Streit gerathen und konnten sich nicht vereinigen. Alle Vergleichsversuche schlugen fehl. Da nahm der hl. Gregor zum Gebete seine Zuflucht, und noch in derselben Nacht trocknete der Teich aus. Damit war der Zank beigelegt. Zur Zeit der Decianischen Verfolgung (nach dem J. 250) ging der Heilige mit seinem Diakon in ein Versteck auf einen nahe gelegenen Berg; ihr Aufenthalt wurde verrathen; die ausgeschickten Soldaten sagten aber, sie hätten an dem bezeichneten Orte nur zwei Bäume neben einander gesehen. Die Christen forschten nach und fanden den Bischof mit seinem Diakon im Gebete. Ein anderes Mal flüchtete er sich während eines heftigen Gewitters in einen heidnischen Tempel und machte, ehe er eintrat, öfter das heil. Kreuzzeichen über sich und den unreinen, teuflischem Dienste geweihten Ort. Am andern Tage erklärten die Dämonen dem dienstthuenden Götzenpriester, daß sie hier nicht mehr wohnen könnten, da Gregor sie vertrieben habe. Darüber aufgebracht, ging der Priester zu dem Heiligen und drohte ihm, ihn bei dem Kaiser zu verklagen. Ruhig sagte ihm der hl. Gregor, es stehe in seiner Macht, die Dämonen zu vertreiben oder zurückzurufen, und da der Götzenpriester ihn bat, von der letzteren Gewalt Gebrauch zu machen, gab ihm der Heilige einen Zettel mit, worauf geschrieben stand: »Gregorius an den Teufel: Kehre zurück!« Kaum war der Götzenpriester mit dem Opfer fertig, als die Orakel nach wie vor ihre Sprüche thaten. Darüber bekehrte sich der Götzenpriester, ließ sich unterrichten und empfing die Taufe. Wir unterlassen die Anführung anderer Wunder und setzen nur noch hinzu, was der hl. Gregorius von Nyssa, dessen Großmutter Makrina in ihrer Jugend unsern hl. Gregor noch kannte und diese Wunder ihm und seinem Bruder Basilius erzählte, darüber schreibt: »Es sind noch viele andere Wunder von ihm bis auf den heutigen Tag in lebendigem Gedächtnisse, die wir nicht aufgeschrieben haben, um ungläubigen Ohren, welche die Wahrheit für Lüge halten, kein Aergerniß zu geben.« Aus demselben Grunde möge das bisher Angeführte genügen; für die Gläubigen reicht es hin, die Ungläubigen werden weitere Ausführungen doch nicht überzeugen. Es möge also nur noch erwähnt werden. daß eine verheerende Krankheit, welche einen großen Theil der Einwohner Neucäsarea's hinwegraffte, auf sein Gebet aufhörte, worauf neuerdings viele Heiden sich bekehrten. Auch in weiterer Entfernung wirkte der hl. Gregor durch den Einfluß seiner Schriften und die Weisheit seiner Rathschläge. Eine Umschreibung des Ecclesiastes und einige Briefe, die wir unter seinem Namen besitzen, sind vielleicht der geringste Theil derselben. Nach dem Zeugnisse des hl. Basilius lebte in ihm der Geist des Moyses und der Propheten wieder auf, weßwegen seine Verehrung weithin sich verbreitete. So baten z. B. die Einwohner von Comana ihn dringend, sie in der Wahl eines Bischofs unterstützen zu wollen. Er that es und rieth ihnen zur Wahl des Alexander, welcher das Gewerbe eines Köhlers trieb. S. S. Alexander. Der hl. Gregor war aber auch groß durch den Einfluß seiner Lehre. In den Acten des Concils von Antiochia, das im J. 265 gegen die Irrthümer des Paulus von Samosata gehalten wurde, finden wir seinen und seines Bruders Athenodorus Namen zuerst unterzeichnet. Im röm. Brevier steht auch noch Folgendes vom hl. Gregor: Als er seine letzte Stunde herannahen fühlte, ließ er nachforschen, wie viele Heiden noch in der Stadt wären, worauf man ihm sagte, es seien noch siebzehn. Dankend blickte darauf der Heilige gen Himmel und sagte: »Gerade so viele Christen hab' ich gefunden, als ich mein Bisthum antrat.« Er starb nach der gewöhnlichen Annahme am 17. Nov. 270 oder 271, nach den Bollandisten (Jan. I. 952) bald nach der Synode von Antiochia, die gegen Paul von Samosata im J. 265 gehalten wurde, welcher er noch beiwohnte. Der Name des hl. Gregor steht auch im Mart. Rom. mit dem Beisatze: »berühmt durch Gelehrsamkeit und Heiligkeit, und wegen der Zeichen und Wunder, die er zu großer Verherrlichung der Kirche gewirkt hat, der Wunderwirker genannt.« Die ganze Kirche feiert sein Fest ritu duplici am 17. Nov. Bei Ado, Usuardus und im kleinen röm. Martyrologium steht er am 3. Juli. Bei Usuardus führt er den Beinamen »Martyrer«, obschon kein Zweifel ist, daß unser hl. Gregor gemeint sei, da die auch im Brevier enthaltene Geschichte vom versetzten Berge erwähnt ist. Die von ihm vorhandenen Abbildungen erinnern zumeist an Ereignisse aus seinem Leben, am öftesten sieht man ihn, wie er Teufel aus Götzenbildern treibt. (But. XVII. 31–52.)

Quelle hat geschrieben:Da, quaesumus omnipotens Deus: ut beati Gregorii Confessoris tui atque Pontificis veneranda solemnitas, et devotionem nobis augeat et salutem.
Per Dominum.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. November: Hl. Gregor, Bischof von Tours
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Gregorius (Turonensis), Ep. (17. Nov.) Der hl. Bischof Gregorius von Tours (Turones), war aus einer der reichsten und angesehensten Familien in der Auvergne entsprossen und am 30. Nov. 539 geboren. In der heil. Taufe erhielt er den Namen Georgius Florentius; den Namen Gregorius aber nahm er später an zu Ehren seines Urgroßvaters, des hl. Bischofs Gregorius von Langres, dessen Enkelin seine Mutter Armentaria war. Seine Großmutter Leokadia stammte von einem Martyrer von Lyon, Namens Vettius Epagatus, ab. Seine Erziehung wurde von seinem Oheim, dem hl. Bischof Gallus von Clermont, geleitet. Dieser war es, welcher ihm die Tonsur gab; sein Nachfolger, der hl. Avitus, weihte ihn zum Diakon. Von einer gefährlichen Krankheit genesen, machte er im J. 573 eine Wallfahrt nach Tours, um am Grabe des hl. Martinus, dessen Fürbitte er seine Wiederherstellung dankte, zu beten. Bei dieser Gelegenheit wurde er der Priesterschaft und dem Volke von Tours bekannt und zwar so vortheilhaft, daß sie ihn wegen seiner Frömmigkeit und seiner übrigen Tugenden kurze Zeit nach seiner Abreise einmüthig zum Bischofe wählten, anstatt des so eben verstorbenen hl. Bischofs Euphronius, welcher mit ihm nahe verwandt war. (S. S. Euphronius). Die Abgeordneten, welche ihm diese Wahl meldeten, trafen ihn am Hofe des Königs Siegbert von Austrasien. In seiner Demuth hielt er sich nicht geeignet für diese hohe Würde und willigte daher nur sehr ungern ein, dieselbe zu übernehmen. Auf Zureden Siegberts und dessen Gemahlin Brunehild fügte er sich endlich dem einstimmigen Wunsch der Kirche von Tours und empfing dann am 22. Aug. 573 durch den Erzbischof Aegidius von Rheims die Consecration, als er kaum das 34ste Jahr erreicht hatte. Wie gut er sein Bisthum verwaltete, das beweisen, wie sein ältester Biograph Abt Odo von Clugny sagt, die Kirchen, die er theils neu erbaute, theils restaurirte, und die von ihm verfaßten Schriften, in welchen sein frommes Gemüth, seine an allen Hirtentugenden reiche Seele sich wundersam spiegelt. Sie sind vorzüglich zur Erbauung und Erweckung christlichen Sinnes geschrieben, ein Zweck, der selbst in seiner fränkischen Geschichte nicht selten durchschimmert. Wir verdanken ihm eine Art Legende (de Vitis Patrum), in welcher, wie auch in den beiden Büchern De gloria Confessorum und De gloria Martyrum, uns viele Züge aus dem Leben der Heiligen, von denen wir sonst nichts mehr wüßten, erhalten worden sind. Bald leuchtete der heil. Mann weit und breit durch seine Frömmigkeit und seinen Liebeseifer. Wie er die vom hl. Bischof Marnn gegründete Kathedrale wieder aufgebaut hatte, so vertheidigte er auch muthvoll die Vorrechte derselben, indem er sich weigerte, dem Könige Chilperich den Herzog Guntram auszuliefern, der sich in diese damals für unverletzlich gehaltene Zufluchtsstätte geflüchtet hatte. Auf dem zu Paris im J. 577 gehaltenen Concil nahm er den hl. Bischof Prätextatus von Rouen gegen die Königin Fredegundis und die ihr anhängenden, schmeichlerischen und weltlich gesinnten Bischöfe freimüthig in Schutz. Hiedurch zog auch er die Ungunst der Königin auf sich, die mehrere schwere Anklagen durch eine ihrer Creaturen, den Grafen Leudaft von Tours, gegen ihn erhob, hinsichtlich welcher er sich aber auf einer Versammlung von Bischöfen zu Braine (Brennacum) bei Compiegne, bei welcher der König den Vorsitz führte, vollkommen reinigte. Auch sonst wahrte er mit aller Entschiedenheit und ohne Furcht die Rechte und Freiheiten der Kirche. So versagte er z. B. dem neu ernannten Bischofe Burgundio von Nantes, zu dessen Gunsten sein Vorfahrer Felix abgedankt hatte, die Weihe, weil ihm das erforderliche kanonische Alter fehlte, indem er erst 20 Jahre alt war und noch nicht einmal die Tonsur erhalten hatte. Gründlich vertheidigte er die Gottheit Jesu gegen die Juden, sowie auch gegen die Arianer und andere Häretiker, widerlegte ihre Einwendungen und bekehrte mehrere zum wahren Glauben. Ein treuer Ausspender der göttlichen Geheimnisse, die zum Troste der Gerechten und zum Heile der Sünder eingesetzt sind, ließ er die zum Tode verurtheilten Verbrecher, trotz aller weltlichen Einsprache, zu den heil. Sacramenten, wenn sie sich bekehrten. Nicht selten bat er, der Praxis der ältesten Kirche ergeben, für die Verurtheilten um Gnade und erhielt sie auch. Der König Chilperich, der auch Theologie nicht, wie dieß zu jener Zeit von den Machthabern oft geschah, ward von ihm auf sein Gebiet zurückgewiesen, indem Gregor die Irrthümer, in welche er sich verstrickt hatte, aufdeckte und widerlegte. Dieser apostolische Freimuth schadete ihm nicht, sondern erhöhte die allgemeine Achtung. König Chilperich erhörte gerne seine Bitten, wenn er um die Begnadigung von Verurtheilten bat. Ebenso gaben ihm auch die Könige Childebert und Guntram unzweideutige Beweise ihres Vertrauens, wodurch er den Frieden zwischen Beiden erhielt. Ebenso genoß er das Vertrauen der hl. Abtissin Radegunde vom hl. Kreuz in Poitiers und schichtete die nach ihrem Tode (587) im Kloster entstandenen Streitigkeiten, wie er auch bei Ingoberga, der Wittwe des Königs Charibert von Paris, in so hohem Ansehen stand, daß sie ihn bei ihrem im J. 589 erfolgten Tode zum Vollstrecker ihres Testaments ernannte. Im J. 549 soll er nach Rom gereist und vom hl. Papst Gregor d. Gr. ehrenvoll empfangen worden seyn. Schon bei seinen Lebzeiten ward der heil. Atann durch Wunder verherrlicht, die er dann in seiner Demuth der Fürbitte des hl. Martinus und anderer Heiligen, deren Reliquien er bei sich zu tragen pflegte, zuschrieb. Er verfaßte über die Wunder dieses berühmten Patrons der Kirche von Tours ein eigenes Werk (de miraculis S. Martini). Sein vorzüglichstes Werk ist aber die schon oben erwähnte »Geschichte der Franken«, auch Gesta Fracorum und Chronicon Francorum genannt, welche im ersten Buche die Begebenheiten von Adam bis zum hl. Bischof Martin von Tours und in den übrigen Büchern die Geschichte der Franken in Gallien bis zum Jahr 591 enthält. Ist auch seine Schreibart rauh, und fehlt ihm die gefällige Anordnung, sowie das erwünschliche Maß von Kritik, so sind doch seine Berichte über das, was er als Zeitgenosse erzählt, von sehr großem Werthe für jene quellenarme Periode. Jedenfalls ist er der älteste der französischen Historiker und wird daher auch der »Vater der Geschichte von Frankreich« genannt. Die beste Ausgabe seiner Werke ist von D. Ruinart (Paris 1696 in fol.) Der hl. Gregor starb am 17. Nov. 595, nachdem er über 20 Jahre dem bischöflichen Amte vorgestanden war. Seinem Willen gemäß ward er auf dem Platze vor der Kirchenthüre begraben; er hatte dieses verlangt, damit sein Grab von allen Eingehenden mit Füßen getreten und so bald vergessen werden möchte. Doch errichtete ihm seine Geistlichkeit ein bleibendes Denkmal an der linken Seite der Grabstätte des hl. Martinus. Abgebildet sieht man diesen hl. Gregor in stehender Stellung, Bücher in der Hand oder neben sich festhaltend. Manchmal hat er zu seinen Füßen einen großen Fisch, welcher nach Migne (Dict. icon.) an die wunderbare Heilung seines blinden Vaters erinnern soll. – Im Mart. Rom. findet sich sein Name am 17. Nov. (But. XVII. 66., Mg.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. November: Hl. Hilda, Jungfrau, Äbtissin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Hilda (Hild), V. Abbat. (17. Nov. al. 5. März, 5. 25. Aug. 28. Sept. 15. Dec.) Vom Altd. hild, hilt = nach Wachter alt, adelich, edel etc. – Die hl. Hilda, eine Tochter Hererichs und Enkelin des hl. Königs Edwinus1, war nach Migne im J. 617 geboren und erhielt im J. 631 die Gnade der heil. Taufe. Später nahm sie den Schleier im Kloster Chelles in Frankreich, wo ihre Schwester Hereswida (s. d.) Gott diente. Nachdem diese gestorben war, ging sie nach West-Angeln und dann auf den Rath des hl. Aidanus wieder zurück in ihr Vaterland, wo sie ein kleines Kloster an der Were bezog. Am berühmtesten ist sie als Abtissin von Streaneshalch. Auch das Kloster Tadcaster und das zu Hartlepool, früher Heruteu oder Heortea (Insula cervi) genannt, stand nach den Bollandisten (Oct. III. 940) einige Zeit unter ihrer Leitung. Der hl. Beda schreibt von ihr und ihrem Kloster Streaneshalch: »Sie lehrte hier die Gerechtigkeit, Frömmigkeit und Keuschheit, besonders aber den Frieden und die christliche Liebe bewahren; ihre Klugheit war so groß, daß nicht nur gewöhnliche Personen (mediocres) in allen ihren Nöthen zu ihr Zuflucht nahmen, sondern selbst Könige und Fürsten sich bei ihr Raths erholten.« Sie hatte dieses Kloster, wo Männer und Frauen unter ihrer Leitung gesondert wohnten, im J. 658 gegründet. Man lebte nach der Regel des hl. Columba. Am Osterstreite nahm sie thätigen Antheil. (Apr. III. 296.) Die hl. Hilda starb nach den Bollandisten (Mart. II.* 11) am 17. Nov. 680. Sie wurde übrigens, vielleicht wegen einer geschehenen Translation, auch am 15. Dec. verehrt (Apr. III. 298). Das Florarium erwähnt ihrer (Mart. I. 360) auch am 5. März. Ferrarius gibt an, daß ihr Fest ehedem in Lübek am 5. August gefeiert worden sei. Canisius handelt von ihr am 25. August (Aug. II. 4). Mabillon und Bucelin gedenken ihrer zum 17. Nov. Die Bollandisten nennen sie auch am 28. Sept. (VII. 597), verweisen übrigens gleichfalls auf den 17. Nov., an welchem Tage auch der Elenchus sie nennt. Bei Migne endlich steht der 18. Nov. Nach demselben Autor wurden ihre Gebeine im 10. Jahrhundert nach Glastonbury übertragen. †
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. November: Hl. Hugo, Bischof von Lincoln
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Hugo, Ep. Lincoln. (17. Nov.) Dieser hl. Hugo, engl. St-Hugh, Bischof von Lincoln in England, nach Zedler der sechste des Sitzes (1186–1200), stammte aus einem der ersten Häuser in Burgund und erblickte um das J. 1140 das Licht dieser Welt. Sein Vater hatte mit Ruhm im Kriege gedient; seine Mutter verlor er als ein Knabe von acht Jahren. Seine Erziehung erhielt er in einem Kloster regulirter Chorherren, in welchem auch sein Vater die letzten Jahre seines Lebens zugebracht hatte. Hier wuchs Hugo zu einem frommen, hoffnungsvollen Jünglinge heran. Noch hatte er das 19. Jahr nicht erreicht, als er (wie es hie und da, wenn auch mißbräuchlich, zu geschehen pflegte), wiewohl er erst Diakon war, die Führung einer Pfarrei bekam, die er übrigens mit großem Lobe verwaltete. Einige Zeit nachher sah er die große Carthause (bei Grenoble) und bewunderte das abgetödtete, in Gott verborgene Leben der dortigen Mönche. Obwohl er nun auf Andringen seines Klosters geschworen hatte, die Gemeinde nicht zu verlassen, so trat er doch, da er seinen innern Drang nicht bewältigen konnte und die Kirchengesetze, welche den Eintritt in einen strengern Orden gestatten, für sich hatte, in den Carthäuser-Orden, indem er aus seinem früheren Kloster heimlich entfloh. Dagegen wurde er nun mit Versuchungen des Fleisches geplagt, die er jedoch durch fortgesetzte Abtödtungen und Gebet überwand. Bei diesen Prüfungen erhielt er auch oft fühlbare himmlische Tröstungen, welche ihn erkennen ließen, daß er seinen Beruf nicht verfehlt habe. Im Carthäuser-Orden zum Priester geweiht, zeichnete er sich auch in der Verwaltung des Hauses, die man ihm 10 Jahre nach seinem Eintritte übergab, so vortheilhaft aus, daß sein Ruf sich über die Gränzen Frankreichs hinaus verbreitete. Darum ward ihm auf Ansuchen des engl. Königs Heinrich II. die neu gestiftete Carthause Witham (Uvictamia) in Somerset zur Einrichtung und Leitung übertragen. Umsonst erklärte der Heilige, unter allen Brüdern der am mindesten befähigte zu seyn; er mußte gehorsamen und ging also mit Bischof Renald von Bath über den Kanal. In England angelandet, schlug er sogleich den Weg nach Witham ein und brachte der dort bestehenden kleinen Carthäuser-Genossenschaft Muth und Freude. Vom Könige, der ihn seiner besondern Gunst versicherte, bekam er Alles, was zur Vollendung des Klosters erforderlich war. Die Genossenschaft blühte kräftig empor; Hugo genoß die, die und das Zutrauen aller ihrer Glieder. Nach einigen Jahren segensreicher Wirksamkeit in der klösterlichen Familie eröffnete sich dem hl. Hugo ein weiteres Feld. Der bischöfliche Stuhl von Lincoln, schon gegen 18 Jahre verwaist, harrte eines neuen Hirten. Da der König dem Domkapitel das lange vorenthaltene freie Wahlrecht zurückgab, fielen die Stimmen der Wählenden einmüthig auf unsern Heiligen. Ungeachtet seiner Weigerung wurde er am 21. Sept. 1186 vom Erzbischofe Balduin von Canterbury geweiht. Der Lebensbeschreiber reiht hier eine artige Begebenheit an, die der Sage nach am Tage seines Einzuges in Lincoln sich ereignete. In einem Schlosse in der Nähe habe sich ein Schwan eingefunden, größer als die übrigen, den man dort noch nie gesehen. Dieser habe die ganze Menge dortiger Schwäne umgebracht, bis auf ein Weibchen; Niemandem habe er sich freundlich gezeigt, als blos dem Bischofe, aus dessen Hand er, sowie er nur hinkam, sogleich das Brodstückchen u. dgl. nahm. Er sei immer um ihn geblieben, wie zur Wache und zur Schutzwehr. Wenn der Bischof sich wieder wegbegeben, sei der Schwan wieder in seinen Weiher gegangen. Des Bischofs Kommen habe er immer durch Ruf und Flügelschlag drei bis vier Tage vorher angezeigt. Hierauf bezieht sich Menzel's Angabe (Symb. II. 352), ein Schwan habe sich dem hl. Hugo dienstbar zugesellt, oder, was bei Migne (Dict. iconogr. S. 281) zu lesen ist, den hl. Hugo finde man dargestellt »mit dem Bischofstabe, zu den Füßen eine Gans oder einen andern Vogel dieser Art.« Das Wirken des hl. Hugo als Bischof stand unter dem besondern Einflusse der göttlichen Gnade, und diese wuchs in ihm um so mehr, als er seine eigene Schwäche und Unwürdigkeit fühlte und bekannte. Ein Zug in dieser Hinsicht macht alle übrigen Bemerkungen überflüssig. Er war ein Freund der Aussätzigen, besuchte sie oft und küßte ihre Wunden. Als ihm Jemand scherzweise bemerkte, der hl. Martinus habe freilich einen Aussätzigen durch einen Kuß geheilt, er aber heile die Wunden nicht, die er küsse, gab er zur Antwort: »Der Kuß des hl. Martinus heilte den Aussätzigen; der Kuß aber, den ich einem Aussätzigen gebe, heilet meine Seele.« Im Breviergebete war er so genau und gewissenhaft, daß er's sich nicht nehmen ließ, es einmal sogar in einer höchst unsichern Gegend zu verrichten, wo er gegen den Rath seiner Freunde, welche schon früh Morgens noch vor Tags aufbrechen wollten, um bei der Nacht unentdeckt zu bleiben, die Herberge nicht eher verließ, als bis er dieser Pflicht genügt hatte. Durch diese Pflichttreue erwarb er sich die nothwendige Unerschrockenheit, auch dem Könige gegenüber der Wahrheit unverholen Zeugniß zu geben. So namentlich unter den Königen Richard I. und Johann. Um in der Sorge für die Rettung seiner Heerde sich selbst nicht zu vergessen, zog er sich alljährlich wenigstens einmal in die von ihm so innig geliebte Carthause zu Witham zurück, um daselbst der Betrachtung der ewigen Wahrheiten zu obliegen. Dieser war er in dem Grade ergeben, daß er selbst auf Reisen sich so vertiefte, daß er kaum die Mähne seines Pferdes sah. Darum ließ er immer vor sich einen Diener reiten, hinter dem er als seinem Führer herritt. Geschah es, daß jemand Anderer zufällig oder geflissentlich vor ihn kam, so folgte er diesem, ohne zu merken, daß er Wegweiser und Richtung verloren. So traf es sich einige Male, daß sein wegeweisender Bediente, wenn er gemeint hatte, daß sein Herr sogleich hinter ihm drein komme, große Noth hatte, ihn unter dem Gefolge irgendwo wieder zu finden. Mit allem Eifer beförderte der hl. Hugo die kirchliche Zucht und Ordnung. Es bestand die anderwärts eingeführte Anordnung der Kirchenstrafen in Geld auch in seinem Bisthume. Da jedoch der hl. Hugo erkannte, daß diese Bestimmung einerseits dem Mißbrauche, andererseits Lügen und Verleumdungen gegen den Klerus die Thüre öffne, so hob er sie auf. Dafür verordnete er Strafen geistlicher Natur, die dem Zwecke der Religion besser entsprachen. Ebenso sorgte er für die Würde des Gottesdienstes und vollendete den Bau seiner Kathedrale. Sie steht noch und ist eines der schönsten Denkmäler aus der katholischen Zeit. Unter dem Könige Johann mußte der hl. Hugo eine politische Gesandtschaft übernehmen, um nämlich am Hofe des Königs Philipp August von Frankreich zwischen beiden Mächten den Frieden zu vermitteln. Als er zurückkam, befiel ihn ein sehr heftiges Fieber, so daß er dem Concil, das in seiner bischöflichen Stadt abgehalten wurde, nicht anwohnen konnte. Er mußte in London bleiben und sah getrost und freudig, im Vertrauen auf die göttliche Gnade, welche er stets anrief, seinem Ende entgegen. Am Feste des hl. Matthäus empfing er die heil. Sterbsacramente. Auf dem mit Asche bestreuten Boden liegend, starb er endlich am 17. Nov. 120062 unter den Worten: »Nun entlässet du, o Herr! deinen Diener im Frieden.« Er wurde zu Lincoln in seiner Kathedrale beigesetzt. Drei an Gicht Leidende und einige andere Kranke fanden Genesung an seinem Grabe. Das Mart. Rom. gedenkt seiner am 17. Nov. Seine Canonisation erfolgte nach den Bollandisten (Mart. II. 255) durch Papst Honorius III. (But. XVII. 74.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. November: Hl. Munditia "Protogenia", Märtyrerin
Wikipedia hat geschrieben:Munditia „Protogenia“ (lat. munditia, Sauberkeit, Zierlichkeit; gr. protogenia, Erstgeborene, Hochgeborene; * um 250 in Rom; † an einem 17. November vermutlich 310 ebenda) ist eine christliche Heilige. Sie zählt zu den sogenannten Katakombenheiligen. Über ihr Leben ist nicht viel bekannt; einzig eine Inschrift auf dem Marmorstein vor ihrem ehemaligen Nischengrab in der römischen Cyriacus-Katakombe, wo sie bis 1675 begraben lag und wo sich heute die Kirche Sankt Laurentius vor den Mauern befindet, verrät:

„DDM (PX) MUNDICIE PROTOCENIE . BENEMERENTI . QUAE VIXIT ANNOS LX . QUAE IBIT IN PACE XV KAL D . APC (PX)“

„Zum frommen Gedenken an Munditia Protogenia, die Wohlverdiente, die 60 Jahre lebte, die in den Frieden einging am 15. Tag vor den Kalenden des Dezembers APC“

Der 15. Tag vor den Kalenden des Dezembers ist der 17. November, „APC“ ist schwierig zu interpretieren, könnte aber als Zeitangabe gemeint sein, also als Andronico Probo consulibus („als Andronicus und Probus Konsuln waren“), womit das Jahr 310 als Sterbejahr Munditias in Frage kommt. Das in ihrem Grab gefundene Blutfläschchen lässt auf ein Martyrium schließen, das sie der Überlieferung nach durch das Beil erlitt. Diese Überlieferung ist wohl durch jene Interpretation der Buchstaben „APC“, die in der römischen Urkunde für die Echtheit der Reliquie angegeben ist, genährt: Demnach stehe „APC“ für ascia plexa capita („mit dem Beil enthauptet“). 1675 erhielt der Ratsherr und Händler Franz Benedikt Höger die sterblichen Überreste Munditias als Geschenk für die Münchner Peterskirche, wohin er sie im September 1677 auch verbrachte. 1804 wurde die Zurschaustellung der Gebeine verboten und die Reliquien von einem Holzschrein verdeckt. Seit die Kirche 1883 renoviert wurde, ist die Ganzkörperreliquie allerdings wieder öffentlich einsehbar. Munditias Gedenktag ist der 17. November, sie ist die Patronin der alleinstehenden Frauen.
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Re: Heilige des Tages

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17. November: Sel. Josaphat Kocylovskyj, Bischof, Märtyrer
Wikipedia hat geschrieben:Josaphat Kocylovskyj OSBM (polnisch: Jozafat Kocyłowski, ukrainisch: Йосафат Йосиф Коциловський, * 3. März 1876 in Pakoszówka, heute Polen; † 17. November 1947 in Chapaivka, Sowjetunion, heute Ukraine) war ein Basilianermönch, Priester, Bischof und ist ein Märtyrer der Ukrainisch Griechisch-Katholischen Kirche und Seliger der römisch-katholischen Kirche. Josaphat Kocylovskyj wurde in der Ortschaft Pakoszówka im heutigen Polen geboren. Er entstammte dem russinischen Volksstamm der Lemken und fühlte sich ethnisch den Ukrainern zugehörig. Das Theologiestudium absolvierte Kocylovskyj in Rom und beendete dieses im Jahre 1907 ebenda. Am 9. Oktober 1907 wurde er im 31. Lebensjahr zum Priester geweiht. Man ernannte Josaphat Kocylovskyj zum Vizerektor des griechisch-katholischen Priesterseminars in Iwano-Frankiwsk. Er unterrichtete als Professor ebenda im Fach Theologie. Am 2. Oktober 1911 wurde Kocylovskyj Ordensangehöriger der Basilianer des hl. Josaphat. Im Jahre 1917 wurde Josaphat Kocylovskyj zum Bischof der heutigen ukrainisch griechisch-katholischen Erzeparchie Przemyśl-Warschau ernannt. Die kirchlichen Feierlichkeiten wurden durch Großerzbischof Andrej Scheptyzkyj am 23. Oktober 1917 geleitet, dabei wurde Kocylovskyj die Bischofsweihe gespendet und es folgte die Inthronisation. Die führenden polnisch-kommunistischen Machthaber ließen Josaphat Kocylovskyj am 26. Juni 1946 festnehmen und lieferten ihn an die Sowjetunion aus. Diese verbrachten Kocylovskyj in die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik, zunächst ins Gefängnis nach Kiew. Danach in den Gulag von Chapaivka. Dort verstarb Bischof Josaphat Kocylovskyj am 17. November 1947 im Alter von 71 Jahren. Papst Johannes Paul II. sprach am 27. Juni 2001 Josaphat Kocylovskyj in Rom selig.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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18. November: Weihetag der Basiliken St. Peter und St. Paul zu Rom (In Dedicatione Basilicarum Ss. Apostolorum Petri et Pauli)
Quelle hat geschrieben:Die alten Basiliken über den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus waren unter Kaiser Konstantin erbaut und im Lauf der Jahrhunderte wiederholt restauriert worden. Die neue, nach den Plänen von Bramante und Michelangelo erbaute Peterskirche wurde am 18. November 1626 von Papst Urban VIII. eingeweiht. Die St.-Pauls-Basilika (vor den Mauern) brannte 1823 ab, wurde aber mit Spenden aus der ganzen Welt in neuem Glanz wieder aufgebaut und am 10. Dezember 1854 von Papst Pius IX. eingeweiht.

Quelle hat geschrieben:Ewiger Gott, steh deiner Kirche bei und bewahre sie unter dem Schutz der Apostel Petrus und Paulus, von denen sie den Glauben und das Leben in Christus empfangen hat. Lass sie wachsen in deiner Gnade bis ans Ende der Zeiten.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Quelle hat geschrieben:Deus, qui nobis per singulos annos huius sancti templi tui consecrationis reparas diem, et sacris semper mysteriis repraesentas incolumes: exaudi preces populi tui, et praesta; ut quisquis hoc templum beneficia petiturus ingreditur, cuncta se impetrasse laetetur.
Per Dominum.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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18. November: Hl. Odo, Abt
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Odo, Abb. Conf. (18. Nov.). Dieser hl. Abt war im eigentlichen Sinne ein Sohn des Gebetes. Sein bis dahin kinderloser Vater, der Ritter Abbo, zugleich ein ausgezeichneter Rechtsgelehrter, der seinen Justinian auswendig wußte, und wegen seiner strengen Redlichkeit von Allen geachtet und geliebt war, an dessen Tisch regelmäßig das Evangelium gelesen wurde, erflehte ihn von Gott in der hl. Weihnacht, die er in heiligem Stillschweigen und vielen Thränen zubrachte. Der Name seiner Mutter ist nicht genannt, aber sie war schon auf Jahren, als sie, wahrscheinlich zu Tours, im J. 879 den hl. Odo gebar. Der fromme Abbo, ein eifriger Verehrer des hl. Martinus, hatte seine größte Freude an dem Knaben. Eines Tags hob er ihn mit dankerfülltem Herzen in die Höhe und sprach: »Nimm, o Perle der Priester, hl. Martinus, diesen Knaben auf!« Wir werden sehen, wie dieser dem Gelöbniß des Vaters in aller Treue nachkam. Sein erster Lehrer war ein ungenannter Priester. Am Hofe des Grafen Fulco II. sowie im Hause Wilhelms von Aquitanien setzte er die Schulbildung bis in sein sechzehntes Jahr fort. Um diese Zeit begannen die Uebungen des Soldatenlebens, mehr aber noch die Vergnügungen der Jagd und des Vogelstellens seine Seele zu beschäftigen. Die Studien traten in den Hintergrund, und wurden wohl gänzlich verlassen. Aber Gottes Vorsehung, die ihn zu Höherm bestimmt hatte, rief ihn durch unruhige Träume, noch mehr aber durch eine große Unzufriedenheit, die er mit sich selbst empfand, so oft er von einem solchen Vergnügen wieder heimkehrte. Er that zwar nichts Böses, aber daß er damit allein seiner Pflicht nicht genüge, dessen war er sich lebhaft bewußt. In der hl. Weihnacht, die sein Vater ihm so zu halten befahl wie er selbst sie zu halten pflegte, traten plötzlich die Thränen in seine Augen und er betete auf folgende Weise zur hl. Jungfrau: »O Frau, Mutter der Barmherzigkeit, du hast heute Nacht den Erlöser der Welt geboren, stehe mir als Fürsprecherin bei. Zu deiner glorreichen und einzigen Geburt nehme ich meine Zuflucht, wende die Ohren deiner Milde zu meinen Bitten! Ich fürchte sehr, daß mein Leben deinem Sohne mißfalle, und weil Er durch dich, o Frau, sich der Welt geoffenbart hat, darum bitte ich dich, daß Er ohne Aufschub sich meiner erbarme.« Heftige Kopfschmerzen, welche ihn bis zum neunzehnten Lebensjahre nicht mehr verließen, singen zugleich an, ihn zu peinigen. Die Welt mit ihren Freuden mußte in der gnädigen Führung Gottes ihm äußerlich in ihrer Nichtigkeit erscheinen, ehe er sie innerlich ganz verlassen und dem ewigen Gott zum Opfer bringen konnte. Vom Hofe weg kam er wieder in das Haus seiner Eltern. Da keine Arznei half, offenbarte ihm der Vater sein Gelübde. Der Sohn hatte seine Eltern zu lieb, und seinen Geist zu sehr von den weltlichen Dingen abgekehrt, als daß er nicht mit Freuden dieses Gelübde gelöst hätte. Er wurde Kleriker an der St. Martinskirche, was nicht geringes Aufsehen erregte und deßhalb auch nicht ohne große Feierlichkeit (apparatus) geschah. Der hl. Odo betrachtete sich von jetzt an als Eigenthum des hl. Martinus, verfaßte Hymnen zu seiner Ehre, las und betete Tag und Nacht unaufhörlich, so daß er studirend betete und betend studirte. Unter den Kanonikern des Stifts, die ihn darüber tadelten und sagten, er solle lieber Psalmen singen (ad psalmos abi) gab es keinen, der ihn an Andacht und Eifer im Studium übertroffen hätte. Damit er durch letzteres nicht von seinem wahren Berufe, dem Lobe und der Liebe des höchsten Gutes abgezogen würde, zeigte ihm der Herr, als er eben die Gedichte Virgils zu lesen im Begriffe stand, ein Faß voll giftiger Schlangen, so daß er bebend vor Schrecken den heidnischen Dichter wegwarf, und den Auslegern des Evangeliums und der Propheten seine ganze Aufmerksamkeit zuwendete. Der göttliche Heiland bildete offenbar in der Kanonikatszelle zu Tours schon den spätern Abt. Schon jetzt beeiferte (festinabat) er sich, Gott allein zu gefallen. An den irdischen Dingen hing er so wenig, daß er Alles den Armen gab, für den kommenden Tag ganz sorglos war, und am Grabe des hl. Martinus ganze Nächte allein zubrachte. Bei solchen Ausgängen schloß er nie seine Zelle, weil er nichts zu verlieren fürchtete. Wo immer er sich aufhielt, hatte er nur seine zwei Schreibtafeln bei sich, die so mit einander verbunden waren, daß man sie zusammenlegen und öffnen, nicht aber trennen konnte. Unter den Lesungen, welchen er oblag, befand sich wie zufällig auch die Regel des hl. Benedictus. Schon als Kanoniker machte er sich indessen freiwillig mit den Strengheiten des klösterlichen Lebens bekannt. Obwohl er aber auf dem Boden schlief und viel fastete (eine halbe Portion Brod mit Bohnengemüse und ganz wenig Wein – quod est contra naturam Francorum, bemerkt der Biograph war seine tägliche Nahrung), und diese Strenge später eher verschärfte, als milderte, nahm er körperlich nicht ab. Noch mit sechzig Jahren war er ein frischer Fußgänger, der es mit jedem Jüngern aufnahm, wenn er es ihm nicht zuvorthat. Es konnte nicht fehlen, daß der junge Kanoniker Aufsehen erregte, besonders seit er zu Paris unter dem Mönch Remigius von Autun in den freien Künsten und der Musik sich vollends ausgebildet und in einem frommen und wissensbegierigen Altersgenossen Adhegrinus, einen Freund und Schüler gewonnen hatte. Sie beschlossen, miteinander in ein Kloster zu gehen, und gingen Probe halber bald dahin, bald dorthin, um diesem Verlangen zu genügen. Aber sie fanden nirgends was sie suchten, Ordnung und Zucht war überall wie ausgestorben. Jedesmal kehrten sie unverrichteter Dinge, und »mit großem Schmerze« wieder in ihre einfache Zelle nach Tours zurück. Mittlerweile bearbeitete der hl. Odo auf Bitten der Kanoniker von Tours die Moralbücher des heil. Gregorius d. Gr. zu einem Compendium, und bemühte sich, seine Mitbrüder an einen strengen geistlichen Wandel zu gewöhnen. Auf einer Reise nach Rom kam aber Adhegrinus nach Beaume in Burgund, in das dort neu gestiftete Kloster, welchem Abt Berno vorstand. Hier gefiel es ihm, und der hl. Odo, welchem er sogleich Nachricht gab, eilte, hundert Bücher mit sich nehmend, sich aufnehmen zu lassen. Er war damals dreißig Jahre alt. Der Abt, welcher seine Tüchtigkeit schon kannte – denn er stand schon damals in dem Rufe »einer offenen Bibliothek« (aperta bibliotheca) – machte ihn sogleich zum Vorstand der Klosterschule und veranlaßte ihn, da er nicht wollte, unter Hinweisung auf den klösterlichen Gehörsam die Priesterweihe zu empfangen, welche ihm der Bischof Turgio von Limoges ertheilte. Bei dieser Gelegenheit kam die Sprache auf den beweinenswerthen Zustand, in welchem die Kirche, namentlich die Priester und Religiosen beiderlei Geschlechts, sich damals befand, und der hl. Odo bediente sich dabei so treffend einer Stelle aus den Klageliedern des Propheten Jeremias, daß der Bischof ihm auftrug, diese Gedanken schriftlich auszuführen. Erst nachdem der Abt ihm die Erlaubniß gegeben hatte, that es der Heilige in drei Büchern, welche in verschiedenen Kirchen mit großem Interesse gelesen wurden, und noch größern Nutzen stifteten. Da seine Eltern noch lebten, kehrte er mit Erlaubniß seines Abtes nach Tours zurück, um dem Vater im eigenen Kloster das hl. Kleid geben zu lassen, während die Mutter sich in ein Frauenkloster aufnehmen ließ. Unterdessen berieth sich Wilhelm d. Fr. von Aquitanien, welcher schon seit längerer Zeit eine größere Stiftung »für die Armen« zu machen gesonnen war, mit dem Abte Berno über die Gründung eines neuen Klosters. Sein Wille sey, eröffnete er ihm, die Erbauung eines Klosters auf seinem Eigenthum, »in welchem die Mönche für den zeitlichen Lebensunterhalt Gott dienend, ihm Hilfe für die Ewigkeit brächten.« Gottes Hand habe bisher alle seine Unternehmungen so wunderbar gesegnet, daß ihm die schuldige Dankbarkeit die Verpflichtung auferlege, für sein Seelenheil etwas Erkleckliches zu thun. Er übergab also dem Abte seinen ganzen Alodialbesitz im Thal Clugny mit allen Zugehörigkeiten (adjacentiis) im Territorium von Macon mittelst Urkunde zu Bourges, vom 7. Sept. des J. 910 und ernannte den Abt Berno zum ersten Vorsteher. Die nachfolgenden Aebte sollte das Kloster selbst wählen. Der Ort sollte eine stets offene Zufluchtsstätte seyn für die Armen, Fremden und Nothleidenden und nach Rom eine kleine Abgabe für das Licht der Kirche der hhl. Apostel entlichten. Dies war der Anlaß, daß der hl. Odo nach Clugny kam. Hier etzte er seine Uebungen mit unermüdetem Eifer fort, und trug nicht wenig dazu bei, das Stift zum berühmtesten Kloster jener Zeit zu erheben. Ueberall war es durch seine Frömmigkeit, Disciplin und Strenge, aber auch wegen der großen Zahl der Bruder wohl bekannt. Clugny wurde eine Zufluchtsstätte vieler aufrichtiger Büßer aus den höchsten Ständen. Selbst Bischöfe, die unter der Last ihres Amtes für ihre eigene Seele fürchteten, legten ihre Würde nieder, um hier zu gehorsamen und unterwürfig zu seyn, statt vorzustehen. Als der Abt Berno am Sterben lag, befahl er die Wahl eines neuen Abtes und lenkte sie, weil kein Besserer vorhanden war, auf den hl. Odo. Die Brüder mußten Zwang anwenden, aber er wich selbst der Gewalt nicht, bis man ihm mit der Excommunication drohte. Jetzt nahm er die Würde an. Das Erste, was er that, war die äußere Vollendung des Klosters (coeptum pridem perfecit monasterium) und die Erbauung einer großen Kirche zu Ehren der hhl. Apostel Petrus und Paulus. Unter ihm wuchs Clugny's äußere und innere Größe mit Riesenschritten. Könige und Fürsten gingen des hl. Abtes wegen hier ein und aus, um ihn entweder als alten Bekannten wieder zu sehen, oder um sich seine Bekanntschaft zu erwerben. Allen war er ein kluger, gewissenhafter Rathgeber, der stets zur Hand hatte, was jedem nöthig war. Mitunter mußte er wohl sagen: »Wer den Bauch mit Winden füllt, nährt die wilde Lust« und Aehnliches, aber er bediente sich dabei einer ganz außerordentlichen Sanftheit und Liebenswürdigkeit des Ausdrucks und der Gebährden, so daß er auch bei Hochgestellten keinen Anstoß erregte. Er war überhaupt ein sehr erfahrener Seelenarzt, welcher innerlich erst zu heilen anfing, wenn er äußerlich schon geholfen hatte. Einem Manne, der im Mitleid und in den Werken der Barmherzigkeit sich von keinem Andern übertreffen ließ, schenkte Jeder gern Gehör. Obwohl das Stift noch im Entstehen war, bekannte er gleichwohl, daß er immer genug Vorrath hatte, sowohl zum Unterhalt der Brüder als auch zum Besten der Armen. Auf einer Reise über die Alpen stieg er einmal vom Pferde, und ließ einen alten Mann, der einen Sack Gemüse trug, aufsitzen, während er, in Demuth den Sack tragend, nebenher zu Fuß ging. Als er nach Siena kam, wo große Hungersnoth herrschte, ließ er keinen Armen ohne Almosen, und achtete nicht auf die Erinnerung seiner Begleiter, daß Nichts mehr übrig bleibe, um die Reise nach Rom zu vollenden. »Lasset mich,« sprach er, »dieß sind die Hausgenossen Gottes, und unsere Mitarbeiter!« Der Heilige kam dreimal nach Rom; vielleicht trug sich das eben Erzählte zu, als Leo IX. im J. 939 ihn als Vermittler zwischen dem Longobardenkönig Hugo und dem römischen Fürsten Alberich gerufen hatte. Ein anderes Mal kam er nur des Gebetes halber nach Rom; er besuchte mit innigster Andacht, stets zu Fuß gehend, die heiligen Orte zur allgemeinen Erbauung. Ein drittes Mal führte ihn die Reform des Klosters des hl. Paulus außerhalb der Mauern, wo er die Observanz von Clugny einführte, in die Hauptstadt der katholischen Kirche. Die Thätigkeit, welche er in letzterer Beziehung entfaltete, grenzt an's Unglaubliche. Unter den von ihm reformirten Klöstern werden zehn von Mabillon genannt, wahrscheinlich sind es aber nicht alle. Seine letzte (dritte) Romreise machte er im J. 942. Damals hatte er bereits das Vorgefühl des Todes und äußerte: »Ich danke Gott, daß er mir die Strafe für die Sünden, die ich von Jugend auf begangen, bereits in diesem Leben auferlegt hat, mit Ausnahme jener, die ich gegen meinen Abt begangen habe. Nun erwarte ich täglich jenen Tag und bitte Gott ohne Aufhören, daß er mir nichts davon für die Ewigkeit aufbewahre.« In dieser Meinung machte er seine letzte Wallfahrt zu den Gräbern der Apostel. Vorher scheint er sich in Almardus einen tauglichen Nachfolger bestellt zu haben. Zu Rom erkrankte er am Fieber, betete aber um die Gnade, am Grabe des hl. Martinus, wo er die Jahre seiner Jugend zugebracht und das Stift des hl. Julianus für die Reform von Clugnygewonnen hatte, sterben zu dürfen. Dieses Gebet fand Erhörung. Am vierte Tage der Octavfeier desMartinsfestes, das er in Tours beging, kehrte das Fieber wieder. Er ließ sich mit dem Leibe und Blute Christi versehen, worauf seine Seele im Geleite des hl. Martinus in die himmlischen Freuden einging. In der St. Julianskirche, die er von Grund aus neu erbaut hatte, erhielt er seine Grabstätte unter dem Altare des hl. Martinus auf der rechten Seite. Im Jahre 1407 fand unter dem Erzbischof Johannes seine Erhebung statt. Die St. Julianskirche behielt von setzt an nur ein Schienbein, während die übrigen Reliquien auf der Insel Jourdain bei Toulouse aufbewahrt wurden. Außer den genannten Schriften verfaßte der hl. Odo noch einige kleinere. Folgende Stelle über das hl. Altarssacrament mag hier Platz finden, weil sie ein kräftiges Zeugniß seines Glaubens und seiner Andacht bildet: »Die Wohlthat des hochheiligen Geheimnisses des Leibes unseres Herrn ist so groß, daß sie alle Wohlthaten, welche Gott den Menschen erwiesen hat, weit überragt. In diesem Geheimnisse besteht das Heil der ganzen Welt. Wenn es unwürdig begangen wird, geschieht deßhalb der göttlichen Majestät täglich die größte Beleidigung. Darüber muß man Schmerz empfinden, und wenn wir es nicht verbessern können, auf jede Weise unsern Schmerz durch Seufzen zu erkennen geben, und dadurch, daß wir Widerspruch erheben, wenigstens bewirken, daß die Stimme Christi uns nicht als Mitschuldige anklage mit den Worten: Ich erwartete, daß Jemand mit mir traure, und es fand sich keiner.« Baronius setzt in seinen Anm. zum Mart. Rom., welches diesen hl. Abt gleichfalls aufführt, das J. 938 als das seiner Verherrlichung (tempus, quo claruit). Dieser Ausdruck kann seine zeitliche Verherrlichung andeuten. Bei Mabillon ist das J. 942 festgestellt. Auf Bildnissen ist er, neben den Insignien der Aebte, dadurch kennbar, daß er ein Buch mit der Aufschrift: Statuta Cluniacensia in der Hand hält.
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