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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Verfasst: Samstag 26. September 2015, 16:16
von offertorium
Juergen hat geschrieben:Damit werden keine Menschen in die Umgebung gelockt, sondern Menschen, die aufgrund ihrer Tätigkeit als Schausteller dort sind, wird so eine Möglichkeit geschaffen, einen Gottesdienst vor Ort zu besuchen.
Dafür bräuchte es keine Webseite mit Termin- und Ortsangabe. Das Anliegen für die Schausteller ist gut und berechtigt, wenn es aber zum Bewerben der Veranstaltung gegenüber Dritten, sowie zur Taufe eines Kindes mit dem Anliegen, dieses möge nun auf der Wiesn aufwachsen, wird, hat es noch eine andere Seite, die nicht ganz ausgeklammert werden sollte.

Natürlich fällt es in diesem Beispiel nicht so sehr auf, da die Wiesn ein Teil konservativer, bayerischer Volkskultur ist. Auch das Dirndl, das die weiblichen Reize betont, wirkt nicht so anstößig wie eine Latex Corsage. Man stelle sich das gleiche Szenario und einem Bordell vor, mit Bewerbung und Ortsangabe, inclusive der Taufe eines Mädchens mit den gleichen guten Wünschen. Das wäre drastischer.

Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Verfasst: Samstag 26. September 2015, 16:19
von offertorium
Hubertus hat geschrieben: Daß natürlich sicherlich auch "Schaulustige" angezogen werden, ist wohl schon mitkalkuliert, das ist richtig.
Die Herzliche Einladung auf der Webseite ist dafür aber sehr offensiv :)

Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Verfasst: Samstag 26. September 2015, 16:23
von Juergen
offertorium hat geschrieben:Dafür bräuchte es keine Webseite mit Termin- und Ortsangabe. Das Anliegen für die Schausteller ist gut und berechtigt, wenn es aber zum Bewerben der Veranstaltung gegenüber Dritten, sowie zur Taufe eines Kindes mit dem Anliegen, dieses möge nun auf der Wiesn aufwachsen, wird, hat es noch eine andere Seite, die nicht ganz ausgeklammert werden sollte.
Mir ist nicht bekannt, daß es 365 Tage im Jahr "Wiesn" gibt. Wie das Kind da also "auf der Wiesn" aufwachsen soll, ist mir schleierhaft. Oder zelten die da das ganze Jahr?
:hmm:
offertorium hat geschrieben:Natürlich fällt es in diesem Beispiel nicht so sehr auf, da die Wiesn ein Teil konservativer, bayerischer Volkskultur ist. Auch das Dirndl, das die weiblichen Reize betont, wirkt nicht so anstößig wie eine Latex Corsage. Man stelle sich das gleiche Szenario und einem Bordell vor, mit Bewerbung und Ortsangabe, inclusive der Taufe eines Mädchens mit den gleichen guten Wünschen. Das wäre drastischer.
Die Bischofskonferenz hat zwar eine "Circus und Schaustellerseelsorge", doch daß es eine "Bordellseelsorge" der Bischofskonferenz gibt deren Mitarbeiten zudem im Bordell die Messe zelebrieren, ist mir neu.
offertorium hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:Daß natürlich sicherlich auch "Schaulustige" angezogen werden, ist wohl schon mitkalkuliert, das ist richtig.
Die Herzliche Einladung auf der Webseite ist dafür aber sehr offensiv :)
Ruf doch einfach mal Pfarrer Ellinghaus an und besprech das mit dem.

Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Verfasst: Samstag 26. September 2015, 20:56
von offertorium
Juergen hat geschrieben: Mir ist nicht bekannt, daß es 365 Tage im Jahr "Wiesn" gibt. Wie das Kind da also "auf der Wiesn" aufwachsen soll, ist mir schleierhaft. Oder zelten die da das ganze Jahr?
:hmm:
Keine Ahnung, wie die Mutter sich das vorstellt. In ihren Worten war das jedenfalls Thema, einen Bezug zur Kirche habe ich in ihren Worten nicht finden können. Sie wäre aber wohl nicht die erste Schaustellerin, die auch außerhalb der Wiesn als Schaustellerin arbeitet.
Die Bischofskonferenz hat zwar eine "Circus und Schaustellerseelsorge", doch daß es eine "Bordellseelsorge" der Bischofskonferenz gibt deren Mitarbeiten zudem im Bordell die Messe zelebrieren, ist mir neu.
Das kommt bestimmt noch. Man müsse die Leute doch da abholen, wo sie stehen. Mit der Wiesn hat man schon gut vorgelegt.

Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Verfasst: Samstag 26. September 2015, 21:03
von Juergen
offertorium hat geschrieben:…Mit der Wiesn hat man schon gut vorgelegt.
Offenbar fing man damit sogar schon an, bevor das Daskonzil™ getagt hat.

Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Verfasst: Sonntag 27. September 2015, 08:17
von Vir Probatus
offertorium hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Damit werden keine Menschen in die Umgebung gelockt, sondern Menschen, die aufgrund ihrer Tätigkeit als Schausteller dort sind, wird so eine Möglichkeit geschaffen, einen Gottesdienst vor Ort zu besuchen.
Dafür bräuchte es keine Webseite mit Termin- und Ortsangabe. Das Anliegen für die Schausteller ist gut und berechtigt, wenn es aber zum Bewerben der Veranstaltung gegenüber Dritten, sowie zur Taufe eines Kindes mit dem Anliegen, dieses möge nun auf der Wiesn aufwachsen, wird, hat es noch eine andere Seite, die nicht ganz ausgeklammert werden sollte.

Natürlich fällt es in diesem Beispiel nicht so sehr auf, da die Wiesn ein Teil konservativer, bayerischer Volkskultur ist. Auch das Dirndl, das die weiblichen Reize betont, wirkt nicht so anstößig wie eine Latex Corsage. Man stelle sich das gleiche Szenario und einem Bordell vor, mit Bewerbung und Ortsangabe, inclusive der Taufe eines Mädchens mit den gleichen guten Wünschen. Das wäre drastischer.
Das hat niemand gefordert oder beabsichtigt. Was soll der Vergleich? Im übrigen ist das eher sinnvoll als eine Helau-Messe.

Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Verfasst: Sonntag 27. September 2015, 08:30
von Siard
Vir Probatus hat geschrieben:Was soll der Vergleich?
Ich finde den Vergleich nicht so unpassend. Tatsächlich wäre das Bordell als Ort vermutlich wirksamer, als die Wiesn, wo das als Folklore eingeordnet wird.
Vielleicht Wäre ein holländischer Coffee-Shop Dir als Vergleich lieber? Wie auf der Wiesn werden dort auch vor allem (?) Drogen konsumiert. :pfeif:

Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Verfasst: Sonntag 27. September 2015, 08:46
von Protasius
Siard hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:Was soll der Vergleich?
Ich finde den Vergleich nicht so unpassend. Tatsächlich wäre das Bordell als Ort vermutlich wirksamer, als die Wiesn, wo das als Folklore eingeordnet wird.
Vielleicht Wäre ein holländischer Coffee-Shop Dir als Vergleich lieber? Wie auf der Wiesn werden dort auch vor allem (?) Drogen konsumiert. :pfeif:
Es scheint untergegangen zu sein, daß es hier in erster Linie um Circus- und Schaustellerseelsorge geht, worauf oben schon hingewiesen wurde. Ich kenne Pfarrer Ellinghaus, ein sehr ordentlicher Priester, bei dem es auch keinen liturgischen Firlefanz gibt.

Hier wurde nicht bewußt eine Gemeindemesse auf das Oktoberfest verlegt um die Wiesnbesucher in die Messe zu locken, sondern eine Messe für die auf dem Oktoberfest arbeitenden Schausteller gefeiert; selbstverständlich war diese Messe keine geschlossene Veranstaltung, sondern offen auch für Nicht-Schausteller.

Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Verfasst: Sonntag 27. September 2015, 08:57
von Vir Probatus
Siard hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:Was soll der Vergleich?
Ich finde den Vergleich nicht so unpassend. Tatsächlich wäre das Bordell als Ort vermutlich wirksamer, als die Wiesn, wo das als Folklore eingeordnet wird.
Vielleicht Wäre ein holländischer Coffee-Shop Dir als Vergleich lieber? Wie auf der Wiesn werden dort auch vor allem (?) Drogen konsumiert. :pfeif:
Wurde das Programm " Anpassung an die Flüchtlinge" hier auch schon gestartet?

Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Verfasst: Sonntag 27. September 2015, 09:30
von Juergen
Protasius hat geschrieben:…Pfarrer Ellinghaus, ein sehr ordentlicher Priester, bei dem es auch keinen liturgischen Firlefanz gibt…
Richtig.

Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Verfasst: Sonntag 27. September 2015, 10:59
von CIC_Fan
Juergen hat geschrieben:
offertorium hat geschrieben:…Mit der Wiesn hat man schon gut vorgelegt.
Offenbar fing man damit sogar schon an, bevor das Daskonzil™ getagt hat.
feldmesse war bei solchen Festivitäten immer üblich

Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Verfasst: Sonntag 27. September 2015, 13:27
von Juergen
CIC_Fan hat geschrieben:feldmesse war bei solchen Festivitäten immer üblich
Eine „Feldmesse“ ist eine Messe im Krieg auf dem Schlachtfeld, daher der Name. Als Schlachtfeld würde ich die Wiesn allerdings nicht charakterisieren – außer man lenkt den Blick ausschließlich auf das „Kampftrinken“.

Wenn mit dem Begriff fälschlich ein „Feld- Wald- und Wiesenmesse“ gemeint ist, dann selbige ausschließlich mit Gitarrenbegleitung und dem Pflichtlied: „Meine Liebe liegt im Gras am Ufer…“. — Das ist aber natürlich was ganz anderes als eine eigentliche „Feldmesse“

Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Verfasst: Sonntag 27. September 2015, 14:21
von CIC_Fan
Feld messen gab und gibt es in Österreich immer bei Volksfesten ect und das heißt dann auch Feldmesse meistens mit blasmusik und der Messe wo hin soll ich mich wenden weil dorfkmusiker kaum was anders können

Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Verfasst: Sonntag 27. September 2015, 14:34
von Juergen
CIC_Fan hat geschrieben:Feld messen gab und gibt es in Österreich immer bei Volksfesten ect und das heißt dann auch Feldmesse meistens mit blasmusik und der Messe wo hin soll ich mich wenden weil dorfkmusiker kaum was anders können
Auch wenn Freiluftgottesdienste im Volksmund als „Feldmessen“ bezeichnet werden, sind es keine.


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Die Domglocken läuten schon… um 15:00 Uhr beginnt die Messe mit Bischofsweihe von Dominicus Meier
Das Domradio überträgt live: → http://www.domradio.de/web-tv/einfuehru ... borner-dom

Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Verfasst: Sonntag 27. September 2015, 15:57
von CIC_Fan
wenn selbst bischöfe sie so bezeichnen hier zumindest reicht mir das

Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Verfasst: Sonntag 27. September 2015, 15:58
von Juergen
CIC_Fan hat geschrieben:wenn selbst bischöfe sie so bezeichnen hier zumindest reicht mir das
Seit wann interessiert es Dich, was Bischöfe tun? :hmm:

Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Verfasst: Sonntag 27. September 2015, 17:44
von Siard
Vir Probatus hat geschrieben:
Siard hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:Was soll der Vergleich?
Ich finde den Vergleich nicht so unpassend. Tatsächlich wäre das Bordell als Ort vermutlich wirksamer, als die Wiesn, wo das als Folklore eingeordnet wird.
Vielleicht Wäre ein holländischer Coffee-Shop Dir als Vergleich lieber? Wie auf der Wiesn werden dort auch vor allem (?) Drogen konsumiert. :pfeif:
Wurde das Programm " Anpassung an die Flüchtlinge" hier auch schon gestartet?
:hae?:

Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Verfasst: Montag 28. September 2015, 12:30
von Gallus
Die wichtigste Aufgabe des Priesters am Altar? Fotos machen, damit man bei Facebook dokumentieren kann, daß man dabei war.

http://rorate-caeli.blogspot.com/215/ ... lphia.html

:vogel:

Immerhin, keiner von denen dreht sich um und macht ein Selfie. Dafür muß man wohl schon dankbar sein.

Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Verfasst: Montag 28. September 2015, 15:44
von Niels
Gallus hat geschrieben:Die wichtigste Aufgabe des Priesters am Altar? Fotos machen, damit man bei Facebook dokumentieren kann, daß man dabei war.

http://rorate-caeli.blogspot.com/215/ ... lphia.html

:vogel:

Immerhin, keiner von denen dreht sich um und macht ein Selfie. Dafür muß man wohl schon dankbar sein.
Mit Sakrament und Liturgie hat das trotzdem ziemlich wenig zu tun... :zirkusdirektor: :roll:

Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Verfasst: Montag 28. September 2015, 20:45
von Siard
Niels hat geschrieben:
Gallus hat geschrieben:Die wichtigste Aufgabe des Priesters am Altar? Fotos machen, damit man bei Facebook dokumentieren kann, daß man dabei war.

http://rorate-caeli.blogspot.com/215/ ... lphia.html

:vogel:

Immerhin, keiner von denen dreht sich um und macht ein Selfie. Dafür muß man wohl schon dankbar sein.
Mit Sakrament und Liturgie hat das trotzdem ziemlich wenig zu tun... :zirkusdirektor: :roll:
Ihr habt nur was gegen die wahre Religion, Ihr alten Römer, Ihr. ;D

Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Verfasst: Mittwoch 30. September 2015, 20:33
von Gallus
Gallus hat geschrieben:Immerhin, keiner von denen dreht sich um und macht ein Selfie. Dafür muß man wohl schon dankbar sein.
Da war ich wohl zu optimistisch.



Mehr bei http://www.summorum-pontificum.de/

Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Verfasst: Donnerstag 1. Oktober 2015, 10:38
von offertorium
Erst wollte ich schreiben: Normal, das erleben wir in unserer Gemeinde ständig. Da ging ich von Besuchern aus. Aber Konzelebranten? :traurigtaps:

Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Verfasst: Donnerstag 1. Oktober 2015, 10:45
von Juergen
Mobiltelephone habe in der Kirche sowieso nix zu suchen. Weder um damit zu photographieren oder – noch schlimmer – damit zu telephonieren, Chaten u.ä.
Wenn ich Pfarrer wäre, so glaube ich, daß ich einen Jammer installieren würde… :pfeif:

Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Verfasst: Donnerstag 1. Oktober 2015, 11:42
von Gallus
Juergen hat geschrieben:Mobiltelephone habe in der Kirche sowieso nix zu suchen. Weder um damit zu photographieren oder – noch schlimmer – damit zu telephonieren, Chaten u.ä.
Wenn ich Pfarrer wäre, so glaube ich, daß ich einen Jammer installieren würde… :pfeif:
Naja, man kann schon auch sinnvolle Dinge damit tun. Die Stundenbuch-App nutzen z.B., oder die Texte schöner, älterer Gebete aus dem Netz holen, für die im Gotteslob kein Platz mehr ist, weil sie nicht mehr dem Zeitgeist entsprechen. Aber es sollte doch jeder Erwachsene (und erst Recht ein Priester) unterscheiden können, was angemessene und nicht angemessene Verhaltensweisen während einer hl. Messe sind.

Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Verfasst: Donnerstag 1. Oktober 2015, 12:38
von Juergen
Gallus hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Mobiltelephone…
Naja, man kann schon auch sinnvolle Dinge damit tun…
Sicherlich kann man das…

Gerade heute wird eine neue Studie durch's Dorf getrieben:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/f ... 33385.html

Die digitale Versuchung in der Hosentasche
Acht Prozent der Befragten müssen als suchtgefährdet eingestuft werden, Eltern leiden unter Kontrollverlust und Überforderung: Eine Studie untersucht die Folgen der Smartphone-Nutzung von Kindern und Jugendlichen.

Alle paar Minuten geht der Griff zum Smartphone. Die internetfähigen Handys sind zum ständigen digitalen Begleiter von Kindern und Jugendlichen geworden. Die große Mehrheit von ihnen besitzt bereits solch einen mobilen Zugang zum Internet und wickelt ihre Kommunikation darüber ab.

Fast die Hälfte gibt zu, durch das Handy abgelenkt zu werden, etwa von den Hausaufgaben (48 Prozent), oder unüberlegt persönliche Daten preiszugeben (43 Prozent).
Wenn Hausaufgaben gemacht werden bleibt das Smartphone aus; wenn nicht, wird es von den Eltern für die Zeit einkassiert. — So einfach wäre das Problem zu meiner Schulzeit zu Hause gelöst worden. Heute muß dazu vermutlich erst der Familienrat tagen; die Eltern einen halbjährigen Was-mache-ich-mit-dem-Handy-meines-Kindes-Kurs mitmachen; drei schulische Elternabende zum Thema besucht werden;…usw… Danach sind die Eltern dann trotz all der wunderbaren Schulungen fällig für den Kurs Was-tun-wenn-mein-Kind-mich-nicht-immer-und-überall-ganz-dolle-lieb-hat?

Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Verfasst: Samstag 10. Oktober 2015, 19:27
von Gallus
Hochwürden hatte es heute in der Vorabendmesse eilig. Natürlich kein Schuldbekenntnis, Kyrie gesprochen wie aus dem Maschinengewehr, nur eine Lesung, Embolismus weggelassen, alle Texte schnell runtergerotzt... nur bei der Kommunionausteilung, da hatte er Zeit. Obwohl die Kirche durchaus voll war, nahm er gemütlich im Chor Platz und ließ die Arbeit einen Kommunionhelfer alleine machen.

Wenn zu so einer Messe mal zufällig jemand kommt, der schon lange keine hl. Messe mehr besucht hat aber vielleicht wieder zurück will, oder der gerade in echten seelischen Nöten ist und etwas Halt sucht... der wird für die Kirche wahrscheinlich für immer verloren sein.

Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Verfasst: Samstag 10. Oktober 2015, 20:16
von umusungu
Gallus hat geschrieben:Wenn zu so einer Messe mal zufällig jemand kommt, der schon lange keine hl. Messe mehr besucht hat aber vielleicht wieder zurück will, oder der gerade in echten seelischen Nöten ist und etwas Halt sucht... der wird für die Kirche wahrscheinlich für immer verloren sein.
Dieser hatte sich auch schon so auf das Schuldbekenntnis kapriziert - und auf die zwei Lesungen.
Die Unterdrückung des Embolismus wird ihn innerlich zum Kochen gebracht haben; denn nach 20 Jahren Messabstinenz war der ihm auf dem Weg zur Kirche sehr wichtig geworden.

Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Verfasst: Samstag 10. Oktober 2015, 20:35
von Gallus
umusungu hat geschrieben:Dieser hatte sich auch schon so auf das Schuldbekenntnis kapriziert - und auf die zwei Lesungen.
Die Unterdrückung des Embolismus wird ihn innerlich zum Kochen gebracht haben; denn nach 20 Jahren Messabstinenz war der ihm auf dem Weg zur Kirche sehr wichtig geworden.
Es geht hier darum, daß einer hl. Messe jede Feierlichkeit, jeder Ernst, jede Ruhe, jede Möglichkeit zur Besinnung, jede Chance zum Durchatmen genommen wird, weil Hochwürden die Sache gerne in 25 Minuten hinter sich haben möchte. Aber vielleicht ist sowas für SIE ja Alltag und deshalb gar nicht weiter zu beanstanden.

Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Verfasst: Samstag 10. Oktober 2015, 21:32
von pierre
In meiner Küsterzeit hatte ich so einen als Dienstherrn. Wochentagsmesse 25 min,Sonntagsmesse 35 min,Taufe 10 min,Tauuung 20 min,hierbei kam keine Andacht war immer froh wenn unser Ruhestandsgeistliche die Messe hatte

Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Verfasst: Samstag 10. Oktober 2015, 21:36
von offertorium
Man sollte sich darüber nicht ärgern, nur wundern, so schwer es auch fallen mag. Manchmal wundere ich mich sowieso, was einem von offiziellen Kirchenpersonen so zugemutet wird. Kürzlich war ich bei einer Kirchenführung. Die geistliche und Sachverstand bewegte sich vom Niveau her zwischen der Beschreibung der Deckenfarbe und der Feststellung, wie massiv der Ambo sei. Die Symbole in den Kirchenfenstern waren der Vortragenden unbekannt und einige »kritische« Anmerkungen, die sie sich selbst genehmigte, verzerrten und verunglimpften eher die Würde des Hauses. Das ganze mit einer Freude und Ausstrahlung vorgetragen die vermutlich sonst eher Bergarbeiter nach 10 Tagen Schicht zeigen.
Wenn das eine private Kaffeefahrt von Vorruheständlern gewesen wäre, hätte ich mich nicht gewundert. Man stelle sich nun aber vor, dass die Dame, die den Vortrag absolvierte, seit fast 2 Jahrzehnten in unserem Bistum als Kunstbeauftragte und Kunsthistorikern tätig ist. Welche Menschen soll sowas zur Kirche ziehen? Es ist längst überfällig, dass die Kirche begreift, dass sie nicht wegen ihrer Lehre für Menschen unattraktiv ist, sondern wegen der Freudlosigkeiten und Plattheiten, die man überall erleben kann. Mein aufgegossener Kaffee von heute Morgen war jedenfalls intensiver und beglückender als oben genannte Zeitvertreibveranstaltung, für die ich auch noch eine Heilige Messe habe ausfallen lassen :traurigtaps:

Da braucht sich auch niemand mehr wundern, wenn der Nachwuchs zu NK, OD usw geht.

Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Verfasst: Samstag 10. Oktober 2015, 21:49
von Siard
offertorium hat geschrieben: Es ist längst überfällig, dass die Kirche begreift, dass sie nicht wegen ihrer Lehre für Menschen unattraktiv ist, sondern wegen der Freudlosigkeiten und Plattheiten, die man überall erleben kann.
Ja, das sollte man nicht unterschätzen.

Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Verfasst: Samstag 10. Oktober 2015, 21:56
von umusungu
Gallus hat geschrieben:Es geht hier darum, daß einer hl. Messe jede Feierlichkeit, jeder Ernst, jede Ruhe, jede Möglichkeit zur Besinnung, jede Chance zum Durchatmen genommen wird, weil Hochwürden die Sache gerne in 25 Minuten hinter sich haben möchte. Aber vielleicht ist sowas für SIE ja Alltag und deshalb gar nicht weiter zu beanstanden.
Warum kann das nicht sofort soooo geschrieben werden?
Nur einmal zur gepflegten Kenntnisnahme: meine Messen am Wochenende dauern in aler Regel rund 60 Minuten.