Seite 27 von 57

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Mittwoch 15. Oktober 2014, 18:51
von KlausLange
Ralf hat geschrieben:Mal eine vielleicht blöd klingende, aber ernst gemeinte Frage:

wenn demnächst die Bischöfe die Zulassungskriterien zur Kommunion anders setzen sollten, was als Resultat hätte, daß nicht weniger, sondern mehr zur Hl. Kommunion dürften:

was wäre daran für den Laien schlimm?
Persönlich: Für mich persönlich wäre es überhaupt nicht schlimm. Auch finde ich nicht, dass damit plötzlich das Ehenichtigkeitsverfahren, das meine Frau und ich durchgemacht haben - mit all der Vorgeschichte und dem Prozess an sich -, entwertet würde. Denn durch dieses Verfahren haben wir ja die Gewissheit, dass die erste Verbindung meiner Frau nicht gültig war, da von vornherein eine Scheidung nicht ausgeschlossen wurde und der ev. Pfarrer auch meint, dass man heutzutage nicht mehr von einem 'Bis der Tod euch scheidet' ausgeht, wenn es auch schön wäre. Leute, die davon ausgehen müssen, dass ihre erste Ehe kirchlich immer noch besteht, aber zur Kommunion hinzutreten dürften, haben in dieser Hinsicht einen anderen Stand...

Die Laien allgemein: Die Argumentation, die ich für stichhaltig finde, ist jene der geschwisterlichen Liebe und Fürsorge in der Kirche. Die Kommunion zu nehmen, ist immer auch Gericht Gottes, 'denn wer ißt und trinkt, der ißt und trinkt sich selbst Gericht', wie es heißt. Die Kommunion ist eben nicht nur für jeden, der sie zu sich nimmt eine Art von Heilmittel, eine Arznei, sondern ist für jene, die sie in schwerer Sünde zu sich nehmen, eben ein Mittel zum Gericht sein. Oder wie Paulus schreibt: 'Darum sind viele krank und schwach...'
Darf man also sehenden Auges jeden ins Gericht Gottes rennen lassen? Frei nach dem Kain-Motto: Bin ich denn der Hüter meines Bruders?

Das ist für mich die Frage. Um im Bild zu bleiben: Der 'Beipackzettel' der Kommunion muss immer wieder für alle ins Gedächtnis gerufen werden! Um Deine Frage somit abschließend zu beantworten: Es ist für jene Laien schlimm, die dann in schwerer Sünde zum Tisch des Herrn hinzutreten. Und da der ganze Leib mitleidet, wenn ein Glied leidet, ist es auch für den ganzen Leib Christi schlimm.

Doch die Eigenverantwortung bleibt: 'Darum prüfe jeder sich selbst...'

Prüfen kann man aber nur, wenn einem die volle Wahrheit in dieser Sache verkündet wird.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Mittwoch 15. Oktober 2014, 18:56
von Protasius
Tritonus hat geschrieben:
Pelikan hat geschrieben: ... Dann müssen die Reformer aber in kauf nehmen, in Zukunft niemandem mehr die Kommunion mehr verweigern zu können, auch keinem Mörder, Kinderschänder oder Nazi.
Etwas OT, nur mal interessehalber: Passiert das denn in der Praxis überhaupt (ich meine, dass "Mördern, Kinderschändern oder Nazis" die Kommunion verweigert wird) oder geht es hier eher um eine theoretisch bestehende Möglichkeit?

Was war zum Beispiel mit Figuren wie Goebbels, Hitler, Mussolini usw.? Da ist mir nichts bekannt.
So antikirchlich wie das dritte Reich eingestellt war (Hitlerjugendaufmärsche ständig am Sonntagmorgen, so daß man nur in der frühesten aller Frühmessen am Sonntag in die Messe konnte; Priesterblock in Dachau; Reaktionen auf "Mit brennender Sorge" und auf Graf von Galen), wird sich diese Frage nicht gestellt haben. Bei Mussolini weiß ich es nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß es wirklich besser war.

In den USA wird einigen Politikern, die für Abtreibung eintreten, die Kommunion verweigert; es ist also nicht rein theoretisch.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Mittwoch 15. Oktober 2014, 19:27
von Maurus
Ralf hat geschrieben:Mal eine vielleicht blöd klingende, aber ernst gemeinte Frage:

wenn demnächst die Bischöfe die Zulassungskriterien zur Kommunion anders setzen sollten, was als Resultat hätte, daß nicht weniger, sondern mehr zur Hl. Kommunion dürften:

was wäre daran für den Laien schlimm?
Für mich persönlich würde das nichts ändern. Die Kirche allerdings bekäme je nach dem ein Problem. Bislang begründet sie ihre Weigerung mit einem göttlichen Gebot. Hebt sie das Verbot auf, dann erklärt sie damit entweder, dass sie Gottes Gebote gar nicht wirklich erkennen kann (und das Verbot folglich nie göttlichen Rechts war) oder dass sie an das göttliche Recht im Zweifelsfall gar nicht gebunden ist.

Im ersten Fall stellte sich die Frage, was dann mit den anderen Geboten ist und welche Grundlage diese haben, im zweiten Fall, warum die Kirche dieses Gebot nicht schon längst ignoriert hat. In beiden Fällen müsste sich die Kirche die Frage gefallen lassen, mit welchem Recht sie jemals ein Heilsmittel wie die Eucharistie vorenthalten hat. Da es dazu keine bindende Verpflichtung gibt, war die Weigerung willkürlich und die Kirche hat sich fast 70 Generationen lang schwer versündigt.

Und natürlich gilt das auch für alles andere: Homo-Ehe, Frauenordination, Abtreibung etc pp. Alles Fälle, deren Grundlage dann nicht in einem unverfügbaren Gebot gesehen werden kann, sondern die bestenfalls als zeitgebundene Gesetze betrachtet werden könnten (was ja sowieso die Auffassung von Religionssoziologen ist).

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Mittwoch 15. Oktober 2014, 19:41
von CIC_Fan
Kardinal Erdö stellt klar er kann nur berichten was ihm vorliegt
http://de.radiovaticana.va/articolo.asp?c=83167

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Mittwoch 15. Oktober 2014, 19:49
von Athanasius0570
Ich gehöre ja zu denen, die keine Änderung erwarten.

Jedenfalls bedürfte jede scheinbare oder tatsächliche Änderung einer Begründung. Und nach der müsste ich dann sehen, wie ich dazu stehe.

Im Falle der Aufweichung der Unauflöslichkeit der Ehe gäbe es für mich persönlich einen Grund weniger, nicht orthodox zu werden ...

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Mittwoch 15. Oktober 2014, 21:20
von phylax
Maurus hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:Mal eine vielleicht blöd klingende, aber ernst gemeinte Frage:

wenn demnächst die Bischöfe die Zulassungskriterien zur Kommunion anders setzen sollten, was als Resultat hätte, daß nicht weniger, sondern mehr zur Hl. Kommunion dürften:

was wäre daran für den Laien schlimm?
Für mich persönlich würde das nichts ändern. Die Kirche allerdings bekäme je nach dem ein Problem. Bislang begründet sie ihre Weigerung mit einem göttlichen Gebot. Hebt sie das Verbot auf, dann erklärt sie damit entweder, dass sie Gottes Gebote gar nicht wirklich erkennen kann (und das Verbot folglich nie göttlichen Rechts war) oder dass sie an das göttliche Recht im Zweifelsfall gar nicht gebunden ist.

Im ersten Fall stellte sich die Frage, was dann mit den anderen Geboten ist und welche Grundlage diese haben, im zweiten Fall, warum die Kirche dieses Gebot nicht schon längst ignoriert hat. In beiden Fällen müsste sich die Kirche die Frage gefallen lassen, mit welchem Recht sie jemals ein Heilsmittel wie die Eucharistie vorenthalten hat. Da es dazu keine bindende Verpflichtung gibt, war die Weigerung willkürlich und die Kirche hat sich fast 70 Generationen lang schwer versündigt.

Und natürlich gilt das auch für alles andere: Homo-Ehe, Frauenordination, Abtreibung etc pp. Alles Fälle, deren Grundlage dann nicht in einem unverfügbaren Gebot gesehen werden kann, sondern die bestenfalls als zeitgebundene Gesetze betrachtet werden könnten (was ja sowieso die Auffassung von Religionssoziologen ist).
:daumen-rauf:
Ich erinnere mich noch lebhaft an die Verwirrung der Gläubigen, nach dem das 2. Vatikanum das Nüchternheitsgebot, das Jahrhunderte galt, aufgelöst hat.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Mittwoch 15. Oktober 2014, 22:13
von taddeo
Athanasius0570 hat geschrieben:Im Falle der Aufweichung der Unauflöslichkeit der Ehe gäbe es für mich persönlich einen Grund weniger, nicht orthodox zu werden ...
Das ist aber angesichts der orthodoxen Praxis nicht sehr logisch.
Ich habe heute erst von einem Fall gehört, wo ein geschiedener römischer Katholik von einem rumänischen orthodoxen Bischof die Erlaubnis zu einer (sakramentalen!) Ehe mit einer orthodoxen Rumänin erhielt.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Mittwoch 15. Oktober 2014, 22:28
von Mary
taddeo hat geschrieben:
Athanasius0570 hat geschrieben:Im Falle der Aufweichung der Unauflöslichkeit der Ehe gäbe es für mich persönlich einen Grund weniger, nicht orthodox zu werden ...
Das ist aber angesichts der orthodoxen Praxis nicht sehr logisch.
Ich habe heute erst von einem Fall gehört, wo ein geschiedener römischer Katholik von einem rumänischen orthodoxen Bischof die Erlaubnis zu einer (sakramentalen!) Ehe mit einer orthodoxen Rumänin erhielt.
Ich verstehe Athanasius so:
Im Moment findet er das römische Vorgehen richtiger. Falls die römische Kirche jedoch eine Zweitheirat nach Busse erlauben täte, wäre es ja in beiden Kirchen gleich. Da A. offenbar eine gewisse Zuneigung zur Orthodoxie spürt - in anderen Bereichen - und die Ehelehre gleich wäre, würde ihm eine Konversion erleichtert.. oder so.
Richtig, Athanasius?

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Mittwoch 15. Oktober 2014, 22:43
von Gallus
Wie tief kann Kardinal Kasper noch sinken?

http://rorate-caeli.blogspot.com/214/1 ... .html#more

Vielleicht brauchen wir ein paar gute, afrikanische Missionare, die Europa den Glauben zurück bringen.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Mittwoch 15. Oktober 2014, 22:55
von Exilfranke
Ein starkes Stück, das Interview. Nicht nur die Auslassungen über Afrika.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 16. Oktober 2014, 00:12
von Zarahfication
Gallus hat geschrieben:Wie tief kann Kardinal Kasper noch sinken?

http://rorate-caeli.blogspot.com/214/1 ... .html#more

Vielleicht brauchen wir ein paar gute, afrikanische Missionare, die Europa den Glauben zurück bringen.
Warum bist du erstaunt? So läuft es doch bei den ich- verstehe-toleriere - und liebe- alle- Heuchler und Pseudo- Barmherzigkeit Schwafler immer ab. Sie werden sehr unduldsam wenn man nicht vor ihren Ansichten in Ehrfurcht erstarrt und ihre Ideen brav abnickt. Kardinal Kasper die selbsternannte fleischgewordene Barmherzigkeit will sich mit dem inflationäre Gerede über Barmherzigkeit und Nächstenliebe nur profilieren und seinen HEILIGEN Schein polieren daher rastet er aus wenn es einer wagt anders zu denken als er selbst. Diejenigen, die ständig und inflationär von Barmherzigkeit reden, Barmherzigkeit als Deckmantel und Freibrief für Sünden vor sich her tragen und missbrauchen, halten sich für heiliger, liebender, erleuchteter besser, barmherziger als die Aposteln, alle Kirchenväter und insbesondere als diejenigen, die sich treu an die Lehre halten und sich für die Einhaltung der Lehre einsetzen.

Voller Selbstgerechtigkeit und Verachtung schauen sie auf diejenigen herunter, die die die Lehre hochhalten, beschimpfen sie als hartherzige Legalisten und Pharisäer und sprechen ihnen die Nächstenliebe ab. Es geht den Barmherzigkeitsapostel wie Kasper und Marx nicht um Barmherzigkeit sondern um Macht, Geld, Ansehen und Popularität. Mit Afrikanern lässt sich kein Profit und Karriere machen. Das Produkt "Barmherzigkeit" lässt sich nun mal profitable verkaufen als "Sünde" und dieses Wort ist ein Exportschlager von Sektengurus .

Der Hochmut und die Selbstgerechtigkeit der Liberalen bzw. Barmherzigkeits-Prediger besteht ja schon darin- Hochmut, Pharisäerhaftigkeit, Selbstgerechtigkeit, Heuchelei nur und ausschließlich in den traditionalistisch- konservativen Reihen zu orten und niemals bei sich bzw. bei den Liberal-Progressiven Gruppen auszumachen.

Gegen arme Afrikaner fühlt sich ein Kardinal, der ansonsten vor dem Zeitgeist,der Homolobby und Mainstream kriecht und buckelt, stark genug um zu pöbeln. Afrikaner haben keine mächtige Homo-Lobby oder Meinungsmachern hinter sich, vor denen man angstvoll kuschen muss, das Prinzip mit den Wölfen heulen und nach oben beten und nach und treten - Feige vor dem Zeitgeist und Mainstream einknicken gilt ja unter Franziskus als "mutig" und "kreativ".

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 16. Oktober 2014, 05:46
von iustus
phylax hat geschrieben:Ich erinnere mich noch lebhaft an die Verwirrung der Gläubigen, nach dem das 2. Vatikanum das Nüchternheitsgebot, das Jahrhunderte galt, aufgelöst hat.
Hat das Konzil dazu etwas gesagt? Meines Wissens hat Pius XII. das Nüchternheitsgebot, das Jahrhunderte lang galt (Nüchternheit ab Mitternacht) auf drei Stunden verkürzt (wegen des Kommunionempfangs in der Abendmesse). Später wurde dann eine Stunde daraus.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 16. Oktober 2014, 06:28
von martin v. tours
@ Zarahfication
99 % Zustimmung !
Genau so erlebe ich diesen Typ Mensch ständig, vom einfachen Gläubigen und durch alle Instanzen der Kirche.
Allerdings glaube ich das bei den von Dir genannten Gründen, das Geld die geringste Rolle spielt, ebenso Popularität. Macht und Ansehen dafür umso mehr.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 16. Oktober 2014, 08:52
von Komtur
Ich konnte den Kasper noch nie leiden. Sein Grinsen, sein unverfängliches Laabern um vom Kern abzulenken und sein permanetes Aufkochen eines vergorenen Breies des vorigen Jahrhunderts.

Aber das er sich jetzt noch als Rassist zu erkennen gibt ist schon der Hammer!

Jetzt muss sich der Papst, von ihm distanzieren und ihn zur Ordnung rufen. Denn letztens dankte er dem jetzt frisch selbstgeouteten Rassisten doch so überschwenglich, und zeigte damit Übereinstimmung im Denken bzgl. einer angeblichen "Theologie auf den Knieen" vor dem angeblich auf der Synode herrschenden "Geist des Konzils". Wie sehr wünschte ich, der Heilige Geist möge stattdessen alle Synodalen antreiben.

Wenn der Papst den Kasper nicht rüffelt läuft er Gefahr auch als Rassist zu gelten und die Bischöfe Afrikas werden in Opposition gehen zu diesem oberbarmherzigen Lächler, Papst Franz. Der winkt fröhlich in die Öffentlichkeit aber regiert intern eiskalt und knallhart. Mit Zuckerbrot und Peitsche, wie die russischen Zaren. Verteilt Kekse an die Bischöfe aber gibt Kard. Müller öffentlich der Lächerlichkeit preis. Man nennt das Kollegialität. Und wenn ihm Entscheidungen nicht passen, verändert er die nachträglich die Zusammensetzung der Gremien. usw.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 16. Oktober 2014, 09:12
von Athanasius0570
Mary hat geschrieben:Richtig, Athanasius?
Richtig.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 16. Oktober 2014, 10:07
von Pelikan
Am bemerkenswertesten an Kaspers Interview ist, daß der Kardinal völlig von sich aus damit anfängt, wie problematisch Afrikaner doch sind. Normalerweise muß ein Journalist viele clevere Fallstricke legen, um jemanden zu solch einer Aussage zu bewegen.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 16. Oktober 2014, 10:43
von iustus
Komtur hat geschrieben:Ich konnte den Kasper noch nie leiden. Sein Grinsen, sein unverfängliches Laabern um vom Kern abzulenken und sein permanetes Aufkochen eines vergorenen Breies des vorigen Jahrhunderts.

Aber das er sich jetzt noch als Rassist zu erkennen gibt ist schon der Hammer!

Jetzt muss sich der Papst, von ihm distanzieren und ihn zur Ordnung rufen. Denn letztens dankte er dem jetzt frisch selbstgeouteten Rassisten doch so überschwenglich, und zeigte damit Übereinstimmung im Denken bzgl. einer angeblichen "Theologie auf den Knieen" vor dem angeblich auf der Synode herrschenden "Geist des Konzils". Wie sehr wünschte ich, der Heilige Geist möge stattdessen alle Synodalen antreiben.

Wenn der Papst den Kasper nicht rüffelt läuft er Gefahr auch als Rassist zu gelten und die Bischöfe Afrikas werden in Opposition gehen zu diesem oberbarmherzigen Lächler, Papst Franz. Der winkt fröhlich in die Öffentlichkeit aber regiert intern eiskalt und knallhart. Mit Zuckerbrot und Peitsche, wie die russischen Zaren. Verteilt Kekse an die Bischöfe aber gibt Kard. Müller öffentlich der Lächerlichkeit preis. Man nennt das Kollegialität. Und wenn ihm Entscheidungen nicht passen, verändert er die nachträglich die Zusammensetzung der Gremien. usw.
Das ist doch Wunschdenken. Realität: Kasper gilt als Linker. Und Linke müssen nie befürchten, von den Medien als Rassisten dargestellt zu werden. Deshalb wird es keine große Berichterstattung über die Äußerungen geben und deshalb auch keinen Druck und der Papst muss sich nicht distanzieren.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 16. Oktober 2014, 11:37
von Clemens
Vorweg: ich stimme Kard. Kasper nicht inhaltlich zu.

Aber die Rassismuskeule zu schwingen, wenn einem eine Meinung nicht passt, finde ich unwürdig.
Hätte ein Afrikaner gesagt, die Europäer sollen sich nicht in ihre Probleme einmischen und ihnen sagen, was sie zu tun hätten, wäre das dann auch Rassismus? SE Kasper hat die Bischöfe aus Afrika und den islamischen Ländern nicht herabgewürdigt. Er hat nur zu verstehen gegeben, dass er ihnen von ihrem kulturellen Hintergrund her nicht zutraut, auf unsere gesellschaftlichen Probleme eine angemessene Antwort zu geben. Soviel Meinungsfreiheit muss erlaubt bleiben.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 16. Oktober 2014, 12:43
von KlausLange
Eine interessante Stellungnahme mit einer noch interessanten Schlussfolgerung eines Theologen zum Zwischenbericht.

Oder einfacher ausgedrückt: Ein echter Knaller!

Zur Dekonstruktion der katholischen Kirche

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 16. Oktober 2014, 12:54
von taddeo
KlausLange hat geschrieben:Eine interessante Stellungnahme mit einer noch interessanten Schlussfolgerung eines Theologen zum Zwischenbericht.

Oder einfacher ausgedrückt: Ein echter Knaller!

Zur Dekonstruktion der katholischen Kirche
Vor allem der letzte Satz ist interessant, gerade weil er von einem wie Prof. Windisch kommt. Hätte ich nicht so erwartet. :hmm:

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 16. Oktober 2014, 12:59
von Exilfranke
Zum anderen getraut man sich in diesem Geist nicht mehr zu urteilen bzw. zu verurteilen. „Anything goes“ heißt das moralische Credo der radikalisierten Moderne. Chi sono io per giudicare? In diesem Geist sieht sich die Kirche gezwungen, sich ständig vor der Welt bzw. vor dem, was sich so tut, rechtfertigen zu müssen, anstatt die Welt und was sich so tut vor die Rechtfertigung Gottes zu bringen. Man kann diesen verderblichen Mechanismus durchschauen. Wer dennoch danach handelt oder lehrt, kann nicht auf das Wort Jesu in Lk 23,34 setzen, denn er weiß, was er tut.
:klatsch:
Wir dürfen hoffen, dass der Papst sich in den bevorstehenden Auseinandersetzungen in doktrineller Klarheit als Petrus, als Fels erweisen wird, in seinem Amt ruhend und Kontinuität ausstrahlend für die Beantwortung der anstehenden Fragen, den Glauben und die Lehre der Kirche nicht nur über einige Jahre, sondern durch die Jahrtausende bewahrend. Wenn nicht, bräuchten wir einen neuen Papst.
Oder den alten ... :pfeif:
Mal Butter bei die Fische. Wenn die Synode weiter in diese Richtung geht (und momentan spricht mehr dafür als dagegen, und auch Franziskus strahlt in seinen "Perlen" wenig anderes aus): Wie hoch ist die Gefahr eines tatsächlichen Schismas? Kann es so weit kommen, dass sich die katholische Kirche aufgrund dieser Fragen spaltet?

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 16. Oktober 2014, 13:13
von Lacrimosa
In diesem Geist sieht sich die Kirche gezwungen, sich ständig vor der Welt bzw. vor dem, was sich so tut, rechtfertigen zu müssen, anstatt die Welt und was sich so tut vor die Rechtfertigung Gottes zu bringen.
Ich frage mich, wehte dieser Geist nicht bereits beim Zweiten Vatikanischen Konzil und löste das Aggironamento aus? Und ist diese Synode nicht leider dessen Fortsetzung? Wie es in dem Artikel weiter heißt: „Anything goes“ heißt das moralische Credo der radikalisierten Moderne.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 16. Oktober 2014, 13:14
von Athanasius0570
Exilfranke hat geschrieben:Mal Butter bei die Fische. Wenn die Synode weiter in diese Richtung geht (und momentan spricht mehr dafür als dagegen, und auch Franziskus strahlt in seinen "Perlen" wenig anderes aus): Wie hoch ist die Gefahr eines tatsächlichen Schismas? Kann es so weit kommen, dass sich die katholische Kirche aufgrund dieser Fragen spaltet?
Wenn sie sich auf Grund dieser Frage spaltet, dann spaltet sie sich nicht alleine dieser Frage wegen, sondern weil das Auseinandertriften der vergangenen Jahrzehnte irgenwann zu einem Bruch führen MUSS.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 16. Oktober 2014, 13:17
von Exilfranke
Athanasius0570 hat geschrieben:
Exilfranke hat geschrieben:Mal Butter bei die Fische. Wenn die Synode weiter in diese Richtung geht (und momentan spricht mehr dafür als dagegen, und auch Franziskus strahlt in seinen "Perlen" wenig anderes aus): Wie hoch ist die Gefahr eines tatsächlichen Schismas? Kann es so weit kommen, dass sich die katholische Kirche aufgrund dieser Fragen spaltet?
Wenn sie sich auf Grund dieser Frage spaltet, dann spaltet sie sich nicht alleine dieser Frage wegen, sondern weil das Auseinandertriften der vergangenen Jahrzehnte irgenwann zu einem Bruch führen MUSS.
Das es eine Spaltung innerhalb der Katholiken gibt, ist ja nun kein Geheimnis. Es wäre etwas Neues, würde sich das öffentlich und sichtbar artikulieren. Oder man hofft auf einen Kardinal Burke als Konter-Franziskus. Aber das sind Gedanken, die man noch nicht denken sollte.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 16. Oktober 2014, 13:44
von iustus
Lacrimosa hat geschrieben:
In diesem Geist sieht sich die Kirche gezwungen, sich ständig vor der Welt bzw. vor dem, was sich so tut, rechtfertigen zu müssen, anstatt die Welt und was sich so tut vor die Rechtfertigung Gottes zu bringen.
Ich frage mich, wehte dieser Geist nicht bereits beim Zweiten Vatikanischen Konzil und löste das Aggironamento aus? Und ist diese Synode nicht leider dessen Fortsetzung?
Absolut. Die Parallelen habe ich gestern hier schon aufgezeigt und Kasper hat im Interview ausdrücklich vom "Geist des 2. Vatikanischen Konzils" auf dieser Synode gesprochen. Na denn, gute Nacht!

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 16. Oktober 2014, 13:55
von taddeo
Exilfranke hat geschrieben:
Athanasius0570 hat geschrieben:
Exilfranke hat geschrieben:Mal Butter bei die Fische. Wenn die Synode weiter in diese Richtung geht (und momentan spricht mehr dafür als dagegen, und auch Franziskus strahlt in seinen "Perlen" wenig anderes aus): Wie hoch ist die Gefahr eines tatsächlichen Schismas? Kann es so weit kommen, dass sich die katholische Kirche aufgrund dieser Fragen spaltet?
Wenn sie sich auf Grund dieser Frage spaltet, dann spaltet sie sich nicht alleine dieser Frage wegen, sondern weil das Auseinandertriften der vergangenen Jahrzehnte irgenwann zu einem Bruch führen MUSS.
Das es eine Spaltung innerhalb der Katholiken gibt, ist ja nun kein Geheimnis. Es wäre etwas Neues, würde sich das öffentlich und sichtbar artikulieren. Oder man hofft auf einen Kardinal Burke als Konter-Franziskus. Aber das sind Gedanken, die man noch nicht denken sollte.
Richtig. Das öffentliche Spekulieren über ein Schisma ist fast gefährlicher als die schon vorhandenen Spaltungen, Stichwort "selbsterfüllende Prophezeihung".

Ich persönlich denke, es wird nicht soweit kommen. Man wird - selbst wenn sich die "Kasper-Fraktion" durchsetzen sollte (was keineswegs sicher ist) - am Ende Formulierungen lesen, die zumindest auf dem Papier die katholische Glaubenslehre unangetastet lassen. Die Theorie wird also weiterhin stimmen, die Praxis wird weiterhin eine völlig andere sein, wie schon die meiste Zeit seit Christi Geburt. Die Frage ist nur, inwieweit diese abweichende Praxis dann mit kirchlichem "Nihil obstat" garniert ist.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 16. Oktober 2014, 14:05
von HeGe
Gallus hat geschrieben:Wie tief kann Kardinal Kasper noch sinken?

http://rorate-caeli.blogspot.com/214/1 ... .html#more

Vielleicht brauchen wir ein paar gute, afrikanische Missionare, die Europa den Glauben zurück bringen.
Hier eine deutsche Fassung der Aussagen: http://www.kath.net/news/47943

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 16. Oktober 2014, 14:06
von CIC_Fan
Pelikan hat geschrieben:Am bemerkenswertesten an Kaspers Interview ist, daß der Kardinal völlig von sich aus damit anfängt, wie problematisch Afrikaner doch sind. Normalerweise muß ein Journalist viele clevere Fallstricke legen, um jemanden zu solch einer Aussage zu bewegen.
ich denke nicht daß er das ohne rücksprache gesagt hat also ich bin echt neugierig wie die Synode bis Samstag nachmittag eine gemeinsamme botschaft ztu stande bringt

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 16. Oktober 2014, 14:07
von Athanasius0570
taddeo hat geschrieben:
Exilfranke hat geschrieben:
Athanasius0570 hat geschrieben:
Exilfranke hat geschrieben:Mal Butter bei die Fische. Wenn die Synode weiter in diese Richtung geht (und momentan spricht mehr dafür als dagegen, und auch Franziskus strahlt in seinen "Perlen" wenig anderes aus): Wie hoch ist die Gefahr eines tatsächlichen Schismas? Kann es so weit kommen, dass sich die katholische Kirche aufgrund dieser Fragen spaltet?
Wenn sie sich auf Grund dieser Frage spaltet, dann spaltet sie sich nicht alleine dieser Frage wegen, sondern weil das Auseinandertriften der vergangenen Jahrzehnte irgenwann zu einem Bruch führen MUSS.
Das es eine Spaltung innerhalb der Katholiken gibt, ist ja nun kein Geheimnis. Es wäre etwas Neues, würde sich das öffentlich und sichtbar artikulieren. Oder man hofft auf einen Kardinal Burke als Konter-Franziskus. Aber das sind Gedanken, die man noch nicht denken sollte.
Richtig. Das öffentliche Spekulieren über ein Schisma ist fast gefährlicher als die schon vorhandenen Spaltungen, Stichwort "selbsterfüllende Prophezeihung".

Ich persönlich denke, es wird nicht soweit kommen. Man wird - selbst wenn sich die "Kasper-Fraktion" durchsetzen sollte (was keineswegs sicher ist) - am Ende Formulierungen lesen, die zumindest auf dem Papier die katholische Glaubenslehre unangetastet lassen. Die Theorie wird also weiterhin stimmen, die Praxis wird weiterhin eine völlig andere sein, wie schon die meiste Zeit seit Christi Geburt. Die Frage ist nur, inwieweit diese abweichende Praxis dann mit kirchlichem "Nihil obstat" garniert ist.
Ich glaube, unabhängig von dieser Frage, trotzdem nicht, dass das auf Dauer "gut" gehen kann.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 16. Oktober 2014, 14:08
von CIC_Fan
KlausLange hat geschrieben:Eine interessante Stellungnahme mit einer noch interessanten Schlussfolgerung eines Theologen zum Zwischenbericht.

Oder einfacher ausgedrückt: Ein echter Knaller!

Zur Dekonstruktion der katholischen Kirche
die neokons haben jetzt das was die Tradis in den 70ern hatte es ist äusserst interessant und unterhaltsam zur zeit

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 16. Oktober 2014, 14:10
von HeGe
Kritik an der Relatio auch von Kardinal Pell: http://www.kath.net/news/47947

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 16. Oktober 2014, 14:11
von CIC_Fan
Exilfranke hat geschrieben:
Zum anderen getraut man sich in diesem Geist nicht mehr zu urteilen bzw. zu verurteilen. „Anything goes“ heißt das moralische Credo der radikalisierten Moderne. Chi sono io per giudicare? In diesem Geist sieht sich die Kirche gezwungen, sich ständig vor der Welt bzw. vor dem, was sich so tut, rechtfertigen zu müssen, anstatt die Welt und was sich so tut vor die Rechtfertigung Gottes zu bringen. Man kann diesen verderblichen Mechanismus durchschauen. Wer dennoch danach handelt oder lehrt, kann nicht auf das Wort Jesu in Lk 23,34 setzen, denn er weiß, was er tut.
:klatsch:
Wir dürfen hoffen, dass der Papst sich in den bevorstehenden Auseinandersetzungen in doktrineller Klarheit als Petrus, als Fels erweisen wird, in seinem Amt ruhend und Kontinuität ausstrahlend für die Beantwortung der anstehenden Fragen, den Glauben und die Lehre der Kirche nicht nur über einige Jahre, sondern durch die Jahrtausende bewahrend. Wenn nicht, bräuchten wir einen neuen Papst.
Oder den alten ... :pfeif:
Mal Butter bei die Fische. Wenn die Synode weiter in diese Richtung geht (und momentan spricht mehr dafür als dagegen, und auch Franziskus strahlt in seinen "Perlen" wenig anderes aus): Wie hoch ist die Gefahr eines tatsächlichen Schismas? Kann es so weit kommen, dass sich die katholische Kirche aufgrund dieser Fragen spaltet?
wer würde deshalb ein"schisma" riskieren?? ich denke eher daß Em Burke ein zweiter Kardinal Billot werden könnte
http://de.wikipedia.org/wiki/Louis_Billot