Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...
Verfasst: Mittwoch 9. November 2011, 14:18
Der katholische Treffpunkt im Internet.
https://kreuzgang.org/
Mir wäre keine einschlägige Vorschrift bekannt. Nichtsdestoweniger ist es nun mal so, daß im Caeremoniale viele Detailfragen geregelt sind, die im Meßbuch schlicht nicht angesprochen werden. Mir erscheint es daher durchaus sinnvoll, sich in solchen Fällen am Caeremoniale zu orientieren.iustus hat geschrieben: Müssen Priester das dann auch so handhaben wie der Bischof? Steht dies auch irgendwo?
Ich bin nach über einem Jahrzehnt permanenter Beschwerden bis nach Rom hin vollkommen illusionslos. Es ist nie etwas passiert, es passiert nix, und es wird auch weiterhin nichts passieren. Mit freundlichen Dankesbekundungen römischer Dikasterien kann ich mein Wohnzimmer tapezieren.HeGe hat geschrieben:Viele beklagen es, kaum einer handelt.
Kardinal Castrillon Hoyos beklagt liturgische Missbräuche
Gewollt mit Sicherheit nicht. Zumindest nicht vom Heiligen Vater. Und selbst deutsche Diözesanbischöfe haben sich schon eindeutig für die Einhaltung der liturgischen Vorschriften ausgesprochen. Solange aber hochoffiziell alles mögliche auch aus "pastoralen Gründen" erlaubt ist und noch nicht mal die Grundordnung des römischen Meßbuchs von 2002 in Kraft getreten ist weil man anscheinend mindestens ein Jahrzehnt übersetzen muss, bleibt es frustrierend.cantus planus hat geschrieben:Ich bin nach über einem Jahrzehnt permanenter Beschwerden bis nach Rom hin vollkommen illusionslos. Es ist nie etwas passiert, es passiert nix, und es wird auch weiterhin nichts passieren. Mit freundlichen Dankesbekundungen römischer Dikasterien kann ich mein Wohnzimmer tapezieren.HeGe hat geschrieben:Viele beklagen es, kaum einer handelt.
Kardinal Castrillon Hoyos beklagt liturgische Missbräuche
Das ist schon alles, was auf der Haben-Seiten zu verbuchen wäre.
Und solange dieser Zustand sich nicht ändert, sehe ich keinen Grund, warum ich nicht davon ausgehen sollte, dass dieser Zustand gewollt ist.
Man erklärt ihnen also dass alles was sie bisher Glaubten falsch sei und am deutschen DBK-Unwesen soll die Welt genesen.Derzeit werde in der Diözese ein Curriculum erarbeitet, um ausländische Priester auf die pastoralen Grundsätze in Deutschland und kulturelle Unterschiede im Vorfeld vorzubereiten. Damit wolle die Diözese Probleme in Seelsorgeeinheiten durch unterschiedliche kulturelle Hintergründe von ausländischen und einheimischen Priestern begegnen.
Ja, genau.Deo iuvante hat geschrieben:Man erklärt ihnen also dass alles was sie bisher Glaubten falsch sei und am deutschen DBK-Unwesen soll die Welt genesen.Derzeit werde in der Diözese ein Curriculum erarbeitet, um ausländische Priester auf die pastoralen Grundsätze in Deutschland und kulturelle Unterschiede im Vorfeld vorzubereiten. Damit wolle die Diözese Probleme in Seelsorgeeinheiten durch unterschiedliche kulturelle Hintergründe von ausländischen und einheimischen Priestern begegnen.
Na ich denke, die machen auf jeden Fall das, was sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten machen können, z.B.lifestylekatholik hat geschrieben:Wir brauchen einfach mehr vernünftige Priester. Wie ist denn das eigentlich mit dem Priesternetzwerk, das z. B. Hochwürden Jolie auf seiner Seite vorstellt? Machen die da was, und wenn ja, wo?
Du kannst doch auch selber bei Hw. Jolie nachfragen (bspw. via FB).Bundestreffen des Priesternetzwerks: 26.-27.10.2011, Würzburg
(Ausgebucht - leider keine Anmeldungen mehr möglich!)
Nja, das sind ja alles Dinge, die nach innen wirken. Ich meinte eher, ob das Priesternetzwerk auch nach außen wirkt? So für die Laien z. B.Raimund Josef H. hat geschrieben:Na ich denke, die machen auf jeden Fall das, was sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten machen können
Isch ’abä gar kain Fessebuc’Raimund Josef H. hat geschrieben:nachfragen (bspw. via FB).
Auch Veranstaltungen wie die alljährliche liturgische Tagung in Herzogenrath sind ja für Laien offen. Ansonsten erzielt das Netzwerk ja auch durch die Medien Außenwirkung.lifestylekatholik hat geschrieben:Nja, das sind ja alles Dinge, die nach innen wirken. Ich meinte eher, ob das Priesternetzwerk auch nach außen wirkt? So für die Laien z. B.Raimund Josef H. hat geschrieben:Na ich denke, die machen auf jeden Fall das, was sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten machen können
Wie schön, daß es nicht nur solche, sondern auch solche Pfarrgemeinderäte gibt!Edi hat geschrieben:http://www.kath.net/detail.php?id=33879
Ja, es ist nur schade, dass das nix nützen wird. Der Fürscht macht weiter wie bisher, weil das ganze Zentralkomm.... äh, Domkapitel auch so drauf ist. Ein Hoch auf diese Internetseite, ohne die viele solcher Sperenzchen still unter den Teppich gekehrt werden würden.holzi hat geschrieben:Wie schön, daß es nicht nur solche, sondern auch solche Pfarrgemeinderäte gibt!Edi hat geschrieben:http://www.kath.net/detail.php?id=33879
Robert Ketelhohn hat geschrieben:All dies genau nicht. Absolut nicht. Die Liturgie ist kein Theater.Stephen Dedalus hat geschrieben:Ein wirklich gut gelesener Text muß gestaltet werden - da muß man wissen, wann man Pausen macht, welche Sinnabschnitte man zusammennimmt, wo man beschleunigt und langsamer wird, wo man atmet und wie man betont.
Die Äußerung macht schlaglichtartig den Unterschied, oder besser: den diametralen Gegensatz von Kirche und Gegenkirche deutlich.
http://www.youtube.com/v/VaMh7nxOaVU?version=3&hl=de_DERobert Ketelhohn hat geschrieben:Ich erwarte nicht, daß du das verstehst. In eurer Synagoge mögt ihr Theater spielen.Stephen Dedalus hat geschrieben:Quatsch. Ein gut gelesener Text ist besser als ein schlecht gelesener Text. Und dafür gibt es Maßstäbe und auch ein bißchen Handwerk. Wir sollen Gott durch Exzellenz loben, nicht mit Schludrigkeit.
In der Liturgie der Kirche geht es um etwas anderes. Nicht „Schludrigkeit“, laß die Absurditäten. Um den rechten Ton vielmehr. Der aber hängt ab vom liturgischen Ort – und ist da immer gleich –, nicht und überhaupt gar nicht vom Inhalt der Epistel oder Lektion.
Liturgie ist kein Theater, aber dennoch muss dein Videovortragender wissen, wo er Pausen macht, wo er in den Frageton moduliert (Sinnabschnitt), welche Klauseln er wann anbringen muss. Deshalb ist es durchaus sinnvoll, sich den Text vorher schon durchzulesen, um nicht beim Vortrag irgendwelche Überraschungen zu erleben.Robert Ketelhohn hat geschrieben:All dies genau nicht. Absolut nicht. Die Liturgie ist kein Theater.Stephen Dedalus hat geschrieben:Ein wirklich gut gelesener Text muß gestaltet werden - da muß man wissen, wann man Pausen macht, welche Sinnabschnitte man zusammennimmt, wo man beschleunigt und langsamer wird, wo man atmet und wie man betont.
Was spricht denn dagegen?Melody hat geschrieben:Und sich eine Zigarette anzünden, nachdem man gerade eben kommuniziert hat?! Als Priester?! Seufz...
Nicht, dass man mich missversteht. Ich möchte keinem Priester das Rauchen verbieten...kephas hat geschrieben:Was spricht denn dagegen?Melody hat geschrieben:Und sich eine Zigarette anzünden, nachdem man gerade eben kommuniziert hat?! Als Priester?! Seufz...
Sollte das, was für uns Gläubige gilt, nicht umso mehr für einen Priester gelten?!Machen wir uns die kostbarste Zeit nach der heiligen Kommunion nicht so kompliziert, so umständlich, unnatürlich. Denken wir nur Eines: Jesus ist da. Alles andere mancht sich von selber. Und wenn dich nachher jemand frägt: Was hast du gemacht, dann sage: Vieles, in Wirklichkeit nur Eines: Ich habe 15 Minuten geglaubt, gehofft, geliebt. Das ist Kommunion! Jesus und du! Jesus in dem Mittelpunkt der Seele! Jesus als König! Komme und sehe, wie süß der Herr ist. Aber komme allein. Laß die Welt vor der Türe. Wenn du einmal verstehst, richtig zu kommunizieren, wirst du auch bald verstehen, richtig zu leben.
Es wirkt etwas unangemessen. Allerdings scheint Hochwürden etwas gestresst gewesen zu sein.kephas hat geschrieben:Was spricht denn dagegen?Melody hat geschrieben:Und sich eine Zigarette anzünden, nachdem man gerade eben kommuniziert hat?! Als Priester?! Seufz...
Der Satz steht so verändert auf haufenweise Internetseiten von BistümernMelody hat geschrieben:Christkönigssonntag im Lesejahr A, das Evangelium des heutigen Tages beinhaltet den Vers Mt 25, 4, der da lautet:
"Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan".
Da, wo ich heute gewesen bin, sagte der junge Kaplan stattdessen:
"Was ihr für einen meiner geringsten Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan".
Abgesehen von ein paar Kleinigkeiten war es eigentlich eine durchaus würdige Hl. Messe, ja, der Priester nutzte sogar das erste Hochgebet!
Es ist davon auszugehen, dass ihm also gar nicht bewusst war, dass er das Evangelium nicht abändern darf und dass dies auch keineswegs die Auffassung des liturgischen Instituts ist, sondern ich denke, er wollte vielleicht einfach nett sein, da dort Ordensschwestern zu Hause sind.
Ich hatte eine derartige Abänderung im Evangelium allerdings bislang noch nirgends vernommen, und weshalb ich es überhaupt erwähne, ist einfach, dass es traurig ist, dass ihm das nicht bewusst war. Denn wenn es solch eigentlich recht ordentliche Priester nicht wissen, dann kann man den "unordentlichen" Priestern ja fast keinen Vorwurf machen?!
Du siehst das völlig richtig. Aber wie Du selbst bemerkt hast, halten sich viele Lektoren und Priester nicht an liturgische Normen.Melody hat geschrieben:Das ändert doch nichts daran, dass er falsch ist?!
Ich hatte seinerzeit in einem Wochenendlehrgang beim Liturgischen Institut Trier, das ja nun nicht gerade konservativ ist, in meinem Lektorenkurs gelernt, dass man z. B. als Lektor nur dann "Brüder und Schwestern" sagt, wenn es nicht der echte Beginn des Briefes, sondern eine Lesereihe (hab den korrekten Begriff vergessen) ist. Also bei den Briefen ist es ja so, dass über einen Zeitraum immer weiter in dem Brief gelesen wird, und im Lektionar steht zu Beginn immer Brüder, auch wenn es nicht der Beginn des Briefes ist und da insofern in der Bibel auch nicht ständig die Anrede wiederholt wird.
An so einer Stelle, wurde uns gesagt, soll man "Brüder und Schwestern" sagen (was ich nie getan habe, davon mal ab).
Aber man ändert nicht den Bibeltext als solches.
Wieviel mehr noch muss dies für das Evangelium gelten, das ja ob seiner besonderen Bedeutung nur der Priester oder Diakon verkünden darf?!
In der NO-Abendmesse verlas der dortige Pastor ebenfalls diese "Variante" mit den "Brüdern und Schwestern"...Marion hat geschrieben:Der Satz steht so verändert auf haufenweise Internetseiten von BistümernMelody hat geschrieben:Christkönigssonntag im Lesejahr A, das Evangelium des heutigen Tages beinhaltet den Vers Mt 25, 4, der da lautet:
"Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan".
Da, wo ich heute gewesen bin, sagte der junge Kaplan stattdessen:
"Was ihr für einen meiner geringsten Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan".
Abgesehen von ein paar Kleinigkeiten war es eigentlich eine durchaus würdige Hl. Messe, ja, der Priester nutzte sogar das erste Hochgebet!
Es ist davon auszugehen, dass ihm also gar nicht bewusst war, dass er das Evangelium nicht abändern darf und dass dies auch keineswegs die Auffassung des liturgischen Instituts ist, sondern ich denke, er wollte vielleicht einfach nett sein, da dort Ordensschwestern zu Hause sind.
Ich hatte eine derartige Abänderung im Evangelium allerdings bislang noch nirgends vernommen, und weshalb ich es überhaupt erwähne, ist einfach, dass es traurig ist, dass ihm das nicht bewusst war. Denn wenn es solch eigentlich recht ordentliche Priester nicht wissen, dann kann man den "unordentlichen" Priestern ja fast keinen Vorwurf machen?!
https://www.google.com/search?q=%22Was+ ... =firefox-a
Diese Praxis führt dann dazu, daß zu Beginn die "Schwestern" auch genannt werden, und später im Text werden dann z.B. nur noch die Brüder ermahnt.Melody hat geschrieben:Das ändert doch nichts daran, dass er falsch ist?!
Ich hatte seinerzeit in einem Wochenendlehrgang beim Liturgischen Institut Trier, das ja nun nicht gerade konservativ ist, in meinem Lektorenkurs gelernt, dass man z. B. als Lektor nur dann "Brüder und Schwestern" sagt, wenn es nicht der echte Beginn des Briefes, sondern eine Lesereihe (hab den korrekten Begriff vergessen) ist. Also bei den Briefen ist es ja so, dass über einen Zeitraum immer weiter in dem Brief gelesen wird, und im Lektionar steht zu Beginn immer Brüder, auch wenn es nicht der Beginn des Briefes ist und da insofern in der Bibel auch nicht ständig die Anrede wiederholt wird.
An so einer Stelle, wurde uns gesagt, soll man "Brüder und Schwestern" sagen (was ich nie getan habe, davon mal ab).
Aber man ändert nicht den Bibeltext als solches.
Wieviel mehr noch muss dies für das Evangelium gelten, das ja ob seiner besonderen Bedeutung nur der Priester oder Diakon verkünden darf?!
Das gehört wohl eher in die Deutschschule. Moderation!Melody hat geschrieben: Da, wo ich heute gewesen bin, sagte der junge Kaplan stattdessen:
"Was ihr für einen meiner geringsten Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan".
Peregrin hat geschrieben:Das gehört wohl eher in die Deutschschule. Moderation!Melody hat geschrieben: Da, wo ich heute gewesen bin, sagte der junge Kaplan stattdessen:
"Was ihr für einen meiner geringsten Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan".
Kilianus hat geschrieben:Peregrin hat geschrieben:Das gehört wohl eher in die Deutschschule. Moderation!Melody hat geschrieben: Da, wo ich heute gewesen bin, sagte der junge Kaplan stattdessen:
"Was ihr für einen meiner geringsten Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan".