Heilige des Tages

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HeGe
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06. November: Sel. Christina von Stommeln
Wikipedia hat geschrieben:Christina von Stommeln, auch Christina Bruso (* 1242 in Stommeln, heute zu Pulheim; † 6. November 1312 Stommeln) war eine Begine, Mystikerin und Stigmatisierte des 13. Jahrhunderts. Die Überlieferung ihrer Lebensgeschichte durch den Dominikaner Petrus von Dacien und eine Wunderheilung des Grafen Dietrich IX. von Kleve sorgten für eine lokale Verehrung, aufgrund derer sie 1908 seliggesprochen wurde. Christina wurde im 1242 als Tochter des freien Bauern Heinrich Bruso und seiner Frau Hilla in Stommeln, heute ein Ortsteil von Pulheim, geboren. Sie hatte vier Geschwister: Hilla, Gertrud, Heinrich und Sigwin. Die Familie war recht wohlhabend. Im Alter von zehn Jahren hatte sie eine Vision von Jesus Christus, in der dieser sie aufforderte ihr Leben allein ihm zu widmen und ihr weissagte, dass sie bei den Beginen leben werde. Im Alter von 13 Jahren ging Christina ohne Erlaubnis der Eltern nach Köln, um einem Beginenkonvent beizutreten. Um welches der zahlreichen Konvente es sich handelte, ist umstritten. Von ihren Mitschwestern im Konvent wurde Christina aufgrund ihrer rigider Askese und Entrückungszustände während ihrer Visionen abgelehnt. 1259 kehrte sie nach Stommeln zurück, wo sie in wechselnden Haushalten bis an ihr Lebensende blieb. Im Jahr 1267 lernte sie den schwedischen Dominikaner Petrus von Dacien kennen, der sich seit 1266 zum Studium generale im Dominikanerkonvent in Köln aufhielt. Diese Begegnung sollte ihr Leben prägen, da der Mönch zu ihrem spirituellen Mentor, lebenslangen Freund und Biographen wurde. Er besuchte sie bis zu seinem Tod 1289 noch 15 Mal. Mehrfach schlug Christina Einladungen nach Schweden zu gehen aus. Nach dem Tod des Vaters 1278 bewirtschaftete sie gemeinsam mit ihrem Bruder Sigwin den elterlichen Hof, der in den 1270er Jahren in finanzielle Schwierigkeiten geraten war. Nach dem Ruin des Hofes im Jahr 1280 war Christina auf die Unterstützung durch ihr persönliches Umfeld in Stommeln angewiesen. Ihr Bruder fand nach Fürsprache Petrus' von Dacien Aufnahme im Dominikanerkloster in Västerås in Schweden. Nach 1288 gibt es keine weiteren Informationen über ihr Leben, gesichert aber ist ihr Tod am 6. November 1312 in Stommeln. Die Faszination von Zeitgenossen und Nachwelt auf Christina von Stommeln erklärt sich aufgrund ihrer Visionen, ihrer ekstatischen Entrückungszustände, und ihrer dokumentierten Stigmatisation. Seit ihrer Jugend wurde sie von Visionen und Dämonenerscheinungen heimgesucht. Die Quellen beschreiben, dass sie u.a. durch die Luft geschleudert wurde, Verbrennungen und Verletzungen erlitt, dass sie und ihr Umfeld von Dämonen mit Exkrementen beschmutzt wurden, Kröten, Schlangen und Spinnen in ihrem Essen auftauchten u.a.m. Dabei plagten sie bis zu 200.000 Teufel, so etwa zu Ostern 1283. Besonders ab den 1270er Jahren intensivierten sich die Berichte über ihre Dämonenerscheinungen drastisch. Christina von Stommeln unterscheidet sich in ihrer mystische Erfahrung von anderen deutschen Mystikerinnen, da bei ihr passions- und brautmystische Vision deutlich hinter Teufels- und Dämonenerscheinungen zurücktreten. Seit ihrem 15. Lebensjahr sollen sich vor allem in der Karwoche die Wundmale Christi an Christina von Stommeln manifestiert haben. Kreuzförmige Stigmata an ihren Händen sollen auch außerhalb der Osterzeit aufgetreten sein. Damit ist Christina von Stommeln eine der frühesten bezeugten weiblichen Stigmatisierten der Christenheit. Ab 1288 sind keine weiteren Visionen und Dämonenerscheinungen mehr von Christina von Stommeln bezeugt. Christina von Stommeln verband ein enges Verhältnis zu dem etwa gleichalten schwedischen Mönch Petrus von Dacien. Petrus sah in Christina einen Menschen, in dem Gott direkt wirkte. Christina fand in ihm einen Freund, der sich nicht nur für ihre Erfahrungen interessierte, sondern diese in einen theologischen Kontext stellte und ihr verständlich machte. Trotz der räumlichen Distanz unterhielten die beiden ein enges Verhältnis bis zum Tod Petrus' 1289. Ihr Briefwechsel hat sich im Codex Iuliacensis erhalten. Aufgrund der in den Briefen beschworenen Liebe zueinander wurde immer wieder eine erotische Komponente des Verhältnisses angenommen, die heute verneint wird. Petrus von Dacien legte ausdrücklich Wert darauf, seine Liebe zu Christina als Ausdruck seiner Liebe zu Gott zu werten. Nach ihrem Tod am 6. November 1312 wurde Christina von Stommeln neben dem Turm der Stommelner Ortskirche beigesetzt. Die Wundertätigkeit am Grab ist durch die angebliche Heilung des Klever Grafen Dietrich IX. von der Gicht bezeugt. 1327 wurde ihr zu Ehren ein Stift gegründet. Am 1. Mai 1342 wurde das Stift mitsamt den Gebeinen nach Nideggen, die damalige Residenz Markgraf Wilhelms V., umgesiedelt. Unter Herzog Wilhelm V. wurde das Stift 1569 in die neue Residenzstadt Jülich verlegt. Die Gebeine folgten 1592 und ruhen heute in der Propsteikirche St. Mariä Himmelfahrt. Die Verehrung wurde 1908 von der katholischen Kirche bestätigt und Christina von Stommeln durch Papst Pius X. selig gesprochen.
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HeGe
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06. November: Sel. Rotho von Büren, Bischof von Paderborn
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:B. Rotho de Büren (6. al. 5. u. 7. Nov.), auch Rothardus und Rudolf genannt, Bischof zu Paderborn (Paderae fontes), aus dem uralten Geschlechte der Freiherren von Büren, widmete sich anfangs dem klösterlichen Leben im Kloster zu Stablo (Stabuletum), dem damals der hl. Poppo, nachmaliger Abt von Trier vorstand. Auf Antrieb des heil. Poppo wurde Rotho zur Leitung der Abtei Hersfeld in Hessen berufen, um die herabgekommene Klosterzucht wieder herzustellen. Wie lange er dort gewesen, ist unbekannt. Nur so viel weiß man aus dem Leben des hl. Himeradus, daß er mit so vieler Weisheit und Sittenreinheit dem Kloster vorstand, daß ihn alle Religiosen als ihren liebevollsten Vater verehrten. – Als im J. 1036 der selige Bischof Meinwercus von Paderborn mit Tod abging, wurde er vom Kaiser Conrad II. auf den bischöflichen Stuhl berufen. Als Bischof behielt er die klösterl. Lebensweise bei, und ließ sich nur dann in weltliche Geschäfte ein, wenn es unabweisbar nothwendig war. Seine Zeit gehörte ganz und ausschließlich geistlichen Beschäftigungen. Die vom Abt Wolfgang II. von Addinghossen im Jahr 1042 erbaute Kirche in Horhaufen weihte er feierlich ein. Eine Quelle in der Nähe der Kathedralkirche, die heute noch Rotherbrunn heißt, erhielt durch seinen bischöflichen Segen Heilkraft für verschiedene Krankheiten. Nachdem er sein Bisthum 16 Jahre lang heilig verwaltet hatte, ging er ins ewige Leben ein am 6. (nach dem ältesten Menologium am 7.) Nov. 1052. Seine Gebeine, die zuerst in der vom sel. Meinwercus erbauten Kathedrale im Schiffe begraben waren, wurden auf den Ruf von seiner Heiligkeit auf den vordern Chor auf die rechte Seite der Mauer versetzt, wo man noch sein mit verschiedenen Bildern verziertes Grabmal sieht. Um den auf einem Kissen liegenden Kopf des sel. Rotho sind Strahlen gezogen, wie man sie bei Heiligenbildern zu malen pflegt. (Strunk, Westph. S. I 95.)
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HeGe
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07. November: Hl. Engelbert, Bischof von Köln, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Engelbertus, Ep. M. (7. Nov.) Vom Altd. Engilbert = prächtiger Jüngling, Diener etc. – Dieser hl. Engelbert war von edler Abkunft. Graf Engelbert von Berg war sein Vater, die Mutter aus dem Geschlechte der Grafen von Geldern. Der talentreiche fromme Knabe wurde von seinen Eltern frühzeitig zum geistlichen Stande bestimmt, und erhielt durch ihr Verwenden reiche Pfründen, blieb aber auch durch Gottes Beistand mitten in drohender Gefahr untadeligen Charakters. Er wurde Großpropst der Kirche von Köln, und nachdem er das Bisthum Münster schon abgelehnt und durch seine Klugheit im damaligen Kaiserstreit sich die Gunst des Papstes erworben hatte, zum Erzbischof gewählt, und im J. 1215 geweiht. Als solcher suchte er mit allem Eifer zu thun, was seines Amtes war, welcher Eifer ihn aber auch das Leben kostete. Graf Friedrich von Isenburg hatte sich nämlich zum Schutzherrn des Frauenklosters Essen aufgeworfen, wohl in keiner andern Absicht, als nach und nach das Haus zu plündern. Stets brachten die Klosterfrauen ihre Klagen bei dem Erzbischofe von Köln an; Engelbert aber wollte anfänglich, vielleicht weil der Graf sein Verwandter war, nicht kräftig einschreiten. Die Sache wurde bei Papst und Kaiser anhängig, und der Erzbischof erhielt gemessenen Befehl, den Ungerechtigkeiten dieses Klosterschutzherrn zu steuern und ihn nach Umständen sogar abzusetzen. Engelbert versuchte zuerst den Weg der Güte, machte aber alsbald, wie er seine Bemühungen fruchtlos sah, den Grafen mit seinem erhaltenen Auftrag bekannt. Darüber gerieth Graf von Isenburg in Wuth, und sein Entschluß, den Erzbischof aus dem Wege zu räumen, war fertig. Er erschien zwar auf Einladung des Erzbischofs noch zu Zoest (Soest) in Westphalen, um sich mit diesem zu vergleichen, und heuchelte hier die friedlichsten Absichten. Man warnte den wohlmeinenden Engelbert vor der ihm drohenden Gefahr; allein er ließ sich nicht abschrecken. Am andern Morgen legte er eine allgemeine Lebens-Beichte ab, um auf die Sterbestunde bereit zu seyn, falls sie schon so nahe wäre, und reiste ab. Alles ging dem äußern Scheine nach gut; man versprach sich sogar, einander auf dem Reichstage zu Nürnberg zu sehen. Friedrich wußte, daß der Erzbischof andern Tags eine Kirche in Schwelm weihen wolle. Er stellte daher Meuchler an den Weg, wo Engelbert vorbeigehen mußte. Diese fielen bei Gevelsberg über ihn her, und bedeckten ihn mit Wunden, an welchen er, seine Feinde segnend, am 7. Nov. 1225 starb. Ueber dem Orte seines Todes erhob sich nachher ein Kloster; sein Leib aber ruht in der Kirche St. Peter in Köln, und wurde sein Grab durch Wunder verherrlicht. Sein intellectueller Mörder, der Isenburger, fand ein Jahr darauf den 18. Nov. 1226 zu Köln seinen Tod durch das Rad. – Noch muß Folgendes angemerkt werden. Im J. 1818 erschien von einem preußischen Beamten, Namens Rautert, eine sogenannte Legende »der Isenberg«, in welcher unserem Erzbischof Engelbert die gräßlichsten Laster zugeschrieben wurden. Das katholische Volk nahm Aergerniß daran, und die Geistlichkeit von Essen trug bei dem Criminalsenat von Cleve auf Confiscation der erwähnten Schrift an, aber erfolglos. Hierauf glaubte sie nichts anderes mehr schuldig zu seyn, als eine schriftliche Beleuchtung jener Legende als Widerlegung unter das Volk zu geben. Der Verfasser der Legende aber fand sich in dieser Widerlegung injurirt und stellte Klage beim ersten Civilsenat des Oberlandesgerichtes zu Cleve gegen die Geistlichen von Essen. Dieser fand die Klage gegründet und verurtheilte die Geistlichkeit zu einer achttägigen Gefängnißstrafe oder zu 10 Thalern Geldbuße, mit Untersagung, ferner zu appelliren. Sie wählte die erste Strafe. Ehe sie aber von ihr angetreten wurde, kam, da der Unwille des Volkes über eine so schmähliche Behandlung laut geworden war, von Cleve die Erlaubniß, die Appellation ergreifen zu dürfen. Sie wurde wirklich beim zweiten Senat eingelegt. Im September 1819 erfolgte das Urtheil, in welchem es heißt: »Daß das mit dem Namen ›Legende‹ sich unrichtig bezeichnende Gedicht ›der Isenberg‹ das Product eines unbewachten Augenblickes sei, daß es ohne alle Umsicht, ohne alle Berechnung der möglichst unangenehmen, selbst höchst nachtheiligen Folgen niedergeschrieben, von aller historischen Wahrheit entblößt, und nicht mit der Schonung und demjenigen Zartgefühl behandelt sei, wie es der Gegenstand in so mannigfacher Beziehung verdient habe.« (Literaturzeitung für kathol. Religionslehrer, Jahrg. 1819, Juliheft S. 129, und Jahrg. 1820, Febr. S. 209.) – Des hl. Engelbert gedenkt auch das Mart. Rom. am 7. November. Die Kunst stellt ihn einfach als Bischof dar, oder als Bischof mit Pallium und einem Buche, über ihm in Strahlen die Worte: »Dimitte illis etc.« (»Vergib ihnen etc.«), welche er bei seinem Tode betete. Da er Erzieher des Sohnes Friedrichs II. war, erblickt man auch neben ihm einen Knaben mit gefalteten Händen. (But. XVI. 268.)

Deus, spes imbecillórum, incuius honórem beátus póntifex Engelbértus tuéndo oppréssos vitam suam impéndit; praesta, quáesumus: ut omnes, qui eius implórant auxílium, petitiónis suae virtútem consequántur.
Per Dóminum.
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HeGe
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07. November: Hl. Willibrord, Bischof von Utrecht, Glaubensbote bei den Friesen
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Willibrordus, Ep. Conf. (7. Nov. al. 3., 19. Oct.). Der Name dieses gefeierten heiligen Bischofes wird auch Vilbrod, Willigbrodus (bei Molanus) Wilbrod und Willebrord geschrieben, und bedeutet »willig Brod«, d. i. eine stets dem Herrn bereitwillige Opfergabe, oder besser der Etymologie entsprechend gratum telum, grata cuspis, d. i. »angenehmer Wurfspieß«. »treffliche Spitze«, wohl auch so viel als »Gutmund«, d. i. beredt, lateinisch gratus labiis. weßhalb er gewöhnlich den Beinamen Clemens, d. i. der Milde, führt. Sein Ehrentitel heißt »Apostel der Niederlande« (sogar Borealium gentium Apostolus, am öftesten Fresonum) und bezeichnet am besten sein Wirken und dessen Erfolg. Sein Geburtsort ist unbekannt, aber gewiß ist, daß er in Northumberland gesucht werden muß; das Geburtsjahr ist 657 oder 658. Sein Vater, der heil. Wilgis (Vulgisus), ein Kriegsmann aus einer angesehenen angelsächsischen Familie, ergab sich im Alter ganz dem beschaulichen Leben, und starb als Einsiedler an der Mündung des Humberflusses, wo er zu Ehren des hl. Andreas ein Bethaus nebst Kloster gebaut hatte, welchem der gelehrte Alcuin als Oberer vorstand; seine Mutter Mena ist wahrscheinlich schon viel früher gestorben. Als sie mit ihm guter Hoffnung ging, hatte sie ein Traumgesicht, das ihr seine künftige Größe zu erkennen gab. Sie sah nämlich den Neumond klein und sichelförmig allmählich wachsen bis er den vollen Glanz erreichte, worauf er in ihren Mund einging und ihr ganzes Innere erleuchtete. Dieses Gesicht bestimmte die frommen Eltern, den Knaben sogleich nach seiner Geburt dem Herrn und seiner Kirche zu weihen. Der Grund zu seinem nachmaligen frommen und apostolischen Leben wurde nach allem diesem schon im elterlichen Hause gelegt. Der hl. Wilfrid. Abt des Klosters Rippon, wohin er (Alcuin cap. 3.) frühzeitig geschickt wurde, ließ dem unschuldigen und gottesfürchtigen Knaben den ersten Unterricht in den Wissenschaften ertheilen, und übergab ihn, nachdem er ihm zuvor das Kleid des Benedictinerordens angelegt hatte, in seinem 20. Jahre zwei berühmten Lehrern und Asceten, dem Abte Egbert, welchen man schon zu Lebzeiten »den Heiligen« nannte, und dem nicht weniger frommen Priester Wigbert (beide stammten aus Britannien) zu Rathmelsigi in Irland zur weitern Ausbildung. Um zu wissen, in welchem Geiste diese geschehen ist, verweisen wir auf das Leben des hl. Wilfridus. Alles, was er sah und hörte, erfüllte ihn mit dem Verlangen, die wahre Gottesfurcht in sich selbst und Andern zu wecken und zu nähren. Mit 30 oder 31 Jahren empfing er, wo und von wem ist unbekannt, die heil. Priesterweihe, und ging dann nach dem Wunsche seiner Obern im J. 690 mit eilf Gefährten, unter welchen wahrscheinlich der hl. Werenfridus, der hl. Adelbertus und der hl. Suitbert sich befanden, über das Meer nach Friesland, um den Friesländern das Evangelium zu predigen. Dieses Volk bewohnte das ganze im Westen durch die Schelde, im Osten durch die Ems begrenzte Land, sammt der ganzen Meeresküste von Dollart bis zum heutigen Ostende, hatte aber weder Städte noch größere Ortschaften, und nährte sich lediglich von Jagd und Fischfang. Zu Katwyk bei einer der Rheinmündungen stiegen die Missionäre ans Land. Wie es scheint, hatten sie im Vertrauen auf die allmächtige Hilfe Gottes die Reise ohne alle Geldmittel, in vollkommener Armuth angetreten, so daß sie die Ueberfahrt nicht bezahlen konnten. Daraus entstand die Sage, der hl. Willibrord sei von den Schiffsleuten zurückgewiesen worden, aber dennoch wunderbar auf einem Steine über das Meer gekommen. Wie Beda in seiner Kirchengeschichte (V. 10.) berichtet, ließ er sich zuerst in Rom dem Papste Sergius I. (vom J. 688–702) vorstellen, und bat ihn um die nöthige Vollmacht. Mit derselben ausgerüstet, und mit Reliquien der Heiligen beschenkt, betrat er im Vertrauen auf Gott um das J. 692 oder 693 sein Missionsgebiet, in welchem sein hl. Lehrer, Bischof Wilfrid, ihm bereits im J. 617 unter dem Könige Algis nicht ohne Erfolg vorgearbeitet hatte. Jetzt aber war eine Neigung, das Christenthum anzunehmen, nicht mehr vorhanden; im Gegentheil fürchtete sowohl der neue König Radbodus als sein Volk, nach Annahme der Religion der Franken von den fränkischen Königen, welche sie mit Recht als ihre Feinde ansahen, unterjocht zu werden. Auch alle früheren und spätern Versuche, die Friesen zu bekehren, stießen aus demselben Grunde auf großen Widerstand. (Vgl. die Artikel Servatius, Amandus, Eligius, Wilfridus, Egbertus und Wigbertus.) Der heil. Willibrordus, welcher aus Britannien kam, wurde mit weniger Mißtrauen aufgenommen, und suchte zunächst den Landesfürsten für das Evangelium zu gewinnen. Er begab sich zu diesem Ende zuerst nach dem (von Dagobert I. angelegten) festen Orte Wiltaburg (Utrecht). Es war umsonst; der Heilige mußte also wohl oder übel den Schutz und die Unterstützung des fränkischen Hofes zu erlangen streben. Pipin von Heristall lag mit dem König Radbodus im Kriege, nach dessen Besiegung er einen großen Theil des Landes dem fränkischen Reiche einverleibte, und dem hl. Willibrordus und seinen Gefährten den fast zerstörten Palast der fränkischen Könige in Utrecht zur Wohnung überließ, und außerdem kräftigen Schutz versprach. Er wies den Missionären das Missionsgebiet an den Flüssen Maas und Mosel, wo um das J. 698 Echternach (Epternach) an der Sauer gegründet wurde, ihren Wirkungskreis an, und versprach Allen, welche das Christenthum annehmen würden. große Vergünstigungen. Der hl. Willibrordus hatte sich vorher (im J. 695) auf den Wunsch Pippins ein zweites Mal nach Rom begeben, um die Bischofsweihe zu erlangen (22. Nov.), wobei er vom Papste den Namen Clemens und das Pallium erhielt. Dann kehrte er nach einem Aufenthalte von nur 14 Tagen nach Friesland zurück und machte, nachdem die ersten Schwierigkeiten überwunden waren, viele Bekehrungen. Das von ihm gegründete Seminar für Heidenbekehrungen erzielte die schönsten Erfolge. Er erbaute eine Kirche zu Ehren des heil. Erlösers, und bestimmte sie zur Kathedrale. Die von ihm früher errichtete Capelle des hl. Kreuzes weihte er jetzt dem heil. Martinus. Bei dieser Kirche errichtete er im Jahre 697 eine Schule für künftige Missionäre und übergab sie Kanonikern, welche er zum gemeinschaftlichen Leben verpflichtete. Bald fanden sich hier, wie der hl. Ludger erzählt, zahlreiche Schüler aus der Blüthe der umliegenden Völker ein. Die aus England mit ihm gekommenen Mithelfer wirkten sowohl hier als in den auswärtigen Missionen unter seiner Leitung. Der heilige Wernefried z. B. predigte im Betuwenland und der heil. Adalbert im Kennemerland in der Gegend von Egmond. Die Gründung der Abtei Echternach war für sein Werk von der größten Bedeutung; es wurde zugleich ein Ruheplatz, ein Zufluchtsort (die nächste Bestimmung war: ad excipiendos monachos peregrinos et pauperes alendos), und eine Pflanzschule für die Missionäre. Seelsorger und Glaubensboten, Handwerker und Künstler wurden hier unter der Leitung des Heiligen herangezogen. Die Mönche trockneten Sümpfe und Moore aus, legten Wiesen, Aecker und Weinberge an, und erhoben Echternach durch Einführung des Sebastians-Markttages zum Mittelpunkte des Verkehrs, selbst für entferntere Kreise. Besonders gesegnet war sein Wirken in den Gegenden des linken Rheinufers, hauptsächlich im Düsselgau, wo er zu Riedera (Reynaren, Rynharen) als Custos einer Peters- und Johanneskirche im Andenken geblieben ist. Ebenso wird die Marienkirche in Millingen (Niedermillingen) zu seinem Wirkungskreise gehört haben. (Rettb. K.-G. Deutschl. II. 423.) In der Nähe von Flebur wird ein an der Sauer aufsteigender Felsenriff von der Tradition als St. Willibrordpredigtstuhl bezeichnet. Zu Witwerwiltz bewahrt ein wunderbar entstandener Willibrordusbrunnen sein Andenken. Zu Cöln erhob der Heilige die Reliquien der hl. Cunera. In der ganzen Mosel- Sauer- und Alzettgegend hat er Spuren seines Apostolates hinterlassen. Dasselbe läßt sich von den deutschen Rheinlanden insbesondere von Wardt, Hassum und Kellen, wo heute noch Willibrorduskirchen sind, behaupten. Zu Trier hat er die St. Paulskirche geweiht, und vielleicht nach dem Tode des heil. Ludwin (Leotwinus) als Bisthumsverweser gearbeitet. Er ist auch Patron in Beul und Neuenahr. Ueberall wurden durch ihn die Reste des heidnischen Aberglaubens. insbesondere die Verehrung der Felsen, Quellen und Bäume, Hexen- und Zauberwesen verdrängt. Aus den Geschenken, welche er für die Verbreitung des christlichen Glaubens erhielt, errichtete und weihte er überall, wo es ihm zweckdienlich schien, Basiliken und Versammlungsorte der Gläubigen, und stellte darin die kirchliche Ordnung auf, damit das Volk allzeit wüßte. wo, wann und woher es das Geheimniß der Taufe, die Labung der evangelischen Speise, das Heilmittel der Buße empfangen und die kirchlichen Gebote erlernen könne. Alle seine Schüler starben vor ihm. Als solche werden angegeben: Marchelmus, dem er schon als Knabe Unterricht ertheilte (Sid. Brow. pag 39), ferner die beiden Ewalde, Plechelmus, Otgerus u. A. Hier müssen auch die beiden ersten Priester aus friesischem Stamme, das Brüderpaar Wullibrat und Thiatbrat, besonders aber der heil. Ludgerus genannt werden. Daß er bei Einweihung der Münsterkirche in Emmerich am 11. März d. J. 700 eine consecrirte heil. Hostie in den Reliquienschrein mit eingeschlossen habe, ist nicht zu glauben. Die betreffende Inschrift ist dunkel, und darf in keinem Falle so gedeutet werden. An Kirchenbauten werden ihm zugeschrieben: die Marienkirche zu den Martyrern in Trier, oder da dieser Name erst seit dem J. 1198 vorkommt, St. Maria am Ufer (ad ripam). (Rettb. K.-G. Deutschl. I. 476). Hier im Kloster Oerren gab er den Nonnen geweihtes Wasser gegen die Pest. Ebenso baute er nach dem Plane der Marienkirche zu Aachen eine Muttergotteskirche in Nymwegen. (Rettb. K.-G. Deutschl. II. 424.) In Greveldingen, welches ursprünglich St. Willibrord hieß, wird ihm gleichfalls die Stiftung einer Kirche zugeschrieben, ebenso scheint der Ortsname von Klemskerke (Clemenskirche) auf seine Urheberschaft hinzuweisen. Ferner lesen wir, daß er zu Vlaardingen, heute Slanenburg genannt, dann zu Kerkwerve, Velzen, Petten und Hyloo, wo sich ein St. Willibrordsbrunnen befindet, Kirchen erbaut hat. Am letztern Orte litt er nämlich einmal (Alcuin, cap. 15.) Mangel an trinkbarem Wasser; da füllte sich auf sein Gebet eine Grube mit Wasser, welches seitdem nicht versiegt ist. Auch in Würzburg und Erfurt entstanden Kirchen, die seiner Missionsthätigkeit zugeschrieben wurden, und die Einweihung von ihm erhalten haben. Bei Ausübung des evangelischen Predigtamtes kannte er keine Gefahr und keine Furcht. Als er auf der seeländischen Insel Walchern (Walacria, Walachrum), dem Hauptsitze der Anbetung des Heidengottes Odin (ad quod statuto tempore omnis congregabatur populus, heißt es bei Mabillon), ein Götzenbild stürzte, verwundete ihn der Wächter; sogleich wurde derselbe vom Teufel besessen und starb am dritten Tage, während der Heilige keinen Schaden nahm. In der Folge wurde das Verhältniß zwischen Pipin und Radbod so friedlich, daß er auch in dem noch unabhängigen Friesland zu predigen unternahm, jedoch mit geringem oder wenigstens nicht dauerndem Erfolge. Demungeachtet drang er, von apostolischem Eifer getrieben, immer weiter nach Norden, bis über den Eiderfluß zu dem anderwärts unbekannten dänischen Könige Ungundus (Ongentheow), von welchem Alcuin sagt, daß er grausamer als ein wildes Thier und härter, denn jeglicher Stein war. Der Widerstand, welchen dieser der Annahme des Christenthums entgegenstellte, war für die Bekehrung des Landes ein unüberwindliches Hinderniß. Der hl. Willibrordus mußte sich deßhalb begnügen, dreißig talentirte Knaben mit sich zu nehmen, welche er im Christenthum unterrichtete und alsbald taufte, weil er besorgte, daß einer oder der andere von ihnen auf dem Wege sterben oder ums Leben gebracht werden könnte. Von da wurde er durch einen Sturm nach Fositesland (Helgoland) (Alc. cap. 10.) verschlagen. Da der Heilige hier wagte, bei einer heil. Quelle, aus der nicht anders als mit Stillschweigen zu schöpfen erlaubt war, drei Männer zu taufen, wollte ihn der König hinrichten lassen. Allein das drei Mal über ihn geworfene Loos fiel günstig. Nur einer aus seinen Begleitern mußte sterben (daß nirgends dessen Name genannt ist, macht die Erzählung zweifelhaft), die Uebrigen wurden unter hartem Tadel ihres Eingriffes in die nationalen Heiligthümer aus Rücksicht auf Pipin entlassen. Nun begann der Heilige die Städte, Flecken und Dörfer, in welchen er früher das Evangelium verkündet hatte, neuerdings zu durchreisen, um die Neubekehrten zur Standhaftigkeit im Glauben zu ermahnen, und der Kirche Gottes noch weitere Bekenner zuzuführen, erbaute Kirchen, regelte den Gottesdienst, und ordnete den Pfarrverband. Mitten in seinen apostolischen Arbeiten überraschte ihn im J. 704 der hl. Erzbischof Wilfrid mit einem Besuche, da er im Begriffe stand, nochmal zur Vertheidigung seiner Rechte nach Rom zu reisen. Unermüdlich setzte der Heilige seine Bekehrungsreisen fort. Sicher ist, daß er im ganzen ehemaligen Toxandrien, ferner in Herzogenbusch und im Kempenland das Evangelium verkündet hat. Die vielen Orte in Nordbrabant, in welchen er als Schutzheiliger verehrt wird, und die Schenkungen, welche ihm dort gemacht wurden, beweisen, daß der Heilige auch dort seine Hirtensorge an den Tag legte. Namentlich wird Antwerpen als eine seiner Missionsstationen bezeichnet. Er stand hiebei mit dem heil. Lambertus von Lüttich in beständigem Verkehre, und empfand es schmerzlich, als derselbe im J. 708 als Opfer seines Berufseifers starb. Im J. 711 hatte er durch die Königin Plectrudis das Kloster Süstern (Suestura) gestiftet; es erhielt von Vipin im J. 714 freie Abtwahl, unter der Oberhoheit unsers Heiligen. Das Vogteirecht über dasselbe sollte seinem Sohne Grimoald und den Nachkommen seines im J. 708 gestorbenen Sohnes Drogo für immer verbleiben. Seit dem J. 714, als in Folge der Ermordung Grimoalds ein neuer Krieg zwischen den Franken und Friesen ausbrach, scheint der Heilige von Echternach aus seine apostolischen Wanderungen überallhin gemacht zu haben, wo Zeit und Umstände einigen Erfolg verhießen. In diese Zeit, den Anfang des 8. Jahrh., fällt seine Missionsreise nach Thüringen. Dort schenkte im J. 716 der Herzog Hedan (Hethan) II. dem Heiligen sein Schloß zu Hammelburg unter der Bedingung, daß er dasselbe in ein Kloster umwandle, nachdem er ihm früher schon bedeutende Schenkungen zugewendet hatte. Kurz vor Pipins Tode war seinem Sohne Carl ein Kind geboren worden. Der Heilige taufte es und prophezeite seine zukünftige Größe: »Wisset«, sprach er zu seinen Gefährten, »daß dieses Kind dereinst ein großer und berühmter Mann, größer als alle vorhergegangenen Frankenherzoge sein wird.« In der That wurde dieses Kind, Pipin der Kleine, der Stammvater eines neuen Königsgeschlechtes. In den J. 715 und 716 zerstörten die Friesen, die sich neuerdings gegen die Franken erhoben hatten, viele christliche Kirchen, verjagten die Priester und stellten die alte Götzenanbetung wieder her. Mitten in diesen Unruhen und Blutvergießungen, im J. 716, kam der hl. Bonifacius, damals noch Winfried genannt, zum ersten Male nach Friesland, hielt sich den Sommer und einen Theil des Herbstes hindurch daselbst auf, und wagte es sogar, sich dem Könige Radbod vorzustellen, und ihn um Frieden für die Kirche zu bitten. Da er nichts ausrichtete, kehrte er mit seinen zwei Gefährten wieder nach England zurück, und die Christenverfolgung dauerte fort. Aber im J. 717 sah sich Radbod genöthigt, um Frieden zu bitten, und versprach, den Missionären Schutz zu gewähren, und sich taufen zu lassen, starb aber noch in demselben Jahre, bevor er diese Gnade erlangen konnte. Auch Carl Martell, welcher im übrigen die Kirche und ihre Güter nicht schonte, ehrte den heil. Willibrordus und wendete ihm vielfache Geschenke zu. Er entfaltete also in Friesland seine Thätigkeit aufs neue, um die durch den Krieg angerichteten Schäden wieder zu verbessern. Jetzt trat der heil. Bonifacius als Hilfsarbeiter an seine Seite. Letzterer war nämlich wegen der kriegerischen Unruhen und der mit denselben verbundenen Verwüstung von Kirchen und Klöstern in Sachsen und Thüringen hieher gedrängt worden. An einen Zwiespalt zwischen diesen beiden Glaubenspredigern, von welchem protestantische Schriftsteller aus dieser Ursache fabeln, kann schon aus dem Grunde nicht gedacht werden, weil der heil. Bonifacius in einem Briefe an Papst Stephan I. »die ausgezeichnete Reinheit und Heiligkeit« des heil. Willibrordus rühmt (ep. S. Bonif. 105.). Das zeitweise eingegangene Bisthum Utrecht wurde wieder hergestellt und der hl. Willibrordus von Carl Martell in dasselbe eingeführt. Hier hielten beide Glaubensboten im J. 721 mit andern Priestern und Bischöfen eine Synode zum Zwecke der Aussendung von Missionären durch ganz Friesland. Die heidnischen Tempel sanken unter der 3jährigen Beihilfe des hl. Bonifacius darnieder und es erhoben sich wieder christliche Kirchen und Kloster schulen. Es wünschte deßhalb der heil. Willibrordus, daß der hl. Bonifacius sein Coadjutor und Nachfolger werde. Dieser wies aber dieses Anerbieten demüthig zurück, und begab sich, sobald er konnte, getreu seinem dem Papste gegebenen Versprechen, wieder in das westliche Germanien. Der hl. Gottesmann entließ ihn mit Widerstreben, nachdem er ihm vorher seinen Segen ertheilt hatte, und stand seinem Bisthume noch 15 Jahre vor. Im Jahre 726, als er eben die letzte Schenkung von Carl Martell empfangen hatte, schrieb er, damit er nicht etwa unvorbereitet vom Tode überrascht würde, sein Testament, in welchem er alle seine Güter, auch die in Thüringen gelegenen, dem Kloster Echternach vermachte, wo er auch begraben zu werden verlangte. Dasselbe beginnt: »Im Namen Christi. Es ist nothwendig, daß die Christen stets den Weg der Wahrheit kennen, auf welchem sie ihrem Schöpfer auf würdige Weise durch ihre Verdienste zu gefallen vermögen, damit das Werk ihrer Almosen und ihre Frömmigkeit ihnen zur Seligkeit gereiche.« (Diese dem katholischen Glauben durchaus entsprechenden Eingangsworte wagt der in protestantische Vorurtheile gänzlich verrannte Heber (S. 211) als demselben entgegengesetzt zu bezeichnen, um unsern Heiligen zu einem »Andersgläubigen« zu stempeln und zeigt dadurch neuerdings, daß er die katholische Kirche und ihre Lehre zwar gründlich haßt, aber nicht im mindesten kennt.) Im J. 727 unterzeichnete er noch die Stiftung von Murbach, es ist das letzte von ihm vorhandene Schriftstück. Der hl. Willibrordus nützte auch die nachfolgende Zeit aus so gut er konnte; er predigte, taufte und firmte und kam dann wieder nach Echternach zurück, um sein eigenes Seelenheil in Sicherheit zu stellen. Als er starb, war er 82 Jahre alt. Seine letzten Worte waren: »Nun entlassest du, o Herr, deinen Diener im Frieden!« Zu Echternach in der Nacht vom 6. auf den 7. Nov. d. J. 739, wie nunmehr allgemein angenommen wird, schied er aus diesem zeitlichen Leben. Kurz zusammengefaßt lautet seine Charakteristik (bei Alcuin) also: »Sein Aeußeres war angenehm und würdevoll; er war mild und allzeit heiter im Umgange, weise im Rathe, unermüdlich in apostolischen Arbeiten, und zugleich besorgt, die eigene Seele zu nähren und zu stärken durch Beten, Psalmensingen, Wachen und Fasten.« Er wurde zu Echternach in seinem Oratorium bestattet. Von den Wundern, mit welchen der Allmächtige die Heiligkeit seines Dieners bekräftigte, schreibt Alcuin: »Bis auf den heutigen Tag dauern die Zeichen und Heilungen fort, welche durch Gottes barmherzige Einwirkung bei den Reliquien des hl. Bischofes geschehen.« Daß aber die besondere Art, den Heiligen zu ehren und seine Fürbitte anzurufen, von welcher unten die Rede sein wird, schon um diese Zeit stattgefunden habe, oder bald hernach eingeführt worden sei, läßt sich unserer Meinung nach nicht beweisen. Die Gebeine des hl. Willibrordus wurden zwar an verschiedene Kirchen vertheilt, die meisten und größten Reliquien besitzt aber immerhin noch Echternach. Bei der Erhebung am 19. Oct. des J. 1031 durch den Abt Humbert sah man den heil. Leib noch beinahe vollständig mit unverletzter Kutte und Umgürtung (Cilicium); er war mit einem seidenen Mantel bedeckt, der nach 300 Jahren noch gut erhalten war. Der hl. Leib wurde unter den Hauptaltar der neu erbauten Basilica versetzt. Eine neue Besichtigung der Reliquien wurde im J. 1498 durch den Abt Poßwin vorgenommen, um das Vorgeben, dieselben seien in Utrecht, zum Schweigen zu bringen. Der Sarkophag wurde bei dieser Gelegenheit auf eine erhöhte Stelle im Chore gesetzt, aber im J. 1624 durch den Abt Richardus wieder unter den Altar gebracht, um den Blick auf den Hochaltar dem Volke frei zu machen. In der Nacht vom 6. bis 7. Nov. des J. 1794 wurde die herrliche Kirche sammt dem Grabe des Heiligen durch die Sansculotten entweiht. Zwischen Glasscherben und Holzsplittern von den zerschlagenen Thüren und Fenstern lagen die Gebeine des Apostels in der Kirche zerstreut. Was noch gefunden wurde (Willibrord Meyer, ein frommer Priester aus Bendorf, war der Muthige, der zu dieser Zeit die Kirche zu besuchen wagte), wurde im J. 1826 dem damaligen Dechanten von Echternach, Mathias Croner, übergeben. Auch der marmorne Sarg, worin die Reliquien geruht hatten, welcher in Privathände gekommen war, und längere Zeit als Blumenkorb gedient hatte, wurde von diesem wieder erworben. Er schloß die Reliquien mit den gehörigen Zeugnissen ihrer Autenticität in den Sarg ein und stellte sie im J. 1828 unter den Hochaltar der Pfarrkirche zu Echternach, wo sie sich jetzt noch befinden. Der Sarg ist wahrscheinlich derselbe, in welchen der Leichnam zuerst war gelegt worden. Natürlich wurden bei weitem nicht alle Reliquien wieder gefunden. Im J. 1862 wurden dieselben vom apostolischen Vicariate von Luxemburg untersucht, für autentisch erklärt und neuerdings in den Marmorsarg eingelegt und versiegelt. Von andern Reliquien besaß Echternach einen Kelch, den er bei Verrichtung des heil. Meßopfers gebrauchte, ferner das goldene Krenz und den Hirtenstab des Heiligen. Zu Trier wird sein Tragaltar (jetzt im Pfarrhause zu Unserer Lieben Frau) aufbewahrt. In der Münsterkirche zu Emmerich befanden sich ehemals ein Stück von seinem Pallium, ein Theil des Kleides, worin er 400 Jahre lang im Grabe gelegen, ferner die Sandalen und ein Arm des Heiligen. In der Pfarrkirche zu Echternach befindet sich auch das härene Bußkleid des Heiligen, welches früher Eigenthum der St. Irminakirche zu Trier gewesen war. Paris besitzt ein von dem hl. Bischofe gebrauchtes Evangelienbuch. Andere Orte, wohin Reliquien des Heiligen gebracht wurden, sind: Westkapelle auf der Insel Walchern, wo die Einwohner dieselben in den Krieg mitzunehmen pflegten; Aachen verehrt in der St. Paulspfarrkirche eine Schädelreliquie des hl. Bischofes; desgleichen befindet sich seit dem J. 1839 eine solche in der Kirche seines Namens in Haag; ebenso befindet oder befand sich eine Partikel von seinen Gebeinen in der St. Patrocluskirche zu Soest; eben daselbst befindet sich der goldene Reliquienschrein des Heiligen (dermalen als Monstranz benutzt) und nach seiner Inschrift zu schließen, vielleicht das älteste Denkmal der Aufbewahrung des Allerheiligsten in einem Sacramentshäuschen (Tabernakel). Die Verehrung des hl. Willibrordus von Seite des Volkes begann sogleich nach seinem Hinscheiden. In Holland und Belgien, am Rheine und an der Mosel erhoben sich ihm zu Ehren Kirchen und Kapellen, Altäre und Kreuze. Noch ehe das Jahrhundert zu Ende war, war »das St. Willibrordusgotteshaus« das Ziel einer großen Wallfahrt. Bald fanden sich im Vorhofe des Klosters und der Kirche als Zeichen geschehener Bitterhörung aufgehängt: eiserne Kelten, Hand- und Fußschellen, Krücken, allerlei in Wachs geformte Glieder etc. Besonders wurde seine Fürbitte gegen den »schwarzen Tod« und den »Veitstanz« angerufen. Im Stifte zu Echternach wurden zu seiner Ehre folgende Tage festlich begangen: der 7. Nov., sein Sterbetag, wurde mit Octave begangen; 7. Aug. festivitas S. Willibrordi, ein besonderes Dankfest zu Ehren des Heiligen, gleichfalls mit Octave; 22. Nov. als Ordinationstag des Heiligen; 19. Oct. Uebertragungsfeier. In einer Recension des Grevenus und Usuard von Cöln und Lübeck und bei Canisius fanden ihn die Boll. auch zum 3. Oct. verzeichnet. Seit undenklichen Zeiten wird am Pfingstdienstage zu seiner Ehre die sog. Springprozession gehalten, eine höchst merkwürdige, in ihrer Art einzige, dem Heiligen behufs Erlangung seiner Fürbitte um Befreiung von Nöthen und Bedrängnissen des Leibes oder der Seele dargebrachte Huldigung. Die Bittfahrtgänger versammeln sich auf der andern Seite der Sauer, die an Echternach vorbeifließt, auf preußischem Boden. Nachdem der Priester auf einer im Freien improvisirten Kanzel über Absicht und Zweck der Prozession eine kurze Ansprache gehalten hat, nimmt dieselbe ihren Anfang. Der Klerus mit Kreuz und Fahne schreitet voran, dann singt der Chor: »Bitt für uns heil. Willibrord« und gibt damit das Zeichen zum Aufbruche: »Die Musik fällt mit ihren rauschenden Tönen ein und spielt die herkömmliche Weise des Willibrordustanzes, und siehe da: Alles regt sich und bewegt sich, Alles wogt und wallt, Alles springt und hüpft und tanzt. Der Tanz ist ein cadenzirter rythmischer Sprung nach den Klängen der Musik geordnet, fünf Schritte vorwärts und wieder zwei zurück, oder drei vorwärts und einen rückwärts. Von weitem erscheint dieses Aufhüpfen und Wimmeln der Mitspringer wie die Wellen und Wogen eines lebendigen Meeres, oder wie das Aufwallen von siedendem Wasser in einem großen Kessel. Tausenderlei Gefühle, die man nicht auszudrücken vermag, durchkreuzen die Brust. Die Springer sind alle so ernst und so gesammelt, so einfach und so züchtig. Man preist in seinem Innern Gott, der in unsern so herzlosen und kaltsinnigen Zeiten noch solches Feuer in den Herzen unserer Mitmenschen aufbewahrt hat. Die Thränen, die einem unwillkürlich über die Wangen fließen, sind Thränen des Mitleides und der Begeisterung zugleich, und nicht selten wird man wie vom nämlichen Feuereifer ergriffen und man schließt sich springend und tanzend dem frommen Zuge an. Selbst die Gleichgiltigsten und die Ungläubigen, die nur gekommen sind, sich an diesem veralteten, unzeitgemäßen Schauspiele, wie sie sagen, zu weiden und darüber zu spotten, werden derart ergriffen, daß ihnen Spott und Hohn auf den Lippen erstirbt. Nicht selten sieht man sie verstohlen die Thränen abtrocknen, die das wieder erwachte bessere Gefühl ihnen abgelockt hat. Schaaren von Jünglingen und Männern wechseln ab mit Schaaren von Frauen und Jungfrauen, die in ihrer Familie einen Kranken haben, und aus Mitleid für diesen Kranken Buße thun. Kein Leichtsinn, kein Mißton stört die Ordnung. Nichts Unziemliches, nichts Anstössiges verletzt das keusche Auge. Ueberall der größte Ernst, das tiefste Schweigen. Der Weg führt von der Brücke die Sauergasse hindurch, die Bergstraße hinab über den Markt durch die Krämergasse dem St. Willibrordsplatze zu, von wo sie wieder zum Markte einbiegt, durch die Schulgasse nach der Pfarrkirche. An den Thüren der Häuser und an den Ecken der Straße stehen Leute mit Wasser und Wein, um den müden Springern einen kühlen Labetrunk zu reichen.« Bis in die Kirche hinein, und um den Hochaltar dauert der Tanz, bis er auf dem Kirchhofe, wo das große hölzerne Kreuz noch dreimal im Kreise umsprungen wird, nach mehr als zwei Stunden seinen Abschluß findet. Es ist sehr zu bedauern, daß es unmöglich ist, die Zeit, wann diese eigenthümliche Art der Wallfahrt aufgekommen ist, mit Sicherheit zu bestimmen, weil die ältern Geschichtschreiber und Chronisten der Abtei darüber gänzlich schweigen. Nur daß dieselbe um das J. 1450 bereits bestand, glaubt Krier mit Sicherheit annehmen zu dürfen. Um diese Zeit wird das Gelöbniß zu dieser Prozession gemacht worden sein. Wer Näheres erfahren will, den verweisen wir auf die citirte gründliche Abhandlung von Krier, welcher schließlich zu dem Ergebnisse kommt, daß die Springprozession ursprünglich eine Dank- und Freudenäußerung gewesen ist. Auf Bildnissen findet sich der hl. Willibrord als Bischof dargestellt, wie er ein Götzenbild zerschlägt, eln Weinfäßchen segnet, mit dem Stabe eine Quelle hervorbringt, Wasser in Wein verwandelt, Trinkbecher zu seinen Füßen; im Hintergrunde oder neben ihm ist die Abteikirche von Echternach zu sehen, manchmal trägt er ein Kirchenmodell. Bei Alcuin (cap. 16–19) werden zuletzt mehrere von ihm gewirkte Weinwunder erzählt. Einst begegneten ihm zwölf Arme, welche großen Durst litten; er ließ Alle trinken, und nachdem sie satt waren, war die Flasche noch voll des köstlichsten Weines. Auch in der Gegend, wo jetzt Vlissingen liegt, hat er mit dem Weine in seiner Wanderflasche Viele getränkt, und die Flasche dort hinterlassen. Es soll dieß der Grund sein, weßhalb dieser Ort eine Flasche im Wappen trägt. Zum Schlusse sei noch die neuere Literatur über den hl. Willibrordus kurz angegeben: Alberdingk-Thizin der hl. Willibrord, Apostel der Niederlande (deutsch mit Zusätzen von L. Trost in zwei Bänden Münster, 1863, vgl. historisch-polit. Bll., Jahrg. 1864. III. 613 ff.; Engling, Apostolat des hl. W. im Lande der Luxemburger, Luxemburg, 1863; Müllendorf, Leben des hl. Clemens W. mit Abbildungen, unter welchen das im J. 1003 gefertigte Altarbild, den hl. Bischof, die Springprozession und die vierthürmige schöne Willibrordbasilika darstellend, besonders anzieht, Regensburg, 1860, hier vielfach benützt; endlich die treffliche, bereits angezogene historische Beschreibung der Springprozession von Krier.

Gott, du Heil aller Menschen, du hast den heiligen Bischof Willibrord gesandt, vielen Völkern die Frohe Botschaft zu verkünden und unsere Väter im Glauben zu festigen. Höre auf seine Fürsprache und hilf, dass auch wir deine Güte in Wort und Tat bezeugen, damit deine Kirche erstarke und wachse.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
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Beitrag von HeGe »

07. November: Hl. Amaranthus, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Amaranthus, M. (7. Nov.) Der hl. Amaranth soll nach Einigen unter der Verfolgung des Decius, nach Andern durch die Grausamkeit des deutschen (alemannischen) Königs Chrocus, der unter der Regierung der Kaiser Valerianus und Gallienus bei der Verheerung Galliens viele Christen tödten ließ, den Martertod erlitten haben. So viel ist gewiß, daß er im Dorfe Vians oder Vieux bei Albi seinen Glauben mit seinem Blute besiegelte. Von seinen besondern Lebensumständen ist nichts auf uns gekommen. Gott fügte es in der Folge, daß das Grab des hl. Blutzeugen, welches einige Zeit unbekannt geblieben, zur Erbauung der Gläubigen aufgefunden und durch viele Wunder verherrlichet wurde. Der hl. Eugen von Karthago, der von den Vandalen um seines Glaubens willen nach Gallien verbannt worden, wollte am Grabe dieses Heiligen sterben. In der Folge hat man die Reliquien dieser zwei Heiligen in die Kathedralkirche von Albi, welche unter dem Namen der hl. Cäcilia geweiht ist, versetzt. Der hl. Amaranth steht am 7. Nov. im röm. Mart. (But.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

07. November: Hl. Auctus, hl. Taurio und hl. Thessalonica, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Auctus, Taurio et Thessalonica, (7. Nov.), Martyrer zu Amphipolis in Macedonien, werden am 7. Nov. auch im Mart. Rom. aufgeführt. (El.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

07. November: Hl. Ernst von Neresheim, Abt, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Ernestus, Abb. M. (7. Nov.) Vom Altd. ernust = ernst, streng etc. – Dieser hl. Ernest (Ernst) war nach Migne ein Abt des Klosters Zwiefalten, welcher mit den Kreuzfahrern ins heil. Land reiste, dann das Evangelium besonders den Persern verkündete und endlich zu Mekka in Arabien im J. 1148 gemartert wurde. Wahrscheinlich ist aber dieser hl. Ernest identisch mit einem der zwei Nachfolgenden, so daß vielleicht bei Migne beide mit einander vermengt sind. (Mg.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

07. November: Hl. Florentius, Bischof von Straßburg
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Florentius, Ep. (7. Nov. al. 23. Dec.) Dieser hl. Florentius, der 20. Bischof von Straßburg, war von Geburt ein Schotte, oder vielmehr ein Irländer, da das heutige Irland zu jener Zeit Schottland genannt wurde, während das jetzige Schottenreich den Namen Albanien oder Pictenland trug. Aus einer der angesehensten und mächtigsten Familien des Landes (nach Einigen gar aus königlichem Geblüte) entsprossen, hätte er Ruhm und Ehre und Reichthum wählen können; aber die göttliche Gnade berührte wundersam sein Herz, und er wählte nach dem Beispiele Jesu Armuth und Niedrigkeit, begann frühzeitig ein strenges Bußleben, und faßte den Entschluß, seine heimatliche Insel zu verlassen, um allen Gefahren auszuweichen, welche Ehren und Ueberfluß, wie sie ihm sein elterliches Haus geboten hätte, ihm bereitet haben würden. Er benützte wahrscheinlich die Heimkehr des Königs Dagobert und reiste mit ihm in das Elsaß, wo er um das Jahr 664 angekommen seyn mochte. Nach Bucelin wären Arbogast, Theodat und Hildniph (nach Andern Fidelis, der in der Folge sein Erzdiakon geworden) seine Begleiter gewesen. Florentius suchte alsbald einen abgeschiedenen Ort, wo er, den Menschen verborgen, nur allein mit Gott in stiller Betrachtung und abgetödtetem Wandel sich unterhalten konnte. Daher floh er auch die Gunst des ihn hochschätzenden Königs, weil er eitlen Ruhm als die gefährlichste Klippe ansah, und vergrub sich in die Waldungen des vogesischen Gebirges. Er wählte seinen Aufenthalt in einem kleinen Thale, am Fuße des sogenannten Ringelsberg, an dem Flüßchen Hasel, das am Ausgange des Thales drei Stunden von Molsheim und sechs Stunden von Straßburg sich in die Breusch ergießt. Da erbaute sich der Heilige eine Zelle, und bald gesellten sich einige Jünger ihm bei. Der Ruf seiner Heiligkeit drang auch bald an Dagoberts Hof, der ihn zu sich beschied und ihm, besonders weil er seine von Geburt aus blinde und stumme Tochter Rathilda geheilt haben soll, eine bedeutende Strecke Landes zur Erbauung eines Klosters schenkte, welches Haselach oder Haslach hieß, und dessen Mönche sich nicht ausschließlich dem beschaulichen Leben, sondern auch dem Unterrichte der umliegenden Bewohner und theilweise der Bekehrung einiger noch im Heidenthum Versunkenen widmeten, und auf solche Weise großen Segen in die ganze Gegend verbreiteten. Als der hl. Bischof Arbogast von Straßburg im J. 687 starb, wurde Florentius zu dessen Nachfolger erwählt. Nur mit Widerstreben verließ er seine ihm liebgewordene Waldeinsamkeit, um dem Willen des Königs und dem Wunsche der Geistlichkeit und des Volkes zu folgen. Sobald er die bischöfliche Weihe empfangen, bereiste er seine Diöcese, predigte in den Städten und Dörfern, weihte viele Kirchen und setzte ihnen gottesfürchtige Männer vor, schaffte herrschende Mißbräuche ab und suchte überall die verfallene Sittlichkeit zu heben, wodurch er in der That ein »neuer Apostel des Elsasses« wurde, wie ihn Geschichtschreiber gerne nennen. Oefters besuchte er auch seine geliebten Brüder im Kloster Haslach und erhielt so die stets sich mehrende Genossenschaft in ihrem heiligen Eifer. Der Ruhm seiner Tugenden drang sogar bis in sein Heimatland hinüber und zog viele tugendhafte Leute nach Straßburg, die unter Leitung des heil. Oberhirten die Vollkommenheit erstreben wollten. Aus zarter Liebe für seine Landsleute erbaute er vor der Stadt ein Haus, in welchem diese Ankömmlinge aufgenommen, gepflegt und zu evangelischen Arbeitern gebildet wurden. Neben diesem Hause errichtete er auch eine Kirche, die er unter den Schutz des hl. Apostels Thomas stellte. Bald wurde das Ganze in ein Kloster umgewandelt. Als der heil. Bischof sein Ende herannahen sah, sammelte er seine Geistlichkeit um sich und gab ihr noch väterliche Ermahnungen, besonders den Ordensmännern von Haslach und von St. Thomas, und verschied dann selig im Herrn wahrscheinlich am 7. November, an welchem Tage sein Name auch im Mart. Rom. steht. Butler gibt ihn am 23. December, aber nur, wie er sagt, um sein Leben gleich dem des hl. Dagobert folgen lassen zu können, mit dem Florentius durch die zärtlichsten Bande der Freundschaft verbunden war. – Das Sterbejahr des Heiligen wird verschieden angegeben. Nach Einigen wäre es das Jahr 675 oder 676, nach Andern, zu denen auch das Straßburger Ritual gehört, 687, nach Butler 693. Sein Leichnam wurde zu St. Thomas beigesetzt, und fing gleich mit seiner Bestattung auch seine öffentliche Verehrung an. Zu Anfang des neunten Jahrhunderts versetzte Bischof Rachio, früher Abt in Gregorienthal, aus besonderer Eingebung den Leib des Heiligen mit größter Feierlichkeit nach Haslach, und wurde dann der 3. April als Gedächtnißtag dieser Uebertragung in der ganzen Diöcese gefeiert. Haslach blieb nun 300 Jahre lang im ruhigen Besitze der ehrwürdigen Ueberreste des hl. Florentius bis im 12. Jahrhundert die Chorherren von St. Thomas das Gerücht verbreiteten, Rachio habe zwar den Willen gehabt, die Gebeine des hl. Florentius nach Haslach zu versetzen, ihre Vorfahren aber hätten den Leichnam verborgen. Die Sache wurde von Seite geistlicher und weltlicher Obrigkeit untersucht und zu Gunsten der Kirche von Haslach entschieden. Als Karl IV. im J. 1353 ins Elsaß kam, wallfahrtete er am 6. Nov. nach Haslach, ließ sich den Sarg des Heiligen öffnen und fand Alles gehörig bewährt; hierüber fertigte er eine Urkunde aus und drohte Jenen mit seiner Ungnade, welche die Gerechtsame der Haslacher nicht anerkännten. Bei seiner Abreise erhielt er den rechten Arm des hl. Florentius, den er der Hauptkirche zu Prag schenkte. Fünf Jahre später bekam der Erzherzog Rudolph von Oesterreich und Landgraf von Elsaß am 13. Mai 1358 von dem Haslacher Capitel die Hälfte des linken Armes, welche vermuthlich nach Lille in Flandern in die dortige Kirche des alten Jesuiten-Collegiums gekommen ist. Der Streit zwischen St. Thomas und Haslach dauerte im Stillen fort bis zur Zeit der Reformation, zu der die Stiftsherren von St. Thomas der neuen Lehre huldigten und sonach sich um den Besitz der ächten Reliquien eines Heiligen nicht mehr kümmerten, da sie ja von nun an eine Verehrung derselben als Abgötterei ansehen mußten. – Im J. 1525 wurde die Kirche von Haslach von aufrührerischen Bauern, an deren Spitze ein gewisser Georg Schultheiß von Rosheim stand, geplündert, wobei man die Gebeine des hl. Florentius umher warf und den Sarg mit seinen Kostbarkeiten raubte. Die Reliquien aber wurden nachher wieder gesammelt und der Verehrung der Gläubigen ausgestellt. Dieselben befinden sich nun in der Pfarrkirche zu Haslach. – Man sieht den hl. Florentius bald als Einsiedler, bald als Bischof gemalt, umgeben von wilden Thieren, weil diese einst friedlich um seine einsame Hütte lebten. Auch sieht man neben ihm einen Bären, der wie ein Schäferhund Schafe hütet. (But. XVIII. 482.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

07. November: Hl. Gertrud, Äbtissin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Gebetrudis (Gertrudis), (7. Nov.), die Schwester des hl. Adelphius (Bd. I. S. 38) und Abtissin der weiblichen Abtheilung des Klosters von Ramiremont. (Die Neobollandisten nennen sie im Elenchus Abbatissa Habendensis). Sie überlebte um einige Jahre ihren heil. Bruder, welcher nach Migne ungefähr um das J. 670 gestorben seyn soll. Sie wurde zu Saint-Mons beigesetzt. Im J. 1051 wurden ihre Reliquien erhoben. Bei dieser Gelegenheit bestätigte Papst Leo IX. die Rechtmäßigkeit ihrer Verehrung. (Mg., El.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

07. November: Hl. Herculanus, Bischof von Perugia, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Herculanus, Ep. M. (7. Nov. al. 1. März, 5. 17. Mai). Dieser hl. Herculanus ist mit dem hl. Constantius (s. d.) Patron des Bisthums Perugia (Perusia Augusta), wo ihm zu Ehren eine Kirche erbaut ist. Er war nach dem Zeugnisse des hl. Gregorius d. Gr. zuerst Mönch, als welcher er zum Priester und Bischof erhoben wurde. Von ihm wurde der hl. Floridus (s. d.) zum Bischofe von Tifernum (Città di Castello im Kirchenstaat) geweiht. Ein Denkmal in seiner Kirche bestätigt, daß der Herr auf sein Gebet ein todtes Kind wieder zum Leben gebracht habe. Gewiß ist ferner, daß er zwischen den Jahren 547 und 549 von dem Gothenkönige Totila getödtet wurde. Warum dieser gegen den heil. Bischof so großen Haß an den Tag gelegt, darüber finden wir keine Aufklärung. Es scheint fast, daß er die standhafte Vertheidigung, welche die Einwohner von Perugia seinen Belagerungs-Werkzeugen entgegensetzten, auf Rechnung des hl. Herculanus schrieb. Er ließ ihm die Haut vom Kopfe abziehen, denselben abschlagen und den Körper über die Stadtmauer werfen. Als man am vierzigsten Tage nach seinem Tode das Grab öffnete, war das Haupt so vollkommen mit dem Rumpfe verbunden, daß Spuren der geschehenen Enthauptung nicht mehr zu finden waren. Im Mart Rom. ist sein Gedächtnißtag auf den 7. Nov., seine Translation auf den 1. März, in Andern am 5. oder 17. Mai, verzeichnet. Aus den Anmerkungen, welche der Bollandist Sollerius zu Usuardus gibt (Jun. VII. 657), scheint hervorzugehen, daß es mindestens zwei Bischöfe dieses Namens in Perugia gegeben habe, während sein Mitarbeiter Janning die von Henschenius festgehaltene und auch von Baronius im Mart. Rom. vertretene Ansicht von einem einzigen heiligen Bischofe dieses Namens vertheidigt (Jul. I. praelim. 33 sqq.). Es fanden übrigens, wie aus obigen Daten zu ersehen, mehrere Uebertragungen statt. Nachdem nämlich der heil. Martyrer anfänglich bei St. Peter beigesetzt worden, wurde er später in die St. Stephanskirche und von da in die des hl. Laurentius übertragen, und dann im J. 1609 ein Theil seiner Reliquien in der ihm zu Ehren erbauten Kirche seines Namens beigesetzt. (Mart. I. 47.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

07. November: Hl. Hieron und Gefährten, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Hieron et Soc. MM. (7. Nov.) Dieser hl. Hieron oder Hiero war nach Surius in der Stadt Tyana in Kappadocien geboren. Zur Zeit der heftigen Diocletianischen Verfolgung wurde er durch den Statthalter Lysias gefänglich eingezogen und nach Melitine (jetzt Malatia), unweit des Euphrats, gebracht. Er bestärkte hier seine Mitgefangenen im Glauben und bewirkte, daß von ihnen nur ein einziger, Victor mit Namen, abfiel. Von ihren Namen nennt der Elenchus, sowie das Mart. Rom. noch Nicander und Hesychius, und beide Quellen setzen zu diesen noch 30 Ungenannte, während Surius außer dem hl. Hiero noch 31 Martyrer zählt, also um einen weniger als der Elenchus; vielleicht daß in letzterm der abtrünnige Victor aus irgend einer Ursache mit in Rechnung gebracht ist. Dem hl. Hiero wurde zuerst die Hand abgehauen, dann ward er mit den Uebrigen gegeißelt und enthauptet. Auf dem Wege zur Richtstätte sangen sie den Psalm: »Selig die Unbefleckten auf dem Wege, die im Gesetze des Herrn wandeln.« Außer seiner unerschrockenen Standhaftigkeit rühmt Metaphrastes an ihm eine bewunderungswürdige Pietät gegen seine Mutter, welcher er den größten Theil seines Vermögens in der letzten Zeit im Kerker testirte, nachdem er mit dem übrigen seine Schwester Theotimia bedacht hatte. (Sur., El.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

07. November: Hl. Johannes Gabriel Perboyre, Märtyrer
Wikipedia hat geschrieben:Johannes Gabriel Perboyre (franz. Jean-Gabriel Perboyre, * 6. Januar 1802 in Puech, Frankreich; † 11. September 1840 in China) war ein französischer Ordenspriester und Märtyrer. Er ist ein Heiliger in der katholischen Kirche. Johannes Gabriel trat 1820 in den Lazaristenorden ein und wurde 1825 zum Priester geweiht. 1830 wurde er zum Novizenmeister von Paris ernannt. Auf seinen eigenen Wunsch hin war Johannes Gabriel ab 1835 als Missionar in den chinesischen Provinzen Honan und Hupe tätig. Wegen seines christlichen Wirkens wurde er 1839 verhaftet und musste in der Folgezeit furchtbare Qualen und Folterungen in verschiedenen Gefängnissen durchstehen. 1840 wurde er schließlich an einem Kreuz erhängt und erdrosselt. Sein Leichnam ruht seit 1860 in der Ordenszentrale der Lazaristen in Paris. Johannes Gabriel Perboyre wurde 1889 von Papst Leo XIII. selig- und 1996 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

07. November: Hl. Melasippus, hl. Antonius, hl. Carina und Gefährten, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. S. Melasippus, Antonius, Carina et Soc. M. M. (7. Nov.). Die hhl. Melasippus und Carina, welche in dem von Ughellus herausgegebenen Menologium (Ital. Sacra X. 289) Casina heißt, waren fromme christliche Eheleute zu Ancyra. Sie wurden zugleich mit ihrem noch jugendlichen Sohne Antonius unter dem Kaiser Julian dem Abtrünnigen eingezogen und des Glaubens halber gefoltert. Als der Richter während des Verhörs Christum lästerte, spie ihm Antonius ins Gesicht. Nachdem dieser ins Gefängniß zurückgebracht worden war, peinigte man die Eltern zu Tode. Man schnitt der Mutter die Brüste, dem Vater die Beine ab, und ließ sie langsamem Feuer aussetzen, bis sie den Geist aufgaben. Der Sohn bewies sich so kampfesmuthig und fest, daß er durch sein Beispiel vierzig andere Knaben bekehrte, die mit ihm getödtet wurden. Der Elenchus erwähnt von den Letzteren nichts. Man setzt den Tod dieser hhl. Martyrer ins J. 269. Auf Abbildungen sieht man sie auf der Folter ausgespannt, mit Marterwerkzeugen umgeben. Das Mart. Rom. hat ihre Namen aus den griech. Menologien herübergenommen.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

07. November: Hl. Prosdocimus, Bischof von Padua
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Prosdocimus, Ep. Conf. (7. Nov.) Von edlen Eltern in Griechenland abstammend, wurde er zu Antiochia ein Jünger des hl. Apostels Petrus. Dieser weihte den erst zwanzig Jahre alten (?) Jüngling zum Bischof und sandte ihn nach Padua, um dort den christlichen Glauben zu predigen. (Vgl. Boll. Febr. II. 674.) Der hl. Prosdocimus ist nach der Ueberlieferung der Kirche zu Padua der erste Bischof dieser Stadt gewesen. Von Padua zog er nach Este, Vicenza, überall hier wie auch an vielen andern Orten Christum predigend und Kleriker ordinirend. Er soll viele Jahre den dortigen Gemeinden vorgestanden und endlich im Frieden verschieden sein. Sein hl. Leib wurde in dem Oratorium bestattet, welches der Patricier Opilius erbaut und der hl. Bischof zu Ehren der seligsten Jungfrau eingeweiht hatte. (Wb.)
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Re: Heilige des Tages

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07. November: Hl. Rufus, Bischof von Metz
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Rufus (7. Nov., 27. Aug. 11. Mai), Bischof von Metz, zuweilen auch Ruffuss und Rucellus genannt, wird mit dem hl. Agatimbrus, zum 11. Mai genannt. Sein Fest wird aber am 7. Nov. gefeiert, und auch im Mart. Rom. ist er an diesem Tage erwähnt. Der hl. Agatimbrus starb im J. 530, während der hl. Rufus nach dem Proprium des Bisthums Metz schon im 4. Jahrh. als der neunte Oberhirte diese Kirche leitete. Ungeachtet die Verfolgung des Severus wüthete (um das J. 306), nahm die Zahl der Gläubigen durch seinen apostol. Eifer fortwährend zu. Friedrich (K.-G. Deutschl. I. 161) nennt ihn und den hl. Adelphus als »durch besondere Heiligkeit ausgezeichnet und nach dem Tode mit Wundern verherrlichet,« setzt ihn aber erst ins Ende des 4. Jahrhundert. Er wurde in der Krypta bei St. Clemens beigesetzt, später aber kamen seine Reliquien nach Odernheim, Bisthums Worms. Diese Translation fand am 7. Nov. statt, während der 27. Mai als sein Todestag angesehen wird.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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08. November: Sel. Johannes Duns Scotus, Ordenspriester
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:Johannes Duns Scotus, (8. Nov.), genannt Doctor subtilis. »der scharfsinnigste Denker unter den Scholastikern,« wie ihn Döllinger bei W.W. (IX, 878) nennt, war dem Franciscanerorden angehörig. Ueber sein engeres Vaterland herrschen verschiedene Annahmen, indem ihn Einige als Schotten, Andere als Iren, wieder Andere aber als Engländer bezeichnen, je nach der Nationalität des über ihn schreibenden Schriftstellers. Nach der geläufigsten Annahme war er ein Engländer und zu Dunstan (Duns), einem kleinen Dorfe bei Alnwyk in der Grafschaft Northumberland, geboren, woher er den Beinamen Duns (Dunsius) erhielt. Den Beinamen Scotus führt er nach Döllinger (l. c.), weil er aus dem Norden der britischen Insel stammte. Wäre er ein Irländer gewesen, so würde er nicht mehr, gleich dem berühmten Philosophen des neunten Jahrhunderts (s. B. Johannes), Scotus genannt worden seyn, indem die Insel, die früher diesen Namen (Scotia major) geführt, denselben damals längst verloren hatte. Ueber die Zeit seiner Geburt weiß man nichts Gewisses. Wenn er, wie bei Aschbach (IV. 871), freilich dort ohne Todesjahr, angegeben wird, über 80 Jahre alt wurde, und er im J. 1308 starb, wie fast Alle wollen, so muß er lange vor der gewöhnlichen Angabe (1274 od. 1275) geboren seyn. Gewöhnlich wird ihm eine kürzere Lebensdauer zugetheilt. Döllinger (l. c.) läßt ihn im Jahr 1266 geboren seyn, will jedoch der Meinung, die das Geburtsjahr in das Jahr 1245 setzt, ganz und gar nicht entgegentreten. Ein so kurzes, Leben wäre ja überhaupt mit der umfassenden literarischen Thätigkeit des Johannes wenig vereinbar. Johannes war bei den Minoriten in Newcastle eingetreten und wurde von dort auf die Universität Oxford gesandt, wo er im Merton-Collegium seine Studien machte. Nachdem sein Lehrer Wilhelm Ware (Verus) von Oxford nach Paris berufen wurde, erhielt unser Johannes die erledigte Lehrstelle. Nach Aschbach wäre dieß im Jahr 1301 geschehen. Bald verbreitete sich der Ruf seiner Vorlesungen auf dem Continente, so daß die Zahlseiner Schüler immer mehr wuchs. Im Jahre 1304 beauftragte der Minoriten General Gonsalvo, wie bei W.W. (l. c.) angegeben wird, von Ascoli aus den Quardian des Ordens in Paris, er solle den Johannes Scotus, dessen Talent und wissenschaftliche Ueberlegenheit ihm (dem General) theils durch lange Erfahrung, theils durch den allenthalben verbreiteten Ruf vollkommen bekannt sei, der Universität zur Verleihung des Baccalaureats präsentiren. In diesem Jahre 1304 erhielt also Johannes in Paris das Baccalaureat und dann den Doctorgrad. Nach Paris, glaubt Döllinger, müsse aber Scotus wohl schon im Jahre 1301 berufen worden seyn. Sein Hauptwerk, den Commentar über die Sentenzen, soll er noch in Oxford verfaßt haben; weil er aber eine Bulle des Papstes Benedict XI. darin anführt, so scheint er es in Oxford angefangen, in Paris um das Jahr 1304 vollendet zu haben. Im Jahr 1307 wurde er nach Zedler (VII. 1605) im Convente zu Toulouse Vorstand der theologischen Facultät. Im J. 1308 berief ihn ein Schreiben des Generals Gonsalvo nach Köln, wo damals die Secte der Begharden um sich griff, und die Schöffen der Stadt ihre neue Schule durch einen so ausgezeichneten Namen zu zieren wünschten. Er hatte aber in Köln nicht lange mehr zu leben; denn er starb schon am 8. Nov. dieses Jahres 1308. Seine Werke sollen fast alle unvollständig seyn, und mehrere den Anschein geben, als seien sie aus nachgeschriebenen Vorlesungen entstanden. Die Schärfe und oft auch Spitzfindigkeit seiner Untersuchungen erwarb ihm den Namen Doctor subtilis. Seine Lehransichten, welche häufig mit den bisher geltenden des hl. Thomas v. Aquino mehr oder minder in Conflict kamen, veranlaßte die Schule der Scotisten, die neben der der Thomisten sich Autorität verschaffte. Dem Johannes Duns Scotus verdankt namentlich die Lehre von der unbefleckten Empfängniß der heil. Jungfrau Maria die umständlichere Durchführung und Ausarbeitung. Was bezüglich der Namen Duns und Scotus für Ansichten in Gang gebracht wurden, sowie Näheres über seine Lehre etc. wolle man bei W.W., Aschbach, Zedler etc. nachsehen. Seine Werke hat der irische Franciscaner Wadding zu Lyon im J. 1639 in 12 Folio-Bänden herausgegeben. Bezüglich seines Grabmals findet man bei Bruzen (III. 1536) die Notiz, daß dasselbe im Bar. süßerkloster zu Köln hinter dem Hochaltare steht. Er nennt ihn Johannes Doves, sagt, daß er am 8. Nov. 1308 starb, und daß die Grabschrift so laute:

Scotia me genuit, Anglia me suscepit,
Gallia me docuit, Colonia me tenet.

Am 8. Nov. steht sein Name in Hub. Men., wo er auch Johannes Dunsius heißt, sowie im Kalender des 3. Ordens. †

Quelle hat geschrieben:Domine Deus, fons omnis sapiéntiae, qui Beátum Ioánnem presbýterum, Immaculátae Vírginis assertórem, nobis magístrum vitae et sciéntiae dedísti, concéde, quáesumus, ut, eius exémplo illumináti, et doctrínis nutría, Christo fidéliter adhaereámus.
Qui tecum vivit.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

08. November: Hl. Clarus, Priester
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Clarus, (8. Nov.), ein Priester zu Tours, wurde im 4. Jahrhundert in einer vornehmen und reichen Familie geboren, verließ aber die Ehren und Freuden der Welt, um sich unter der Leitung des hl. Bischofs Martinus von Tours dem gottseligen Leben zu widmen. Der hl. Martin nahm ihn in das Kloster auf und weihte ihn zum Priester. Wie berühmt der hl. Clarus gewesen seyn muß, geht schon daraus hervor, daß der hl. Bischof Paulinus von Nola, wie dieß auch im Mart. Rom. am 8. November erwähnt wird, ihm zu Ehren die Grabschrift verfertigte. (El., Mg.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

08. November: Hl. Claudius und Gefährten, "die vier Gekrönten", Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Claudius et Soc. MM. (8. Nov.). Die hhl. Claudius, Nikostratus, Symphorianus, Castorus und Simplicius erlangten in der Verfolgung des Kaisers Diokletian zu Rom die Martyrerpalme und stehen am nämlichen Tage auch im Mart. Rom., wo noch bemerkt wird, daß sie nach grausamer Marter köpflings ins Meer geworfen worden seien. (El., Sur., Mg.)

Quelle hat geschrieben:Præsta, quaesumus, omnípotens Deus: ut, qui gloriósos Mártyres fortes in sua confessióne cognóvimus, pios apud te in nostra intercessióne sentiámus.
Per Dominum.
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Beitrag von HeGe »

08. November: Hl. Deusdedit, Papst
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Deusdedit, (8. Nov. al. 23. März), römischer Papst, folgte dem Papst Bonifacius IV. († 7. Mai 615) und zeichnete sich in seiner kurzen Regierung durch eine besondere Fürsorge für den wegen Kriegsunruhen flüchtig gewordenen armen Klerus aus. Während seiner Regierung brach eine aussatzartige Krankheit zu Rom aus, die das menschliche Antlitz so sehr entstellte, daß nicht einmal die nächsten Anverwandten im Stande waren, die Leichen ihrer Angehörigen zu erkennen. Nach dem Mart. Rom. heilte der hl. Papst Deusdedit einen Aussätzigen dieser Art auf wunderbare Weise, indem er ihn küßte. Nach Migne war er der erste Papst, der sich in seinen Erlassen des Bleisiegels bediente, und der römische Bibliothekar Anastasius erwähnt einer andern Anordnung dieses Papstes, mit den Worten: Hic constituit secundam missam in Clero, was so viel heißen kann, daß er für den Fall der Noth oder andachtshalber das Biniren gestattete, oder daß er den bei den Griechen noch heutzutage üblichen Gebrauch, in einer und derselben Kirche täglich nur Ein heil. Meßopfer zu entrichten, aufhob. Er starb am 8. Nov. 618 und hatte Bonifacius V. zum Nachfolger. Die Kirche begeht sein Andenken am 8. November, an welchem Tage er auch im Mart. Rom. vorkommt. (El., Mg., Welte.)
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08. November: Hl. Wiomad, Bischof von Trier
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Weomadus, (Wiomadus) (8. Nov. al. 29. Aug.), ein Bischof von Trier, Nachfolger des Milo, verwaltete sein Amt vom J. 753 bis 791. Er hatte wegen der St. Goarszelle, welche der Abt von Prüm als ihm zugehörig reclamirte, einen länger dauernden Proceß, welcher durch einen Fürstentag zu Lippspringe (super fontem, qui Lippia dicitur) als königliches Eigenthum erklärt wurde. Der Papst Hadrian I. übertrug ihm die Prüfung der Amtsführung des hl. Lullus von Mainz. Auch war er unter den Bischöfen, welche im J. 774 der Einweihung des Klosters Lorsch durch diesen Erzbischof beiwohnten. Er steht im Bisthum Trier in ununterbrochener Verehrung. Am 29. Aug. d. J. 1621 wurden seine Ueberreste erhoben, und in der Maximinuskirche beigesetzt.
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08. November: Hl. Willehad, Bischof von Bremen
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Willehadus (Vilhadus), (8. Nov. al. 10., 13. Juli, 22. Dec.) Dieser Heilige war der erste Bischof in Bremen, zu welchem er am 13. Juli d. J. 788 zu Worms, als Bischof Erembert dieser Kirche vorstand, geweiht wurde. Seine vom heil. Bischofe Ansgar beschriebene Lebensgeschichte findet sich bei Mabillon (Saec. III. 2. 404. abgedruckt. Wir haben die bessere Ausgabe von Pertz (mon. scr. II. 378–390), übersetzt von Laurent, benützen können.. Er stammte (cap. 1.) aus Northumberland, wurde von Kindheit an in Gottesfurcht erzogen und wahrscheinlich zu York in den heil. Wissenschaften unterwiesen, von wo seine spätere vertraute Bekanntschaft mit dem gelehrten Alcuin herzurühren scheint. Zum Priester geweiht erbat er sich (cap. 2.) vom Könige Alachred auf einer Synode von Bischöfen (765–774) die Erlaubniß, als Missionär nach Friesland gehen zu dürfen, und kam um das J. 772, jedenfalls noch vor dem J. 774 nach Dockum. An der Stelle wo der heil. Bonifacius den Tod für den katholischen Glauben erduldet hatte, erneuerte er den Vorsatz und das Versprechen, als Glaubensbote ebenda wirken zu wollen, wo jener gepredigt hatte, und gestorben war. Von da wanderte er (cap. 3) über den Fluß Loveke (Mab.) oder Lavinca (Sur.), jetzt Lauwers, nach Humarcha, dermalen Gau Humsterland im Bisthume Münster, und predigte den Heiden. Diese nahmen ihn gefangen, und warfen das Loos, ob er sterben oder des Landes verwiesen werden solle; da Gott es fügte, daß das Loos für ihn günstig war, entging er dem Martertode. In Thrienta (Drenthegau) im Utrechter Bisthum, wohin er sich jetzt begab (cap. 4), hatte seine Predigt so guten Erfolg, daß er viele Heiden taufen konnte. Da aber die Neubekehrten die Heidentempel der Nachbarschaft zerstörten, kam er neuerdings in Todesgefahr, welcher er nur mit Mühe entging. Sein Halsriemen, an welchem Reliquien hingen, war bereits durchschnitten worden. Da hörte Carl d. Gr. von ihm, ließ ihn (cap. 5) um das Jahr 781 zu sich kommen, und schickte ihn zu den Sachsen in den Gau Wigmodien (am östlichen Ufer der Weser und Wümme von Langewedel bis Stotel). In diesem Gau lag die Stadt Bremen. Schon im zweiten Jahre nach seiner Ankunft gelobten alle Sachsen den christlichen Glauben anzunehmen, so daß der eifrige Missionär zahlreiche Kirchen erbauen konnte, an welchen er Priester zur Führung der Seelsorge anstellte. Aber neuerdings erhoben (cap. 6) sich zu wildem Kriegssturm die heidnisch gebliebenen Sachsen unter Widukinds Führung. Es gelang dem Heiligen, sich in Utriustrien (jetzt Rustringerland im Großherzogthum Oldenburg an beiden Ufern der Jahde) einzuschiffen und über das Meer zu entfliehen. Die Sachsen tödteten dafür seine zurückgebliebenen Schüler: den Priester Folcard sammt dem Grafen Emmig im Lande Leri (Leergau, westlich der Weser), ferner den Grafen Benjamin in Ubriustri (Ober-Riustri), den Geistlichen Atreban in Thitmaresgaho (Ditmarschen) und endlich den Gerwal mit seinen Genossen in Bremen aus Haß gegen die Christen. Nun begab sich der hl. Willehad (cap. 7) zum Könige Pipin, welcher sich damals in der Lombardei aufhielt, und weiter nach Rom zum hl. Vater Hadrian I., wo er (vgl. Rettb. II. 451 ff.) mit dem hl. Liudgerus, der aus demselben Grunde außer Thätigkeit gesetzt war, zusammengetroffen sein wird. Auf seiner Rückreise, welche er unter den Tröstungen und dem Segen des Vaters der Christenheit »freudigen Herzens« antrat, verweilte er zwei Jahre lang im Kloster Afternacha (Echternach) beim heil. Willibrordus in ascetischen und literarischen Uebungen. Er schrieb die Briefe des heil. Paulus und einige andere Bücher ab, und begeisterte durch öftere Ansprachen seine Gehilfen, welche sich hier allmählich alle zusammengefunden hatten, zu neuen Unternehmungen für den Fortgang des Evangeliums. Endlich gestattete ihm, nachdem er schon in der Einsamkeit des Klosters durch seine Lehre und sein Beispiel manche Seele für den Himmel gewonnen hatte, die Bekehrung und Taufe des Sachsenführers Widukindus die Wiederaufnahme seiner Thätigkeit an der untern Weser. Er erschien also (cap 8) zum zweiten Male vor König Carl, der sich damals zu Ostern des J. 785, in der Veste Eresburg in Sachsen aufhielt. Dieser gab ihm zur Unterstützung bei seiner Arbeit und zum Unterhalte für seine Gehilfen die Celle Justina (Mont-Jutin) in Oberburgund zum Lehen. Er nahm seinen Wohnsitz in dem damaligen Dorfe Bremen an der Weser. Seine Wirksamkeit erstreckte sich über Wigmodina, Laren, Riustrien. Asterga (Ostringien im Oldenburgischen), Nordendien (Umgegend der Stadt Norden) und Wanga (Wangerland im Oldenburgischen). Früher hatte er sich, obwohl er mit bischöflicher Vollmacht ausgerüstet war, die bischöfliche Weihe nicht ertheilen lassen, weil die Sachsen kaum einen Priester, vielweniger einen Bischof dulden wollten. Da er durch sein Beispiel bestätigte, was sein Mund predigte (cap. 9), war seine Lehre doppelt eindringlich, aber auch jetzt noch durch Aufstände und Kriegsunruhen vielfach gehindert. Er starb (cap. 10) auf einer Missionsreise zu Pleccateshem oder Piecäzze (Blexem an der Weser, unterhalb Vegesack), am 8. Nov. d. J. 789, nachdem er kurz zuvor am Allerheiligentage die von ihm erbaute St. Peterskirche, den nachmaligen Dom, zu Bremen eingeweiht hatte. Sein Leib wurde unter seinem Nachfolger, dem hl. Willericus (s. d.) mit verdienter Ehre und Feierlichkeit nach Bremen übertragen und in der ihm geweihten Capelle beigesetzt. Diese Capelle neben dem Willehadbrunnen ist dermalen entweiht. Eine Inschrift auf dem Rathhause zu Bremen aus dem J. 1465 nennt den hl. Bischof einen Martyrer. Er wurde bis zum Abfalle des Hochstifts zum Protestantismus (die Stadt nahm im J. 1522 die lutherische, im J. 1568 aber die calvinische Lehre an) hoch verehrt, und in Stade, nahe am Ausflusse der Schwinge in die Elbe, trägt noch heute eine große, ehemals katholische Pfarrkirche seinen Namen. Der Bremer Dom mit dem Grabe des Heiligen wurde im J. 1530 den Katholiken mit Gewalt genommen. Seine feierliche Canonisation wird bei Butler in die Zeit des hl. Ansgar (834–865), der zugleich Erzbischof vom Hamburg war, gesetzt. Als der Geschichtschreiber der Heiligen des Benedictinerordens sich in Bremen nach den Reliquien des hl. Willehad erkundigen ließ, erfuhr er nur, daß dieselben in Vergessenheit gerathen seien. Durch den heil. Vicelinus wurde ein Theil derselben nach Corbei gesendet. Der prächtige lateinische Psalter, welchen Carl d. Gr. dem Papste Hadrian I., und dieser dem hl. Willehad geschenkt hatte, wurde länger als 806 Jahre in der Domkirche zu Bremen aufbewahrt, und alljährlich an hohen Festtagen dem Volke gezeigt. Diese kostbare, mit großen goldenen Buchstaben auf Pergament geschriebene Handschrift befindet sich jetzt in der Wienerbibliothek. Kurz, seit der sog. Reformation ist die Angabe, womit die 37 Capitel des Buches seiner Wunder schließen; »der Tag seiner Bestattung und zugleich seiner Translation ist der 8. Nov. Er wird gefeiert zu Lob und Preis unsers Herrn Jesu Christi« zur Unwahrheit geworden. Ob es recht war, seine Grabstätte und sein Andenken in Vergessenheit kommen zu lassen, nachdem er Jahrhunderte lang die Ehre eines Schutzheiligen der Stadt und des Bisthums empfangen hatte, ist aus seinen Thaten leicht zu erschließen. Datirt nicht selbst das zeitliche Aufblühen, der Wohlstand der Stadt Bremen von dem Tage, an welchem der Heilige hier seinen Hirtenstuhl bestieg? Auch sein Privatleben zeigt ihn uns als heiligen und überaus ehrwürdigen Mann: »Von Jugend auf« erzählt Ansgar (cap. 9), »war er sehr mäßig und schon als Kind diente er voll Eifer Gott dem Allmächtigen. Wein und Meth sowie alle berauschenden Getränke mied er. Seine Nahrung bestand in Brod und Honig, Gemüse und Obst, denn sowohl des Fleisches als der Milch und der Fische enthielt er sich. Als in seiner letzten Lebenszeit ihn vielfache körperliche Schwächen befielen, ermahnte ihn der Papst, Fische zu genießen, worauf er aus Gehorsam in diesem Stücke etwas weniger streng gegen sich selbst zu sein anfing. Ferner verging fast kein Tag, ohne daß er mit vielen Thränen und ganz zerknirschtem Herzen die Feier der hl. Messe beging. Unablässig widmete er sich dem Lesen und Durchforschen der hl. Schrift. Voll Eifer in Psalmengesang, war er hiemit fast täglich einmal, mitunter oft zweimal, ja dreimal beschäftiget. Diese und ähnliche gute Werke waren seine Stütze und befähigten ihn, sich der Gemeinde als ein großes Beispiel der göttlichen Gnade darzustellen.« Auch die Weise, wie er sterbend von der Welt Abschied nahm, zeigt uns seine große Heiligkeit: »Ich wünsche«, sprach er, »nicht länger mehr zu leben und fürchte mich nicht vor dem Tode. Nur das Eine bitte ich Gott, den ich stets von ganzem Herzen geliebt, dem ich mit voller Hingebung gedient habe, daß er mir für die Mühen des zeitlichen Lebens nach seiner Güte und Milde den Lohn ertheilen möge, der ihm gefällig ist. Die Schafe aber, die er mir anvertraut hat, übergebe ich seiner Obhut. Seine Kraft hat mich ja allein in den Stand gesetzt, das Gute zu wirken, was ich etwa gewirkt habe.« Er ist auf Münzen von Bremen und Stade als Bischof mit dem Modell einer Kirche abgebildet; anderwärts wie er einen Neubekehrten zur heil. Taufe führt, oder wie ein Götzendiener ihn ermorden will, oder wie er Götzenbilder zerstören läßt. Die Boll. nennen ihn zum 10. Juli unter den Uebergangenen; auch am 22. Dec. soll er (nach Hack) früher verehrt worden sein. Das Mart. Rom. feiert ihn mit einem kurzen Elogium zum 8. Nov. Zum 13. Juli findet sich bei den Boll. (III. 475) die Feier seiner Ordination notirt. Der Wunsch des »Benedictinerjahres«: »Wäre doch sein Andenken heutzutage nicht aus den Gemüthern seiner Landsleute entschwunden!« ist also gerechtfertiget.
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Niels
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von Niels »

In Dedicatione Archibasilicae Ss.mi Salvatoris
Weihetag der Lateranbasilika

Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

09. November: Weihetag der Lateranbasilika
Wikipedia hat geschrieben:Die dem allerheiligsten Erlöser und seit dem 12. Jahrhundert auch dem heiligen Johannes dem Täufer geweihte Lateranbasilika ist die älteste Papstkirche und führt den Titel „Mutter und Haupt aller Kirchen des Erdkreises“. Daher ist der Weihetag der Lateranbasilika ein Fest für die römisch-katholische Kirche weltweit.

Kaiser Konstantin der Große schenkte den Lateranpalast der Kirche. Im Lateranpalast residierten die Päpste vom 4. bis zum 14. Jahrhundert. Die anliegende Basilika wurde von Konstantin errichtet und im Jahr 324 von Papst Silvester I. geweiht. Durch Brände, Erdbeben und Plünderungen wurde die Kirche im Laufe der Jahrhunderte wiederholt beschädigt, aber immer wieder instandgesetzt. Benedikt XIII. konsekrierte die Lateranbasilika am 28. April 1726 nach größeren Restaurierungsarbeiten erneut und bestätigte den 9. November als Weihefest der Basilika. Die Inschrift über dem Giebel an der Ostfassade der Basilika lautet: OMNIVM VRBIS ET ORBIS ECCLESIARVM MATER ET CAPVT)

Die Lateranbasilika gehört zu den sieben Patriarchalbasiliken (Basilica maior), von denen sich vier in Rom befinden.

Da das Fest der Kirchweihe als Herrenfest in der liturgischen Rangordnung einen hohen Rang hat, verdrängt es in Jahren, in denen es auf einen Sonntag fällt, den Sonntag im Jahreskreis.
Quelle hat geschrieben:Erhabener Gott, du erbaust dir aus lebendigen und erlesenen Steinen ein ewiges Haus. Mache die Kirche reich an Früchten des Geistes, den du ihr geschenkt hast, und lass alle Gläubigen in der Gnade wachsen, bis das Volk, das dir gehört, im himmlischen Jerusalem vollendet wird.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Quelle hat geschrieben:Deus, qui nobis per síngulos annos huius sancti templi tui consecratiónis réparas diem, et sacris semper mystériis repæséntas incólumes: exáudi preces pópuli tui, et præsta; ut, quisquis hoc templum benefícia petitúrus ingréditur, cuncta se impetrásse lætétur.
Per Dominum.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

09. November: Hl. Agrippinus, Bischof von Neapel
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Agrippinus, Ep. (9. Nov. al. 29. März). Der hl. Agrippinus war Bischof von Neapel und wegen seiner hohen Tugenden, wie auch wegen der Wundergabe, die er besaß, sehr berühmt. Sein Name steht am 9. Nov. im röm. Martyrologium. Auch am 29. März wird sein Andenken gefeiert, wahrscheinlich in Folge einer Translation.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

09. November: Hl. Alexander, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Alexander, M. (9. Nov.) Der hl. Alexander wurde zu Thessalonich unter dem Kaiser Maximian, der mit dem Kaiser Diocletian regierte, um des christlichen Glaubens willen gemartert. Sein Name steht am 9. Nov. im Mart. Rom.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

09. November: Hl. Aurelius, Bischof von Ariarathe
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Aurelius, Ep. (9. Nov.). Nach Migne war dieser hl. Aurelius Bischof von Ariarathe in Kappadocien; bei Butler dagegen findet sich sein Name gar nicht vor. Derselbe ist besonders bekannt durch die Uebertragung des Leichnams des hl. Bischofs Dionysius von Mailand, der in seiner Diöcese starb und auf Veranlassung des hl. Ambrosius in diese Stadt zurückgebracht wurde. Der hl. Aurelius starb im J. 383 an dem Tage, an welchem die Uebertragung des hl. Dionysius stattfand, und wird in Mailand verehrt. Im Kloster Hirschau in Württemberg sollen einige Reliquien von ihm sich befunden haben. Bei den Bollandisten wird dieser hl. Aurelius ein armenischer Bischof genannt und am 25. Mai, 14. und 25. Sept. aufgeführt, an welchem Tage wahrscheinlich Translationen gefeiert worden sind. Im Elenchus heißt er Ep. Redician. Mediol.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

09. November: Hl. Benen, Erzbischof von Armagh
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Benignus, (9. Nov.), auch Benen, Erzbischof von Armagh in Irland, stammte aus einer angesehenen Familie in Irland. Sein Vater, der sich zum Christenthum bekehrte, nahm den hl. Patricius in sein Haus auf, und da war es auch, wo in der Nähe von Taragh oder Themoria, dem Aufenthaltsorte der irländ. Könige, dieser Apostel seine erste Ostern feierte. Obgleich damals der hl. Benen noch sehr jung war, so nahm ihn doch der hl. Patricius mit Zustimmung der Eltern mit sich und machte ihn zum unzertrennlichen Gefährten seiner apostolischen Arbeiten. Nach dem Tode dieses Heiligen wurde er auf den erzbischöflichen Stuhl von Armagh erhoben, auf dem er zehn Jahre mit apostolischem Eifer seine Kirche leitete. Er starb im 5. Jahrhundert.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

09. November: Hl. Eustolia und hl. Sopatra, Jungfrauen
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Eustolia et Sopatra, (9. Nov.), nach dem Mart. Rom. heilige Jungfrauen zu Constantinopel, die erste eine Römerin, die andere eine Tochter des Kaisers Mauritius. (El.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

09. November: Hl. Maturinus, Priester
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Maturinus (9. al. 1. Nov.), dessen Name auch Mathurinus und Mathelinus geschrieben wird, war ein Priester und Missionär im Bisthum Sens, welcher um d.J. 388 gestorben seyn kann. Nach der Legende stammte er von heidnischen Eltern, wurde aber von der Gnade Gottes so kräftig erleuchtet, daß er selbst den Glauben annahm, und auch seine Eltern und viele Heiden bekehrte. Er ist Patron der Landschaft Gatinois, wo sich eine Kirche unter dem Namen St. Mathurin de l' Archent befindet. Von einer in Paris diesem Heiligen geweihten Kirche bekam der Orden der Trinitarier in Frankreich den Namen Maturiner. Aehnlich die Dominicaner, welche von der Jakobskirche zu Paris Jacobiner genannt wurden. (But. Mg.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

09. November: Hl. Orestes, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Orestes (Arestes) (9. al. 19. Nov.), Martyrer zu Thyana in Cappadocien, um das Jahr 304, welcher im Mart. Rom. am 9. Nov. steht, findet sich bei Migne am 19. d. M.
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Re: Heilige des Tages

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09. November: Hl. Ragnulf, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Ragnulphus, M. (9. Nov. al 27. Mai). Dieser Heilige, welcher auch Ranulphus und Rainulphus, frz. Renon heißt, wird für den Vater des hl. Hadulfus, Bischofs von Arras und Cambrai, gehalten. Er ist zu Thelus (Telodium) in der Grafschaft Artois (Pas de Calais) wahrscheinlich um d. J. 700, von wem und warum ist unbekannt, getödtet worden. Sein Leib ruhte anfangs in der Kirche zu Thelus, wo jetzt noch hinter dem Hochaltare der trogähnliche Sarg des Heiligen aus Stein gezeigt wird, wurde aber später in das Kloster St. Vaast bei Arras übertragen und dort am 12. Febr. 1188 feierlich zur Verehrung ausgesetzt. Zu Ardres wird sein Fest am 9. Nov. gefeiert. Sein Name steht auch im Mart. Rom. (VI. 62.)
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Re: Heilige des Tages

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09. November: Hl. Theodor Tyro, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Theodorus, M. (9. Nov. al. 17., 18. Febr.). Dieser hl. Martyrer führt zum Unterschied von dem Heerführer (dux) dieses Namens den Beinamen Tyro, d. i. »der Neuangeworbene,« oder von Amasea, wo er gelitten hat. Die Stadt, welche jetzt Amasija heißt, lag im Pontus und war als Festung sehr bedeutend. Die »Acten«, welche Metaphrastes von ihm herausgegeben hat, sind unächt. Aber die Verehrung und der Ruhm dieses heil. Martyrers war besonders in Griechenland und Syrien so ausgebreitet, daß die Stadt Euchais, wo seine Reliquien beigesetzt waren, nach seinem Namen Theodoropolis genannt wurde. (Vgl. aber S. Theodorus). Auch in Constantinopel gab es eine ihm geweihte Kirche, ebenso in Jerusalem, Damascus, Rom am Fuße des Palatinischen Hügels. In Kleinasien zogen zahlreiche Wallfahrer aus den Städten und vom Lande zur Festfeier nach Theodoropolis. Das Jahr seines Martyriums ist (nach Ruinart) 306. Sein Bekenntniß für Christus war dieses: »Ich kenne keine Götter, denn sie sind es in Wahrheit nicht. Ihr freilich meinet irrthümlich, daß die trügerischen Dämonen, die Nachäffer Gottes, diesen ehrwürdigen Namen verdienen. Mein Gott ist Christus, Gottes eingeborner Sohn. Ihn ehre und bekenne ich; wer mich deßhalb verwundet, thue es; wer mich deßhalb schlägt und brennt, verletze mich und bringe die Flamme an meinen Leib; wen mein Bekenntniß beleidigt, reiße mir die Zunge aus dem Munde! Jedes einzelne Glied ist verpflichtet, seinem Schöpfer zu Ehren mit Geduld zu leiden.« Einer von den Anwesenden spottete über diese Rede ganz in der Weise der Ungläubigen unserer Tage, ob Gott einen Sohn habe und wie das zugegangen sei, daß er Vater geworden. Der Heilige blieb die Antwort nicht schuldig: »Mein Gott,« sprach er, »ist nicht fleischlicher Zuneigung ergeben wie ein Mensch, und ich bekenne, daß Er wahrhaftig einen Sohn hat, der so geboren ist, wie es Gottes würdig ist. Wie magst aber du, Erbarmungswürdiger, der du von Gott nichts weißt, dessen Vernunft nicht weiter reicht als die fünf Sinne, so keck sein, daß du nicht dein Haupt zu Boden senkest bei dieser Frage, der du sogar ein Weib mit dem Namen Gott bezeichnest, ja sie als Mutter von zwölf Söhnen anbetest, einen Dämon, der viele Junge hat, wie die Hafen und die Säue, und mit Leichtigkeit empfängt und verliert!« Man hielt diese Rede für unüberlegt und gab ihn auf einige Zeit frei, damit er nachdenken und sich eines Bessern besinnen könne. Er benutzte die Frist, um den Tempel der Göttinenmutter Cybele anzuzünden, und gab auf diese Weise durch die That selbst die verlangte Antwort. Der hl. Gregor von Nyssa erwähnt dieselbe als ein »kühnes Beginnen,« weßhalb vielleicht angenommen werden darf, daß der Tempel gänzlich niederbrannte. Die ganze heidnische Bevölkerung gerieth in Trauer wegen der dem Tempel und der Statue der Göttin geschehenen Unthat, der Heilige rühmte sich derselben als einer edeln und herrlichen That. Vor Gericht gestellt, kam er den Fragen des Gerichtes durch ein offenes und muthiges Geständniß zuvor. Man versprach ihm aber nicht bloß Straflosigkeit, sondern auch Würden und Ehren, ja selbst das Oberpriesterthum, wenn er nur jetzt sich den Gesetzen unterwerfen und Christus verleugnen werde. Darauf entgegnete er: »Ich halte die Götzenpriester für beklagenswerthe Menschen, und bemitleide sie als Diener einer falschen Gottesverehrung. Noch mehr bedaure ich die Oberpriester, ja ich verabscheue sie. Unter den Bösen ist allemal der Bösere, der den ersten Platz unter ihnen behauptet, der Elendere. Er ist der Ungerechtere unter den Ungerechten, unter den Mördern der Grausamere, unter den Ausgelassenen und Lüstlingen der Ausgelassenere und Schamlosere. Deßhalb bemühet euch nicht ferner mit euren Versprechungen. Ihr müsset ja merken und fühlen, daß ihr mir nur das äußerste Unglück, den größten Schaden versprechet. Für denjenigen, welcher in Frömmigkeit und Rechtschaffenheit zu leben entschlossen ist, ist es besser, der Letzte zu sein im Hause des Herrn, als (der Erste) in den Häusern der Sünder. Daher bedaure ich auch die Kaiser, deren ungerechtes Gesetz ihr immer im Munde führet, weil sie, die als Kaiser die höchste Gewalt inne haben, was offenbar hinreichen würde, auch noch den Namen eines Oberpriesters angenommen haben, und in Folge hievon ihren Herrscherpurpur mit dem traurigen dunkelfarbenen Kleide der unglücklichen Oberpriester entehren, da sie in glänzender und herrlicher Stellung ein trübseliges und unerfreuliches Gewand tragen, ja sogar manchmal, wenn sie zu dem unreinen Altar treten, Köche statt Kaiser machen, indem sie Vögel tödten, die Eingeweide armer Thiere durchwühlen und untersuchen, und wie Metzger und Fleischhändler ihr Kleid mit schmutzigem Blute besudeln.« Jetzt nahm alle bisherige Nachsicht ein schnelles Ende; der hl. Martyrer hatte nicht bloß die Götter gelästert, sondern auch die Kaiser beleidiget, und deßhalb spannte man ihn auf die Folter, und zerriß ihm den Leib. Der heil. Martyrer blieb standhaft und betete während der Peinen den Psalmvers: »Den Herrn will ich preisen zu aller Zeit; sein Lob soll stets in meinem Munde sein.« In der folgenden Nacht erhellte himmlischer Glanz die Dunkelheit des Gefängnisses, so daß sein Leuchten selbst auf der Straße gesehen wurde; der Heilige aber fuhr fort, als ob nichts geschehen wäre, Psalmen zu singen und so laut zu beten, daß man meinte, es sei ein Chor von Sängern und Betern bei ihm versammelt. Der Gefängnißwärter gerieth in große Bestürzung und öffnete die Thüre, fand aber Niemanden als den ruhig daliegenden Martyrer und die übrigen Gefangenen, welche schliefen. Nachdem er in allen Prüfungen sich standhaft bewährt hatte, verurtheilte man ihn endlich zum Feuertode, durch welchen er in den Himmel einging, wo er von Gott seinen Verehrern zahlreiche Wohlthaten für Leib und Seele erbittet. Die Griechen nennen als seine Mitkämpfer für Christus die hhl. Eutropius, Leonicus und Basiliscus. Reliquien von ihm befinden sich in Brindisi und Gaöta. Auf Bildern sieht man ihn, den brennenden Götzentempel im Hintergrunde, mit einer Fackel in der einen, und einem Kreuze in der andern Hand, oder mit der Martyrerpalme auf dem Scheiterhaufen. Seine ganze Legende ist (vgl. Migne, diction iconogr. S. 599) in 38 Abtheilungen in einem Glasgemälde des Chores der Kathedrale von Chartres dargestellt. Das Bild stammt aus dem 13. Jahrhundert.

Quelle hat geschrieben:Deus, qui nos beáti Theodóri Mártyris tui confessióne gloriósa circúmdas et prótegis: præsta nobis ex eius imitatióne profícere, et oratióne fulcíri.
Per Dominum.
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