John Grantham hat geschrieben:Wofür ich lediglich argumentiere, ist die Gültigkeit von Kirchen zu respektieren (darunter meine eigene), die Frauenordination eingeführt haben.
Du kannst meinetwegen auch dafür werben, daß wir „akzeptieren“, daß ihr mit euern Kriegstänzen pro Mann und Tanz drei Säcke Reis in China durch transterrestrische Vibrationen detonieren lasset.
John Grantham hat geschrieben:Dieser Brief ist ein relativ später Brief und wurde scheinbar nicht von Paulus selbst, sondern von einem seiner Schüler oder Assistenten geschrieben.
Jetzt komm nicht auch noch mit diesem Thema, Mann! Das gehört nun in keiner Weise hierher. (Wäre der Brief nicht von Paulus, wäre er eine freche Fälschung. Lies mal den Anfang. Im übrigen gibt es keinerlei Anlaß, an der Autorschaft Pauli zu zweifeln. Aber wie gesagt, das gehört nicht hierher.)
John Grantham hat geschrieben:Rom war schon immer sehr konservativ Frauen gegenüber, unvorstellbar konservativ nach heutigen Maßstäben, fast wie in Teilen der heutigen arabischen Welt, wo sie nur noch mit Erlaubnis von männlichen Begleitern überhaupt etwas unternehmen durften (jedoch nicht verschleiert).
Das ist historisch völliger Unfug. Entschuldige, aber informier dich einfach mal.
John Grantham hat geschrieben:Und die Wissenschaft (wie etwa die Genetik) zeigt uns, wie viel wir Männer mit den Frauen gemeinsam haben, mehr als wir je geahnt haben. Wir sind also nicht Männer und Frauen: Wir sind mehr als das. Wir sind Menschen.
Ach nee. Für diese grandiosen Erkenntnisse brauchst du wirklich die „Wissenschaft“? Die Genetik gar? – Ich verrate dir was. Ich wußte schon im Windelkackeralter, daß ich von einer Frau abstamme. Ich sagte Mammi zu ihr.
Im übrigen ist zu dem Wissenschaftsthema nichts weiter zu sagen. Selbstverständlich ist der Geschlechtsunterschied (also die Zweigeschlechtlichkeit des Menschen) genetisch festgelegt. Ebenso wirkt sich der genetische Unterschied phänotypisch aus, bis hinein ins Verhalten. Das sind zunächst mal die Fakten.
Nun kommst du daher, von der Genderideokacke hirngewaschen, und erzählst uns, alles gehe irgendwie ineinander über. Πάντα ῥεῖ. – Richtig ist natürlich das Gegenteil. Tatsächlich untermauert die Wissenschaft nur, was wir bereits im Kindesalter aufgrund der Beobachtung erkennen. Deine Argumentation beruht darauf, aus Fehlbildungen, krankhaften Veränderungen und gezielten Manipulationen eine verbindende Kette zu basteln. Das ist methodisch verfehlt und darum nicht weiter zu diskutieren.
Peregrin hat geschrieben:John Grantham hat geschrieben:Nichts desto trotz war es im frühen Christentum normal für Frauen, in der Kirche eine Rolle zu spielen -- was die Rollen waren genau ist noch umstritten, aber Rollen haben sie ausgeübt.
Umstritten scheint allenfalls, ob die Beweise reichen, um eine Tätigkeit vereinzelter Frauen in der Missionspredigt sicher nachzuweisen. Für die Existenz von Opferpriesterinnen habe ich hier noch nicht ein einziges Indiz gesehen.
Ich würde nicht nur von »Missionspredigt« reden. Es geht um die Hingabe des ganzen Lebens, der ganzen Existenz für die Verkündigung des gekreuzigten und auferstandenen Herrn. Natürlich gab es da auch Frauen, und zwar zu allen Zeiten. Ich wüßte nicht, wer das ernsthaft bestreiten wollte. Lest einfach mal über Aquila und Priscilla nach. Von denen wissen wir gewiß, daß sie ein Ehepaar waren, und wir besitzen auch sonst nicht wenige Informationen über sie.
John Grantham hat geschrieben:Das Wort "Apostel" weist nun mal u. a. auf den Ursprung vom Weiheamt. Falls Junia tatsächlich Apostelin war, bedeutet der Begriff u. U., daß sie Priesterin war.
Nein, John, nein, und wenn du es noch so oft – stets ohne Argumente – wiederholst. Der Apostolatsbegriff bezieht sich auf Glaubensverkündigung und nichts weiter. Nichts, mit Ausnahme der spezifischen Verwendung des Begriffs zur Bezeichnung auch des von Christus berufenen und besonders beauftragten Zwölferkollegiums (wobei auch da der Apostelbegriff nicht das Weiheamt bezeichnet, sondern nur an dasselbe gebunden ist). Es wird ja aber im Ernst keiner behaupten wollen, Andronicus und Junias oder Junia hätten zu den Zwölfen gehört.
Jenseits des Zwölferkreises aber hat der Apostelbegriff mit dem Weiheamt nichts zu tun. Es handelt sich um eine Aufgabe, eine Funktion in der Kirche, ein besonderes Charisma, wie meinetwegen Prophetie oder was auch immer.
Die von Roman angeführten Pauluszitate zum Verhalten der Frau in der Kirche sind vor dem bekannten Hintergrund, daß Paulus selbst Frauen in der Mission einsetzte, auf die eigentliche gottesdienstliche, also eucharistische Versammlung zu deuten.
FioreGraz hat geschrieben:besonders eine Stelle ist höchst interessant
....mit ihm bei der Predigt wirkende Junia.....
Nietenolaf hat geschrieben:Ach, bei den ganzen Hymnen scheint man kein Problem zu haben, an der Junia offensichtlich das Wirken einer „Apostolin“ zu preisen. Warum auch? Was ist mit Maria Magdalena, oder Nina, der Erleuchterin Georgiens, Olga, der apostelgleichen Fürstin von Kiew? Andererseits kann ich nicht nachvollziehen, was manche hier die ganze Zeit damit beweisen wollen. Das waren doch keine "Priesterinnen".
Genau. –
Ach je. Jetzt auch noch so was:
John Grantham hat geschrieben:Jedoch es hat so lange gedauert, bis Bobbychen-Bübchen überhaupt zugibt, Junia könnte wahrscheinlich Junia sein, und hätte wahrscheinlich den Titel "Apostelin" gehabt. Nun räumt er zähneknirschend ein, daß das wahrscheinlich der Fall ist, erst recht wenn die slavische Tradition auch stimmt (wenn er weiterhin verbissen abstreitet, daß das eine tiefere Bedeutung in der Debatte hat).
Mein Guter, ich habe von Anfang an dasselbe geschrieben. Die Junias-Junia-Frage ist aus der Schrift allein nicht beantwortbar, und sie ist für die Priestertumsdebatte belanglos.
Die Hinweise auf die byzantinische liturgische Tradition waren mir neu. Das ist interessant, aber bislang noch nicht sehr aussagekräftig. Wenn es konkrete Hinweise auf eine alte Tradition gibt, daß die beiden, Andronicus und Junias, zu den vom Herrn ausgesandten 72 gehörten – zwei Männer, denn sie wurden ja je zu zweien ausgesandt – oder daß wenigstens Andronicus einer der 72 ist und Junia seine Frau, dann nehme ich das mit großem Interesse auf. Bislang fehlen allerdings belastbare Zeugnisse.
John Grantham hat geschrieben:Ach, sonstwo weist das Wort "Apostel" u.U. auf das Weiheamt, aber hier nur an dieser Stelle auf einmal auf keinem Fall? Das hört sich recht … wählerisch an.
Nein, es weist nirgends auf das Weiheamt hin. Vgl. z. B. I Cor 12,27. Es handelt sich um eines der verschiedenen Charismata. Mit einem „Weiheamt“ ist der Apostelbegriff ggf. nur über die konkrete Person indirekt verbunden, namentlich wenn es um die Zwölfe geht.