Mund- und Handkommunion II

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Melody
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Melody »

iustus hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:Nach einem unschönen Erlebnis mit der Mundkommunion ohne Patene, habe ich das jedenfalls für mich auch ausgeschlossen, so dass ich derzeit fast nur noch einmal im Jahr zur Kommunion gehe. :achselzuck:
Ich glaube gern, dass das unschöne Erlebnis ein so einschneidender Schock war. Aber diese Konsequenz ist seit Pius X. wirklich außergewöhnlich.

Bei mir gibts seit Jahren bei der MK auch ohne Patene keine Probleme.
Hat's bei mir auch noch NIE gegeben...

Ich könnte mir nicht vorstellen, nur einmal im Jahr zu kommunizieren...

Auf meinen diesjährigen Exerzitien durfte der gesamte Kurs am Tag vor der Beichte nicht kommunizieren, und das war für mich schon Horror... ich leide ganz fürchterlich, wenn ich nicht kommunizieren darf... ich komme mir dann so ungeliebt vor... geistige Kommunion ist ja sicherlich eine sinnvolle und nette fromme Übung, aber mit meinem Wesen gänzlich unvereinbar...
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Debora
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Debora »

Ich bin ebenfalls mit der Handkommunion aufgewachsen und habe dann zur Mundkommunion gewechselt. Ich konnte einfach nicht mehr anders. Ich habe dann einmal, um nicht aufzufallen Handkommunion empfangen und da ist es mir innerlich sehr schlecht mit gegangen.

Für mich ist ganz klar geworden, wenn wirklich Christus in der Hostie real gegenwärtig ist, dann kann ich nur noch niederknieen und IHN dann demütig empfangen. Die hl. Kommunion ist kein Recht, was uns zusteht, sondern einzig und allein ein unverdientes Geschenk Seiner unendlichen Liebe zu uns und große Gnade.

Gott sei Dank ist bei unseren Karmeliten der kniende Kommunionempfang und die Mundkommunion kein Problem. Sogar die jungen Fratres praktizieren alle die Mundkommunion.
Die Eucharistie ist das tägliche Brot, das wir als Heilmittel gegen die tägliche Schwachheit brauchen. Hl. Augustinus

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martin v. tours
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von martin v. tours »

Hallo Debora
Deine Kirche ist in der Diözese Linz wirklich wie:
http://donnersteine.de/Met_Bilder/Libyan_wueste.JPG

schöne Zeit auf Patmos
martin v. tours
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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kabelkeber
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von kabelkeber »

Ich denke, daß es eigentlich allen so geht, die von Hand- auf Mundkommunion gewechselt haben.
Bei mir war es recht früh, mit ca. 14-15 Jahren.
Unser damaliger Pfarrer hat mir eine schwere Szene gemacht und versucht zu erklären, daß man Jesus ruhig anfassen könne.
Diese "Demutsgesten" seien altbacken und aus einer Zeit der Unterdrückung.
Der heutige Christ darf aufrecht vor Gott stehen etc....
Auch die Apostel hätten im Abendmahlssaal nicht in den Mund empfangen.
Mein Gegenargument war, daß diese eigentlich als Priester anzusehen seien.
Und so weit ich weiß, hatte Judas vor Einsetzung der Eucharistie den Raum bereits verlassen.
Am Passach hatte er ja noch teilgenommen.

Nun gut.
Auf jeden Fall kann ich den Herrn in der Hostie einfach nicht anrühren.
Dafür würde mich mein Gewissen strafen.
Da können noch so viele sagen, was sie wollen.
Ich komme mir einfach zu unwürdig vor, um ihn anzutatschen.

Gruß,
kabelkeber

HeGe
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von HeGe »

Melody hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:Nach einem unschönen Erlebnis mit der Mundkommunion ohne Patene, habe ich das jedenfalls für mich auch ausgeschlossen, so dass ich derzeit fast nur noch einmal im Jahr zur Kommunion gehe. :achselzuck:
Ich glaube gern, dass das unschöne Erlebnis ein so einschneidender Schock war. Aber diese Konsequenz ist seit Pius X. wirklich außergewöhnlich.

Bei mir gibts seit Jahren bei der MK auch ohne Patene keine Probleme.
Hat's bei mir auch noch NIE gegeben...

Ich könnte mir nicht vorstellen, nur einmal im Jahr zu kommunizieren...

Auf meinen diesjährigen Exerzitien durfte der gesamte Kurs am Tag vor der Beichte nicht kommunizieren, und das war für mich schon Horror... ich leide ganz fürchterlich, wenn ich nicht kommunizieren darf... ich komme mir dann so ungeliebt vor... geistige Kommunion ist ja sicherlich eine sinnvolle und nette fromme Übung, aber mit meinem Wesen gänzlich unvereinbar...
Es ist bei mir eine Kombination aus verschiedenen Dingen. Ich gehe ja schon öfter als einmal im Jahr in eine Messe, wo ich vernünftig die Kommunion empfangen könnte, nur fehlt es dann meistens an den anderen kanonischen Voraussetzungen. Wenn ich es wirklich darauf anlegen würde, könnte ich schon öfter die Kommunion empfangen, aber letztendlich drängt es mich auch nicht so danach. :achselzuck:
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Melody
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Melody »

kabelkeber hat geschrieben:Auf jeden Fall kann ich den Herrn in der Hostie einfach nicht anrühren.
Dafür würde mich mein Gewissen strafen.
Da können noch so viele sagen, was sie wollen.
Ich komme mir einfach zu unwürdig vor, um ihn anzutatschen.
Jetzt sind wir ja schon wieder auf Sempres Schiene...

Es dreht sich wirklich immer alles im Kreis... :pfeif:
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kabelkeber
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von kabelkeber »

Hallo, Melody!

Dies ist eben leider so, wenn man die Qual der Wahl bekommt.
Daher wäre ich dafür, daß man seitens der Kirche sich ganz klar zu Mundkommunion bekennt. Basta.
Mal eine anständige Katechese vorweg und gut ist.
Hat doch Jahrhunderte funktioniert.
Aber heute muß ja alles beliebig sein,... jeder wie er will und bei keinem darf die Kirche was sagen.
Geht mir ja genauso so, leider.

Ich für meinen Teil versuche immer logisch an die Dinge heranzugehen.
Und da sagt mir mein Gewissen:
Klar, Jesus war hier auf Erden ein handfester Typ, aber trotzdem Gott.
Jesus ließ sich anfassen und hat nicht gemeckert, aber er ist trotzdem Gott.
Und als Maria von Magdala ihn am Ostertag berühren wollte, da sagte er: Rühr mich nicht an!
Thomas durfte seinen FInger in die Seite legen und ihn berühren.

Aber: das stärkste Argument für mich gegen Handkommunion ist und bleibt der Glaubenszerfall, den sie gebracht hat,
und mit welchen Methoden sie etabliert wurde.

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Melody
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Melody »

kabelkeber hat geschrieben:Und als Maria von Magdala ihn am Ostertag berühren wollte, da sagte er: Rühr mich nicht an!
Nein.
Eben nicht.
Er sagte: "Halt mich nicht fest!"

Das ist was völlig anderes...
(auch ich hätte mich Ihm zu Füßen geworfen und mich an Ihn geklammert... aber Er hatte halt noch was zu tun...)

(aber auch diese Diskussion gab es schon mal in einem ähnlichen Thread vor 5 oder 6 Jahren... netterweise war aber just diese Bibelstelle kürzlich nochmal in einer Predigt erwähnt worden...)
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kabelkeber
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von kabelkeber »

Naja, ich möchte nicht den Thread zum Abschweifen bringen, denn darüber wurde ja schon ausführlich diskutiert.
Auf jeden Fall heißt es in der Vulgata "Noli me tangere", und das heißt übersetzt: "Rühr micht nicht an!".
"Halt mich nicht fest" ist Einheitsübersetzung.
Diesen Satz im Lateinunterricht dermaßen zu übersetzen gibt 'ne glatte Fünf.
Festhalten heißt nämlich "tenere" nicht "tangere".
Also komplett:
Iam noli me tenere, nondum enim ascendi ad Patrem...

Ich weiß ja nicht, wann und wer aus dem tangere ein tenere gemacht hat.
Es gibt mittlerweile beide Fassungen. Warum auch immer.
Aber das ist ja nicht Sinn dieses Threads.

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lifestylekatholik
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von lifestylekatholik »

kabelkeber hat geschrieben:Auf jeden Fall heißt es in der Vulgata "Noli me tangere", und das heißt übersetzt: "Rühr micht nicht an!".
Interessant. Auch griechisch: Μή μου ἅπτου – Berühre mich nicht / Fasse mich nicht an!
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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kabelkeber
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von kabelkeber »

Hallo!
Genau, "haptos" oder "haptikos" bzw. unser Lehnwort Haptik bedeuten nichts anderes als "zu Berührendes", "zum Berühren geeignet".
Demgemäß "haptein" = anfassen, berühren

Hier mal ein interessantes Zitat, was wieder mal meine Ablehnung der "Einheitsübersetzung" bestärkt:
(aus EmilEchos Echoblog, griechische Vokabeln)

"In der „Zeit“ habe ich einmal einen Leserbrief von Heiner Geißler gelesen, in dem er über die Übersetzung von Johannes 20, Vers 17 in der lateinischen Bibel schimpfte. Für alle, die das Neue Testament nicht ständig unter dem Arm tragen: Da begegnet Maria Magdalena dem auferstandenen Jesus, und der sagt im griechischen Urtext: „μη μου ἅπτου“ („mae mou haptou“). Das sei nun, erregte sich Geißler, in der lateinischen Bibel böswillig falsch übersetzt mit „Noli me tangere!“, was auf Deutsch eindeutig heißt: „Berühre mich nicht!“

Das griechische „hapto“ heiße aber nicht vor allem „berühren“, sondern „anhaften“ bzw. „festhalten“, schrieb Geißler sinngemäß. Man dürfe sich die Szene also nicht so vorstellen, dass Jesus nicht berührt werden wollte, sondern im Gegenteil: die beiden seien sich in die Arme gefallen, und Jesus habe irgendwann gesagt: „Jetzt lass mich mal wieder los!“ Die Pointe ist natürlich nicht philologisch, sondern theologisch: Die Übersetzung „Berühre mich nicht!“ habe im Katholizismus einer verklemmten Sexualmoral Vorschub geleistet, schrieb Geißler."

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Melody
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Melody »

Ich kann kein Griechisch, habe aber auch gehört, dass die griechische Phrase eher bedeutet "Hänge dich nicht an mich"...

Das ganze hat nichts mit "anfassen" zu tun.
Es ist im Regelfall wenig zweckdienlich, einzelne Zitate aus dem Sinnzusammenhang zu reißen.

Im übrigen müsste ich mal suchen, aber wie ich bereits sagte, wurde dies erst kürzlich noch mal am Rande einer Predigt erwähnt...
(von jemandem, der wirklich über Wissen und Weisheit verfügt)


Aber eigentlich mag ich mich auf diese Art der Argumentationsschiene (also MK, weil man den Herrn angeblich nicht berühren dürfe) sowieso nicht begeben, weil sie mir zuwider ist. Doch das hatten wir ja schon auf den vorangegangenen Seiten...
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iustus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von iustus »

kabelkeber hat geschrieben:Naja, ich möchte nicht den Thread zum Abschweifen bringen, denn darüber wurde ja schon ausführlich diskutiert.
Auf jeden Fall heißt es in der Vulgata "Noli me tangere", und das heißt übersetzt: "Rühr micht nicht an!".
Warum hat er das nicht gesagt, als eine andere Frau ihm die Füße gesalbt hat oder hat die das etwa getan, ohne ihn anzurühren?
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Marion
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Marion »

iustus hat geschrieben:
kabelkeber hat geschrieben:Naja, ich möchte nicht den Thread zum Abschweifen bringen, denn darüber wurde ja schon ausführlich diskutiert.
Auf jeden Fall heißt es in der Vulgata "Noli me tangere", und das heißt übersetzt: "Rühr micht nicht an!".
Warum hat er das nicht gesagt, als eine andere Frau ihm die Füße gesalbt hat oder hat die das etwa getan, ohne ihn anzurühren?
Warum er das gesagt hat ist wohl nicht ganz klar, aber klar scheint zu sein, daß er es tatsächlich so gesagt hat.

Da äußern sich Chrysostomus , Gregor der Große und Augustinus zur Textstelle: http://www.catena-aurea.de/ljaresdom.html#die
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kabelkeber
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von kabelkeber »

Hallo, Melody!
Hallo, Iustus!

Das Gewirre um das Wort "haptein", ob nun berühren oder festhalten bedeutet, sei mal dahingestellt.
Es bringt uns ja nicht weiter.
Vielleicht noch eine Bemerkung:
Für mich macht der Satz:
Halte mich nicht fest, denn ich bin noch nicht zu meinem Vater hinaufgegangen,... weniger Sinn
als
Berühre mich nicht, denn ich bin noch nicht zu meinem Vater aufgestiegen...

Und bei der Salbungsgeschichte dürfen wir nicht vergessen, daß es offenbar einen Unterschied gibt zwischen vor und nach der Auferstehung!
Außer bei dem Ereignis mit dem ungläubigen Thomas ist zunächst keine weitere Berührung belegt.

Bei der Mundkommunion geht es mir weniger um diesen Satz Jesu.
Schließlich haben ihn sicher nach der Auferstehung nicht nur etliche gesehen, sondern neben Thomas auch noch berührt. Wer weiß.
Die Evangelien berichten nichts davon. Jesus taucht auf und verschwindet wieder. So geht das ja bis zur Himmelfahrt.

Es geht mir um eine Frage der Ehrfurcht und wie man dem normalen, katholischen Volk, das überhaupt nicht so tiefgehend
denkt wie wir hier nun, vermitteln kann, daß die gewandelte Hostie kein "gesegnetes Brot" o.ä, ist.
Die Handkommunion fördert nun mal leider nicht die Ehrfurcht vor der Eucharistie.
Sie ist nicht alleinigst dafür verantwortlich. Die spielen stärkere Faktoren eine Rolle und es gibt ja auch gläubige Katholiken, die ehrfürchtig und
wohlwissend um das Gut Handkommunion praktizieren, aber die Handkommunion führte mit zu dem immensen Glaubensverfall.
Vor allem wird ja die Mundkommunion abgelehnt, weil man eine Geste machen muß, die Demut abverlangt.
Und das höre ich immer wieder.
"Man kam sich ja früher unmündig vor, hinknien und vom Pfarrer quasi füttern lassen, ich bin doch ein erwachsener Mensch und kein
Mündel..."
habe ich schon oft gehört.
Ablehnung der Mundkommunion ist also neben Gruppenzwang auch eine gute Portion Arroganz und Stolz. Und das war ja auch das, was
mal einen Erzengel ermutigte Gott gegenüber aufzustehen. Wie hieß er,... Luzifer?
Man hat im NOM so viele Zeichen, die das Altarsakrament ehrten, abgeschafft. Die Handkommunion, die ja sozusagen ertrotzt wurde, gehört mit in dieses "Reformieren" und "Überwinden unzeitgemäß empfundener Bevormundung".

Darüber sollten wir uns mal Gedanken machen. Was sind die wirklichen Beweggründe für die Einführung der Handkommunion gewesen?
Ein Revival urchristlicher Gebräuche sicher nicht. Dieses Argument diente nur zur Rechtfertigung des Ungehorsams.

Gruß,
kabelkeber

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Melody
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Melody »

kabelkeber hat geschrieben:Darüber sollten wir uns mal Gedanken machen. Was sind die wirklichen Beweggründe für die Einführung der Handkommunion gewesen?
Ein Revival urchristlicher Gebräuche sicher nicht. Dieses Argument diente nur zur Rechtfertigung des Ungehorsams.
"Wir" hier wissen das ja.

Einen normalen Katholiken bringt man so aber sicherlich nicht dazu, sich für die Mundkommunion zu entscheiden. Da muss man meines Erachtens eben anders argumentieren.
Bzw.: Eigentlich müssen "wir" es einfach vorleben, also durchaus auch im Novus Ordo ganz bewusst die knieende MK empfangen...
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iustus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von iustus »

Marion hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:
kabelkeber hat geschrieben:Naja, ich möchte nicht den Thread zum Abschweifen bringen, denn darüber wurde ja schon ausführlich diskutiert.
Auf jeden Fall heißt es in der Vulgata "Noli me tangere", und das heißt übersetzt: "Rühr micht nicht an!".
Warum hat er das nicht gesagt, als eine andere Frau ihm die Füße gesalbt hat oder hat die das etwa getan, ohne ihn anzurühren?
Warum er das gesagt hat ist wohl nicht ganz klar, aber klar scheint zu sein, daß er es tatsächlich so gesagt hat.
Ne, ich fragte, warum er es dort NICHT gesagt hat.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

iustus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von iustus »

kabelkeber hat geschrieben:Bei der Mundkommunion geht es mir weniger um diesen Satz Jesu.
Schließlich haben ihn sicher nach der Auferstehung nicht nur etliche gesehen, sondern neben Thomas auch noch berührt. Wer weiß.
Die Evangelien berichten nichts davon. Jesus taucht auf und verschwindet wieder. So geht das ja bis zur Himmelfahrt.

Es geht mir um eine Frage der Ehrfurcht und wie man dem normalen, katholischen Volk, das überhaupt nicht so tiefgehend
denkt wie wir hier nun, vermitteln kann, daß die gewandelte Hostie kein "gesegnetes Brot" o.ä, ist.
Die Handkommunion fördert nun mal leider nicht die Ehrfurcht vor der Eucharistie.
Sie ist nicht alleinigst dafür verantwortlich. Die spielen stärkere Faktoren eine Rolle und es gibt ja auch gläubige Katholiken, die ehrfürchtig und
wohlwissend um das Gut Handkommunion praktizieren, aber die Handkommunion führte mit zu dem immensen Glaubensverfall.
Vor allem wird ja die Mundkommunion abgelehnt, weil man eine Geste machen muß, die Demut abverlangt.
Und das höre ich immer wieder.
"Man kam sich ja früher unmündig vor, hinknien und vom Pfarrer quasi füttern lassen, ich bin doch ein erwachsener Mensch und kein
Mündel..."
habe ich schon oft gehört.
Ablehnung der Mundkommunion ist also neben Gruppenzwang auch eine gute Portion Arroganz und Stolz. Und das war ja auch das, was
mal einen Erzengel ermutigte Gott gegenüber aufzustehen. Wie hieß er,... Luzifer?
Man hat im NOM so viele Zeichen, die das Altarsakrament ehrten, abgeschafft. Die Handkommunion, die ja sozusagen ertrotzt wurde, gehört mit in dieses "Reformieren" und "Überwinden unzeitgemäß empfundener Bevormundung".
:daumen-rauf: So kommen wir, denke ich, viel weiter!
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von kabelkeber »

Noch ein ganz kurzer Nachschlag wegen der kleinen "tenere" und "tangere"- Debatte.
In meiner Vulgata (vor VatII) heißt es ganz klar: Noli me tangere....
In der "Nova Vulgata" (VatII läßt grüßen) : Noli me tenere...

Was soll man davon halten.
Am besten nichts.

Wollte ich nur nochmal loswerden.

Bitte zurück zum Thema.

Merci
Kàbel-kebère

iustus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von iustus »

kabelkeber hat geschrieben:Bitte zurück zum Thema.
:hae?: Wir sind doch damit voll beim Thema.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von kabelkeber »

Sorry, Iustus, hast mich mißverstanden.
Ich meinte zum Thema: "Mund vs. Hand..."
Nicht daß wir in eine altsprachliche Diskussion um Bibelstellen verfallen.

Neben "Los mich los", "Rühr mich nicht an", kann man sogar übersetzen: "Hör auf mich anzurühren..."

Und weil keiner von uns dabei war, können wir leider nicht des Rätsels Lösung bieten...

Nur, daß man wegen dieses Sache die Vulgata umschreibt... naja... also ich weiß nicht.

Mal zurück zur Handkommunion.

Also in unserer Pfarrei isses mittlerweile soweit gediehen, daß die meisten nach Empfang noch nicht mal eine Ehrbezeugung machen.
Die nehmen Plätzchen, stecken rein und gehen zurück.

Interessant an dieser Stelle:
In einer Filialgemeinde gibt zwei Kommunionhelfer. Eine Frau und einen Mann.
Wenn gerade kein Helfer da ist, oder keiner eingeteilt, egal, und die Dame in der Bank weilt, kommt sie immer nach dem Agnus Dei zum Altar und will austeilen.
Die denkt sich nichts dabei und meint es "gut".
Da sind dann dreißig Mann/Frau in der Kirche und unser Pfarrer teilt mit Frau X gemeinsam aus.
Blitzkommunion nennt man das. Wie war das mit dem Ausnahmefall für Kommunionhelfer?
Unsere Kommunionhelfer bekommen auch immer den Kelch.
Eine unserer Küsterinnen geht, wenn Wallfahrtsmessen sind, teilweise dreimal am Tag zur Kommunion. Ich habe ihr schon gesagt, daß das nicht geht. "Der Pastor Y meint, wenn ich den Drang danach habe, isses o.K.".
Alladann.
Die Kommunionhelfer holen bei uns während des Agnus Dei auch das Ziborium aus dem Tabernakel und bringen es wieder zurück.

Einmal äußerte ich die Frage, warum denn die Kommunionhelfer keine Finger nach dem Austeilen reinigen müßten, der Pfarrer aber sehr wohl.
Da liege doch etwas im Argen.
Antwort: Brauchen die nicht...
Aha :motz:

Realität in deutschen Seelsorgeinheiten.
Wie soll da jemand einen starken Glauben bekommen??

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Marion
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Marion »

Melody hat geschrieben:
kabelkeber hat geschrieben:Darüber sollten wir uns mal Gedanken machen. Was sind die wirklichen Beweggründe für die Einführung der Handkommunion gewesen?
Ein Revival urchristlicher Gebräuche sicher nicht. Dieses Argument diente nur zur Rechtfertigung des Ungehorsams.
"Wir" hier wissen das ja.

Einen normalen Katholiken bringt man so aber sicherlich nicht dazu, sich für die Mundkommunion zu entscheiden. Da muss man meines Erachtens eben anders argumentieren.
Bzw.: Eigentlich müssen "wir" es einfach vorleben, also durchaus auch im Novus Ordo ganz bewusst die knieende MK empfangen...
Nein, nicht mal wir hier wissen das alle. Falls es so ist, daß die Handkommunion schädlich ist muss man das beweisen, mit allen Argumenten die zur Verfügung stehen. Es ist nur eine Schande daß wir Laien so etwas leisten müssen. Das ist eigentlich die Hauptaufgabe unserer Hirten vor Schädlichem zu warnen und schädliches zu beseitigen. (die haben auch bessere Mittel dazu als unsereiner)
Das "Vorleben" der Mundkommunion ist für einen der davon überzeugt ist, daß die Handkommunion nicht gottgefällig ist etwas selbstverständliches was nicht extra eingefordert werden muss, wegen seiner möglichen positiven Wirkung. So einer kommt ja erst gar nicht auf die Idee die Handkommunion oder etwas anderes, als die Mundkommunion "vorzuleben".
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Melody »

Marion hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:Bzw.: Eigentlich müssen "wir" es einfach vorleben, also durchaus auch im Novus Ordo ganz bewusst die knieende MK empfangen...
Das "Vorleben" der Mundkommunion ist für einen der davon überzeugt ist, daß die Handkommunion nicht gottgefällig ist etwas selbstverständliches was nicht extra eingefordert werden muss, wegen seiner möglichen positiven Wirkung. So einer kommt ja erst gar nicht auf die Idee die Handkommunion oder etwas anderes, als die Mundkommunion "vorzuleben".
Ich wollte damit sagen - und mich damit gleichzeitig an die eigene Nase packen -, dass man eben nicht den Novus Ordo vermeiden sollte oder dort auf den Empfang der Kommunion verzichten, sondern die "normale" Kirche braucht uns doch auch...

Ich wäre doch nach meiner Konversion von selbst nie auf die Idee der MK gekommen, wenn es nicht in meiner normalen Ortspfarrei zwei(!) Frauen gegeben hätte, die dies taten... man muss doch erstmal etwas sehen, um sich überhaupt zu fragen, wozu das gut sein soll und warum die das wohl machen...
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Marion »

Melody hat geschrieben:Ich wollte damit sagen - und mich damit gleichzeitig an die eigene Nase packen -, dass man eben nicht den Novus Ordo vermeiden sollte oder dort auf den Empfang der Kommunion verzichten, sondern die "normale" Kirche braucht uns doch auch...
Die Kirche braucht uns nicht, wir brauchen die Kirche, und ich lebe vor, wenn man es denn so nennen will, den NOM zu meiden. (Nun geht es aber tatsächlich arg vom Thema ab)
Melody hat geschrieben:Ich wäre doch nach meiner Konversion von selbst nie auf die Idee der MK gekommen, wenn es nicht in meiner normalen Ortspfarrei zwei(!) Frauen gegeben hätte, die dies taten... man muss doch erstmal etwas sehen, um sich überhaupt zu fragen, wozu das gut sein soll und warum die das wohl machen...
Alle darauf aufmerksam zu machen ist mit Sicherheit richtig und auch unsere Pflicht. Das muss aber nicht unbedingt durch so ein Vorleben geschehen, das kann man auch mit Worten machen. Ich würde nicht zum NOM gehen und dort Mundkommunion empfangen, auch nicht für den guten Zweck, daß dann bei jemand anderem deswegen irgendwas gutes geschieht. Das scheint mir eine Zweck heiligt die Mittel-Methode. Wenn jemand aus Gewissensgründen beim NOM nicht kommuniziert, dann wird er schon seine Gründe dafür haben.
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von kabelkeber »

Hallo, Marion!

Geht einem jeden so.
Mit Mundkommunion macht man sich zunächst zum "Außenseiter".
Selbst bei Konzelebrationen empfangen die anwesenden Pfarrer in die Hand und machen es somit vor.
Wir leben in einer schweren Zeit.
Der Gruppenzwang ist groß und da fällt man leicht um.
Jesus sagte ja schon voraus: Wenn die Zeit nicht abgekürzt würde, würde niemand es durchstehen.

Und man ist ja immer wieder versucht, einiges herunterzuspielen und zu argumentieren: die Kirche wird schon wissen, was sie tut.
Auf dieser Basis haben viele nach 1965 alles angenommen und akzeptiert, weil die Kirche weiß es ja bestimmt besser.
(die Kirche = Pfarrer, Bischöfe etc....)

Eine Schwester unseres Kloster ist arg engagiert im Liturgieausschuß. Ich als Organist, damit quasi geborenes Mitglied, werde nie eingladen zu den Sitzungen, ich könnte wahrscheinlich querschießen,...
Diese Schwester berät sich vor den Kartagen immer mit unserem Pfarrherrn. Ein Vorschlag war mal, am Karfreitag die Kommunionausteilung sausen zu lassen, um mehr "Karfreitag zu erzeugen..."
Wir haben eine vom Kloster initiierte Schola. Leiterin ist eine Protestantin. Die bekommt immer die Kommunion von Hochwürden.
Anderen Protestanten verweigert er sie.
Es menschelt, wo man hinschaut.
Und man hat sich gemütlich dabei eingerichtet.

Eine radikale Rückkehr zu Mundkommunion würde einem Abriß des müßig gezimmerten Kartenhauses bedeuten, das man seit über vierzig Jahren aufgeschichtet hat. Und man möchte keine "Mundkommunikanten" in der Überzahl. Als vereinzelte Irre sind sie toleriert. Aber nicht mehr.
Sogar im sonst so traditionellen Südtirol praktizieren immer mehr Handkommunion, weil es doch so modern ist.
Auch in Polen ist man ja schon so weit.

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Robert Ketelhohn
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Robert Ketelhohn »

lifestylekatholik hat geschrieben:
kabelkeber hat geschrieben:Auf jeden Fall heißt es in der Vulgata "Noli me tangere", und das heißt übersetzt: "Rühr micht nicht an!".
Interessant. Auch griechisch: Μή μου ἅπτου – Berühre mich nicht / Fasse mich nicht an!
Melody hat geschrieben:Ich kann kein Griechisch, habe aber auch gehört, dass die griechische Phrase eher bedeutet "Hänge dich nicht an mich"...

Das ganze hat nichts mit "anfassen" zu tun.
Doch. – Griechisch ἅπτω heißt aktivisch zunächst „heften (etwas woran)“, wobei das deutsche und griechische Wort urverwandt sein dürften. In Μή μου ἅπτου liegt der Imperativus medii vor. Das Medium ist hier etwa wie ein deutsches Reflexivum zu übersetzen, also „sich woran oder an jmdn. heften, hängen“. Das ist, Melody, was du oben schriebst. Doch es ist die Grund- oder Ursprungsbedeutung, von welcher aus sich im Griechischen die regelmäßige, geläufige Verwendung von ἅπτομαι (des Medii zu ἅπτω) im Sinne von „berühren, anrühren, anfassen“, lat. tango, entwickelt hat.

Zwar kann ἅπτομαι gelegentlich auch im stärkeren ursprünglichen Sinn gemeint sein, aber das muß dann aus dem Kontext hervorgehen. Etwa, wenn Jesus weggehen will, Maria ihm aber hinterherläuft oder ihn festhalten will. Das jedoch sehe hier nicht. Auf jeden Fall ist teneo – welches Wort auch die Neovulgata dümmlich-besserwisserischerweise wählt – definitiv die falsche Vokabel.

(Mit dem Kommunionempfang hat das ganze natürlich nichts zu tun.)
(Nachtrag: Oben unüberlegte, falsche Bemerkung durchgestrichen.)
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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anneke6
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von anneke6 »

ng nach, als er dies sagte? Ehrlich gesagt, verstanden habe ich die Worte nie so ganz.
Robert Ketelhohn hat geschrieben: (Mit dem Kommunionempfang hat das ganze natürlich nichts zu tun.)[/color][/blocksatz]
Das denke ich auch. Und ich denke: Das Berühren der heiligen Gabe mit den Händen während des Kommunionempfangs kann keine Sünde sein, sonst hätten viele Heilige der frühen Kirche ausschließlich sakrilegische Kommunion empfangen.
Außerhalb des Kommunionempfangs haben wir die heiligen Gaben natürlich nicht zu begrabbeln, das versteht sich von selbst. Aber Jesus hat Thomas aufgefordert, ihn zu berühren, und es ihm so explizit gestattet. Und ich denke, wenn Jesus "Nehmt und eßt!" sagt, gestatttet er es ebenfalls.

Abgesehen davon wäre ich einer der letzten, die gegen die Rücknahme des Indults protestieren würden.
???

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taddeo
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von taddeo »

kabelkeber hat geschrieben:Mit Mundkommunion macht man sich zunächst zum "Außenseiter".
Selbst bei Konzelebrationen empfangen die anwesenden Pfarrer in die Hand und machen es somit vor.
Achtung: Für Priester, die konzelebrieren, ist die "Handkommunion" die einzige korrekte Form, den Leib des Herrn zu konsumieren!
Allerdings nicht in der heute üblichen Weise, daß der Hauptzelebrant jedem Konzelebranten die Hostie in die Hände legt.
Richtig wäre es, wenn zuerst der Hauptzelebrant alleine kommuniziert (und zwar Leib UND Blut des Herrn), und dann nacheinander alle Konzelebranten selber zum Altar treten und dort ebenso kommunizieren wie der Hauptzelebrant.
Das einzige, was überhaupt nicht richtig wäre, wäre Austeilung der Mundkommunion durch den Hauptzelebranten. Das ist nur möglich, wenn ein Priester nicht konzelebriert.

Raimund J.
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Raimund J. »

Moderationshinweis:

Zum Thema "Konzelebrationen" gibts folgenden Strang: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?f=3&t=10313

Die Reihe von Beiträgen über Für und Wider der Konzelebration wurde dorthin abgetrennt.

Bitte hier nur über das Thema "Mund- und Handkommunion" weiterdiskutieren!
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Mary
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Mary »

kabelkeber hat geschrieben: Also in unserer Pfarrei isses mittlerweile soweit gediehen, daß die meisten nach Empfang noch nicht mal eine
Welche Art Ehrerbietung ist da gemeint?
Who is so great a God as our God? You are the God who does wonders!

iustus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von iustus »

Mary hat geschrieben:
kabelkeber hat geschrieben: Also in unserer Pfarrei isses mittlerweile soweit gediehen, daß die meisten nach Empfang noch nicht mal eine
Welche Art Ehrerbietung ist da gemeint?
1. Eine Ehrerbietung soll VOR dem Kommunionempfang erfolgen (http://www.vatican.va/roman_curia/congr ... um_ge.html):
9. «Die Gläubigen empfangen die Kommunion kniend oder stehend, wie es die Bischofskonferenz festgelegt hat», deren Beschluß vom Apostolischen Stuhl rekognosziert werden muß. «Wenn sie stehend kommunizieren, wird empfohlen, daß sie vor dem Empfang des Sakramentes eine angemessene Ehrerbietung erweisen, die von denselben Normen festzulegen ist».[Missale Romanum, Institutio Generalis, Nr. 16]
2. Hiernach müsste die DBK eine Form der Ehrerbietung festgelegt haben. Ist das geschehen?
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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PaceVeritas
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von PaceVeritas »

iustus hat geschrieben:
Mary hat geschrieben:
kabelkeber hat geschrieben: Also in unserer Pfarrei isses mittlerweile soweit gediehen, daß die meisten nach Empfang noch nicht mal eine
Welche Art Ehrerbietung ist da gemeint?
1. Eine Ehrerbietung soll VOR dem Kommunionempfang erfolgen (http://www.vatican.va/roman_curia/congr ... um_ge.html):
9. «Die Gläubigen empfangen die Kommunion kniend oder stehend, wie es die Bischofskonferenz festgelegt hat», deren Beschluß vom Apostolischen Stuhl rekognosziert werden muß. «Wenn sie stehend kommunizieren, wird empfohlen, daß sie vor dem Empfang des Sakramentes eine angemessene Ehrerbietung erweisen, die von denselben Normen festzulegen ist».[Missale Romanum, Institutio Generalis, Nr. 16]
(...)

Eine gute Möglichkeit ist VOR der Kommunion: Kniebeuge oder Verneigung, wenn man sich dem Ort der Kommunionempfangs nähert. (Zeitpunkt z. B. wenn in der "Schlange" nur noch 1-2 Personen vor einem sind, bei Kommunionbank z. B. neben der vordersten Bankreihe)
NACH der Kommunion z. B. Kreuzzeichen, erneut Kniebeuge.
Vielleicht sind das die gemeinten Formen der Ehrerbietung ...?
» Sic enim dilexit Deus mundum ... «
(Joh. 3,16)
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