Beichtvorbereitungen

Allgemein Katholisches.
Petra
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Beitrag von Petra »

Angelika hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Der zweite Schrítt ist dann, die eigenen Sünden zu erkennen. Und der dritte diese Sünden zu bereuen.
Was ist denn der Unterschied ? :kratz:
Für mich bedeutet bereuen nämlich als Sünde erkennen.
Bereuen beinhaltet doch auch, den Wunsch zu haben, diese Sünde nicht begangen zu haben oder den Vorsatz zu fassen, diese Sünde nicht mehr zu begehen. :kratz:

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Petra hat geschrieben:Bereuen beinhaltet doch auch, den Wunsch zu haben, diese Sünde nicht begangen zu haben oder den Vorsatz zu fassen, diese Sünde nicht mehr zu begehen. :kratz:
Ja klar.
Aber das ist doch die logische Konsequenz aus dem Erkennen, oder ?
Wenn man eine Sünde erkennt, etwas also als falsch erkennt, dann folgt doch daraus, es nicht wieder tun zu wollen.


Irgendwie kann ich Erkennen und Bereuen nicht trennen.

Gruß
Angelika

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Muss der Priester eigentlich die Absolution geben? Wenn ja, dann könnte man in die Beichte reingehen und gleich sagen, hallo, ich möchte die Absolution weil ich das und das und das gemacht habe.
Könnte man bei dem Fall, dass der Priester die Absolution verweigert, sich beim Zuständigen Bischof beschweren?

Petra
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Beitrag von Petra »

Kordian hat geschrieben:Muss der Priester eigentlich die Absolution geben? Wenn ja, dann könnte man in die Beichte reingehen und gleich sagen, hallo, ich möchte die Absolution weil ich das und das und das gemacht habe.
Nein, der Priester muss nicht.
Könnte man bei dem Fall, dass der Priester die Absolution verweigert, sich beim Zuständigen Bischof beschweren?
:kratz: Ähm, wahrscheinlich haben alle Bistümer eine Beschwerdestelle, die noch seltsamere Anfragen bearbeitet.

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Petra hat geschrieben: Nein, der Priester muss nicht.
Sind denn vielleicht Fälle bekannt, wo der Sünder mit Gewalt verlangte, eine Absolution zu bekommen? - Als Gewalt in Form von, gegen dieses Gitter schlagen, welches Priester und Sünder trennt oder gar, dass der Sünder in die Priesterkabiene ging, um sein ,,geglaubtes Recht" auf Absolution ,,massiv" einzufordern?

Und warum gibt es eigentlich eine Form von undurchsichtiger Trennnung zwischen Priester und Sünder? Sollen die sich nicht in die Augen sehen können damit der Priester nicht sieht, ob er angelogen wird?

Marlene
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Beitrag von Marlene »

Kordian hat geschrieben:Sind denn vielleicht Fälle bekannt, wo der Sünder mit Gewalt verlangte, eine Absolution zu bekommen? - Als Gewalt in Form von, gegen dieses Gitter schlagen, welches Priester und Sünder trennt oder gar, dass der Sünder in die Priesterkabiene ging, um sein ,,geglaubtes Recht" auf Absolution ,,massiv" einzufordern?
ich geh prinzipiell in diesem outfit zur Beichte:

Bild

man kann ja nie wissen, wann ein Priester nicht absolutionswillig ist :holy:

Petra
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Beitrag von Petra »

Vielleicht hat Kordian einen Don Camillo und Peppone Film gesehen? :kratz:

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Petra hat geschrieben:Vielleicht hat Kordian einen Don Camillo und Peppone Film gesehen? :kratz:
Du weißt doch, dass ich Bud Spencer Filme Liebhaber bin. 8)

Anastasis

Beitrag von Anastasis »

Kordian hat geschrieben:Und warum gibt es eigentlich eine Form von undurchsichtiger Trennnung zwischen Priester und Sünder? Sollen die sich nicht in die Augen sehen können damit der Priester nicht sieht, ob er angelogen wird?
Damit der Beichtende unerkannt bleiben kann.
(Und damit die Priester keine beichtenden Frauen verführen und die beichtenden Frauen keine Priester. Aber für diese Antwort bist Du noch zu klein.)

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Ist es denn verpflichtend, dass Sünder und Priester sich nicht gegenseitig sehen können, bishin zur Ungültigkeit wenn sie sich doch sehen können?

Petra
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Beitrag von Petra »

Wenn der Beichtende möchte, kann er ohne "Gitter" beichten. Das ist dann auch gültig.

Micha

Beitrag von Micha »

Edith hat geschrieben:nochmal so nachgefragt:
gäbe es eine "Liste" von "Denkhilfen"..... so die.. sagen wir 20 "üblichsten" Dinge... über die man reflektieren sollte.. wenn man darüber nachdenkt... mal wieder beichten zu sollen?

So.. für "Einsteiger"... oder "Wiedereinsteiger".... nach 5-20 Jahren?
Ja, hier

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Mariamante
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Beichtvorbereitung

Beitrag von Mariamante »

Die Schulung des Gewissens ist im Alltag wichtig. Der Papst hat beklagt, dass es einen Mangel an Sündenbewußtsein gibt.

Wer jemand liebt, für den sind kleine Verfehlungen schon unschön weil gegen die Liebe gerichtet.

Wer Gott zu lieben sucht, geht nicht über "kleine Sünden" einfach hinweg -sondern bemüht sich in allem Gott treu zu sein. .("Wer im Kleinen treu ist, wird es auch im Großen sein. Wer im Kleinen untreu ist, ist auch im Großen untreu.")


Das Bemühen, in der Gegenwart Gottes zu leben ist eine große Hilfe, dass man seine Fehler und Sünden deutlicher im Lichte Gottes sieht. Die häufige Beichte und die damit verbundene Gewissenserforschung ist übrigens auch eine Hilfe, um seine Problemzonen besser zu erkennen. Bei manchen Sünden bedarf es oft eines beharrlichen, geduldigen Kampfes bis es besser wird oder ganz aufhört. Hier durchzuhalten fordert Demut und schult in der Geduld- und stimmt uns vielleicht auch ein wenig milder im Umgang mit den Schwächen der Nächsten.

Jemand sagte: Vor 10 Jahren habe ich beichten müssen ich war zornig- und jetzt auch noch. Scheinbar kein Fortschritt. Aber vor 10 Jahren war der Pönitent über dieselben Sache 2 Tage erzürnt- jetzt nur mehr 10 Minuten.

Ich glaube dass die Gewissenserforschung (mitunter auch mit Hilfe eines guten Beichtspiegels, des Katechismus) gut und wichtig ist. Das Gebet, die stille Einkehr und der Wille zur Umkehr sollen diese Gewissenserforschung begleiten. Wenn wir den Heiligen Geist bitten uns zu zeigen, wo unsere eigentlichen Schwachstellen liegen und wo die Wurzel ist, dass wir in manchen Bereichen immer wieder versagen (z.B. indem man die Gelegenheit zu gewissen Sünden zu wenig meidet) wird uns sicher Licht geschenkt.
Gelobt sei Jesus Christus

max72
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Re: Beichtvorbereitungen

Beitrag von max72 »

cathol01 hat geschrieben:Das Thema ist abgetrennt aus "Wie haltet ihr es mit dem abendlichen Schuldbekenntnis?". Cathol01 hat es nicht eröffnet.

Ich sag dem Beichtvater zunächst wer ich bin und beginne dann mit dem, was ich auf dem Herzen hab. Wenn ich dan fertig bin, sage ich "Kyrie eleison". Aber ich beichte selten - etwa alle paar Jahre einmal. Mein Gottesbild ist so, dass das Beichten nicht so recht reinpasst. Aber schliesslich gibt es ja auch den Bussakt zu Beginn der Messe.

hmm, hab nicht den ganzen thread gelesen da er grad wieder "hochkam", aber die Aussage wundert mich. Fuer mich ist Beichte ein Zeichen dass man, auch wenn man immer wieder Dummheiten begeht, immer wieder neu anfangen kann. Die Barmherzigkeit Gottes eben. Die, die meinen man kann das privat mit Gott ausmachen, frag ich wie oft sie es dann wirklich machen. Meistens sehr sehr selten. Man benoetigt aeussere Formen.

In welches Gottesbild passt Beichte nicht rein? Doch wohl nur eines in dem es Gott vollkommen egal ist was Du machst und der Dich aus dem Schlamassel holt selbst wenn Du es selber gar nicht willst?

Manche Priester scheinen sich zu entschuldigen, dass das Christentum dem Menschen je gesagt haette, er haette eine Schuld. Doch wer so tut als ob alles ok sei, der macht Veraenderung auch nicht moeglich.

Gruss

Max

Marlene
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Re: Beichtvorbereitungen

Beitrag von Marlene »

max72 hat geschrieben: In welches Gottesbild passt Beichte nicht rein? Doch wohl nur eines in dem es Gott vollkommen egal ist was Du machst und der Dich aus dem Schlamassel holt selbst wenn Du es selber gar nicht willst?
Mir fällt es auch immer wieder schwer, zu glauben, dass ich den Umweg über die Beichte machen sollte, damit Gott mir vergibt. Ich glaube an seine unmittelbare Barmherzigkeit und Vergebung.

Dennoch halte ich es für sinnvoll, regelmäßig zur Beichte zu gehen und tue dies auch: Innehalten, rückblicken, fragen ---- und LAUT aussprechen ... das ist etwas anderes, als im stillen Kämmerlein mit halb geschlossenen Augen etwas Gott im Gebet hinhalten.

Und das andere: Für mich wird das Sakrament der Versöhnung immer mehr zu einer aktiven Gestaltung meiner Gottesbeziehung, durchaus auch im Sinne einer Liebeserklärung.

max72
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Re: Beichtvorbereitungen

Beitrag von max72 »

Marlene hat geschrieben: Mir fällt es auch immer wieder schwer, zu glauben, dass ich den Umweg über die Beichte machen sollte, damit Gott mir vergibt. Ich glaube an seine unmittelbare Barmherzigkeit und Vergebung.
Vielleicht ist das ja richtig, aber man kann sich da leicht selbst betruegen. Wenn ich eine aeussere Handlung benoetige, dann muss ich mir bewusst Zeit dafuer nehmen. Wenn ich das "mal eben so" mit Gott ausmache, mache ich es dann wirklich? Ist es dann so bewusst und aufmerksam wie wenn ich extra beichten gehe? Ausserdem hilft einfach das konkrete Aussprechen, all das loszwuerden.

Beichte ist ja auch "nur" wirklich notwendig bei Todsuenden, also eben so schwere Suenden, die ein besonderes Zeichen von unserer Seite brauchen.

Fuer mich ist's generell wie "Hausputz", danach darf man vollkommen vertrauen dass wirklich alles vergeben ist.

Gruss

Max

Marlene
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Re: Beichtvorbereitungen

Beitrag von Marlene »

max72 hat geschrieben:Vielleicht ist das ja richtig, aber man kann sich da leicht selbst betruegen. Wenn ich eine aeussere Handlung benoetige, dann muss ich mir bewusst Zeit dafuer nehmen. Wenn ich das "mal eben so" mit Gott ausmache, mache ich es dann wirklich? Ist es dann so bewusst und aufmerksam wie wenn ich extra beichten gehe? Ausserdem hilft einfach das konkrete Aussprechen, all das loszwuerden.

Genau das versuchte ich im Rest meines Postings zum Ausdruck zu bringen :)

Pina Colada
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Beitrag von Pina Colada »

Also, ich empfinde die Beichte nicht als Umweg zu Gott, sondern als ganz direkte Begegnung............

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