Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

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lifestylekatholik
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von lifestylekatholik »

Melody hat geschrieben:Was da in dem Forderungskatalog steht, ist definitiv eine andere Glaubensgemeinschaft und nicht mehr die römisch-katholische Kirche...
Eben. Du aber bist zur Kirche konvertiert.
Melody hat geschrieben:Man darf gar nicht darüber nachdenken... :(
Dann tu’s auch nicht. Gott wendet alles zum Guten, also was machst du dir Sorgen über Dinge, auf die du keinen Einfluss hast? Jeder wirke an seiner Stelle und verharre in Glauben, Hoffnung und Liebe.
:)
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Gallus
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von Gallus »

lifestylekatholik hat geschrieben:Dann tu’s auch nicht. Gott wendet alles zum Guten, also was machst du dir Sorgen über Dinge, auf die du keinen Einfluss hast? Jeder wirke an seiner Stelle und verharre in Glauben, Hoffnung und Liebe.
:)
Guter Punkt. Dieses Wirken könnte aber auch beinhalten, daß die Fraktion der glaubenstreuen Katholiken die Bürde der Partizipation auf sich nehmen und in die Gremien drängen müßte. Machen wir uns nichts vor, wir spielen auch deshalb keine Rolle weil wir – und den Hut muß ich mir persönlich auch aufsetzen – tatenlos zugesehen haben, wie vom Pfarrgemeinderat bis zum ZdK alles von kuhäugigen Konzilsgeist-Verehrern und Ökumenehippies gekapert wurde (die noch dümmer dreinschauen als ohnehin schon, wenn sie ausnahmsweise lesen, was in den Konzilstexten wirklich steht).

Es gilt die alte Fußballerweisheit: Man muß auch mal dahingehen, wo es weh tut. Und das bedeutet wahrscheinlich, daß wir endlich mal einen Marsch durch die katholischen Institutionen beginnen müssen.

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Moser
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von Moser »

Wow, das sind ja mal "brandneue" Forderungen. <gähn>
Wäre eine gute Inspiration für Herrn Schneider, wenn er mal eine Beschreibung unserer Kirche erstellen wollte.

Und wenn das alles nicht so kommt? Kommen die dann alle zu uns? Ich sehe blühende Landschaften auf uns zukommen... :blinker:

Mal ernsthaft:
Das Christentum in Deutschland, das sich immer stärker in der Auseinandersetzung mit aggressivem Atheismus, Säkularismus und "Humanismus" befindet, bräuchte eigentlich eine geschlossen auftretende und von sich selbst überzeugte katholische Kirche. Stattdessen reibt sie sich seit Jahrzehnten und noch auf Jahre hinaus an den immergleichen Forderungen und Thesen und lähmt ihre missionarische Kraft. Das kann auch uns Protestanten nicht egal sein.
Sicher ist auch bei uns bei weitem nicht alles Gold, was (noch) glänzt, und auch bei uns gibt es Auseinandersetzungen und es wird gestritten - aber im Vergleich zu Euch sind wir ja geradezu ein Hort der Einheit.
Da beneide ich Euch wirklich nicht. :irritiert:

Tritonus
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von Tritonus »

Moser hat geschrieben: ... auch bei uns gibt es Auseinandersetzungen und es wird gestritten - aber im Vergleich zu Euch sind wir ja geradezu ein Hort der Einheit. ...
Das hat m.E. noch ein paar andere Gründe:

Wenn einzelne Protestanten -- ich war selber mal einer -- anderer Meinung sind als "der Mainstream" in ihrer Kirche, dann können sie, wenn's wirklich hart auf hart kommt, beispielsweise jederzeit "den Verein wechseln" oder überhaupt einen neuen gründen Wem die EKD zu beliebig ist, der kann dort einfach "Tschüss" sagen und sie verlassen und z.B. in eine Freikirche seiner Geschmacksrichtung eintreten, ohne dadurch im mindesten aufzuhören, evangelisch zu sein. Das führt zwangsläufig dazu, dass die Protestanten gar nicht so laut streiten müssen. Diese Möglichkeit habe ich als Katholik so nicht.

(Ich weiß sehr gut: Das war ein bisschen vereinfacht. Ich wollte auch niemanden beleidigen, sondern nur die Tendenz klarmachen.)

In Großkirchen wie der EKD wird auch schon deshalb heutzutage nicht mehr so viel gestritten, weil die Streitpunkte größtenteils in den letzten Jahrzehnten schon "geklärt" wurden. (Da ist der "Dialogprozess" sozusagen bereits "erfolgreich abgeschlossen" ... :panisch: )

Petra
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von Petra »

Moser hat geschrieben:Wow, das sind ja mal "brandneue" Forderungen. <gähn>
Wäre eine gute Inspiration für Herrn Schneider, wenn er mal eine Beschreibung unserer Kirche erstellen wollte.

Und wenn das alles nicht so kommt? Kommen die dann alle zu uns? Ich sehe blühende Landschaften auf uns zukommen... :blinker:

Mal ernsthaft:
Das Christentum in Deutschland, das sich immer stärker in der Auseinandersetzung mit aggressivem Atheismus, Säkularismus und "Humanismus" befindet, bräuchte eigentlich eine geschlossen auftretende und von sich selbst überzeugte katholische Kirche. Stattdessen reibt sie sich seit Jahrzehnten und noch auf Jahre hinaus an den immergleichen Forderungen und Thesen und lähmt ihre missionarische Kraft. Das kann auch uns Protestanten nicht egal sein.
Sicher ist auch bei uns bei weitem nicht alles Gold, was (noch) glänzt, und auch bei uns gibt es Auseinandersetzungen und es wird gestritten - aber im Vergleich zu Euch sind wir ja geradezu ein Hort der Einheit.
Da beneide ich Euch wirklich nicht. :irritiert:
Hier schreiben nicht alle "Typen" von Katholiken. Die meisten können oder wollen sich sich in ihren Gemeinden nicht einbringen. In den Ortsgemeinden sieht das anders aus. Es gibt modernisier-eifernde Gläubige dort (auch von Priestern oder Hauptamtlichen unterstützt) oder es ist eher gemischt. - Ökumen spielt überall eine große Rolle. So heftige Abgrenzungen wie hier üblich erlebt man selten. Fazit: Der Kreuzgang ist nicht ein repäsentativer Querschnitt der deutschsprachigen Katholiken. :)

Die Zerstrittenheit (mit anderen Christen oder unter Kaths) "lähmt die missionarische Kraft". Isso. Leider.

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Torsten
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von Torsten »

Offener Brief von WsK und IKvu an die Teilnehmenden der Auftaktveranstaltung des Gesprächsprozesses der deutschen Bischöfe am 8. und 9. Juli 2011 in Mannheim
5. Juli 2011


[...]
Spiegelt die Auswahl der Teilnehmenden wirklich die „vielstimmige Bandbreite der katholischen Kirche in Deutschland“ wider?
Die "Reformfundamentalisten" machen sich auch Gedanken. Man könnte sagen, die Brüder und Schwestern "auf der anderen Seite" formulieren ebenso ihre Bedenken gegen eine Diktatur des Relativismus ..
Z.B. haben Reformgruppen, die sich mehrfach an alle Bischöfe gewandt haben, bis jetzt keinen Zugang zu den Gesprächen erhalten. Dabei hatte sogar der von der Bischofskonferenz in Auftrag gegebene Trendmonitor „Religiöse Kommunikation“ 2010 festgestellt, dass zwei Drittel der Katholikinnen und Katholiken, die sich überhaupt noch der Kirche verbunden wissen, ihr kritisch verbunden sind.
Ich wage die Behauptung aufzustellen, dass von diesen zwei Dritteln die überwiegende Mehrheit ihre kritische Verbundenheit nicht aus eigener Beschäftigung und Reflektion mit der Materie gewinnt, sondern aus einem propagandistischen Trommelfeuer.

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cantus planus
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von cantus planus »

Petra hat geschrieben:Hier schreiben nicht alle "Typen" von Katholiken. Die meisten können oder wollen sich sich in ihren Gemeinden nicht einbringen. In den Ortsgemeinden sieht das anders aus. Es gibt modernisier-eifernde Gläubige dort (auch von Priestern oder Hauptamtlichen unterstützt) oder es ist eher gemischt. - Ökumen spielt überall eine große Rolle. So heftige Abgrenzungen wie hier üblich erlebt man selten. Fazit: Der Kreuzgang ist nicht ein repäsentativer Querschnitt der deutschsprachigen Katholiken. :)
In der Tat. Ferner sollte man darauf hinweisen, dass die beiden Flügel, die sich so lautstark beharken, kaum die tatsächlichen sonntäglichen Kirchenbesucher repräsentieren. Die feiern am Sonntag die Eucharistie, glauben, was der Pfarrer ihnen predigt und lassen's damit gut sein. Die Modernisten wollen genau das zerstören, und die Konservativen haben sich aus Frustration darüber verabschiedet. Das gilt auch für mich. Ich weiss, dass es im Prinzip nicht gut ist, den Dialog zu verweigern und die Pfarrgemeinden zu verlassen, aber meine Nerven halten diesen Zirkus einfach nicht mehr aus.

Dennoch ist auch der Rückzug ins traditionalistische Refugium durchaus kritisch zu sehen und sorgfältig zu reflektieren, zumal auch in den traditionalistischen Gemeinschaften längst nicht alles Gold ist, was glänzt.
Petra hat geschrieben:Die Zerstrittenheit (mit anderen Christen oder unter Kaths) "lähmt die missionarische Kraft". Isso. Leider.
Auch das ist ein wahres Wort.
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

conscientia
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von conscientia »

Ein durchschnittlicher sonntäglicher Kirchenbesucher aus einer alten katholischen Familie (33 - 45 von der Partei gegängelt, vielleicht ein Teil der Familie im Knast gewesen, immer "Grüß Gott" gesagt; nach 45 Unionsparteien, trotz Wiederbewaffnung und Kohl bei der CDU geblieben, und KAB, später auch Pfarrgemeinderat) denkt sich:
Ich feiere am Sonntag die Eucharistie,
* hoffe, dass die Priester selbst glauben, was sie da wieder predigen,
* sehe, dass die Priester und Religionspädagogen nicht mehr ordentlich arbeiten, weil sie Spiritualität mit Wellness verwechseln und ihr Berufsleben nur noch Pausen kennt,
* sehe auch, dass die Bischöfe auch nix dagegen tun, sondern gern ihre Schäfchen im Trockenen haben, am liebsten noch mit konservativem Getue (Meisner, Tebartz, GeLuMü, Kurt Koch, Huonder usw.) Karriere machen (Dienst in der Nachfolge der Apostel = priesterliche Spiritualität = Karriere in der Kirche,
* sehe auch, dass diejenigen, die - mit Julius Kardinal Döpfner als Frontmann und Vorbild - die Reformen in der katholischen Kirche in den Siebziger- und Achtzigerjahren mitgetragen haben, wenn sie nicht schon auf dem Friedhof liegen, zunehmend von neoklerikalen Priestern weggedrängt und gebissen werden (Beispiel: Professor Hans Maier und Müllers Ordinariat in Regensburg) - und ihre Nachfolger (Kinder und Kindeskinder) kommen nicht zum Zuge, weil sich die neoklerikalen Wellness-Priester schon seit Jahren von engagierten Laien genervt fühlen.

Die Leute tun nix mehr in ihrer Pfarrgemeinde, weil die Priester alles selber machen wollen, obwohl sie vor lauter Wellness zu nix kommen.
Priester und Hierarchie treten seit Jahr(zehnt)en das geistliche und gemeindliche Engagement dieser Leute mit den Füßen.
Letztes Refugium: die Klöster, aber die werden ja auch geschlossen.

Nachtrag: die Flucht in die Klöster oder zu den Traditionalisten oder wohin auch immer ist nur etwas für Leute, keine Kinder oder Familie haben, die vor Ort sozialisiert werden müssen. Also etwas für Leute wie unsere Priester.

Die Mühen des Gebirges haben wir hinter uns, vor uns liegen die Mühen der Ebene.

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Bernado
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von Bernado »

Melody hat geschrieben:
Ich frage mich, was eigentlich bei einem deutschen Schisma mit der Petrusbruderschaft geschehen würde, die ja von den Bischöfen abhängig ist?!
Im Falle eines Falles wäre die Petrusbruderschaft eben nicht mehr von dann schismatischen Bischöfen abhängig, sondern könnte ihr Apostolat ungehemmt ausüben - soweit ihre bescheidenen personellen und finanziellen Ressourcen das zulassen. Kirchensteuermittel bekommt Petrus schon heute nicht oder nur in sehr begrenztem Umfang, insofern ist sie schon heute unabhängig. Nur die Gemeinschaft mit dem Papst kann sie daran hindern, gegen Kräfte aufzutreten, die ebenfalls in Gemeinschaft mit dem Papst stehen.

Das gleiche gilt für andere Ecclesia-Dei-Gemeinschaften. Sie gemeinsam würden im Falle eines Schismas den katholischen und papsttreuen Kern in Deutschland bilden, von dem aus die Neuevangelisation zu erfolgen hätte. Die andere ex-katholischen Gemeinschaften könnte derweil in fortgesetzten Dialogrunden klären, ob wiederverheirate Frauen oder geschiedene Schwule Bischöf[inn]e[n] werden können oder warum nicht - wir sehen ja bei Anglikanerns und Episkopalen, wie das läuft, wenn man sich erst mal von Rom emanzipiert hat.

Ich bete aber nicht nur darum, daß es nicht so kommt - ich erwarte es auch nicht.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

HeGe
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von HeGe »

Schön, mal wieder etwas von Dir zu lesen! :klatsch: :huhu:
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Melody
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von Melody »

OT
Bernado hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:Ich frage mich, was eigentlich bei einem deutschen Schisma mit der Petrusbruderschaft geschehen würde, die ja von den Bischöfen abhängig ist?!
Im Falle eines Falles wäre die Petrusbruderschaft eben nicht mehr von dann schismatischen Bischöfen abhängig, sondern könnte ihr Apostolat ungehemmt ausüben - soweit ihre bescheidenen personellen und finanziellen Ressourcen das zulassen. Kirchensteuermittel bekommt Petrus schon heute nicht oder nur in sehr begrenztem Umfang, insofern ist sie schon heute unabhängig.
Mit "abhängig" meinte ich, dass sie halt heute - im Gegensatz zu Pius - nicht einfach sagen können, so wir gründen jetzt da und da eine Niederlassung, oder wir feiern dort und dort die Hl. Messe...
/OT
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iustus
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von iustus »

HeGe hat geschrieben:Schön, mal wieder etwas von Dir zu lesen! :klatsch: :huhu:
:klatschhops: :hops:

iustus
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von iustus »

conscientia hat geschrieben:* sehe auch, dass die Bischöfe (...) am liebsten noch mit konservativem Getue (Meisner, Tebartz, GeLuMü, Kurt Koch, Huonder usw.) Karriere machen (Dienst in der Nachfolge der Apostel = priesterliche Spiritualität = Karriere in der Kirche,
* sehe auch, dass diejenigen, die - mit Julius Kardinal Döpfner als Frontmann und Vorbild - die Reformen in der katholischen Kirche in den Siebziger- und Achtzigerjahren mitgetragen haben, wenn sie nicht schon auf dem Friedhof liegen, zunehmend von neoklerikalen Priestern weggedrängt und gebissen werden (Beispiel: Professor Hans Maier und Müllers Ordinariat in Regensburg) - und ihre Nachfolger (Kinder und Kindeskinder) kommen nicht zum Zuge, weil sich die neoklerikalen Wellness-Priester schon seit Jahren von engagierten Laien genervt fühlen.

Die Leute tun nix mehr in ihrer Pfarrgemeinde, weil die Priester alles selber machen wollen, obwohl sie vor lauter Wellness zu nix kommen.
Priester und Hierarchie treten seit Jahr(zehnt)en das geistliche und gemeindliche Engagement dieser Leute mit den Füßen.
Sprichst Du von Dir?

Ansonsten würde ich sagen, geht diese Analyse sehr an der Realität vorbei. Wäre schön, wenn das Zitierte wahr wäre.

Stattdessen unternehmen linke Bischöfe Arm in Arm mit linken Kirchenzerstörern einen Marsch auf Rom und nennen ihn "Gesprächsprozess".

Obwohl es einige kleine, längst nicht ausreichende Hoffnungszeichen gibt (Tebartz, Meisner) haben "diejenigen, die - mit Julius Kardinal Döpfner als Frontmann und Vorbild - die Reformen in der katholischen Kirche in den Siebziger- und Achtzigerjahren mitgetragen haben, wenn sie nicht schon auf dem Friedhof liegen" leider noch immer Oberwasser.

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Pit
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von Pit »

Gallus hat geschrieben: ...
Machen wir uns nichts vor, wir spielen auch deshalb keine Rolle weil wir – und den Hut muß ich mir persönlich auch aufsetzen – tatenlos zugesehen haben, wie vom Pfarrgemeinderat bis zum ZdK alles von kuhäugigen Konzilsgeist-Verehrern und Ökumenehippies gekapert wurde (die noch dümmer dreinschauen als ohnehin schon, wenn sie ausnahmsweise lesen, was in den Konzilstexten wirklich steht).

...
Also, wenn ihr - und damit meine ich ausdrücklich die katholischen Traditionalisten . etwas in eurem Sinne ändern wollt, fangt endlich an, geht in die PGR`s und andere gemeindliche und übergemeindliche Gremien und Verbände und bewegt etwas,denn Fakt ist, daß sich durch Zusehen und Meckern über die Zustände nichts erreichen lässt, gleichgültig, auf welcher Seite man steht und ich bin weder Traditionalist noch kann ich sie leiden, aber wenn sie wirklich etwas erreichen wollen, dann genügt es nicht, sich schmollend in die FSSPX und gleichgesinnte Organisationen zurückzuziehen und über die Zustände zu jammern.
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Melody
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von Melody »

Pit hat geschrieben:Also, wenn ihr - und damit meine ich ausdrücklich die katholischen Traditionalisten . etwas in eurem Sinne ändern wollt, fangt endlich an, geht in die PGR`s und andere gemeindliche und übergemeindliche Gremien und Verbände und bewegt etwas,denn Fakt ist, daß sich durch Zusehen und Meckern über die Zustände nichts erreichen lässt, gleichgültig, auf welcher Seite man steht und ich bin weder Traditionalist noch kann ich sie leiden, aber wenn sie wirklich etwas erreichen wollen, dann genügt es nicht, sich schmollend in die FSSPX und gleichgesinnte Organisationen zurückzuziehen und über die Zustände zu jammern.
Wie soll das denn funktionieren?! In einen PGR muss man erstmal gewählt werden. Niemand würde jemanden wählen, der gänzlich unbekannt ist, weil er am Gemeindeleben nicht teilnimmt.

Man müsste also erstmal fester Bestandteil der gewöhnlichen räumlich zugehörigen Novus Ordo Pfarrei werden.

Und das möchte ich meinem Glauben sicherlich nicht antun.

PGRs und ähnliches sind so notwendig wie ein Kropf.
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Pit
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von Pit »

Melody hat geschrieben: ...
Und das möchte ich meinem Glauben sicherlich nicht antun.

PGRs und ähnliches sind so notwendig wie ein Kropf.
Und eben deswegen:
Entweder die Traditionalisten beschweren sich über die Zustände in der Kirche und ihren Gemeinden - dann sollten sie gefälligst auch bereit sein, zu helfen, diese Zustände zu verbessern oder aber sie lehnen diese Gemeinden ab und sind strikt dagegen, dann können sie sich meines Erachtens gerne Gedanken darüber machen, wie die Zustände bei der FSSPX und Gleichgesinnten sind, haben aber kein Recht, die Lage von Gemeinden zu kritisieren, deren Lage zu ändern sie garnicht gewillt sind.
Jemand kann auch nicht sagen:
Ich lehne den Parlamentarismus ab und bin nur für eine absolute Monarchie aber ihr Demokraten habt bitte dieses und jenes in eurem Parlamentarismus zu ändern.
Übrigens zum Stichwort NOM:
Er, also der "Novus Ordo Missae, existiert nicht, es gibt nur den ordentlichen und den ausserordentlichen Ritus der lateinischen Liturgie.

- - -
[Mod.-Anmerkung: Die nachfolgenden Beiträge zum Thema "Pfarrgemeinderat" wurden hierhin verlagert, bitte dort weiterdiskutieren: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php? ... 12#p533812] Raimund
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Gallus
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von Gallus »

Pit hat geschrieben:Marion, am Besten wäre es auch noch, wenn wir in Berlin wieder jemanden sitzen hätten (also einen einzelnen Menschen,Parlament ist überflüssig), der den dummen deutschen Schafen sagt, was sie zu denken und zu tun haben?
Siehst Du, das ist auch das Problem in Mannheim. Da sitzen auch zu viele Leute, die Staat und Kirche, Demokratie und Hierarchie nicht auseinander halten können.

Raimund J.
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von Raimund J. »

Bitte daran denken, daß das Thread-Thema speziell der "Dialogprozess der DBK: 2011-2015" ist!

Zu allen speziellen oder allgemeinen anderen Themen vom Verhältnis zu traditionellen Gemeinschaften bis zu Pfarrgemeinderat, gibt es schon passendere Diskussionsstränge!
Danke!
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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Pit
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von Pit »

D`accord!
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Raimund J.
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von Raimund J. »

Danke! Ich will die Diskussion zum Thema "Pfarrgemeinderat" natürlich nicht abwürgen. Bitte im Thread "Die Aktiven und die Frommen" einfach weiterdiskutieren (die letzten Beiträge sind dorthin verschoben)! :)
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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civilisation
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von civilisation »

Man weiß schon gar nicht mehr, wo man was eigentlich einstellen soll. Denn die ganzen Dinge überschneiden sich zunehmend.

So war die "ökumenische Pfarrei ..." unter Ökumene eingestellt. Dazu gibt es noch einen interessanten Hintergrund, wie man doch noch die Erklärung des PGR durch viele Gemeindemitglieder "handfester" kriegen kann.

Denn die "ökumenische Erklärung" läuft in Bruchsal unter "Dialogprozess".
Der Pfarrgemeinderat der Bruchsaler Pfarrei St. Peter hat in seiner Sitzung vom 29. Juni 211 den beiliegenden Brief als offizielles Schreiben der Pfarrei an den Erzbischof Zollitsch im Rahmen des Dialogprozesses einstimmig angenommen.

Der Pfarrgemeinderat lädt ein, dieses Schreiben zum Schreiben der Pfarrgemeinde werden zu lasssen. Daher soll der Brief im Anschluss an den Gottesdienst am Sonntag, 3. Juli 211, um 1.15 Uhr in der Bruchsaler Peterskirche, von zahllosen Händen geschrieben werden.

Hierzu wird auf einem Tapeziertisch eine Papierrolle ausgebreitet, auf die genau dieser Brief geschrieben werden soll. Einer fängt an, eine andere macht weiter, bis der ganze Brief geschrieben ist. Und dann sind alle übrigen eingeladen den Brief mit zu unterzeichnen.
http://www.bruchsal.org/story/dialogpro ... erzbischof

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Gallus
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von Gallus »

civilisation hat geschrieben:
Hierzu wird auf einem Tapeziertisch eine Papierrolle ausgebreitet, auf die genau dieser Brief geschrieben werden soll. Einer fängt an, eine andere macht weiter, bis der ganze Brief geschrieben ist. Und dann sind alle übrigen eingeladen den Brief mit zu unterzeichnen.
http://www.bruchsal.org/story/dialogpro ... erzbischof
Schlimm, wenn Leute in ihrem fünften, sechsten Lebensjahrzehnt sich benehmen als seien sie noch im Kindergarten.

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Robert Ketelhohn
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von Robert Ketelhohn »

ChrisCross hat geschrieben:Das Fundament steht aber noch fest
Ja ja.


Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Robert Ketelhohn
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Wer weiß zu sagen, Brüder, wer die Laien ausgewählt
und wie, mit welchen dort am Rheine unsrer Kirch’ Gehirt
solch zeitgemäßen Rates pflog? und wer war selber da?
wer zählt zur auserles’nen Schar gelad’ner Hirtenräte?
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Pilger
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von Pilger »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Wer weiß zu sagen, Brüder, wer die Laien ausgewählt
und wie, mit welchen dort am Rheine unsrer Kirch’ Gehirt
solch zeitgemäßen Rates pflog? und wer war selber da?
wer zählt zur auserles’nen Schar gelad’ner Hirtenräte?
Es gibt nur noch wenig Sehende unter der Schar der Blinden und Verblendeten, aber es gibt sie, sie haben Augen und sie sehen.

Nach meiner Meinung und Erfahrung. ist die Problematik innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland tiefer als die öffentlich ausgetragene Auseinandersetzung zwischen Modernen und Konservativen erahnen lässt.

Zuerst ist zu beobachten, das sowohl die Modernen als auch die Konservativen sich und ihre gesellschaftspolitische Ideologie in die Mitte aller Forderungen stellen. Sie möchten mit ihrer Ideologie in die Kirche wirken, aber nicht die Ideologien der Menschen soll die Kirche verändern, sondern das Wort Gottes, also die Frohbotschaft der Christen soll in die Welt wirken. Aus diesem Grund kann der Dialogansatz der katholischen Kirche in Deutschland meiner Erfahrung nach nur der Information und der Erfassung des Ist-zustand innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland dienen. Wer glaubt das sich die katholische Kirche in Deutschland nach den Wünschen der Menschen und ihrer Ideologien des Zeitgeistes richten muss, um in der Zukunft bestehen zukönnen. Hat die froh und freimachende Botschaft des Evangelium nicht verstanden, oder er nützt diese in infamer Weise für seine Zwecke zur Formung einer Kirche, die seiner gesellschaftspolitischen Ideologie entspricht aus. Die Aufgabe der Hirten ist aber die reine Botschaft des Evangeliums gelegen oder ungelegen zu verkünden.

Das Problem ist, wie kann die befreiende Botschaft des Evangeliums in einer Kirche verkündet werden deren Zuhörer zusehends zu den extremen Rändern der Kirche expandieren. Oder die Gottesdienste verlassen, weil sie sich in ihrer Lebenssituation nicht verstanden oder in den Gemeinden in denen, die eine oder andere Gruppe dominiert, nicht an- und aufgenommen fühlen?

Ich sehe drei wichtige Punkte wie die katholische Kirche in Deutschland und ihre Hirten wieder verstärkt wirken können.

1. Katechese
2. Katechese
3. Katechese

Nur eine einige Kirche kann fruchtvoll wirken, hingegen die Zwietracht die von unterschiedlichen Interessengruppen in die Kirche getragen wird, die Früchte des Evangeliums zusehends zerstört und fruchtlosen Aktionismus und faule Phrasen produziert.
Komm bald Herr Jesu
Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach,
der ist mein nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird's verlieren;
und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden."

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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von Florianklaus »

Lieber Pilger, ich kann nicht erkennen, daß die "Konservativen" ihre gesellschaftspolitische Ideologie in den Mittelpunkt stellen. Was für eine Ideologie soll das denn überhaupt sein? Dein Vorwurf trifft m.E. nur die "Modernen", die Anliegen wie Demokratie, Gleichberechtigung der Geschlechter und freie Wahl der Sexualpartner in die Kirche hineintragen wollen. Hingegen geht es den Konservativen um die Bewahrung der katholischen Identität und um Übereinstimmung mit dem authentischen Lehramt und dem Kirchenrecht.

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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von lifestylekatholik »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Wer weiß zu sagen, Brüder, wer die Laien ausgewählt
und wie, mit welchen dort am Rheine unsrer Kirch’ Gehirt
solch zeitgemäßens Rates pflog? und wer war selber da?
wer zählt zur auserles’nen Schar gelad’ner Hirtenräte?
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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taddeo
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von taddeo »

Bist Du Dir da sicher? Klingt ausgesprochen komisch, finde ich. :hmm:

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taddeo
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von taddeo »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Wer weiß zu sagen, Brüder, wer die Laien ausgewählt
und wie, mit welchen dort am Rheine unsrer Kirch’ Gehirt
solch zeitgemäßen Rates pflog? und wer war selber da?
wer zählt zur auserles’nen Schar gelad’ner Hirtenräte?
Ich zähl nicht dazu, aber des is eh kloa ... für die Bistümer Passau und Regensburg waren es folgende Leute:
Bistum Passau hat geschrieben:Aus dem Bistum Passau nehmen teil:

Generalvikar Dr. Klaus Metzl, als Vertreter des Bischofs
Wolfgang Beier, Diözesanratsvorsitzender
Dr. Hanna Seidl, stellvertr. Diözesanratsvorsitzende
Dr. Gabriele Pinkl, Geschäftsführerin Diözesanrat
Veronika Emmer, BDKJ-Diözesanvorsitzende
Angelika Görmiller, KAB-Diözesanvorsitzende
Alexandra Kalchauer, PGR-Vorsitzende Burghausen
Konrad Niederländer, Ständiger Diakon
Josef Rotteneicher, Mitglied ZDK
BGR Pfarrer Josef Stallinger, Sprecher des Priesterrates
Bistum Regensburg hat geschrieben:Bild
Die Delegation aus dem Bistum Regensburg (v.l.n.r.): Edmund Speiseder (Diözesankomitee/KED), Monika Uhl (Diözesankomitee/Delegierte ZdK), Christine Reimer (Geistliche Gemeinschaften), Msgr. Johannes Hofmann (Priesterrat), Generalvikar Michael Fuchs, Prälat Alois Möstl (Priesterrat), Susanne Gerlach (Pfarrgemeinderäte), Dr. Michael Schörnig (Diözesankomitee/Delegierter ZdK), Michaela Halter (Diözesankomitee/Delegierte ZdK), Dr. Albert Schmid (Vorsitzender des Landeskomitees der Katholiken in Bayern)
Also ausschließlich "Verbandskatholiken". Leute, die nicht irgendwie in solchen Organisationsstrukturen vernetzt sind, sind offenbar in den Ordinariaten unbekannt.

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lifestylekatholik
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von lifestylekatholik »

taddeo hat geschrieben:Bist Du Dir da sicher? Klingt ausgesprochen komisch, finde ich. :hmm:
Wenn schon, denn schon. :breitgrins:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Yeti
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von Yeti »

Gallus hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:
Hierzu wird auf einem Tapeziertisch eine Papierrolle ausgebreitet, auf die genau dieser Brief geschrieben werden soll. Einer fängt an, eine andere macht weiter, bis der ganze Brief geschrieben ist. Und dann sind alle übrigen eingeladen den Brief mit zu unterzeichnen.
http://www.bruchsal.org/story/dialogpro ... erzbischof
Schlimm, wenn Leute in ihrem fünften, sechsten Lebensjahrzehnt sich benehmen als seien sie noch im Kindergarten.
Das ist wahr und typisch für die kirchlichen Funktionärstypen. Der angehängte "Brief an den Bischof" ist aber in zweierlei Hinsicht interessant: erstens hat der jetzige regierende Erzbischof Zollitsch gerade den im Brief beklagten Zusammenlegungsprozess der Gemeinden in "Seelsorgeeinheiten" als Personalreferent vor seiner Bischofsweihe vorranging vorangetrieben, als Bischof dann auch mitunter ohne Rücksicht auf (auch menschliche) Verluste. Wenn die Situation der "Seelsorgeeinheiten" also zu beklagen ist, wäre der erste Teil des Briefes eine Ohrfeige für den Bischof. Bei seiner latenten Beratungsresistenz allerdings und seinem Phlegma ist da jeglicher Brief umsonst, es sei denn, er ginge groß an die Presse. So muss man das bei dem machen. Zweitens: der zweite Teil mit den "Lösungsvorschlägen" der Bruchsaler Gemeinden ist natürlich Mumpitz. Allein wenn jeder Geistliche im Freiburger Ordinariat statt in der Verwaltung in der Seelsorge eingesetzt werden würde, bestünde gar kein Priestermangel im Erzbistum Freiburg. Und ich vermute, dass dem auch in anderen Bistümern so wäre, Trier eingeschlossen. Ich billige den Gemeindemitgliedern zu, dass sie sich in Unkenntnis dieser Sachlage befinden; allerdings kann ich dem zuständigen Priester diese Ausrede schlechterdings nicht zubilligen. Der schwimmt einfach mit der Masse. Aber so werden die Kandidaten für das Priesteramt in Freiburg auch ausgewählt. Ein an- und fortdauernder ständiger Bruch mit dem Kirchenrecht und eine Vernachlässigung der Hirtenpflicht allererster Ordnung mittlerweile schon seit Jahrzehnten.
#gottmensch statt #gutmensch

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Gamaliel
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Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015

Beitrag von Gamaliel »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Wer weiß zu sagen, Brüder, wer die Laien ausgewählt
und wie, mit welchen dort am Rheine unsrer Kirch’ Gehirt
solch zeitgemäßen Rates pflog?
Der Herr Gernot Facius weiß etwas:
Es gab keinen einheitlichen Entsendungsmodus. So hat zum Beispiel der Würzburger Diözesanratsvorsitzende Karl-Peter Büttner gemeinsam mit einem Mitglied des Priesterrats sieben Delegierte vorgeschlagen und sich zur Abstimmung mit dem Priesterrats-Sprecher und Bischof Friedhelm Hofmann getroffen. In anderen Bistümern hat der Bischof die Auswahl getroffen. Die organisierten Reformgruppen, Kirchenvolksbewegung und Kirche von unten, wurden erst gar nicht eingeladen.
In München ging's ähnlich:
In Absprache mit dem Priesterrat haben Generalvikar Prälat Peter Beer und der Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken, Hans Tremmel, gemeinsam neun Personen ausgewählt

Immerhin zeigt das auch, daß da nicht irgendwelche durchgeknallten Typen unvorhergesehenerweise aufgekreuzt sind, die zur Betroffenheit etwaiger Rechtgläubiger unsägliche Forderungen ins Plenum plärrten, sondern die Herrn Delegierten waren eine handverlesene Schar mit Placet der Ordinariate.

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