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Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Mittwoch 3. August 2011, 16:31
von civilisation
HeGe hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:Neues aus Zollitschland

Worte, Worte und Worte - und nichts als Phrasen. Vielleicht wird das mal als Zollitsch'es Credo in die "Kriminalgeschichte der katholischen Gleichgültigkeit und Offenheit" eingehen.

:kotz:
Ich frage mich in der letzten Zeit zunehmend, ob das noch "meine" Kirche und "mein" Glaube ist.
Erzbistum Freiburg reagiert: 'Hier ist ein Fehler passiert'
Schon wieder ein eigenartiges "Credo" aus Freiburg.
http://www.kath.net/detail.php?id=32566
-> daraus:
"Ich glaube an das große göttliche Ganze, an den göttlichen Zusammenhang in allem, an die Heiligkeit allen Lebens, der Erde, der Luft und des Wassers, an das Göttliche in jedem Menschen" oder "Ich glaube, dass der Sinn unseres Lebens darin besteht, an den Herausforderungen unseres Lebens zu wachsen, dass wir mit Begeisterung das tun, was uns zur Bewahrung und Weiterentwicklung des großen göttlichen Ganzen aufgetragen ist."
Irgendwas stimmt in dieser Kirche nicht mehr. - Mir scheint, daß bald kein Unterschied zum Glauben an das "fliegende Spaghettimonster" besteht.

:angewidert:

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Mittwoch 3. August 2011, 16:45
von civilisation
Ergänzung:
Auf gloria.tv findet sich das ganze "Schöpfungscredo":
Ich glaube an das große göttliche Ganze,
an den göttlichen Zusammenhang in allem,
an die Heiligkeit allen Lebens,
der Erde, der Luft und des Wassers,
an das Göttliche in jedem Menschen.
Ich glaube, dass uns Menschen ein Leben
in Frieden und Gerechtigkeit und im Einklang
mit unserer Mitwelt möglich ist.
Ich glaube, dass der Sinn unseres Lebens
darin besteht, an den Herausforderungen
unseres Lebens zu wachsen,
dass wir mit Begeisterung das tun,
was uns zur Bewahrung und Weiterentwicklung
des großen göttlichen Ganzen aufgetragen ist.
Ich glaube, dass Gott
Ursache ist und Sinn hinter aller Entwicklung,
die sich vollzieht im Werden und Vergehen,
auf der Erde und im Universum.
Ich glaube, dass Gott die Liebe ist,
die ohne Anfang und Ende
alles hervorbringt
und die gesamte Schöpfung
als geliebtes DU umfängt.

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Freitag 5. August 2011, 11:54
von civilisation
Die Pressestelle meint dazu, dass die Texte für die Gestaltung ganz unterschiedlicher Feiern zusammengestellt (z.B. Erntedankandachten - ländl. Gruppen oder Bauernverbände) wurden und die Texte "nicht in Konkurrenz zu verbindlichen liturgischen Texten stehen" sondern setzen diese voraussetzen. "Der Titel "Schöpfungscredo" ist unglücklich vom (unbekannten) Autor gewählt, aber keinesfalls als Alternative zum Credo gedacht oder ausgewählt."
aus: http://www.kath.net/detail.php?id=32583

Warum kann eine kirchliche Stelle nicht mal in einfachem Deutsch sagen, was Sache ist?

Immer dieses Wischi-Waschi-Gekungel. :vogel:

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Freitag 5. August 2011, 14:42
von Robert Ketelhohn
civilisation hat geschrieben:Warum kann eine kirchliche Stelle nicht mal in einfachem Deutsch sagen, was Sache ist?
Das ist doch deutlich genug. Zwar keine Alternative zum offiziellen Credo, aber sonst bei
passender Gelegenheit ganz i. O. – M. a. W.: Die Freiburger „Bistumsleitung“ ist definitiv
in die Häresie abgeglitten.

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Freitag 5. August 2011, 15:03
von Torsten
civilisation hat geschrieben:
"Der Titel "Schöpfungscredo" ist unglücklich vom (unbekannten) Autor gewählt, aber keinesfalls als Alternative zum Credo gedacht oder ausgewählt."
aus: http://www.kath.net/detail.php?id=32583
Laut dieser Seite http://www.reich-gottes-jetzt.de/glaube ... tnisse.htm handelt es sich beim Autor um einen Claus Petersen. Und Veit Schäfer. Von der "Ökumenischen Initiative Reich Gottes – jetzt!"

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Freitag 5. August 2011, 15:20
von Torsten
Derfen die denn des?
http://www.reich-gottes-jetzt.de/

Urheberrecht
Die durch die Seitenbetreiber erstellten Inhalte und Werke auf diesen Seiten unterliegen dem deutschen Urheberrecht. Beiträge Dritter sind als solche gekennzeichnet. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung des jeweiligen Autors bzw. Erstellers.
Ob Pfr. Dr. Claus Petersen von der Stadtmission Nürnberg um Erlaubnis gebeten wurde?

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Freitag 5. August 2011, 15:42
von Gallus
Torsten hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:
"Der Titel "Schöpfungscredo" ist unglücklich vom (unbekannten) Autor gewählt, aber keinesfalls als Alternative zum Credo gedacht oder ausgewählt."
aus: http://www.kath.net/detail.php?id=32583
Laut dieser Seite http://www.reich-gottes-jetzt.de/glaube ... tnisse.htm handelt es sich beim Autor um einen Claus Petersen. Und Veit Schäfer. Von der "Ökumenischen Initiative Reich Gottes – jetzt!"
Interessant, wo sich die Freiburger da bedienen. Wenn man sich die Seite dieser "Initiative Reich Gottes" anschaut, fällt schnell auf, daß das ein ganz und gar aufs Diesseits gerichteter Verein ist, der mit Christentum im eigentlichen Sinne nicht mehr viel zu tun hat. Schön ist auch, sich ökumenisch zu nennen – was vermuten ließe, daß man vielleicht als Protestanten einen Schritt auf den katholischen Glauben zugehen würde – und dann so etwas zum Eucharistieverständnis vom Stapel zu lassen:
Claus Petersen / Initiative Reich Gottes hat geschrieben:]Ich selber verspüre dies immer wieder, wenn ich eine Mahlfeier ihrem jesuanischen Ursprung entsprechend zu gestalten versuche. Anstelle der so genannten „Einsetzungsworte“ verwende ich Worte zu Brot und Wein, wie sie dem Evangelium Jesu vom herbeigekommenen Reich Gottes entsprechen dürften:

„Auf dem Altar stehen Brot und Wein, Zeichen des Reiches Gottes, das Gegenwart ist und das jetzt schon beginnt. Jesus hat es immer wieder und noch in der letzten Nacht mit seinen Leuten gefeiert. Er nahm das Brot, dankte und teilte es aus: Brot des Lebens. Er nahm den Kelch, dankte und teilte ihn aus: Kelch des Heils. Durch Brot und Wein empfangen wir die Kraft zu einem neuen Leben, werden befreit zur Freude, zur Einfachheit und zur Barmherzigkeit. Brot und Wein sind Zeichen des Reiches Gottes, in dem wir Menschen in Frieden miteinander leben und in Einklang mit unserer Mitwelt, in dem Lüge ein Fremdwort ist, Tränen getrocknet werden und niemand mehr lernt, Kriege zu führen, in dem alle das Leben haben und es in Fülle haben. Wir feiern es jetzt, denn es ist mitten unter uns.“
Daß kirchliche Mitarbeiter in Freiburg diese Seite für eine Quelle halten, bei der man sich bedenkenlos bedienen kann, das ist die eigentliche Tragödie.

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Freitag 5. August 2011, 16:08
von civilisation
Diese falschen Schlangen aus Freiburg!

Super aspidem et basiliscum ambulabis
et conculcabis leonem et draconem.

Ps 91,13

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Freitag 5. August 2011, 16:12
von Niels
civilisation hat geschrieben:Diese falschen Schlangen aus Freiburg!

Super aspidem et basiliscum ambulabis
et conculcabis leonem et draconem.

Ps 91,13
:daumen-rauf:

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Freitag 5. August 2011, 16:20
von Gallus
Es wird immer besser. Sogar die EKD bezichtigt den Autor des Schöpfungscredos der Irrlehre: http://www.epv.de/node/345

Mehr Hintergrund: http://www.sonntagsblatt-bayern.de/news ... _2_1.htm

Aber für's Bistum Freiburg reicht's eh noch.

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Freitag 5. August 2011, 16:36
von Juergen
Gallus hat geschrieben:Es wird immer besser. Sogar die EKD bezichtigt den Autoren des Schöpfungscredos der Irrlehre: http://www.epv.de/node/345

Mehr Hintergrund: http://www.sonntagsblatt-bayern.de/news ... _2_1.htm

Aber für's Bistum Freiburg reicht's eh noch.
Bei denen geht's ja gruselig zu.
Zeugnisse des Unglaubens: http://www.reich-gottes-jetzt.de/glaube ... tnisse.htm

Da werden ja die viele alten Häresien komprimiert auf einer Seite bezeugt.
Es bewahrheitet sich mal wieder der alte Merksatz: Immer wenn jemand meint, in Glaubensdingen was Neues gefunden zu haben, hat er es bei einer mind. 5 Jahre alten Irrlehre abgeschrieben.



Nebenbei: Da hatte ich dann auch noch einen netten Verleser:
Beim Wort "Urinformation" las ich nicht "Ur-Information", sondern "Urin-Formation".

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Freitag 5. August 2011, 16:39
von Niels
Gallus hat geschrieben:Es wird immer besser. Sogar die EKD bezichtigt den Autoren des Schöpfungscredos der Irrlehre: http://www.epv.de/node/345
:kugel:

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Freitag 5. August 2011, 17:17
von ChrisCross
Niels hat geschrieben:
Gallus hat geschrieben:Es wird immer besser. Sogar die EKD bezichtigt den Autoren des Schöpfungscredos der Irrlehre: http://www.epv.de/node/345
:kugel:
:D Könnte Claus Petersen Konkurrenz für Breit darstellen?

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Freitag 5. August 2011, 17:27
von Niels
In gewisser Weise schon:
Gegen die Enge
der Bischöfe agieren?
Weiter sehen.
Weitergehen!
©rb
:emil: Bild
Geradlinigkeit,
Ehrlichkeit,
Offenheit
sind in der Amtskirche
seltene Wege
zum Erfolg.
©rb
(Spruch eines jahrzehntelang "offiziellen" Vertreters dieser "Amtskirche"... :patsch: )

Wer von den Herren sich in diesem Niveau-Limbo am meisten unterbietet, wird sich zeigen.
Vicky Pedia hat geschrieben:Den Weltrekord mit 16,5 cm hält seit 1987 Marlene Simons.
Bild

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Freitag 5. August 2011, 17:57
von Gallus
ChrisCross hat geschrieben:Könnte Claus Petersen Konkurrenz für Breit darstellen?
Man sollte die beiden mal zusammenbringen, zu einem ökumenischen Workshop Bekenntnisse basteln für freie Geister, oder so. :breitgrins:

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Freitag 5. August 2011, 18:01
von Niels
:kugel: :panisch: :ikb_stretcher:

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Sonntag 7. August 2011, 08:02
von Raimund J.
Niels hat geschrieben:In gewisser Weise schon:
Gegen die Enge
der Bischöfe agieren?
Weiter sehen.
Weitergehen!
©rb
:emil: Bild
Geradlinigkeit,
Ehrlichkeit,
Offenheit
sind in der Amtskirche
seltene Wege
zum Erfolg.
©rb
(Spruch eines jahrzehntelang "offiziellen" Vertreters dieser "Amtskirche"... :patsch: )

Wer von den Herren sich in diesem Niveau-Limbo am meisten unterbietet, wird sich zeigen.
Was da aus Schweinfurt zu lesen ist, ist eh jenseits des Erträglichen. B. schenkt der Hl. Schrift keinen Glauben mehr und vergleicht die Kirche mit einem Verein:
... in dieser Lage sollte man sich nicht auf das Wort der Schrift verlassen, dass die Mächte des Bösen die Kirche nicht überwältigen. Jeder Verein würde zumindest nachdenklich, wenn die Zahl der Austritte die der Neuaufnahmen bei weitem übersteigt.

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Sonntag 7. August 2011, 08:06
von civilisation
Der Typ verkündet sich selbst. Immer mehr, immer schlimmer werdend.

Die Früchte des Nichthandelns seitens des Bischofs und seines Vorgängers (was sicher auch in den Kontext von Indifferentismus fällt) zeigen sich jetzt.

RB tanzt nicht nur seinem Bischof, sondern der Kirche auf der Nase herum.

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Samstag 20. August 2011, 14:47
von ChrisCross
Gerade habe ich das hier in der Zeitung gefunden: Garten der Religionen. Im Kölner Stadt-Anzeiger gab es auch noch einen Artikel dazu.

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Samstag 20. August 2011, 15:13
von martin v. tours
:vogel:
religiöser Rinderwahnsinn?
martin v. tours

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Samstag 20. August 2011, 15:54
von ChrisCross
martin v. tours hat geschrieben::vogel:
religiöser Rinderwahnsinn?
martin v. tours
Leider ist es nur eine gewisse Kirche, mit deren Mitteln der Rinderwahnsinn finaziert wird.

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Samstag 3. September 2011, 19:56
von Sempre
radiovaticana.org hat geschrieben: Benedikt XVI. betont das Zeugnis der Ökumene

Das Zeugnis der Einheit der Christen und die Neuevangelisierung sind eng miteinander verbunden. Das schreibt Papst Benedikt XVI. in einem Brief an seinen Ökumenebeauftragten Kardinal Kurt Koch anlässlich eines überkonfessionellen Symposiums in Saloniki, Griechenland. Die Erneuerung des Glaubens sei deswegen immer auch eine Frage der Ökumene, so der Papst. Die orthodoxen Kirchen und die lateinische Kirche sähen sich denselben, einander widersprechenden Herausforderungen gegenüber: Zum einen eine verbreitete Unempfänglichkeit für das Transzendente, zum anderen aber gleichzeitig auch eine vermehrte Sehnsucht nach Gott. Papst Paul VI. zitierend, weist Benedikt XVI. darauf hin, dass die Verbreitung des Evangeliums in der Kultur von heute nicht durch Menschen geschehen könne, die voneinander getrennt seien. Man müsse gemeinsam nach Wahrheit und der Einheit der Kirche suchen. – Das Symposion, das von der Franziskaneruniversität Rom und der Universität Aristoteles in Saloniki veranstaltet wird, geht an diesem Freitag zu Ende. Es stand unter dem Titel „Das Zeugnis der Kirche in der Welt von heute.“
Der Hl. Vater ruft Worte Pauls VI. (Evangelii Nuntiandi 77) in Erinnerung. Paul VI. spricht von einer gemeinsamen Wahrheitssuche der Kirche und der Sekten und stellt damit die Kirche auf die gleiche Ebene wie die Sekten.

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Samstag 3. September 2011, 20:25
von Juergen
Sempre hat geschrieben:
radiovaticana.org hat geschrieben: Benedikt XVI. betont das Zeugnis der Ökumene

Das Zeugnis der Einheit der Christen und die Neuevangelisierung sind eng miteinander verbunden. Das schreibt Papst Benedikt XVI. in einem Brief an seinen Ökumenebeauftragten Kardinal Kurt Koch anlässlich eines überkonfessionellen Symposiums in Saloniki, Griechenland. Die Erneuerung des Glaubens sei deswegen immer auch eine Frage der Ökumene, so der Papst. Die orthodoxen Kirchen und die lateinische Kirche sähen sich denselben, einander widersprechenden Herausforderungen gegenüber: Zum einen eine verbreitete Unempfänglichkeit für das Transzendente, zum anderen aber gleichzeitig auch eine vermehrte Sehnsucht nach Gott. Papst Paul VI. zitierend, weist Benedikt XVI. darauf hin, dass die Verbreitung des Evangeliums in der Kultur von heute nicht durch Menschen geschehen könne, die voneinander getrennt seien. Man müsse gemeinsam nach Wahrheit und der Einheit der Kirche suchen. – Das Symposion, das von der Franziskaneruniversität Rom und der Universität Aristoteles in Saloniki veranstaltet wird, geht an diesem Freitag zu Ende. Es stand unter dem Titel „Das Zeugnis der Kirche in der Welt von heute.“
Der Hl. Vater ruft Worte Pauls VI. (Evangelii Nuntiandi 77) in Erinnerung. Paul VI. spricht von einer gemeinsamen Wahrheitssuche der Kirche und der Sekten und stellt damit die Kirche auf die gleiche Ebene wie die Sekten.
Wieso "Sekten"? Der schreibt doch gar nichts von der Piusbruderschaft
Evangelii nuntiandi hat geschrieben:Das Bemühen um Einheit
77 Die Kraft der Evangelisierung wird sehr geschwächt, wenn die Verkündiger des Evangeliums unter sich durch vielfältige Spaltungen entzweit sind. Ist das nicht eine der Hauptwurzeln des Unbehagens in der heutigen Evangelisierung? Wenn in der Tat das von uns verkündete Evangelium von Lehrstreitigkeiten, von ideologischen Gegensätzen oder von gegenseitigen Verurteilungen unter Christen zerrissen erscheint, weil sie unterschiedliche Auffassungen über Christus und die Kirche haben, ja und dies sogar wegen unterschiedlicher Auffassungen von der Gesellschaft und den vom Menschen geschaffenen Institutionen geschehen kann – wie sollen dann die Empfänger unserer Verkündigung nicht verwirrt und auf Irrwege geführt werden oder gar an dieser Verkündigung Ärgernis nehmen? Das geistliche Testament des Herrn sagt uns, dass die Einheit der Gläubigen nicht nur die Probe dafür ist, dass wir Christus angehören, sondern auch der Beweis, dass er vom Vater gesandt ist: also Test der Glaubwürdigkeit der Christen wie auch Christi selbst. Träger der Evangelisierung, dürfen wir den an Christus Glaubenden nicht das Bild von zerstrittenen und durch Fronten getrennten, keineswegs erbaulichen Menschen geben, sondern das Bild von Persönlichkeiten, die im Glauben gereift und fähig sind, einander jenseits aller konkreten Spannungen in der gemeinsamen, aufrichtigen und lauteren Wahrheitssuche zu begegnen. Wirklich, das Schicksal der Evangelisierung ist mit aller Bestimmtheit an das von der Kirche gebotene Zeugnis der Einheit gebunden. Daraus ergibt sich Verantwortung, aber auch Trost.
An dieser Stelle möchten Wir in einer besonderen Weise das Zeichen der Einheit unter allen Christen noch eigens als Weg und Mittel der Evangelisierung hervorheben. Die Spaltung der Christen ist ein so schwerwiegender Umstand, dass dadurch das Werk Christi selbst in Mitleidenschaft gezogen wird. Das Zweite Vatikanische Konzil stellt deutlich und nachdrücklich fest, dass die Spaltung „für alle ein ernstes Vorurteil für die heilige Sache der Verkündigung des Evangeliums darstellt und für viele den Zugang zum Glauben verschließt“.
Darum haben Wir es bei der Ankündigung des Heiligen Jahres für notwendig erachtet, allen Gläubigen der katholischen Welt in Erinnerung zu rufen, dass „die Versöhnung aller Menschen mit Gott, unserem Vater, von der Wiederherstellung der Gemeinschaft mit jenen abhängt, die schon im Glauben Jesus Christus als den Herrn der Barmherzigkeit erkannt und aufgenommen haben, der die Menschen befreit und sie im Geiste der Liebe und Wahrheit eint“. Mit großer Hoffnung verfolgen Wir die Anstrengungen, die in der ganzen christlichen Welt für die Wiederherstellung der vollen, von Gott gewollten Einheit unternommen werden. Der hl. Paulus versichert uns diesbezüglich: „Die Hoffnung aber kann nicht trügen“.
Während Wir Uns noch darum bemühen, vom Herrn diese volle Einheit zu erlangen, ist es Unser Wunsch, dass um so inständiger gebetet werde. Ferner machen Wir Uns ein Anliegen der Väter der dritten Generalversammlung der Bischofssynode zu eigen, dass man mit noch größerer Entschlossenheit mit unseren Brüdern in Christus zusammenarbeitet, mit denen Wir noch nicht in einer vollkommenen Gemeinschaft verbunden sind, indem Wir Uns hierbei auf die Grundlage der Taufe und des Glaubensgutes stützen, das Uns gemeinsam ist. Auf diese Weise legen Wir schon jetzt vor der Welt im gleichen Werk der Evangelisierung ein noch umfassenderes gemeinsames Zeugnis für Christus ab. Dazu drängt Uns der Auftrag Christi, dies fordert von Uns die Pflicht, zu predigen und vom Evangelium Zeugnis zu geben.

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Samstag 3. September 2011, 22:38
von Maurus
Sempre hat geschrieben:
radiovaticana.org hat geschrieben: Benedikt XVI. betont das Zeugnis der Ökumene

Das Zeugnis der Einheit der Christen und die Neuevangelisierung sind eng miteinander verbunden. Das schreibt Papst Benedikt XVI. in einem Brief an seinen Ökumenebeauftragten Kardinal Kurt Koch anlässlich eines überkonfessionellen Symposiums in Saloniki, Griechenland. Die Erneuerung des Glaubens sei deswegen immer auch eine Frage der Ökumene, so der Papst. Die orthodoxen Kirchen und die lateinische Kirche sähen sich denselben, einander widersprechenden Herausforderungen gegenüber: Zum einen eine verbreitete Unempfänglichkeit für das Transzendente, zum anderen aber gleichzeitig auch eine vermehrte Sehnsucht nach Gott. Papst Paul VI. zitierend, weist Benedikt XVI. darauf hin, dass die Verbreitung des Evangeliums in der Kultur von heute nicht durch Menschen geschehen könne, die voneinander getrennt seien. Man müsse gemeinsam nach Wahrheit und der Einheit der Kirche suchen. – Das Symposion, das von der Franziskaneruniversität Rom und der Universität Aristoteles in Saloniki veranstaltet wird, geht an diesem Freitag zu Ende. Es stand unter dem Titel „Das Zeugnis der Kirche in der Welt von heute.“
Der Hl. Vater ruft Worte Pauls VI. (Evangelii Nuntiandi 77) in Erinnerung. Paul VI. spricht von einer gemeinsamen Wahrheitssuche der Kirche und der Sekten und stellt damit die Kirche auf die gleiche Ebene wie die Sekten.
Tjo, um böswillige Interpretationen nie verlegen, der Herr Sempre :schnarch:.

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Samstag 3. September 2011, 22:43
von Sempre
Maurus hat geschrieben:Tjo, um böswillige Interpretationen nie verlegen, der Herr Sempre :schnarch:.
Was habe ich denn bitteschön böswillig interpretiert? Auf der Suche nach der Wahrheit ist die Kirche nun mal nicht.

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Samstag 3. September 2011, 22:50
von Maurus
Sempre hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Tjo, um böswillige Interpretationen nie verlegen, der Herr Sempre :schnarch:.
Was habe ich denn bitteschön böswillig interpretiert? Auf der Suche nach der Wahrheit ist die Kirche nun mal nicht.
Tatsächlich...das wusste ich gar nicht. Die Kontroverse der theologischen Schulen von Alexandria und Antiochien um die rechte Christologie war also keine Suche nach der Wahrheit? Was dann?

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Samstag 3. September 2011, 23:02
von Sempre
Maurus hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Tjo, um böswillige Interpretationen nie verlegen, der Herr Sempre :schnarch:.
Was habe ich denn bitteschön böswillig interpretiert? Auf der Suche nach der Wahrheit ist die Kirche nun mal nicht.
Tatsächlich...das wusste ich gar nicht. Die Kontroverse der theologischen Schulen von Alexandria und Antiochien um die rechte Christologie war also keine Suche nach der Wahrheit? Was dann?
Es handelte sich um eine Kontroverse um das rechte Verständnis der offenbarten Wahrheit. Was die Sekten von der Kirche trennt, ist hingegen deren Ablehnung der offenbarten und dogmatisierten Wahrheit, die von den Sekten angenommen und von der Kirche nicht gesucht werden muss.

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Samstag 3. September 2011, 23:18
von Maurus
Sempre hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Tjo, um böswillige Interpretationen nie verlegen, der Herr Sempre :schnarch:.
Was habe ich denn bitteschön böswillig interpretiert? Auf der Suche nach der Wahrheit ist die Kirche nun mal nicht.
Tatsächlich...das wusste ich gar nicht. Die Kontroverse der theologischen Schulen von Alexandria und Antiochien um die rechte Christologie war also keine Suche nach der Wahrheit? Was dann?
Es handelte sich um eine Kontroverse um das rechte Verständnis der offenbarten Wahrheit. Was die Sekten von der Kirche trennt, ist hingegen deren Ablehnung der offenbarten und dogmatisierten Wahrheit, die von den Sekten angenommen und von der Kirche nicht gesucht werden muss.
Wenn das so wäre, dann wäre es ja völlig ausgeschlossen, dass eine Sekte durch Suche zur Wahrheit kommen könnte. Es ist ja nun eher so: Wenn die Sekte nicht sucht, dann kommt sie auch nie zur Wahrheit. Wenn sie aber sucht, dann kann sie zur Wahrheit kommen. Daneben stellt es die Kirche keineswegs mit Sekten auf eine Stufe, wenn man erklärt, das beide uU auf der Suche sind. Es ist auch eine völlig abstruse Idee vor dem Licht der Ekklesiologie des Papstes, dass dieser die Kirche auf einer Stufe mit irgendwelchen Sekten sieht. Wer das so sieht, der will es so sehen und kann aus Prinzip nicht guten Willens sein. Vielmehr ist er immer auf die übelste Auslegung jedes Wortes aus, um seine Ideologie zu untermauern.

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Samstag 3. September 2011, 23:58
von Sempre
Maurus hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Es handelte sich um eine Kontroverse um das rechte Verständnis der offenbarten Wahrheit. Was die Sekten von der Kirche trennt, ist hingegen deren Ablehnung der offenbarten und dogmatisierten Wahrheit, die von den Sekten angenommen und von der Kirche nicht gesucht werden muss.
Wenn das so wäre, dann wäre es ja völlig ausgeschlossen, dass eine Sekte durch Suche zur Wahrheit kommen könnte. Es ist ja nun eher so: Wenn die Sekte nicht sucht, dann kommt sie auch nie zur Wahrheit. Wenn sie aber sucht, dann kann sie zur Wahrheit kommen.
Sekten können als solche eh nicht durch Suche zur Wahrheit kommen. Einzelne Personen können das. Die Personen kommen zur Wahrheit, indem sie die von der Kirche vorgelegte Wahrheit als solche anerkennen und sich der Kirche anschließen. Ohne die Kirche kommt niemand zur Wahrheit, die zu verkünden (und nicht zu suchen) der Kirche aufgetragen ist.

Maurus hat geschrieben:Daneben stellt es die Kirche keineswegs mit Sekten auf eine Stufe, wenn man erklärt, das beide uU auf der Suche sind.
Paul VI. erklärt hier nicht, dass Kirche und Sekten beide u.U. auf der Suche seien. Er ruft vielmehr zu einer gemeinsamen Wahrheitssuche der Kirche und der Sekten auf. Das aber ist eine grobe Irreführung, da die Kirche nicht auf der Suche nach Wahrheit ist, sondern gerufen ist, die ihr anvertraute Wahrheit zu verkünden.

Maurus hat geschrieben:Es ist auch eine völlig abstruse Idee vor dem Licht der Ekklesiologie des Papstes, dass dieser die Kirche auf einer Stufe mit irgendwelchen Sekten sieht.
Das tut nichts zur Sache. Insofern Papst Paul VI. und mit ihm der regierende Papst wie zitiert Kirche und Sekten aufrufen, gemeinsam die Wahrheit zu suchen, stellen sie sie auf dieselbe Stufe: Sowohl die Kirche als auch die Sekten litten unter einem Mangel an Wahrheit. Es wird suggeriert, die Kirche leide an einem Mangel an Wahrheit und sei gerufen, nach Wahrheit zu suchen. Das ist ein fundamentaler Irrtum. Der Herr selbst hat die Wahrheit offenbart und sie der Kirche anvertraut, auf dass sie sie verkünde, auf dass die Menschen, die die Wahrheit suchen, die Kirche finden mögen. Der Kirche ist die gesamte offenbarte Wahrheit anvertraut.

Maurus hat geschrieben:Wer das so sieht, der will es so sehen und kann aus Prinzip nicht guten Willens sein. Vielmehr ist er immer auf die übelste Auslegung jedes Wortes aus, um seine Ideologie zu untermauern.
ad hominem-Vorwürfe tun nichts zu Sache, selbst wenn sie gerade en vogue sind, Maurus. Die Worte Papst Pauls VI. sind eindeutig. Er ruft zur gemeinsamen Wahrheitssuche der Kirche und der Sekten auf. Jürgen hat freundlicherweise oben den Text zitiert - jeder kann es nachlesen.

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Sonntag 4. September 2011, 12:26
von Juergen
Sempre hat geschrieben:Er ruft zur gemeinsamen Wahrheitssuche der Kirche und der Sekten auf.
Wo tut er das?

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Sonntag 4. September 2011, 15:18
von Sempre
Juergen hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Er ruft zur gemeinsamen Wahrheitssuche der Kirche und der Sekten auf.
Wo tut er das?
In dem von Dir oben zitierten Text. Lies den Text von Anfang an bis zum ersten Punkt nach dem Wort Wahrheitssuche.

Re: Förderung des Indifferentismus durch kirchliche Behörden

Verfasst: Sonntag 4. September 2011, 15:43
von Juergen
Sempre hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Er ruft zur gemeinsamen Wahrheitssuche der Kirche und der Sekten auf.
Wo tut er das?
In dem von Dir oben zitierten Text. Lies den Text von Anfang an bis zum ersten Punkt nach dem Wort Wahrheitssuche.
Wer ist denn auf der Wahrheitssuche?
Träger der Evangelisierung, dürfen wir den an Christus Glaubenden nicht das Bild von zerstrittenen und durch Fronten getrennten, keineswegs erbaulichen Menschen geben, sondern das Bild von Persönlichkeiten, die im Glauben gereift und fähig sind, einander jenseits aller konkreten Spannungen in der gemeinsamen, aufrichtigen und lauteren Wahrheitssuche zu begegnen.
Da ist wohl nicht "die Kirche" gemeint, sondern Einzelpersonen.


Aber selbst wenn dort die Kirche als auf der Wahrheitssuche befindlich beschrieben würde, wäre das nicht zwingend als falsch zu verstehen. Die Wahrheit ist eine und ewig, aber sie sie wird in der Zeitlichkeit nur in „Einzelteilen“ oder „Teilstücken“ erkannt und manche dieser „Einzelteile“ sind konkret als Dogmen definiert. Wenn man also die Kirche als Wahrheitssuchende beschriebe, so kann man dies so verstehen, daß sie sich auf einer in der Zeitlichkeit abspielenden Bewegung auf Gott zu befindet; und auch so, daß sie zu einer immer tieferen Erkenntnis der Wahrheit gelangt.

Da es nur eine Wahrheit gibt, befinden sich folglich auch alle anderen Kirchen und Glaubensgemeinschaften die diese Wahrheit suchen auf ihrem Weg, der letztlich zum gleichen Ziel führt.

Der „Startpunkt“ dieser Reise ist jedoch unterschiedlich und ebenso die Art der Suche.