Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge

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Maurus
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge

Beitrag von Maurus »

HeGe hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Für die tägliche Hl. Messe gibt es in Mainz etliche Möglichkeiten, die Stadt beherbergt weiterhin eine große Anzahl an Priestern.
Na, sowas. Du wirst doch nicht den öffentlich verordneten Priestermangel in Zweifel ziehen wollen. :dudu:
Den sowieso, aber im Dekanat Mainz-Stadt existiert er so oder so nicht. Der Stadtteil Gonsenheim hat beispielsweise 20.000 Einwohner (der Katholikenanteil im Dekanat ist 39%). Es gibt drei Pfarreien, die alle besetzt sind, die größte Pfarrei, St. Stephan, hat sogar noch einen Pfarrvikar dazu (50%-Stelle, da er noch Kurat der DPSG ist), die kleinste Pfarrei teilt sich den Pfarrer mit einer ebenfalls kleinen Innenstadtpfarrei.

Von den elf Innenstadtpfarreien teilen sich neben dem eben beschriebenen Beispiel nur Dompfarreri/St. Quintin und St. Ignaz/St. Stephan (Innenstadt) den Pfarrer; wobei St. Ignaz/St. Stephan noch einen Subsidiar(?) haben. Das hängt auch damit zusammen, dass etwa in St. Quintin nur ein paar hundert Katholiken leben, da der Kaufhof den Großteil des Pfarreigebiets abdeckt :D. In St. Rochus ist die Klinkseelsorge mit drei Pfarrern und drei Pastoralreferenten. Das Domstift umfasst einschließlich der Bischöfe 12 Kleriker, dazu kommen noch die Ruheständler, wie überhaupt in der Stadt noch mindestens zwei Dutzend Ruheständler leben.

Außerdem gibt es noch ein Dominikanerkloster und die Provizialate der Oblaten und der Missionare von der Hl. Familie.

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overkott
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge

Beitrag von overkott »

Maurus hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Für die tägliche Hl. Messe gibt es in Mainz etliche Möglichkeiten, die Stadt beherbergt weiterhin eine große Anzahl an Priestern.
Na, sowas. Du wirst doch nicht den öffentlich verordneten Priestermangel in Zweifel ziehen wollen. :dudu:
Den sowieso, aber im Dekanat Mainz-Stadt existiert er so oder so nicht. Der Stadtteil Gonsenheim hat beispielsweise 20.000 Einwohner (der Katholikenanteil im Dekanat ist 39%). Es gibt drei Pfarreien, die alle besetzt sind, die größte Pfarrei, St. Stephan, hat sogar noch einen Pfarrvikar dazu (50%-Stelle, da er noch Kurat der DPSG ist), die kleinste Pfarrei teilt sich den Pfarrer mit einer ebenfalls kleinen Innenstadtpfarrei.

Von den elf Innenstadtpfarreien teilen sich neben dem eben beschriebenen Beispiel nur Dompfarreri/St. Quintin und St. Ignaz/St. Stephan (Innenstadt) den Pfarrer; wobei St. Ignaz/St. Stephan noch einen Subsidiar(?) haben. Das hängt auch damit zusammen, dass etwa in St. Quintin nur ein paar hundert Katholiken leben, da der Kaufhof den Großteil des Pfarreigebiets abdeckt :D. In St. Rochus ist die Klinkseelsorge mit drei Pfarrern und drei Pastoralreferenten. Das Domstift umfasst einschließlich der Bischöfe 12 Kleriker, dazu kommen noch die Ruheständler, wie überhaupt in der Stadt noch mindestens zwei Dutzend Ruheständler leben.

Außerdem gibt es noch ein Dominikanerkloster und die Provizialate der Oblaten und der Missionare von der Hl. Familie.
Das ist doch mal positiv.

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overkott
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge

Beitrag von overkott »

glöckchen hat geschrieben:Sondern: GOAL - Gott Orientiert Am Leben.
Das sollte man sich von der Tafel abschreiben.

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Niels
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge

Beitrag von Niels »

"Diözese Graz-Seckau setzt auf Pfarrverbände": http://www.kathpress.at/content/site/na ... 34225.html
(...) Nach den Worten des Grazer Pastoralamtsleiters sollen kompetente Laien hinkünftig auch als Teamleiter von Pfarrverbänden eingesetzt werden können. Sie sollen nicht nur Sitzungen moderieren, sondern z.B. auch Mitarbeitergespräche führen und koordinierend wirken.

Dass es in der Bevölkerung durchaus angenommen wird, wenn Laien Verantwortung übernehmen, hat sich laut Schnuderl etwa im südweststeirischen Eibiswald gezeigt, wo die vorösterliche "Fleischweihe" nun in der Regel von Laien wahrgenommen wird. Der für den Pfarrverband zuständige Pfarrer beschränke sich darauf, zumindest alle drei Jahre an den zahlreichen Segnungsorten präsent zu sein. Ohne "Quasipfarrer" zu werden, könnten qualifizierte Laien somit viele gute Dienste tun und seien "mehr als nur eine Notlösung". Der anhaltende Priestermangel mache absehbar, dass sich diese Entwicklung auch in die Zukunft fortsetzen wird, sagte Schnuderl.

Die Teamlösung für Pfarrverbände hält der Seelsorgeverantwortliche der Diözese Graz-Seckau auch ungeachtet des Priestermangels für zukunftsweisend. Sie würde man auch nicht mehr aufgegeben, wenn es wieder mehr Berufungen geben sollte. (...)
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civilisation
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge

Beitrag von civilisation »

Papier ist bekanntlich geduldig. - Wer Zeit hat und sich über Trier und den „Orientierungsrahmen – Pastorales Personal 22" schlau machen will, schaut mal hier rein:

http://cms.bistum-trier.de/bistum-trier ... tType=full
Der Orientierungsrahmen weist für das Jahr 22 insgesamt 864 Stellen aus, rund 22 weniger als heute. Dazu gehören

46 Priester,
155 Pastoralreferenten,
251 Gemeindereferenten,
5 Diakone im Hauptberuf und
zwei sozialpastorale Mitarbeiter.
Hinzu kommen 173 Diakone mit Zivilberuf.

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Hubertus
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Der Niedergang einer Pfarrei

Beitrag von Hubertus »

Heute habe ich meine Eltern besucht. Diese leben noch immer in jener Pfarrei, in der auch ich früher aufwuchs und ministrierte. Zu "meiner Zeit" lebte damals noch ein Pfarrer vom "alten Schlag", der - zwar im NOM und versus populum* - aber dennoch fest mit der Tradition verbunden und in der katholischen Lehre verwurzelt, mich als jungen Menschen (neben dem Elternhaus) sehr geprägt hat.

Als er später in den Ruhestand ging (mittlerweile ist er verstorben, R.I.P.), übernahm ein anderer Pfarrer den damals schon bestehenden Pfarrverband und ging nach wenigen Jahren woanders hin.

Der (mittlerweile ist er inkardiniert) Pfarrer, der nun seit einigen Jahren dem Pfarrverband vorsteht, ist trotz seines noch rel. jungen Alters ein echter "Modernist". Innerhalb dieser doch recht kurzen Zeit hat er es geschafft, ein Gutteil der traditionellen Gläubigen (darunter meine Eltern) zu vergraulen, viele Gläubige einfach verunsichert bzw. mittlerweile rebellisch gemacht und sich natürlich einen eigenen "Fanclub" aufgebaut.

Mittlerweile besteht der Pfarrverband aus vier Pfarreien. Diese Konstruktion kam zustande, weil die Pfarrei, mit dem Pfarrer an der Spitze, energisch gegen einen anders geplanten neuen Zuschnitt der Pfarreiengemeinschaften protestierte. Nun aber stellt der Pfarrer fest, dass dieser Pfarrverband zu groß für ihn allein ist und nun seine pastoralen Mitarbeiter regelmäßig Wortgottesdienste, natürlich mit Kommunionfeier, halten sollen (die Laienpredigt, inkl. Verkündung des Evangeliums, ist bei ihm ja ohnehin weiterhin die Regel.)

Als ich heute wieder meine Eltern besuchte, konnte ich einen Blick in die neuen Pfarrverkündigungen werfen. In der neuesten Ausgabe des Informationszettels schreibt er:
Obwohl manche Gläubige es scheinbar immer noch nicht gedanklich erfassen, ist es für einen auch nur durchschnittlich intelligenten Menschen nachvollziehbar, dass ein einziger Priester nicht die gesamte Arbeit leisten kann, für die eigentlich zwei Priester vorgesehen sind. Als Konsequenz ergibt sich: Künftig wird der Sonntagsgottesdienst an einem Wochenende als Eucharistiefeier in O. und H., am anderen Wochenende als Eucharistiefeier in P. und G. stattfinden. Am anderen Wochenende gestalten die hauptberuflichen „Laien-Seelsorger“ den Pfarrgottesdienst als Wortgottesfeier mit Kommunionausteilung. Außerdem wird es nicht mehr in jedem gewünschten Fall möglich sein, Beerdigungen – sofern gewünscht – mit einer Eucharistiefeier zu verbinden. Wir bitten die Taufeltern auch um Verständnis, dass die bereits eingeführten gemeinsamen Taufen mehrerer Eltern in einer Feier oder im Pfarrgottesdienst der Regelfall sein werden. „Einzeltaufen“ können wir nur in ganz besonderen begründeten Ausnahmefällen durchführen. Leider ist es bereits so, dass Pfarrer N. für viele seelsorgerliche Einzelgespräche, selbst wenn sie ausdrücklich gewünscht werden, keine Zeit mehr zur Verfügung hat. Das tut uns leid, ist aber die nackte Wahrheit.
Liebe Gläubige, Sie sehen:
Die sich zuspitzende Situation des Seelsorgepersonales zeigt allmählich ihre ganz konkreten Folgen – die Sie nun zu spüren bekommen. Daran ist nicht der PFARRER schuld, sondern der BISCHOF und der PAPST, die nicht bereit sind, verheiratete Männer und Frauen zum Priester zu weihen. Sofern Sie einen „Frust“ haben, wenden Sie sich damit bitte nicht an den Pfarrer, sondern teilen Sie Ihren Unmut denen mit, die zu grundlegenden Reformen (derzeit noch) nicht bereit sind, die jedoch über Ihre Kirchensteuermittel verfügen: Bischof und Papst – laut kirchlichem Recht ist der Bischof verpflichtet, Seelsorge und Sakramente zu gewährleisten.
(Hervorhebungen im Original.)

Auf die Frage angesprochen, warum meine Eltern dort nicht mehr in die Kirche gehen, meinte mein Vater, daß er am Sonntag in eine Hl. Messe (eines Priesters) gehe und nicht zu einem "WoDoDi". - Reaktion der Dame, die ihn gefragt hatte: "Ach, ja wieso? Die können doch auch ganz schön sein ..."

Ich bin maßlos traurig und enttäuscht, wie hier eine einst intakte Pfarrei zugrundegerichtet wurde.

:heul:





* Die Kirche ist allerdings gewestet und es wurde schon immer in diese Richtung zelebriert.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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ad-fontes
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Re: Der Niedergang einer Pfarrei

Beitrag von ad-fontes »

Hubertus hat geschrieben: * Die Kirche ist allerdings gewestet und es wurde schon immer in diese Richtung zelebriert.
Mit einem blinden Steuermann ist es egal, in welche Richtung gebetet wird; da hilft wohl nur ein Rekurs nach Rom. :achselzuck:
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Sascha B.
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Re: Der Niedergang einer Pfarrei

Beitrag von Sascha B. »

Bevor ich einen solchen Priester vor Ort habe verzicht ich lieber ganz auf einen und fahr zur nächsten Pfarrei. Seinen Angriff auf die Bischöfe und den Papst muss man ja nicht kommentieren. Und das Hw. zu faul zum Arbeiten ist und daher die Seelsorge umkrempelt ist sein persönliches Versagen und nicht jenes seienr Vorgesetzten. Andere schaffen es immerhin auch.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

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cantus planus
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Re: Der Niedergang einer Pfarrei

Beitrag von cantus planus »

Etwas Ähnliches erlebe ich in meiner Heimatgemeinde. Zur eigentlichen Pfarrei zählen mittlerweile vier weitere Pfarreien. Nun finden jeden Sonntag in zwei Kirchen Wortgottesdienste statt. Warum eigentlich? Natürlich wird nirgendwo darauf hingewiesen, dass der Besuch dieser Veranstaltungen nicht die Sonntagspflicht erfüllt. Hier werden Gläubige in die Irre geführt.

Was soll ein WoGoDi am Sonntagmorgen?
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Petra
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Re: Der Niedergang einer Pfarrei

Beitrag von Petra »

Hubertus hat geschrieben: Der (mittlerweile ist er inkardiniert) Pfarrer, der nun seit einigen Jahren dem Pfarrverband vorsteht, ist trotz seines noch rel. jungen Alters ein echter "Modernist".
Wenn er noch jung ist, dann wird er vielleicht bald versetzt.
Seine Formulierungen hinterlassen den Eindruck, als wäre da jemand schon ziemlich fertig. Was soll er denn sonst machen, wenn er zu viel Arbeit hat? Bestimmt ist ihm aufgefallen, dass sich Gemeindemitglieder abwenden und macht ihm wahrscheinlich auch Druck. Der Text wirkt so, als wollte da jemand einfach mal 2 Jahre Ferien.
(Seine Bemerkungen zu den viri propati und den Mädels lass ich mal kommentarlos so stehen. 8) )

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taddeo
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Re: Der Niedergang einer Pfarrei

Beitrag von taddeo »

Petra hat geschrieben:Seine Formulierungen hinterlassen den Eindruck, als wäre da jemand schon ziemlich fertig. Was soll er denn sonst machen, wenn er zu viel Arbeit hat?
Das kann schon sein. Andererseits frage ich mich, wieso es ein fast 78jähriger Benediktinerpater, den ich persönlich kenne, schafft, jedes Wochenende drei Heilige Messen in drei verschiedenen Pfarreien zu feiern, und ein junger Pfarrer das nicht können sollte. Die Schilderungen von Hubertus legen schon ein bißchen den Verdacht nahe, daß hier dem Bedarf an verheirateten und Frauen"priestern" künstlich etwas nachgeholfen werden soll.
Vielleicht müßte der Geistliche auch erst mal lernen, sich aufs "Kerngeschäft" seines Berufes zu besinnen.

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Berolinensis
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Re: Der Niedergang einer Pfarrei

Beitrag von Berolinensis »

Es ist geradezu rührend zu sehen, wie einige versuchen, das Vorgehen dieses Priesters als kleinere Ausrutscher, Irrtümer, die man ihm eben nochmal erklären muß, ja vielleicht jugendlichen Übereifer aufzufassen.

Aus dem, was Hubertus schildert, und dem Auszug aus dem Pfarrblatt geht ganz klar hervor, daß dem Mann die Grundbegriffe dessen, was hl. Meßopfer, Priestertum und Kirche sind, fehlen. In einem funktionierenden Bistum gehörte der Mann schleunigst von seinen Aufgaben entbunden. Dann gehörte ihm für seine Impertinenzen erstmal gehörig der Kopf gewaschen. Und dann wäre ihm eine Bedenkzeit zu geben, von seinen Irrtümern abzulassen, eine erneute und ernstgemeinte Professio fidei abzulegen, und seine Bereitschaft zum priesterlichen Dienst zu erneuern. Anderenfalls sollte er aus dem Klerikerstand entfernt werden, um weiteren Schaden von der Herde des Herrn abzuwenden.

Natürlich wird all das nicht passieren, und es fällt einem immer schwerer, die Notstandsargumentation der FSSPX zurückzuweisen.

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Bernado
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Re: Der Niedergang einer Pfarrei

Beitrag von Bernado »

Deo iuvante hat geschrieben:Bevor ich einen solchen Priester vor Ort habe verzicht ich lieber ganz auf einen und fahr zur nächsten Pfarrei. Seinen Angriff auf die Bischöfe und den Papst muss man ja nicht kommentieren. Und das Hw. zu faul zum Arbeiten ist und daher die Seelsorge umkrempelt ist sein persönliches Versagen und nicht jenes seienr Vorgesetzten. Andere schaffen es immerhin auch.
Ich denke, das ist mehr als Faulheit. In einer gewissen Weise macht der Pfarrer doch nur das, was die Strategie der Bischöfe ohnehin nahelegt: sie schaffen Strukturen, die mit dem überlieferten Bild von Aufgaben und Wesen des Priesters nicht mehr zu bewältigen sind, um durchzusetzen, daß gänzlich andere Vorstellungen von "Kirche" (wann immer "Kirche" ohne Artikel daherkommt, ist höchste Waschsamkeit geboten) zum Zuge kommen.

Was hier vorgeführt wird, ist eine Art Streik zur Durchsetzung kirchenpolitischer Ziele.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Torsten
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Re: Der Niedergang einer Pfarrei

Beitrag von Torsten »

Bernado hat geschrieben:Was hier vorgeführt wird, ist eine Art Streik zur Durchsetzung kirchenpolitischer Ziele.
Eine Art Streik? Das ist Protestantismus.

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cantus planus
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Re: Der Niedergang einer Pfarrei

Beitrag von cantus planus »

Bernado hat geschrieben:Ich denke, das ist mehr als Faulheit. In einer gewissen Weise macht der Pfarrer doch nur das, was die Strategie der Bischöfe ohnehin nahelegt: sie schaffen Strukturen, die mit dem überlieferten Bild von Aufgaben und Wesen des Priesters nicht mehr zu bewältigen sind, um durchzusetzen, daß gänzlich andere Vorstellungen von "Kirche" (wann immer "Kirche" ohne Artikel daherkommt, ist höchste Waschsamkeit geboten) zum Zuge kommen.

Was hier vorgeführt wird, ist eine Art Streik zur Durchsetzung kirchenpolitischer Ziele.
Das kann man gar nicht deutlich genug betonen. :ja:
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Niels
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Re: Der Niedergang einer Pfarrei

Beitrag von Niels »

cantus planus hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Ich denke, das ist mehr als Faulheit. In einer gewissen Weise macht der Pfarrer doch nur das, was die Strategie der Bischöfe ohnehin nahelegt: sie schaffen Strukturen, die mit dem überlieferten Bild von Aufgaben und Wesen des Priesters nicht mehr zu bewältigen sind, um durchzusetzen, daß gänzlich andere Vorstellungen von "Kirche" (wann immer "Kirche" ohne Artikel daherkommt, ist höchste Waschsamkeit geboten) zum Zuge kommen.

Was hier vorgeführt wird, ist eine Art Streik zur Durchsetzung kirchenpolitischer Ziele.
Das kann man gar nicht deutlich genug betonen. :ja:
Genau.

Fazit, mit den Worten von Berolinensis:
Berolinensis hat geschrieben:und es fällt einem immer schwerer, die Notstandsargumentation der FSSPX zurückzuweisen.
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Niels
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge

Beitrag von Niels »

Ein weiteres Beispiel für den Niedergang einer Pfarrei: http://www.kreuz.net/article.11952.html

(Man schaue sich auch die ökumenische Internetpräsenz an: http://www.kirche-eichenau.de )
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cantus planus
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge

Beitrag von cantus planus »

Bei mir läuten gerade sämtliche Alarmglocken: http://www.kath.net/detail.php?id=28326

WAS ist da los...?!

Ich befürchte, das Schisma rückt immer näher! :heul:
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ad-fontes
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge

Beitrag von ad-fontes »

cantus planus hat geschrieben:Bei mir läuten gerade sämtliche Alarmglocken: http://www.kath.net/detail.php?id=28326

WAS ist da los...?!

Ich befürchte, das Schisma rückt immer näher! :heul:
Auf wessen Seite steht Sterzinsky?
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overkott
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge

Beitrag von overkott »

Ich denke, man kann und sollte in der Kirche über alles im Licht des Evangeliums debattieren. Vor allem sollte die befreiende Botschaft Jesu Christi nicht ideologisch überfrachtet werden. Wehret zunächst einmal dem geistigen Missbrauch.

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Niels
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge

Beitrag von Niels »

"Gemeindepastoral 215": http://cms.bistum-speyer.de/www2/index. ... ENT=233157
Wie die Pläne der Bistumsleitung vorsehen, sollen im Bistum Speyer bis 215 aus den bislang 346 Pfarreien in 123 Pfarreiengemeinschaften 7 größere Pfarreien entstehen.
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Ecce Homo
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge

Beitrag von Ecce Homo »

Niels hat geschrieben:"Gemeindepastoral 215": http://cms.bistum-speyer.de/www2/index. ... ENT=233157
Wie die Pläne der Bistumsleitung vorsehen, sollen im Bistum Speyer bis 215 aus den bislang 346 Pfarreien in 123 Pfarreiengemeinschaften 7 größere Pfarreien entstehen.
Also rette sich in die Kategorialseelsorge, wer von den Priestern irgendwie nur kann... :roll:
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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cantus planus
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge

Beitrag von cantus planus »

Da lassen sie ja fast niemanden mehr rein. Das ist ja das Drama. Eine Lösung wären Priestergemeinschaften, Oratorien, vita communis oder wasweißich. Wird ja auch immer empfohlen. Man frage sich, warum die Bischöfe jede Initiative in dieser Richtung systematisch verhindern.
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taddeo
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge

Beitrag von taddeo »

cantus planus hat geschrieben:Da lassen sie ja fast niemanden mehr rein. Das ist ja das Drama. Eine Lösung wären Priestergemeinschaften, Oratorien, vita communis oder wasweißich. Wird ja auch immer empfohlen. Man frage sich, warum die Bischöfe jede Initiative in dieser Richtung systematisch verhindern.
Sobald zwei Priester auf einem Haufen sind, schimpfen sie aufs Ordinariat und den Bischof.
Das kann man doch nicht auch noch aktiv fördern!

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cantus planus
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge

Beitrag von cantus planus »

taddeo hat geschrieben:Sobald zwei Priester auf einem Haufen sind, schimpfen sie aufs Ordinariat und den Bischof.
Das kann man doch nicht auch noch aktiv fördern!
Natürlich nicht. Am Ende kommt man im Ordinariat noch drauf, dass die pösen Purchen rechthaben. :ikb_devil2:
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Niels
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge

Beitrag von Niels »

Interessanter Artikel (ich poste den Link mal hier; vielleicht jemand eine Idee, wo er besser hinpassen könnte)...
"Frankfurt: In zehn Jahren 5 Gläubige verloren": http://www.faz.net/s/RubFAE83B7DDEFD4F2 ... ntent.html
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Juergen
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge

Beitrag von Juergen »

Wenn der Ringel zum Pietz wird...

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Gruß Jürgen

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cantus planus
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge

Beitrag von cantus planus »

Erstaunlich, dass das veraltete Pastoralsprech für viele nicht an Bedeutung eingebüßt hat. Vielleicht sollten Seelsorger einfach mal lernen, wieder in einer klaren, verständlichen Sprache zu reden. Man würde sie ernster nehmen und ihnen vielleicht auch zuhören.

Ich habe immer den Eindruck, die reden absichtlich so, weil sie Angst vor der Wahrheit haben, die in einem verständlichen Satz vielleicht ans Ohr der Gläubigen dringen könnte.
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Juergen
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge

Beitrag von Juergen »

cantus planus hat geschrieben:Erstaunlich, dass das veraltete Pastoralsprech für viele nicht an Bedeutung eingebüßt hat. Vielleicht sollten Seelsorger einfach mal lernen, wieder in einer klaren, verständlichen Sprache zu reden. Man würde sie ernster nehmen und ihnen vielleicht auch zuhören.
Ach....

Du mußt Dir nur
ein paar Öko-Sandalen mit selbstgestrickten Wollsocken anziehen,
Dich in eine Stuhlkreis setzen,
Deinen rechten und linken Sitznachbarn bei der Hand nehmen,
und ein sozialkritisches Umwelt-Liedchen zur Klampfe singen
dann klappt's auch mit den pastoralen Floskeln.

Wenn Du dann noch eingeladen wirst, Dich ein Stückweit darauf einzulassen und locker bleibst, ist es sowiso kein Problem, sondern super toll und dufte.

:tuete:
Gruß Jürgen

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Niels
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge

Beitrag von Niels »

Juergen hat geschrieben: Wenn Du dann noch eingeladen wirst, Dich ein Stückweit darauf einzulassen
:kugel:
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Libertas Ecclesiae
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Aachener Kirchensturm

Ein Bistum implodiert

Der Vatikan rüffelt den Aachener Bischof für seine Strukturreform. Der brisante Vorgang zeigt: Was Kirche ist, weiß die Kirche nicht immer zu sagen.

Von Alexander Kissler

http://www.theeuropean.de/alexander-kis ... rchensturm

Warum wurde das Schreiben aus Rom vom 1. September 29 [sic!] erst jetzt bekannt?
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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overkott
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Re: Neuordnung der Diözesen und der Seelsorge

Beitrag von overkott »

Wir in Friesdorf bedauern das Weiterpilgern der CMI-Patres. Wir sind dankbar für ihr Gebet, ihre Offenheit und Freundlichkeit. Mit Pater Josey und seinen Mitbrüdern haben wir bisher ebenso fromme wie herzliche und intelligente Geistliche bei uns. Und wir freuen uns mit ihnen über die verbleibenden Jahre, Wochen oder Tage. Selbst von Pater John mit seiner liebenswürdigen Art, der 16 Jahre bei uns weilte, trennte uns kaum ein Wort.

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