Weltbild-Verlag - noch christlich...?

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Piusderdritte
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Re: Weltbild-Verlag - noch christlich...?

Beitrag von Piusderdritte »

Der Geschäftsbetrieb soll nun unter dem Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz fortgeführt werden, der Sanierungsmöglichkeiten prüft. Der Wirtschaftsprüfer aus Neu-Ulm wurde als Insolvenzverwalter der Drogeriekette Schlecker bekannt. Einen Insolvenzantrag stellte nach Firmenangaben ausschließlich die Konzernholding. Die Filialen, die Internet-Tochter buecher.de und die Gesellschaften in Österreich und der Schweiz seien nicht betroffen.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... ent-391349
gruss, PiusIII.
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

HeGe
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Re: Weltbild-Verlag - noch christlich...?

Beitrag von HeGe »

Nach ein paar kritischen Medienberichten wird die Entscheidung der Bischöfe schon wieder relativiert:
kath.net hat geschrieben:Zdarsa will Weltbild stützen - Appell an deutsche Bischöfe

Der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa will seine deutschen Mitbrüder für ein gemeinsames Engagement zur Rettung der insolventen Verlagsgruppe Weltbild gewinnen und schreibt an alle deutschen Diözesanbischöfe [...]
Diese Millionenhilfe wird mit Sicherheit an Bedingungen geknüpft, was die inhaltliche Ausrichtung der zukünftigen Arbeit angeht. :narr:
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koukol
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Re: Weltbild-Verlag - noch christlich...?

Beitrag von koukol »

Nochmal 65 Millionen Sterbehilfe http://www.kath.net/news/44671

ad_hoc
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Re: Weltbild-Verlag - noch christlich...?

Beitrag von ad_hoc »

Die Bischöfe können nicht mit Geld umgehen; sie werfen gutes Geld dem schlechten nach.
Ich bin mal gespannt, ob sich irgendwer aufregt. Vielleicht neben deutschen Berufsbetroffenen auch der derzeitige Papst?

ad_hoc
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Edi
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Re: Weltbild-Verlag - noch christlich...?

Beitrag von Edi »

ad_hoc hat geschrieben:Die Bischöfe können nicht mit Geld umgehen; sie werfen gutes Geld dem schlechten nach.
Ich bin mal gespannt, ob sich irgendwer aufregt. Vielleicht neben deutschen Berufsbetroffenen auch der derzeitige Papst?

ad_hoc
Ist ja nicht ihr eigenes Geld. Wozu braucht eigentlich die Kirche eigene Firmen, u.a. auch Firmen, die Kriminalfilme wie machen?
Immerhin hat sich der Kölner Kardinal schon vor Jahren von Weltbild verabschiedet.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

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Peter Ernst
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Re: Weltbild-Verlag - noch christlich...?

Beitrag von Peter Ernst »

Die Bischöfe möchten sich halt freikaufen von dem Vorwurf des Raubtierkapitalismus und der Menschenverachtung. Zugegeben, ein etwas teueres Unterfangen!
"Ich hoffe auf das Unverdiente"

Caviteño
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Re: Weltbild-Verlag - noch christlich...?

Beitrag von Caviteño »

ad_hoc hat geschrieben:Die Bischöfe können nicht mit Geld umgehen; sie werfen gutes Geld dem schlechten nach.
Ich bin mal gespannt, ob sich irgendwer aufregt. Vielleicht neben deutschen Berufsbetroffenen auch der derzeitige Papst?

ad_hoc
Wieso sollte sich jemand aufregen? Zur Not verschickt man wieder Bettelbriefe.

Man muß die Unterstützung iHv 65 Mio € einmal mit den sonstigen Hilfsmaßnahmen vergleichen:
Wir hatten hier über Adveniat diskutiert. Dort ist man ganz stolz, daß im letzten Geschäftsjahr 2012/13 2.225 Projekte mit rund 30,6 Millionen Euro unterstützt wurden. Für den maroden Weltbild-Verlag werden Gelder bereitgestellt, mit denen Adveniat zwei Jahre auskommen muß und dann über 4.000 Projekte fördern könnte.

Misereor erhielt 2012 58,2 Mio € an Spenden und weitere 8,2 Mio aus kirchlichen Haushaltsmitteln. Es hat also - ohne die Zuschüsse aus öffentlichen Kassen (knappe 114 Mio €!) - einen Haushalt in Höhe der Hilfszahlungen für den Weltbild-Verlag.

Da kann man schon in's Grübeln kommen....

Das Bischöfe nicht mit Geld umgehen können, dürfte eigentlich seit "Limburg" jedem klar sein.

HeGe
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Re: Weltbild-Verlag - noch christlich...?

Beitrag von HeGe »

Das Problem ist, dass die Bischöfe viel zu lange gezaudert haben und viel früher die Reißleine hätten ziehen müssen. Weltbild mag ja in seiner Ursprungsform ein interessantes Geschäftsmodell für die Kirche gewesen sein, aber nachdem sich das Unternehmen immer weiter säkularisierte, hatte kirchliches Geld da schon lange nichts mehr verloren. Das Engagement der Kirche erst zu beenden, als es dem Unternehmen schlecht geht, konnte nur schiefgehen.
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Gamaliel
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Re: Weltbild-Verlag - noch christlich...?

Beitrag von Gamaliel »

Droege Group unterzeichnet Vertrag für Übernahme von Weltbild

Daraus:
Die Düsseldorfer Droege Group hat am Montag den Vertrag zur Mehrheitsübernahme der insolventen Augsburger Verlagsgruppe Weltbild unterzeichnet. Damit die rechtskräftig werden kann, müssen unter anderem das Kartellamt, der Gläubigerausschuss sowie der Aufsichtsrat der Droege Group zustimmen, wie es in einer Presseerklärung der Vertragspartner heißt. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz und Verantwortliche der Droege Group gingen davon aus, dass dies innerhalb weniger Wochen der Fall sei.

Caviteño
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Re: Weltbild-Verlag - noch christlich...?

Beitrag von Caviteño »

Aus dem verlinkten Artikel:
Die 1998 gegründete Droege Group bezeichnet sich als unabhängiges Beratungs- und Investmenthaus sowie als Spezialist für maßgeschneiderte Restrukturierungs- und Wachstumsprogramme.
und auf der homepage der Droege Group wird man noch deutlicher:
Droege Beratung und Investment Group

Spezialist für Restrukturierungen zur Steigerung des Unternehmenswertes
Unternehmer-Berater und Umsetzer von Wertsteigerungs-Programmen
Werttreiber durch strikte und unternehmerische Umsetzung
Investment-Holding zur Übernahme von Unternehmen in "Special Situations"
http://www.droege-group.com/

Früher nannte man das "Heuschrecken" - was mag den Bischöfen wohl durch den Kopf gehen, wenn sie die Meldung lesen? :pfeif:

Maternus87
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Re: Weltbild-Verlag - noch christlich...?

Beitrag von Maternus87 »

Da steht also auch Ärger ins Haus ... . Die Kirchenaustritte konnte man bislang so angenehm auf TvE abschieben. Aber die Erhebung der Kirchensteuer auf Kapitalerträge geht nun ganz auf's eigene "Haus (Kaiserstraße)" und die "Ökumene der Münze" mit der EKD. Man tut wirklich was für die Außenwirkung.

Eine erste Blüte der Reaktionen gibt es hier:

Von der Hostie zur Münze
https://www.freitag.de/autoren/danielsc ... gn=buffer

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Edi
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Re: Weltbild-Verlag - noch christlich...?

Beitrag von Edi »

Wenn ich richtig informiert bin, ist das von den Banken nur ein Angebot, das man nicht wahrnehmen muss. Man kann weiterhin seine Steuererklärung am Jahresende abgeben und dann wird auch die Kirchensteuer festgelegt, die je nach Bundesland etwas unterschiedlich ausfällt und ein Bruchteil der Einkommensteuer beträgt. In Baden-Württemberg z.B. beträgt die Kirchensteuer 8% von der Einkommensteuer.
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Apollonia
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Re: Weltbild-Verlag - noch christlich...?

Beitrag von Apollonia »

So ist das. Meine Bank hat ein Schreiben geschickt, bei dem man seine Religionszughörigkeit angeben sollte. Da ich der Meinung bin, dass das meine Bank aber rein gar nichts angeht, hab ich dem widersprochen. Damit bleibt alles wie es war, und wird im Rahmen der Steuererklärung erledigt. Die Steuer selbst ist doch nicht neu, nur die Methode des Einzugs.

Caviteño
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Re: Weltbild-Verlag - noch christlich...?

Beitrag von Caviteño »

Apollonia hat geschrieben:So ist das. Meine Bank hat ein Schreiben geschickt, bei dem man seine Religionszughörigkeit angeben sollte. Da ich der Meinung bin, dass das meine Bank aber rein gar nichts angeht, hab ich dem widersprochen. Damit bleibt alles wie es war, und wird im Rahmen der Steuererklärung erledigt. Die Steuer selbst ist doch nicht neu, nur die Methode des Einzugs.
Das ist richtig. Allerdings müssen dann in der Steuererklärung die Zinsen und die Abgeltungssteuer angegeben werden. Wer sein Konto nur bei einer Bank hat, für den ist das kein Problem. Wer jedoch dauernd wechselte, um günstige Zinsen zu kassieren und/oder mit mehreren Banken arbeitet, für den ist das schon eine Mehrbelastung - allerdings war das in der Vergangenheit auch der Fall, wenn man steuerehrlich war.

Für weitaus entscheidender ist allerdings mE der Eindruck, daß die Kirchen hier die "letzten Ecken auskehren" - obwohl sie über mehr als genügend Rücklagen verfügen, wie am Beispiel des Bistums Limburg zu sehen ist. Gerade bei Zinseinnahmen reagieren viele Menschen "allergisch" - sie werden als Entgelt für die harte Arbeit gesehen, mit denen man sich seine Ersparnisse vom Munde absparte. Hier abzukassieren ist mE nicht nur unklug, sondern sogar dumm. Hätte man großzügig auf die Besteuerung verzichtet (und gebeten, die ersparten Steuern zu spenden) oder ihre steuerliche Erfassung freigestellt (also das bisherige Verfahren beibehalten), wäre die Reaktion auf die Neuregelgung wohl kaum so massiv ausgefallen.
Warten wir mal die Austrittszahlen in diesem Jahr..... - ob es sich dann noch rechnen wird :hmm:
Dringend auf das Geld angewiesen, ist die Kirche jedenfalls nicht - s. Limburg - obwohl sie natürlich etwas anderes behaupten wird (wider besseres Wissen).

@Admin:
Die letzten Beiträge sollten mE in den Strang "Kirchensteuer" oder "Die Kirche und das liebe Geld" verschieben. Mit dem Weltbildverlage haben sie eigentlich nichts zu tun.

Wenzel
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Re: Weltbild-Verlag - noch christlich...?

Beitrag von Wenzel »

Caviteño hat geschrieben: Für weitaus entscheidender ist allerdings mE der Eindruck, daß die Kirchen hier die "letzten Ecken auskehren" - obwohl sie über mehr als genügend Rücklagen verfügen, wie am Beispiel des Bistums Limburg zu sehen ist. Gerade bei Zinseinnahmen reagieren viele Menschen "allergisch" - sie werden als Entgelt für die harte Arbeit gesehen, mit denen man sich seine Ersparnisse vom Munde absparte. /.../
Warten wir mal die Austrittszahlen in diesem Jahr..... - ob es sich dann noch rechnen wird :hmm:
Dringend auf das Geld angewiesen, ist die Kirche jedenfalls nicht - s. Limburg - obwohl sie natürlich etwas anderes behaupten wird (wider besseres Wissen).
Kirchen denken in größeren Zeiträumen, als nur eine oder zwei Generationen. Die Anzahl der Kirchensteuerzahler wird sich in den nächsten Jahrzehnten deutlich reduzieren, der demographische Faktor macht auch vor den Konfessionen nicht halt.
Bei Zeiten ein mehr als sattes Polster anzulegen, wird dann die Institutionen und Pöstchen noch einige weitere Jahrzehnte fortbestehen lassen.
Pange, lingua, gloriosi corporis mysterium (Thomas von Aquin)
Westliche Wertegemeinschaft: Kinder- und Alten-Euthanasie, Genderwahn, Homoterror, Abtreibung, Ökowahn, Überwachungsmonströsität, political correctness ....

Caviteño
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Re: Weltbild-Verlag - noch christlich...?

Beitrag von Caviteño »

Wenzel hat geschrieben:
Kirchen denken in größeren Zeiträumen, als nur eine oder zwei Generationen. Die Anzahl der Kirchensteuerzahler wird sich in den nächsten Jahrzehnten deutlich reduzieren, der demographische Faktor macht auch vor den Konfessionen nicht halt.
Bei Zeiten ein mehr als sattes Polster anzulegen, wird dann die Institutionen und Pöstchen noch einige weitere Jahrzehnte fortbestehen lassen.
Das können die Kirchen gerne tun - ob sie damit auf Verständnis stoßen ist eine andere Frage. Die Bettelei halte ich jedenfalls nach Kenntnis der Vermögenssituation des Bistums Limburg - andere Diözesen werden sich nicht grundlegend unterscheiden - für reichlich unverfroren.

Man sollte auch berücksichtigen, daß derartig hohe Vermögenswerte (staatliche) Neider hervorrufen könnten - es wäre nicht zum ersten Mal. Diese Gefahr steigt besonders durch die von Dir erwähnte Minderung der kirchlichen Bindung aufgrund der gesellschaftlichen und demographischen Entwicklung. Ist es wirklich vorstellbar, daß im Jahre 2xxx eine Institution, die eine Bevölkerungsgruppe im niedrigen/mittleren einstelligen Prozentbereich (in einem atheistisch oder muslimisch geprägten Land) repräsentiert, über riesige - steuerbegünstigte - Vermögensbestände verfügen kann - ohne daß darüber eine sehr intensive Diskussion stattfindet? :/

Oder aktuell - wäre es vorstellbar, daß die Sparguthaben/Vermögen mit einer - auch von der Bundesbank diskutierten - "Sonderabgabe" belegt und kirchliche Vermögen ausgenommen werden? Glaubst Du nicht, daß dann ein Aufschrei der Empörung durch die Gesellschaft ginge, wenn das eigene Bankkonto um 10% vermindert wird - die Guthaben des Bistums Limburg z.B. aber weiterhin 740 Mio € betragen?

Eine Umsetzung möglicher Forderungen des jetzigen Papstes nach einer "armen Kirche" habe ich dabei noch garnicht einmal erwähnt, weil sie auf ganz erheblichen Widerstand der Bischöfe stoßen würden.

Es besteht mE kein Grund, warum die KiSt nicht gesenkt wird - Geld ist genug vorhanden und die Ansammlung von Vermögenswerten kann nicht Ziel und Aufgabe einer Kirche sein.

Wenzel
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Re: Weltbild-Verlag - noch christlich...?

Beitrag von Wenzel »

Caviteño hat geschrieben: Das können die Kirchen gerne tun - ob sie damit auf Verständnis stoßen ist eine andere Frage. Die Bettelei halte ich jedenfalls nach Kenntnis der Vermögenssituation des Bistums Limburg - andere Diözesen werden sich nicht grundlegend unterscheiden - für reichlich unverfroren.
Man sollte auch berücksichtigen, daß derartig hohe Vermögenswerte (staatliche) Neider hervorrufen könnten - es wäre nicht zum ersten Mal. Diese Gefahr steigt besonders durch die von Dir erwähnte Minderung der kirchlichen Bindung aufgrund der gesellschaftlichen und demographischen Entwicklung. Ist es wirklich vorstellbar, daß im Jahre 2xxx eine Institution, die eine Bevölkerungsgruppe im niedrigen/mittleren einstelligen Prozentbereich (in einem atheistisch oder muslimisch geprägten Land) repräsentiert, über riesige - steuerbegünstigte - Vermögensbestände verfügen kann - ohne daß darüber eine sehr intensive Diskussion stattfindet? :/
Auf keinen Fall. Die Kirche in 2xxx klammert sich dann entweder auf gedeih und verderb an den Staat , oder wird ihrer Vermögenswerte (großteilig) verlustig gehen. Eine Organisation die keinen Rückhalt in der Bevölkerung hat und daher auch keinen "Nutzen" für die Menschen darstellt, gleichzeitig aber in einem immer ärmer werdenden Land Reichtümer offen darstellt, ist prädestiniert dafür enteignet zu werden.
Caviteño hat geschrieben: Oder aktuell - wäre es vorstellbar, daß die Sparguthaben/Vermögen mit einer - auch von der Bundesbank diskutierten - "Sonderabgabe" belegt und kirchliche Vermögen ausgenommen werden? Glaubst Du nicht, daß dann ein Aufschrei der Empörung durch die Gesellschaft ginge, wenn das eigene Bankkonto um 10% vermindert wird - die Guthaben des Bistums Limburg z.B. aber weiterhin 740 Mio € betragen?
Die Menschen stimmen doch schon mit den Füssen ab. Ob jetzt Limburg, Weltbild ... oder welcher Grund auch immer vorgeschoben wird, die Ärgernisse überwiegen. Das Fehlermanagement ist unzureichend wenn nicht katastrophal.
Wer dann nur geringe Bindungen an die Kirche hat, entledigt sich in einem letzten Schritt auch noch der finanziellen Verpflichtung und löst auch amtlich, nicht nur geistig, die Anknüpfungen.
Caviteño hat geschrieben: Eine Umsetzung möglicher Forderungen des jetzigen Papstes nach einer "armen Kirche" habe ich dabei noch garnicht einmal erwähnt, weil sie auf ganz erheblichen Widerstand der Bischöfe stoßen würden.
Es besteht mE kein Grund, warum die KiSt nicht gesenkt wird - Geld ist genug vorhanden und die Ansammlung von Vermögenswerten kann nicht Ziel und Aufgabe einer Kirche sein.
Das Kernwort der "Entweltlichung" von Papst Benedikt , wurde doch von den Bischöfen und Laiengremien ganz schnell um- und mißinterpretiert.
Da möchte noch keiner auf die Annehmlichkeiten verzichten, die ein gut gefülltes Bankkonto im Moment noch bieten und solange die Steuereinnahmen noch sprudeln und die Bindungen zwischen Staat und Kirchen ein höfliches miteinander sind , wir sich auch nichts ändern. Der Schritt sich zu "entweltlichen" kann noch von alleine gegangen werden. Sollte sich das Staat - Kirche-Verhältnis jedoch ändern, dann wird uU "zwangsentweltlicht".
Pange, lingua, gloriosi corporis mysterium (Thomas von Aquin)
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Niels
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Re: Weltbild-Verlag - noch christlich...?

Beitrag von Niels »

"Weltbild endgültig verkauft": http://www.kna.de/webnews/kwn9/urn_new ... 78-2.html
(...) Sämtliche Werte des Unternehmens wurden rückwirkend zum 1. Juli auf eine neue Gruppe übertragen, wie die Gesellschafter am Freitag mitteilten. Der Betriebsübergang sei am 1. Oktober erfolgt. Damit ist die familiengeführte Düsseldorfer Droege International Group nach einer Kapitalerhöhung von 2 Millionen Euro mit einem Anteil von 6 Prozent Mehrheitseigner.
Für die Gläubiger hält Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz aus Neu-Ulm 4 Prozent der Anteile. (...)
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Niels
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Re: Weltbild-Verlag - noch christlich...?

Beitrag von Niels »

Gute Nachricht für den Weltbild-Verlag (wem auch immer der jetzt "offiziell" gehören mag): http://www.focus.de/kultur/buecher/fift ... 2982.html
:maske:

HeGe
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Re: Weltbild-Verlag - noch christlich...?

Beitrag von HeGe »

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Juergen
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Re: Weltbild-Verlag - noch christlich...?

Beitrag von Juergen »

Die Sache um die Insolvenz von »Lesensart« scheint recht verworren zu sein:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/w ... -1.257927

Vgl. auch:
http://weltbild-verdi.blogspot.de/215/ ... n-35.html
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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