(...) Meinrad Ladleif erläuterte die Konzeption der Umgestaltung. "Die helle Farbe der Wände (weiß statt bisher grau), das helle Ahornholz für Ambo, Altar und Bänke, die wunderbare Beleuchtung geben der Kirche ein freundlich-warmes Aussehen", so der Architekt aus Kassel.
Schon wieder... die Taizé-Kapelle in Kassel hat er auch mit weißen Wänden, hellem Ahornholz und schlichten Stühlen ausgestattet.
(Leider ist der geölte helle Fußboden so empfindlich, dass man die Kapelle nur ohne Schuhe betreten darf/kann/soll. Die ursprüngliche Idee, die Kapelle für Werktagsmessen zu benutzen, ist daran gescheitert... Und mit Taizé hat die Kapelle von der Gestaltung her nix mehr zu tun, das Kreuz aus Taizé wurde entfernt.)
Quelle:
http://www.katholische-kirche-kassel.de ... apelle.php
Gedanken des Architekten:
Meinrad Ladleif hat geschrieben:Backstein, wo du hinsiehst, Backstein.
Kalk´ ihn und lass den Ahorn rein!
Dieser kleine Reim ging mir bei der Arbeit an der Taizé-Kapelle lange nicht aus dem Kopf. Er fiel mir zum ersten Mal in Umbrien ein - nach dem Besuch eines Raumes, den sich Franz von Assisi im Kloster „Le Celle di Cortona“ geschaffen hat . Bei der Gestaltung war mein Herz und mein Kopf häufig geprägt von den Orten, Geschichten und der Spiritualität der franziskanischen Einsiedeleien in Mittelitalien.
Es sollte ein Ort werden, wo man Stille schätzt, die notwendig ist für ein Leben des Gebets, das dem Wort Gottes Raum gibt und eine Leere schafft, die Gott selbst füllen möchte. Wichtig war mir die Genauigkeit und Sorgfalt im Detail und in der Lichtführung. Der Raum soll anrühren und beherbergen, in Menschlichkeit. Zugleich soll man sich wahrhaft fühlen, am Fuße der Leiter des Jakob. ...
Ziel war es, einen Ort zu schaffen, an den jeder kommen kann, einen Ort der allen Menschen offen steht, an dem man sich eine halbe Stunde Auszeit nehmen und ungestört sein kann, einen Ort zum Anhalten, Innehalten, Ausruhen, Meditieren und Beten. Inmitten der hektischen und lärmenden Stadt sollte ein Raum entstehen, der bietet, was in der Stadt schwer zu bekommen ist: Ruhe.
Ruhe sollte auch bei der Gestaltung das Leitmotiv sein. Der neue Raum ist entstanden durch großes, ehrenamtliches Engagement handwerklich geschickter Gemeindemitglieder. Gemeinsam wurde der Raum vom “alten Putz” befreit. Kalkfarbe mit Marmormehl geben den Wänden eine strahlende Klarheit.
Ein differenziertes Lichtkonzept garantiert die Erzeugung vielfältiger Raumstimmungen. In diese rohe, gekalkte Mauerwerksschale legt sich, abgelöst durch eine Fuge der Boden aus 1,25 m x 2,50 m großen, 25 mm starken Ahorn-Vollholzplatten. Wand-, Deckenvertäfelung und Möbelalles aus einem Material- mit weiß pigmentiertem Öl behandelt, klar und duftend.
Der Besucher lässt seine Straßenschuhe - und mit ihnen den Alltag - im Vorraum. Auf Filzpantoffeln betritt er den Raum. Die Ausstattungsgegenstände wurden eigens für den Ort entworfen und angefertigt: das Kreuz aus rostigem Flachstahl mit Ahornkorpus, der mit der Wandvertäfelung und dem Boden verschmilzt; die Glasvase mit der Rose, der Leuchter aus Stahl, die Ikone, das Glasfenster.
Quelle:
http://www.st-familia-kassel.de/index.p ... ze-kapelle