Re: Dialogprozeß der DBK: 2011-2015
Verfasst: Samstag 3. Dezember 2011, 17:16
Die Forderung des ZdK "Diakonat der Frau" wird in Kirchenblättern und in der Tagespresse aufgegriffen und verbreitet.
Der katholische Treffpunkt im Internet.
https://kreuzgang.org/
Überrascht Dich das?ad-fontes hat geschrieben:Die Forderung des ZdK "Diakonat der Frau" wird in Kirchenblättern und in der Tagespresse aufgegriffen und verbreitet.
Einerseits nein, irgendwo müssen die überschüßigen Dipl.-Theologen ja hin..Hubertus hat geschrieben:Überrascht Dich das?ad-fontes hat geschrieben:Die Forderung des ZdK "Diakonat der Frau" wird in Kirchenblättern und in der Tagespresse aufgegriffen und verbreitet.
Hervorhebungen von mir, die Rechtschreibfehler sind im Originalartikel schon enthalten (ein Indiz für die Qualität unserer Lokalzeitung hier...).Schwäbische Zeitung hat geschrieben: In den offenen Antworten die Weltkirche betreffend sei oft der Wunsch nach Aufhebung des Pflichtzölibats als Möglichkeit genannt worden, wieder mehr katholische Pfarrer gewinnen zu können. Weitere Nennungen waren die Zulassung von Frauen zum Priesteramt, die Weihe bewährter Männer („viri probati“), das Spenden der Sakramente auch an Geschiedene und mehr Bemühungen in die Ökumene. Von der Diözese wünschten sich die Fragebogen-Teilnehmer mehr seelsorgerische Bezugspersonen und mehr Laien in höheren Positionen. Über die Seelsorgeeinheit die Befragten an, dass die Lebendigkeit im Gottesdienst fehle – es müsse nicht immer Eucharistie sein. Auch der Wunsch nach anderen Gottesdienstzeiten wurde geäußert. Lob gab es für die besonderen Angebote wie Kindergottesdienste, andere wiederum gaben an, die Nähe zu Gott im normalen Gottesdienst zu erfahren, wieder andere wünschten sich die Lithurgie aus der Zeit vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil zurück. „Das ist der Spagat, dem die Pfarrer heute ausgesetzt sind“, sagte Spieler.
[quote=""schwäbische.de"]"Bischof hört der Basis zu"[/quote]Moser hat geschrieben:Ich pack das jetzt mal in diesen Thread, ich glaube der passt noch am ehesten:
Letzte Woche war bei uns im Ort (Bistum Rottenburg-Stuttgart) anlässlich einer Wallfahrt der Bischof zu Gast. Aus diesem Anlass gab es sozusagen einen eigenen kleinen "Dialogprozeß". Die Gläubigen waren im Voraus aufgefordert worden, Fragebögen auszufüllen. Das Ergebnis dieser Umfrage wurde dann dem Bischof präsentiert:
http://www.schwaebische.de/region/obers ... 9522.html
http://www.schwaebische.de/region/obers ... 95184.html
Hier einige Ergebnisse besagter Fragebogenaktion:
Hervorhebungen von mir, die Rechtschreibfehler sind im Originalartikel schon enthalten (ein Indiz für die Qualität unserer Lokalzeitung hier...).Schwäbische Zeitung hat geschrieben: In den offenen Antworten die Weltkirche betreffend sei oft der Wunsch nach Aufhebung des Pflichtzölibats als Möglichkeit genannt worden, wieder mehr katholische Pfarrer gewinnen zu können. Weitere Nennungen waren die Zulassung von Frauen zum Priesteramt, die Weihe bewährter Männer („viri probati“), das Spenden der Sakramente auch an Geschiedene und mehr Bemühungen in die Ökumene. Von der Diözese wünschten sich die Fragebogen-Teilnehmer mehr seelsorgerische Bezugspersonen und mehr Laien in höheren Positionen. Über die Seelsorgeeinheit die Befragten an, dass die Lebendigkeit im Gottesdienst fehle – es müsse nicht immer Eucharistie sein. Auch der Wunsch nach anderen Gottesdienstzeiten wurde geäußert. Lob gab es für die besonderen Angebote wie Kindergottesdienste, andere wiederum gaben an, die Nähe zu Gott im normalen Gottesdienst zu erfahren, wieder andere wünschten sich die Lithurgie aus der Zeit vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil zurück. „Das ist der Spagat, dem die Pfarrer heute ausgesetzt sind“, sagte Spieler.
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http://www.drs.de/index.php?id=105&no_cache=1&tx_ttnews[tt_news]=20272&tx_ttnews[backPid]=148&cHash=da799a401f
Was da wohl zugelassen wird? Die konsequente Abschaffung liturgischer Mißstände? Oder gar die vermehrte Feier der alten Messe?Im Rahmen ihrer Dialog- und Erneuerungsinitiative hat die Diözese Rottenburg-Stuttgart das Projekt Gemeinde gestartet. Das bis 2014 anberaumte Projekt soll Seelsorge vor Ort stärken und weiterentwickeln helfen, wie es am Montag, den 23. Januar, bei der Auftaktveranstaltung in Wernau hieß.
Kern der Unternehmung sind zu entwickelnde Modelle an verschiedenen Lernorten. Es werde „manches zugelassen, wovor man bisher zurückgewichen ist“ (...) Das Gesamtprojekt mit einem geschätzten Finanzbedarf von 1,2 Millionen Euro gliedert sich in vier Teilprojekte. Diese befassen sich mit Organisation der Gemeindepastoral, Personal, Praxis in Liturgie, Verkündigung und Diakonie sowie mit Adaption und Transfer. Nach einer ersten Phase machen die Projektverantwortlichen dem Zeitplan zufolge Modellvorschläge für eine zweite Konzeptionsphase ab Ostern 2013, für die Bischof Gebhard Fürst „ad experimentum“ dann die Umsetzung genehmigen soll. Das Projekt endet mit der Inkraftsetzung eines Rahmenplans für die Gemeindepastoral in der württembergischen Diözese.(...)
So sieht's aus. Für mich stellt sich bei solchen Themen immer nur die Frage, warum Rom die Bischöfe nicht besser raussucht oder gibt es da nicht bessere Kandidaten als solche? Wenn schon Rom bestimmt, wer Bischof wird, dann kann man da dich selbst auch dann noch einwirken, wenn man den Falschen erkannt hat.ad_hoc hat geschrieben:Diesem Bischof kann man alles präsentieren, sofern es sich nicht um kirchliche Vorschriften und Anordnungen bzw. Initiativen, Anregungen oder Bitten Roms handelt. Ansonsten beschäftigt er sich mit jedem Dreck (eben auch mit den genannten Fragebögen), nur nicht mit seinen eigentlichen Aufgaben.
Wieso Rom? Wer ist denn in diesem Falle 'Rom'? Und warum soll 'Rom' Bischöfe aussuchen? Inwiefern ist das Sache der Kirche von Rom und nicht doch eher Sache der Kirche von Hildesheim?Edi hat geschrieben:Für mich stellt sich bei solchen Themen immer nur die Frage, warum Rom die Bischöfe nicht besser raussucht
Nun, "früher" hat "Rom" da wohl durchaus noch drauf geachtet... Ignaz Heinrich von Wessenberg wurde z. B. niemals Erzbischof von Freiburg, da der Papst ihn ablehnte...lifestylekatholik hat geschrieben:Wieso Rom? Wer ist denn in diesem Falle 'Rom'? Und warum soll 'Rom' Bischöfe aussuchen? Inwiefern ist das Sache der Kirche von Rom und nicht doch eher Sache der Kirche von Hildesheim?Edi hat geschrieben:Für mich stellt sich bei solchen Themen immer nur die Frage, warum Rom die Bischöfe nicht besser raussucht
lifestylekatholik hat geschrieben:Wieso Rom? Wer ist denn in diesem Falle 'Rom'? Und warum soll 'Rom' Bischöfe aussuchen? Inwiefern ist das Sache der Kirche von Rom und nicht doch eher Sache der Kirche von Hildesheim?Edi hat geschrieben:Für mich stellt sich bei solchen Themen immer nur die Frage, warum Rom die Bischöfe nicht besser raussucht
Offensichtlich. Man schaue sich einfach die hier in der letzten Zeit diskutierten "Kirchenumbauten" an...civilisation hat geschrieben:Man sieht es nur zu klar: Die Amtskirche hat immer noch zu viel Geld.
Prust! Die sind sich auch für kein Klischee zu schade:Niels hat geschrieben:"Zukunft auf katholisch": http://www.bistum-essen.de/start/news-d ... rennt.html
Ein treffenderer Titel dieser (sinnlosen) Veranstaltung wäre vermutlich: "Gruppentherapie auf katholisch"
Natürlich darf das übliche Herumgeeiere nicht fehlen:In seiner Einladung formuliert der Bischof drei Fragen, zu denen er sich in den kommenden Wochen bis Ostern brieflich oder per E-Mail Gedanken, Meinungen und Erfahrungen von Ihnen persönlich, von Ihrer Gruppe, Ihrem Pfarrgemeinderat u.s.w. erhofft
Was gibt Ihrem Leben Kraft?
Worin erleben Sie uns als Kirche stark, worin als schwach?
Wie sieht Ihr Zukunftsbild von Kirche aus?
Bitte schreiben oder mailen Sie an: Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff, Ritter-Chorus-Str. 7, 5262 Aachen / ac.bischofshaus@bistum-aachen.de (Betreff: Dialog)
"Das Vertrauen vieler Menschen in unsere Kirche hat stark gelitten. Es ist mir ein großes Anliegen, dass wir Glaubwürdigkeit zurückgewinnen und in strittigen Fragen weiter kommen. Das gilt für Konflikte in Gemeinden ebenso wie für manches ‚heiße Eisen’, das wir in der deutschen Kirche seit Jahrzehnten diskutieren. Bei Letzteren gibt es zum Teil weltkirchliche Festlegungen, die mich als Bischof binden. Das kann zum Dilemma werden. Um hier nicht zu schnell in Sackgassen zu geraten, ist es mir wichtig, dass wir den ‚DIALOG-Prozess’ auch als geistlichen Prozess gestalten."
Prof. Sauer benennt wesentliche Veränderungen durch das Zweite Vatikanische Konzil:
- Der Zusammenhang von Leben und Lehre wird neu entdeckt, weil sich das Konzil an Wort und Tat der Offenbarung Gottes konzentriert.
- Es geschieht ein Abschied von einer Theologie, die abgehoben von der Lebenspraxis ist.
- Kirche wird nicht als Klassengesellschaft gesehen, wo Minderheiten einer Mehrheit etwas vorschreiben, sondern das Volk Gottes ist als Ganzes mit einem Glaubenssinn ausgestattet und ist aufgrund verschiedener Dienste und Ämter hierarchisch gegliedert.
- Die für die Offenbarungskonstitution zentrale Unterscheidung zwischen Offenbarung selbst und Orten, wo sie einen Ausdruck findet, wehrt einem Buchstabenglauben und einseitiger Fixierung. Sie bewahrt vor Fundamentalismus.
- Im Mittelpunkt steht ein dialogischer Prozess zwischen Gott und Mensch.
Die Erfahrung der Konzilsdynamik wurde für die Teilnehmenden zur Glaubenserfahrung. Eine multikulturelle Kirche wurde autentisch erfahren.
Nun, der Abbau des kirchlichen Lehramtes und der verbindlichen dogmatischen Aussagen wurde ja vor, während und vor allem auch massiv nach dem Konzil gefordert (bis hin zur sofortigen Forderung eines III. Vaticanums). Da ist diese verquere Sicht der Dinge nur allzu logisch.civilisation hat geschrieben:Betrifft zwar Österreich und Theologen aus Linz, aber ich stelle es mal hier ein.
"Das Zweite Vatikanische Konzil hat höchste Autorität, weil es sich im höchsten Maße dialogfähig erwiesen hat."
Erzbischof Thissen hat geschrieben:Ich lade sie herzlich ein, sich auf diesen Dialog einzulassen und die neuen Medien zu nutzen.
Ist das jetzt eine Drohung oder ein Versprechen?In einem ersten Schritt sammeln wir bis Juli 212 Themen. In einem zweiten Schritt, sollen die wichtigen Themen auf gemeinsamen Dialogforen besprochen werden, die an unterschiedlichen Orten unseres Erzbistums stattfinden werden, möglicherweise also auch bei Ihnen.
Eine Zusammenkunft so vieler Räte hat es im Erzbistum Paderborn in dieser Form noch nicht gegeben (...) Unter der Überschrift „Er geht euch voraus“ sprachen die 7 Frauen und Männer im Kolping Forum Paderborn über ihren Glauben, die aktuelle Situation der Diözese und ihre Zukunftsbilder von Kirche. (...)
Die Teilnehmer begrüßten die Atmosphäre der Offenheit und des Gesprächs auf Augenhöhe, die den Austausch geprägt habe. Viele äußerten den Wunsch nach einer Fortsetzung und stellten die Frage, wie die Impulse des Tages im Leben der Kirche von Paderborn zum Tragen kommen könnten. Eine weitere Anregung lautete, dass zu einem weiteren Gesprächsforum auch kirchenferne Menschen in den Dialog einbezogen werden sollten. Als „bereichernde Veranstaltung“ bezeichnete Erzbischof Hans-Josef Becker das Gesprächsforum. „Ich teile ihre Sorgen bezüglich mancher wunder Punkte“, sagte er.
Irgendjemand hat dazu mal vor kurzem gesagt, sie wollen nur immer andere verändern, nie sich selbst. Eben wie meist in der Politik auch.civilisation hat geschrieben: Und genau so ist es vermutlich mit den Dialogisierern: Alle reden und tagen und besuchen Ausschüsse, Sitzungen etc. - wollen verändern. Aber mit Kirche, Glaube und Jesus Christus hat das nix mehr zu tun.