Ich bin hier, weil es mir an Anleitung fehlt.

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Marion
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Re:

Beitrag von Marion »

pierre10 hat geschrieben:Es scheint mir eine wichtige Frage, die da gestellt wird. Wobei es grundsätzlich etwas ganz anderes ist, ob man nach einem vorgegebenen Schema betet, gemeint sind all die Gebete, die allgemein gelehrt werden, oder ob Mensch Zwiesprache mit Gott führt.

Sicher habe ich als junger Mensch so gebetet, wie man es mir beibrachte. Das war sehr einseitig, denn es kam nur von mir. Aber im Laufe der Zeit lernte ich, Gott mehr zuzuhören als zu IHM zu sprechen. Es ist für mich faszinierend, in der Stille zu sein und IHM zuzuhören.
Pierre
Ich bin im Gebet der absolute Oberanfänger und bin sehr dankbar, daß es "vorgefertigte" Gebete gibt. Wenn ich ein neues Gebet dazunehme, studier ich das gaaaanz genau durch, ob sich da nix "falsches" reingemogelt haben könnte.
Ich hab schon beim Mittagsessengebet gemosert weil da drin vorkommt
"du speisest uns weil du uns liebst, drum segne auch was du uns gibst"
Das kommt mir vor wie ein Befehl an Gott - und so was steht mir nicht zu.

Wenn ich bete, will ich was tun von dem ich weiß daß das Gottes Wille ist. Nämlich beten, und zwar genau so wie er gesagt hat daß beten geht. Auch wenn es mir nicht immer oder die ganze Zeit gelingt genau das zu denken was ich auch bete. Ich möchte, daß da oben gesehen wird, daß ich mich bemühe. Ich freu mich etwas gefunden zu haben (was ich aktiv tun kann) von dem ich mir sicher sein kann, daß es dem Herrn gefällt.

Wenn ich meine Wünsche zusammenpack und Ihm vortrage oder nun hinsitz und sag: "HerrGott ich hab grad Zeit, flüster mir mal was zu" wär das kein beten für mich. Habe aber beides in meinem Leben schon oft getan. Hab mir vorgenommen das nicht mehr zutun, weil es ein Vertrauensbruch ist. Er sieht nämlich selber wenn uns was fehlt und Er spricht zu jemand, wenn und wann Er meint zu jemand sprechen zu wollen.
Außerdem kommen da fast immer Bitten zusammen die nicht seinem Willen entsprechen und somit auch niemals (von ihm auf jeden Fall) erhört werden.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das Wichtigste sag’ ich nun gleich, Susato: Such dir einen geistlichen Leiter (kann auch Beichtvater sein, muß aber durchaus nicht), der dich längerfristig begleiten kann. Und hab’ Geduld, wenn du nicht so schnell einen findest.
Falls das das wichtigste ist, schickt der HerrGott einen. Es gibt grad arg wenige! Sich darauf zu versteifen ist glaub auch nix, weil die Geduld bei nicht jedem eine der stärksten Tugenden ist.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

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incarnata
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Re:

Beitrag von incarnata »

Nueva hat geschrieben:Danke für dein nettes und aufschlußreiches Posting. HAbe jetzt im Sept. mit dem "Magnifikat" angefangen und bis jetzt komm ich ganz gut damit zurecht. Es paßt in jede Tasche und ich kann es zwischendurch beten.
Radio Horeb oder überhaupt Radio hören funktioniert nicht, denn ab 13.00h geht es bei uns so zu: :ikb_nopity: :ikb_nopity: :ikb_nopity: :ikb_band: :ikb_argue: :ikb_argue: :ikb_gathering: Da hab ich mit radio Horeb keine Chance..
Lange Zeit hatte ich auch eine gute geistl. Begleitung, aber z.Zt. hab ich irgendwie nicht die innere ruhe für sowas. Weißt du , was ich meine?
danke jedenfalls und ich schließe dich auch in meine Gebete mit ein.
Nueva
Wer singt-oder musiziert mit Hingabe- preist Gott auf diese Weise-und betet bekanntlich doppelt.und schon die grosse Therese wusste,dass man IHN auch zwischen den Kochtöpfen preisen kann-und mit seinem ganzen alltäglichen Tun !Ich glaube Du betest auf die Art ziemlich viel und regelmässig und brauchst gar keine Radioanleitung !
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

Nueva
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Re: Ich bin hier, weil es mir an Anleitung fehlt.

Beitrag von Nueva »

@incarnata,

danke, inzwischen kann ich das auch so sehen. Intensives Familienleben ist auch eine Art des Gebetes, Familie ist ja auch eine Art Hauskirche - und das gemiensame Musizieren, die täglichen Übungen mit den Kinden an ihren Instruementen empfinde ich auch als eine Art Gottes-Dienst...
Wenn nur diese pubertäre Disharmonie nicht so oft wäre...*seufz*
JA , die Teresa v. Avila mit ihren Kochtöpfen, für dieses Zitat bin ich ihr total dankbar und auch eng verbunden. Gott ist im Alltag zu suchen und zu finden.

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