Mißstände mag es gegeben haben, doch war die Theologie noch nicht so schlimm von der Häresie verseucht wie heutzutage.
Heute: kaum eine Vorlesung einer Leugnung eines der Dogmen!
Naja das würde ich bezweifeln, früher war es nur nicht ratsam gewisse Dinge offen auszusprechen. Allerdings muß man einigermasen zugestehen das es gerade die Ketzer waren und die Auseinandersetzung mit ihnen die die Theologie zu Höhenflügen anstachelten. Eine Synode von Toledo legte die Dreifaltigkeitslehre nicht aus Spaß dar, und einem Arius haben wir eigntlich das Glaubenbekentnis zu verdanken.
Es ist also meines erachtens eher die FRage was ist gefährlicher für den Glauben den Irtuum offen darzulegen oder den Irrtuum schwelend unter der Oberfläche wie ein Geschwür wuchern zu lassen? Ich finde letzteres als gefährlicher, denn in den Zeiten wo man nicht ohne Furcht einfach Häresien rausposaunen konnte, wenn sich dann einmal einer traute ist er der große Boß gewesen und es sind Massenbewgungen draus geworden.
Die einzige Bedrohung die ich heute sehe, sind nicht häretische Ansichten, die sehe ich als Chance für die Theologie, und auserdem ungefährlich denn desto mehr Häresien desto kleiner die Grüppchen die sich noch dazu widersprechen und dadurch unglaubwürdig sind, nein die Bedrohung ist die Kirchenführung selber die kuschelig alles zulässt und dem nicht mit Argumenten entgegentritt.
Und das es weniger Häresien früher gab, naja heute haben mehr Leute Bildungszugang, wenn man also das Verhältnis Häresien gegenüber den Leuten mit Bildungszugang heute/früher betrachtet kommt man wahrscheinlich auf ähnliche Verhältnisse. Schlag den Denzinger auf und du wirst dir wegen 2000 Jahren Häresien (die Dokumente darin sind ja eigentlich antworten darauf) die Haare raufen.
LG
Fiore
Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas