Streit mit Mitchristen
- Erich_D
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........................................................obenErich hat geschrieben:Unser Pfarrer erzählte einst, dass sich die Markthändler einst in Ephesus über das Trinitätsproblem echt geprügelt hätten. Stimmt das? Wer kann was dazu sagen, wie das früher ablief bei den ach so vorbildlichen (Ur)Christen?
Ich. Mir wurde aus einer Quelle von ............mitgeteilt, diese Christen hätten dafür mit 100000000000000000000000000000000000000000000000000000 Jahren Fegefeuer Buße getan / tun Buße / werden Buße tun / werden Buße getan haben .... ihr wisst schon, was ich meine.
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."
- Fichtel-Wichtel
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Und das ganze bei Kölsch und Halvem Hahn!Edi hat geschrieben:Erich da hast du ganz Recht.Erich hat geschrieben:Ich liebe Beispiele:Daher halte ich die Beispiele auch für größtenteils ungeeignet für dieses Forum (nicht immer, aber meistens) und unter Christen generell:
Also es gibt ja nette Christen, die halten die kath. Kirche für die Hure Babylon, welche die Menschen verführt und eh landen alle Katholen in der Hölle...
Also mit so einem Christen würde ich eine ernste Diskussion führen und ihn dabei nicht schonen. Ok – Ihn selbst würde ich nicht antasten aber seine Argumente jedenfalls in der Luft zerreißen und gegebenenfalls auch echt laut werden.
Bei so einer Problematik echt cool dasitzen, sittsam und höflich die Worte wählen, den Gegenüber immer aufmerksam beobachten, ob der sich etwa unwohl und in die Enge getrieben fühlt – dann schnell in Argumentation sanft werden und denken – ach ist das doch ein netter Kerl --- also dafür muß man ein Heiliger sein – und das bin ich nischt!
n´Abend
Anders wäre es, wenn jemand offen ist für eine ehrliche Diskussion über so ein Thema. Dann wirst du und andere sicher ruhig deine Meinung sagen und Ralf wäre dann auch zufrieden. Man muss das schon unterscheiden. Ich habe ja selber schon ähnliche Dinge erfahren wie du sie oben schilderst und habe auch entsprechend deutlich, aber ohne Wut oder Hass geantwortet und habe das nicht bereut. Manche Leute brauchen das auch gelegentlich als Korrektur.
Gruß,
Elisabeth
- Fichtel-Wichtel
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@Petra! Nö,deine Synapsen sind eher im Gegenteil recht gut beieinander,würde eher meinen,daß du eine besonders gute Vernetzung in deinem Gehirnskasten hast.Petra hat geschrieben:Wenn ich an Taizé denke, passiert es mir immer häufiger, dass mir gleichzeitig Asterix und Erich einfallen. Ob irgendwas mit meinen Synapsen nicht stimmt?
Gruß,
Elisabeth
Re: Streit mit Mitchristen
Hallo Bruno-Maria,Bruno-Maria Schulz hat geschrieben:Wenn man sich den Verlauf von Kreuzgang.org und seiner Vor-Foren ansieht, so erlebt man kaum Anderes als Streit.
Mir sagte ein Atheist:
"Es gibt nirgendwo mehr Streit, als unter Christen!"
und ich musste mich fragen:
Wieso zum Teufel hat der Kerl recht???
Die Antwort findet man nicht nur in diesem Forum.
Ist dem Führer harten Wortes aber bewusst wie viele Nichtchristen hier mitlesen (oder Mitglied sind) und ihre Meinung zum Christsein so bestätig zu sehen glauben?
wenn einem etwas an einer Sache liegt, dabb verteidigt man auch seinen Standpunkt. Fuer einen Nichtchristen sind christliche Fragestellungen vollkommen gleichgueltig, der regt sich nicht drueber auf ob Maria Jungfrau ist oder nicht.
Wer nach der Wahrheit sucht, diskutiert und "streitet". Viele suchen heute ueberhaupt nicht mehr nach der Wahrheit. Dann streitet man sich auch nicht mehr weil "alles egal" ist, aber ist das ok?
Ich finde uebrigens, dass es in diesem Forum recht angenehm zu geht. Wir haben Meinungsunterschiede, aber extremen Streit habe ich hier nicht so sehr beobachtet.
Gruss
Max
Nicht nur das, erich. Hier eine meiner lieblingsstories aus dem frühen christentum:Erich hat geschrieben:Unser Pfarrer erzählte einst, dass sich die Markthändler einst in Ephesus über das Trinitätsproblem echt geprügelt hätten. Stimmt das? Wer kann was dazu sagen, wie das früher ablief bei den ach so vorbildlichen (Ur)Christen?
„welch ein anblick muss es gewesen sein, als auf der synode zu ephesus die teilnehmer, vom zorn übermannt, nicht mehr diskutierten, sondern mit knütteln aufeinander einschlugen, bis der eine gegner das feld räumte und der gewünschte beschluss zustande kam. Fanatisierte scharen von mönchen terrorisierten die kirchenversammlung und die matrosen veranstalteten zu deren gunsten eine straßendemonstration. Es waren tumultartige auftritte, ei denen die römische gesandschaft mißhandelt wurde und die nackte gewalt den ausschlag gab. Nicht mit unrecht hat leo der Große von einer räubersynode gesprochen, die freilich nicht die einzige ihrer art war. Gab es doch noch andere synoden, da die kirchenväter vor erregung einander das evangelienbuch an den kopf warfen.“ (walter nigg, das buch der ketzer)
geronimo
klar. ich schlage als zeitpunkt den weltjugendtag in köln vor ... da hätten wir auch eine gewisse kulisse ...Peter hat geschrieben:Hahahahaha! Wollten wir das doch auch wieder einmal [Punkt]Gab es doch noch andere synoden, da die kirchenväter vor erregung einander das evangelienbuch an den kopf warfen.
(Seht, wie sie einander hieben!)
geronimo
ich stelle folgende These in den Raum:leben und tod liegt in der macht der zunge
95% derer, die dem Streit aus dem Wege gehen und ihn sogar als Sünde abtun sind die Leute, die Angst vor einer Niederlage bei Auseinandersetzungen/Diskussionen haben.
All diese Forderungen lieb und nett zueinander bei Gesprächen zu sein sind nix anderes als die Forderung: "Du sollst mir nix tun" oder Ausdruck der Erkenntnis "Ohne Streit kann ich auch nicht unterliegen".
Wenn dann noch gelingt den Streit als was Böses darzustellen, dann hat derjenige gesiegt ohne zu kämpfen. Jeder der zum Streit und dem damit verbundenen Risiko steht, wird kampflos als Bösewicht und Verlierer gebrandmarkt.
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!
Es heisst doch "wenn ein Bruder suendigt, weise ihn zurecht, wenn er nicht einsieht, komme mit zweien, wenn dann nicht, bringe es vor die Gemeinde" Klar muss man vorsichtig sein, weil nicht immer ganz klar ist ob man selbst im Recht ist. Aber Unrecht ansprechen muss man.Erich hat geschrieben:
95% derer, die dem Streit aus dem Wege gehen und ihn sogar als Sünde abtun sind die Leute, die Angst vor einer Niederlage bei Auseinandersetzungen/Diskussionen haben.
Franz von Sales schreibt in der Philothea so etwas wie, man soll etwas sagen, wenn man anderer Meinung ist, aber einmal und es dann dabei belassen. Eben sich austauschen aber nicht besserwisserisch sein. Das gilt fuer Ansichten, denke ich, aber eben nicht fuer Unrecht.
Gruss
Max
Ich denke es geht drum, dass Harmonie wichtiger ist als Wahrheit. (Deswegen ist man heute mit einer Meinung ganz schnell "intolerant" und "Fundamentalistisch").Solche Harmonie ist dann aber nur oberflaechlich und zerfaellt ganz schnell....Erich hat geschrieben: All diese Forderungen lieb und nett zueinander bei Gesprächen zu sein sind nix anderes als die Forderung: "Du sollst mir nix tun" oder Ausdruck der Erkenntnis "Ohne Streit kann ich auch nicht unterliegen"..
Gruss
Max
Lieber Max,Franz von Sales schreibt in der Philothea so etwas wie, man soll etwas sagen, wenn man anderer Meinung ist, aber einmal und es dann dabei belassen.
ja, ja da werden viele Heilige angerufen und als Vorbilder dargestellt, um die eigene Feigheit als Heiligkeit zu verkaufen. Es ist ein himmelweiter Unterschied ob einer schweigt, obwohl er ganz anders könnte oder ob er schweigt, weil er nicht besser kann. Es ist aber immer die Sache des Verkäufers, wie er so eine Unfähigkeit verkauft. Glaub mir, da hab ich schon viele, sehr gute Verkäufer erlebt. Richtig hohe Pöstchen haben sie mit ihrer Verkaufsstrategie eingeheimst
Wie oft habe ich mich schon darüber beklagt, dass viele GlaubensbrüderInnen lieber dem Götzen Harmonie ihr Weihrauch opfern, als offen zur Wahrheit zu stehen.Ich denke es geht drum, dass Harmonie wichtiger ist als Wahrheit.
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!
es könnte aber auch sein, erich, dass manche leute einfach eine andere strategie verfolgen, um ihre meinung an den mann und die frau zu bringen.
manchmal ist es ein bißchen wie beim schachspiel ... wo man die züge des anderen voraus berechnet.
ich würde für mich die strategie wählen - bei allem, was du sagst, bedenke das ende.
außerdem ist das internet eine virtuelle welt mit eigenen gesetzmäßigkeiten. da sollte man sich nicht aufdiktieren lassen, wo's lang geht.
geronimo
manchmal ist es ein bißchen wie beim schachspiel ... wo man die züge des anderen voraus berechnet.
ich würde für mich die strategie wählen - bei allem, was du sagst, bedenke das ende.
außerdem ist das internet eine virtuelle welt mit eigenen gesetzmäßigkeiten. da sollte man sich nicht aufdiktieren lassen, wo's lang geht.
geronimo
Zuletzt geändert von Geronimo am Donnerstag 4. November 2004, 13:22, insgesamt 2-mal geändert.
Da gebe ich Erich recht. Unlängst habe ich einen Tadel meiner Lieblingstheologin eingefangen, daß ich zu «weicheiig» in Gespräche gehe.95% derer, die dem Streit aus dem Wege gehen und ihn sogar als Sünde abtun sind die Leute, die Angst vor einer Niederlage bei Auseinandersetzungen/Diskussionen haben.
Und da ich es nicht tat, haben wir uns in einem Pfarrgremium bis zum Abwinken über völlig zweitrangige Terminfragen zur Firmung unterhalten und anschließend zustimmend dem Pfarrer das Firmkonzept abgenommen, dessen schönste Eigenschaft darin besteht, daß es theologisch «richtig« ist – aber mit Sicherheit keinen Jugendlichen interessiert.
Mehr Biß, mehr Fisch also.
Nun, gerade Franz von Sales hat ganz schoen kraeftig argumentiert; in "The Catholic controversy" kann man seine Schriften gegen die Protestanten lesen, die dazu fuehrten dass eine ganz Gegend wieder katholisch wurde.Erich hat geschrieben:Lieber Max,Franz von Sales schreibt in der Philothea so etwas wie, man soll etwas sagen, wenn man anderer Meinung ist, aber einmal und es dann dabei belassen.
ja, ja da werden viele Heilige angerufen und als Vorbilder dargestellt, um die eigene Feigheit als Heiligkeit zu verkaufen. Es ist ein himmelweiter Unterschied ob einer schweigt, obwohl er ganz anders könnte oder ob er schweigt, weil er nicht besser kann.
Wie man etwas votraegt ist die Sache. Eine Meinung haben, aber eben kein Streithammel sein, der rot vor Zorn ist.
Gruss
Max
hab ich doch gesagt: Ende = ich will nicht verlieren -> mit ( ich bin schwach ) folgt -> bringe den Gegner dazu sich selbst zu besiegen.ich würde für mich die strategie wählen - bei allem, was du sagst, bedenke das ende.
Wie macht man das: Schaffe es, einen Angriff des gegners als unmoralisch abzutun und schon hast Du kampflos gesiegt. Sollte der Gegner dennoch angreifen hat er erst recht verloren und dazu noch Schmutz und Schande auf sein Haupt geladen.
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!
Genau das ist es aber, was im Alltag geschieht. Der, der einen Missstand anspricht, wird als derjenige angesehen, der die Harmonie stoert. Der Spielverderber eben. (und ich habe oft unbedacht genauso geurteilt)Erich hat geschrieben:
Wie macht man das: Schaffe es, einen Angriff des gegners als unmoralisch abzutun und schon hast Du kampflos gesiegt. Sollte der Gegner dennoch angreifen hat er erst recht verloren und dazu noch Schmutz und Schande auf sein Haupt geladen.
Wenn Ratzinger zB etwas kritisieren muss, regt man sich sofort auf, obwohl man den Sachverhalt ueberhaupt nicht kennt. Da wagt es einer, eine Meinung zu haben und die noch auszusprechen.
Genauso verbreitet sich Unrecht auf der Erde, weil keiner was sagt.
Max
Nur eben doch die Frage wie man etwas sagt.Erich hat geschrieben:... und das Schweigen wird als Heiligkeit verkauft. Preis und Ehre dem Gott "Harmonie" - wie im Anfang, so auch jetzt und im Forum!Genauso verbreitet sich Unrecht auf der Erde, weil keiner was sagt
Amen
Unsere Karmelittnonnen koennen in einer extrem liberalen gesellschaft mit konservativen Meinungn ueberzeugen. Aber streiten tun sie sicherlich nicht. Die sagen bestimmt ihre Meinung, aber ewiges diskutieren gibts da nicht.
Die Art wie man etwas sagt traegt dazu bei, wie ueberseugend man ist. Jemand der hochrot und wutentbrannt eine noch so wahre Meinung verbreitet, wird kaum ueberzeugend sein.
Gruss
Max