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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Mittwoch 3. September 2014, 22:46
von iustus
Daniel Deckers:
Der Kampf um Rom hat erst begonnen

Wie Papst Franziskus und einige Gleichgesinnte die Irrwege der kirchlichen Lehre von Ehe und Familie nach dem II. Vatikanischen Konzil korrigieren wollen.
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... ageIndex_2

:vogel:
„Mir ist eine verbeulte Kirche, die verletzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Straßen hinausgegangen ist, lieber als eine Kirche, die aufgrund ihrer Verschlossenheit und ihrer Bequemlichkeit, sich an die eigenen Sicherheiten zu klammern, krank ist. Ich will keine Kirche, die darum besorgt ist, der Mittelpunkt zu sein, und schließlich in einer Anhäufung von fixen Ideen und Streitigkeiten verstrickt ist. Wenn uns etwas in heilige Sorge versetzen und unser Gewissen beunruhigen soll, dann ist es die Tatsache, dass so viele unserer Brüder und Schwestern ohne die Kraft, das Licht und den Trost der Freundschaft mit Jesus Christus leben, ohne eine Glaubensgemeinschaft, die sie aufnimmt, ohne einen Horizont von Sinn und Leben.“

Auch diesen Satz von Papst Franziskus macht sich Bonny zu eigen.
Das ist ein Widerspruch in sich. Das Zitat von Papst Franziskus spricht doch genau GEGEN Bonny, der fixe Ideen anhäuft und sich mit seinen Thesen in Streitigkeiten verstrickt.

Beten wir für ihn und für die Verbreitung der gesunden Lehre der Kirche - auch und vor allem unter den Bischöfen und Journalisten.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Mittwoch 3. September 2014, 22:51
von gc-148
iustus hat geschrieben:Beten wir für ihn und für die Verbreitung der gesunden Lehre der Kirche - auch und vor allem unter den Bischöfen und Journalisten.
was ist die "gesunde Lehre der Kirche" konkret?

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Mittwoch 3. September 2014, 22:57
von iustus
gc-148 hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Beten wir für ihn und für die Verbreitung der gesunden Lehre der Kirche - auch und vor allem unter den Bischöfen und Journalisten.
was ist die "gesunde Lehre der Kirche" konkret?
Sie ist in „Humanae vitae“ und „Familiaris consortio“ dargelegt.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Mittwoch 3. September 2014, 22:59
von Maurus
Über den Zentralismus sind doch alle ganz dankbar, wenn es ans Eingemachte geht. Siehe Missbrauchsskandale: Alle zeigten schön nach Rom, bloß nicht auf den eigenen Laden. Da darf man sich nicht über Einmischungen wundern. Der Zentralismus ist überhaupt erst daraus entstanden, dass man für alles mögliche Hilfe bei der Kurie gesucht hat. Auch der große kuriale Apparat hat darin letztlich seinen Ursprung. Es handelt sich dabei nicht um Ursupation, sondern um Delegationen der Ortskirchen. Unangenehme Wahrheit für einige, aber Tatsache.

Auch die Franziskus'schen Reform werden nur zentralistisch durchzusetzen sein. Deckers wird mit am lautesten gegen die trompeten, die sich eventuellen Reformpapieren widersetzen und ein Einschreiten der Zentrale fordern.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 4. September 2014, 08:48
von Ralf
gc-148 hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Beten wir für ihn und für die Verbreitung der gesunden Lehre der Kirche - auch und vor allem unter den Bischöfen und Journalisten.
was ist die "gesunde Lehre der Kirche" konkret?
Die Lehre der Kirche ist per se gesund. Ein ungesunde Lehre der Kirche gibt es nicht. Abirrungen von der Lehre oder Falschdarstellungen derselben schon eher mal.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 4. September 2014, 09:04
von overkott
Der heilige Vater steht vor der Entscheidung, ob er denen seinen Segen gibt, die wie Bonaventura gemäß Evangelium leben wollen, oder Gnade den Bußunwilligen zuspricht.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 4. September 2014, 09:17
von Lilaimmerdieselbe
Welche Franziskus'sche Reform?

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 4. September 2014, 11:51
von CIC_Fan
iustus hat geschrieben:Daniel Deckers:
Der Kampf um Rom hat erst begonnen

Wie Papst Franziskus und einige Gleichgesinnte die Irrwege der kirchlichen Lehre von Ehe und Familie nach dem II. Vatikanischen Konzil korrigieren wollen.
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... ageIndex_2

:vogel:
„Mir ist eine verbeulte Kirche, die verletzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Straßen hinausgegangen ist, lieber als eine Kirche, die aufgrund ihrer Verschlossenheit und ihrer Bequemlichkeit, sich an die eigenen Sicherheiten zu klammern, krank ist. Ich will keine Kirche, die darum besorgt ist, der Mittelpunkt zu sein, und schließlich in einer Anhäufung von fixen Ideen und Streitigkeiten verstrickt ist. Wenn uns etwas in heilige Sorge versetzen und unser Gewissen beunruhigen soll, dann ist es die Tatsache, dass so viele unserer Brüder und Schwestern ohne die Kraft, das Licht und den Trost der Freundschaft mit Jesus Christus leben, ohne eine Glaubensgemeinschaft, die sie aufnimmt, ohne einen Horizont von Sinn und Leben.“

Auch diesen Satz von Papst Franziskus macht sich Bonny zu eigen.
Das ist ein Widerspruch in sich. Das Zitat von Papst Franziskus spricht doch genau GEGEN Bonny, der fixe Ideen anhäuft und sich mit seinen Thesen in Streitigkeiten verstrickt.

Beten wir für ihn und für die Verbreitung der gesunden Lehre der Kirche - auch und vor allem unter den Bischöfen und Journalisten.
und der gute Bischof agiert im Sinne von Papa Bergolio

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 4. September 2014, 11:53
von CIC_Fan
Ralf hat geschrieben:
gc-148 hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Beten wir für ihn und für die Verbreitung der gesunden Lehre der Kirche - auch und vor allem unter den Bischöfen und Journalisten.
was ist die "gesunde Lehre der Kirche" konkret?
Die Lehre der Kirche ist per se gesund. Ein ungesunde Lehre der Kirche gibt es nicht. Abirrungen von der Lehre oder Falschdarstellungen derselben schon eher mal.
Richtig man schaue sich nur die Reformen des II Vatikanums an

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 4. September 2014, 11:54
von CIC_Fan
Maurus hat geschrieben:Über den Zentralismus sind doch alle ganz dankbar, wenn es ans Eingemachte geht. Siehe Missbrauchsskandale: Alle zeigten schön nach Rom, bloß nicht auf den eigenen Laden. Da darf man sich nicht über Einmischungen wundern. Der Zentralismus ist überhaupt erst daraus entstanden, dass man für alles mögliche Hilfe bei der Kurie gesucht hat. Auch der große kuriale Apparat hat darin letztlich seinen Ursprung. Es handelt sich dabei nicht um Ursupation, sondern um Delegationen der Ortskirchen. Unangenehme Wahrheit für einige, aber Tatsache.

Auch die Franziskus'schen Reform werden nur zentralistisch durchzusetzen sein. Deckers wird mit am lautesten gegen die trompeten, die sich eventuellen Reformpapieren widersetzen und ein Einschreiten der Zentrale fordern.
Richtig man wird das jetzt genau so konsequent durchziehen wie im Pontifikat Paul VI und der Wiederstand wird kleiner sein viel kleiner

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 4. September 2014, 14:00
von Ralf
CIC_Fan hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:
gc-148 hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Beten wir für ihn und für die Verbreitung der gesunden Lehre der Kirche - auch und vor allem unter den Bischöfen und Journalisten.
was ist die "gesunde Lehre der Kirche" konkret?
Die Lehre der Kirche ist per se gesund. Ein ungesunde Lehre der Kirche gibt es nicht. Abirrungen von der Lehre oder Falschdarstellungen derselben schon eher mal.
Richtig man schaue sich nur die Reformen des II Vatikanums an
Eine Reform ist keine Abirrung, Otti.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 4. September 2014, 14:01
von Ralf
CIC_Fan hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Daniel Deckers:
Der Kampf um Rom hat erst begonnen

Wie Papst Franziskus und einige Gleichgesinnte die Irrwege der kirchlichen Lehre von Ehe und Familie nach dem II. Vatikanischen Konzil korrigieren wollen.
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... ageIndex_2

:vogel:
„Mir ist eine verbeulte Kirche, die verletzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Straßen hinausgegangen ist, lieber als eine Kirche, die aufgrund ihrer Verschlossenheit und ihrer Bequemlichkeit, sich an die eigenen Sicherheiten zu klammern, krank ist. Ich will keine Kirche, die darum besorgt ist, der Mittelpunkt zu sein, und schließlich in einer Anhäufung von fixen Ideen und Streitigkeiten verstrickt ist. Wenn uns etwas in heilige Sorge versetzen und unser Gewissen beunruhigen soll, dann ist es die Tatsache, dass so viele unserer Brüder und Schwestern ohne die Kraft, das Licht und den Trost der Freundschaft mit Jesus Christus leben, ohne eine Glaubensgemeinschaft, die sie aufnimmt, ohne einen Horizont von Sinn und Leben.“

Auch diesen Satz von Papst Franziskus macht sich Bonny zu eigen.
Das ist ein Widerspruch in sich. Das Zitat von Papst Franziskus spricht doch genau GEGEN Bonny, der fixe Ideen anhäuft und sich mit seinen Thesen in Streitigkeiten verstrickt.

Beten wir für ihn und für die Verbreitung der gesunden Lehre der Kirche - auch und vor allem unter den Bischöfen und Journalisten.
und der gute Bischof agiert im Sinne von Papa Bergolio
Ich habe nicht den Eindruck, daß Du Papst Franziskus verstanden hast.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 4. September 2014, 14:01
von Ralf
CIC_Fan hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Über den Zentralismus sind doch alle ganz dankbar, wenn es ans Eingemachte geht. Siehe Missbrauchsskandale: Alle zeigten schön nach Rom, bloß nicht auf den eigenen Laden. Da darf man sich nicht über Einmischungen wundern. Der Zentralismus ist überhaupt erst daraus entstanden, dass man für alles mögliche Hilfe bei der Kurie gesucht hat. Auch der große kuriale Apparat hat darin letztlich seinen Ursprung. Es handelt sich dabei nicht um Ursupation, sondern um Delegationen der Ortskirchen. Unangenehme Wahrheit für einige, aber Tatsache.

Auch die Franziskus'schen Reform werden nur zentralistisch durchzusetzen sein. Deckers wird mit am lautesten gegen die trompeten, die sich eventuellen Reformpapieren widersetzen und ein Einschreiten der Zentrale fordern.
Richtig man wird das jetzt genau so konsequent durchziehen wie im Pontifikat Paul VI und der Wiederstand wird kleiner sein viel kleiner
Als Orakel bist Du eher ungeeignet, Otti.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 4. September 2014, 14:41
von CIC_Fan
das wird sich zeigen auch die vom angeblich heiligen Johannes XXIII gescholtenen Unglückspropheten haben zuletzt recht behalten mehr als ihnen und jedem andern lieb sein kann

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 4. September 2014, 15:20
von Ralf
CIC_Fan hat geschrieben:das wird sich zeigen auch die vom angeblich heiligen Johannes XXIII gescholtenen Unglückspropheten haben zuletzt recht behalten mehr als ihnen und jedem andern lieb sein kann
Nein.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 4. September 2014, 15:32
von CIC_Fan
ja ich weiß es kann nicht sein was nicht sein darf

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 4. September 2014, 18:02
von Maurus
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Welche Franziskus'sche Reform?
Was auch immer da kommt.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Donnerstag 4. September 2014, 18:48
von Sarandanon
Maurus hat geschrieben:Der Zentralismus ist überhaupt erst daraus entstanden, dass man für alles mögliche Hilfe bei der Kurie gesucht hat. Auch der große kuriale Apparat hat darin letztlich seinen Ursprung. Es handelt sich dabei nicht um Ursupation, sondern um Delegationen der Ortskirchen.
Ein kurzer OT-Einwurf:

Eine gewisse Bequemlichkeit im Zentralismus ist sicher eine Folge desselben. Aber mit Verlaub, entstanden ist er aus ganz anderen Gründen. Aber das spielt hier weiter nichts zur Sache. :ikb_shutup:

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Freitag 5. September 2014, 09:53
von Maurus
Sarandanon hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Der Zentralismus ist überhaupt erst daraus entstanden, dass man für alles mögliche Hilfe bei der Kurie gesucht hat. Auch der große kuriale Apparat hat darin letztlich seinen Ursprung. Es handelt sich dabei nicht um Ursupation, sondern um Delegationen der Ortskirchen.
Ein kurzer OT-Einwurf:

Eine gewisse Bequemlichkeit im Zentralismus ist sicher eine Folge desselben. Aber mit Verlaub, entstanden ist er aus ganz anderen Gründen.
Nein.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Freitag 5. September 2014, 10:12
von Ralf
iustus hat geschrieben:Daniel Deckers:
Der Kampf um Rom hat erst begonnen

Wie Papst Franziskus und einige Gleichgesinnte die Irrwege der kirchlichen Lehre von Ehe und Familie nach dem II. Vatikanischen Konzil korrigieren wollen.
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... ageIndex_2

:vogel:
„Mir ist eine verbeulte Kirche, die verletzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Straßen hinausgegangen ist, lieber als eine Kirche, die aufgrund ihrer Verschlossenheit und ihrer Bequemlichkeit, sich an die eigenen Sicherheiten zu klammern, krank ist. Ich will keine Kirche, die darum besorgt ist, der Mittelpunkt zu sein, und schließlich in einer Anhäufung von fixen Ideen und Streitigkeiten verstrickt ist. Wenn uns etwas in heilige Sorge versetzen und unser Gewissen beunruhigen soll, dann ist es die Tatsache, dass so viele unserer Brüder und Schwestern ohne die Kraft, das Licht und den Trost der Freundschaft mit Jesus Christus leben, ohne eine Glaubensgemeinschaft, die sie aufnimmt, ohne einen Horizont von Sinn und Leben.“

Auch diesen Satz von Papst Franziskus macht sich Bonny zu eigen.
Das ist ein Widerspruch in sich. Das Zitat von Papst Franziskus spricht doch genau GEGEN Bonny, der fixe Ideen anhäuft und sich mit seinen Thesen in Streitigkeiten verstrickt.

Beten wir für ihn und für die Verbreitung der gesunden Lehre der Kirche - auch und vor allem unter den Bischöfen und Journalisten.
Ich weiß nicht, ob Du das ganze Papier von Bischof Bonny gelesen hast - ich habe das gestern getan.

Ich teile zwar nicht alle seine Meinungen und sehe in meinen Augen grobe Fehler in manchen Argumenten, erkenne aber die Kirchlichkeit seines Denkens vorbehaltlos an.

Es ist auch möglich andere Meinungen zu haben ohne einander gleich subtil zu verteufeln.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Freitag 5. September 2014, 11:06
von taddeo
In den Bistumsnachrichten wurde es schon verlinkt, aber es paßt mindestens so gut hierher:
http://www.bistum-passau.de/sites/defau ... iedene.pdf (PDF, 15 Seiten)

Eine hervorragende Stellungnahme unseres Bischofs Stefan Oster zu den theoretischen und praktischen Aspekten der wiederverheirateten Geschiedenen!
Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt aus dem Mund eines amtierenden deutschen Bischofs so eine klare, pointierte und absolut lehramtstreue Analyse der theologischen und pastoralen Implikationen gehört habe, in der keines der tatsächlich vorhandenen Probleme unterschlagen wird. Es lohnt sich wirklich, den ganzen Text zu lesen. Einer der Kernsätze ist vielleicht dieser:
Die Hauptschwierigkeit bei unserer Frage ist nun aber tatsächlich, wie wir die Unauflöslichkeit einer bestehenden Ehe verstehen und wie die Kirche diese Unauflöslichkeit immer verstanden hat. Wir glauben also erstens, dass es im Glauben eine unauflösliche, sakramentale Verbindung zwischen zwei Menschen gibt, wir erleben zweitens reales Scheitern von zwei Menschen in einer solchen Ehe, und wir glauben drittens, dass es Vergebung nach dem Scheitern gibt. Alle drei Dinge bringen wir aber nach meiner Einschätzung nur zusammen, wenn die Reue und Vergebung in Richtung Rückkehr zur bestehenden Ehe zielen oder wenigstens zu einem Leben, das nicht in einem Widerspruch zu dieser bestehenden Ehe steht. Aber sie gehen im Grunde nicht zusammen, wenn wir einen Neuanfang mit einem neuen Partner meinen.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Freitag 5. September 2014, 11:39
von Gallus
Ein mutiger Mann, der Passauer Bischof! Ich hoffe wirklich, dass er nicht in einigen Monaten zum Gespött der Leute wird, weil die Bischofssynode plötzlich ganz anderes, leichter verdaulich und zeitgeistiger spricht.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Freitag 5. September 2014, 11:55
von Maurus
Bonnys Aufsatz gibt es hier: http://www.kerknet.be/admin/files/asset ... ILIE_D.pdf

Holprig finde ich seine Argumentation besonders, was die Diskussion über Empfängniskontrolle angeht. Bonny übersieht nämlich geflissentlich, dass die Entscheidung Pauls VI. zwar gegen den Rat der eingesetzten Kommission erfolgte, aber durch und durch mit dem Konzil auf einer Linie lag:
Gaudium et Spes 51 hat geschrieben: Gott, der Herr des Lebens, hat nämlich den Menschen die hohe Aufgabe der Erhaltung des Lebens übertragen, die auf eine menschenwürdige Weise erfüllt werden muß. Das Leben ist daher von der Empfängnis an mit höchster Sorgfalt zu schützen. Abtreibung und Tötung des Kindes sind verabscheuenswürdige Verbrechen. Die geschlechtliche Anlage des Menschen und seine menschliche Zeugungsfähigkeit überragen in wunderbarer Weise all das, was es Entsprechendes auf niedrigeren Stufen des Lebens gibt. Deshalb sind auch die dem ehelichen Leben eigenen Akte, die entsprechend der wahren menschlichen Würde gestaltet sind, zu achten und zu ehren. Wo es sich um den Ausgleich zwischen ehelicher Liebe und verantwortlicher Weitergabe des Lebens handelt, hängt die sittliche Qualität der Handlungsweise nicht allein von der guten Absicht und Bewertung der Motive ab, sondern auch von objektiven Kriterien, die sich aus dem Wesen der menschlichen Person und ihrer Akte ergeben und die sowohl den vollen Sinn gegenseitiger Hingabe als auch den einer wirklich humanen Zeugung in wirklicher Liebe wahren. Das ist nicht möglich ohne aufrichtigen Willen zur Übung der Tugend ehelicher Keuschheit. Von diesen Prinzipien her ist es den Kindern der Kirche nicht erlaubt, in der Geburtenregelung Wege zu beschreiten, die das Lehramt in Auslegung des göttlichen Gesetzes verwirft (14).
Hervorhebung von mir. Die Anmerkung 14 lautet:
Vgl. Pius XI., Enz. Casti connubii: AAS 22 (193) 559-561; Denz.-Schönm. 3716-3718; Pius XII., Ansprache an die Hebammen, 29. Okt. 1951: AAS 43 (1951) 835-854; Paul VI., Ansprache an die Kardinäle, 23. Juni 1964: AAS 56 (1964) 581-589. Bestimmte Fragen, die noch anderer sorgfältiger Untersuchungen bedürfen, sind auf Anordnung des Heiligen Vaters der Kommission für das Studium des Bevölkerungswachstums, der Familie und der Geburtenhäufigkeit übergeben worden, damit, nachdem diese Kommission ihre Aufgabe erfüllt hat, der Papst eine Entscheidung treffe. Bei diesem Stand der Doktrin des Lehramtes beabsichtigt das Konzil nicht, konkrete Lösungen unmittelbar vorzulegen.
Das Konzil bezieht sich also auf die Enzyklika Casti connubii, die bekanntlich die Geburtenkontrolle verwirft. Der Kommission, der weitere Klärungen anvertraut sind, sind damit enge Grenzen gesetzt. Das kommt in Bonnys Argumentation überhaupt nicht vor, obwohl er selbst auf diese Anmerkung verweist. Der von ihm angesprochene Loyalitätskonflikt
Bonny, Seite 5 hat geschrieben: Wie konnten sie [die belgischen Bischöfe] dem Papst verbunden bleiben und gleichzeitig dem Konzil die Treue halten?
existiert daher meines Erachtens schlicht nicht. Der Papst handelte im Rahmen dessen, was das Konzil selbst beschlossen hatte.

Auch Bonnys Berufung auf die katholische Gewissenslehre kommt mir nicht ganz stimmig vor, jedenfalls stellen sich mir einige Fragen. In GS 16 (worauf Bonny rekuriert) heißt es ja:
GS 16 hat geschrieben: Im Innern seines Gewissens entdeckt der Mensch ein Gesetz, das er sich nicht selbst gibt, sondern dem er gehorchen muß und dessen Stimme ihn immer zur Liebe und zum Tun des Guten und zur Unterlassung des Bösen anruft und, wo nötig, in den Ohren des Herzens tönt: Tu dies, meide jenes.

Denn der Mensch hat ein Gesetz, das von Gott seinem Herzen eingeschrieben ist, dem zu gehorchen eben seine Würde ist und gemäß dem er gerichtet werden wird (9).
Wie lässt sich diese Aussage denn für die aktuelle Thematik in Anschlag bringen? Sinnvoll ist der Verweis nur, wenn der einzelne Gläubige durch Gewissenserforschung dazu kommt, dass ihm dieses oder jenes Verhalten erlaubt sein soll. Er soll dann das tun und das Böse(!) meiden. Kann dann in unserem Fall beispielsweise Humanae vitae das Böse sein, das zu meiden ist? Ich will ja nicht behaupten, dass die Gewissenslehre hier völlig unbedeutend wäre, aber mit diesen knappen Spitzenaussagen des Konzils kommt man in meinen Augen nicht wirklich weiter.


Edit: Zitation repariert.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Freitag 5. September 2014, 20:11
von Hubertus
@Maurus: :daumen-rauf:
An mehreren Stellen erscheint die Argumentation dürftig. Nicht überzeugend auch der Passus zum Glaubenssinn des Gottesvolkes, der schlicht mit dem Motto "Mehrheit entscheidet" gleichgesetzt wird (a.a.O. 10):
Wie durch das „Instrumentum Laboris“ deutlich wird, bejaht eine Mehrheit der Gläubigen in den meisten Ländern oder Kontinenten die wichtigsten Einsichten und Sorgen der Kirche in Bezug auf Ehe und Familie. Dagegen wissen wir von bestimmten moraltheologischen Begriffen oder moralischen Geboten und Verboten, dass sie sc hon seit geraumer Zeit von einer großen Mehrheit der gut informierten und loyalen Christen nicht mehr geteilt oder sogar abgelehnt werden.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Freitag 5. September 2014, 21:18
von Maurus
Hubertus hat geschrieben:@Maurus: :daumen-rauf:
An mehreren Stellen erscheint die Argumentation dürftig. Nicht überzeugend auch der Passus zum Glaubenssinn des Gottesvolkes, der schlicht mit dem Motto "Mehrheit entscheidet" gleichgesetzt wird (a.a.O. 10):
Wie durch das „Instrumentum Laboris“ deutlich wird, bejaht eine Mehrheit der Gläubigen in den meisten Ländern oder Kontinenten die wichtigsten Einsichten und Sorgen der Kirche in Bezug auf Ehe und Familie. Dagegen wissen wir von bestimmten moraltheologischen Begriffen oder moralischen Geboten und Verboten, dass sie sc hon seit geraumer Zeit von einer großen Mehrheit der gut informierten und loyalen Christen nicht mehr geteilt oder sogar abgelehnt werden.
Ja, das ist mir auch aufgefallen. Allerdings ist die Konstruktion vom Sensus fidelium meines Erachtens für solche Argumentationen auch sehr anfällig.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Samstag 6. September 2014, 11:08
von Gallus
http://katholon.de/?p=731

Noch ein schöner Beitrag zum Papier von Bischof Bonny.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Samstag 6. September 2014, 11:13
von Hubertus
Maurus hat geschrieben:Ja, das ist mir auch aufgefallen. Allerdings ist die Konstruktion vom Sensus fidelium meines Erachtens für solche Argumentationen auch sehr anfällig.
Das stimmt.

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Dienstag 9. September 2014, 18:51
von Maternus87
Die Mitglieder der Bischofssynode wurden heute bekanntgegeben.

Aus Deutschland ist Kardinal Marx benannt worden, aus Österreich Kardinal Schönborn. Der Heilige Vater berief ebenso Kardinal Kasper.

http://press.vatican.va/content/salasta ... 01369.html

Als Expertin nimmt Ute Erberl aus Berlin teil. Sie ist für die Ehe- und Familienseelsorge des Erzbistums verantwortlich.

Eberl: „Die Kirche muss Antworten geben"
http://de.radiovaticana.va/news/2014/09 ... ted-824296

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Mittwoch 10. September 2014, 10:59
von HeGe
Maternus87 hat geschrieben:[...] Als Expertin nimmt Ute Erberl aus Berlin teil. Sie ist für die Ehe- und Familienseelsorge des Erzbistums verantwortlich.

Eberl: „Die Kirche muss Antworten geben"
http://de.radiovaticana.va/news/2014/09 ... ted-824296
Daraus:
[...] Gläubige Menschen haben gesagt: so und so leben wir. Und das passt nicht zusammen mit dem, was die Kirche uns sagt. Jetzt ist die Kirche daran, Antworten zu geben. [...]
Diese Antwort wird hoffentlich lauten: "Bekehret euch und glaubt an das Evangelium!"

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Mittwoch 10. September 2014, 11:07
von Gallus
HeGe hat geschrieben: Daraus:
[...] Gläubige Menschen haben gesagt: so und so leben wir. Und das passt nicht zusammen mit dem, was die Kirche uns sagt. Jetzt ist die Kirche daran, Antworten zu geben. [...]
Zeit, mal wieder einen alten Klassiker hervor zu holen: http://youtu.be/wmHzYWO6bk

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Mittwoch 10. September 2014, 12:33
von CIC_Fan
Jetzt sieht man in welche Richtung es geht ein später Triumpf Kardinal Kaspers über Josef Ratzinger

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Verfasst: Mittwoch 10. September 2014, 13:39
von Gallus
CIC_Fan hat geschrieben:Jetzt sieht man in welche Richtung es geht ein später Triumpf Kardinal Kaspers über Josef Ratzinger
Du solltest nicht unterschätzen, daß wir hier in Deutschland auch sehr einseitige Informationen in den Medien bekommen. In den USA wurde kürzlich berichtet, daß Kardinal Dolan sich nicht vorstellen kann, daß die Kirche an ihrem Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen groß etwas ändern kann. Darüber schreibt Deckers aber natürlich nicht.