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Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Donnerstag 30. Dezember 2010, 08:41
von Robert Ketelhohn
Filius Custodis hat geschrieben:ich finde den Artikel so korrekt.
Schon klar, mi fili. Der Fall ist vor drei Jahren reichlich von der Presse durchgekaut worden. Schuldiger Priester, mitschuldige Eltern. Knast für den Sodomspriester.

Warum wird das jetzt hochgezerrt? Warum wird dabei der Name des Priesters geändert und der Ort des Geschehens verschwiegen, ja andeutungsweise in eine andere Gegend verlegt? – Weil man immer neue Fälle braucht. Damit die den Leuten einmal eingehämmerte Lüge von der bösen, schuldigen Kirche lebendig bleibe. Und so weiter. Wer das liest und nicht merkt, was da gespielt wird, dem ist nicht zu helfen.

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Donnerstag 30. Dezember 2010, 20:24
von Peregrin
Filius Custodis hat geschrieben: Die Autorin beschuldigt auch nicht "die Kirche" sondern "den Priester".
Und damit da auch schön differenziert wird, montiert sie die Kardinäle dazu, schon klar.

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Samstag 1. Januar 2011, 08:33
von Filius Custodis
Peregrin hat geschrieben:
Filius Custodis hat geschrieben:Die Autorin beschuldigt auch nicht "die Kirche" sondern "den Priester".
Und damit da auch schön differenziert wird, montiert sie die Kardinäle dazu, schon klar.
Es ist Immer noch besser als ein Bild des Priesters einzustellen.
Und jeder Vorgesetzte wird bei Problemen, die seine Mitarbeiter haben oder verursachen, auch eingebunden. Man unterstellt ihm eben mangelnde Führung.

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Samstag 1. Januar 2011, 12:42
von Robert Ketelhohn
Filius Custodis hat geschrieben:jeder Vorgesetzte wird bei Problemen, die seine Mitarbeiter haben oder verursachen, auch eingebunden. Man unterstellt ihm eben mangelnde Führung.
Ach ja. Wenn du nächstes Mal falsch parkst, wird dein Chef auf die Wache bestellt, okay?

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Mittwoch 5. Januar 2011, 14:37
von Robert Ketelhohn

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Mittwoch 5. Januar 2011, 15:03
von Filius Custodis
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Filius Custodis hat geschrieben:jeder Vorgesetzte wird bei Problemen, die seine Mitarbeiter haben oder verursachen, auch eingebunden. Man unterstellt ihm eben mangelnde Führung.
Ach ja. Wenn du nächstes Mal falsch parkst, wird dein Chef auf die Wache bestellt, okay?
Ich wurde und werde als Vorgesetzter noch wegen ganz anderer Lappalien bspw. zu Kunden bestellt.

Missbrauchsbetrug: Da in Amerika die Anwälte solche Dinge regelrecht suchen und die "Geschädigten" vor Ihr eigenes Geldbeschaffungsvehikel spannen, kann ich mir das dort gut vorstellen.
Hier in Europa trägt der Geschädigte aber das Kostenrisiko. Und da wird sich jemand wohl gut überlegen, ob er mit einer aufgebauschten Angelegenheit klagt.

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Mittwoch 5. Januar 2011, 15:10
von ad_hoc
-----gelöscht-----

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Mittwoch 5. Januar 2011, 15:27
von Peregrin
Filius Custodis hat geschrieben: Hier in Europa trägt der Geschädigte aber das Kostenrisiko. Und da wird sich jemand wohl gut überlegen, ob er mit einer aufgebauschten Angelegenheit klagt.
Geklagt wird ja interessanterweise auch kaum, sondern hauptsächlich mit medialem Druck nach außergerichtlichen Zahlungen gestrebt. Die Erinnerung an die grauslichen Erlebnisse kehrt ja typischerweise erst kurz nach Ende der Verjährungsfrist zurück, sodaß das Risiko, in ein Strafverfahren verwickelt zu werden, klein ist.

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Mittwoch 5. Januar 2011, 15:28
von Peregrin
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Mißbrauchsbetrug.
Jetz muß man noch untersuchen, welche Bischöfe fahrlässig oder absichtlich Kirchenvermögen in den Schlund dieser Industrie gestopft haben.

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Mittwoch 5. Januar 2011, 16:17
von holzi
Peregrin hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Mißbrauchsbetrug.
Jetz muß man noch untersuchen, welche Bischöfe fahrlässig oder absichtlich Kirchenvermögen in den Schlund dieser Industrie gestopft haben.
Geht wohl auf den hier zurück: http://wdtprs.com/blog/211/1/l-a-atto ... ely-false/

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Samstag 17. März 2012, 18:57
von Heinrich II
http://www.focus.de/politik/ausland/grausame-heil-methode-niederlaendische-kirche-lies-wohl-jungen-kastrieren_aid_725030.html hat geschrieben:Homophobie in den 50er-Jahren Niederländische Kirche ließ Jungen kastrieren

Als „therapeutische Maßnahme“ soll die katholische Kirche in den Niederlanden in den 1950er-Jahren mindestens zehn Jungen kastriert haben. Die Opfer seien zuvor von Kirchenangehörigen sexuell missbraucht worden.

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Samstag 17. März 2012, 19:13
von Sempre
Heinrich II hat geschrieben:
http://www.focus.de/politik/ausland/grausame-heil-methode-niederlaendische-kirche-lies-wohl-jungen-kastrieren_aid_725030.html hat geschrieben:Homophobie in den 50er-Jahren Niederländische Kirche ließ Jungen kastrieren

Als „therapeutische Maßnahme“ soll die katholische Kirche in den Niederlanden in den 1950er-Jahren mindestens zehn Jungen kastriert haben. Die Opfer seien zuvor von Kirchenangehörigen sexuell missbraucht worden.
niederlaendische-kirche-lies-wohl-jungen-kastrieren

focus.de hat wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank.

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Samstag 17. März 2012, 19:17
von Peregrin
Heinrich II hat geschrieben:
http://www.focus.de/politik/ausland/grausame-heil-methode-niederlaendische-kirche-lies-wohl-jungen-kastrieren_aid_725030.html hat geschrieben:Homophobie in den 50er-Jahren Niederländische Kirche ließ Jungen kastrieren

Als „therapeutische Maßnahme“ soll die katholische Kirche in den Niederlanden in den 1950er-Jahren mindestens zehn Jungen kastriert haben. Die Opfer seien zuvor von Kirchenangehörigen sexuell missbraucht worden.
Der Artikel enthält null Fakten und verquirlt noch eine Haufen anderer Sachen zur üblichen Stimmungsmache.

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Sonntag 18. März 2012, 03:13
von Reinhard
Die Meldung über eine Kastration erschien heute auch in den Niederländischen Nachrichten, mit einigen Hintergrundinfos.

Von daher ist sie sicherlich nicht aus der Luft gegriffen. Fraglich ist allerdings die Zahl "mindestens zehn", denn in dem Original-Artikel des NRC Handelsblad wird nur ein Kastrat namentlich genannt, ansonsten hätten die Recherchen des NRC "Hinweise auf weitere zehn Fälle" ergeben ...

Auch wenn hier der "Fokus" mal wieder großzügig aufrundet, ist das immer noch schlimm genug, und es wurde zumindest teilweise von Verantwortlichen der Kirche und Politikern gedeckt. In diesem Licht sehe ich die Reaktion der Niederländischen Bischofskonferenz durchaus als positiv und angemessen.

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Sonntag 18. März 2012, 06:38
von Vir Probatus
Reinhard hat geschrieben:Die Meldung über eine Kastration erschien heute auch in den Niederländischen Nachrichten, mit einigen Hintergrundinfos.

Von daher ist sie sicherlich nicht aus der Luft gegriffen. Fraglich ist allerdings die Zahl "mindestens zehn", denn in dem Original-Artikel des NRC Handelsblad wird nur ein Kastrat namentlich genannt, ansonsten hätten die Recherchen des NRC "Hinweise auf weitere zehn Fälle" ergeben ...

Auch wenn hier der "Fokus" mal wieder großzügig aufrundet, ist das immer noch schlimm genug, und es wurde zumindest teilweise von Verantwortlichen der Kirche und Politikern gedeckt. In diesem Licht sehe ich die Reaktion der Niederländischen Bischofskonferenz durchaus als positiv und angemessen.
Die Formulierung "mindestens zehn" ist eine Abrundung und keine "großzügige Aufrundung".
Ob es 9, 10, 11 oder 20 waren: Macht das irgendeinen Unterschied ?

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Sonntag 18. März 2012, 08:22
von Bernado
Reinhard hat geschrieben:Von daher ist sie sicherlich nicht aus der Luft gegriffen. Fraglich ist allerdings die Zahl "mindestens zehn", denn in dem Original-Artikel des NRC Handelsblad wird nur ein Kastrat namentlich genannt, ansonsten hätten die Recherchen des NRC "Hinweise auf weitere zehn Fälle" ergeben ...
Angesichts der spätestens seit Ende des 19. Jh. völlig klaren Ablehnung der Kastration, die 1903 zum Verbot der Beschäftigung von Kastraten in der Sixtina führte, wäre ich auch bei diesem einen Fall vorsichtig.

Es gab allerdings bis weit in die 70er Jahre, teilweise auch länger, in der allgemeinen Medizin (zumindest außerhalb Deutschlands, wo die Kastrationspraxis unter dem Faschismus bereits früher ein weitgehendes Umdenken bewirkt hatte) durchaus die Übung, für extrem verhaltensauffällige oder geistig gestörte Personen eine Kastration zu empfehlen bzw. gerichtlich oder amtsärtztlich anzuordnen. die rechtlichen Voraussetzungen dazu sind in den meisten europäischen Ländern auch heute noch gegeben und werden erst in allerjüngster Zeit seitens des sog. Menschenrechtsgerichtshofes in Frage gestellt.

Falls sich also in den Niederlanden ein oder mehrere Fälle feststellen lassen, wäre dabei genau zu untersuchen, welche Rolle eine kirchliche Einrichtung und welche die medizinischen Institutionen gespielt haben - wobei diese allerdings gerade in NL nicht immer klar zu trennen sind.

Wenn ich den in den entscheidenden Passagen durchaus vorsichtig formulierten Bericht im Handelsblad recht verstehe, geht die aktuelle Meldung auf eine Mitteilung eines heute 79-jährigen Herrn Rogge an die kirchliche Untersuchungskommission zurück, der mitgeteilt habe, Kenntnisse über einen gewissen Henk Heithuis zu haben, der 1956 in einer von katholischen Brüdern geführten Psychiatrischen Einrichtung kastriert worden sei, nachdem er sich bei der Polizei als Mißbrtauchsopfer gemeldet habe. Informationen über Existenz, weiteres Schicksal oder heutigen Aufenthalt von Heithuis liegen nicht vor. Eine direkte Kontaktaufnahme zwischen Rogge und der Untersuchungskommission kam nicht zustande, da Rogge auf ein entsprechendes Schreiben der Kommission (das Rogge nach seinen Angaben jedoch nicht empfangen hat) nicht reagierte.

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Sonntag 18. März 2012, 11:10
von lutherbeck
Zurück ins Heute:

Ein Mißbrauchsbeauftragter beschäftigt angeblich pädophile Priester:

http://www.sueddeutsche.de/panorama/kat ... -1.1311691

:hmm:

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Sonntag 18. März 2012, 17:05
von Vir Probatus
Bernado hat geschrieben:
Reinhard hat geschrieben:Von daher ist sie sicherlich nicht aus der Luft gegriffen. Fraglich ist allerdings die Zahl "mindestens zehn", denn in dem Original-Artikel des NRC Handelsblad wird nur ein Kastrat namentlich genannt, ansonsten hätten die Recherchen des NRC "Hinweise auf weitere zehn Fälle" ergeben ...
Angesichts der spätestens seit Ende des 19. Jh. völlig klaren Ablehnung der Kastration, die 1903 zum Verbot der Beschäftigung von Kastraten in der Sixtina führte, wäre ich auch bei diesem einen Fall vorsichtig.

Es gab allerdings bis weit in die 70er Jahre, teilweise auch länger, in der allgemeinen Medizin (zumindest außerhalb Deutschlands, wo die Kastrationspraxis unter dem Faschismus bereits früher ein weitgehendes Umdenken bewirkt hatte) durchaus die Übung, für extrem verhaltensauffällige oder geistig gestörte Personen eine Kastration zu empfehlen bzw. gerichtlich oder amtsärtztlich anzuordnen. die rechtlichen Voraussetzungen dazu sind in den meisten europäischen Ländern auch heute noch gegeben und werden erst in allerjüngster Zeit seitens des sog. Menschenrechtsgerichtshofes in Frage gestellt.

Falls sich also in den Niederlanden ein oder mehrere Fälle feststellen lassen, wäre dabei genau zu untersuchen, welche Rolle eine kirchliche Einrichtung und welche die medizinischen Institutionen gespielt haben - wobei diese allerdings gerade in NL nicht immer klar zu trennen sind.

Wenn ich den in den entscheidenden Passagen durchaus vorsichtig formulierten Bericht im Handelsblad recht verstehe, geht die aktuelle Meldung auf eine Mitteilung eines heute 79-jährigen Herrn Rogge an die kirchliche Untersuchungskommission zurück, der mitgeteilt habe, Kenntnisse über einen gewissen Henk Heithuis zu haben, der 1956 in einer von katholischen Brüdern geführten Psychiatrischen Einrichtung kastriert worden sei, nachdem er sich bei der Polizei als Mißbrtauchsopfer gemeldet habe. Informationen über Existenz, weiteres Schicksal oder heutigen Aufenthalt von Heithuis liegen nicht vor. Eine direkte Kontaktaufnahme zwischen Rogge und der Untersuchungskommission kam nicht zustande, da Rogge auf ein entsprechendes Schreiben der Kommission (das Rogge nach seinen Angaben jedoch nicht empfangen hat) nicht reagierte.
http://www.sueddeutsche.de/politik/neue ... r-1.470452
Ich hatte da immer ein Verständnisproblem. Jetzt nicht mehr.

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Sonntag 18. März 2012, 19:11
von cantus planus
Oh, wie schön. Schon wieder ein Artikel aus dem Jahr 2009, der gar nicht in diesen Zusammenhang gehört.
Was Wagner sagt, nämlich dass homosexuelle Neigungen heilbar sind (was nota bene keine Zwangstherapie bedeutet), ist objektiv richtig. Dass die Schwulenlobby jede seriöse Studie dazu seit Jahren unterdrückt, ist wenig erstaunlich. Die sind da wie Alkoholiker, die vollkommen sicher sind, ihr Trinken im Griff zu haben.

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Sonntag 18. März 2012, 19:33
von Vir Probatus
cantus planus hat geschrieben:Oh, wie schön. Schon wieder ein Artikel aus dem Jahr 2009, der gar nicht in diesen Zusammenhang gehört.
Was Wagner sagt, nämlich dass homosexuelle Neigungen heilbar sind (was nota bene keine Zwangstherapie bedeutet), ist objektiv richtig. Dass die Schwulenlobby jede seriöse Studie dazu seit Jahren unterdrückt, ist wenig erstaunlich. Die sind da wie Alkoholiker, die vollkommen sicher sind, ihr Trinken im Griff zu haben.
Der Zusammenhang ist doch klar: Kirchlicherseits sieht man offensichtlich bis heute die Notwendigkeit einer "Therapie". Da fragt man sich dann, wofür man sich in Holland entschuldigt hat.

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Sonntag 18. März 2012, 20:00
von cantus planus
Vir Probatus hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Oh, wie schön. Schon wieder ein Artikel aus dem Jahr 2009, der gar nicht in diesen Zusammenhang gehört.
Was Wagner sagt, nämlich dass homosexuelle Neigungen heilbar sind (was nota bene keine Zwangstherapie bedeutet), ist objektiv richtig. Dass die Schwulenlobby jede seriöse Studie dazu seit Jahren unterdrückt, ist wenig erstaunlich. Die sind da wie Alkoholiker, die vollkommen sicher sind, ihr Trinken im Griff zu haben.
Der Zusammenhang ist doch klar: Kirchlicherseits sieht man offensichtlich bis heute die Notwendigkeit einer "Therapie". Da fragt man sich dann, wofür man sich in Holland entschuldigt hat.
Natürlich besteht dort eine Notwendigkeit zur Therapie, wo Bedarf besteht. Zwangstherapien nützen gar nichts, und die wurde auch nicht gefordert. Was die Süddeutsche da aus dem Zusammenhang reißt und vollkommen verdreht, ist nicht ernstzunehmen und hat mit der Ursprungsaussage (an anderen Orten dokumentiert) nichts zu tun.

Was in Holland überhaupt los war, ist momentan überhaupt nicht klar. Und wofür und warum man sich jetzt entschuldigt hat, ist in der Tat nicht nachvollziehbar.

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Sonntag 18. März 2012, 21:23
von Peregrin
Vir Probatus hat geschrieben:Kirchlicherseits sieht man offensichtlich bis heute die Notwendigkeit einer "Therapie".
Nicht nur kirchlichereits: Die gesamte psychiatrische Zunft der westlichen Welt hat Homosexabhängigkeit bis in die tiefen 90er als heilbare Zwangsstörung zwischen Alkoholismus und Kleptomanie eingeordnet. Daß es seither zu einer Entfernung aus dem Handbuch für Geisteskrankheiten gekommen ist, war nicht irgendwelchen neueren medizinischen Erkenntnissen, sondern nur dem politischen Druck der Homosexlobby geschuldet, dem die Kirche hierin, wie auch in anderen Dingen, tapfer widersteht.

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Montag 19. März 2012, 23:24
von Philos
In Kremsmünster gehts wieder mal zu...

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Dienstag 20. März 2012, 14:03
von HeGe
lutherbeck hat geschrieben:Zurück ins Heute:

Ein Mißbrauchsbeauftragter beschäftigt angeblich pädophile Priester:

http://www.sueddeutsche.de/panorama/kat ... -1.1311691

:hmm:
Bischof Ackermann verteidigt Umgang mit pädophilen Priestern

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Dienstag 20. März 2012, 18:53
von civilisation
Belgien: Untersuchungsrichter für Missbrauch legt Amt nieder
http://gloria.tv/?media=269811

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Donnerstag 22. März 2012, 19:43
von Gamaliel
Prozess: Missbrauchsopfer gegen Mehrerau

Daraus:
Der Anwalt des Opfers erklärte, dem heute 57-Jährigen sei erst vor zwei Jahren bewusst geworden, was ihm in der Mehrerau angetan worden sei. [...] Der Mann verlangt 200.000 Euro Schmerzengeld, weil er als Schüler von einem Priester über drei Jahre hinweg vergewaltigt und seelisch kaputt gemacht worden sei.
Die erste Klarstellung im Prozess machte der Rechtsvertreter des Klosters Mehrerau. Ein Vergleich komme sicher nicht in Frage, so der Anwalt. Auch auf die Frage der Richterin, ob es nicht auch im Sinne der Öffentlichkeitsarbeit sinnvoll wäre, dem ehemaligen Klosterschüler eine Entschädigung zu zahlen, lehnte der Anwalt des Klosters ab.

Auch bei der Frage der Verjährung des Missbrauchs blieb das Kloster bei seiner bisherigen Position, die Vorfälle würden mehr als 30 Jahre zurückliegen. Das Kloster hatte bereits zuvor stets auf die Verjährung der Vorfälle verwiesen, deshalb sei die Klasnic-Kommission zuständig.

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Donnerstag 29. März 2012, 19:30
von civilisation
Und weiter geht's in der mittlerweile zur "Unendlichen Geschichte" mutierten Mißbrauchsberichterstattung der Medien.

Interessant, daß in dem nachfolgenden Artikel ein Priester der FSSP zu Wort kommt.

Missbrauch im Bistum Trier
Aufklärung auf katholisch
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... 16,.html

daraus ein kurzes Zitat:
Es ist in der katholischen Kirche eher unüblich, dass ein Geistlicher wie Pater Gorges seine obersten Dienstherren öffentlich kritisiert. Aber Gorges steht mit seiner Kritik nicht alleine. Bischof Ackermann sieht sich seit der SPIEGEL-Berichterstattung über die Weiterbeschäftigung pädophiler Priester nun neuen, massiven Vorwürfen ausgesetzt. Die katholische Kirche findet einfach nicht die erhoffte Ruhe, weil sie im Umgang mit Missbrauchsfällen offenbar weniger dazugelernt hat, als sie es so gern nach außen verkündet.
...
Einen Tag nach seinem Brief ist Pater Gorges Ende vergangener Woche am Telefon plötzlich kurz angebunden. Er habe ein schriftliches Verbot von oben bekommen. Zu den Missbrauchsfällen in Köllerbach dürfe er sich ab sofort nicht mehr äußern.

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Donnerstag 29. März 2012, 21:55
von Bernado
civilisation hat geschrieben:Und weiter geht's in der mittlerweile zur "Unendlichen Geschichte" mutierten Mißbrauchsberichterstattung der Medien.

Interessant, daß in dem nachfolgenden Artikel ein Priester der FSSP zu Wort kommt.

Missbrauch im Bistum Trier
Aufklärung auf katholisch
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... 16,.html
Da kann man Bischof Ackermann vermutlich wirklich nur den Vorwurf machen, nicht "pressebewußt" genug reagiert zu haben.

St. Martin ist eine Gemeinde, die seinerzeit die Liturgiereform nicht mitgemacht hatte und nach dem Tod ihres letzten ordentlich eingesetzten (aber vermutlich bereits wegen Ungehorsams suspendierten) Pfarrers eigene Wege ging. Sie hat sich als freie Gemeinde konstituiert und im Lauf der Jahre auf eigene Kosten mehrere Vagantenpriester als Seelsorger engagiert. Wer sich ein bißchen mit solchen "selbständigen" Gemeinden auskennt, weiß, welche soziale Dynamik da entsteht: Wagenburgmentalität ist Liberallala dagegen.

Durch glückliche Umstände kam es vor einigen Jahren zu einer Rekonziliation, die schließlich dazu führte, daß die FSSP dort P. Gorges im Auftrag des Bischofs hinschicken konnte. Allerdings hat die Rekonziliation und das anschließende scheinbar unmotivierte Verschwinden ihres langjährigen "Pfarrers" damals tiefe Verwundungen und Verwerfungen in der Gemeinde ausgelöst, die offenbar jetzt aufgebrochen sind.

Der Bischof hat da wirklich wenig in der Hand und wenig Einflußmöglichkeiten. Die Mikßbräuche haben weit vor der Zeit der Rekonziliation stattgefunden, und heute ist in der verfeindeten Dorfgemeinschaft wahrscheinlich kein Durchkommen.

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Samstag 31. März 2012, 22:03
von Bernado
In den USA scheint gerade einer der im letzten Jahr groß publizierten Missbrauchsfälle in sich zusammenzubrechen. Nicht ganz, aber viel Rauch und wenig Feuer. http://www.themediareport.com/212/3/2 ... ous-doubt/

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Freitag 13. April 2012, 16:41
von civilisation
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hat dem Jesuiten Klaus Mertes zur Auszeichnung mit dem Gustav-Heinemann-Bürgerpreis der SPD gratuliert. Er freue sich mit Mertes, dass sein Beitrag zur Aufklärung von sexuellem Missbrauch in Kirche und Gesellschaft gewürdigt werde, schreibt der Freiburger Erzbischof in einem am Freitag in Bonn veröffentlichten Brief. Mertes habe mit dafür gesorgt, dass das schwere Leid der Opfer Beachtung finde und die Opfer ermutigt würden.
-> http://www.domradio.de/news/artikel_81196.html

Re: Mißbrauch (Fortsetzung)

Verfasst: Freitag 13. April 2012, 20:55
von Peregrin
civilisation hat geschrieben:
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hat dem Jesuiten Klaus Mertes zur Auszeichnung mit dem Gustav-Heinemann-Bürgerpreis der SPD gratuliert. Er freue sich mit Mertes, dass sein Beitrag zur Aufklärung von sexuellem Missbrauch in Kirche und Gesellschaft gewürdigt werde, schreibt der Freiburger Erzbischof in einem am Freitag in Bonn veröffentlichten Brief. Mertes habe mit dafür gesorgt, dass das schwere Leid der Opfer Beachtung finde und die Opfer ermutigt würden.
-> http://www.domradio.de/news/artikel_81196.html
E. Kästner hat geschrieben:Was ihr auch tut, nie dürft ihr so tief sinken, den Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.
Zollitsch sollte mehr lesen und weniger schreiben.