Heilige des Tages

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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

27. August: Hll. Felix, Arontius, Sabinianus und Honoratus, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Felix, Arontius, Sabinianus et Honoratus, M.M. (27. Aug.) Diese Heiligen haben unter dem Richter Valerian während der Regierung Maximians die Palme des Martyrthums erlangt zu Potenza (Potentia) in Lucanien. (VI. 21.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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27. August: Hl. Guarinus, Mönch, Bischof von Sitten
Wikipedia hat geschrieben:Guarinus von Sitten (auch Warin oder G(u)arin von Sitten; * um 1065 in Pont-à-Mousson in Lothringen; † 27. August 1150 in Saint-Jean-d’Aulps, Frankreich) war Bischof von Sitten.

Er entstammte einer Adelsfamilie und war um 1085 Mönch in der Benediktinerabtei Molesme. 1094 gründete er zusammen mit einer Gruppe von Mitbrüdern als Niederlassung von Molesme das Kloster Notre-Dame des Alpes oder d'Aulps im heute zu Frankreich und damals zur Grafschaft Savoyen gehörenden Chablais (24 km südwestlich von Thonon-les-Bains und 9 km nordöstlich von Morzine) und war 1113 bis 1138 dessen Abt. 1120 erlangte das Kloster durch Papst Kalixt II. die Unabhängigkeit von Molesme und schloss sich unter dem Einfluss des Bernhard von Clairvaux 1136 dem Kloster Cîteaux an, aus dem die Filiation Clairvaux gegründet wurde.

1138 wurde Garin Bischof von Sitten und wurde später als Heiliger verehrt. Er gilt als Patron des Viehs und beschützt vor Viehseuchen. [...]
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

27. August: Hl. Rufus, Bischof von Capua, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Rufus, Ep. M. (26. al. 27. Aug.). Dieser hl. Bischof und Martyrer zu Capua ist von dem gleichnamigen hl. Diacon und Martyrer Rufus (s. den flg.) von Capua zu unterscheiden. Er wurde nach der Tradition dieser Kirche vom hl. Apollinari mit seiner ganzen Familie bekehrt und getauft. Da er auf einem alten Bilde mit einem Kranze in der Hand dargestellt ist, glaubt man, er sei als Martyrer gestorben. In der That enthält das Proprium von Capua von ihm folgende Legende: Rufus, ein patricischer Exconsul und Kriegsoberster zu Capua, wurde duxch ein Wunder zum Glauben bekehrt. Nachdem er nämlich beschlossen hatte, den hl. Apollinaris aus der Stadt zu vertreiben, erkrankte sein vielgeliebtes Töchterlein, zu deren Heilung der hl. Bischof zurückgerufen wurde. Gott hatte es aber unterdessen gefügt, daß sie starb. Der hl. Apollinaris rief durch sein Gebet sie zum Leben zurück. Jetzt ließ sich Rufus mit seiner ganzen Familie taufen. Nachdem er eine Zeit lang in der Verbannung gelebt hatte, wurde er als Nachfolger des hl. Sinotus Bischof von Capua. Als er Viele zu Christus bekehrte, ließ ihn der Statthalter Messalinus aufgreifen und enthaupten. Er vollendete sein Martyrium am 27. August, kaum aber schon um das J. 80. Er wird mit einem Beil im Kopfe abgebildet. (VI. 9–11.)
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

27. August: Hll. Rufus und Carpon, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. S. Rufus et Carpon M. M. (27. al. 30. Aug.). Die hhl. Martyrer Rufus und Carpon (auch Carponius und Carpophorus geschrieben) litten zur Zeit der diocletianischen Verfolgung zu Capua den Martertod. Letzterer war Diacon. Ihre heil. Leiber wurden im J. 1712 aufgefunden. (VI. 16–20.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

28. August: Hl. Augustinus, Bischof von Hippo, Kirchenlehrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Augustinus (Aurelius), Ep. Conf. et Eccl. Doct. (28. Aug. al. 5. Mai, 28. Febr.) Vom Lat. Augustinus = auf Augustus sich beziehend, Augustisch. (S. oben bei Augusta). – Der hl. Augustinus – nach bewährten Schriftstellern mit dem Vornamen Aurelius, den er jedoch (aus Demuth vielleicht) in seinen Schriften nie beisetzte – Bischof von Hippo und Kirchenlehrer, stammte aus einer nicht sehr reichen, aber sehr rechtschaffenen Familie und wurde am 13. Nov. 354 zu Tagaste (Tagaste, Thagaste), einer kleinen Stadt Numidiens in Afrika, unweit Hippo, geboren. Sein Vater hieß Patrizius und war ein Heide von sehr heftiger Gemüthsart, bekehrte sich aber später zum Christenthume und empfing vor seinem Tode die hl. Taufe; seine Mutter war die hl. Monika, welche am 4. Mai verehrt wird. Der hl. Augustin hatte noch einen Bruder, Navigius mit Namen, welcher verheirathet war und Kinder hinterließ, darunter eine Tochter, die sich in der Abgeschiedenheit von der Welt Gott weihte. In seiner Jugend folgte unser Heiliger, wie er sich selbst in seinen Bekenntnissen anklagt, allen Begierden und Neigungen eines verderbten Herzens, und hörte nicht auf die Ermahnungen seiner für ihn höchst besorgten Mutter. Besonders empfand er eine große Abneigung gegen das Lernen, zu dem er nur durch Strenge gebracht werden konnte. In der lateinischen Sprache, welches eigentlich seine Muttersprache war, erwarb er sich vollkommene Kenntnisse, und las nichts lieber, als die Dichter derselben; allein gegen das Griechische hatte er eine fast unüberwindliche Abneigung, die sich erst später hob und ihm ihn an dem ernsten Geschäfte der Erlernung der ersten Kenntnisse hinderte, war ein gewaltiger Hang zum Spiele, der in der Folge sich zur Liebe zum Schauspiele ausbildete und ihn in die größten Laster stürzte. Nach Vollendung der ersten Ausbildung ward er nach der nahe gelegenen Stadt Madaura gebracht, um in der Grammatik, Poesie und Rhetorik unterrichtet zu werden; er kam jedoch in seinem 16. Jahre wieder in seine Vaterstadt zurück, wo er ein ganzes Jahr im elterlichen Hause zubrachte, und auf nichts anderes als auf Ergötzlichkeiten sann. Seinen Vater bekümmerte dies wenig, wenn er nur in der Beredsamkeit sich ausbildete, desto mehr aber seine heilige Mutter, die ihn öfter unter Thränen bat, einen andern Sinn anzunehmen. Um das Jahr 370, im Anfange seines 17. Jahres, ging er zur Vollendung seiner Studien nach Karthago, wo er die glänzendsten Fortschritte in den Wissenschaften machte, aber immer weiter von Gott abkam und sich der Sünde überließ. Von der Macht der bösen Gesellschaften fortgerissen, fand er Behagen an gefährlichen Ergötzungen und erglühte von Lust für die Schauspiele, die das unreine Feuer, das schon in ihm brannte, unterhielten. Er selbst bekennt unter heißen Thränen, daß er zu Karthago einen ausschweifenden Lebenswandel geführt, und die Frucht desselben war, daß er in seinem 18. Lebensjahre einen Sohn erhielt, Adeodatus mit Namen, der ein außerordentlich begabter Jüngling war, aber schon mit 18 Jahren starb. Während seines Aufenthaltes zu Karthago beschäftigte er sich viel mit den heidnischen Philosophen, besonders mit Aristoteles und Cicero, legte sie aber mit der Zeit wieder weg, weil er darin den Namen Jesus nicht fand, dessen Kenntniß er sozusagen mit der Muttermilch eingesogen hatte. Er fing daher an, die heil. Schriften zu lesen, konnte aber ihre einfache Sprache nicht ertragen, und sein Stolz hinderte ihn, in ihren Geist einzudringen. Kurze Zeit nachher fiel er in die Ketzerei der Manichäer, worin er gegen 9 Jahre beharrte, und auch Andere dahin zog, unter Andern seinen Freund Alypius und seinen Wohlthäter Romanianus, bei dem er während seiner Studienzeit zu Karthago wohnte. Nachdem er diese Stadt verlassen hatte, errichtete er in seiner Vaterstadt eine Schule für Grammatik und Rhetorik, setzte aber dabei seine Ausschweifungen fort. Seine hl. Mutter Monika war untröstlich über seine Verirrungen und flehte unaufhörlich zu Gott um seine Bekehrung. Auch ging sie zu ihrem Bischofe und bat ihn unter Thränen, er möchte doch die Bekehrung ihres Sohnes versuchen. Als die ser ihr erwiederte, daß noch nicht die rechte Zeit dazu sei, sie aber doch noch weiter in ihn drang, sagte er endlich: »Geh' hin, so wahr du lebst, unmöglich kann ein Sohn solcher Thränen zu Grunde gehen.« Diese Worte betrachtete sie als einen Zuruf vom Himmel, wurde guten Muths und ließ in der Hoffnung auf seine Bekehrung nicht ab. Zuerst machte der Tod eines zärtlich geliebten Freundes einen großen Eindruck auf ihn, und da ihn nichts zu trösten vermochte, so zog er sich wieder nach Karthago zurück, wo er ebenfalls eine Schule der Redekunst errichtete und sich dadurch vielen Beifall erwarb. Nach und nach wurde er der manichäischen Ketzerei abgeneigt, und diese Abneigung steigerte sich noch mehr nach der Unterredung mit einem Bischofe dieser Secte, Faustus mit Namen, von dem er Aufklärung über alle Zweifel erwartete, aber nichts als leere Worte und hohle Phrasen erhielt. In seinen Zweifeln und Ungewißheiten verließ er heimlich vor seiner bekümmerten Mutter Afrika und ging nach Rom, wo er gleichfalls eine Schule der Beredsamkeit aufschlug und viele Schüler hatte. Die Niederträchtigkeit der studirenden Jünglinge, die oft ihre Lehrer wechselten, um sich der am Ende der Lehrzeit schuldigen Zahlung zu entziehen, verleidete ihm seinen Lehrstuhl, und da eben um diese Zeit Gesandte von Mailand anlangten, wo der Kaiser Valentinian der Jüngere sein Hoflager hielt, und Symmachus, der Präfect von Rom, aufgefordert wurde, Mailand mit einem geschickten Lehrer der Beredsamkeit zu versehen, wurde Augustinus, der dem Symmachus als ein fähiger Lehrer bekannt war, für diese Stelle ausersehen. Es wäre unsern Zwecken nicht angemessen, alles das genau anzugeben, was Augustinus zu Mailand gethan, was er in seinem Innern gelitten und überhaupt, welchen Proceß er durchzumachen hatte, bis er endlich der Wahrheit seine Augen öffnete; wir bemerken nur, daß die Reden des hl. Ambrosius, den er anfänglich nur der Beredsamkeit wegen hörte, nach und nach anfingen, Eindruck auf ihn zu machen; daß dann der Priester Simplician, an welchen Augustinus in seinen Zweifeln sich gewendet hatte, ihm manche gute Anweisungen gab, und daß endlich die Erzählung eines gewissen Pontitianus aus Afrika, der bei Hof in großem Ansehen stand und der den Augustinus und seinen Freund Alypius besuchte, von der merkwürdigen Bekehrung einiger Hofleute beim Anblicke eifriger Diener Gottes und bei der Nachricht von dem heil. Leben des Antonius in der Wüste unsern Heiligen in's tiefste Nachsinnen versetzte und in ihm den Gedanken erweckte: »Vermagst du nicht was diese und jene?« Nach diesem Besuche des Pontitian begab er sich allein in den Garten und sich unter einem Feigenbaum lagernd, ließ er den Thränen freien Lauf, die wie ein Strom seinen Augen entstürzten. Wie er so im Nachdenken vertieft war und eben mit dem Gedanken sich beschäftigte: »Wie lange noch? Morgen, morgen? Warum nicht jetzt?« hörte er vom benachbarten Hause her eine singende Stimme, wie die eines Knaben oder Mädchens, die zu wiederholten Malen sprach: »Nimm und lies! nimm und lies!« Da er sich nicht erinnern konnte, daß Knaben in irgend einem Spiele Aehnliches zu singen pflegten, so erkannte er in diesen Worten eine Mahnung des Himmels. Zugleich erinnerte er sich, daß der hl. Antonius bei Anhörung einer Stelle des Evangeliums sich bekehrt habe. Er eilte daher schnell an den Ort zurück, wo Alypius war, und wo er die Briefe des hl. Paulus gelassen hatte. Sofort öffnete er das Buch und las stillschweigend jene Worte, auf welche seine Augen zuerst fielen: »Nicht in Schmausereien und Trinkgelagen, nicht in Schlafkammern und Unzucht, nicht in Zank und Neid, sondern ziehet den Herrn Jesum an und pfleget der Sinnlichkeit nicht zur Erregung der Gelüste« (Röm. 13,13). Weiter wollte er nicht lesen, auch war es nicht nöthig; denn sobald er diesen Vers geendet hatte, goß ein Lichtstrahl Ruhe und Sicherheit in sein Herz und zerstreute alle Finsternisse seiner Zweifel. Darauf schloß er das Buch, sich die Stelle merkend, und sagte mit ruhigem Angesichte dem Alypius, was geschehen war. Dieser wollte die Stelle lesen, und wie er sie las mit den darauffolgenden Worten: »Den Schwachen aber im Glauben nehmet auf,« deutete er sie auf sich, und da er ein zur Tugend geneigtes Gemüth hatte, trat er ohne Zögern dem von seinem Freunde gefaßten Entschlusse bei. Beide gingen nun sogleich zur hl. Monika, welche ihrem Sohne nach Mailand gefolgt war, und erzählten ihr das Geschehene. Diese frohlockte nun in ihrer Freude und pries Gott für seine überaus große Gnade. Monika hatte ihrem Sohne eine vortheilhafte Verbindung ausersehen, und ihre Wahl war auf ein Mädchen gefallen, welches ihrem Sohne nicht minder gefiel; allein als der Heilige vollkommen bekehrt war, faßte er den Entschluß, in unbedingter Enthaltsamkeit zu leben. Augustin bekehrte sich im August oder September des Jahres 386, im 32sten Lebensjahre, legte hierauf sein Lehramt nieder und zog sich auf ein Landhaus bei Mailand zurück, wo er seine Zeit mit Gebet und Studium zubrachte, im Umgange mit der hl. Mutter Monika, seinem Bruder Navigius, seinem Sohne Adeodatus, seinem Freunde Alypius, seinen Schülern Trigetius und Licentius, und seinen Vettern Lastidianus und Rusticus. Aus dieser Zeit stammen auch einige seiner Schriften. – Am Anfange der Fasten des Jahres 387 ging er nach Mailand zurück, um sich unter die Zahl der Ansuchenden (Competentes) aufnehmen zu lassen, und wurde am 24. April, am Vorabende vor Ostern, getauft; mit ihm auch Alypius und sein Sohn Adeodatus, der damals ungefähr 15 Jahre alt war. Einige Schriftsteller bringen das Entstehen des Hymnus Te Deum laudamus ... mit der Taufe des Heiligen in Verbindung. Denn als nach der Taufe der hl. Ambrosius, von Freude erfüllt über dieses Wunder der Bekehrung, ausgerufen habe: Te Deum laudamus, habe ihm der hl. Augustin geantwortet: Te Dominum confitemur, und so hätten sie abwechselnd weiter gesungen, bis der Hymnus entstanden sei; allein geschichtlich läßt sich dies nicht nachweisen, wie denn überhaupt heut zu Tage noch nicht mit historischer Gewißheit eruirt werden kann, wer der Autor dieses Hymnus sei. Bevor der hl. Augustin Italien verließ, um nach Afrika zurückzukehren und daselbst sich in der Einsamkeit dem Dienste Gottes zu weihen, wollte er noch eine Reise nach Rom machen. Er verweilte daselbst mit seiner Mutter vom April bis September des Jahres 387, und begab sich dann von da nach Ostia, in der Absicht, nach Afrika sich einzuschiffen; allein seine Abreise ward durch den Tod seiner Mutter verhindert, der am 13. Nov. 387 erfolgte. Wieder nach Rom zurückgekehrt, blieb er daselbst bis zum folgenden Jahre. Gegen den Monat September 388 zu Karthago angelangt, wohnte er bei dem Rechtsanwalte Innocentius, der durch ein Wunder geheilt wurde, wie Augustin es selbst gesehen. Nach einem kurzen Aufenthalt zu Karthago zog er sich auf ein Landgütchen zurück, welches er bei Tagaste hatte, und lebte da mit einigen Freunden drei Jahre in der vollsten Lostrennung vom Irdischen. Sein väterliches Erbe schenkte er der Kirche von Tagaste mit der einzigen Bedingung, daß ihm der Bischof jährlich so viel verabreiche, als er zu seinem und seines Sohnes Unterhalt in dem angetretenen Stande nöthig hatte. Aus dieser Genossenschaft, deren Glieder kein persönliches Eigenthum hatten, leitet der Orden der Augustiner-Einsiedler seinen Ursprung her. Dieser Orden glaubt nämlich, Augustinus habe während dieser 3 Jahre ein monastisches Leben geführt, und sei der Genossenschaft als Oberer vorgestanden; allein Andere (und an ihrer Spitze stehen die Canonici Regulares) behaupten entgegen, dieser dreijährige Aufenthalt sei nur als ein Zusammenleben von Laien zu betrachten, die sich zum Zwecke des Studiums und des Gebetes zusammengethan hätten. Ueberhaupt entstand im 15. Jahrhundert ein so heftiger Streit zwischen diesen zwei Orden, daß sich die Päpste bemüßigt fanden, beiden Theilen unter der Strafandrohung der Excommunication Stillschweigen aufzulegen. Die Bollandisten geben einen weitläufigen Bericht über diese Streitigkeiten, hüten sich aber wohl, ihre Meinung auszusprechen und sich in dieselben einzumischen. – Als der Heilige nach Verfluß von 3 Jahren nach Hippo (Hipporegius) Geschäfte halber kam und da selbst der Predigt und der Unterredung des Bischofs Valerius beiwohnte, worin dieser das Volk hinsichtlich der Wahl eines Priesters, der statt seiner predigte, berieth, ward Augustinus ergriffen und dem Bischofe mit der einmüthigen Bitte vorgestellt, daß er ihm die Hände auflegen möchte. Der Heilige vergoß häufige Thränen; allein er mußte dem Begehren des Volkes zuletzt nachgeben und empfing um das Jahr 390 die Priesterweihe. In den Gärten, welche ihm der Bischof von Hippo geschenkt hatte und welche an die Kirche stießen, baute er für seine Genossenschaft ein Haus und führte die seit seiner Bekehrung geführte Lebensweise darin fort. Es ist aber diese Gemeinde nicht mit den regulirten Chorherren zu verwechseln, deren Genossenschaft er erst als Bischof errichtete. Von dieser Zeit an hörte er nicht mehr auf, das Wort Gottes zu verkündigen, und predigte mit so sichtbarem Erfolge, daß auffallende Aenderungen beim Volke eintraten; besonders aber ließ er sich angelegen seyn, der Ketzerei entgegenzutreten und sie unschädlich zu machen. Da nun der Ruf unseres Heiligen von Tag zu Tag wuchs, und der Bischof fürchtete, der hl. Augustinus möchte von einer andern Stadt zu ihrem Bischofe erwählt werden, entschloß er sich, ihn zu seinem Gehülfen im bischöflichen Amte zu ernennen, nachdem er heimlich die Gutheißung des Erzbischofs Aurelian von Karthago und die Beistimmung seines Volkes und der numidischen Bischöfe eingeholt hatte. Augustin widersetzte sich diesem Vorhaben nicht mehr länger, als er den Ruf des Himmels erkennen konnte, der sich so sichtbarlich in den vereinten Willen Aller aussprach, und er empfing im Dec. 395 im Beginne seines 42. Lebensalters die bischöfliche Weihe. Als im folgenden Jahre Valerius mit Tod abging, sah sich Augustin genöthigt, in dem bischöflichen Hause seine Wohnung zu nehmen. Aber diese gestaltete er zu einem Kloster; denn er bewog die Priester, Diakone und Subdiakone seiner Kirche, allem Eigenthum zu entsagen und die von ihm eingeführte Regel anzunehmen. Zu den heil. We ihen ließ er Niemanden, der nicht versprach, derselben Lebensweise sich zu unterwerfen. Mehrere Bischöfe ahmten hierin seinem Beispiele nach, und dieß war, wie oben schon angedeutet wurde, der Ursprung der »regulirten Chorherren« (Canonici Regulares). Es ist hier nicht der Ort, uns näher auf die vom hl. Augustin eingeführte Hausordnung einzulassen und wir gehen darum über auf seine bischöfliche Verwaltung. Sein Eifer für das geistige Wohl seiner Heerde war ohne Gränzen. »Ich begehre nicht ohne euch selig zu werden,« das war der Grundsatz, von dem er sich bei allen seinen Handlungen leiten ließ. So sehr ihm aber auch das Wohl seiner Heerde am Herzen lag, so besuchte er doch Niemanden als die Waisen, Wittwen, Kranken und Betrübten und befolgte gewissenhaft drei Grundsätze des hl. Ambrosius: 1) sich nicht in Ehesachen zu mischen, 2) Niemand zu bereden, in den Waffendienst zu treten und 3) Gastmählern nie beizuwohnen. Unser Heiliger ward von Gott offenbar dazu bestellt, den verschiedenen Häresien, die zu derselben Zeit auftraten, die Spitze zu bieten und ihr Umsichgreifen zu verhindern. Dieser höhern Mission entsprach er in der vollkommensten Weise, indem er nicht nur gegen die Heiden in Wort und Schrift auftrat, sondern namentlich auch gegen die Manichäer, Arianer, Donatisten und Pelagianer. In der Hitze des Streites ging er einige Male zu weit, und fanden daher seine Ansichten nicht die durchgängige Billigung des hl. Stuhles; ja einzelne seiner Schriften wurden von diesem zurückgewiesen und verurtheilt. Doch war Niemand bereiter, dem Urtheile des hl. Stuhles sich zu unterwerfen als Augustin, und er schrieb in seinem 72. Jahre selbst ein Werk, »das Buch der Berichtigungen« (liber retractionum) betitelt, worin er die in seine Schriften eingeschlichenen Fehler widerrief und verbesserte. Um sich die nöthige Zeit zur Vollendung seiner Berichtigungen zu verschaffen und die letzte Hand an sein Werk zu legen, bewog er gegen Ende seines Lebens Geistlichkeit und Volk, ihm zu gestatten, daß er einen Gehülfen annehme. Seine Wahl fiel dann auf Eradius oder Eraclius, den jüngsten seiner Priester, und wurde am 26. Sept. 426 bestätigt. Nicht lange hernach drangen die Vandalen unter Genserich in's Land ein und belagerten im J. 430 14 Monate lang die Stadt Hippo. Im dritten Monat der Belagerung befiel den hl. Augustin ein Fieber, in Folge dessen er starb, am 28. Aug. 430 in seinem 76. Lebensjahre, wovon er 40 im Dienste der Kirche zugebracht hatte. Menzel sagt von ihm (Symb. I. 491 f.): »Augustin ist unter den Kirchenvätern der größte (wie Paulus unter den Aposteln), der feurigste an Geist, der beredteste und gelehrteste.« [...] Der Heilige ist nämlich Schutzpatron der Theologen und erhält daher das Symbol des hl. Evangelisten Johannes, welcher seit dem Concil von Nicäa »Theologus« genannt wird. Eine andere künstlerische Darstellung ist die mit einem Christkinde, das mit einem Löffel aus dem Meere ein in den Sand gemachtes Loch füllt, oder das blos mit einem Löffel vor ihm steht. Diese Darstellung kommt von der bekannten Erscheinung, welche der Heilige einst gehabt haben soll, als er über das Geheimniß der hl. Dreifaltigkeit nachdenkend am Meeresufer spazieren ging. Da erblickte er nämlich einmal ein Knäblein, welches in den Sand ein Grübchen gemacht hatte und mit einem Löffelchen Wasser aus dem Meere in dasselbe schöpfte. Auf die Frage des Augustinus, was er da thue, erwiederte der Knabe: »Ich will das Meer da hinein schöpfen,« und als dann Augustinus ihn lächelnd auf die Unmöglichkeit hinwies, antwortete ihm der Knabe: »Es ist doch eher möglich, das Meer in dieses Grübchen zu schöpfen, als das Geheimniß der unermeßlichen hl. Dreifaltigkeit in das Grübchen deines Verstandes hinein zu bringen.« Zwar kann diese Erscheinung kaum als ein wirkliches Factum gelten, indem die ältesten Lebensbeschreiber des Heiligen nichts davon wissen und die späteren Schriftsteller, welche diese Erzählung zuerst mittheilen, den Schauplatz derselben nach Cività-Vecchia versetzen, wo Augustinus vor seiner Abreise nach Afrika (im J. 388) verweilt und sein Werk über die hl. Dreifaltigkeit abgefaßt habe, während doch aus dem Buche seiner Retractationen mit Gewißheit hervorgeht, daß er über die hl. Dreifaltigkeit erst lange nach seiner Erhebung auf den bischöflichen Stuhl von Hippo geschrieben habe, wo er sicherlich nicht mehr so vermessen war, dieses Geheimniß ergründen zu wollen; allein doch hat sich die christliche Kunst dieser Legende bedient und den oben erwähnten Gebrauch davon gemacht, und jedenfalls liegt derselben eine tiefe Bedeutung zu Grunde, indem sie recht treffend die Mystik des hl. Augustinus bezeichnet, worüber Menzel ganz schön (Symb. I. 491) in folgender Weise sich ausspricht: »Während vor ihm die griechische Kirche sich mit nichts beschäftigte als mit dogmatischen Begriffsbestimmungen in Betreff der Dreieinigkeit, der Natur Christi etc., und das Wesen der Gottheit nach allen Richtungen mit dem menschlichen Verstande ausmessen wollte, brachte Augustinus in die abendländische Kirche jenen romantischen Zug mystischer Sehnsucht, die in tiefster Demuth zum Unendlichen aufblickt, jenen Zug, in dem alle Poesie und Heiligkeit des Mittelalters beruht. Nur durch ihn erhob sich die römische Kirche so glänzend über die griechische. Nur durch ihn wurde das deutsche Herz der Kirche gewonnen und eine Herrschaft des Gemüthes gegründet, vor deren Gewalt die Verstandesherrschaft in Konstantinopel und die Herrschaft der Phantasie im Islam nicht bestehen konnten.« Augustins Lehre und Wirksamkeit hatte auch wirklich einen großen Einfluß auf die ganze Kirche. Wie der göttliche Stifter derselben aus dem Verfolger Saulus sich den eifrigen Apostel Paulus herangezogen hatte, so bildete er sich aus dem Manichäer Augustinus den großen Kirchenlehrer Augustinus und stellte ihn hin, daß er »Frucht bringe« (Joh. 15,16), und man muß ihn auch anerkennen »als die bedeutendste Persönlichkeit der abendländischen Kirche, als den Vater und Schöpfer der theologischen und philosophischen Wissenschaft des christlichen Abendlandes«, als eine hell brennende Leuchte, an welchem Unzählige ihr Licht anzünden sollten. Er hat sehr viele Werke geschrieben, deren Verzeichniß bei Butler (XII. 154. 191) sich findet. – Im röm. Brevier wird sein Fest am 28. August gefeiert; im Chor der Domkirche zu Augsburg feiert man am 28. Febr. auch noch das Fest seiner Translation; ebenso in Pavia etc. – Schließlich sei noch bemerkt, daß unser Heiliger in einigen Orten, wie z.B. hier in Augsburg, als Patron der Bierbrauer verehrt wird. Woher dieses komme, das haben wir nicht erfahren können.

Allmächtiger Gott, wir rufen dich an: Erwecke in deiner Kirche aufs Neue den Geist, mit dem du den heiligen Bischof Augustinus erfüllt hast. Gib auch uns die Sehnsucht nach dir, dem Quell der wahren Weisheit und dem Ursprung der Liebe.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Adésto supplicatiónibus nostris, omnípotens Deus: et, quibus fidúciam sperándæ pietátis indúlges, intercedénte beáto Augustíno Confessóre tuo atque Pontífice, consuétae misericórdiæ tríbue benígnus efféctum.
Per Dominum.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

28. August: Hl. Hermes, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Hermes, M. (28. Aug. al. 10. Jan. 6. Juli). Dieser hl. Hermes litt zu Rom während der Verfolgung des Kaisers Trajan, wie Stilting will (also wahrscheinlich im J. 116), während Andere, unter ihnen vorzüglich Baronius, die Regierung des Kaisers Hadrian und das J. 132 annehmen. Nach Piazza (II. 205) war der Heilige unter dem Kaiser Trajan (vom J. 98 bis 117) Präfect von Rom und mit seiner Frau, seinen Söhnen und einer »Familie« von 1550 Personen durch den hl. Papst Alexander (121 bis 132) unterrichtet und am heil. Osterabend getauft worden. Die Römer zählten nämlich zur Familie nicht blos die gesammte Verwandtschaft, sondern auch sämmtliche Clienten und Sclaven. Indessen ist diese Angabe von vielen gewichtigen Autoren (auch von Stilting, welcher im Allgemeinen die Aechtheit der Acten des hl. Alexander vertheidigt) als eine Uebertreibung bezeichnet worden. Der hl. Hermes erhielt unter den Neubekehrten zuerst die Martyrerkrone. Nach dem Mart. Rom. ließ ihn der Richter Aurelianus enthaupten. Er wurde von seiner Schwester Theodora in einem Gottesacker vor der Porta Salaria, der nachher seinen Namen trug, beigesetzt. Papst Hadrian I. soll an dieser Stelle ihm zu Ehren eine Basilica erbaut haben. Indessen behauptet und beweist Aringh (Roma subterr. II. 234), daß nicht Basilica, sondern Basilla zu lesen ist. Das Cömeterium hieß nämlich ursprünglich Coemeterium Basillae. In einem alten röm. Ceremoniale liest man von ihm: »Ich habe die Präfectur nicht verloren, sondern gewechselt; irdische Würde, weil von der Erde genommen, vergeht, himmlische Würde aber besteht ewig,« Worte, die den Acten des Heiligen entnommen sind und sich ebenso bei Ado finden. Baronius berichtet, daß der Leib dieses heil. Martyrers von Gregorius IV. im Jahr 829 in die Marcuskirche übertragen worden sei. Nach dem Zeugnisse des Abts Eginhard von Seligenstadt am Main wurden im Jahr 830 Reliquien dieses hl. Hermes in diese Abtei gebracht, wobei sich mehrere Wunder begaben. Eine weitere Uebertragung soll im J. 851 geschehen seyn, und zwar nach Cornelimünster (Corneliusmünster) an der Dente, nicht weit von Aachen, wo die heil. Reliquien aber nur kurze Zeit blieben. Seit dem Jahr 860 befanden sie sich mit einigen Unterbrechungen zu Renaix (Ronse, lat. Rothacum) in Belgien (Ostflandern). Nach Piazza; (l. c.) findet sich ein Arm bei St. Maria Maggiore, ein Theil des Hauptes bei St. Alexius zu Rom. Auch zu Aachen in der Kirche des hl. Adalbert, in Köln bei St. Gereon, im vormaligen Kloster Hersfeld und an andern Orten wurden Reliquien des hl. Hermes verehrt. Das oben erwähnte Cömeterium wurde nach dem Berichte des Anastasius (vgl. Butler XII. 193) von Papst Pelagius II. erneuert und ausgeschmückt. In der längst zerstörten Stadt Antium (Anzo) gab es eine Kirche, zu Palermo ein Kloster mit dem Namen dieses Heiligen, wofern nicht letzteres einen andern hl. Hermes als Patron hatte, obwohl der hier behandelte hl. Hermes der berühmteste ist. Sein Hauptfest fällt auf den 28. August, an welchem Tage er auch im römischen Brevier commemorirt wird: die übrigen angemerkten Tage beziehen sich auf Translationen. (VI. 142–151.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

28. August: Hl. Joaquina de Vedruna, Ordensgründerin
Wikipedia hat geschrieben:Joaquina de Vedruna (* 16. April 1783 in Barcelona, Spanien; † 28. August 1854 in Vich, Spanien) war eine spanische Ordensgründerin. [...]

Joaquina, die aus einer adeligen Familie stammte, heiratete 1799 den Anwalt und Gutsbesitzer Teodoro de Mas und bekam im Laufe ihrer Ehe neun Kinder. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1816 und der Erziehung ihrer Kinder gründete sie 1826 in Vich die Kongregation der Karmelitinnen von der Liebe, die sich um bedürftige Mädchen, alleinstehende Kranke und Obdachlose kümmert. Joaquina starb 1854 an der Cholera, die sie sich bei der Pflege von Kranken zuzog. Ihre Ordensgemeinschaft erhielt 1880 die päpstliche Bestätigung.

Sie wurde 1940 von Papst Pius XII. selig- und 1959 von Papst Johannes XXIII. heiliggesprochen.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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28. August: Hl. Julianus, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Julianus, (28. Aug.), einer der berühmtesten Martyrer in Frankreich, welcher um das J. 304 bei Brioude (Brivas, Brivates), einer Stadt in der Auvergne am Flusse Allier (Elaver), litt und schon im 5. Jahrh. Patron der Diöcese von Auvergne war. Die Bollandisten haben nebst der vom hl. Gregorius von Tours verfaßten ausführlichen Erzählung über die Wunder dieses hl. Julianus noch zwei kurze Lebensbeschreibungen über ihn aufgenommen, deren wesentlicher Inhalt in Folgendem besteht: Der hl. Julianus stammte aus einer edlen Familie von Vienne im südlichen Frankreich (Dauphiné) und wählte zu seinem Berufe den Soldatenstand. Er hatte dabei einen Freund, nämlich den hl. Ferreolus, einen Tribun im Heere des Reiches, mit welchem er im Glauben und in der Liebe verbunden war. Als dieser unter dem Statthalter Crispinus eine arge Christenverfolgung herannahen sah, gab er dem hl. Julianus den entfernen, damit er, wenn der erste Sturm der Verfolgung vorüber wäre, den überlebenden Christen ein Tröster seyn könne. Und der hl. Julianus, welcher dabei auch an den Rath des Herrn sich erinnerte, aus Klugheit von einer Stadt in die andere zu fliehen, begab sich mit Hinterlassung aller seiner Güter nach der benachbarten Auvergne und verbarg sich in der Nähe von Brioude, nicht aus Furcht vor dem Martertode, sondern weil er noch Mehreren dienen zu können hoffte, und wohl auch, weil er besorgte, es möchten ihm vielleicht seine Eltern in Erreichung der Marterkrone hinderlich seyn etc. Daß er nicht aus Furcht vor dem Martertode sich entfernte, geht auch daraus hervor, daß er eben nach Brioude sich begab, wo die Götzendiener besonders ihr Wesen trieben. Kaum hatte der Statthalter Crispinus von seiner Entfernung Kenntniß erlangt, gab erden Befehl, daß man ihn tödten solle, wo immer man ihn finden würde. So kamen denn seine Verfolger auch in die Nähe von Brioude, nämlich nach Vinicella (Vincella), wo der hl. Julianus in einer Hütte bei alten Leuten sich verborgen hatte. Da er nun merkte, daß seine Verfolger sich näherten, ließ er sich, um den alten Leuten durch seine Anwesenheit nicht gefährlich zu werden, nicht mehr länger verborgen halten, sondern trat muthig hervor, und sagte zu seinen Verfolgern: »Hier bin ich, den ihr suchet; gegen mich richtet euer Eisen und erfüllet so den euch gewordenen Auftrag.« Und da sie voll Erstaunen zögerten, fügte er bei: »Wohlan, stoßet zu! Ich habe kein Verlangen nach dieser Welt, sondern sehne mich darnach, bei Christus zu seyn etc.« Nachdem er dieses gesprochen und noch ein wenig gebetet hatte, zückten sie das Schwert auf seinen Nacken und tödteten ihn. Dann schnitten sie ihm das Haupt ab, wuschen es in einer vorbeifließenden Quelle und brachten es nach Vienne zu Crispinus, der es dem hl. Ferreolus übergeben ließ. Der Rumpf des hl. Julianus wurde nach Brioude gebracht und dort in der Nähe der alten Stadt von zwei alten Männern begraben, die dadurch ihre Jugendkraft wieder erhielten, während der Quelle, in welcher sein Haupt gewaschen worden war, eine große Wunderkraft zu Theil wurde. Auf seinem Grabe wurde zuerst eine Kapelle und dann eine größere Kirche gebaut. Der hl. Gregorius von Tours berichtet viele Wunder, welche Gott auf die Fürbitte des hl. Julianus wirkte; auch erzählt er, wie der hl. Bischof Mamertus von Vienne, der im J. 475 starb, bei dieser Stadt das Haupt des hl. Julianus sammt dem Leibe des hl. Ferreolus aufgefunden hat, und wie dem hl. Bischof Germanus von Auxerre, als er im J. 431 auf seiner Reise über Arles nach Brioude kam, auf seine Bitten der bisher unbekannte Tag des Martyriums unseres hl. Julianus, nämlich der 28. August, geoffenbart worden ist. Im 7. Jahrhunderte wurden die Gebeine des hl. Ferreolus mit dem Haupte des hl. Julianus in die Stadt Vienne selbst übertragen, wo dann eine Kirche ihnen zu Ehren gebaut ward. Seitdem 6. Jahrhunderte sind in Frankreich an verschiedenen Orten viele Kirchen zu Ehren dieses hl. Julianus gebaut worden, wie der hl. Gregorius von Tours angibt, nach welchem auch in Paris eine Kirche seinen Namen getragen habe, die später den Namen St-Julien-le-Pauvre hatte. Auch finden sich nach demselben an verschiedenen Orten Reliquien von unserm hl. Julianus, namentlich in Tours etc. Unter den vielen Wundern, welche der hl. Gregorius erzählt, ist auch dieses, daß er selbst auf die Fürbitte des hl. Julianus von heftigen Kopfschmerzen befreit worden sey etc. Auch im Mart. Rom. findet sich unser hl. Julianus am 28. Aug. und zwar mit dem Beisatze, daß er in der Verfolgung des Kaisers Diokletian gemartert worden sey. (VI. 169–188.)
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28. August: Hl. Pelagius, Diakon, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Pelagius, Diac. M. (28. al. 29. Aug.) Dieser hl. Martyrer Pelagius ist Patron der vormaligen Diöcese Constanz. In dieser Stadt ruhen auch seine Ueberreste. Aber die Frage, ob er in Constanz selbst gemartert wurde, oder ob lediglich sein heiliger Leib hieher transferirt wurde, ist bis heute noch ungelöst. Nach dem Proprium der Diöcese, welches jedenfalls die Ueberlieferung dieser Kirche in ihrer reinsten Gestalt wieder gibt, war der Heilige zu Aemona in Ober-Pannonien, d.J. in dem heutigen Laibach, von christlichen Eltern geboren und schon vor dem siebenten Altersjahre dem heiligmäßigen Priester Uranius (Iranius) zur Erziehung übergeben worden. Nach dem Tode seines Vaters Pelusius und seiner Mutter Hilaria blieb er bei Uranius, vertheilte sein Vermögen unter die Armen und machte schnell solche Fortschritte im heil. Wandel, daß er der Martyrkrone würdig war. Dieser Erzählung muß aus den Acten hinzugesetzt werden, daß der Heilige beim Tode seiner reichen Eltern etwa 25 Jahre alt war, und daß sein Vater schon sechs Jahre vor der Mutter starb. Unter der heftigen Verfolgung, welche unter dem Kaiser Numerianus, der indessen kaum ein Vierteljahr regierte (Ende 283 bis April 284), wider die Christen ausbrach, indem die heidnischen Statthalter nach bloßer Willkür gegen sie verfuhren, erzählt das Proprium weiter, sei nämlich der Heilige mit dem Priester Uranius nach Constanz gekommen und habe daselbst unter dem grausamen Präses Evilasius, dem er seine Ungerechtigkeit gegen die Christen und die Nothwendigkeit des christlichen Glaubens in strengen Worten vor Augen hielt, mancherlei Peinen durch Folter, Schläge, Krallen, siedendes Oel, Herumwälzen des zerfleischten Körpers auf kleinen scharfen Scherben und glühenden Kohlen erduldet und sei zuletzt außerhalb der Stadt am 28. August enthauptet worden. Von dem genannten Präses wird weiter erzählt, er sei von Stadt zu Stadt gereist, um heidnische Opferfeste zu veranstalten und sich davon ausschließende Christen gefangen nehmen und tödten zu lassen. Der hl. Pelagius erscheint in seiner wunderbaren Standhaftigkeit als besonderer Wohlthäter des Volkes, das massenhaft abzufallen drohte, weil es die Peinen des Martyrthums fürchtete. Als aber die knorrigen Stöcke, mit welchen man den Heiligen schlug, sich umbogen wie Papier und derselbe aus allen Leiden unverletzt hervorging, faßte es wieder Muth. Der Priester Uranius hat hierauf den hl. Leib am Orte seines Leidens bestattet. Diese Legende ist nicht vollkommen stichhaltig. In der Stiftsbibliothek von St. Gallen befindet sich nämlich die von den Boll. benutzte und zum Abdruck gebrachte Leidensgeschichte des Heiligen, wo es heißt: »Am nämlichen Tage (28. Aug.) zu Emmonia in Kärnthen das Leiden des hl. Martyrers Pelagius.« In keiner ältern Urkunde findet sich überhaupt die Stadt Constanz genannt. Aber warum kennt die Stadt Laibach, wo doch eine römische Colonie, oder wenigstens ein Standlager bestand, diesen Heiligen nicht? – Offenbar wäre dieser Umstand der Constanz'schen Tradition, nach welcher er hier gemartert, aber in Aemona geboren war, nicht ungünstig, wenn nicht zu Citta Nova, am Einfluß des Quinto ins adriatische Meer, in Istrien die Tradition bestünde, doß hier der hl. Diakon und Martyrer Pelagius gelitten habe, und wenn nicht auch in der Nähe dieser Stadt wirklich ein Aemonia gelegen hätte, wo sich die Tradition von seinem am 28. oder 29. August erduldeten Martyrium bis auf den heutigen Tag erhalten hat. Außerdem sagt die alte Constanzer-Chronik, Bischof Salomon habe von Aemona her (Hamana in Carnia) die Reliquien des hl. »Pilaigen« gebracht, während die Uebertragung derselben von Rom durch keine ältere Nachricht bezeugt und nur im Allgemeinen berichtet wird, Bischof Salomon habe bei Gelegenheit einer Pilgerfahrt nach Rom vom Papst Johann X. sehr viele Reliquien zum Geschenke bekommen. Vielmehr scheint damals der hl. Leib bereits in Constanz gewesen und verehrt worden zu seyn; die Chronik schreibt, daß es gerade sein Festtag war, an welchem Bischof Salomon III. von seinen Feinden erlediget wurde. Lutolf führt hiefür aber noch ältere Zeugnisse auf. Schon Wandelbert von Prüm sang um d.J. 851, daß die Stadt Constanz den durch sein Blutvergießen berühmten hl. Pelagius verehre. Für seine Ueberreste ließ Bischof Salomon einen höchst kostbaren, mit Gold und Edelsteinen reich geschmückten Sarkophag bauen, der damals allgemein bewundert wurde. Aber auch in Citta Nova glaubte man lange seinen hl. Leib zu besitzen; derselbe wurde mit dem des hl. Maximus nach Venedig übertragen. An Anlässen und Gelegenheiten zur Uebertragung nach Constanz aber hat es nicht gefehlt, wie Lutolf nachgewiesen hat. Die Reliquien dieses heiligen Martyrers werden zwar schon zur Zeit des Bischofs Salomon III. (vom Jahr 890 bis 920) urkundlich erwähnt, aber es wird beigesetzt, daß er sie durch den Papst Johann X. (v. J. 914–928) erhalten habe. In der Folge wurden davon dahin und dorthin Geschenke gemacht, so im J. 1353 an Kaiser Karl IV. für Prag ein Schulterblatt (scapula) und noch andere Knochenreste (ossium frusta); im gleichen Jahre an Ritter Hermann von Landenberg von Greifensee für die Kirche von Uster, zwischen Zürich und Rapperswyl gelegen, ein Fragment vom Rückengrat. Auch zu Rottweil in Württemberg, in der dort zur Ehre des Heiligen erbauten Kirche, wurde im J. 1412 der linke Fuß vom Knie bis zu den Zehen aufgefunden, aber im J. 1608 wieder nach Constanz zurückgegeben. Nicht ohne Grund vermuthen die Boll., diese Reliquien seien etwa um d.J. 1147 unter Herzog Konrad III. von Schwaben bei Erbauung der Kirche zu Rottweil abgegeben worden, während der Volksglaube sie durch Engelshände dahin bringen ließ. Der Weihbischof Jakob Mirgel von Constanz setzte sie in der Kathedral-Kirche wieder mit den übrigen Reliquien bei. Ein Arm war im Kloster Reichenau, welchen der Abt Hatto vom Bischof Salomon III. erhalten haben sollte. Auch in Bischofzell wurde die Kirche zu seiner Ehre geweiht und der nahe Berg St. Pelagiusberg geheißen. Von Constanz aus verbreitete sich seine Verehrung auch in die benachbarten Bisthümer der Schweiz, namentlich nach Basel, Solothurn, Chur, Sarnen. (VI. 151 – 163.)
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29. August: Enthauptung Johannes' des Täufers
Wikipedia hat geschrieben:[...] Im Frühjahr 35 n. Chr. inhaftierte Herodes Antipas Johannes den Täufer. Er hielt ihn auf der Festung Machaerus am Toten Meer gefangen. Wahrscheinlich war ihm die Anhängerschaft des Johannes zu bedrohlich geworden, als es zum Zwist mit König Aretas kam. Nach Flavius Josephus war dies der Hauptgrund für die Gefangennahme Johannes des Täufers. Zudem hatte Johannes Herodes Antipas wegen seiner Heiratspolitik kritisiert (Mt 14,4 EU); (Lk 3,19 EU).

(Mk 6,17–29 EU) Der biblischen Erzählung nach soll Salome, die Tochter von Herodes’ Frau Herodias, den Kopf Johannes des Täufers als Belohnung für einen Tanz gefordert haben, wozu sie von Herodias angestiftet worden sei. Diese Geschichte wird in den Evangelien des Markus und Matthäus geschildert, wobei nur von der Tochter der Herodias die Rede ist; der Name Salome wird nicht genannt.

Historisch gilt die Darstellung des Flavius Josephus als wahrscheinlicher:

Die Tochter Aretas’ war inzwischen zu ihrem Vater geflohen. Dieser drohte Antipas mit Krieg. Um nicht in einen Zweifrontenkrieg verwickelt zu werden, ließ Antipas Johannes den Täufer vor Kriegsbeginn hinrichten. Er befürchtete einen Aufstand der Anhänger des Johannes während seines Feldzugs gegen Aretas.

Die Hinrichtung erfolgte nach urchristlichen Quellen in Tiberias in Galiläa, wahrscheinlich vor dem Jahr 30. Flavius Josephus hingegen berichtet von ihrer Vollstreckung auf der Festung Machaerus am Toten Meer. Machaerus sicherte die Grenze zwischen dem Territorium von Antipas und jenem von Aretas. Die Hinrichtung erfolgte wahrscheinlich im Spätsommer des Jahres 35 n. Chr. und damit laut Geschichtsschreiber Josephus erst nach dem Tode Jesu,- entgegen den biblischen Evangelien. Noch lange Zeit danach wurde der Todestag des Johannes in jener Jahreszeit – Ende August – begangen; so ist auch heute noch der 29. August unter der Bezeichnung „Enthauptung des heiligen Johannes des Täufers“ ein kirchlicher Gedenktag. Auch die Evangelien berichten über diese Hinrichtung, bei der die Obersten des Heeres anwesend waren (Mk 6,17–28 EU). Der Krieg gegen Aretas stand bevor.

Im Winter 35/36 n. Chr. kam es zum Krieg. Die vorangegangene Exekution von Johannes dem Täufer hatte zur Folge, dass ein Teil der jüdischen Soldaten – nämlich die Anhänger von Johannes – Antipas die Unterstützung im Krieg gegen Aretas versagte. Herodes Antipas verlor den Krieg. Mit Hilfe der Römer konnte er jedoch seine Macht behaupten. Er musste aber als Kompensation die Stadt und Region Damaskus an Aretas abgeben (von 37 bis 39 n. Chr.)

Das jüdische Volk interpretierte die Niederlage von Herodes Antipas gegen Aretas als Strafe Gottes dafür, dass er zuvor Johannes den Täufer hatte hinrichten lassen. [...]

Allmächtiger Gott, du hast den heiligen Johannes den Täufer berufen, deinem Sohn im Leben und im Tod voranzugehen und für Recht und Wahrheit Zeugnis zu geben. Gib auch uns die Kraft, für den Anspruch deiner Lehre unerschrocken einzutreten.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Sancti Ioánnis Baptístæ Præcursóris et Martyris tui, quaesumus, Dómine, veneránda festívitas: salutáris auxílii nobis præstet efféctum:
Qui vivis et regnas.
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29. August: Hl. Adelphus, Bischof von Metz
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Adelphus, Ep. Conf. (29. Aug.) Griech. ἀδελφός d.i. Bruder. – Der hl. Adelphus, Nachfolger des hl. Rufus auf dem bischöflichen Stuhle zu Metz, lebte gegen das Ende des 4. und zu Anfang des 5. Jahrhunderts. Mehr weiß man nicht von ihm. Sein Leben wurde zwar einige Zeit nach seiner Uebertragung geschrieben, aber es ist so voll von Anachronismen und Mährchen, daß es den Stempel der Unächtheit an der Stirne trägt. Nach Einigen soll Petrus Chrysologus eine Lobrede auf ihn gehalten haben, was aber ohne Zweifel ein Irrthum ist, der vielleicht von der Gleichnamigkeit irgend eines andern Heiligen veranlaßt worden sein mag. Sein Leib blieb in der Abtei St. Clemens, wohin er aus seinem ersten Begräbniß, den Katakomben von Metz, übertragen worden war, bis zum Jahre 826, wo der Bischof Drogo von Metz ihn durch seinen Suffraganbischof Landfried in die Abteikirche von Neuweiler im Elsaß überbringen ließ. Bischof Robert von Straßburg, aus dem bayerischen Fürstenhause, ließ im J. 1488 den Sarg, worin seine Reliquien verschlossen waren, öffnen, erklärte sie für ächt und erlaubte deren Aussetzung zur öffentlichen Verehrung.
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Re: Heilige des Tages

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29. August: Hll. Candida und Gefährten, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Candida et Soc. MM. (29. Aug.). Die hhl. Candida, Felix, Foricia, Adausia, Gemellina und ihre Gefährten starben zu Rom den Martyrtod. Im Mart. Rom. kommt übrigens an diesem Tage nur der Name der hl. Candida mit dem Beisatze vor, daß Papst Paschalis I. ihren heil. Leib in die Kirche der hl. Praxedis übertragen habe.
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Re: Heilige des Tages

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29. August: Hl. Medericus, Abt in Autun
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Medericus, Abb. (29. Aug.). Dieser Heilige (frz. Merry) starb ungefähr im J. 700 und ist (nach den Boll.) gleich geehrt wegen seines abgetödteten Lebens wie wegen seiner Wunder. Er wurde in einem der Stadt Autun (Edua) zugehörigen Dorfe von sehr vornehmen Eltern geboren. Als er dreizehn Jahre alt war, brachten ihn dieselben nach Vorschrift der damals geltenden Kirchendisciplin öffentlich und feierlich (regulariter ac solemniter) in das Kloster des hl. Martinus zu Autun (S. Martinus Eduensis). Die Eltern waren nämlich überzeugt, daß nur wer dem Weltleben entsagt und die Ruhe des Klosters aufgesucht habe, seinen Geist geraden Wegs auf Gott hinzulenken vermöge. Der Knabe betrat diesen Weg und schritt täglich mehr auf demselben voran. Als er die Mannesjahre erreicht hatte, war er auch geistig ein Mann geworden. Keiner that es ihm in der Strenge der Abtödtungen, des Fastens und der Selbstpeinigung zuvor. Man wählte ihn zum Abte, obwohl er dieses Amt auf jede Weise zu vermeiden beflissen war. Auch in der Stadt und ihrer Umgebung verbreitete sich sein Ruf, ja es fing an die Sage zu gehen, daß dem Heiligen die Kraft der Wunder verliehen sei. Ein Mönch, der von schweren Anfechtungen bedrängt war, legte den Gürtel des Heiligen um und wurde befreit. Ebenso ein anderer, der ein von dem Heiligen gesegnetes Brod genossen hatte. Aber er selbst unterlag bald darauf der Versuchung. Er floh eines Tags in die Einsamkeit, um dort für sich zu leben. Ein Befehl seines Oberhirten war nöthig, ihn zu vermögen, den Bitten der Klostergemeinde zu entsprechen und wieder zurückzukehren. Man nannte den Ort, wo er sich verborgen hielt, später die Zelle des hl. Medericus. Nun hielt er in seinem Berufe aus. Eine Wallfahrt nach Paris darf nicht als eine neue Entweichung aus dem Kloster angesehen werden. Er erkrankte auf dem Wege und kehrte im Kloster Champcaur (in monasterio Campellis, in Campellanensi coenobio) ein, wo er längere Zeit blieb. Später scheint er, weil man seines Rathes und seiner Hilfe bedurfte, sich öfter auf Reisen begeben zu haben. Er wurde bald auch Patron der Gefangenen. Zu Melun befreite er eine große Zahl. An einem andern Ort befahl er geradezu zwei Diebe, vielleicht in zu strenger Hast gehaltene, frei zu lassen. Vermuthlich unterstanden dieselben der Gerichtsbarkeit seines Klosters, denn ein anderer Richter hätte einen solchen Befehl des Abtes kaum beachtet. Als er in den letzten Jahren seines Lebens noch einmal nach Paris ging, zogen ungezähmte Thiere seinen Wagen. In einer Vorstadt daselbst lebte er zuletzt (vgl. Butler XII. 224) mit seinem Freunde und Gesinnungsgenossen Fradulf (St. Frou, 22. Apr.) als Recluse nahe bei einer dem hl. Petrus geweihten Kirche. Die fromme Sage hat seine letzten Lebensjahre sichtlich umschleiert, um den ehrwürdigen Mann noch ehrwürdiger zu machen. Deßhalb lesen wir in der alten, von den Boll. herausgegebenen Vita die schönen Worte: »Es ist nutzlos, die Heiligen zu ehren, die Heiligkeit aber zu mißachten, denn nicht den Heiligen gebührt der Vorrang vor der Heiligkeit, sondern der Heiligkeit vor den Heiligen.« Seinen Tod soll er vorausgesagt haben; er erfolgte zu Paris am 29. August um d.J. 700. Auch das Mart. Rom. gedenkt unsers Heiligen. Seine Reliquien befinden sich zu Paris. Er wird als Einsiedler abgebildet. (VI. 518).
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Re: Heilige des Tages

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29. August: Hll. Serapia und Sabina, Märtyrerinnen
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. S. Serapia (Seraphia) et Sabina, M. M. (29. Aug. al. 3., 4. Sept.) Als Todesjahr dieser hhl. Martyrinnen ist d. J. 120 angenommen. Die hl. Sabina lebte als Wittwe eines angesehenen Mannes, Namens Valentinus in der Provinz Umbrien; sie hatte eine Magd, Namens Serapia, manchmal auch Seropia und Seraphia geschrieben, die aus dem syrischen Antiochia gebürtig war. Diese war eine Christin und diente Gott mit heiligem Eifer im jungfräulichen Stande. Ihr Wandel machte solchen Eindruck auf ihre bis dahin noch heidnische Gebieterin, daß auch sie die christliche Religion annahm. Bald darauf zogen sie nach Rom, wo sie den getödteten Christen ein anständiges Begräbniß verschafften. Beim Wiederbeginn der Hadrian'schen Christenverfolgung ließ der Statthalter Beryllus die beiden Christinnen verhaften. Die Magd. welche sich in dem heidnischen Tempel zu opfern weigerte, weil sie selbst ein Tempel des heil. Geistes sei, ließ er zuerst zwei ägyptischen Lüstlingen preisgeben, und als diese gegen die Jungfrau, welcher ihr Engel zur Seite stand, nichts vermochten, dem peinlichen Verhör unterziehen, das mit ihrer Tödtung durch Schläge enden sollte. Der Richter schrieb nämlich das Wunder einer geheimen Zauberkraft zu, während die heil. Martyrin sagte: »Die Verehrer Christi wissen nichts von Zauberkünsten.« Aber bald ermüdeten die Henker, die Prügel sprangen entzwei, ein Splitter derselben flog dem Richter ins Auge, daß er daran erblindete. Darauf befahl er, sie zu enthaupten. Die hl. Sabina, welche aus Rücksicht auf ihre Geburt und ihre Freunde von der Todesstrafe noch frei blieb, erlangte im folgenden Jahre unter dem Präfecten Elpidius gleichfalls die Martyrerkrone. Die Bollandisten haben bewiesen, daß sie nicht in Umbrien, sondern zu Rom gelitten hat. Ihr Fest ist auf den 29. Aug. verzeichnet; auch verehrt man sie noch am 3. Sept., an welchem Tage im J. 430 eine Kirche unter der Anrufung der beiden heiligen Martyrinnen eingeweiht worden ist. Diese Kirche trägt jetzt nur den Namen der hl. Sabina Hier ruhet ihr heil. Leib unter dem Hochaltare (Piazxa II., 210). An derselben Stelle befand sich ihr elterliches Haus. Bis ins vorige Jahrhundert hat man hier die erste Fastenstation gefeiert; seitdem ist die vierzigstündige Andacht dafür eingeführt, wobei eine große Volksmenge erscheint. Bei Surius und Piazza stehen sie am 3. Sept. (VI. 496–504.)
Deus, qui inter cétera poténtiæ tuæ mirácula étiam in sexu frágili victóriam martýrii contulísti: concéde propítius; ut, qui beátæ Sabínæ Mártyris tuæ natalítia cólimus, per eius ad te exémpla gradiámur.
Per Dominum.
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Re: Heilige des Tages

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29. August: Hl. Sebbus
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Sebbus, Conf. (29. Aug.) Dieser Heilige war Heerkönig der Ostsachsen (Esser), ein Sohn Sewards, und übernahm im Jahr 664 die Regierung. Sein Name wird auch Sebbi und Sebbas geschrieben. Er wurde, wie seine Grabschrift erzählt, durch den hl. Erconvaldus (s. d.) bekehrt und im J. 677 getauft. Wie er durch die Weisheit seiner Regierung und durch seine Milde der Vater des Volkes war, so war er durch seine Tugenden und seine Glaubenstreue dessen Vorbild. Er befestigte hiedurch die noch sehr wankelmüthigen und zum Heidenthum geneigten Unterthanen im kathol. Glauben. Obgleich er den Purpur trug und seine Regentenpflichten keinen Augenblick außer Acht ließ, verrichtete er doch die strengsten Bußwerke, und war dem Gebete so eifrig ergeben wie der frömmste Ordensmann. Gott war mit ihm und segnete seine Regierung, die er 30 Jahre führte. Seine schönste, glorreichste That war die Befestigung von Christenthum und Kirche in seinen Ländern. Nach Umfluß jener Zeit übergab er die Krone seinen Söhnen Sigeard und Senfried, und ging ums J. 694 – so tief halte er die Wahrheiten des Evangeliums sich zu Herzen genommen – ins Kloster, um Gott vollkommener dienen, und sich besser zu einem seligen Tode vorbereiten zu können. Seine Gattin folgte seinem Beispiele und zog sich in ein Frauenkloster zurück. Sein ganzes Besitzthum ließ er durch den Bischof Waldher von London, der ihm das Ordenskleid anlegte, an die Armen austheilen. Er starb zu London um d. J. 697 (nach Lechner noch im Jahre seiner Verzichtleistung), nachdem er zwei Jahre in stiller Zurückgezogenheit gelebt hatte. Beda sagt (vgl. hist. III. 30. IV. 11.), daß Gott seine Heiligkeit durch Wunder bestätiget habe. Sein Leib wurde in der Paulskirche beigesetzt. Man liest seinen Namen auch im Mart. Rom. am 29. Aug. Doch findet sich derselbe nicht in den ältern angelsächsischen Kalendarien. (VI. 516–518.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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29. August: Hl. Verona, Jungfrau
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Verona (29. Aug.), eine Jungfrau, deren heil. Leib in einer Kirche ihres Namens, früher hl. Kreuz genannt, verehrt wird. Außerhalb derselben befindet sich ein Brunnen, dessen Wasser von Fieberkranken mit Vertrauen (pie) getrunken wird. Von ihrem Leben ist nichts Zuverlässiges bekannt. (VI. 525.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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30. August: Hl. Heribert, Erzbischof von Köln
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Heribertus (Herebertus), Ep. Conf. (16. März, al. 30. Aug.) Der hl. Heribertus ist einer der berühmtesten Kirchenhirten Kölns, »ewigen Andenkens würdig durch den Adel seines Geschlechtes, seine herrlichen Thaten und seine vor und nach dem Tode gewirkten Wunder«. Er wurde in der Stadt Worms am Rhein von ebenso angesehenen als tugendhaften Eltern geboren. Sein Vater Hugo war aus dem edlen Geschlechte der Kammerer von Worms, seine Mutter Tietwidis aus dem Geschlechte der Grafen von Alemannien (nach Andern Rothenburg an der Tauber). Von Kindheit an erhielt er eine vortreffliche Erziehung. Später widmete er sich mit allem Eifer den profanen und heil. Wissenschaften. Darauf ging er in das vom hl. Godegrandus gestiftete Kloster Gorze (Gorcia) in Lothringen und nahm daselbst den Habit der Benedictiner. Schon hatte er die Sorge für das Fleisch und die irdischen Dinge ganz und gar mit Füßen getreten und war im Begriffe, die Gelübde abzulegen, als sein Vater ihn nach Worms zurückrief. Hier fand Bischof Hildebold an dem frommen Jüngling solches Wohlgefallen, daß er ihn zu seinem Nachfolger im bischöflichen Amte vorbereiten wollte. Der Tod hinderte ihn aber an der Ausführung dieses Vorhabens. Er bekam jedoch zu Worms ein Kanonikat und wurde zum Priester geweiht. Kaiser Otto III. erhob ihn zu seinem Kanzler und ernannte auf seine Verwendung Heriberts jüngern Bruder Heinrich, welcher wegen seiner kleinen Statur Hezelin (Heinzelchen) genannt wurde, zum Bischofe von Wirzburg (um das Jahr 995). Der Kaiser schenkte ihm vollkommenes Vertrauen und nahm ihn öfter mit sich nach Rom. Im J. 998 starb Evergerus, der 11. Erzbischof von Köln. Der Wahlkampf nach dessen Bestattung war so heftig, daß eine Spaltung bevorstand. Da schlug der Propst Weselinus, der selbst von einem Theile, und zwar vom Klerus, gewählt worden war, den hl. Heribertus, der damals sich in Italien befand, zum Erzbischofe vor, und dieser Antrag wurde mit größtem Jubel und unter dem Rufe: »Gott sei Dank! Gott sei Lob!« aufgenommen. Eine Deputation wurde abgeschickt, um die Genehmigung des Kaisers zu erlangen, welche dieser auf der Stelle mit Freuden ertheilte. Nicht so leicht ging es aber beim hl. Heribertus selbst. Er habe nichts an sich, sagte er, was eines Bischofes würdig sei; sein Leben sei ihm schon die größte Last; er fürchte den Fall und das Aergerniß des Volkes Gottes um seinetwillen. Nach langem Weigern gab er endlich seine Einwilligung, da der Kaiser eigenhändig an ihn geschrieben hatte. Von Benevent, wo er sich im Auftrage des Kaisers befand, ging er nach Rom, um von den Händen des Papstes Sylvester II. das Pallium zu empfangen, und begab sich dann nach Köln, wo er im Winter des Jahres 999 ohne irgend ein äußeres Zeichen seiner Würde mit bloßen Füßen und unter beständigem Gebete seinen Einzug hielt und sodann am Vorabende des Weihnachtsfestes consecrirt wurde. Es ist schwer zu sagen, mit welchem Eifer er von diesem Tage an dem Predigtamte oblag, wie sehr er beflissen war, den Frieden unter seiner Heerde zu erhalten, und mit welcher Liebe und Aufopferung er den Armen und Nothleidenden hilfreich zur Seite stand. Er verschmähete zwar den äußeren Glanz nicht, weil seine äußere Stellung ihn erheischte; aber unter den seinen mit Gold verbrämten Gewändern trug er ein rauhes Cilicium. Und je mehr ihn die Geschäfte mit der Welt in Verbindung brachten, desto mehr war er besorgt, im innern, gottgeweihten Leben zu wachsen. Das Vertrauen des Kaisers Ottto führte ihn mit demselben bald nach der Besitzergreifung des erzbischöflichen Stuhles wieder nach Italien. Hier starb der Kaiser durch Gift im Januar des Jahres 1002, und Heribert, besorgt für seinen letzten Willen, brachte seine Leiche über Augsburg (s. S. Henricus) nach Aachen, wo sie durch ihn feierlich beigesetzt wurde. Auch die kaiserlichen Reichsinsignien brachte er mit sich; nur die heil. Lanze, welche nach der Ansicht der damaligen Zeit gerade das größte Kleinod unter jenen Zeichen der Herrscherwürde war, hatte er nach Köln vorausgeschickt. Er konnte nämlich bei den bestehenden Verhältnissen wohl voraussehen, daß die Wiederbesetzung des erledigten Königsthrons große Bewegungen veranlassen werde, und da er jedem Parteigeiste völlig fremd war, daher auch keiner Partei angehören wollte, so hielt er es für Pflicht, die Reichsinsignien, deren Bewahrung ihm anvertraut war, unter seiner Aufsicht zu behalten und sie erst dem wirklichen Könige zu übergeben. Aber Herzog Heinrich von Bayern, der nach Otto's Tode der Nächstberechtigte zum Throne war, gab diesem Betragen des frommen und friedliebenden Erzbischofs eine falsche Deutung, indem er wähnte, Heribert habe die deutsche Krone weit lieber auf dem Haupte eines Andern als auf Heinrichs Haupte zu sehen gewünscht, und so fiel er denn von diesem Augenblicke an in die Ungnade Heinrichs, die dieser, auch da er als Heinrich II. König und Kaiser geworden, den hl. Erzbischof Heribert noch mehrere Jahre merkbar fühlen ließ, obgleich dieser die Reichsinsignien dem Könige Heinrich sogleich übergab und überhaupt bei jeder Gelegenheit als einen der treuesten und dem Kaiser aufrichtig ergebensten Reichsfürsten sich zeigte. Auch blieb er noch als Kanzler thätig, wie Urkunden aus den Jahren 1007 und 1008 bezeugen. Erst gegen das Ende seiner Regierung lernte Kaiser Heinrich die Heiligkeit des großen Erzbischofs kennen und versöhnte sich aufrichtig und in der rührendsten Weise mit ihm, wozu auch der hl. Heribert gern die Hand bot. – Nach dem Tode des Kaisers Otto hoffte der hl. Erzbischof, von allen weltlichen Geschäften abgelöst, einzig dem Wohle seiner Heerde und den Bedürfnissen seiner Diöcese sein Leben weihen zu können. Seine Einkünfte theilte er zwischen der Kirche und den Armen, sich nur das Allernothwendigste vorbehaltend. In Demuth und Verborgenheit besuchte er oft die Armen und Kranken in ihren Wohnungen und in den Spitälern, wusch ihnen die Füße, spendete Almosen und geistlichen Trost und bewirkte durch sein Beispiel, daß auch Andere in Hungersnoth und Krankheiten Herz und Vermögen den Armen schenkten. Auch in andere Städte des Erzbisthums schickte er heimlich bestimmte Summen an bestellte vertraute Priester, um sie an die Bedürftigen vertheilen zu lassen. Das Kloster Deutz, Köln gegenüber, verdankt ihm und dem Kaiser Otto III. seine Entstehung. In öffentlichen Drangsalen nahm er seine Zuflucht zum öffentlichen Gebete und fand oft wunderbare Hilfe. Bei eingefallener großer Trockenheit hielt er einst einen Bittgang von St. Severin nach St. Pantaleon und ermahnte in eindringlicher Rede das versammelte Volk zur Buße und zum Vertrauen. Nach seinem Palaste zurückgekehrt, wiederholte sich das Wunder der hl. Scholastica. Er legte das Haupt in größter Betrübniß in seine Hände und fing an zu beten. Kaum hatte er geendet, als ein erquickender Regen fiel und das Land von Gefahr einer Hungersnoth befreite. Darum wird der Heilige (nach Hack, Bilderkreis S. 322) als Bischof gemalt, durch sein Gebet Regen auf das Land herabziehend. In St. Maria auf dem Capitol heilte er einen Geisteskranken, indem er ihn segnete. Einer blinden Frau war im Traume angezeigt worden, sie werde durch den Ablutiønswein des Bischofs nach der hl. Communion die Heilung erlangen, und sie wurde sehend, als sie wirklich davon Gebrauch gemacht hatte. Sein eigener Hauskaplan verdankte seiner Fürbitte die Befreiung von einem tödtlichen Fieber. Sein Bisthum und die heil. Orte desselben visitirte er mit größter Genauigkeit, allenthalben die zärtlichsten Beweise väterlicher Milde und Fürsorge zurücklassend. Auf einer solchen Reise ward er zu Neuß von einem gefährlichen Fieber heimgesucht, in welchem er bald seine letzte Krankheit erkannte. Er empfing also mit Andacht die heil. Oelung und die Wegzehrung des Leibes und Blutes unsers Herrn. Darauf ließ er sich nach Köln zurückbringen und im Dom des hl. Petrus zu den Füßen eines Crucifires niederlegen; hier nämlich wollte er noch einmal sich und seine Heerde dem obersten und unsichtbaren Hirten der Kirche anempfehlen. Dann brachte man ihn in seine Wohnung, wo er bestimmte, was von seinem Vermögen den Kirchen und Wohlthätigkeits-Stiftungen zufließen, was seinen Verwandten, was der Dienerschaft, was den Armen sogleich übergeben werden solle. Als man ihn fragte, wen er zu seinem Nachfolger zu haben wünschte, gab er zur Antwort, daß von den Umstehenden keiner, sondern Pilegrinus (der Erbauer der Kirche zu den heil. Aposteln, † 1036) hiezu ausersehen sei. Bald darauf verließ seine fromme Seele die irdische Hülle und ging, von den Engeln Gottes begleitet, in die ewige Ruhe ein am 16. März 1021 (nach Andern 1022). In Deutz wurde sein heil. Leib bestattet und leuchtete bis in die spätenen Zeiten durch mancherlei Wunder. Papst Gregor IX., welcher im J. 1227 den päpstlichen Thron bestieg, erklärte ihn für »heilig«, da Alles, was durch göttliche Zeugnisse bekräftigt werde, der menschlichen zur Bekräftigung nicht mehr bedürfe, und deßhalb zieme es sich, »daß wir ihn, den der Vater im Himmel geehrt hat, auch auf Erden verehren.« Sein Name, der »berühmt ist durch Heiligkeit«, befindet sich auch im Mart. Rom. Reliquien von ihm befinden sich auch in Köln (bei den hhl. Aposteln und St. Cunibert). Seine Translation faut unter dem Erzbischofe Arnold I. am 30. Aug. 1147 statt. Ihrer gedenken zum 30. Aug. auch Grevenus und die Zugaben zu Usuardus. Die Bollandisten aber behandeln ihn am 16. März. (II. 464–490)

Deus, cuius sánctitas actióne et contemplatióne quáeritur et invenítur, da nobis, intercessióne beáti Heribérti epíscopi, qui et rebus públicis consúluit, et domos vitae religiósae fundávit: ut, humáno géneri sédulo inserviéntes atque in oratióne perpétua manéntes, tecum coniungámur.
Per Dóminum.
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Re: Heilige des Tages

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30. August: Hl. Aeonius, Bischof von Arles
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Aeonius, Ep. (30. Aug.) Der hl. Aeonius war Bischof von Arles in Frankreich und der Nachfolger des Leontius. Er lebte zur Zeit der Päpste Felix III., Gelasius, Anastasius und Symmachus, von denen noch Briefe an ihn hinsichtlich der Metropolitanrechte von Arles vorhanden sind, welche die Bischöfe von Vienne streitig zu machen suchten. Unmittelbar vor seinem Tode ermahnte er die Einwohner von Arles, keinen andern zu seinem Nachfolger zu wählen, als den hl. Cäsarius, welcher der würdigste wäre.
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Re: Heilige des Tages

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30. August: Hl. Bononius, Abt
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Bononius, (30. Aug.), ein Abt zu Lucedio (Lucedium) in Piemont, der zu Bologna das Tageslicht erblickte, und frühzeitig in das Kloster St. Stephan eintrat. Aus Verlangen nach höherer Vollkommenheit wanderte er mit Erlaubniß seiner Obern nach Aegypten, predigte dort das Wort Gottes, durchreiste das gelobte Land, und wohnte einige Zeit auf dem Sinai. Als aber der Abt von Lucedio gestorben war, erachtete Petrus von Vercelli, der von ihm aus der Gefangenschaft befreit worden war, Niemand würdiger, dessen Nachfolger zu werden, als Bononius, weßwegen er Boten an ihn bis an den Sinai sendete. Als aber nach dem Antritte seines nur ungern übernommenen Amtes in der Genossenschaft Unruhen entstanden, verließ er auf einige Zeit das Kloster, wurde aber später zurückgerufen und übte das Amt eines treuen Tagwerkers bis an sein Ende, das im Jahre 1026 erfolgte.
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Re: Heilige des Tages

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30. August: Hll. Felix, Priester, und Audactus, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Felix, Presb., et Adauctus, MM. (30. Aug.) Während der grausamen Christenverfolgung von Seite der Kaiser Diocletian und Maximian lebte in Rom ein heil. Priester, Namens Felix, den der heidnische Stadtpräfect Draccus wegen seines unermüdeten Eifers in Ausbreitung der christlichen Religion gefangen nehmen, mit Gewalt in die Götzentempel führen und auffordern ließ, seinen Glauben abzuschwören. Als aber Felix sich weigerte, und auf sein Gebet drei Bildsäulen der Götter zusammenstürzten, schleppten die Ungläubigen ihn unter großem Geheul zum Richter zurück, der ihn sogleich auf der Folter schmerzhaft ausspannen und peinigen ließ, um ihn zum Geständniß zu bringen, durch welche Zaubermittel er die Bilder der Götter zertrümmert habe. Der Martyrer antwortete unerschrocken: »Nicht durch Zauberei, sondern durch die Macht des lebendigen Gottes habe ich das gethan.« Da befahl Draccus den Heiligen nach der ostiensischen Straße neben den Stadtmauern zu führen, und wenn er unter dem dort befindlichen heil. Baume den Göttern zu opfern sich weigern würde, ihn zu enthaupten. Dort angekommen, verrichtete Felix ein kurzes Gebet, und sprach dann zu dem Baume: »Ich befehle dir im Namen Jesus, daß du entwurzelt zusammenstürzest, und den Tempel mit dem Altare zermalmest, damit die unglücklichen Verblendeten an dieser Stelle nicht mehr opfern können.« Und der ungeheuere Baum stürzte plötzlich unter einem donnerähnlichen Getöse zusammen und zerschlug Tempel und Altar. Hierauf wurde. Felix zur Enthauptung abgeführt. Da rief ein Mann aus dem Volke laut und vernehmlich: »Ich bekenne die Religion dieses Mannes; ich bete denselben Jesum Christum an!« Mit heiliger Freude umarmte und küßte er den Priester Felix und ging mit ihm in den Tod. Der Name dieses Männes war den Christen, welche der Hinrichtung beiwohnten, unbekannt, weßhalb sie ihn Adauctus (vom Lat. adauctus = der Vermehrte, Hinzugefügte) nannten, weil er der Krone des hl. Felix beigefügt wurde. Die Gläubigen beerdigten zur Nachtzeit die Leiber der hhl. Blutzeugen, und erbauten am Ende der Verfolgungen eine Kirche über ihrem Grabe. Von ihren Reliquien mögen sich Theile an verschiedenen Orten befinden. Nach Butler (XII. 238.) hat Irmengardis, die Gemahlin des Kaisers Lothar, vom Papste Leo IV. um das J. 850 die Reliquien der hhl. Martyrer erhalten und sie der Abtei der Chorfrauen zu Eschau, die sie im Elsaß gestiftet hatte, geschenkt, wo sie bis 1358 verblieben sind. Von da schenkte sie die Abtissin von Erstein dem Erzherzog Rudolph von Oesterreich, der sie im J. 1361 an die St. Stephanskirche zu Wien vergab. Ihre Häupter wollen Anjou und Köln besitzen. Der Heiligen gedenkt auch das Mart. Rom. sowie das röm. Brevier mit einer 9. Lection, in welcher es heißt, der hl. Felix sei auf der ostiensischen Straße bis zum zweiten Meilensteine von der Stadt zur Hinrichtung geführt worden, und auf dem Wege dahin sei ihm ein Christ begegnet, welcher die oben erwähnten Worte gesprochen habe und dann mit ihm hingerichtet worden sei, wobei ihm die (anwesenden) Christen den Namen Adauctus gaben. (VI. 545.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

30. August: Hl. Fiacrius, Eremit
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Fiacrius, Erem. (30. Aug.) Der hl. Fiacrius (frz. St-Fiacre, nach Einigen auch St-Fesre) stammte aus einer berühmten Familie Irlands, und wurde unter Leitung eines heil. Bischofs erzogen, den Einige für den Bischof Conan von Soder halten. Bald fühlte er in sich einen Zug in die Einsamkeit, und begab sich deßhalb in der Blüthe seines Alters nach Frankreich. Im Bisthume Meaux angelangt, erbat er sich von dem hl. Bischofe Faro ein Plätzchen zu seinem Aufenthalte, der ihm ein solches in dem ungefähr 2 Stunden von Meaux entlegenen Forste Breuil anwies. Hier machte der Heilige eine Strecke Landes urbar, erbaute sich eine Zelle mit einem Bethaus zu Ehren der seligsten Jungfrau, führte für sich ein strenges Leben und ward weit berühmt durch viele wunderbare Krankenheilungen. Als Fiacrius sich den Ort für seine Zelle und für ein künftiges Kloster abgränzen wollte, fuhr er nur leise mit seinem Stabe über die Erde hin; diese aber durchfurchte sich so tief wie von einer Pflugschar, und bildete sich der Klostergarten wie von selbst. Deßhalb ist der Heilige auch Patron der Gärtner, welche nach Menzel (Symb. I. 309) jährlich in Paris sein Fest am 30. August lustig begehen. – Als eine Frau sah, wie Fiacrius mit einem Stabe auf einmal die Erde grabentief spaltete, klagte sie ihn beim Bischofe der Magie an, lief wieder zu ihm und konnte kaum müde werden mit Schimpfen und Schmähen auf ihn. Da setzte sich der hl. Eremit in seiner Betrübniß auf einen großen Stein, der sich alsbald zu einem bequemen Sitze gestaltete. Dieser Stein, so erzählt ein Schriftsteller, sei Jahrhunderte lang im Kloster des hl. Fiacrius aufbewahrt worden, und seien Viele, die sich auf ihn gesetzt, von Hämorrhoiden befreit worden, weßhalb er auch als Patron gegen diese Krankheit gilt. – Der hl. Fiacrius starb den 30. Aug. um das J. 670, und wurde in seinem Bethause beigesetzt. Seine Ruhestätte wurde bald durch mehrere Wunder berühmt, und ein beliebter Wallfahrtsort für alle Provinzen Frankreichs. Im J. 1568 übertrug man seine Reliquien in die Kathedrale von Meaux. Zwei Theile von ihnen erhielten in den Jahren 1527 und 1695 die Großherzoge von Florenz, welche sie in einer Capelle niederlegten, die sie zu Toppaia, einem ihrer Landhäuser, hatten erbauen lassen. – Der hl., Fiacrius ist der Patron nicht weniger Kirchen Frankreichs, und sind auf seine Fürbitte schon viele Wunder geschehen. Im J. 1649 genasen Seguier, Bischof von Meaux, und Johann von Chatillon, Graf von Blois, von einer gefährlichen Krankheit, welche dann ihre Heilung der Fürbitte des Heiligen zuschrieben. Die Königin Anna von Oesterreich verdankte ebenfalls seinem Schutze die Genesung Ludwigs XIII. von einer schweren Krankheit, an welcher er zu Lyon daniederlag. Im J. 1641 wallfahrtete sie zu Fuß nach Saint Fiacre, um ein Gelübde zu lösen. – Weil der heil. Einsiedler nie Frauen vor sich ließ, bildete sich bei diesen eine Gewohnheit, aus Ehrfurcht für sein Andenken nie den Ort zu betreten, wo er wohnte, noch die Capelle, worin er begraben lag. Dieser Gewohnheit fügte sich auch die königliche Wallfahrerin Anna, und begnügte sich, ihr Gebet an dem Eingange seiner Capelle zu verrichten. Dieselbe wurde auch durch des Heiligen Fürbitte von einem Blutflusse befreit, den die ärztliche Kunst bis dahin vergebens zu heilen bemüht war. Eben diese hohe Frau zweifelte auch nicht, daß die Geburt ihres Sohnes Ludwig XIV. die Frucht der Fürbitte des Heiligen gewesen, und bezeigte deßhalb öffentlich ihren Dank. Nach Bucelin wäre Fiacrius ein Sohn des schottischen Königs Eugen IV. gewesen und mit seiner Schwester Sira (Sirad) nach Frankreich gezogen. Als nach dem Tode seines Vaters sein jüngerer Bruder Ferchard wegen seiner üblen Regierung vom Throne gestoßen worden, seien die Schotten zum hl. Fiacrius gekommen, um ihm die Krone anzubieten, die er aber aus Liebe zur Einsamkeit ausgeschlagen habe und dann im J. 620 gestorben sei etc. – Der Name des hl. Fiacrius steht auch im Mart. Rom. am 30. August. Die heil. Kunst stellt ihn als Einsiedler mit einem Grabscheite dar. (VI. 598.)
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Re: Heilige des Tages

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30. August: Hl. Rebekka
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:Rebecca (30. Aug.), eine Tochter Bathuels, Abrahams Schwiegertochter, Gemahlin des Patriarchen Isaak, Mutter Jakobs und Esaus, nach Sara die bedeutendste Frau des alten Testamentes, wurde nach ihrem Tode in die Höhle Machpela begraben.
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Re: Heilige des Tages

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30. August: Sel. Alfredo Ildefonso Schuster OSB, Mönch, Kardinal, Erzbischof von Mailand
Wikipedia hat geschrieben:Alfredo Ildefonso Kardinal Schuster OSB (* 18. Januar 1880 in Rom, Italien; † 30. August 1954 in Venegono Inferiore, Provinz Varese) war Erzbischof von Mailand.

Alfredo Ildefonso Schuster, dessen Vorfahren aus Tirol stammten, trat 1891 in den Benediktinerorden ein und legte im Jahre 1900 die Ordensprofess ab. Sein Vater Johann, der von Pustertaler Eltern in Deggendorf in Niederbayern geboren wurde, war Schneider und leitete die Militärschneiderei des Vatikans, seine Mutter Anna Maria, geborene Tutzer, stammte vom Ritten bei Bozen. Alfredo Ildefonso Schuster studierte in Rom Katholische Theologie und empfing am 19. März 1904 das Sakrament der Priesterweihe. Ab 1904 lebte er in der Benediktinerkommunität von Sankt Paul vor den Mauern, wo er von 1908 bis 1916 Novizenmeister und von 1916 bis 1918 Prior war. In den Jahren 1914 bis 1929 leitete er als Generalprokurator die Benediktinerkongregation von Monte Cassino, von 1919 bis 1922 war er Präsident des Päpstlichen Orientalischen Instituts. 1929 ernannte ihn Papst Pius XI. zum Erzbischof von Mailand und nahm ihn noch im gleichen Jahr als Kardinalpriester mit der Titelkirche Santi Silvestro e Martino ai Monti in das Kardinalskollegium auf. [...]

Alfredo Ildefonso Schuster wurde in der Kathedrale von Mailand bestattet. Der diözesane Prozess für seine Seligsprechung wurde 1957 durch Kardinal Giovanni Battista Montini, den späteren Papst Paul VI., eröffnet. Papst Johannes Paul II. sprach Schuster am 12. Mai 1996 selig.

Er war Großoffizier des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.
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Re: Heilige des Tages

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31. August: Hl. Paulinus, Bischof von Trier, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Paulinus (31. Aug.). Die Lebensbeschreibung dieses hl. Bischofes stammt aus dem 9. oder 10. Jahrhundert. Wie diese erzählt, war er in Aquitanien von vornehmen christlichen Eltern geboren. Als der heil. Maximinus (s.d.) seine Heimath verließ, schloß sich der heil. Paulinus ihm als Schüler und Gefährte an. Sie kamen auf ihrer Reise nach Trier, wo sie der heil. und gelehrte Bischof Agritius liebevoll als Schüler und Mitarbeiter in seinem Hause aufnahm. Der heil. Maximinus wurde sein erster, der hl. Paulinus sein zweiter Nachfolger. Um d.J. 349 bestieg er den bischöflichen Stuhl. Damals galt es vorzüglich, die Beschlüsse des Concils von Nicäa gegen dessen Feinde zu vertheidigen. Hiefür hatte er schon unter seinen beiden Vorgängern muthvoll gekämpft, muthvoll schrieb er als Bischof unter den auf dem Concilium zu Sirmium im J. 351 gegen den hl. Athanasius gefaßten Beschluß, daß er zur Verdammung des Photinus und Marcellus, nicht aber zu der des Athanasius seine Beistimmung gebe. Als eine feste Mauer stellte er sich auch, auf der im Jahre 353 zu Arles gehaltenen Synode den arianisch gesinnten Bischöfen, denen sich hier sogar der päpstliche Legat anschloß, allein entgegen, und wurde wegen der Vertheidigung des hl. Athanasius und der katholischen Lehre von dem Kaiser Constantius, welcher die Arianer begünstigte, in die Verbannung nach Phrygien geschickt, wo Montanisten seine Umgebung bildeten. Auch hier verkündigte er die wahre Lehre, und entschlief nach vielen erstandenen Mühseligkeiten am 31. August des Jahres 358 in dem Herrn. Der heil. Athanasius nennt auch ihn (Friedrich, K.-G. Deutschl. I. 241), wie seinen Vorgänger, den hl. Maximin »einen apostolischen Mann einfachen und aufrichtigen Sinnes«. Schon einige Decennien später wurde er Martyrer genannt. Sein Leidensgefährte und Nachfolger war der hl. Bonosus. Sein hl. Leib ward um das J. 396 durch den Bischof Felix von Trier aus Phrygien abgeholt und in einem Sarg aus Cedernholz in der zu Ehren der hl. jungfräulichen Gottesgebärerin geweihten Kirche beigesetzt. Im J. 883 wurde aber diese Kirche von den Normannen zerstört und fast die ganze Stadt Trier dem Erdboden gleichgemacht, wobei dann der Sarg des hl. Paulinus mit andern hl. Reliquien verschüttet wurde. Erst im J. 1071 unter dem Erzbischofe Udo fand man in der Mitte der verschütteten Gruft den an Ketten aufgehängten Sarg des hl. Paulinus, zu seiner Rechten den Leib des heil. Palmatius; zu Häupten lagen sieben Senatoren der Stadt, und zu seinen Füßen vier andere durch Tugend und Geschlecht berühmte Männer. Der Bischof Udo ließ die Gruft neu erbauen und ausschmücken. Aber schon nach 54 Jahren ward die Kirche durch einen unglückseligen Brand zerstört, und es verflossen mehrere Jahre, bis sie wieder aufgebaut und vollendet werden konnte. Dieß gelang gegen das Jahr 1148, wo sie vom Papste Eugenius III. am 31. Januar neuerdings zu Ehren der heil. Gottesgebärerin eingeweiht und mit vielen Gnaden und Ablässen beschenkt wurde. Dieser Einweihung wohnte Balduin III., König von Jerusalem, bei, der an diesem Tage die Gruft des heil. Paulinus, den Altar des heil. Bischofs Marus und einen andern Altar mit neuen Reliquien bereicherte. Im J. 1402 wurde der Sarg des hl. Paulinus geöffnet; man fand den Leib des Heiligen sorgfältig in verschiedenfarbigen Seidenzeug eingehüllt, und die Glieder ganz geordnet liegen, ohne daß der geringste Moder die Gebeine ergriffen hatte. Der Sarg wurde mit größter Sorgfalt wieder verschlossen, das hl. Haupt aber in einer silbernen, mit Gold und Edelsteinen verzierten Büste zur Verehrung des Volkes ausgestellt. Zweimal noch brannte die Kirche des hl. Paulinus ab: nämlich im J. 1552, wo sie durch die Truppen des Markgrafen Albert von Brandenburg ausgeraubt und angezündet, und im J. 1675, wo sie dem Erdboden gleichgemacht wurde. Die Kanoniker waren von der Zeit an genöthigt, ihren Gottesdienst in der benachbarten Pfarrkirche abzuhalten. Erst im Jahr 1738 ließ der Churfürst den Schutt beseitigen, wobei man die heil. Reliquien unverletzt fand, nur war der eine und andere der steinernen Särge durch die auf ihnen liegende Last gesprungen. Im Mart. Rom. steht der Name des hl. Paulinus ebenfalls am 31. August. Auf Bildnissen hat er (Hack, S. 186) den heil. Geist als Taube über sich. (VI. 668–679.)
Allmächtiger Gott, du hast dem heiligen Paulinus von Trier im Kampf gegen die arianische Irrlehre unerschrockenen Mut gegeben, so dass er auch die Verbannung nicht scheute. Lehre uns, das Wahre vom Falschen zu unterscheiden, und hilf uns, ohne Furcht für die Wahrheit einzutreten.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

31. August: Hl. Aidan, Bischof von Lindisfarne
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Aidanus, Ep. (31. Aug.) Der hl. Aidan, Bischof von Lindisfarne, (in der Folge Holy-Island, Insula sancta, genannt), in England, war auf einer der Hebriden in der Mitte des 6. Jahrhunderts geboren, trat dann in das Kloster Hye, das auf einer Insel gleichen Namens lag, und nahm das Ordenskleid. Der hl. Oswald, König von Northumberland, sandte an den König und die Bischöfe von Schottland um Missionäre, die seine Unterthanen in der wahren Religion unterrichten und zum Empfange der hl. Taufe vorbereiten könnten. Der Erste, welcher kam, war von rauher Gemüthsart und bewirkte somit wenig Gutes. Er war endlich genöthigt, in sein Land zurückzukehren, wo er sich mit der Ungelehrigkeit der Engländer entschuldigte. Die Geistlichkeit von Schottland versammelte sich hierauf in einer Synode, um sich zu berathen, was in dieser Sache zu thun sei. Aidan, welcher der Versammlung beiwohnte, sagte zum Bischof, den er von der Hartnäckigkeit der Engländer reden hörte: »Das Mißlingen deiner Arbeit hast du nur der Härte deines Gemüthes und der Strenge zuzuschreiben, womit du ein armes, unwissendes Volk behandelt hast; hättest du sie erst nur mit der Milch des göttlichen Wortes genährt, so hätten sie auch nach und nach die stärkere Speise des Evangeliums ertragen gelernt.« Bei diesen Worten richtete die ganze Versammlung die Blicke auf ihn und Alle hielten ihn für den Mann, der für diese Mission geeignet wäre. Aidan zog nun nach England und wurde in der Folge zum Bischofe geweiht. Er schlug seinen Sitz in Lindisfarne auf. Der König und die Reichen brachten ihm oft Geschenke; allein er nahm sie nur an, um sie unter die Armen zu vertheilen. Einst, als er in Verlegenheit war, einem Armen die nöthige Geldunterstützung zu geben, gab er ihm das Pferd sammt dem prächtigen Geschirre, wie er es vom Könige zum Geschenk erhalten hatte. Beda lobt seinen apostolischen Freimuth, womit er den Stolz der Großen bezüchtigte, seine Nächstenliebe, sein stetes Streben um Erhaltung des Friedens, seine Keuschheit und viele andere Tugenden, die er sich zu eigen gemacht hatte. Diesen Geist wußte er auch seinem unwissenden Volke mitzutheilen. Gott verlieh ihm nach Beda auch die Gabe der Wunder und Weissagung. Er starb den 31. August 631 und kommt an diesem Tage auch im römischen Martyrologium vor, während der Vorhergehende und die Folgenden sich in demselben nicht finden.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

31. August: Hl. Cuthburga, Äbtissin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Cuthburga, (31. Aug.), Königin von Northumberland, später Abtissin, war die Schwester des Königs Ina und wurde an König Altfrid von Northumberland vermählt, der ihrer Bitte gemäß ihr erlaubte, Jungfrau zu bleiben, ja im Kloster Barking (Berking) in der Grafschaft Essex den Schleier zu nehmen. Glühend von Verlangen, recht Vieles für ihren geliebten Bräutigam im Himmel zu thun, gründete sie das Kloster Winbrun in der Grafschaft Dorset, wo sie reich an Verdiensten am 31. Aug. 724 (nach Bucelin im Jahre 720, nach den Bollandisten zwischen 720–730) starb.
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Re: Heilige des Tages

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31. August: Hl. Josef von Arimathäa
Vollständiges Heilligenlexikon hat geschrieben:S. Josephus ab Arimathaea. [...] Dieser hl. Joseph hat seinen Namen von seiner Vaterstadt-Arimathäa, welche nach dem hl. Hieronymus in der Nähe von Lydda an der von Joppe nach Jerusalem führenden Straße lag und nach der gewöhnlichen Annahme dem heutigen Ramleh entspricht. Derselbe war ein reicher angesehener Mann und Mitglied des hohen Rathes (Sanhedrist), oder wie es bei Sepp (VI. 10) heißt, »ein reicher Standesherr«, der zum »Senate der Israeliten«, zur »Kammer der Aeltesten oder Stammeshäupter und rechtskundigen Israeliten« gehörte. Bei Luk. 23, 50 f. heißt er »ein guter und gerechter Mann, welcher in ihren (der Christusfeindlichen Juden) Rath und in ihr Thun nicht eingestimmt hatte und selbst auch das Reich Gottes erwartete.« Nach Matth. 27, 57 »war er selbst ein Jünger Jesu«, aber wie der hl. Johannes (19, 38) beifügt, »ein heimlicher aus Furcht vor den Juden.« Er hatte sich also bisher zwar noch nicht, wie sein Collega Nikodemus (Joh. 7, 50 f.), getraut, im hohen Rathe zu Gunsten Jesu zusprechen; aber nach seinem Tode hatte er den Muth, zu Seinen Gunsten zuhandeln. Er ging nämlich, wie alle 4 Evangelisten an den angeführten Stellen sagen, herzhaft zu Pilatus (nach Marc. 15, 43 ff. wahrscheinlich vom Calvarienberge aus in die Stadt hinein) und bat ihn um den Leichnam Jesu, welcher nach dem Gesetze eigentlich dem Gerichte verfallen war. Pilatus wunderte sich, daß Jesus schon gestorben sei, und als dann der von ihm befragte Hauptmann seinen Tod bestätigte, gab er den Leichnam dem Joseph, der sich wohl zum Käufer desselben angeboten hatte, zum Geschenke, was sicherlich als eine besondere Gunst und Gnade angesehen werden muß. Und Joseph ging nun hin, kaufte Leinwand, nahm den Leichnam Jesu ab, wickelte ihn mit den Specereien, die Nikodemus inzwischen gekauft hatte, in die Leinwand und legte ihn in sein neues, von der Kreuzigungsstelle nur 110 Fuß entferntes Grab, welches er für sich in einen Felsen hatte aushauen lassen (Matth. 27. 59 f.). Dann schlossen sie die Grabthüre und wälzten davor einen schweren Stein etc. Wie die Boll. bemerken, soll nach Petrus de Natalibus der hl. Joseph nach der Himmelfahrt Jesu immer bei den Jüngern Jesu geblieben und im hohen Alter gestorben seyn. Einmal sei er von den Juden gefangen gesetzt, aber von einem Engel befreit worden. Nach andern, übrigens ganz unzuverlässigen Nachrichten soll er nach Spanien und später nach England gekommen seyn, wo er den hl. Bischof Elvanus (s.d.) im christlichen Glauben unterrichtet und das Kloster Glastonbury gegründet habe (Jan. I. 10). Auch sonst findet er sich öfter bei den Boll. unter den Uebergangenen, namentlich am 22. Febr. (III. 281), am 27. März (III. 685) und am 28. März (III. 709). – Nach den Visionen der Katharina Emmerich (I. 96) wäre Joseph unter den Abgesandten des hohen Rathes an Johannes den Täufer gewesen, hätte sich dann von diesem taufen lassen und wäre später Priester geworden. Nach Sepp (VI. 451) hätte er manchen Nachlaß des Herrn an sich gebracht, namentlich den Abendmahlskelch. – Im Mart. Rom. steht er am 17. Sept., an welchem Tage auch die Bollandisten ausführlich von ihm handeln und namentlich bemerken, daß in der St. Peterskirche von Rom ein Armbein von ihm aufbewahrt werde, welches zugleich mit einem Arm des hl. Longinus aus dem Oriente gebracht worden sei, und dann eine Hauptursache war, daß Papst Sixtus V. im J. 1585 auf Antrag des Baronius den hl. Joseph in das Mart. Rom. aufnahm. In Bologna soll ein Finger von ihm sich finden, sein Leib aber im 9. Jahrhunderte von Jerusalem in ein Kloster im Elsaß gebracht worden seyn etc. (II. 507–510.)
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Re: Heilige des Tages

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31. August: Hl. Raimund Nonnatus, Ordensmann, Kardinal
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Raymundus Nonnatus, Conf (31. August, al. 1. 6. 7. Sept.) Dieser Heilige wurde i. J. 1204 zu Portello, Bisthums Urgel in Catalonien, geboren. Seine Eltern (der Vater hieß Segers) gehörten einer edeln, aber nicht sehr bemittelten Familie an. Sein Zuname Nonnatus (d. i. non natus, zu Deutsch »Nichtgeboren«) kommt daher, weil seine Mutter vor seiner Geburt starb, weßhalb das Kind aus dem Mutterleibe künstlich geschnitten werden mußte. Als er hörte, daß er keine Mutter auf Erden habe, wählte sich der Knabe die seligste Jungfrau zur Mutter und rief sie mit kindlichem Vertrauen in jedem Anliegen zu Hilfe. Der Vater hatte seine Neigung zur Frömmigkeit frühzeitig bemerkt und ließ ihn deßhalb seine Studien unterbrechen, damit er die Verwaltung eines Maierhofes übernehme. Er that es mit willigem Gehorsam, und führte sogar die Schafe auf die Weide. Die ihm keineswegs unerwünschte Einsamkeit benützte er als Mittel zur Betrachtung und zum ununterbrochenen Gebete. Eines Tags überraschte ihn der Vater bei seinen frommen Uebungen und gewann die Ueberzeugung, daß es ihm Ernst sei. Er ließ es also geschehen, was er bisher hatte verhindern wollen, nämlich daß sein Sohn der Welt gänzlich entsagte, und zu Barcelona in die Hände des hl. Petrus Nolasco, Stifter des Ordens zur Auslösung der Gefangenen, die Gelübde ablegte. – Er wurde durch seinen Eifer und seine Abtödtung nicht bloß ein Muster seiner Mitbrüder, sondern auch, wie die Kirche betet, durch Gottes Gnade wahrhaft »wunderbar« in seinem Berufe, ein seltenes Beispiel der aufopferndsten Nächstenliebe. Schon nach zwei Jahren wurde er würdig befunden, den heil. Ordensstifter in dem Amte eines Gefangenenerlösers zu ersetzen. Nach Algier geschickt, befreite er daselbst eine große Anzahl Christen. Als sein Geld erschöpft war, gab er sich selbst als Geisel für die Gefangenen hin. Gerade aber das großmüthige Opfer seiner Freiheit erbitterte die Muhamedaner gegen ihn. Sie legten ihn in Ketten und mißhandelten ihn so unmenschlich, daß er unter ihren Händen gestorben wäre, wenn die Furcht, das bestimmte Lösegeld zu verlieren, nicht die Stadtobrigkeit bewogen hätte, den Befehl zu ertheilen, daß man seines Lebens schone. Die hierauf erhaltene spärliche Freiheit benützte er dazu, die gefangenen Christen zu besuchen und zu trösten. Auch mehrere Muhamedaner, unter ihnen zwei Mauren von hohem Range, erkannten durch ihn die Wahrheit des Christenthums und ließen sich taufen. Als Selim Pascha dieß erfuhr, verurtheilte er ihn, lebendig gespiest zu werden. Die Theilhaber an der Bezahlung des Lösegelds der Gefangenen, für die er als Geisel eingestanden war, erlangten die Umänderung der Strafe; er wurde grausam durch Stockschläge mißhandelt. Als er dennoch fortfuhr, Christen und Ungläubige zu unterrichten, wurde er nackt ausgezogen und an allen Ecken der Straßen heftig geschlagen; dann wurden ihm auf dem Marktplatze die Lippen mit einem glühenden Eisen durchbohrt und ein Hängeschloß daran befestiget, das man nur abnahm, wenn man ihm seine Nahrung brachte. Hierauf legte man ihn in Ketten und verschloß ihn in ein Gefängniß, worin er acht Monate saß, bis Ordensbrüder das von dem heil. Petrus Nolascus geschickte Lösegeld brachten. Der Befehl seines Generals nöthigte ihn, die Abreise anzutreten. Bei seiner Ankunft in Spanien ernannte ihn der Papst Gregor IX. zum Cardinal. Diese Erhebung beachtete er so wenig, daß er sein ärmliches Ordenskleid beibehielt und auch im Uebrigen bei seiner bisherigen Lebensweise verharrte. Man wird sich nicht wundern, daß ein so heiliger und abgetödteter Mann außerordentliche Gnaden erlangte. Einmal hatte er zur strengen Winterszeit einem Armen seinen Hut geschenkt und ohne Kopfbedeckung den Weg in sein Kloster zurückgemacht. Als er in der folgenden Nacht im Gebete begriffen war, gerieth er in Verzückung. Er befand sich in einem schönen Garten, der mit unendlich vielen und wunderschönen Blumen bepflanzt war. Seine himmlische Mutter und eine zahlreiche Schaar heiliger Jungfrauen waren beschäftigt, einen lieblich duftenden Kranz zu binden. Er gehöre, sprach die Himmelskönigin, demjenigen, der Tags zuvor sich seines Hutes entäußerte, um einen Armen mit demselben zu bedecken Kaum hatte er dieses gehört, als er in Demuth klagte, er verlange auf dieser Erde keinerlei Belohnung. Plötzlich verschwand das Gesicht und jetzt sah er den dornengekrönten Heiland, der ihm seine Krone reichte, welche der Heilige sich freudig aufs Haupt setzte. Der Papst berief ihn zuletzt nach Rom, um ihn in der Leitung der Kirche zu Rathe zu ziehen. – Als armer Ordensmann begab er sich auf den Weg; kaum aber war er zu Cordona, etwa sechs Meilen von Barcelona angelangt, als er von einem heftigen Fieber befallen wurde. Bald stellten sich Zeichen des nahen Todes ein und er starb den 31. August 1240 in dem 37. Jahre seines Alters. Da zum Empfang der heil. Wegzehrung, nach welcher er sehnsuchtsvollst begehrte, kein Priester zu finden war, erschien vor Augen des Grafen Cardona und anderer Personen eine himmlische Procession, wobei der Heiland selbst die Function des Priesters versah und ihm die Communion reichte. Sein Leib wurde von einem blinden Maulthiere zu der St. Nikolauskapelle in der Nähe des Maierhofes, wo er den Grund zu seiner Heiligkeit gelegt hatte, gebracht und in derselben beigesetzt. Der hl. Petrus Nolascus ließ dort i. J. 1255 ein Kloster seines Ordens erbauen, worin man noch die Reliquien des hl. Raymundus aufbewahrt. Im J. 1657 ließ der Papst Alexander VII. seinen Namen in das Mart. Rom. einsetzen. Auf Bildnissen sieht man ihn meistens in seinem Ordensgewand, mit dem Hängeschloß an den Lippen, um ihn her ausgelöste Sclaven. In der Ordenskirche St. Maria della Mercede zu Sevilla ist in sechs Darstellungen seine Lebensgeschichte vorgeführt. Im Mertyrologium der Augustiner-Eremiten steht sein Name am 7. in dem der Carmeliten am 1., in dem des Bisthums Montpellier am 6. September. (VI. 729–776.)

Deus, qui in liberándis fidélibus tuis ab impiórum captivitáte beátum Raymúndum Confessórem tuum mirábilem effecísti: eius nobis intercessióne concéde; ut, a peccatórum vínculis absolúti, quæ tibi sunt plácita, líberis méntibus exsequámur.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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01. September: Hl. Ägidius, Einsiedler, Abt, Nothelfer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Aegidius, Abb. (1. Sept.) Griech. αἰγίδιος d.i. Schildträger etc. – Der hl. Aegidius (frz. St.-Gilles) soll ein Athenienser von Geburt und von edler Herkunft gewesen sein. Nach Bucelin hieß sein Vater Theodorus und seine Mutter Pelagia. Weil er in seinem Vaterlande kein verborgenes Leben führen konnte, entschloß er sich, dasselbe zu verlassen, und ging nach Frankreich, wo er sich an der Mündung der Rhone eine Einsiedelei zum Aufenthaltsorte wählte. Von da zog er sich an einen untern Gard gelegenen Ort zurück, den er wieder verließ, um sich in einem Forsteim Bisthum Nîmes (Nemausum) niederzulassen. Hier blieb er mehrere Jahre einzig mit dem Gebete und der Betrachtung beschäftigt, und lebte blos von Wasser und Kräutern. In seiner Lebensgeschichte liest man, daß er eine Zeit lang von der Milch einer Hindin des Forstes genährt worden sei, und daß, als Flavius (vielleicht Wemba), König der Gothen, dieses Thier auf der Jagd verfolgte. dasselbe sich zu dem Heiligen geflüchtet habe, der dadurch entdeckt worden sei. Der hl. Aegidius stand in hohem Ansehen bei dem Könige von Frankreich; dessen ungeachtet wollte er doch nicht seine Einsamkeit verlassen, obgleich ihn dieser Fürst sehr dringend dazu aufforderte. Er nahm indeß noch einige Jünger zu sich und stiftete ein Kloster, worin die Regel des hl. Benedict auf das Erbaulichste beobachtet wurde, und das später in eine Stiftskirche für Weltgeistliche umgewandelt ward. Nach und nach entstand in der Umgegend eine Stadt, die den Namen des Heiligen führt (Saint-Gilles) und durch die Kriege der Albigenser sehr bekannt ist. Die Reliquien des Heiligen wurden in die Abteikirche zu Toulouse gebracht; wann aber diese Uebertragung geschehen, kann nicht genau angegeben werden. Soviel ist indeß gewiß, daß es zur Zeit war, als die Calvinisten die Kirchen in Languedoc ausplünderten und zerstörten. Der hl. Aegidius lebte am Ende des 7. und zu Anfang des 8. Jahrh. Auf Bildern wird er gewöhnlich mit einer Hirschkuh dargestellt, die, von einem Pfeil getroffen, zu ihm flieht. Man rechnet ihn zu den 14 Nothhelfern und verehrt ihn als Patron der ehelichen Fruchtbarkeit. Unter seinen Wundern ist das berühmteste jenes, wodurch er die Mutterschaft der hl. Jungfrau erklärte. Während er nämlich noch als Gärtner lebte, kam ein Mönch zu ihm, der an der Möglichkeit zweifelte, daß die hl. Jungfrau nach der Empfängniß habe Jungfrau bleiben können. Aegidius aber schrieb drei Fragen in den Sand, ob die hl. Jungfrau vor, in und nach der Empfängniß gleich jungfräulich geblieben sei? und jede Frage wurde entsprechend durch eine weiße Lilie beantwortet, die plötzlich aus dem dürren Sande hervorwuchs.

Intercessio nos, quaesumus Domine, beati Aegidii Abbatis commendet: ut quod nostris meritis non valemus, eius patrocinio assequamur.
Per Dominum.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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01. September: Hl. Arcanus und hl. Ägidius, Einsiedler
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Arcanus et Aegidius, Erem. (1. Sept.) Der hl. Arcanus, aus Arkadien gebürtig, und der hl. Aegidius aus Spanien, waren Einsiedler zu Borgo-di-San-Sepolcro (Burgum, S. Sepulchri) in Umbrien, und gewissermaßen die Gründer dieses Ortes. Beide machten nämlich eine Wallfahrt nach Jerusalem, um die heil. Stätten zu besuchen, und wahrscheinlich war es hier, wo sie sich einander gefunden und vereinigt haben. Mit Reliquien des hl. Landes versehen, machten sie dann mit einander eine Wallfahrt nach Rom zu den Gräbern der hhl. Apostel, um auch im neuen Jerusalem ihrer Andacht zu pflegen. Als sie hierauf durch die Mark Ancona nach Venedig reisen wollten, um noch andere heil. Orte in Italien zu besuchen, und eines Tages ermüdet an einer Quelle (bei dem italienischen Schriftsteller Jacobillus »die Quelle des hl. Peregrin« genannt) sich niederließen, schlief der hl. Arcanus, vom Schlaf überwältigt, ein, und hörte eine Stimme: »Hier ist ein heiliger Ort, hier bleibe, hier lasse die heil. Reliquien, die du aus Jerusalem mitgebracht hast, hier wird ein Ort (Burgus) erbaut werden, der einst berühmt werden wird.« Hierauf soll auch noch ein Wunder gefolgt seyn; denn als der Heilige zögerte, der Stimme zu folgen, sei der Reisesack, der die besprochenen Reliquien enthielt und an einem Baume aufgehängt war, von selbst in die Luft empor gestiegen und habe sich nicht eher herabgelassen, bis die Heiligen das Gelübde gemacht, an diesem Orte eine Kirche zu bauen. Solches geschah, und aus dieser ihrer Ansiedlung entstand nachmals der bedeutende Ort Borgo mit dem Beinamen S. Sepolcro, wegen der heil. Reliquien, welche seine Gründer vom hl. Grabe in Jerusalem dahin gebracht hatten. Nachdem die zwei hhl. Einsiedler einige Zeit in Fasten, Gebet und allen Uebungen der Gottseligkeit daselbst gelebt hatten, starb der hl. Arcanus und wurde in der von ihm erbauten Kirche begraben; der hl. Aegidius aber soll in sein Vaterland zurückgekehrt, daselbst Abt in einem Benedictinerkloster geworden und in Frieden gestorben seyn. So berichten einige Hagiologen aus dem Benedictinerorden über den hl. Aegidius; aber weder die spanischen Schriftsteller noch Mabillon wissen etwas davon. An dem Ort ihrer Niederlassung entstand später ein Camaldulenserkloster. Die Heiligen selbst aber müssen im 10. Jahrhundert gelebt haben, da von ihnen berichtet wird, daß sie unter Kaiser Otto und unter Papst Johann XI. (931–936), also etwa im Jahre 936, an jenen Ort gekommen, wo nachmals Borgo entstand.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

01. September: Hl. Firminus, Bischof von Amiens
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Firminus. Ep. C. (1. Sept.) Dieser hl. Firmin, der dritte Bischof von Amiens (Ambianum), war ein Sohn Faustinian's, eines der ersten Beamten in Gallien. Sein Vater, der ihn von dem hl. Martyrer Firmin, dem ersten Bischof von Amiens (s. den nach folgenden), hatte taufen lassen, wollte, daß er den Namen dessen trage, welcher ihn aus dem Wasser wiedergeboren hatte. Von seinem Leben und seinen Thaten ist Verlässiges nicht bekannt. Gewiß ist, daß er dem hl. Eulogius, dem zweiten Bischof von Amiens. um die Mitte des vierten Jahrhunderts nachfolgte, und mag er um das J. 370 oder 380 gestorben seyn. Sein Leib wurde in der Kirche der hl. Jungfrau, nachher zum hl. Acheolus genannt, die er hatte erbauen lassen, beigesetzt. Im siebenten Jahrhundert erhob ihn der hl. Salvius, und übertrug ihn in seine Kathedralkirche in eine gegen Morgen liegende Krypta. Bischof Otger von Amiens gab im 3. 893 einen Theil seiner Gebeine dem Stifte Saint-Quentin. Der Cardinal Simon, Legat ces apostolischen Stuhles, legte die Reliquien des Heiligen im J. 1279 in einen neuen Sarg, und Petrus Sabbatier, Bischof Amiens, untersuchte und erkannte sie als ächt im J. 1715. (I. 115.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

01. September: Hl. Josua
Wikipedia hat geschrieben:Das Buch Josua, auch Joschua (hebr. יְהוֹשֻׁעַ, Jehoschua) ist das sechste Buch der hebräischen Bibel und des Alten Testaments der christlichen Bibel. Es beschreibt die Eroberung und frühe Besiedlung Kanaans durch die israelitischen Stämme von der Zeit nach dem Tod Moses bis zum Tod Josuas. Seit dem Mittelalter wird es in 24 Kapitel unterteilt.

Josua ist Sohn Nuns, eines Ephraimiters, der Moses diente und später zu seinem Nachfolger ernannt wurde (Ex 33,11 EU; Dtn 34,9 EU; Jos 1,1f EU). Die Bibel stellt Josua als einen mutigen, unerschrockenen Führer dar, der den Verheißungen Gottes völlig vertraute, sich von Gott leiten ließ und entschlossen war, ihm in Treue zu dienen. Sein ursprünglicher Name war Hoschea, doch Moses nannte ihn Jehoschua (Num 13,8 EU; Num 13,16 EU). Aus dem Bibelbericht geht jedoch nicht hervor, wann Hoschea unter dem Namen Josua bekannt wurde.

Er war Führer im Kampf gegen die Amalekiter. Als die Israeliten, kurz nach ihrer Befreiung von Ägyptens Streitmacht am Roten Meer, bei Rephidim lagerten, unternahmen die Amalekiter ohne Grund einen Angriff auf sie. Damals wurde Josua von Moses zum Befehlshaber im Kampf gegen die Amalekiter eingesetzt. Unter seiner geschickten Führung und mit Gottes Hilfe besiegten die Israeliten den Feind. Danach ordnete Gott die vollständige Ausrottung der Amalekiter an und gebot Moses, dies schriftlich festzuhalten und es Josua einzuschärfen (Ex 17,8-16 EU).

Als Moses' Diener befand sich Josua später am Berg Sinai wahrscheinlich unter den 70 älteren Männern, die das Vorrecht hatten, in einer überwältigenden Vision Gottes Herrlichkeit zu sehen. Danach begleitete er Moses ein Stück weit den Berg Sinai hinauf, trat aber offenbar nicht mit ihm in die Wolke hinein, denn nur Moses wurde dazu aufgefordert (Ex 24,9-18 EU). Josua und Moses blieben 40 Tage und 40 Nächte auf dem Berg Sinai. Als sie danach zusammen vom Berg hinabstiegen, hielt Josua den Schall des Gesangs der Israeliten, die ein Kalb anbeteten, irrtümlich für „Schlachtenlärm“. Zweifellos wurde er ebenso zornig wie Moses, als er das Goldene Kalb sah, und vielleicht half er sogar bei dessen Zerstörung mit (Ex 32,15-20 EU).

Durch die Anbetung des Kalbes brachen die Israeliten den feierlichen Bund, den sie mit Gott geschlossen hatten. Das mag Moses veranlasst haben, sein Zelt (das „Zelt der Zusammenkunft“) aus dem Lager der Israeliten zu entfernen, da Gott ihnen ihre Sünde noch nicht vergeben hatte und daher nicht mehr in ihrer Mitte war. Vielleicht um zu verhindern, dass Israeliten das Zelt der Zusammenkunft in ihrem unreinen Zustand betraten, blieb Josua jeweils dort, wenn Moses in das Lager Israels zurückkehrte (Ex 33,7-11 EU; 34,9).

Als Moses später wegen des Murrens des Volkes seine Last als zu schwer empfand, forderte Gott ihn auf, 70 ältere Männer auszuwählen, die ihm beistehen sollten. Diese älteren Männer sollten sich dann zum Zelt der Zusammenkunft begeben. Zwei von ihnen, Eldad und Medad, blieben jedoch im Lager. Als Gottes Geist auf den 68 beim Zelt der Zusammenkunft Versammelten wirksam wurde, begannen sich Eldad und Medad im Lager ebenfalls wie Propheten zu verhalten. Moses wurde sofort davon unterrichtet. Josua, der glaubte, für seinen Herrn eifern zu müssen, sagte zu Moses, er solle ihnen Einhalt gebieten. Da Eldad und Medad den Geist offenbar ohne Moses’ Vermittlung erhalten hatten, dachte Josua vielleicht, die Autorität seines Herrn könnte dadurch beeinträchtigt werden. Moses wies Josua jedoch zurecht, indem er sagte: „Ich wünschte, dass alle von Gottes Volk Propheten wären, denn Gott würde seinen Geist auf sie legen“ (Num 11,10-29 EU; vgl. Mk 9,38f EU).

Einige Zeit danach lagerten die Israeliten in der Wildnis Paran. Von dort sandte Moses zwölf Männer aus, um das Land der Verheißung auszukundschaften, und einer von ihnen war Josua (Hoschea). Als sie nach 40 Tagen zurückkehrten, brachten nur Josua und Kaleb einen guten Bericht. Die anderen zehn Kundschafter entmutigten das Volk, indem sie behaupteten, es bestehe nicht die geringste Hoffnung, dass Israel die starken Bewohner Kanaans besiegen könne. Daraufhin entstand im Lager ein rebellisches Murren. Da zerrissen Josua und Kaleb ihre Kleider und versuchten, die Befürchtungen des Volkes zu zerstreuen, während sie es gleichzeitig ernstlich ermahnten, nicht zu rebellieren. Doch ihre mutigen Worte, die volles Vertrauen in Gottes Fähigkeit, sein Wort zu erfüllen, erkennen ließen, waren in den Wind geredet. Ja, „die ganze Gemeinde sprach davon, sie mit Steinen zu bewerfen“ (Num 13,2f EU; 13,8 EU; 13,16 EU; 13,25 EU bis 14,10).

Wegen ihrer Auflehnung wurden die Israeliten von Gott dazu verurteilt, 40 Jahre in der Wildnis umherzuwandern, bis alle eingeschriebenen Männlichen (mit Ausnahme der Leviten, die nicht wie die anderen Israeliten zum Heeresdienst eingeschrieben wurden [Num 1,2f; 1,47]), vom Zwanzigjährigen aufwärts, gestorben wären. Von den eingeschriebenen Männlichen sollten nur Josua und Kaleb in das Land der Verheißung hineingehen, während die zehn untreuen Kundschafter an einer von Gott kommenden Plage sterben sollten (Num 14,27-38 EU; vgl. Num 26,65 EU; 32,11f EU).

Da Moses und Aaron gegen Ende der Wanderung durch die Wildnis versäumten, Gott zu heiligen, als er Israel bei Kadesch durch ein Wunder mit Wasser versorgte, durften auch sie nicht in das Land der Verheißung einziehen (Num 20,1-13). Gott wies Moses daher an, Josua zu seinem Nachfolger zu ernennen. Vor dem neuen Hohenpriester, Aarons Sohn Eleasar, und vor der ganzen Gemeinde Israel legte Moses seine Hände auf Josua. Obwohl Josua zu Moses’ Nachfolger bestimmt wurde, sollte er Gott nicht wie Moses „von Angesicht zu Angesicht“ kennen. Auch wurde auf ihn nicht die ganze Würde, die Moses besaß, übertragen, sondern nur so viel, wie nötig war, damit das Volk ihn respektierte. Statt sich wie Moses mit Gott direkt verständigen zu können, musste sich Josua an den Hohenpriester wenden, dem die Urim und die Tummim anvertraut worden waren, durch die Gottes Wille ermittelt werden konnte (Num 27,18-23; Dtn 1,37f; 31,3; 34,9f).

Unter Gottes Leitung ermutigte Moses Josua und gab ihm bestimmte Richtlinien, die ihm helfen sollten, seine Aufgabe treu zu erfüllen (Dtn 3,21f; 3,28; 31,7f). Als schließlich die Zeit seines Todes nahte, musste er sich zusammen mit Josua in das Zelt der Zusammenkunft begeben. Dann setzte Gott Josua in sein Amt ein und bestätigte so die frühere Ernennung, die Moses durch Handauflegung vorgenommen hatte (Dtn 31,14f; 31,23). Danach war Josua auch daran beteiligt, das Lied, zu dem Moses inspiriert wurde, niederzuschreiben und es die Israeliten zu lehren (Dtn 31,19; 32,44). [...]

Nach Moses’ Tod bereitete Josua den Einzug in das Land der Verheißung vor. Er sandte Beamte aus, die die Israeliten anweisen sollten, sich bereit zu machen, um nach drei Tagen über den Jordan zu ziehen. Die Gaditer, Rubeniter und den halben Stamm Manasse erinnerte er an ihre Verpflichtung, sich an der Eroberung des Landes zu beteiligen. Ferner sandte er zwei Männer aus, die Jericho und seine Umgebung auskundschaften sollten (Jos 1,1 EU bis 2,1).

Nach der Rückkehr der beiden Kundschafter zogen die Israeliten von Schittim weg und lagerten in der Nähe des Jordan. Am nächsten Tag staute Gott durch ein Wunder den Jordan, so dass das Volk auf trockenem Boden hinüberziehen konnte. Zur Erinnerung an dieses Ereignis richtete Josua zwölf Steine mitten im Flussbett auf und zwölf Steine bei Gilgal, Israels erstem Lagerplatz westlich des Jordan. Er machte auch Messer aus Feuerstein, um alle männlichen Israeliten, die in der Wildnis geboren worden waren, zu beschneiden. Etwa vier Tage später hatten sie sich dann so weit erholt, dass sie das Passah feiern konnten (Jos 2,23 EU bis 5,11).

In der Nähe von Jericho begegnete Josua danach ein Engelfürst, der ihm sagte, wie bei der Einnahme dieser Stadt vorgegangen werden sollte. Josua befolgte diese Anweisungen und ließ das Volk sechs Tage lang einmal täglich ruhig um die Stadt ziehen. Am siebten Tag aber zogen sie siebenmal um die Stadt herum. Beim siebten Mal stießen sieben Priester in die Widderposaunen und das Volk erhob ein Krieggeschrei, woraufhin die Mauern einstürzten und Jericho vernichtet wurde. Danach sprach Josua einen prophetischen Fluch über denjenigen aus, der es wieder aufbauen würde. Dieser Fluch erfüllte sich über 500 Jahre später (Jos 5,13 EU bis 6,26; 1 Kön 16,34 EU). Als nächstes zog Josua gegen Ai. Zuerst erlitt die etwa 3000 Mann starke Streitmacht Israels eine Niederlage, weil Gott ihr seine Hilfe vorenthalten hatte wegen Achan, der ungehorsamerweise etwas von der Beute Jerichos zur persönlichen Verwendung genommen hatte. Nachdem Achan und seine Hausgenossen wegen dieser Sünde gesteinigt worden waren, legte Josua einen Hinterhalt gegen Ai und machte die Stadt zu einem Schutthügel (Jos 7,1 bis 8,29).

Damals begab sich die ganze Gemeinde Israel, Frauen, Kinder und ansässige Fremdlinge, zum Berg Ebal. Dort baute Josua dann gemäß den Anweisungen des Gesetzes einen Altar. Während die Hälfte der Gemeinde vor dem Berg Gerisim und die andere Hälfte vor dem Berg Ebal stand, las ihnen Josua „alle Worte des Gesetzes vor, den Segen und den Fluch“. „Es fand sich kein Wort von allem, was Moses geboten hatte, das Josua nicht vorlas“ (Jos 8,30-35 EU).

Nachdem sie ins Lager nach Gilgal zurückgekehrt waren, kamen Boten der Gibeoniter zu Josua und den Vorstehern Israels. Die Gibeoniter, die erkannt hatten, dass Gott für die Israeliten kämpfte, erreichten durch eine List, dass Josua mit ihnen einen Friedensbund schloss. Als jedoch der wahre Sachverhalt ans Licht kam, machte Josua sie zu Sklaven. Die Nachricht von dem Vorgehen der Gibeoniter kam auch Adoni-Zedek, dem König von Jerusalem, zu Ohren. Daraufhin unternahmen er und vier andere kanaanitische Könige eine Strafexpedition gegen sie. Auf die dringende Bitte der Gibeoniter um Hilfe zog Josua in einem Nachtmarsch von Gilgal hinauf. Gott kämpfte dann für Israel zur Verteidigung der Gibeoniter, wodurch er zeigte, dass er den Bund, der früher mit ihnen geschlossen worden war, nicht missbilligte. Durch ein übernatürliches Hagelwetter erlitten die feindlichen Streitkräfte größere Verluste als durch die Kriegshandlungen selbst. JHWH hörte sogar auf Josuas Stimme, indem er für die Dauer der Schlacht die Tagesstunden verlängerte (Jos 9,3 EU bis 10,14).

Josua vollendete diesen ihm von Gott verliehenen Sieg, indem er Makkeda, Libna, Lachisch, Eglon, Hebron und Debir einnahm und so die Macht der Kanaaniter im südlichen Teil des Landes brach. Danach versammelten die Könige des nördlichen Kanaan ihre Streitkräfte unter der Führung Jabins, des Königs von Hazor, an den Wassern von Merom, um gegen Israel zu kämpfen. Obwohl sich Josua einer Menge von Pferden und Wagen gegenübersah, sollte er sich, wie Gott zu ihm sagte, nicht fürchten. Auch dieses Mal verhalf Gott den Israeliten zum Sieg. Gemäß den Anweisungen durchschnitt Josua den Pferden der Feinde die Sehnen, und ihre Wagen verbrannte er. Hazor selbst zerstörte er durch Feuer (Jos 10,16 EU bis 11,23). Im Verlauf von ungefähr sechs Jahren (vgl. Num 10 EU;11 EU; 13,2; 13,6; 14,34-38; Jos 14,6-10) besiegte Josua somit 31 Könige und unterwarf große Teile des Landes der Verheißung (Jos 12,7-24 EU; Karte, Bd. 1, S. 737).

Dann kam die Zeit für die Verteilung des Landes an die einzelnen Stämme. Anfänglich geschah dies von Gilgal aus unter der Aufsicht Josuas, Eleasars, des Hohenpriesters, und zehn anderer von Gott bestimmter Vertreter (Jos 13,7 EU; 14,1f EU; 14,6 EU; Num 34,17-29 EU). Nachdem die Stiftshütte in Silo aufgestellt worden war, wurde die Landverteilung durch Lose von dort aus fortgesetzt (Jos 18,1 EU, 18,8-10 EU). Josua selbst erhielt die in der Berggegend von Ephraim gelegene Stadt Timnath-Serach (Jos 19,49-50 EU).

Kurz vor seinem Tod rief Josua die älteren Männer, die Häupter, die Richter und die Beamten Israels zusammen, ermahnte sie, Gott treu zu dienen, und warnte sie vor den Folgen des Ungehorsams (Jos 23,1-16). Er rief auch die ganze Versammlung Israels zusammen, gab ihr einen Überblick über Gottes Verfahrensweise mit ihren Vorvätern und der Nation in der Vergangenheit und rief sie dann auf, Gott zu dienen, indem er sagte: „Wenn es euch aber nicht gefällt, dem Herrn zu dienen, dann entscheidet euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter jenseits des Stroms dienten, oder den Göttern der Amoriter, in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen.“ (Jos 24,1-15 EU). Danach erneuerten die Israeliten den Bund, durch den sie sich verpflichtet hatten, Gott zu gehorchen (Jos 24,16-28 EU).

Im Alter von 110 Jahren starb Josua, und man begrub ihn in Timnath-Serach. Seine unerschütterliche Loyalität gegenüber dem Herrn wirkte sich günstig aus, was sich darin zeigte, dass „...das Volk . . . dem Herrn unablässig [diente] solange Josua lebte und so lange die Ältesten am Leben waren, die Josua überlebten...“ (Jos 24,29-31 EU; Ri 2,7-9 EU).
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