Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Allgemein Katholisches.
Benutzeravatar
pierre10
cum angelis psallat Domino
Beiträge: 2297
Registriert: Sonntag 4. September 2005, 06:23

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von pierre10 »

Es wäre doch einmal interessant zu wissen, wie der Unterschied in Zahlen der unerwünschten sexuellen Aktivitäten der Geistlichen zwischen katholischen und evangelische Pfarren und Pastoren ist.

Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

civilisation
Beiträge: 10481
Registriert: Montag 17. November 2008, 20:15

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von civilisation »

Der Vatikansprecher, P. Lombardi SJ, nimmt Stellung
Der Vatikan unterstützt die Aufklärung der Missbrauchsfälle an deutschen Jesuitenschulen. Der Sprecher der Kirchenführung, Federico Lombardi, sagte aber, dass die katholischen Autoritäten im jeweiligen Land dafür zuständig seien. „Es gibt Gremien in Deutschland, die genau das jetzt tun müssen“, sagte der Pater, selbst Mitglied des Jesuitenordens. „Spezielle Informationen über Vorfälle wie diese haben wir nicht, der Skandal ist uns durch die Medien bekannt.“

Nach Auskunft von Lombardi betrachtet der Vatikan die Offensive des deutschen Jesuiten-Chefs Stefan Dartmann als richtig.
aus:
Vatikan: Verantwortung liegt bei deutschen Jesuiten
http://www.tagesspiegel.de/berlin/art27,319633

Benutzeravatar
ifugao
Beiträge: 1489
Registriert: Freitag 13. April 2007, 09:55

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von ifugao »

Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
Mahatma Gandhi

civilisation
Beiträge: 10481
Registriert: Montag 17. November 2008, 20:15

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von civilisation »

ifugao hat geschrieben:Mertes nimmt ebenfalls Stellung

http://www.tagesspiegel.de/berlin/Canis ... 7,319458
Schon wieder? - Seit Tagen macht der doch nichts anderes mehr. :/ :hmm: :angewidert:


Edit: 2.4 Uhr:

Aus dem von ifugao genannten Artikel:
Fühlen Sie sich bei Ihrer Aufklärungsarbeit unterstützt durch die Kirche?

Durch das Berliner Erzbistum ja. Aber durch die katholische Kirche als Ganze? Da wünsche ich mir, dass man ohne Angst über alles miteinander sprechen könnte. Auch über die eigene Sexualität. Ich hoffe, dass sich die Kirche mit der Moderne und der Freiheit versöhnt. Dass man offen ist für das, was Gott mit der Kirche heute vorhat. Ob das zur theologischen Neubewertung von Homosexualität führt oder zur Ordination von Frauen, ist offen. Aber man sollte sich auf die Gegenwart einlassen und nicht auf alles mit Abwehr reagieren.
:roll: :angewidert:

civilisation
Beiträge: 10481
Registriert: Montag 17. November 2008, 20:15

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von civilisation »

Mißbrauchsfälle in den Jesuitenschulen ...
...
und kein Ende.

Nächster Jesuiten-Pater gesteht
http://www.focus.de/panorama/welt/sexue ... 76614.html

daraus:
Der betreffende Jesuit, der noch heute im Orden ist, war Religionslehrer in Berlin am Canisius-Kolleg (197 bis 1971), in Hannover als Jugendseelsorger (1971 bis 1975), als Lehrer und in der Jugendarbeit in Berlin (1976 bis 1981) und danach als Lehrer und Jugendseelsorger in Hamburg (1981 bis 1983) tätig. Danach war er über 2 Jahre lang Projektleiter eines anerkannten Hilfswerkes.

Benutzeravatar
Bernado
Beiträge: 3961
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 17:02
Wohnort: Berlin

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Bernado »

Nochmal aus dem betreffenden Artikel
Ich hoffe, dass sich die Kirche mit der Moderne und der Freiheit versöhnt. Dass man offen ist für das, was Gott mit der Kirche heute vorhat. Ob das zur theologischen Neubewertung von Homosexualität führt oder zur Ordination von Frauen, ist offen. Aber man sollte sich auf die Gegenwart einlassen und nicht auf alles mit Abwehr reagieren.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

Benutzeravatar
lutherbeck
Beiträge: 4004
Registriert: Montag 21. Dezember 2009, 09:09

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von lutherbeck »

Zu den Vorgängen siehe Radio Vatican:

http://www.oecumene.radiovaticana.org/t ... p?c=35442

Lutherbeck :)
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

Raimund J.
Beiträge: 6092
Registriert: Dienstag 3. April 2007, 09:33

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Raimund J. »

Bernado hat geschrieben:Nochmal aus dem betreffenden Artikel
Ich hoffe, dass sich die Kirche mit der Moderne und der Freiheit versöhnt. Dass man offen ist für das, was Gott mit der Kirche heute vorhat. Ob das zur theologischen Neubewertung von Homosexualität führt oder zur Ordination von Frauen, ist offen. Aber man sollte sich auf die Gegenwart einlassen und nicht auf alles mit Abwehr reagieren.
Ja, eh klar, jubelt und freut Euch, die Frauenordination ist dadurch nähergerückt. :patsch:
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Christian
Beiträge: 1802
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 13:27
Wohnort: duisburg

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Christian »

Bernado hat geschrieben:Nochmal aus dem betreffenden Artikel
Ich hoffe, dass sich die Kirche mit der Moderne und der Freiheit versöhnt. Dass man offen ist für das, was Gott mit der Kirche heute vorhat. Ob das zur theologischen Neubewertung von Homosexualität führt oder zur Ordination von Frauen, ist offen. Aber man sollte sich auf die Gegenwart einlassen und nicht auf alles mit Abwehr reagieren.
Ich verstehe nicht den Zusammenhang zwischen Knabenschändung und Ordination von Frauen. Eine theologische Neubewertung von Homsexualität und Frauenordination , wie im obengenannten Artikelauszug angedeutet ist eigentlich nur ein Ablenkungsmanöver. Diejenigen die Mißbrauch betrieben haben , hätten auch Mißbrauch betrieben , wenn Homosexualität und Frauenordination zugelassen wären. Diese Menschen haben eine der schwersten Sünden begangen.
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

Benutzeravatar
Bernado
Beiträge: 3961
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 17:02
Wohnort: Berlin

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Bernado »

Christian hat geschrieben:Ich verstehe nicht den Zusammenhang zwischen Knabenschändung und Ordination von Frauen. Eine theologische Neubewertung von Homsexualität und Frauenordination , wie im obengenannten Artikelauszug angedeutet ist eigentlich nur ein Ablenkungsmanöver. Diejenigen die Mißbrauch betrieben haben , hätten auch Mißbrauch betrieben , wenn Homosexualität und Frauenordination zugelassen wären. Diese Menschen haben eine der schwersten Sünden begangen.
Die traurige Pointe bei alledem ist ja, daß von "schwersten Mißbräuchen" oder dem, was man gemeinhin unter "Knabenschändung" versteht, bisher zumindest nirgendwo die Rede ist. Die warmen Patres haben schlüpfrige Reden geführt und konnten wohl auch ihre Hände nicht bei sich lassen.

Das ist schlimm.

Es gibt aber nicht den geringsten Grund, jetzt in den alten Song der Kirchenfeinde einzustimmen: Priester sind (wie letztlich alle) Männer wehrlos triebgesteuerte Unwesen - gebt ihnen Frauen, sonst vergreifen sie sich noch an unseren (fill in blank).
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

Benutzeravatar
ifugao
Beiträge: 1489
Registriert: Freitag 13. April 2007, 09:55

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von ifugao »

Bernado hat geschrieben:
Christian hat geschrieben:Ich verstehe nicht den Zusammenhang zwischen Knabenschändung und Ordination von Frauen. Eine theologische Neubewertung von Homsexualität und Frauenordination , wie im obengenannten Artikelauszug angedeutet ist eigentlich nur ein Ablenkungsmanöver. Diejenigen die Mißbrauch betrieben haben , hätten auch Mißbrauch betrieben , wenn Homosexualität und Frauenordination zugelassen wären. Diese Menschen haben eine der schwersten Sünden begangen.
Die traurige Pointe bei alledem ist ja, daß von "schwersten Mißbräuchen" oder dem, was man gemeinhin unter "Knabenschändung" versteht, bisher zumindest nirgendwo die Rede ist. Die warmen Patres haben schlüpfrige Reden geführt und konnten wohl auch ihre Hände nicht bei sich lassen.

Das ist schlimm.

Es gibt aber nicht den geringsten Grund, jetzt in den alten Song der Kirchenfeinde einzustimmen: Priester sind (wie letztlich alle) Männer wehrlos triebgesteuerte Unwesen - gebt ihnen Frauen, sonst vergreifen sie sich noch an unseren (fill in blank).
Sagte ich es schon einmal? Nein?
Dann jetzt!
Männer sind wunderbare Wesen. Zuweilen..... :freude:
Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
Mahatma Gandhi

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von taddeo »

Ich kenne genügend Frauen, die der Meinung sind, Männer seien hormongesteuerte Affen.
Die meisten dieser Frauen sind verheiratet. Was lernen wir daraus?

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Niels »

Ich sag's lieber nicht.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Beitrag von Ewald Mrnka »

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/ ... 58,.html

Offenbar eine unendliche (traurige) Geschichte.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Robert Ketelhohn »

civilisation hat geschrieben:Der Vatikansprecher, P. Lombardi SJ, nimmt Stellung
Der Vatikan unterstützt die Aufklärung der Missbrauchsfälle an deutschen Jesuitenschulen. Der Sprecher der Kirchenführung, Federico Lombardi, sagte aber, dass die katholischen Autoritäten im jeweiligen Land dafür zuständig seien. „Es gibt Gremien in Deutschland, die genau das jetzt tun müssen“, sagte der Pater, selbst Mitglied des Jesuitenordens. „Spezielle Informationen über Vorfälle wie diese haben wir nicht, der Skandal ist uns durch die Medien bekannt.“

Nach Auskunft von Lombardi betrachtet der Vatikan die Offensive des deutschen Jesuiten-Chefs Stefan Dartmann als richtig.
aus:
Vatikan: Verantwortung liegt bei deutschen Jesuiten
http://www.tagesspiegel.de/berlin/art27,319633
Eine Krähe hackt der andern kein Auge aus.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Yeti
Beiträge: 2843
Registriert: Donnerstag 10. Februar 2005, 14:39
Wohnort: In the middle of the Ländle

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Yeti »

pierre10 hat geschrieben:Es wäre doch einmal interessant zu wissen, wie der Unterschied in Zahlen der unerwünschten sexuellen Aktivitäten der Geistlichen zwischen katholischen und evangelische Pfarren und Pastoren ist.

Pierre
Hier könntest du weitere Nachforschungen anstellen, wenn du willst.
#gottmensch statt #gutmensch

civilisation
Beiträge: 10481
Registriert: Montag 17. November 2008, 20:15

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von civilisation »

Heute von 19.15 bis 20.00 Uhr im Deutschlandfunk:

Zur Diskussion
Im Schatten des Kreuzes -
Der Sexualmissbrauch und die katholische Kirche
Diskussionsteilnehmer:
- Gabriele Hüdepohl, Schulleiterin am Berliner "Canisius-Kolleg"
- Hermann Kügler, Jesuit und Psychotherapeut, Leiter der "Leipziger Orientierung"
- Helga Peteler, Sexualtherapeutin, Neuss
- Peter Wensierski, Der Spiegel Hauptstadtbüro Berlin

Diskussionsleitung:
Hartmut Kriege

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Niels »

civilisation hat geschrieben:Heute von 19.15 bis 20.00 Uhr im Deutschlandfunk:

Zur Diskussion
(...)- Peter Wensierski, Der Spiegel Hauptstadtbüro Berlin
Wenn man seine Artikel der letzten Zeit zu diversen kirchlichen Themen so ansieht: einer der schlimmsten Kirchenhasser...
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Christian
Beiträge: 1802
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 13:27
Wohnort: duisburg

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Christian »

Niels hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:Heute von 19.15 bis 20.00 Uhr im Deutschlandfunk:

Zur Diskussion
(...)- Peter Wensierski, Der Spiegel Hauptstadtbüro Berlin
Wenn man seine Artikel der letzten Zeit zu diversen kirchlichen Themen so ansieht: einer der schlimmsten Kirchenhasser...
Jeder kriegt das was er verdient. Die Kirche muß endlich wieder Kirche sein und sich von einigen trennen.
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

Benutzeravatar
Anselmus
Beiträge: 351
Registriert: Sonntag 20. September 2009, 19:26

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Anselmus »

civilisation hat geschrieben:Heute von 19.15 bis 20.00 Uhr im Deutschlandfunk:

Zur Diskussion
Im Schatten des Kreuzes -
Der Sexualmissbrauch und die katholische Kirche
Diskussionsteilnehmer:
- Gabriele Hüdepohl, Schulleiterin am Berliner "Canisius-Kolleg"
- Hermann Kügler, Jesuit und Psychotherapeut, Leiter der "Leipziger Orientierung"
- Helga Peteler, Sexualtherapeutin, Neuss
- Peter Wensierski, Der Spiegel Hauptstadtbüro Berlin

Diskussionsleitung:
Hartmut Kriege
Hat denn noch jemand diese Sendung gehört? Man kann dies übrigens nachholen unter
http://www.dradio.de/aod/html/
Ich fand es sehr gut, dass die Sexualtherapeutin deutlich sagte, dass sexueller Missbrauch keineswegs eine Symptomatik des Zölibats oder des keuschen Lebens sei, sondern dass hier nur die Medien besonders laut aufschreiben. Somit nimmt man kirchenfeindlichen Kräften, die diese Vorfälle instrumentalisieren, gleich etwas den Wind aus den Segeln.
Sehr nervig jedoch fand ich das Gerede davon, dass die Kirche "in der Postmoderne ankommen müsse" oder dass die Kirche "Anschluss an die Moderne Diskussion finden müsse" :kotz:
Vieleher sollte die (selbsterklärte) Moderne wieder Anschluss an die Kirche finden... so würde daraus ein Schuh...

Benutzeravatar
pierre10
cum angelis psallat Domino
Beiträge: 2297
Registriert: Sonntag 4. September 2005, 06:23

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von pierre10 »

Anselmus hat geschrieben: Sehr nervig jedoch fand ich das Gerede davon, dass die Kirche "in der Postmoderne ankommen müsse" oder dass die Kirche "Anschluss an die Moderne Diskussion finden müsse" :kotz:
Vieleher sollte die (selbsterklärte) Moderne wieder Anschluss an die Kirche finden... so würde daraus ein Schuh...
Es geht hier viel zu viel um die Institution, das Eigentliche: Gott und der Mensch geht dabei unter.

Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

Benutzeravatar
Anselmus
Beiträge: 351
Registriert: Sonntag 20. September 2009, 19:26

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Anselmus »

pierre10 hat geschrieben:
Anselmus hat geschrieben: Sehr nervig jedoch fand ich das Gerede davon, dass die Kirche "in der Postmoderne ankommen müsse" oder dass die Kirche "Anschluss an die Moderne Diskussion finden müsse" :kotz:
Vieleher sollte die (selbsterklärte) Moderne wieder Anschluss an die Kirche finden... so würde daraus ein Schuh...
Es geht hier viel zu viel um die Institution, das Eigentliche: Gott und der Mensch geht dabei unter.

Pierre
Naja, ich finde, wenn man sich anschaut oder überlegt, was hier damit gemeint ist, dass die Kirche "in der Postmoderne ankommt", darunter verstehe ich hier im speziellen Aufweichung der Sexualmoral und Anpassung an derselben an den Zeitgeist, möglichst noch die Forderung der Frauenordination oder Abschaffung des Zölibates, dann geht es sehr wohl um den Menschen und Gott (und das Verhältnis des Menschen zu Gott) und weniger um die Kirche.

Benutzeravatar
pierre10
cum angelis psallat Domino
Beiträge: 2297
Registriert: Sonntag 4. September 2005, 06:23

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von pierre10 »

Anselmus hat geschrieben:
Naja, ich finde, wenn man sich anschaut oder überlegt, was hier damit gemeint ist, dass die Kirche "in der Postmoderne ankommt", darunter verstehe ich hier im speziellen Aufweichung der Sexualmoral und Anpassung an derselben an den Zeitgeist, möglichst noch die Forderung der Frauenordination oder Abschaffung des Zölibates, dann geht es sehr wohl um den Menschen und Gott (und das Verhältnis des Menschen zu Gott) und weniger um die Kirche.
Es ist aber die Kirche,die die Vorschriften macht, das Zölibat ist erst im 11 Jahrhundert eingeführt worden. Aber wie man es auch sieht, ein Organismus, der in der Vergangeheit stehen bleibt hat wenig Überlebenschancen. Wobei es am Ende die Menschen selbst sind, die durch ihr Wegbleiben, ihre Suche nach anderen Lösungen (auch in Sekten) die Zukunft der Kirche entscheiden.

Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von HeGe »

pierre10 hat geschrieben:Es ist aber die Kirche,die die Vorschriften macht, das Zölibat ist erst im 11 Jahrhundert eingeführt worden. Aber wie man es auch sieht, ein Organismus, der in der Vergangeheit stehen bleibt hat wenig Überlebenschancen. Wobei es am Ende die Menschen selbst sind, die durch ihr Wegbleiben, ihre Suche nach anderen Lösungen (auch in Sekten) die Zukunft der Kirche entscheiden.
Die Wahrheit kennt keine Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft. Stat crux, dum volvitur orbis. Ebensowenig ist das Bestehen der Kirche davon abhängig, dass die Menschen diese Wahrheit erkennen und ihr folgen.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Raphael

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Raphael »

civilisation hat geschrieben:Mißbrauchsfälle in den Jesuitenschulen ...
...
und kein Ende.

Nächster Jesuiten-Pater gesteht
http://www.focus.de/panorama/welt/sexue ... 76614.html

daraus:
Der betreffende Jesuit, der noch heute im Orden ist, war Religionslehrer in Berlin am Canisius-Kolleg (197 bis 1971), in Hannover als Jugendseelsorger (1971 bis 1975), als Lehrer und in der Jugendarbeit in Berlin (1976 bis 1981) und danach als Lehrer und Jugendseelsorger in Hamburg (1981 bis 1983) tätig. Danach war er über 2 Jahre lang Projektleiter eines anerkannten Hilfswerkes.
Man faßt es nicht! :panisch:

Es handelt sich bei dem Gemeinten um Bernhard Ehlen:
Erklärung des Generalsekretärs
Am 2. Februar 21 erreichte uns die erschreckende Nachricht, dass der Gründer und langjährige Leiter der Ärzte für die Dritte Welt, Bernhard Ehlen, im Zuge der innerhalb des Jesuitenordens laufenden Ermittlungen ebenfalls einen von ihm begangenen sexuellen Missbrauch während der 7er Jahre gestanden hat. Der Jesuitenorden hat dazu gestern eine Presseerklärung herausgegeben: Presseerklärung des Provinzials der Deutschen Provinz der Jesuiten, Stefan Dartmann SJ.

Bernhard Ehlen ist mit sofortiger Wirkung als Vorstand zurückgetreten und auch nicht mehr Vereinsmitglied.

Im Orden sind Hinweise darauf seit 25 bekannt. Im Rahmen eines Verfahrens wurde auch ein Vorstandsmitglied der Ärzte für die Dritte Welt über die Vorwürfe informiert. Aus Gründen der Vertraulichkeit gegenüber dem Opfer hat dieses Vorstandsmitglied damals keine weiteren Personen innerhalb der Organisationen informiert.

Allen anderen damaligen und heutigen Mitgliedern des Vorstands, des Kuratoriums, der Geschäftsleitung und des Vereins sind diese Tatsachen erst seit dem 2. Februar 21 bekannt. ..........
(Quelle)

Benutzeravatar
Anselmus
Beiträge: 351
Registriert: Sonntag 20. September 2009, 19:26

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Anselmus »

HeGe hat geschrieben:Die Wahrheit kennt keine Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft. Stat crux, dum volvitur orbis. Ebensowenig ist das Bestehen der Kirche davon abhängig, dass die Menschen diese Wahrheit erkennen und ihr folgen.
Ich muss hierbei die ganze Zeit an die Vortragsreihe von Don Reto Nay über die Offenbarung des Johannes hören, die selbiger aus Patmos gab.
Natürlich entwickelt sich die Kirche in einer gewissen Weise, allerdings herrscht dort heute das Missverständnis, dass die Geschichte der Motor der Kirche sei, aber vielmehr ist die Kirche der Motor für die Geschichte. Wie Don Reto Nay sagte, ist Geschichte immer Kirchengeschichte.

Genau daran dachte ich, als ich meinte, dass die (Post-)Moderne zur Kirche zurückkehren, oder wie man vielleicht besser sagen sollte, zur Kirche aufschließen sollte.

Benutzeravatar
pierre10
cum angelis psallat Domino
Beiträge: 2297
Registriert: Sonntag 4. September 2005, 06:23

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von pierre10 »

HeGe hat geschrieben:
pierre10 hat geschrieben:Es ist aber die Kirche,die die Vorschriften macht, das Zölibat ist erst im 11 Jahrhundert eingeführt worden. Aber wie man es auch sieht, ein Organismus, der in der Vergangeheit stehen bleibt hat wenig Überlebenschancen. Wobei es am Ende die Menschen selbst sind, die durch ihr Wegbleiben, ihre Suche nach anderen Lösungen (auch in Sekten) die Zukunft der Kirche entscheiden.
Die Wahrheit kennt keine Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft. Stat crux, dum volvitur orbis. Ebensowenig ist das Bestehen der Kirche davon abhängig, dass die Menschen diese Wahrheit erkennen und ihr folgen.
Na ja.

Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

Raimund J.
Beiträge: 6092
Registriert: Dienstag 3. April 2007, 09:33

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Raimund J. »

HeGe hat geschrieben:
pierre10 hat geschrieben:Es ist aber die Kirche,die die Vorschriften macht, das Zölibat ist erst im 11 Jahrhundert eingeführt worden. Aber wie man es auch sieht, ein Organismus, der in der Vergangeheit stehen bleibt hat wenig Überlebenschancen. Wobei es am Ende die Menschen selbst sind, die durch ihr Wegbleiben, ihre Suche nach anderen Lösungen (auch in Sekten) die Zukunft der Kirche entscheiden.
Die Wahrheit kennt keine Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft. Stat crux, dum volvitur orbis. Ebensowenig ist das Bestehen der Kirche davon abhängig, dass die Menschen diese Wahrheit erkennen und ihr folgen.
:klatsch:
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Linus »

pierre10 hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:
pierre10 hat geschrieben:Es ist aber die Kirche,die die Vorschriften macht, das Zölibat ist erst im 11 Jahrhundert eingeführt worden. Aber wie man es auch sieht, ein Organismus, der in der Vergangeheit stehen bleibt hat wenig Überlebenschancen. Wobei es am Ende die Menschen selbst sind, die durch ihr Wegbleiben, ihre Suche nach anderen Lösungen (auch in Sekten) die Zukunft der Kirche entscheiden.
Die Wahrheit kennt keine Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft. Stat crux, dum volvitur orbis. Ebensowenig ist das Bestehen der Kirche davon abhängig, dass die Menschen diese Wahrheit erkennen und ihr folgen.
Na ja.

Pierre
Jaja die Wahrheit ist was relatives: Des einen Fußboden ist des amndern Decke.... ;)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Niels »

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/ ... arrer.html

Daraus:
(...)

Das eigentlich Schlimme ist, dass der Kirche die Selbstreinigungskräfte fehlen. Diese ständige Tabuisierung der sexuellen Verfehlungen in der Kirche –ist doch schrecklich! Als Kirche stellen wir ganz offen einen Anspruch an uns, und wir müssen ebenso offen darüber reden, wenn wir diesem Anspruch nicht gerecht werden.

Was muss sich ändern?

Wir müssen weg von der antiquierten Vorstellung, das Leben, das Sexualleben zumal mit Verboten und Geboten richten zu können. Ich kriege das nicht zusammen, wenn ich in der Zeitung über diesen Missbrauchsskandal lesen muss, und ein paar Seiten weiter hetzt der Papst gegen die Gleichstellung homosexueller Lebensgemeinschaften. Diese Fixierung der obersten Hierarchie auf die Frage, wie Menschen ihre Sexualität leben, blockiert letztlich eine offenen und freien Umgang mit den Problemen, die wir in unseren eigenen Reihen genau damit haben. Und letztlich kommt es damit unfreiwillig zu einer unglaublichen Sexualisierung des Alltags, die einem freien, entspannten und wertschätzenden Umgang mit der Sexualität zuwiderläuft. Nicht zuletzt durch die rigide Beichtpraxis früherer Zeiten hat die Kirche ihre Legitimation verspielt, den Menschen in ihr Sexualleben hineinzureden.

Und der Zölibat?

Dass es mit dem Zölibat als Verpflichtung für alle Priester so nicht weitergehen kann, ist völlig klar. Eigentlich ist er nur noch in den Ordensgemeinschaften auf freiwilliger Basis möglich. Und in einem zweiten Schritt müssen wir über die Öffnung des Priesteramts für Frauen nachdenken. Sonst fährt das System vor die Wand.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

civilisation
Beiträge: 10481
Registriert: Montag 17. November 2008, 20:15

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von civilisation »

Niels hat geschrieben:http://www.fr-online.de/in_und_ausland/ ... arrer.html

Daraus:
(...)

Das eigentlich Schlimme ist, dass der Kirche die Selbstreinigungskräfte fehlen. Diese ständige Tabuisierung der sexuellen Verfehlungen in der Kirche –ist doch schrecklich! Als Kirche stellen wir ganz offen einen Anspruch an uns, und wir müssen ebenso offen darüber reden, wenn wir diesem Anspruch nicht gerecht werden.

Was muss sich ändern?

Wir müssen weg von der antiquierten Vorstellung, das Leben, das Sexualleben zumal mit Verboten und Geboten richten zu können. Ich kriege das nicht zusammen, wenn ich in der Zeitung über diesen Missbrauchsskandal lesen muss, und ein paar Seiten weiter hetzt der Papst gegen die Gleichstellung homosexueller Lebensgemeinschaften. Diese Fixierung der obersten Hierarchie auf die Frage, wie Menschen ihre Sexualität leben, blockiert letztlich eine offenen und freien Umgang mit den Problemen, die wir in unseren eigenen Reihen genau damit haben. Und letztlich kommt es damit unfreiwillig zu einer unglaublichen Sexualisierung des Alltags, die einem freien, entspannten und wertschätzenden Umgang mit der Sexualität zuwiderläuft. Nicht zuletzt durch die rigide Beichtpraxis früherer Zeiten hat die Kirche ihre Legitimation verspielt, den Menschen in ihr Sexualleben hineinzureden.

Und der Zölibat?

Dass es mit dem Zölibat als Verpflichtung für alle Priester so nicht weitergehen kann, ist völlig klar. Eigentlich ist er nur noch in den Ordensgemeinschaften auf freiwilliger Basis möglich. Und in einem zweiten Schritt müssen wir über die Öffnung des Priesteramts für Frauen nachdenken. Sonst fährt das System vor die Wand.
:nein: :roll: :auweia: :vogel: :würg: :patsch: :motz: :boese: :angewidert: :aergerlich:

...

und was man sonst noch alles von Mennekes halten soll, verkneife ich mir an dieser Stelle. Der Typ hat absolut keine Ahnung von Zusammenhängen, von katholischer Theologie schon gar nicht. Ein Plappermaul ist er halt - und dazu noch ein dummes - , der Herr Mennekes.
Zuletzt geändert von civilisation am Freitag 5. Februar 2010, 11:48, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Mißbrauchsvorwürfe gegen Priester

Beitrag von Niels »

Ja. Ich habe das deshalb auch absichtlich nicht weiter kommentiert.

Und noch ein Interview: http://www.welt.de/vermischtes/article6 ... wusst.html
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Gesperrt Vorheriges ThemaNächstes Thema