Heilige des Tages

Allgemein Katholisches.
HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

13. August: Hl. Radegundis, Königin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Radegundis (13. Aug.). Diese heil. Radegundis, Königin von Frankreich, geb. i. J. 519 als die Tochter des Thüringer-Fürsten Berthar, verlor ihren Vater durch dessen grausamen und herrschsüchtigen Bruder Hermanfrid. Als die Frankenkönige Chlotar I. und Theoderich diesen wegen Wortbruchs zwischen d. J. 527–530 bekriegten und in einer Schlacht an der Unstrut besiegten, nahm Ersterer die jugendliche Königstochter mit sich, ließ sie unterrichten und taufen, worauf er sich mit ihr vermählte, nachdem er einen von ihr unternommenen Fluchtversuch vereitelt hatte. Das Schloß, auf welchem sie erzogen und unterrichtet wurde, liegt in dem Vermandois und heißt Athies, nicht weit von Ham, dem Hauptorte des Cantons. Als zarte Jungfrau zeigte sie sich schon immer sehr fromm, bescheiden, wohlthätig gegen die Armen, dienstfertig gegen Jedermann. Im Ehestande, in welchen sie erst eintrat, nachdem der König sie eine Zeit lang an einem Orte der jetzt St. Radegunde heißt, gefangen gehalten, suchte sie nicht bloß allen billigen Anforderungen des Königs gewissenhaft zu entsprechen, sondern übte auch, wenn gleich unter vielen Beschwerden, alle Werke der christlichen Frömmigkeit, Buße, Liebe, Wohlthätigkeit, Demuth und andere Tugenden, und leuchtete durch Wunder. Sie ließ (Friedrich, K.-G. Deutschl. II. 102) einen heidnischen Götterhain niederbrennen und bezeugte dadurch ihren glühenden Glaubenseifer. Als aber der König um d. J. 553 ihren einzigen Bruder tödten ließ (die Ursache ist unbekannt), begehrte sie den königl. Hof verlassen, und sich Gott ganz weihen zu dürfen. Der König willigte nach langem Zögern ein und die Heilige erhielt den Schleier aus den Händen des hl. Medardus, Bischofs von Noyon. Hier legte sie ihr königliches Gewand sammt allem Geschmeide als Opfergabe auf den Altar des Herrn, dem sie ihr frommes Herz längst geschenkt hatte. Der König wies ihr ein Krongut zu Saix bei Loudon in Poitou an, wo sie unter der Leitung ihres Gewissensrathes, des Priesters Junianus, ihre Strengheiten verdoppelte. Sie genoß nur Brod und Gemüse, trank keinen Wein, trug auf dem bloßen Leibe eine eiserne Kette, und schlief auf dem bloßen Boden auf einer härenen Decke. Sie beschenkte die Kirchen, namentlich die Martinskirchen zu Tours und Candes, mit allerlei Schmuckwerk und kostbaren Zierrathen, und oblag Tag und Nacht Gebeten und Liebeswerken jeder Art. An gewissen Tagen bediente sie persönlich die Armen, Kranken und Aussätzigen, von welchen sie Einige durch das Zeichen des hl. Kreuzes gesund machte. Später erbaute sie zwischen den J. 544 und 559 mit des Königs Erlaubniß ein großes Kloster zu Poitiers, und sammelte fromme Jungfrauen um sich, zu deren Abtissin sie die hl. Agnes erhob. Ihr Zögling und spätere Lebensbeschreiberin Bandomina mußte ihr, selbst wenn sie sich schlafen legte, vorlesen. Den König reute aber jetzt die gegebene Erlaubniß, weßhalb er Anstalt traf, sie mit Gewalt wieder zurückzuführen. Auf ihre Bitte verwendete sich der hl. Bischof Germanus von Paris beim Könige, und fand Erhörung. Das Kloster erhielt i. J. 567 die kirchliche Bestätigung durch das Concil von Tours. Die hl. Königin wendete die ganze Kraft ihres Einflusses und ihres Gebetes daran, den innern Frieden des Landes zu erhalten und die Uneinigkeiten, die zwischen den Königen entstanden waren, beizulegen. Außerordentlich war die Strenge, mit welcher sie der Kreuzigung des Fleisches oblag: ihre einzige Nahrung waren Gemüse und Kräuter; das Mehl zu dem rauhen Brode, das sie wochentlich viermal genoß, mahlte sie sich selbst; ihr Getränk bestand in gesottenem Wasser. Sehr eifrig war sie auch in Sammlung von Reliquien der Heiligen. Vom Kaiser Justinus II. erhielt sie auf besonderes Ansuchen ein sehr schönes Evangelienbuch, mehrere Reste von Heiligen, und ein kostbar in Gold und Edelsteinen gefaßtes Stück vom hl. Kreuze. Bei dessen Uebertragung ertönte zum ersten Male der schöne Hymnus Vexilla regis, welchen der hl. Fortunatus gedichtet hatte. Das Kloster hieß fortan das Kloster zum heil. Kreuze. Man befolgte die Regel des heil. Cäsarius von Arles. Vielen, die noch während ihres Lebens sie um ihre Fürbitte, wenn auch abwesend anriefen, fanden Hilfe in verschiedenen Nöthen und Anliegen. Sie starb am 13. Aug. d. J. 587 zu Poitiers, im zwölften Regierungsjahre des Königs Childebert, und wurde vom hl. Gregor, Bischof von Tours, zur Erde bestattet. Seine Schriften sind voll ihres Lobes und bezeugen ihre Wunder. Ueber ihrem Grabe erhob sich bald eine prachtvolle, ihren Namen tragende Kirche, und ereigneten sich viele Wunder. Schon bei ihrem Leichenbegängnisse erhielt ein Blinder das Augenlicht. Eine Uebertragung findet sich bei den Boll. zum 11. Febr. verzeichnet. Der fromme Dichter Fortunatus hat der Verehrung, in welcher sie beim Volke stand, den schönsten Ausdruck gegeben, indem er ihr den Namen »Mutter« beilegte. Fünfzehn französische Ortschaften sind nach ihrem Namen genannt. Ihre Reliquien wurden in der Notredame-Kirche aufbewahrt, aber i. J. 1562 durch die Hugenotten zerstreut. Sie ist Patronin der Stadt Poitiers und wird am besten als Klosterfrau, mit den abgelegten königl. Insignien, vor einer Kreuzpartikel betend, nicht aber als Abtissin, welche sie nie war, abgebildet. Man sieht sie auch dargestellt, wie der hl. Germanus ihr den Schleier reicht. In der Kirche von Missy-St. Radegonde sind an einem Seitenportale acht Scenen aus ihrem Leben in Stein dargestellt.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

13. August: Hl. Wigbertus, Abt in Fritzlar
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Wigbertus, Abb. Conf. (13. Aug.). Dieser Heilige, dessen Namen auch Wichbertus und Wippertus geschrieben wird, war ein geborner Engländer und lebte anfänglich längere Zeit in der Einsamkeit des Klosters Glaston (Glestingaburg) unter dem Abte Ingeldus. Der heilige Bonifacius lud ihn ein, als Mitarbeiter in der Verkündigung des Evangeliums nach Deutschland zu kommen. Der fromme Jüngling, welcher damals schon Priester oder wenigstens Diakon war (secundi ordinis presbyter), wurde von ihm dem Kloster Fritzlar (mansio pacifica, Friedstadt) am l. Edderufer (Adrana), errichtet im Jahre 732, vorgesetzt, damit er von hier aus in Hessen und Thüringen wirke. Unter strenger Beaufsichtigung der Brüder (laxam antehac fluidam fratrum conversationem coërcuit) bildete er hier zuvörderst eifrige und muthvolle Verkünder des Evangeliums. Nebenher arbeiteten die Missionäre auch für die Cultur des Landes, besonders den Weinbau. In gleicher Weise wirkte der Heilige auch im Kloster Ordruf (Ortdorff) in Thüringen als Vater und Lehrmeister: »Was verkehrt war, wurde durch ihn verbessert; er selbst ging ohne Ausflucht auf dem engen Wege, welcher alle nicht Ermüdenden zum Leben führt, den Seinigen voran, und zog (auf diese Weise) die Brüderschaar nach sich.« Nachdem er einige Jahre in Ordruf gewirkt hatte, kehrte er nach Fritzlar zurück. Als bald nachher die Sachsen neuerdings ins Land einfielen, und Alles verwüsteten, trug und milderte er diese Leiden des Volkes mit Gottvertrauen und Standhaftigkeit, die Kirche zu Fritzlar blieb von dem Brande wunderbar verschont. Nachdem die Ruhe wieder zurückgekehrt war, nahm er die klösterlichen Uebungen und seine evangelischen Arbeiten wieder auf. Bis in das höchste Alter unterzog er sich mit jugendlicher Lebendigekeit nicht bloß allen vorgeschriebenen, sondern auch freiwilligen Abtödtungen. Auch wenn er krank war, ließ er in der Enthaltung von Fleischspeisen keine Milderung eintreten, ohne aber jene, welche ihm hierin nicht nachfolgen wollten oder konnten, zu tadeln. Niemals sprach er ohne Nothwendigkeit oder ohne Nutzen, damit er sich den Geist der Beschaulichkeit bewahre. Auch seelsorglichen Arbeiten, z. B. der Beichte der Kranken in ihren Wohnungen, oblag er noch in seinen letzten Lebensjahren, und benützte jede sich darbietende Gelegenheit zum Unterrichte im katholischen Glauben, zu heilsamen Belehrungen und Ermahnungen. Sein berühmtester Schüler zu Fritzlar war der hl. Abt Sturmius von Fulda (s. d.) Die hl. Messe feierte er mit größter Andacht, und oblag fast unablässig der Lesung der hl. Schriften und der Betrachtung. Endlich verschied er nach längerer Krankheit im J. 747. Als seine Leiche ausgestellt war, sahen die anwesenden Brüder ein wunderschönes Vögelein, das vorher und nachher niemals mehr gesehen wurde, dreimal zu derselben hinfliegen. Er wurde in der Vorhalle der Kirche prunklos (in conditione nullius ambitionis) bestattet. Sein Grab blieb in Ehren; das Kirchengebet zu seinem Gedächtnisse lautet: »Gott, der du dem seligen Wigbertus einen besondern Eifer im Unterrichte der Jugend geschenkt hast, verleihe, daß wir die Vorschriften des göttlichen Gesetzes, welche wir durch deine Güte empfangen haben, zu unserm und des Nächsten Seelenheile getreulich vollziehen.« Das Proprium von Mainz bittet Gott durch seine Fürbitte um fortdauernden Schutz gegen die Kirchenfeinde. Vor und nach seinem Tode erzählte man sich von ihm wunderbare Thaten. So brachte er eines Tages, als der nöthige Meßwein fehlte, aus einer frisch gepflückten Traube, deren Saft er mit seinen Händen in den Kelch preßte, völlig ausgegorenen Wein hervor. Als im J. 774 die noch heidnischen Sachsen Fritzlar beunruhigten, wurden die hl. Reste nach Buraburg (Buriburg) geflüchtet. Bei der aus diesem Anlasse abgehaltenen Prozession ließ eine Frau ihre Kerze in die Edder fallen, ohne daß dieselbe erlosch. Ein Sachse, welcher die Kirche in Brand stecken wollte, wurde mit schwerer Krankheit für diesen Frevel gestraft. Um d. J. 780 soll der hl. Leib durch den Bischof Albuin (Witla, Wittanus, Wizzo) nach Hirschfeld gekommen sein. Die Fritzlarer Tradition will aber dieses nicht einräumen (Rettb. II. 598) und behauptet, diese Uebertragung sei erst im 13. Jahrh. geschehen. Die Muttergotteskirche zu Fulda besaß schon im 9. Jahrh. Reliquien des Heiligen in ihrer östlichen Krypta. Als Hauptorte seiner Verehrung werden (Thuringia S. fol. 544) genannt: Hirschfeld (Hersfeld), die Stadtkirche hier trägt noch seinen Namen, Quedlinburg, Erfurt, Colleda, wo die Stadtkirche gleichfalls ihm geweiht ist. und in dessen Nähe noch ein »Wigbertsberg« ist. Zu Colleda (Kuhköln) befindet sich auf dem Brunnen des Marktplatzes sein Bildniß; er trägt den Stab und die übrigen Insignien eines Abtes. Ebenso war bis in die neueste Zeit in der Hauptkirche nahe bei der Orgel ein ihn darstellendes Gemälde zu sehen. Der Heilige trägt in der Rechten den Stab, in der Linken ein Buch mit einer auf demselben liegenden Traube. Auf einem alten Altarbilde trägt er den Kelch, aus welchem eine Traube hervorsieht, und die Weinsippe.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

14. August: Hl. Maximilian Maria Kolbe, Ordenspriester, Märtyrer
Wikipedia hat geschrieben:Maximilian Maria Kolbe OFMConv. (polnisch Maksymilian, gebürtig Raimund Kolbe) (* 7. oder 8. Januar 1894 in Zduńska Wola, Generalgouvernement Warschau, Russisches Kaiserreich; † 14. August 1941 im Stammlager des KZs Auschwitz ermordet) war ein polnischer Franziskaner-Minorit und Märtyrer. [...]

Vor der Zeit der Machtergreifung und auch noch während der Diktatur Hitlers betrieb er eine rege Missionsarbeit. 1941 wurde er verhaftet und nach Auschwitz deportiert, wo er für einen Mithäftling in den Hungerbunker ging. Er wurde am 10. Oktober 1982 von Johannes Paul II. heiliggesprochen.

Kolbe wuchs in einer Arbeiterfamilie auf, er war der Sohn des deutschstämmigen Webers Julius Kolbe und seiner Ehefrau Maria, geborene Dąbrowska. Er hatte vier Geschwister, von denen zwei an Tuberkulose starben. Der Vater arbeitete erst als Fabrikarbeiter in Łódź und ab 1897 in Pabianice. Danach führte er eine Buchhandlung mit religiöser Literatur. 1914 trat Julius Kolbe in die polnische Legion Piłsudskis ein, kämpfte mit Unterstützung der Mittelmächte gegen die russischen Besatzer im ehemaligen Kongresspolen und wurde dafür hingerichtet. Auch Raimunds Brüder Joseph und Franz waren aktive Mitglieder einer polnischen Geheimorganisation zur Befreiung Polens von der zaristischen russischen Herrschaft. Zwischenzeitlich spielte Kolbe mit dem Gedanken, ebenfalls Soldat zu werden. Die Mutter führte einen kleinen Laden und arbeitete gleichzeitig als Hebamme. Nach dem Tod ihres Mannes wurde sie Benediktinerin.

Raimund Kolbe, bei dem früh eine Begabung für Naturwissenschaften festgestellt wurde, war in seiner Jugendzeit sehr an der Physik interessiert; er trat dann nach einer Marienerscheinung am 4. September 1910 in den Orden der Minderen Brüder ein, wo er den Ordensnamen Maximilian Maria annahm. Auch sein Bruder Franz trat dort ins Noviziat, verließ es einige Zeit später jedoch wieder. 1918 wurde Maximilian Kolbe in Rom zum Priester geweiht.

Pater Kolbe gründete zusammen mit anderen Franziskanern die katholische Organisation Militia Immaculatae (deutsch: Soldaten der Unbefleckten), die nach dem Ende des Ersten Weltkrieges ein eigenes Missionszentrum erbaute: Niepokalanów in der Nähe von Warschau. Die Militia Immaculatae widmeten sich vornehmlich der Jugend und der Pressearbeit und waren durch eine starke Marienverehrung gekennzeichnet. In Niepokalanów entstand ein katholisches Pressehaus, das heute noch besteht. Im Jahr 1930 fuhr Maximilian Kolbe auf einer Missionsreise nach Japan, wo er weitere Verlage, Missionsstationen und mehrere klösterliche Gemeinschaften gründete. Zu seiner Missionstätigkeit nutzte er auch den Funk. Nach seiner Rückkehr aus Japan im Jahr 1936 baute Kolbe Niepokalanów weiter aus. Nach dem Einmarsch der Deutschen in Polen wurde die Stadt besetzt.

Im Dezember 1939 wurde Pater Kolbe mit vierzig Ordensbrüdern von der Gestapo verhaftet, aber bald wieder auf freien Fuß gesetzt. Am 14. Februar 1941 wurde er erneut festgenommen; ein Hauptgrund war, dass er in Niepokalanów 2300 Juden und dazu noch anderen polnischen und ukrainischen, griechisch-katholischen Flüchtlingen Zuflucht gewährte. Er wurde in das Warschauer Zentralgefängnis Pawiak gebracht und im Mai desselben Jahres in das Konzentrationslager Auschwitz verlegt, wo er weiter als Priester und Seelsorger wirkte. Am 29. Juli 1941 wurden Männer als Vergeltungsmaßnahme für die nur vermutete Flucht eines anderen Häftlings (dessen Leiche später gefunden wurde) zur Ermordung aussortiert. Als einer der Männer, Franciszek Gajowniczek, in lautes Wehklagen um sich und seine Familie ausbrach, bat Pater Kolbe den Kommandanten Karl Fritzsch darum, den Platz von Gajowniczek (der eine Frau und zwei Söhne hatte) einnehmen zu dürfen, und wurde am 31. Juli 1941 in den berüchtigten „Hungerbunker“ gesperrt. Dort betete er mit seinen Leidensgenossen und tröstete sie. Am 14. August wurden Pater Kolbe und drei andere Verurteilte, die noch nicht verhungert waren, durch Phenolspritzen umgebracht und im Krematorium verbrannt. Franciszek Gajowniczek überlebte das KZ und starb 1995.

1971 wurde Pater Kolbe von Papst Paul VI. seliggesprochen und 1982 von Papst Johannes Paul II. als Märtyrer heiliggesprochen. Bei beiden Feiern war Franciszek Gajowniczek anwesend. [...]

Gott, in deiner Kraft hat der heilige Maximilian Maria Kolbe die Qualen des Martyriums ausgehalten und sein Leben für den Bruder in Christus hingegeben. Sieh auf unsere Schwachheit und gib uns die Kraft, deine Wahrheit und deine Liebe in unserem Leben und Sterben zu bezeugen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

14. August: Hl. Fortunatus und drei Gefährten, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Fortunatus et 3 Soc. MM. (14. Aug.) Dieser hl. Fortunat hat mit den hhl. Eusebius, Titulus und Conditor in Syrien die Palme des Martyrthums erlangt. (III. 149.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

14. August: Hl. Eusebius, Priester, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Eusebius, Presb. M. (14. Aug.) Dieser hl. Eusebius war ein geistvoller und tugendhafter Priester, der unter Kaiser Maximian und dem Präfecten Maxentius sein Blut für den heil. Glauben, wahrscheinlich in Palästina, vergoß. Maxentius verurtheilte ihn zuerst zum Feuertode, wollte ihn aber, nachdem ihm des Heiligen Ruhe und die aus seinem Gesichte strahlende Heiterkeit Bewunderung abnöthigte, noch vor den Kaiser führen. Als Eusebius erschien, wurden alle Anwesenden innig betroffen von einem gewissen Glanze, der aus seinem Antlitze strahlte, von einer anmuthigen Mischung von Freude, Leutseligkeit und Muth, die aus seinen Augen leuchtete; von der Schönheit seines Haares und von seinem ganzen Aeußern, welches in einem ehrwürdigen Greisenalter eine mehr als menschliche Kraft zu verrathen schien. Der Kaiser redete ihn freundlich an und sagte unverhohlen, er wünsche ihm das Leben zu retten. Allein der Heilige erklärte freimüthig, er könne nie und nimmer Holz und Stein anbeten. Da übergab ihn der Kaiser dem Präfecten, um mit ihm nach den Reichsgesetzen zu verfahren. Eusebius ging mit der größten Seelenruhe zur Richtstätte, und empfing unter Dank und Anbetung Gottes den Schwertstreich, der ihn zu seinem göttlichen Heiland brachte. (III. 150.)
Deus, qui nos beáti Eusébii Confessóris tui ánnua sollemnitáte lætíficas: concéde propítius; ut, cuius natalítia cólimus, étiam actiónes imitémur.
Per Dominum.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

14. August: Hl. Werenfrid, Priester
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Werenfridus, Presb. Conf. (14. al. 27. Aug., 7. Nov.) Dieser hl. Priester kam um das J. 720 nach Friesland, um daselbst unter Leitung des heil. Willibrordus das Evangelium zu verkündigen. Er vollbrachte dieses Gotteswerk an den Ufern des Rheins, der Maas und der Merwe, besonders aber zu Elste (in pago Batua), wo er durch seine gottbegeisterten Predigten und seinen heiligen Wandel eine fromme Christengemeinde heranbildete. In der ganzen Umgegend übte er die Seelsorge aus, besonders auch zu Medenblik, zu Wikte-Duurstede (Durestadium) und im Dorfe Westervoerd, wo er eine Kirche erkaut hat. Schon hochbejahrt wurde er zu Leyden von einem Fieber befallen, dem er auch erlag, etwa um das J. 760. Sein Leib wurde zu Elste begraben. Der Ort war in der katholischen Zeit eine stark besuchte Wallfahrtsstätte für Leidende aller Art, besonders für Gicht- und Gliederkranke. Im 10. Jahrh. ließ der Bischof Baldericus von Utrecht (v. J. 918–977) den hl. Leib erheben und errichtete an der Kirche zu Elste ein Kanonikat. Dort blieben die heiligen Reliquien bis zum J. 1588, wo die Calvinisten sie verbrannten. Doch schämten sich Einige von ihnen dieser Frevelthat und ließen die Asche und kleinere Gebeine des Heiligen nach Emmerich, einer Stadt in Cleve am Rhein, überbringen, wo sie in dem Collegium der Gesellschaft Jesu aufbewahrt wurden. (VI. 100.)
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lifestylekatholik
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von lifestylekatholik »

Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:im Dorfe Westervoerd, wo er eine Kirche erkaut hat.
:glubsch:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:im Dorfe Westervoerd, wo er eine Kirche erkaut hat.
:glubsch:
:D

Ist mir gar nicht aufgefallen. In den Texten sind häufiger solche Fehler, die, wie ich annehme, durch Fehler beim Einscannen entstanden sind. Normalerweise korrigiere ich die, wenn ich sie sehe.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

15. August: Mariä Aufnahme in den Himmel
Surge! Iam terris fera bruma cessit,
Ridet in pratis decus omne florum,
Alma quæ Vitæ Génitrix fuísti,
Surge, María!

Lílium fulgens velut in rubéto,
Mortis auctórem teris una, carpens
Sóntibus fructum pátribus negátum
Arbore vitæ.

Arca non putri fabricáta ligno
Manna tu servas, fluit unde virtus,
Ipsa qua surgent animáta rursus
Ossa sepúlcris.

Præsidis mentis dócilis minístra,
Haud caro tabo pátitur resólvi;
Spíritus imo sine fine consors
Tendit ad astra.

Surge! Dilécto pete nixa cælum,
Sume consértum diadéma stellis,
Teque natórum récinens beátam
Excipe carmen.

Laus sit excélsæ Tríadi perénnis,
Quæ tibi, Virgo, tríbuit corónam,
Atque regínam statuítque nostram
Próvida matrem.
Amen.
Allmächtiger Gott, du hast die Jungfrau Maria zur Mutter deines ewigen Sohnes erwählt. Du hast auf deine niedrige Magd geschaut und sie mit Herrlichkeit gekrönt. Höre auf ihre Fürsprache und nimm auch uns in deine Herrlichkeit auf, da du uns erlöst hast durch den Tod und die Auferstehung deines Sohnes unseres Herrn Jesus Christus, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Omnípotens sempitérne Deus, qui ImmaculátamVírginem Maríam, Fílii tui genitrícem, córpore et ánima ad coeléstem glóriam assumpsísti: concéde, quaesumus ; ut, ad superna semper inténti, ipsíus glóriæ mereámur esse consórtes.
Per eundem Dominum nostrum.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

15. August: Hl. Altfrid, Bischof von Hildesheim
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Altfridus, Ep. (15. Aug. al. 29. Juni). Der hl. Altfried, der vierte Bischof von Hildesheim, war zuerst Mönch zu Corvei in Westfalen, wie Tritheim meldet, und folgte dem Bischof Ebbo im Jahre 851 auf dem bischöflichen Stuhle zu Hildesheim. Weil jedoch in dem Verzeichnisse der Mönche von Corvei unter dem damaligen Abte Warinus bei Meibom kein Altfried zu lesen ist, so wollen Einige bezweifeln, ob unser Heiliger ein Genosse jenes Klosters gewesen. Auch dem gelehrten Mabillon will dieß nicht ganz ausgemacht erscheinen. Aus dem Leben dieses Heiligen wissen wir nichts, als daß er seine Heerde mit ungemeiner Thätigkeit regierte und mehrere Kirchen baute, unter andern den Dom zu Hildesheim, das Stift Essen, und die Klöster Seligenstadt und Asuede (Asnide). Im J. 864 wohnte er einer Synode zu Rouen in Frankreich bei. Er starb am 15. Aug. des Jahrs 875 in einem hohen Alter und wurde in der Kirche zu Asuede, die er gegründet hatte, beigesetzt, wo ihn Gott durch mehrere Wunder verherrlichte. [...]
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

15. August: Hl. Alypius, Bischof von Tagaste
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Alypius, Ep. (15. al. 16. Aug.) Der hl. Alypius stammte aus einer guten Familie zu Tagaste in Afrika. Er verlegte sich auf Grammatik und Rhetorik, anfangs in seiner Geburtsstadt, dann zu Karthago unter dem hl. Augustin, der gleichfalls aus dem Städtchen Tagaste gebürtig war. Alypius liebte leidenschaftlich das Circusspiel, und obwohl ihn sein Lehrer davon abgebracht hatte, so ließ er sich doch einmal zu Rom, wohin er der Rechtsstudien wegen gegangen war, zum Besuche desselben verleiten, was ihn in die alte Thorheit zurückführte. Mit seinem Lehrer Augustin hing er der manichäischen Secte an, bekehrte sich aber auch mit diesem durch die Reden des hl. Ambrosius zu Mailand und wurde von diesem mit dem hl. Augustin im J. 387 getauft. Einige Zeit nachher begaben sie sich nach Rom, wo sie ein Jahr in stiller Zurückgezogenheit zubrachten, gingen dann nach Tagaste zurück und bildeten daselbst eine fromme Genossenschaft, wo sie ihre Tage in der Uebung jeglicher Art guter Werke verlebten. Drei Jahre brachten sie so in Tagaste zu. Als der hl. Augustin, die Seele des Ganzen, auf den bischöflichen Stuhl von Hippo erhoben worden, folgte ihm die ganze Genossenschaft dahin nach und bezog das Kloster, welches er erbauen ließ. Alypius machte aus Andacht eine Reise nach Palästina, wo er auch den hl. Hieronymus besuchte und enge Freundschaft mit ihm schloß. Nach seiner Rückkehr nach Afrika ward er im J. 393 zum Bischofe von Tagaste ernannt. Er unterstützte kräftig den hl. Augustin in seinem Kampfe gegen die Donatisten und Pelagianer. Aus einem Briefe des hl. Augustin, den er im J. 429 schrieb, und worin er ihn Greis (senex) nennt, geht hervor, daß er damals hoch bei Jahren gewesen seyn mußte. Man glaubt, daß er bald nach jenem Jahre gestorben sei. Sein Name steht im röm. Mart. und zwar im allgemeinen Theile am 15., im besondern Theile für die Augustiner und Canonici Regulares am 16. August.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

15. August: Hl. Mechthild von Magdeburg, Jungfau
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Mechtildis (Mechthildis) (19. Nov. al. 10. April, 15. Aug.). Diese jungfräuliche und reich begnadigte Braut Christi erblickte zu Eisleben in Obersachsen das Licht der Welt. Sie war eine geborne Gräfin von Hackeborn (Hakibron) und Schwester der seligen Gertrudis. Man war sehr besorgt, ihr sogleich nach der Geburt die hl. Taufe zu ertheilen, denn ihre Seele sollte nach dem Willen Christi ohne Verzug zum Tempel Gottes und zum Wohnsitze seiner Gnade eingeweiht werden. In ihrem siebenten Jahre wurde sie zur Erziehung ins Kloster Rodersdorf (Rodardesdorf) gebracht, blieb aber dem zurückgezogenen und frommen Leben beständig zugethan, und legte daselbst auch die Gelübde ab, obwohl die Mutter gewünscht hätte, daß sie eine ihr offen stehende eheliche Verbindung nicht ausschlage. Mehr ist aus Butler (IV. 479) über sie nicht zu entnehmen, da er sie im Weitern mit der seligen Mathildis von Diessen verwechselt, und dort sterben läßt. Sie ist ohne Zweifel mit ihrer Schwester der hl. Gertrud um d.J. 1255 nach Helpeda, dem heutigen Helfta, eine halbe Stunde östlich von Eisleben, übergesiedelt, wo man nach der Reform von Clugny lebte. Daher heißt sie auch bei den Boll. (Febr. III. 626) Elpediana. Sogleich fing sie an, auch hierin ihrer Schwester ähnlich, wunderbarer Weise in der Liebe Gottes und heiliger Andacht zu entbrennen; ihr Geist frohlockte oft süß erregt in Gott, der mit ihr von früher Jugend an auf besonders gnadenvolle Weise, man möchte fast sagen freundschaftlich, verkehrte (coepit ei Deus familiaris effici, etiam quum valde juvenis esset). Damit verband sie eine solche Liebenswürdigkeit im Umgang, daß sich Alle zu ihr hingezogen fühlten, und eine solche Einsicht auch in die zeitlichen Dinge, daß sie bald dem Kloster in Allem für sehr nützlich gehalten wurde, als ob Gott alle seine Güter in sie niedergelegt hätte. Die täglichen Proben kindlicher Gottergebenheit, welche sie besonders in den Tagen körperlicher Leiden ablegte (sie war sehr häufig mit Kopfschmerzen und einem sehr heftigen Leberleiden heimgesucht), erfüllten ihre Mitschwestern mit großer Bewunderung. Am berühmtesten ist aber die hl. Mechtildis wegen der geheimnißvollen Offenbarungen, die ihr vom Herrn selbst gegeben wurden. Ihre Aechtheit erhellt für uns unzweifelhaft daraus, daß keine unter ihnen der Befriedigung frommer Neugierde, wohl aber jede der Ehre Gottes dient. Sie hielt sich aber für so nichtswürdig, daß sie nur gezwungen und aus Gehorsam von den himmlischen Geheimnissen, die sie sah, etwas aussagen wollte. Schon ihre Mitschwestern erkannten, daß darunter Vieles sei, was in der Schrift nicht enthalten ist, aber sie glaubten, daß ihre Offenbarungen nichts desto weniger glaubwürdig und erbaulich seien, weil sie nichts gegen das Evangelium und die Schrift berichten und weil es offenbar Gottes Güte frei stehe, wenn Er will, solche Ihn liebende Seelen mit besondern Kundgebungen zu begnadigen. Angefangen von der heiligen Menschwerdung Jesu sah sie die Geheimnisse unsers Erlösers und seiner hochgebenedeiten Mutter je nach den Festzeiten des Jahres meistens mit besonderer Beziehung auf ihre eigene Seele und auf ihre Mitschwestern, öfter aber auch mit Beziehung auf weitere Kreise, wobei ihr allemal gesagt wurde was die eigenthümlichen Erscheinungen, die sie wahrnahm, bedeuteten. Von der Welt und den Ereignissen, die damals in ihr vorgingen, schien die hl. Mechtildis und ihre frommen Mitschwestern geradezu nichts zu wissen. Ihr Wandel war mehr himmlisch als irdisch. Einst kniete sie vor dem Throne der heiligsten Dreifaltigkeit zu den Füßen Jesu, als die heilige Jungfrau Maria zu ihr hintrat, um einige Stäubchen zu entfernen, welche zur Vesperzeit wegen irgend einer Sache auf die Enden ihrer Kleider gefallen waren. Zu dem Wenigen, was auf die damalige Zeitrichtung schließen läßt, dürfen wirfolgende Belehrungen rechnen, welche sie, als aus dem Munde des Herrn kommend, ihren Mitschwestern mittheilte: »Ich sage dir in Wahrheit, daß Alle, welche ihre geistlichen Vorstände (praelatos) verachten, in mein Angesicht speien, und wenn Jemand diese Unbild gut machen will, so muß er dieselben lieben.« Jede Seele hat den Beruf, in dem Weinberge des Herrn, welcher die heilige katholische Kirche ist, mit Ihm zu arbeiten. Als die Heilige einst fragte, wie das geschehe, erhielt sie zur Antwort: »durch Begießung«, indem sie fortwährend aus dem stets reichlich fließenden Gnadenströme schöpft, so daß ihr Alles süß und leicht vorkommt, was ohne die Gnade schwer und lästig scheint. Zwischen den Menschen und um sie sah sie die Engel umher eilen, welche die Kirche Gottes vertheidigen. Ein anderes Mal sah sie, wie die seligste Jungfrau zuerst dem Papste, dann den Cardinälen, Erzbischöfen, Bischöfen und sämmtlichen Geistlichen, nach diesen dem Kaiser, den Königen und Fürsten und zuletzt allen auf Erden Lebenden und in gleicher Weise auch den Seelen des Reinigungsortes Wasser aus einer wunderbaren Quelle reichte. Obwohl Alle davon tranken, empfanden doch nicht Alle die Süßigkeit, welche die triumphirende Kirche genießt. Während ihres ganzen Lebens bewahrte sie mit der Gnade Gottes eine fast übermenschliche Reinheit des Herzens. Der Armuth um Christi willen war sie der Art zugethan, daß sie freiwillig nicht selten selbst das Nothwendige verschmähte. Hatten die Schwestern geringe und niedrige Arbeiten zu verrichten, so fand man sie häufig unter ihnen; manchmal legte sie zuerst, und sogar allein die Hand an und ermunterte nicht durch Befehle, sondern durch ihr Beispiel und gute Worte die Untergebenen auf, ihr zu helfen. Sie trug am liebsten abgetragene, gestickte Kleider, während sie in der Verläugnung des eigenen Willens, in der Selbstverdemüthigung, in der steten Bereitwilligkeit zur Uebung des Gehorsams, im Gebetseifer und der Andacht, in der Beschaulichkeit, in den Thränenergüssen heiliger Liebe immer zunahm. Sie lebte äußerlich nur wenig, sondern fast immer im Umgange mit Christus. Daher redete sie auch zu den Schwestern am liebsten von Ihm und erbaute dieselben durch die Macht und Eindringlichkeit ihrer Lehrweisheit. Die Betrachtung des bittern Leidens unsers Heilandes beschäftigte ihre Seele ohne Aufhören. Ihre Gedanken, ihre Reden, ihr ganzes Thun und Lassen bezog sich auf die Wunden des Erlösers, auf sein von Liebe zu uns erfülltes Herz. Sie opferte in heißer Liebesgluth zum Danke dafür ihr eigenes Leben und ihren Willen mit allen seinen Regungen. Im Gebete fand man sie oft mit ausgespannten, manchmal mit in die Höhe gereckten Händen, und nicht selten kam sie betend außer sich, so daß sie nichts fühlte, selbst wenn man sie stieß oder wegzog. Besonders zur Zeit der heiligen Communion überfloß ihre Seele von himmlischer Süßigkeit, und es war ihr als hörte sie den Heiland sagen: »Du bist in mir und ich in dir, und ich will in alle Ewigkeit dich nicht verlassen.« In diesem innigen Verkehr mit dem göttlichen Heilande lernte sie die Betrübten trösten und den Rathlosen in und außer dem Kloster mit dem rechten Rathe an die Hand gehen. Die Schwestern vertrauten ihr gerne die Geheimnisse ihres Herzens an, denn sie hatte Mitleid und Theilnahme mit Allen, die von irgend einer Betrübniß oder einem Leiden beschwert waren. Von Urtheilen über die Mitmenschen, wenn sie auch nicht geradezu ehrenrührig waren, wollte sie nichts wissen. Von letztern aber sagte sie, daß sie dieselbe Strafe vor Gott verschulden wie die Sünde, welche man fälschlich dem Nächsten aufbürde. Sie betete viel für die Bekehrung der Sünder, und wo sie konnte, wendete sie auch um ihre Seelen zu retten die Mittel der Zurechtweisung, der Ermahnung, des Unterrichtes an. Es verging kein Tag, an welchem sie nicht eine oder die andere Seele der Gewalt des Teufels entriß. Besonders war sie für die kranken Schwestern besorgt, so daß keine Arbeitslast sie hindern konnte, dieselben lede einzeln zu besuchen, sich nach ihren Bedürfnissen ängstlich zu erkundigen und mit eigener Hand herbeizuschaffen, was zu ihrer Heilung und Erfrischung dienlich schien. Dieses Liebeswerk übte sie noch im hohen Alter, indem sie sich in die Krankenzimmer tragen ließ und wenn sie nicht reden konnte durch Zeichen und Gebärden ihr innigstes Mitleid in so rührender Weise zu erkennen gab, daß sie Viele zum Weinen bewegte. Sie scheint zwar nicht Äbtissin gewesen und auch nach dem früher erfolgten Tode ihrer Schwester nicht geworden zu seyn, aber sie übte immerhin durch ihren Rath, ihre Beispiele und ihre Weisheit auf die innern und äußern Angelegenheiten des Klosters großen und segensreichen Einfluß. Im Chorgesange machte sie, nach dem Zeugnisse ihrer Mitschwestern, durch ihre Andacht und die Lieblichkeit ihrer Stimme den Eindruck einer mehr englischen als menschlichen Erscheinung. Gegen sich selbst verfuhr sie als strenge Herrin, nicht bloß bezüglich der Werke, sondern auch hinsichtlich der Neigungen. Sie beherrschte ihr Herz indem sie mit aller Wachsamkeit es bewahrte, und ihre Werke, indem sie dieselben um Gottes Willen übte. Diese Herrschaft zeigte sich besonders in ihren sehr strengen Bußwerken. Eines Tags wälzte sie, zur Buße für leichtfertige Gesänge, von welchen sie gehört hatte, ihren Leib der Art in spitzigen Scherben, daß sie vor lauter Wunden weder mehr zu sitzen noch zu liegen vermochte und das Blut in ihrer Zelle herumfloß. Solche Züchtigungen nahm sie öfter vor, um sie Gott als Fürbitte und Genugthuung zur Bekehrung der Sünder aufzuopfern. Sie konnte nicht hören, nicht sehen, daß Jesus, der so Vieles und Schreckliches für uns erduldet hat, durch neue Sünden beleidiget werde, ja sie konnte es schon nicht ertragen, wenn man ohne Liebe von dem Leiden des Heilandes redete, und gerieth dabei in solchen Eifer, daß Angesicht und Hände das Aussehen eines gekochten Krebses bekamen. So in das liebevolle Herz Jesu vertieft und gleichsam eingesenkt in die Quelle der Weisheit und den Abgrund alles Lichtes, kam über sie beim Lesen und Betrachten und eben so unter den geistlichen Gesprächen und Belehrungen, die sie vornahm, eine höhere und himmlische Erleuchtung, so daß sie vorher nicht Erkanntes klar einsah. Die göttliche Liebe war so kräftig in ihr, daß sie mit Gott unmittelbar geeiniget, von dem Feuer seiner Liebe völlig umgeben, ein Geist mit Ihm zu seyn schien. Einst sah sie den Priester während der heil. Messe mit den Blättern, Aesten und Früchten eines sehr schönen Baumes umwunden und erkannte hierin ein Sinnbild, daß ein jeder, der Christi Leiden ehrt und liebt, dessen vorzüglichere Kräfte erlangt, und daß alles von ihm gewirkte Gute ihm zu reichlicherem Verdienste gereicht. Ein anderes Mal schien ihr, daß sie vor dem himmlischen Vater von allen Engeln und Heiligen und allen Geschöpfen wegen mancherlei Sünden und Unvollkommenheiten angeklagt wurde, und ihr geliebtester Heiland sich in die Mitte stellte und für sie redete, worauf sie selbst Muth gewann und den himmlischen Vater um Jesu willen für jede einzelne Sünde um Verzeihung bat, indem sa sein geliebtester Sohn dafür vollkommene Genugthuung geleistet habe. Diese demüthige Magd des Herrn betrachtete sich nämlich, besonders in Anbetracht der empfangenen Gnaden, als sehr undankbar, ja als verdammungswürdig, und erkannte wohl, daß allein das Erlösungsverdienst des Heilandes wie alle andern Menschen so auch sie zu retten und selig zu machen im Stande sei. Die nämliche Wahrheit erkannte sie in mannigfachen Geschenken, welche sie einst den göttlichen Heiland ihren Mitschwestern, da sie die hl. Communion empfingen, austheilen sah. Was aber die zeitlichen Dinge und die erlaubten körperlichen Genüsse betrifft, so hatte sie darüber folgende Regeln vom Herrn empfangen: »Was dem Leibe nothwendig und angenehm ist, soll der Mensch sich zu Eigen machen in Vereinigung mit der Liebe, in welcher ich Alles zu seinem Nutzen erschaffen habe, zweitens in Vereinigung mit der Liebe, in welcher ich auf Erden zur Ehre des himmlischen Vaters und zum Heile der Menschen davon Gebrauch gemacht habe; dann soll er auch Arbeiten und Dienstleistungen der ihm Untergebenen sich gefallen lassen in Vereinigung mit der Liebe, in welcher ihm zur Ehre Gottes gedient wird, so daß die Dienstleistenden dadurch geheiliget werden.« Die Seele der Heiligen glich einem hellen und klaren See, in welchem sich der Himmel und die Sonne ganz, von der Erde aber nur die angrenzenden Theile abspiegeln. Den Seelen im Reinigungsorte war sie mit inniger Liebe zugethan, und Gott hatte daran so großes Wohlgefallen, daß Er nicht selten ihr die glorreiche Palme solcher Seelen zeigte, die ihrer Fürbitte nicht mehr bedurften. Wenn die hl. Mechtildis von Gott redete, erschien sie selbst außerordentlich lieb und einnehmend, so daß schon dadurch jene, mit welchen sie redete, kräftig zur Liebe Gottes angeregt wurden. An ihr selbst bewahrheitete sich, was sie eines Tags aus dem Munde des Heilandes gehört hatte: »So oft der Mensch in der Erinnerung an mein Leiden aus Liebe ausseufzt, so oft berührt er so zu sagen mit einer frischen Rose sanft meine Wunden und aus ihnen fliegt der Pfeil der Liebe in seine Seele zurück, so daß sie heilsam verwundet wird.« Wenn man in ihre Seele hätte sehen können, würde man unzweifelhaft die Wunden Jesu in ihr erblickt haben. Um zeitliche und irdische Dinge war sie, wie schon bemerkt, nur so viel bekümmert, als die Pflicht es verlangte, so daß zur Zeit des Gebets und der Betrachtung nichts Aeußerliches im Stande war, die Ruhe ihrer Beschaulichkeit zu stören. Gewöhnliche Arbeiten, welche eine besondere Geistesanstrengung erforderten, konnten sie von dem Gegenstande ihrer Betrachtung nicht abbringen. Sie scheint sehr alt geworden zu seyn. Aber auch in den Tagen der Krankheit und Schwäche blieb sie voll Geduld und Freundlichkeit, so daß sie Niemanden lästig fiel, sondern vielmehr Alle ihr mit Freude die nöthigen Dienste verrichteten. Sie war ununterbrochen thätig, sei es daß sie betete oder las oder sonst eine Arbeit verrichtete, bis an ihr seliges Ende, das von den Boll. in das J. 1300, von W. W. (K.-L. XII. 788) das J. 1258 und von Andern (Stabell, Lebensbilder J. 441) zwischen die Jahre 1280 und 1290 gesetzt wird. Immerhin hat Gottes Güte und Menschenfreundlichkeit in seiner Dienerin Mechtildis so hell geleuchtet, daß in ihrem Glanze die frommen Seelen aller nachfolgenden Jahrhunderte sich sonnen und ein beständiges Vorbild aller Tugenden haben können. Einige ihrer Offenbarungen hat sie selbst im Gehorsam niedergeschrieben und auf höhere Anweisung »das Buch von der geistlichen Gnade und Offenbarung« (de spirituali gratia et revelatione) betitelt. Sie sprach davon nie freiwillig, sondern immer nur auf Befehl von Seite ihrer Vorgesetzten, so kurz wie möglich, allzeit aber allein zum Lobe Gottes. In derselben Absicht hat sie auch jenes Buch geschrieben, das im ersten Theile einige Offenbarungen über einige Festtage, besonders der seligsten Jungfrau Maria enthält, während der zweite Theil eigene Erlebnisse, der dritte und vierte Belehrungen und fromme Anweisungen zum Dienste Gottes mittheilt, und der fünfte Blicke zu den frommen Seelen der Abgestorbenen eröffnet, wie sie im Gesichte dieselben sah und ihnen zu Hilfe kam. Der Herr selbst sagte zu ihr einst von diesem schönen Buche: »Alle, die mit gläubigen Herzen darin etwas suchen werden, werden sich an demselben erfreuen, und die mich lieben, werden noch mehr in meiner Liebe entbrennen und die welche traurig sind, werden darin Tröstung finden.« Uebrigens ist das darin Niedergeschriebene nur wenig in Vergleich zu dem, was ausgelassen ist, denn sie hat viele Offenbarungen von Gott empfangen, die sie durchaus nicht sagen wollte, und ein Theil derselben entzog sich durch seine Geistigkeit jeder Fassung in menschliche Worte. Alles was sie betete, betrachtete, schrieb und handelte, auch alle ihre Leiden pflegte sie in das göttliche Herz Jesu einzuschließen, von dessen Liebe zu uns, von dessen Verehrung durch die Menschen sie ganz durchdrungen war. Ihr tiefes Mitleid gegen die armen Seelen gibt sich auch in einer kurzen Anweisung zu erkennen, wie die sieben Bitten des Vater unsers für dieselben aufgeopfert werden sollen. Ihre Andacht zur heiligen Mutter Gottes, zu den Engeln und zu den lieben Heiligen erscheint in ihrem Buche so rein, so begeistert und kindlich, als die Frucht ihrer ungetheilten und innigen Liebe zu Jesus, daß man vollständig begreift, wie Niemand ohne Maria und die Heiligen zu verehren und im Geiste der katholischen Kirche anzurufen, ein wahrhaft vollkommenes, mit Gott verbundenes Leben zu führen vermag. Größere Auszüge als die schon gegebenen, so gerne wir sie machen würden, verbietet uns der Raum dieser Blätter, abgesehen davon, daß die Wahl schwer würde, indem ein Lesestück darin den christlichen Leser mehr als das andere erquickt und erbaut. Ein treues und frommes Kind der katholischen Kirche, wollte sie von keiner Lehre und Andachtsübung wissen, die nicht mit der Lehre und Uebung derselben im Einklange stand. Auf diese Weise bewahrte sie sich vor den Verirrungen einer falschen Mystik, während sie in der ächten Frömmigkeit von Stufe zu Stufe bis zur Höhe vollkommener Heiligkeit emporstieg. Auf Abbildungen erscheint sie im Kleid der Benedictiner-Nonnen, wie sie eine blinde Klosterfrau heilt, manchmal auch, aber irrig, mit den Insignien einer Abtissin. In einigen Darstellungen sieht man sie neben ihrer Schwester der hl. Gertrudis vor einem Crucifixe knieen, in andern trägt sie ihr von Liebe zu Jesus brennendes Herz in den Händen. Es würde sehr nützlich und ehrenvoll für ihre nunmehr von der Kirche Jesu getrennten Landsleute seyn, wenn irgend ein Anzeichen vorhanden wäre, daß sie dieser ausgezeichneten Perle ihrer Heimat ein frommes Andenken, das von einiger Verehrung und einigem Vertrauen auf ihre Fürbitte Zeugniß gäbe, bewahrt hätten.
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Niels
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von Niels »

HeGe hat geschrieben:15. August: Hl. Altfrid, Bischof von Hildesheim
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Altfridus, Ep. (15. Aug. al. 29. Juni). Der hl. Altfried, der vierte Bischof von Hildesheim, war zuerst Mönch zu Corvei in Westfalen, wie Tritheim meldet, und folgte dem Bischof Ebbo im Jahre 851 auf dem bischöflichen Stuhle zu Hildesheim. Weil jedoch in dem Verzeichnisse der Mönche von Corvei unter dem damaligen Abte Warinus bei Meibom kein Altfried zu lesen ist, so wollen Einige bezweifeln, ob unser Heiliger ein Genosse jenes Klosters gewesen. Auch dem gelehrten Mabillon will dieß nicht ganz ausgemacht erscheinen. Aus dem Leben dieses Heiligen wissen wir nichts, als daß er seine Heerde mit ungemeiner Thätigkeit regierte und mehrere Kirchen baute, unter andern den Dom zu Hildesheim, das Stift Essen, und die Klöster Seligenstadt und Asuede (Asnide). Im J. 864 wohnte er einer Synode zu Rouen in Frankreich bei. Er starb am 15. Aug. des Jahrs 875 in einem hohen Alter und wurde in der Kirche zu Asuede, die er gegründet hatte, beigesetzt, wo ihn Gott durch mehrere Wunder verherrlichte. [...]
Ergänzung:
Quelle hat geschrieben:Der Gedenktag Altfrids ist am 16. August. Am Vorabend wird im Essener Dom der Schrein mit den Gebeinen des Heiligen feierlich erhoben.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Seraphina
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von Seraphina »

Ist nicht heute auch der Gedenktag des hl Tarzisius?
http://de.wikipedia.org/wiki/Tarzisius
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

16. August: Hl. Stephan, König von Ungarn
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:[...] Dieser heil. Stephan, der erste König von Ungarn, wird zugleich auch der Apostel dieses Königreiches genannt. Sein Leben glich einer reichen, sprudelnden Heilquelle. die in kurzer Zeit, ohne etwas von ihrer Kraft zu verlieren, zum mächtigen Strome anwächst. Ein Held im Kriege, ein größerer im Frieden, hat er den Ursprung der wahren Größe so klar erkannt, und den christlichen Glauben mit so inniger Liebe umfaßt, daß er in der Einführung christlicher Gesetze und Sitten das Glück seines Volkes begründete, und in den Feinden Christi und des Glaubens seine und des Reiches Feinde sah und beharrlich bekämpfte. Man hat versucht, seine Lebensgeschichte zu verdunkeln und als zweifelhaft darzustellen. Doch ist das Volk der Ungarn, wie es durch ihn geworden, vor und nach ihm gewesen ist, der kräftigste Beweis ihrer Wahrheit. Bedürfen auch einzelne Daten, besonders seiner Jugend, noch der Aufklärung, so steht doch sein Lebensbild als Ganzes klar und deutlich vor unsern Augen. Darüber nämlich, wann er geboren wurde und wann er die heilige Taufe empfing, sind die Schriftsteller uneinig. Sein späteres Leben und Wirken steht jedoch außer allem Zweifel. Wir folgen in unserer Darstellung den aus den sichersten Quellen geschöpften Bearbeitungen. Der Vater dieses hl. Königs war Geisa (Geysa, Victor), Herzog von Ungarn, ein friedliebender, aber heidnischer Fürst. Dessen Gemahlin Sevotta war Christin und machte auch den König zur Annahme des Evangeliums geneigt. Als deßhalb der hl. Adalbert nach Ungarn kam, ließ er sich mit seinem erstgebornen Sohne Waik und den andern Kindern taufen. Der Erbprinz erhielt den Namen Stephan. Er legte in Gegenwart des Kaisers Otto III. und des Herzogs Heinrich II. von Bayern zu Gran (Strigonium) das Glaubensbekenntniß ab. Zugleich warb der Prinz um die Hand der frommen Herzogstochter Gisela von Bayern. (S. d.) Bei der Verlobung mußte er eidlich versprechen, dem christlichen Glauben treu zu bleiben und die noch heidnischen Unterthanen zu bekehren. Im folgenden Jahre zog er mit zahlreichem Gefolge nach Gandersheim, wo die Vermählung stattfand. Als im J. 997 der Vater starb, war er eben 18 Jahre alt geworden. Alsbald ergriff er mit starker Hand die Zügel der Regierung und fing ernstlich an, der Abgötterei im ganzen Lande den Krieg zu erklären. Gleich am Anfange hatte er in Folge der hieraus entstandenen Unzufriedenheit einen gefährlichen Aufruhr zu bekämpfen, an dem selbst ihm verwandte Fürsten Theil nahmen, indem sie alle Schuld auf die deutsche Umgebung des Fürsten wälzten. Er stand einer überlegenen Macht entgegen; doch siegte er in seinem Gottvertrauen, mit Hilfe der herbeigeeilten Deutschen. Da er unter der Anrufung des heil. Martinus gekämpft und gesiegt hatte, brachte er zum Danke dafür das Kloster auf dem St. Martinsberge (später Heiligenberg genannt), das sein Vater gegründet hatte, zur Vollendung und dotirte es reichlich. Außerdem sorgte er für Errichtung von Kirchen und Schulen und für Herbeiziehung frommer, sittenreiner und gelehrter Männer. Woher sie kamen, war ihm gleichgiltig; wenn sie ihr Amt gut versahen, konnte er nicht versichert sein, auch von Ausländern gute und treue Unterthanen zu erhalten? In der That kamen die Glaubensprediger, wie es in seiner Legende heißt, »von allen Theilen der Welt«, und so viele kamen, nahm der heil. König mit größter Bereitwilligkeit auf. Er stiftete zehn Bisthümer und bestimmte Gran als Metropolitansitz. Die Verfassung, welche er dem Lande gab, hat sich in ihren wesentlichsten Bestimmungen zum Besten des Landes achthundert Jahre lang erhalten. Siebenbürgen (Transsilvania) wurde durch ihn mit Ungarn vereinigt. Dem hl. Fürsten fehlte aber noch der Königstitel. Zur Erlangung dieser Würde und behufs Bestätigung seiner kirchlichen Stiftungen sendete er den Abt von St. Martin, Anastasius (Astricus), später Bischof von Colocza, als Gesandten nach Rom. Er hoffte bei dem Stellvertreter Jesu Christi, des Königs aller Könige, die Weihe und den Segen des Himmels für sich und sein Land zu erhalten. Der darüber hoch erfreute Papst Silvester II. gewährte Alles, und sandte ihm die goldene, mit Edelsteinen besetzte Königskrone. Sie wurde dem heil. Könige am 15. Aug. d. J. 1000 zu Gran feierlich auf das Haupt gesetzt. Zum Andenken an diese dem neuen Reiche durch den apostolischen Stuhl erwiesene hohe Ehre führten die spätern Könige von Ungarn den Titel: »apostolische Majestät«. Der hl. Stephan verdiente denselben auch dadurch, daß er nicht selten selbst als Prediger auftrat. Auch durch die Uebersendung eines doppelten Kreuzes, das ihm bei feierlichen Anlässen vorangetragen werden sollte, ehrte der Stellvertreter Christi den glaubenseifrigen König. Derselbe fuhr fort in seinem heiligen Streben. Er erbaute zu Ehren der heil. Mutter Gottes die Domkirche zu Gran und weihte das ganze Reich dem Schutze der Himmelskönigin. Auch zu Stuhlweißenburg (Alba regia) ließ er eine prachtvolle Kirche unter dem Namen der seligsten Jungfrau erbauen, welche Ungarns Könige in der Folge zu dem Orte ihrer Salbung und ihres Begräbnisses wählten. Das alte Buda (Ofen) hatte ihm das Kloster zum hl. Petrus und Paulus zu verdanken. Zu Rom ließ er auf dem Berge Cölio die Kirche zum hl. Stephanus bauen, für welche er zwölf Kanoniker bestimmte; auch errichtete er in eben dieser Stadt ein Spital für Pilger aus Ungarn. Selbst zu Jerusalem ließ er eine Kirche mit Kloster aufführen, und dotirte sie mit Gütern und Weinbergen. Andere Kirchen erbaute er in Constantinopel und Ravenna. Wie sein Privatleben, so ruhte auch seine Regierung und Gesetzgebung auf den Geboten Gottes, in deren Beobachtung er das Glück seines Reiches erkannte und förderte. Daher erließ er strenge Gesetze gegen Gotteslästerung, Diebstahl, Todtschlag, Sonntagsentheiligung, Ehebruch und andere Laster. Unablässig bereiste er das Land, um zu sehen, wie Vorgesetzte und Untergebene ihre Schuldigkeit thaten, und untersuchte genau, ob die Priester und Vorsteher den Gläubigen mit gutem Beispiele vorangingen und für deren Unterweisung sorgten. Jedermann hatte freien Zutritt zu ihm; er hörte ohne Unterschied die Klagen Aller, die zu ihm kamen, doch die der Armen mit besonderer Vorliebe, und sorgte liebevoll für ihren Unterhalt. Die Wittwen und Waisen nahm er in seinen besondern Schutz, und erklärte sich öffentlich als ihren Vater. Ungeheure Summen verwendete der König zu Zwecken der Wohlthätigkeit um Christi willen. Er hatte den Grundsatz, überhaupt keinem Bittenden das Gehör zu versagen, und Allen, so viel möglich, zu helfen. Es machte ihm große Freude, den Nothleidenden beizuspringen, ihnen zu dienen, und selbst die Füße zu waschen. Da er einmal verkleidet die Armen aufsuchte, um ihnen Almosen zu spenden, geriethen diese in Streit, mißhandelten selbst ihren Wohlthäter und zerrauften ihm den Bart. Das machte ihm die größte Freude; zu Boden fallend dankte er der hl. Jungfrau für die erlittene Schmach. Wußte er Kranke, so sandte er ihnen Obst und Speise, durch deren Genuß sie nicht selten wieder gesund wurden. Um so höher stand er als König, um so geliebter war er seinem Volke. Niemals gönnte er sich eine nur dem Vergnügen gewidmete freie Zeit. Bei Tage ordnete und verwaltete er die Regierungsgeschäfte, in den Stunden der Nacht aber wachte und betete er, und genoß nur kurze Zeit die nöthige Ruhe. So wurde die königliche Macht immer fester begründet. Kriege führte er nur für die Religion, für den Schutz der Unterdrückten, zur Bezwingung der Empörer, zur Vertheidigung gegen ungerechten feindlichen Angriff. Einem drohenden blutigen Zwiespalt zwischen Ungarn und dem deutschen Reiche unter Kaiser Conrad II. begegnete er durch kluge Nachgiebigkeit, so daß die bereits eingedrungenen Heere Ungarn wieder verließen. In seinem Streben nach immer größerer Vollkommenheit wurde der königliche Diener Gottes durch schwere Leiden mächtig unterstützt. Einmal drangen vier Verschworene zur Nachtzeit in seinen Pallast, von denen Einer den schlafenden König ermordet hätte, wenn nicht der Dolch durch göttliche Fügung seinen Händen entfallen wäre. Drei Jahre lang litt er an einer schweren und schmerzlichen Krankheit, und als er die Gesundheit wieder erlangt hatte, nahm ihm der Herr im J. 1031 seinen einzigen Sohn Emerich, den er mit liebender Sorgfalt erzogen hatte, die Freude und die Hoffnung seiner Eltern und des ganzen Landes, nachdem er kaum das 24. Lebensjahr erreicht hatte, durch einen fast plötzlichen Tod. Der hl. König trauerte tief, nicht nur als Vater um den geliebten Sohn, sondern auch als König um das Volk. Noch sieben Jahre regierte der fromme König, knüpfte mit jedem Tage das Band der Liebe und der Treue zwischen ihm und seinem Volke fester, und verschied zuletzt nach andächtigem Empfang der heil. Sacramente, im Beisein des schluchzenden Hofes und zahlreicher Priester, voll Freude und Ergebenheit in den Willen Gottes am 15. August 1038. Das Fest Maria Himmelfahrt, das er sich als Sterbetag erkoren und erbeten hatte, wurde wirklich der Tag seiner Aufnahme in das himmlische Reich. Auch sterbend vergaß er seine Regentenpflichten nicht. Er berief die Magnaten des Reiches an sein Sterbelager, ermahnte sie zur Beständigkeit im Glauben, zum Gehorsam gegen den heil. Stuhl, zu Frieden und Eintracht, empfahl seine Stiftungen ihrem Schutze, und flehte zuletzt für Land und Volk ein letztes Mal um Hilfe und Beistand zur Himmelskönigin. Der heil. Name Maria war sein letztes Wort. Er war 38 Jahre lang der Liebling und Vater seines Volkes gewesen. Unter unbeschreiblicher Trauer setzte man den Leichnam in der Muttergotteskirche zu Stuhlweißenburg bei, wo er alsbald durch Wunder zu glänzen anfing. Als man denselben fünf Jahre später erhob, erfüllte ein süßer Wohlgeruch das Gotteshaus. Aus dem Sarge floß eine heilsame Feuchtigkeit in unerschopflicher Menge. Die Verwesung halte den ganzen Leib verzehrt, nur seine rechte Hand, mit welcher er so unendlich viel Gutes gethan hatte, war vollständig unverwesen. Sie wird in der Burgcapelle zu Ofen aufbewahrt, und am 20. August, dem Haupt-Landesfeste für Ungarn, mit großer Feierlichkeit umhergetragen bis auf den heutigen Tag. Der hl. König ist von dem heil. Papste Gregor VII. canonisirt worden. [...] Das zu seiner Verehrung bestimmte Kirchengebet lautet: Wir bitten dich, allmächtiger Gott, verleihe deiner Kirche, daß der heil. Stephanus, dein Bekenner, welcher als König in diesem Erdenleben ihr Ausbreiter gewesen ist, im Himmel ihr glorreicher Beschützer sein möge.

Allmächtiger Gott, du hast den heiligen König Stephan berufen, das ungarische Volk zum christlichen Glauben zu führen. Lass uns erfahren, dass er seinem Volk und uns allen vom Himmel her ein mächtiger Helfer ist.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Concéde, quaesumus, Ecclésiæ tuæ, omnípotens Deus: ut beátum Stéphanum Confessórem tuum, quem regnántem in terris propagatórem hábuit, propugnatórem habére mereátur gloriósum in coelis.
Per Dominum.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

16. August: Hl. Beatrix da Silva Meneses, Ordensgründerin
Wikipedia hat geschrieben:Beatrix da Silva Meneses auch Santa Beatriz da Silva (* um 1424 in Ceuta oder Campo Maior; † um 1490 in Toledo) war eine portugiesische Adlige, Hofdame von „Isabella die Katholische“, Ordensgründerin und Heilige.

Beatrix da Silva Meneses wurde um 1424 möglicherweise in Ceuta, damals im Besitz der portugiesischen Krone, geboren. Ihr Vater war der Ritter Rui Gomes da Silva, Alkalde der Grenzstadt Campo Maior. Ihre Mutter war Isabel de Meneses, die uneheliche Tochter von Pedro de Meneses (1370–1437), zweiter Graf von Viana de Alentejo und erster Graf von de Villa Real, Gouverneur von Ceuta. Das Paar hatte etwa 12 Kinder, darunter Beatriz. Beide Familien, die da Silva und die de Meneses waren illustre Familien und mit den königlichen Familie von Portugal (mit König Sancho I., der Besiedler 1154–1211) und Kastilien verknüpft.

Für ein Leben am Hofe erzogen, wurde sie Hofdame von Isabella von Portugal, Tochter des Infanten João, des zweitjüngsten Sohnes von König João I. und Philippa of Lancaster. Als Isabella zur Heirat mit Juan II von Kastilien an den kastilischen Hof aufbrach, nahm sie Beatrix, ihre Kusine als Hofdame mit. Isabella wurde die Mutter von Isabella I. von Kastilien , die als „Isabella die Katholische“ in die Geschichte einging.

Mit 21 Jahren wurde Beatrix Hofdame der Königin Isabella I. von Kastillien. Später zog sie sich in ein Kloster bei Toledo zurück, wo sie beinahe 30 Jahre als Nonne - ohne Gelübde jedoch - lebte und ihren gesamten Besitz, sie war ursprünglich sehr reich gewesen, an die Armen verteilte.

Mitten in der Gründungsphase ihres Ordens erkrankte Beatrix schwer und konnte ihre Gelübde nur noch auf dem Sterbebett ablegen. Sie starb zwischen 1490 und 1492. Das genaue Sterbedatum ist unbekannt, wenngleich in der Literatur genaue Todestage zu finden sind.

1484 begründete Beatrix in Toledo den Orden der Konzeptionistinnen (Orden von der Unbefleckten Empfängnis), ein Orden zum beschaulichen Leben, der heute in Spanien, Portugal, USA, Italien u. a. Ländern verbreitet ist.

Beatrix da Silva Meneses’s Kult wurde am 28. Juli 1926 durch Papst Pius XI. bestätigt, ihre offizielle Heiligsprechung erfolgte am 3. Oktober 1976 durch Papst Paul VI. [...]
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

16. August: Hl. Hyazinthus von Polen, Ordensmann
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Hyacinthus, Conf. (16. Aug.) Dieser hl. Hyacinthus (Jacko, Jaczko), welchen die Geschichtschreiber den »Apostel der Nordländer«, den, »Wunderthäter seines Jahrhunderts« nennen, stammte aus der alten und angesehenen Familie der Odrowacz (daher der lateinische Beiname Odrovisius). Das Jahr, in welchem er geboren wurde, läßt sich mit Bestimmtheit nicht angeben; das 12. Jahrhundert war sicher auf der Neige, das 13. noch nicht angebrochen. Einige, z. B. Severinus, nennen das J. 1185, Andere, unter welchen Marchese, 1183. Sein Vater war Eustach Graf von Konsky; sein Geburtsort lag in Schlesien, das damals einen Theil von Polen ausmachte, und wird bei Butler (XI. 174) Kanth, bei Andern Kamin (Villa Camiensis) genannt. Der Knabe zeigte frühzeitig schöne Anlagen, einen regen Eifer für alles Gute und besondere Liebe zu Uebungen der Frömmigkeit. Seine Studien machte er in Krakau, Prag und Bologna. Durch diese Berührung mit der Welt litt seine Tugend nicht; denn er hütete sie mit wachsamer Sorgfalt vor jeder Befleckung. Er erlernte gründlich das canonische Recht und die Theologie; in beiden nahm er zu Bologna den Doctorgrad. Nach seiner Rückkehr in die Heimat erhielt er, nach den Ergebnissen der sorgfältigen Forschungen der Bollandisten, mit seinem Bruder, dem hl. Ceslaus, wahrscheinlich noch unter dem Bischofe Vincentius Kadlubko ein Canonicat an der Domkirche zu Krakau. Als aber Bischof Vincentius im J. 1218 resignirte, und ein Oheim des Heiligen, Ivo von Konsky, den bischöflichen Stuhl bestieg, nahm er ihn und seinen Bruder mit sich nach Rom, wo damals der hl. Dominicus in Angelegenheiten seines Ordens sich aufhielt. Sie waren Zeugen der Todtenerweckung, die der hl. Dominicus an Napoleon (einem Neffen des Cardinals Stephan), der durch einen Sturz vom Pferde das Leben verloren hatte, bewirkte. Der Erzbischof Ivo wünschte den neuen Orden in seine Diöcese zu verpflanzen; der hl. Dominicus sagte zu unter der Bedingung, daß Söhne jenes Landes sich zum Eintritt in den Orden meldeten. Dieß war für die beiden Brüder Hyacinthus und Ceslaus der äußere Anlaß, sich den frommen und seeleneifrigen Predigerbrüdern anzuschließen. Im März 1218, wie die Bollandisten im Leben des hl. Dominicus gezeigt haben, nicht erst im J. 1220, erhielten sie zugleich mit zwei deutschen Edelleuten, Hermann und Heinrich, das Ordenskleid im Kloster der hl. Sabina zu Rom. Papst Honorius III. selbst soll im Beiseyn vieler Cardinäle der schönen Feier angewohnt haben. Nach einem kurzen Noviziate legten sie im Kloster der hl. Sabina die Gelübde ab. Der hl. Hyacinthus, welcher damals 33 Jahre alt war, wurde zum Vorsteher der neuen Ordensprovinz in Polen erhoben. Mit inniger Rührung empfingen die Abgehenden den Segen des Papstes und ihres zweiten Vaters in Christo, des hl. Dominicus. Ihre Reise wurde in der That auch von Gott gesegnet. Schon zu Friesach in Unterkärnthen stiftete der hl. Hyacinthus eine Niederlassung seines Ordens und gab ihr den oben genannten Hermannus als Vorsteher. Dieser blieb also in der alten Stadt Friesach, im lieblichen Mettnizthale. Voll von heiliger Begeisterung bestiegen der hl. Hyacinthus und die Brüder, welche mit ihm waren, die Kanzel und predigten mit glühendem Eifer die Nachfolge Jesu, des Gekreuzigten. In Krakau brachten die Predigten des hl. Hyacinthus so herrliche Früchte, daß man für einige Zeit das Leben der ersten Christen, wie es in der Apostelgeschichte erzählt wird, wieder aufleben sah. Nach dem Wunsche seines Oheims Ivo gründete er hier unter Anrufung der heiligen Dreifaltigkeit ein Kloster seines Ordens, welches ihm zugleich als Ruhestation diente, wenn er von seinen apostolischen Mühen eine Zeit lang sich erholen wollte. Ungefähr um dieselbe Zeit (im J. 1222) stiftete sein Bruder, der hl. Ceslaus, das erste Ordenshaus in Prag, obwohl auch dieses Kloster den hl. Hyacinthus als Stifter verehrt. Seine Erfolge waren glänzend, weil es auch seine Tugenden waren. Er wirkte Großes, weil Gott mit ihm war. Schon am 27. Sept. 1221 bewirkte er unter Anrufung des Namens Jesu die erste Todtenerweckung. Um eben diese Zeit wurde er mit einer gnadenvollen Erscheinung der seligsten Gottesmutter erquickt. Betend lag er vor dem Allerheiligsten im Staube, als er ein großes Licht vom Himmel auf den Altar niedersteigen sah. So groß und hell aber das Licht war, seine Augen empfanden keinen Schmerz vom Glanze desselben. Plötzlich theilte es sich, und er sah die Königin des Himmels, die ihn also anredete, »Mein Sohn, erfreue dich! dein Gebet hat Wohlgefallen gefunden im Angesichte meines Sohnes, des Erlösers Aller; du sollst von Ihm Alles erhalten, um was du Ihn bitten wirst. wenn du meinen Namen anrufest.« Als das Gesicht vorüber war, hatte er ein Gefühl, wie wenn er himmlische Musik gehört hätte; unaussprechliche Seligkeit war in ihn ausgegossen. Im folgenden Jahre gab er einer Frau, Namens Judka von Koscieliski, welche die Sprache verloren hatte, den Gebrauch derselben wieder zurück, indem er über sie betete: »Der Herr Jesus Christus befreie dich von dieser Krankheit und gebe dir die Sprachwerkzeuge wieder.« Ein anderes Ordenshaus gründete der Heilige zu Sendomir, und wieder eines zu Plock oder Plotzko (Ploscum) an der Weichsel (Vistula, bei den Boll. Vandalus). Nicht weit davon, nämlich zu Wischegorod (Vissogradum), wo er predigen sollte, geschah es, daß er, wie auch im röm. Brevier angedeutet ist, im Angesichte von mehr als 400 Menschen trockenen Fußes über den hoch angeschwollenen Strom schritt, nachdem er sich vorher mit dem Kreuze bezeichnet und vertrauensvoll gebetet hatte. Nach vollendeter Predigt ging er, wie er gekommen, über den Fluß zurück, indem er seinen Mantel ausbreitete und auf demselben auch noch die Brüder Godinus, Florianus und Benedictus mit sich hinüber nahm. Beeldete Zeugen haben sogar noch versichert, man habe an gedachtem Orte bei heiterer Witterung lange Zeit noch die Fußspuren des Heiligen in der Weichsel sehen können. »Die Summe seiner Thaten aber,« heißt es in der Canonisations-Bulle, »ist, daß er die rechte Weise zu leben, die ihn der hl. Dominicus gelehrt hatte, bis ans Ende seines Lebens heilig und gewissenhaft beobachtete. Suchte man nach dem Erweisen christlicher Demuth, so gab es Niemanden, der bescheidener und herablassender gewesen wäre als er; wünschte man ein Bild der Keuschheit und geschämiger Jungfräulichkeit, so war Niemand reiner, unbefleckter als er; fragte man nach der Erscheinung wahrer Liebe zu Gott und dem Nächsten, so konnte keine Liebesform gedacht werden, die vollkommener und ausgebildeter gewesen wäre, als er sie übte. Jede Nacht war Zeuge, wie streng er gegen seinen Leib verfuhr, um ihn dem Geiste dienstbar zu machen, da er während derselben sich bis aufs Blut geißelte. Von seiner Enthaltsamkeit, von seiner Mäßigung im Genusse der Nahrung zeugen die Fasten, die er sich an allen Freitagen und an allen Vigilien der Muttergottes- und Apostel-Feste auferlegte, wo er nichts als Wasser und Brod genoß. Seine Sorge und Mühe, Gottes Barmherzigkeit über sich herabzuflehen, war so groß, daß er nicht selten ganze Nächte in der Kirche zubrachte, wo er dann, dem Schlafe abbrechend, unausgesetzt den Gebeten oblag, oder wenn ihn manchmal Müdigkeit und Schlafsucht überwältigten, ruhete er entweder stehend an den Altar gelehnt, oder er legte sich auf den Boden nieder. Er wußte wohl, daß der Mensch, besonders aber der Ordensmann, nichts mehr fliehen müsse als den Müssiggang; also verwendete er alle Zeit, die ihm vom Gebete übrig blieb, theils zur Betreibung der heiligen Studien, theils zur Abhaltung von Predigten, theils zur Anhörung von Beichten, zum Krankenbesuche und zum Dienste Gottes und des Nächsten überhaupt.« Er machte große Missionsreisen von unglaublicher Entfernung. Namentlich wirkte er in Preußen und Pommern, wo er mehrere Klöster gründete. So z. B. in Cammin an der Oder, in Culm, Elbing, Königsberg, auf der Insel Rügen und der Halbinsel Gedan, wo bald darauf (im J. 1295), wie der Heilige geweissagt hatte, die Stadt Danzig sich erhob. Das Kloster, welches er hier gründete, blühte herrlich auf; Bruder Benedictus wurde sein erster Vorstand. Auch in Dänemark, Schweden und Gothland, wo noch viele Heiden lebten, predigte der hl. Hyacinthus. Ebenso wirkte er im heutigen Galizien (Roth-Rußland) und vereinigte die dort lebenden schismatischen Griechen mit der römischen Kirche. Hier entstanden unter seinen Augen die Ordenshäuser zu Lemberg und Halitz. Darauf drang er bis zum schwarzen Meere und zu den Inseln des Archipelagus vor und eröffnete in Schwarz- oder Groß-Rußland seine Missionsthätigkeit. Zu Moskau und Kiew entstanden Dominicanerklöster. Auch zu Wilna in Lithauen predigte er und gründete seinem Orden eine Niederlassung. Bei allen diesen Mühen ließ er aber doch nicht ab, selbst in strengster Buße und Enthaltsamkeit zu leben. Je größer die Aerndte war, die er vor sich sah, desto mehr fastete, wachte und betete er. Fünf Jahre lang hatte er in Kiew gewirkt, als die Tartaren diese Stadt belagerten und verwüsteten. Da ging der Heilige, welcher beim Eindringen des Feindes eben die heil. Messe las, mit den geistlichen Kleidern, in der einen Hand den Speisekelch, in der andern das alabasterne Bildniß der Jungfrau tragend, mitten durch die mit Mord und Brand wüthenden Schaaren der Feinde und setzte über den Dnieper, in welchem man gleichfalls längere Zeit den Weg sah, den er mit den Brüdern gemacht hatte (im J. 1231). Jenes Bildniß der heil. Jungfrau, das ihm trotz seiner natürlichen Schwere so leicht wie ein Rohr vorgekommen war, brachte er nach Krakau. Nach der Volkssage hatte der Heilige mitten im Dnieper (Borysthenes), wo auf einer Insel ein Götzenbild errichtet stand, einen Kampf mit dem Teufel zu bestehen, als er von der Zerstörung des genannten Idols auf jenem Flusse zurückging. Ein großes Wunder geschah im Jahr 1238 durch den hl. Hyacinthus. Eine Frau aus Koscieliski, Clementia mit Namen, lud ihn als Beichtvater zum Margarethafeste ein. Am Vorabende war ein so schreckliches Hagelwetter, daß man von der früher so schönen Saat nur die Stoppeln und Strohhalme sah. Kaum war der Heilige in den Ort gekommen, als die fromme Matrone ihm vertrauensvoll ihre Noth klagte und ihn um Hilfe anrief. Auch von der Gemeinde kamen viele Leute, Männer und Frauen, fielen ihm zu Füßen, weinten und jammerten: »Groß ist dein Glaube,« sprachen sie, »und groß ist auch die Kraft deiner Werke, von welcher wir gehört haben; so hilf uns Unglücklichen, die wir werden Hungers sterben müssen; denn all' unsere Lebensmittel hat uns der Hagel genommen.« Auch der hl. Hyacinthus ward durch ihre Thränen tief gerührt und weinte mit ihnen. Darauf fing er an, also zu reden: »Seid guten Muthes, theuerste Söhne, und nehmet mit Geduld diese Prüfung und Trübsal über euch. Gott, der Vater der Barmherzigkeit, welcher durch solche Leiden die Sünden erläßt, wird euer Tröster seyn. Gehet nun in eure Häuser und verweilet die ganze Nacht wachend im Gebete.« Der Heilige blieb die ganze Nacht schlaflos, indem er ohne Unterlaß die göttliche Barmherzigkeit für die Unglücklichen und schwer Bedrängten anrief. Und wunderbar! Als die aufgehende Sonne ihre ersten Strahlen über die Felder ausbreitete, waren sie so schön und so voll, die Kornähren standen so gerade und frisch, wie wenn sie nie ein Hagel berührt hätte. Ein anderes großes Wunder wirkte Gott durch den hl. Hyacinthus im J. 1244 zu Krakau am Feste der Uebertragung des hl. Stanislaus. Er wollte eben in die Kathedrale gehen, um die Predigt zu halten, als am Fuße des Berges, auf welchem die königliche Residenz und die Hauptkirche sich befindet, eine vornehme Frau, Namens Vitoslawska, mit ihren zwei blindgebornen Söhnen an ihm vorbeifuhr. Sie sah den Mann Gottes, sprang aus dem Wagen, fiel ihm zu Füßen und bat ihn für ihre armen, nun siebenjährigen Kinder um das Augenlicht. »Aus deinem Munde,« sprach sie, »hab' ich gehört, daß Gott den Willen derer thue, die ihn fürchten, ihre Gebete erhöre und sie heile.« Der hl. Hyacinthus sah ihren Glauben und fing an, in der Stille aus tiefstem Herzensgrund zu beten. Dann bezeichnete er beide Knaben mit dem Kreuze und sprach zu ihnen: »Der Herr Jesus Christus, geboren aus der Jungfrau, welcher den Blindgeborenen sehend gemacht hat, gebe euch die Wohlthat der Augen.« Und plötzlich sahen die Knaben, die vorher keine Spur der Augen an sich gehabt, das Licht des Tages, und priesen Gott, den Schöpfer aller Dinge. Auch dieses Wunder war von einer großen Menschenmenge gesehen worden, und der Ruf des Heiligen erscholl weithin durch die Länder. Dieses Wunders gedenkt auch Menzel (Symb. I. 94) mit dem Beifügen, daß seitdem alle Nachkommen dieser Sehendgewordenen des Geschlechtes Vitoslawski wunderschöne Augen haben sollen. Auch des vorher erzählten Wunders bezüglich des Hagelschadens ist dort erwähnt (Symb. I. 365), sowie des Gehens über das Wasser etc. (II. 75. 106. 534). – In einem Alter von 56 Jahren kam er wieder ins Dreifaltigkeitskloster, wo er eine Zeit lang ausruhte. Darauf begann er eine Visitationsreise der von ihm gestifteten Klöster. Er soll bei dieser Gelegenheit bis in die Tartarei und darüber hinaus bis nach China gekommen seyn; wir sagen »soll«, denn die Bollandisten und auch Ordensschriftsteller haben diese an sich wenig glaubbare Sache stark angefochten. In Jazygien und Cumanien aber predigte er mit so glücklichem Erfolge, daß bereits im J. 1245 Große dieses Landes auf dem allgemeinen Concil zu Lyon (nicht auf dem Lateran) erschienen; aber auch hiegegen hat die Kritik Einsprache erhoben. Im J. 1257 kam der hl. Hyacinthus wieder nach Krakau zurück. Er hatte nun ein Alter von 72 Jahren erreicht. In diesem seinem letzten Lebensjahrewirkte Gott durch seinen Diener das Wunder einer nochmaligen Todtenerweckung. Wer zählt aber die geistig Todten, die er durch die Kraft des Namens Jesu zum Leben der Gnade rief? Als sein Ende nahte, erschien ihm nochmal die heil. Jungfrau, deren Verehrung er mit der Anbetung ihres göttlichen Sohnes so angelegentlich befördert hatte. Um sie herum sah er zahlreiche Schaaren lobsingender Engel. Während dieser Vision schwebte seine Seele in die himmlischen Räume, im J. 1257 am 15. August, dem Feste der Aufnahme Mariä in den Himmel, nachdem er laut noch einmal seinen Geist in die Hände des Herrn empfohlen hatte. Zahllose Wunder der verschiedensten Art, deren Aufführung bei den Bollandisten 35 Folioseiten (344–379) einnimmt, geschahen nach seinem Tode. Im I. 1543 wurden seine Reliquien zum ersten Mal erhoben, und am 17. April 1594 vollzog Papst Clemens VIII. die Canonisation mit der Anordnung, daß sein Fest am 16. Aug. gefeiert werde. An diesem Tage steht es auch wirklich im Mart. Rom. und im röm. Brevier sub ritu dupl. Nach Migne's Dict. iconogr. (S. 282) gibt es ein von Ludovico Caracci gemaltes Bild, wie der Heilige vor einem Gemälde mit Inschrift kniet, das ihm ein Engel vorhält. Ober ihm hält die heil. Jungfrau das Jesuskind. (III. 309–379.)

Deus, qui nos beáti Hyacinthi Confessóris tui ánnua solemnitáte lætíficas: concéde propítius; ut, cuius natalítia cólimus, étiam actiónes imitémur.
Per Dominum.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

16. August: Hl. Rochus von Montpellier
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Rochus (Rocchus) Conf. (16. al. 18. Aug., 18. Juni). Dieser hl. Bekenner zu Montpellier (Mons Pessulanus in Gallia Narbonnensi) in Languedoc findet sich an diesem Tage im Mart Rom. Er ist ungeachtet der Dunkelheiten, in welche sein Leben gehüllt ist, als einer der berühmtesten Heiligen, besonders in Frankreich, Italien Belgien und Deutschland anzusehen. Seine Legende, welche etwa 170 Jahre nach seinem Ableben verfaßt worden ist, besagt im Wesentlichen Folgendes. Er wurde um die Mitte oder das Ende des 13. Jahrh zu Montpellier von vornehmen und frommen, aber schon betagten Eheleuten Johannes und Liberia, auf Anrufung der hl. Mutter Gottes geboren. Das Kind trug bei der Geburt ein rothes Kreuz auf dem Leibe, welches mit den Jahren immer größer und schöner wurde, was den Eltern als Vorzeichen seiner zukünftigen Heiligkeit erschien. Der Knabe bestätigte frühzeitig diese Hoffnung, indem er schon mit 5 Jahren ein Leben voll Entsagung und Abtödtung führte. Er zählte noch nicht 20 Jahre, als Gott seine Eltern zu sich nahm. Nachdem er hierauf den größten Theil seines Vermögens den Armen geschenkt hatte, machte er eine Wallfahrt nach Rom und zwar zu einer Zeit, wo die Pest in Italien große Verheerungen anrichtete. Im Spital zu Aquapendente ließ er sich als Krankenwärter aufnehmen, um seine Nächstenliebe an den Pestkranken auszuüben. Viele derselben heilte er durch bloße Bezeichnung mit dem hl. Kreuze. Auch zu Rom beschäftigte er sich mit der Pflege der Kranken, wurde aber zuletzt selbst von der Pest befallen und floh, da er einen Drang zu heftigem Schluchzen und Schreien hatte, um den Mitmenschen nicht lästig zu sein, aus der Stadt in den nahen Wald, wo er sich in einer einsamen Hütte niederlegte. Alsbald entsprang an dem Orte eine frische Wasserquelle, aus welcher er trank, um seinen Durst zu stillen. Auf einem Landhause unweit der Hütte des Heiligen wohnte ein Edelmann von Piacenza, Namens Gotthard; dieser bemerkte zu seiner Verwunderung, daß sein Jagdhund öfter ein Stück Brod vom Tische nahm und fortlief. Man sah ihm nach, und siehe, sein Weg ging in den Wald, wo er das Brod dem hungernden Rochus vor die Füße legte. Jetzt nahm sich der Edelmann des Verlassenen an und ließ ihn nicht von sich, bis er vollkommen gesund war. Durch den belehrenden Umgang mit dem Heiligen ward Gotthard selbst so umgeändert, daß er sich entschloß, ein einsiedlerisches Leben zu führen, was er auch in derselben Gegend ins Werk setzte. Nachdem der heil. Rochus noch geraume Zeit in Piacenza und zu Cesena mit Pflege und Heilung der Pestkranken zugebracht und in der alten Hütte mit dem neuen Einsiedler, um diesen in seinem begonnenen Wandel zu befestigen, verweilt hatte, begab er sich auf die Reise in seine Heimat. In Montpellier angekommen, wurde er von Niemand mehr erkannt; ja man hielt ihn, da zu jener Zeit Frankreich sich im Kriege befand, für einen Spion und legte ihn ins Gefängniß, in welchem er, ohne sich zu erkennen zu geben, 5 Jahre zubrachte und sich durch Beten, Fasten und Wachen auf die Ewigkeit vorbereitete. Als er die Nähe des Todes fühlte, erbat er sich einen Priester. Als dieser in das ganz finstere Gefängniß trat, wurde dasselbe plötzlich durch himmlischen Glanz erleuchtet, weßhalb er sogleich an den Befehlshaber der Stadt hierüber Bericht abstattete. Als der Vorfall in Montpellier bekannt wurde, lief das Volk schaarenweise herbei, um den Heiligen zu sehen; dieser aber wurde bei Eröffnung des Gefängnisses bereits todt gefunden. Er zählte 32 Jahre. Erst jetzt erkannte man ihn wieder an dem rothen Kreuze auf der Brust, mit welchem er auf die Welt gekommen war. An einer Wand des Gefängnisses fand man einen, Zettel angeheftet, auf welchem die Worte standen: »Wer von der Pest ergriffen ist und zu Rochus Zuflucht nimmt, wird in dieser Krankheit Hilfe finden.« Auch in dem zu seiner Anrufung bestimmten Kirchengebete ist hierauf Bezug genommen. So stand er wegen seiner Nächstenliebe bei Gott in Ehren, während die Welt ihn mißkannte. Auf Befehl des Statthalters wurde er am 16. Aug. 1327 feierlich in der Hauptkirche beigesetzt. Einige Schriftsteller setzen aber seinen Tod erst gegen das Ende des 14. Jahrh., und seine Reise nach Italien in das Jahr 1348, was mit den Erzählungen der Geschichtschreiber von den Pestverheerungen in diesem Lande besser übereinzustimmen scheint. Es steht fest, daß durch seine Fürbitte die Pest in mehreren Städten aufgehört hat, wie z. B. in Constanz im Jahre 1414 zur Zeit des allgemeinen Concils, und in Brixen im J. 1477. [...]
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

16. August: Hl. Simplicianus, Bischof von Mailand
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Simplicianus, Ep. Conf. (16. al. 13. Aug.) Dieser hl. Bekenner und Bischof von Mailand war in dieser Stadt geboren und unter der Regierung des Kaisers Constantius als Priester der römischen Kirche eine ihrer schönsten Zierden gewesen. Gegen das Ende der Regierung des Valentinianus I. verließ er im Auftrage des Papstes Damasus I. Rom und wurde von jetzt an ein eifriger Berather und Amtsgehilfe des großen hl. Ambrosius, dem er die heil. Taufe ertheilt haben soll. Auch der heil. Augustinus gedenkt seiner oft (vgl. z. B. Conf. VII. 2.) mit Ehren als seines geistlichen Vaters. Er widmete ihm das Buch »de diversis quaestionibus« (über verschiedene Fragen). Ungeachtet seines hohen Alters empfahl ihn der hl. Ambrosius sterbend als Nachfolger mit den Worten: »Er ist zwar ein Greis, aber gut.« Er führte nicht ganz vier Jahre den Hirtenstab als ihn der Herr am 16. August 400 in das Reich der Seligkeit aufnahm. Sein Name steht auch im Mart. Rom. Er findet sich bildlich dargestellt, wie er einen Heiden unterrichtet. Das Martyrologium der Augustiner nennt ihn zum 13. August. III. 280–285.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

16. August: Hl. Theodorus, Bischof
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Theodorus, (Theodolus), Ep. Conf. (16. al. 26. Aug.). Der hl. Bischof Theodorus von Octodurum (hier wird er sich am öftesten aufgehalten haben) ist ein Schüler des hl. Protasius von Mailand gewesen. Dahin gehörten nämlich in der frühesten Zeit die an Italien gränzenden Gebirgsthäler der Schweiz. Der Antritt seines Hirtenamtes wird (nach Lütolf) zwischen die Jahre 345 und 350 zu setzen sein. Sein Bisthum hatte damals weder einen festen Sitz, noch bestimmte Grenzen, weßhalb er in einigen Martyrologien lediglich Bischof der Helvetier genannt wird. Doch ist er niemals Bischof von Besançon gewesen, obwohl er dort verehrt wird. Ohne allen Zweifel ist es, daß er durch Wunderkraft, Wissenschaft und Heiligkeit des Lebens der Nachwelt ein hochgefeiertes Andenken hinterlassen hat. Wir haben schon erzählt (H.-L. IV. 339), daß er zu Ehren der hhl. Martyrer von Agaunum die erste Kirche erbaut hat. Auch dem Concil von Aquileja im J. 381 gegen die Arianer hat er beigewohnt und dessen Beschlüsse als Bischof von Sedunum (Sitten) unterzeichnet. Ebenso arbeitete er in dem ihm zugewiesenen Weinberge für die Verbreitung des Evangeliums unter den Heiden und gewann viele Seele für den Glauben. Daß sein Eifer für das Heil der Seelen und die Reinheit des Glaubens überaus groß war, zeigte sich noch im J. 390, wo er in hohem Alter einer Versammlung von Bischöfen zu Mailand beiwohnte, auf welcher die Irrthümer Jovinians: daß alle Sünden gleich schwer seien; daß die Getauften, mögen sie thun was sie wollen, nicht mehr sündigen können; daß die freiwillig erwählte Jungfräulichkeit um Gottes willen nicht besser sei, als die Ehe; daß die hl. Jungfrau Maria im apostolischen Glaubensbekenntnisse irrig Jungfrau genannt werde, als ketzerisch verworfen wurden. Er ist hiedurch ein kräftiger Zeuge für die Reinheit des katholischen Glaubens gegen die spätern Fälschungen der sog. Reformation geworden. Bald hernach, vielleicht schon im J. 391, wird sein seliges Hinscheiden erfolgt sein. Seine Reliquien kamen nach Bischofszell und später durch den hl. Ulrich nach Ottobeuren. Er wird als Bischof abgebildet; zu seinen Füßen liegt der Teufel, der eine große Glocke hält. (III. 273–280. Cf. V. 814 sq. VI. 43 sq.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. August: Hll. Benedikta, Caecilia und Relindis
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Benedicta, Caecilia et Relindis, (17. Aug. al. 16. Nov.), waren drei Schwestern und Töchter des hl. Königs Zuenteboldus, welcher am 13. Aug. verehrt wird. Nachdem ihr heil. Vater das Kloster Susteren im Jülichischen wieder hergestellt hatte, übergab er seine drei Töchter der Leitung der dortigen Abtissin, Namens Amalberga, und hatte den Trost, zu sehen, wie sie zur christlichen Vollkommenheit an der Hand einer so erleuchteten Lehrerin geführt wurden. Die beiden Aeltesten, Benedicta und Cäcilia, legten in Susteren die Gelübde ab und wurden nach Amalberga's Ableben nacheinander von ihren Mitschwestern zur Abtissinen erwählt, während Relindis, die jüngste, wie man glaubt, als Klausnerin unweit Lüttich verstarb. Die Ueberreste der zwei Ersteren bewahrte man einst in dem berühmten Damenstifte Susteren, und wird das Andenken der hhl. Benedicta und Cäcilia in einigen Benedictiner-Martyrologien am 16. Nov. gefeiert.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. August: Hl. Eusebius, Papst
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:[...] Dieser hl. Eusebius war der Nachfolger des hl. Papstes Marcellus I., saß aber nur 4 Monate auf dem Stuhle des hl. Petrus. Wie unter seinem Vorgänger wollten in der Verfolgung abgefallene Christen ohne Buße, oder wenigstens ohne vorschriftmäßige Buße wieder in die Kirche aufgenommen werden. Eusebius aber hielt kräftig die kanonischen Bußsatzungen aufrecht und wies sie zurück. Darüber kam es zu blutigen Tumulten, und der Statthalter Christi wurde aus der Stadt nach Sicilien verbannt, wo er auch im J. 310 starb. [...]
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. August: Hl. Jeron, Priester, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Jeron, Presb. M. (17. Aug.). Dieser Heilige, der auch als S. Hieron und als S. Iheron vorkommt, war der einzige Sohn vornehmer Eltern aus Schottland oder England. Zum Priester geweiht, begab er sich nach Holland und bekehrte dort Viele zum Christenthume, wurde aber im J. 856 zu Noordwyk bei Leyden von heidnischen Dänen enthauptet. Im J. 955 wurde sein heil. Leib nach Egmond bei Alkmaar an der Nordsee übertragen, während sein Haupt in Noordwyk verborgen blieb. Später wurde auch dieses aufgefunden, und geschahen hierauf große Wunderzeichen. Nach Bucelin wird er (wie der hl. Antonius von Padua und der hl. Arnoldus) wegen etwas Verlorenen angerufen, um es wieder zu finden. Daher der Vers:

Rebus in amissis Jeron saepissime fulget.

Er wurde vor Zeiten abgebildet als Priester, in der einen Hand ein Schwert, in der andern einen Falken. Das Schwert weiß der Bollandist Boschius wohl zu deuten als Symbol des Martyriums, nicht aber den Falken. Da im Griechischen »der Falke« ἱέραξ heißt, so wurde ihm dieser Vogel vielleicht als Anspielung auf seinen Namen Hieron beigegeben. Seinen Namen deutet sein Lebensbeschreiber nach dem Griechischen als »Sanctus totus«, d.i. »ganz heilig«. (III. 475.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. August: Hl. Johanna vom Kreuz, Ordensgründerin
Wikipedia hat geschrieben:Jeanne Delanoue (Ordensname Johanna vom Kreuz, * 18. Juni 1666 in Saumur, Frankreich; † 17. August 1736 ebenda) war eine französische Ordensgründerin und ist eine Heilige der katholischen Kirche.

Jeanne, Tochter eines Tuchhändlers, gründete 1704 das Institut der „Schwestern der heiligen Anna von der Vorsehung“ (französisch: Sœurs de Sainte-Anne, Servantes des pauvres de la Providence de Saumur). Die Kongregation widmet sich vor allem der Pflege von Waisenkindern und bedürftigen alten Menschen. Johanna vom Kreuz, so ihr Ordensnamen, wurde von Papst Pius XII. 1947 selig und am 31. Oktober 1982 von Papst Johannes Paul II. heilig gesprochen. [...]
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. August: Hl. Klara vom Kreuz, Äbtissin
Wikipedia hat geschrieben:Klara von Montefalco (Klara vom Kreuz) (* 1268 in Montefalco, Umbrien; † 18. August 1308 in Montefalco) war Jungfrau, Augustinerin und Mystikerin. Sie wurde 1881 von der katholischen Kirche heiliggesprochen.

Klara von Montefalco war schon im Alter von sechs Jahren mit weiteren sechs anderen Frauen Reklusin unter der Leitung ihrer Schwester. Die Gemeinschaft in Montefalco wurde 1290 in ein Augustinerinnenkloster umgewandelt. 1291 folgte Klara ihrer Schwester im Amt der Äbtissin nach. Ab 1294 hatte Sr. Klara mystische Erfahrungen und Visionen. In diesen erschien ihr der leidende Christus, weshalb man Klara nachträglich den Beinamen vom Kreuz gab. Sie hatte die Gabe der Unterscheidung der Geister.

Ab 1303 begann Klara von Montefalco, eine Kirche für die Stadt Montefalco erbauen zu lassen. Sr. Klara starb am 18. August 1308. Zehn Tage nach ihrem Tod wurde ihre Brust geöffnet und man fand ihr stigmatisiertes Herz. Klaras unverwester Leichnam befindet sich im Augustinerinnenkloster von Montefalco.

Klara von Montefalco wurde am 13. April 1737 durch Papst Clemens XII. selig- und am 8. Dezember 1881 durch Papst Leo XIII. heiliggesprochen.

Ihr Gedenktag ist der 17. August. Auf die Stigmatisation der Verstorbenen geht das Eigenfest Impressio Crucifixi in corde s. Clarae des Augustinerordens am 30. Oktober zurück.
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Re: Heilige des Tages

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17. August: Hl. Liberatus, Abt, und sechs Gefährten, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Liberatus, Abbas et 6 Soc. MM. (17. Aug.) Die hhl. Liberatus, ein Abt, Bonifacius, ein Diakon, Servus (Servius) und Rusticus, Subdiakonen, Rogatus und Septimus (Septimius, Septiminus), Mönche, und der Knabe Maximus wurden zu Karthago in Afrika im J. 483 gemartert. Zur Zeit des arianischen Vandalen-Königs Hunerich, des älteren Sohns des grausamen Genserich, brach nämlich – besonders auf Veranlassung des fanatischen arianischen Bischofs Cyrilla – eine schwere Verfolgung über die Katholiken in Afrika herein, nicht blos über die Priester, sondern über jeden Stand und jeglich Geschlecht, wie der hl. Bischof Victor von Vita ausführlich erzählt. Unter diesen befanden sich auch die oben angeführten 7 Mönche, welche in einem Kloster bei der Stadt Capha in der Provinz Byzacus (in Byzacena) zusammenwohnten. Sie wurden ergriffen und nach Karthago geschleppt, wo man sie zuerst durch Schmeicheleien und Versprechungen zu gewinnen und von ihrem Glauben abzubringen suchte. Aber die Heiligen beharrten mit Standhaftigkeit bei ihrem Glauben, weßhalb man sie in das Gefängniß warf. Da bestach das gläubige Volk dieser Stadt die Gefängnißwärter, so daß es Tag und Nacht die heil. Martyrer besuchen und sich an ihrer Lehre und an ihrem Beispiele erbauen konnte. Als dieß zu den Ohren des Tyrannen kam, ward er vor Wuth außer sich und gab den Befehl, daß die Heiligen noch ärger gepeinigt, mit noch schwereren Fesseln belegt und auf einem mit brennbaren Materien angefüllten Schiffe mitten im Meere verbrannt werden sollen. Man zog sie nun aus dem Gefängnisse, und lobsingend wandelten sie mit ihren schweren Fesseln durch die Strassen der Stadt zum Meeresufer hin mit einer Freudigkeit, als wenn sie zu einem Gastmahle gingen. Aber auch das Volk rief ihnen zu, sie sollten sich nicht fürchten, sondern freudig für Christus leiden etc. Auch der Knabe Maximus stimmte freudig ein in diesen Lobgesang. Da suchte man ihn durch Liebkosungen von seinem Vorhaben abwendig zu machen. Er aber rief: »Niemand wird mich trennen von meinem heil. Abte Liberatus und von meinen Brüdern, die im Kloster mich ernährt haben. Mit ihnen bin ich in der Furcht Gottes gewandelt, mit ihnen verlange ich den Martertod zu leiden, mit ihnen hoffe ich auch die ewige Herrlichkeit zu erlangen, wie es bei den 7 heil. Machabäischen Brüdern geschah« etc. Nachdem man sie mit ausgestreckten Händen und Füssen gebunden auf das Schiff gebracht hatte, legte man unter das aufgehäufte dürre Holz Feuer, welches aber vor den Augen Aller alsbald auslöschte, was auch nach öfter wiederholten Versuchen immer wieder geschah. Da ließ endlich der von Wuth und Scham ergrimmte Tyrann die heil. Martyrer wie Hunde mit den Ruderbäumen erschlagen und ins Meer werfen. Das Meer behielt jedoch die Leiber der heil. Martyrer nicht wie sonst gewöhnlich, sondern trieb sie zur nämlichen Stunde unverletzt ans Ufer, worüber selbst der Tyrann sich entsetzte. Die anwesende Volksmenge aber freute sich und begleitete die heil. Leiber unter Vortritt der Geistlichkeit der Kirche von Karthago, wobei Salutaris und Muritta als Träger der heil. Reliquien genannt werden, an den Ort ihres Begräbnisses, nämlich in das an die Basilika der hl. Celerina anstoßende Kloster Bigua, wo sie unter feierlichen Gesängen zur Erde bestattet wurden. – Das Haupt des hl. Liberatus soll in der Pfarrkirche von Oberreitnau bei Lindau, wo er als 2. Patron verehrt wird, sich befinden (vgl. S. Liberatus). – Die Bollandisten behandeln diese heil. Martyrer ziemlich ausführlich am 17. Aug., an welchem Tage sie auch im Mart. Rom. ziemlich ausführlich stehen. (III. 454–457).
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

17. August: Hl. Mammas, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Mamas, M. (17. Aug. al. 2. Sept.) Dieser hl. Mamas, auch Mammas, Mamans und Mames genannt, litt nach Ruinart u. A. im J. 375 unter dem Kaiser Aurelian zu Cäsarea (Cappadocien). Was über sein Leben und Ende erzählt wird, ist nur legendarisch. Ebenso sein außerordentliches Fasten, wovon Surius erzählt. Die Einen nennen ihn einen Knaben, die Andern, auch das Mart. Rom., einen Greis; Einige sagen, er sei mit einem Dreizack oder einer Lanze durchbohrt, Andere er sei gesteinigt worden, noch Andere wollen eine Offenbarung über seine Enthauptung gehabt haben. Worauf endlich die schon bei Gregor von Nazianz (or. 43) erwähnte Sage, er sei Hirte gewesen und habe Hirschkühe und anderes Wild gemolken, sich gründe, bleibt gleichfalls unentschieden. Wie die hhl. Basilius und Gregor von Nazianz sagen, war er der Sohn eines Hirten. Als solcher mag er, wie sein Vater, die Schafe gehütet haben. Hierauf weist insbesondere der hl. Basilius (hom. 26) hin, indem er sagt: »Wir kommen zusammen, nicht um einen Reichen zu preisen, sondern um die mit Frömmigkeit verbundene Armuth zu erheben. Ein Hirte zu seyn hat nichts Auszeichnendes, als daß es die Uebung des Fleißes und der Weisheit bezeichnet.« An seinem Grabe geschahen zahlreiche Wunder. Bei Butler (XII. 200) und Ruinart heißt er Mames. Die Griechen nennen ihn Megalomartyr, d.h. Erzmartyrer. Es wird erzählt, daß die kaiserlichen Brüder Julian und Gallus ihm zu Ehren in Cäsarea eine Kirche bauen wollten, wobei es sich zutrug, daß die von Julian begonnenen Arbeiten durch eine unsichtbare Hand immer wieder zerstört wurden. Bekanntlich wurde dieser Prinz später ein gefährlicher Feind des Christenthums. Sein Haupt verehrt man in Langres, wohin es nach Migne im J. 490 durch den Kaiser Zeno an den Bischof Agrunculus gekommen ist. Die Cathedrale daselbst ist seiner Anrufung geweiht. Das Proprium dieser Diöcese erzählt die Geschichte von einer weitern am Anfang des 13. Jahrh. erfolgten Uebertragung. Auch in Spanien befinden sich Kirchen, die seinen Namen tragen. Eine solche wurde (Florez Esp. Sacr. XVII. 96) z.B. von dem Bischofe Alphons I. († 1213) von Orense erbaut und bei seinem Tode der Cathedrale zugewiesen. Auf Abbildungen trägt er (Mg.) bald die Palme, das allgemeine Kennzeichen der Martyrer, bald eine große Gabel (den oben bemerkten Dreizack). Zu Rom befand sich (Piazza II. 175) ehedem eine ihm geweihte Basilica, wo der hl. Gregorius der Große seine 34. Homilie gehalten hat. (II. 423–446).
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

18. August: Hl. Agapitus, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Agapitus, M. (18. Aug.) Der hl. Agapitus, der schon in seiner Jugend großes Verlangen nach dem Martertode hatte, wurde im J. 270 oder 273 in seinem 15. Jahre auf des Kaisers Aurelian Befehl gefangen und zu Präneste (jetzt Palestrina, 24 Miglien von Rom) grausam gemartert. Er wurde zuerst auf das Allerschrecklichste gegeißelt, dann vier Tage lang ohne Speise und Trank in einem schauderhaften Gefängnisse gelassen, sofort mit glühenden Kohlen auf dem Haupte bestreut, bei den Füßen aufgehenkt und mit unterlegtem Feuer beräuchert, zum drittenmale von 4 Henkern, die sich einander ablösen mußten, aus allen Kräften gepeitscht, mit siedendem Wasser an den bloßen Leib begossen; ferner, nachdem man ihm die Kinnbacken zerbrochen, den Löwen vorgeworfen, und als ihm dieses Alles nicht den geringsten Schaden zufügte, endlich in obiger Stadt enthauptet. Sein Name steht in den Sakramentarien der Päpste Gelasius und Gregors des Großen, so wie auch in den Martyrologien von Beda und Hieronymus. Der Bischof Chelidonius von Besançon brachte im J. 445 das Haupt dieses hl. Martyrers von seiner Wallfahrt nach Rom in seine Diözese zurück und setzte es in der Kirche des hl. Petrus bei. Jetzt befindet es sich in der Kirche des hl. Johannes, wohin es der Erzbischof Hugo I. gegen die Mitte des 11. Jahrhunderts versetzt hat.

Lætétur Ecclésia tua, Deus, beáti Agápiti Mártyris tui confísa suffrágiis: atque, eius précibus gloriósis, et devóta permáneat et secúra consístat.
Per Dominum.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

18. August: Hl. Florus und hl. Laurus, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:[...] Die hhl. Zwillings-Brüder Laurus und Florus, beide Steinhauer, erduldeten im 2. Jahrhundert in Illyrien den Martyrertod. Sie kamen nämlich aus Byzanz in die Gegend von Dardania in Illyrien, wo sie in der Stadt Ulpianum bei dem Präses Lycon ihre Kunst ausübten. Nach einiger Zeit schrieb Licinius, der Sohn der Kaiserin Clipidia, an Lycon und bat ihn, Laurus und Florus ihm zu schicken, um den Göttern einen Tempel zu bauen. Sie kamen mit mehreren andern Arbeitern, wurden von Licinius mit höchstem Wohlwollen aufgenommen und mit Geschenken überhäuft, damit der Tempelbau bald möglichst vollendet werde. Die heil. Männer begannen den Bau, während sie zur Nachtszeit beteten und Geld unter die Armen vertheilten. Als der Tempel vollendet war, und Licinius die Götzenbilder daselbst aufgestellt hatte, riefen die Heiligen die von ihnen beschenkten Armen zur Nachtszeit zu sich und veranstalteten eine Procession zum Tempel, wo sie dann die Götzenbilder zertrümmerten. Licinius ließ sie sodann, mit Ausnahme der beiden Heiligen, binden und in einen glühenden Feuerofen werfen, wo sie freudig den Geist aufgaben. Licinius rief hierauf die heil. Brüder Laurus und Florus zu sich und versprach ihnen Verzeihung, wenn sie den Göttern opferten, was sie jedoch standhaft verweigerten, worauf er sie mit rauhen Sehnen zerfleischen ließ, so daß der ganze Estrich mit Blut benetzt war. Licinius übergab sie dann den Soldaten und ließ sie zum Proconsul Lycon führen. Auf dem Wege dahin bekehrten sie die Soldaten, zehn an der Zahl. Als Lycon sie um ihre Handlungen fragte, erwiderten sie: »Wir haben den Tempel geheiliget, die Götzenbilder zertrümmert, die Soldaten, die du siehst, zu Christus geführt, und setzt sind wir in deiner Gewalt«. Der Proconsul ließ sie in das Gefängniß abführen. Am Morgen rief er sie wieder zu sich und verlangte von ihnen unter Androhung mannigfacher Qualen und eines bittern Todes, den Göttern zu opfern. Sie verweigerten es standhaft, worauf sie in ein tiefes Loch geworfen und mit Erde zugedeckt wurden, nachdem vorerst auf ihr inniges Gebet die Stimme vom Himmel erscholl: »Kommt zu mir, ihr Arbeiter in meinem Weinberge und ich will euch erquicken«. [...] Ein gewisser Zoticus, der an beiden Augen blind war, erhielt zur selben Zeit sein Gesicht wieder. Ihre Namen stehen auch im Mart. Rom. am 18. Aug. (III. 520).
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Re: Heilige des Tages

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18. August: Hl. Helena, Kaiserin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Helena, Aug. Vid. (18. Aug. al. 7. 8. Febr. 3. 21. 22. Mai, 15. Sept.) Diese hl. Helena, oder, wie sie mit ihrem vollen Namen heißt, Flavia Julia Helena, Gemahlin des Kaisers Constantius Chlorus und Mutter Constantins des Großen, ist die berühmteste ihres Namens. Die Zeit ihrer Geburt und ihr Geburtsort ist ungewiß. Viele Schriftsteller, namentlich brittische, weisen auf Britannien hin, wo ihre Wiege gestanden haben soll. Nach dieser Annahme wäre sie die Tochter des Königs Coilus gewesen und zu York oder noch wahrscheinlicher zu Colchester geboren worden. Andere setzen ihren Geburtsort in die alte, zu jener Zeit in höchster Blüthe stehende Stadt Trier. Als Hauptgrund für erstere Annahme wird die angebliche Geburt Constantins des Großen in Britannien angegeben. Allein davon abgesehen, daß dieser Angabe viele sehr gewichtige Gründe entgegenstehen, so würde selbst bei der Voraussetzung ihrer Wahrheit aus diesem Umstande noch keineswegs ein Schluß auf die Geburt auch der Kaiserin Mutter in Britannien gezogen werden können. Und warum sollte der große britannische Geschichtsforscher Beda, dessen Autorität und umfassende Kenntniß der Thatsachen unbestritten, von dieser merkwürdigen Thatsache nichts gewußt haben? Wäre zu seiner Zeit auch nur eine schwache Volkssage hierüber im Schwung gewesen, so würde er sie uns überliefert haben. Nur daß Constantius Chlorus in Britannien als Mitregent des Kaisers Diocletian gestorben sei, ist sicher. Ebenso gewiß ist, daß er in Gallien, namentlich in Trier, sich vielfach aufgehalten habe; aber er war öfter auch im Orient, und konnte er sich seine Lebensgefährtin nicht auch von dorther geholt haben? In der That sind die Gründe, welche für die Geburt der Heiligen in Trier angeführt werden (worunter namentlich ein unächtes Diplom des Papstes Sylvester), wo möglich noch schwächer als jene, die für York oder Colchester angerufen werden. Dagegen war schon im 6. Jahrhundert die Ueberlieferung, der Geburtsort der hl. Helena sei Drepana in Bithynien, im Morgen- und Abendland weit verbreitet. Dafür spricht nicht blos Nicephorus, sondern vorzuglich Procopius von Cäsarea. Die Stadt lag am Bosporus und erhielt später von der Kaiserin Helena den Namen Helenopolis. Sie blieb aber immer unbedeutend gegen ihre Nachbarstädte, namentlich auch gegen das jetzige Karamussal, das im Alterthum Astakus oder Olbia hieß und dem daran gelegenen Meerbusen den Namen gab. Als beiläufige Jahreszahl der Geburt der hl. Helena nehmen die Bollandisten das J. 248 an. Der hl. Ambrosius, welcher um die Zeit des Todes Constantins schon am Leben war (er stand bereits im fünften Lebensjahre), huldigte jedenfalls der Ansicht, daß die hl. Helena einem bürgerlichen Geschlechte entsprossen gewesen sei und zur Zeit, als Constantius sie kennen lernte, eine Posthalterei in Kleinasien betrieben habe. Er setzt hinzu: »Fürwahr, eine gute Stallmeisterin, welche so eifrig nach der Krippe des Herrn suchte eine gute Stallmeisterin, welche jenen Wirth, der die Wunden des in die Hände der Räuber Gefallenen heilte, wohl erkannte eine gute Stallmeisterin, welche lieber alles für Koth erachtete, um Christus zu gewinnen, weßhalb auch Christus sie vom Kothe auf den Thron erhoben hat (de stercore levavit ad regnum).« Da der Vater des hl. Ambrosius Präfect des cisalpinischen Galliens gewesen ist, so konnte er dieß von ihm wohl erfahren haben. Dieß bestätigt Eutropius, des Kaisers Geheimschreiber, in seiner kurzen römischen Geschichte, indem er sagt: »Nach dem Tode des Constantius wurde sein Sohn Constantinus, welcher aus einer dunklern Ehe (ex obscuriore matrimonio) entsprossen war, in Britannien zum Kaiser erwählt.« Und er mußte bei seiner nahen Verbindung mit dem Hofe, da er auch Julian den Abtrünnigen nach Persien begleitete, darüber unterrichtet seyn. Wahrscheinlich aus diesem Grunde wird Constantin d. Gr. von einigen Schriftstellern irrig ein filius spurius genannt. Denn daß Constantius mit der hl. Helena eine wirkliche Ehe eingegangen hatte, ist durch die oben angeführte Stelle aus Eutropius unzweifelhaft. Die Ehe war also vorhanden; aber sie war nicht dem Adel des Constantius entsprechend, eine Art morganatische Ehe. Es ist natürlich, daß die heidn. Schriftsteller, die den Kaiser Constantin wegen seiner Bekehrung zum Christenthume haßten, diesen Umstand zu möglichster Erniedrigung desselben ausbeuteten. Und hätte wohl in diesem Falle der auf Hof-Etiquette und Adel nicht wenig stolze Diocletianus nach dem Tode des Constantius auf dessen natürlichen Sohn sein Augenmerk gerichtet? Hätte der Sohn seine Mutter mit dem Titel »Augusta«, d. i. »erhabene Kaiserin« beehren können und dürfen? Hätte der Panegyriker Eumenius es wagen dürfen, demselben zu sagen: »Du hast das Reich durch deine Geburt verdient (imperium nascendo meruisti)«?! Lang ehe er zum Purpur emporstieg, stand er unter den unmittelbaren Kronbeamten dem Kaiser Diocletian am nächsten und befand sich bei Hofaufzügen und sonstigen öffentlichen Feierlichkeiten auf dessen rechter Seite. Doch wir schließen diese Erörterung, um nicht zu lang zu werden. Man wird aber die Ueberzeugung, die hl. Helena sei des Constantius wirkliche und wahre Gemahlin, nicht Concubine, gewesen, um so mehr gewinnen und festhalten, wenn wir noch beisetzen, daß Eutropius, obwohl Heide, sie ausdrücklich seine »Gemahlin« (uxor) nennt, und daß er, wo von ihrer Trennung von Constantius die Rede ist, nicht vergißt, sie als eine wahre »Ehescheidung« (diremptis prioribus conjugiis) zu bezeichnen. Dazu kommt, daß auch Münzen und andere öffentliche Denkmäler die nämliche Thatsache constatiren, die wir nur deßhalb so hervorheben, weil sie zur Ehre unserer Heiligen zwar nicht unbedingt nöthig, aber doch sehr zuträglich ist. So viel man weiß, war der Kaiser Constantinus ihr einziger Sohn. Eusebius berichtet nämlich von ihrem Testamente, daß sie »ihren einzigen Sohn, den Alleinherrscher und Herrn des Erdkreises, mit dessen Söhnen, den erlauchtesten Cäsaren, ihren Enkeln«, zum Erben eingesetzt habe. Gegen diese Autorität haben die Angaben einiger anderer, viel späterer Schriftsteller, die hl. Helena habe außer Constantin noch andere sechs Söhne und eine Tochter, Namens Constantia, oder wenigstens noch zwei Söhne geboren, kein Gewicht. Die Geburt des Kaisers schwankt zwischen den Jahren 272 und den folgenden bis 275. Nach ihrer Trennung von Constantius Chlorus erhielt sie in Trier einen anständigen, man darf sagen reichen Wittwensitz. Auch in Quantia Morinorum scheint sie einen solchen gehabt zu haben. Als Constantinus im Jahr 306 den Thron der Cäsären bestieg, hielt sie sich öfter an seinem Hofe auf. Ob sie zugleich mit dem Sohne oder später das Christenthum angenommen habe, ist nicht ausgemacht; aus Eusebius scheint das Letztere gefolgert werden zu müssen, indem er das Werk ihrer Bekehrung, in Folge welcher sie lebte, »als wäre sie vom Erlöser selbst unterrichtet worden«, dem Kaiser zuschreibt. Also erfolgte die Annahme des christlichen Glaubens von Seite der hl. Helena nach dem J. 312. Paulinus freilich versichert, »daß Constantinus nicht so fast durch seinen Glauben, als durch den seiner Muner Helena zu dem Verdienste des Ersten umet den christlichen Fürsten (princeps esse principibus Christianis) gelangt ist;« aber diese Worte können höchstens eine gleichzeitige Bekehrung, keinesfalls aber können sie geeignet seyn, die Bekehrung Constantins durch seine Mutter zu beweisen. Gleichwohl war ihre Bekehrung ein großer Gewinn für den Glauben, was auch der hl. Gregorius der Große bezeugt, wenn er sagt, Gott habe die Herzen der Römer durch sie zum christlichen Glauben entflammt. Wenn also einige Legenden sagen, sie habe für den Sohn gebetet und gefastet, Almosen gegeben u. f. f., so ist hiefür vor dem J. 312 kein historischer Grund anzugeben. Daß sie aber später dazu noch hinlänglichen Anlaß hatte, indem ihr Sohn mit dem heidnischen Namen keineswegs auch schon das heidnische Leben ablegte, bezeugt die Geschichte. Noch weniger ist erwiesen, daß sie ihren früheren Gemahl Constantius, welcher im J. 306 gestorben war, dem Evangelium gewonnen habe, da es sehr zweifelhaft ist, ob Constantius überhaupt als Christ gestorben sei. Ueberhaupt bedarf ihre Geschichte sehr der genauesten Sichtung. Die Bollandisten haben z. B. die behauptete Taufe der hl. Helena durch den Papst Sylvester (seit dem J. 314) geradezu verworfen. Großen Schmerz bereitete ihr die Tödtung ihres Enkels Crispus und dessen Mutter Fausta. Am berühmtesten ist die hl. Helena durch die Auffindung des heil. Kreuzes, an welchem unser Erlöser gestorben ist, welche Auffindung am 3. Mai alljährlich gefeiert wird. Sie suchte mit außerordentlichem Eifer und unter Aufwendung großer Kosten nach demselben, wobei der hl. Makarius, welcher eben vom Concil zu Nicäa (im J. 325) heimgekehrt war, sie aufs Kräftigste unterstützte und aufmunterte. Es ist kein Zweifel, daß sie das heil. Land als fromme Wallfahrerin besucht habe. Hierin stimmen Eusebius und der hl. Ambrosius überein. Beide bezeugen wie aus einem Munde, sie habe Palästina »für ihren Sohn« gewissermaßen ex voto besucht. (Euseb. Vita Coast. III. 42. Ambr. de obitu Theod. Sen.) Paulinus und Andere setzen hinzu, sie habe dieß, »wie der Ausgang es gezeigt«, auf besondere göttliche Ermahnung gethan. Sie stand damals bereits in hohem Alter; aber sie achtete in ihrer hohen Begeisterung für die Ehre des heil. Kreuzes alle Beschwerden für nichts. Der Kaiser, welcher das schöne Unternehmen auf alle Weise begünstigte, hatte den Patriarchen Makarius beauftragt, an dem Orte der Auferstehung ein Oratorium zu errichten und alle Vorbereitungen zu treffen, damit der Plan zur Ausführung gelange. Der hl. Ambrosius schildert die Gefühle der dl. Helena, als sie auf dem Calvarienberg weilte, in folgenden Worten: »Sieh,« sprach sie, »hier ist der Ort des Kampfes; wo ist der Siegespreis? Ich suche die Fahne des Heils und finde sie nicht. Ich – im Purpur, und das Kreuz des Herrn im Staube; – ich an Höfen, und der Triumph Christi in den Ruinen; soll er und die Palme des ewigen Lebens verborgen bleiben? soll ich mich als Erlöste betrachten und das Zeichen der Erlösung selbst nicht schauen? Ich sehe, dein Werk ist's, Teufel! das Schwert, mit welchem du getödtet wurdest, zu bedecken ... Aber du hast dich vergeblich bemüht, du wirst neuerdings besiegt!« Ihr Unternehmen endete mit einem herrlichen Triumphe. Nach langem mühevollen Graben entdeckte man nämlich (im J. 326) die drei Kreuze und fand das des Erlösers, indem eine todtkranke Frau durch Berührung desselben plötzlich gesund und nach den Bollandisten (III. 564) auch ein Todter lebendig wurde. Zugleich entdeckte man auch den Titel des Kreuzes und die Nägel; ob die Lanze, ist nicht ebenso sicher, aber doch nicht minder wahrscheinlich. Die hl. Helena ließ noch während ihrer Anwesenheit in Palästina daselbst zwei Kirchen erbauen: die eine in Bethlehem, über der heil. Grotte, worin Jesus geboren war; die andere auf dem Oelberge, an dem Orte der Auffahrt unsers Herrn. An ersterm Orte war dem Adonis, nie zu Jerusalem über dem Calvarienberge der Venus ein Heiligthum geworden. Weiter wird berichtet, die hl. Helena habe auch in der Nähe von Gethsemane zu Ehren der hl. Jüngfrau, sowie bei Bethlehem an der Stelle, wo der Ueberlieferung zufolge der Engel den Hirten auf dem Felde die Geburt Christi verkündigt hatte, Kirchen erbaut. Auch im Abendlande behaupten mehrere Städte von ihr gebaute Kirchen zu besitzen, nämlich außer Rom noch Orleans, Trier, Köln etc. Es ist durch gleichzeitige Zeugnisse bestätigt, wie eifrig sie dem Besuche des Gottesdienstes oblag, wie viel Aufwand sie auf Kirchenschmuck machte und in dieser Beziehung auch die Kirchen kleiner Städte mildreich bedachte. Dabei erschien sie in einfacher Kleidung, wollte nicht mehr scheinen oder seyn als andere Frauen; ja sie bediente wohl selbst die Gott geweihten Jungfrauen bei Tische. Die Verehrung der Reliquien nahm durch ihr Beispiel einen außerordentlichen Aufschwung. Es geht die (übrigens durchaus unbeglaubigte) Sage, die hl. Helena habe von Jerusalem ab eine Reise nach Indien gemacht und von da die Leiber der heil. drei Könige mitgebracht, welche dann in der St. Sophienkirche zu Constantinopel seien beigesetzt, von da nach Mailand und zuletzt nach Köln übertragen worden. Auch die Stadt Besançon rühmt sich. aus ihrer Hand eine kostbare Reliquie des hl. Erzmartyrers Stephanus erhalten zu haben, dem zu Ehren eine im 4. Jahrhundert, man sagt gleichfalls durch die hl. Helena, erbaute Kirche daselbst besteht. Mit mehr Recht wird ihr die Veterskirche (der Dom) in Trier und ein Theil der dort befindlichen zahlreichen Reliquienschätze zugeschrieben. Was sie in dieser Hinsicht für Köln gethan habe, wolle man bei S. Gereon (S. 405) nachlesen. Sie starb in sehr hohem Alter, nach Einigen bald nach ihrer Rückkehr von Jerusalem, beiläufig 80 Jahre oder etwas darüber zählend, wahrscheinlich am 18. Aug. 328 (nach Andern 326 oder 327). Wo sie gestorben sei, wissen wir nicht. Einige nennen Byzanz, Andere Nikomedia etc. als den Ort ihres Todes. während Pagius behauptet, sie sei in Rom gestorben, indem er aus den Reifen Constantins darzuthun versucht, daß er sich im August des Jahres 326 in Rom aufgehalten habe. Dagegen sagen die Bollandisten (III. 572), nach dem Zeugnisse des Eusebius, des Sokrates und anderer Geschichtschreiber sei die Leiche der hl. Helena erst auf Befehl des Kaisers nach Rom übertragen und mit großem Pompe bestattet worden. Als das älteste Martyrologium, in welchem sie auf den 18. Aug. gesetzt ist, bezeichnen die Boll. (III. 576) das von Usuardus, wo ebenso, wie im Mart. Rom., die Straße nach Labium (via Lavicana) als der Ort ihres Begräbnisses angegeben ist. Reliquien von ihr werden außer Rom noch in Brindisi, Orleans, Lissabon, Trier, Rheims (Hautvillers), London u. a. Orten verehrt. Die Griechen ehren ihr Andenken am 21. Mai, die Aethiopier am 15. Sept., andere Martyrologien nennen sie an andern Tagen, z. B. am 7. und 8. Febr. Sie wird als hochbejahrte aber rüstige Frau, mit der Krone auf dem Haupte und mit dem Kreuz im Arm dargestellt. Oefter noch, besonders auf größern Gemälden, sieht man sie als Hauptbetheiligte bei der Auffindung des heil. Kreuzes. Auch mit ihrem Sohne Constantinus findet man sie abgebildet, er ist im Begriffe, sie bei ihrer Rückkehr von Jerusalem zu begrüßen. In Trier und Pesaro wird sie als Patronin verehrt. (III. 548–654.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

19. August: Hl. Johannes Eudes, Priester, Ordensgründer
Wikipedia hat geschrieben:Johannes (Jean) Eudes (* 14. November 1601 in Mazerai bei Ri, Normandie, Frankreich; † 19. August 1680 in Caen) war katholischer Priester und Gründer der Kongregation von Jesus und Maria und der Kongregation der Schwestern vom Guten Hirten. Wegen seines Einsatzes für die Verbreitung der Verehrung der Herzen Jesu und Mariens wird der hl. Johannes Eudes auch „Urheber, Lehrer und Apostel der liturgischen Verehrung des Herzens Jesu“ (Papst Pius X.) genannt.

Seine Eltern beteten lange zur Jungfrau Maria um ein Kind und weihten es ihr nach seiner Geburt, was hl. Johannes Eudes gerne in seinen Predigten erwähnte.

Mit 14 Jahren kam er in Caen in eine von Jesuiten geleitete Schule. 1622 lernte er in Caen die vom heiligen Philipp Neri gegründete Weltpriestergemeinschaft der „Oratorianer“ kennen und trat dort ein. Am 20. Dezember 1625 wurde er zum Priester geweiht.

1627 schrieb ihm sein Vater, dass die Pest in der Region Argentan wütete und viele Menschen ohne Sakramente starben. Johannes Eudes widmete sich daraufhin der Pflege und Seelsorge unter den Pestkranken.

Auf Anregung des Kardinals Pierre de Bérulle, seinem Oberen, hielt Eudes zahlreiche Volksmissionen und schrieb Bücher, von denen das bekannteste „Das Leben und das Königreich Jesu in den christlichen Seelen“ ist. Seine Spiritualität ist stark durch die École française de spiritualité („Französische Schule“) Bérulles beeinflusst. Die École française wandte sich gegen den elitären Jansenismus in der Ausprägung von Port Royal, der eine engherzige Frömmigkeit pflegte. Johannes Eudes stellte demgegenüber die Barmherzigkeit Gottes in den Mittelpunkt seiner Verkündigung.

Der hl. Johannes Eudes begegnete oft Priestern, die wenig auf ihr Amt vorbereitet waren und es schlecht ausübten. Deshalb wollte er für eine bessere Ausbildung der angehenden Priester sorgen. Dies lehnten seine Vorgesetzten jedoch ab, weil es nicht zum Zweck der Gemeinschaft passte. Nach langem Gebet und Ringen verließ er die Kongregation des Oratoriums am 25. März 1643 mit einigen Priestern und gründete eine neue Gemeinschaft: die Kongregation von Jesus und Maria CJM, die heute auch Eudisten genannt wird.

Diese Gemeinschaft eröffnete in Caen ein Seminar. Später gründete der hl. Johannes Eudes weitere Seminare in der Normandie und in der Bretagne. Unermüdlich erinnerte er die Priester an den Sinn ihrer Aufgabe und predigte ihnen die priesterliche Lebensheiligkeit: der Priester, der mit dem Leben Christi verbunden ist, muss ein „leibhaftes Bild von Christus“ sein, er muss „mit seiner Heiligkeit bekleidet“ werden.

Am 8. Februar 1647 ließ Johannes Eudes in Autun das erste liturgische Fest des Herzens Mariens feiern. Die Mutter Jesu ist für Eudes „der vollendete Typ“ des christlichen Lebens: In ihrem Herzen lebt und herrscht Christus vollkommen.

1672 feierten die Eudistengemeinschaften das erste liturgische Fest des heiligsten Herzens Jesu. In den ersten Jahren wurde das Fest am 30. August, ab 1672 am 20. Oktober begangen. Die Einführung dieses Festes, das später auf die Weltkirche ausgedehnt wurde, war das Resultat seines ganzen Lebens des Gebets und apostolischen Dienstes.

Eudes gründete 1641 in Caen ein Haus der „Zuflucht“, in dem sich fromme Frauen um ehemalige Prostituierte kümmerten, die ein neues Leben beginnen wollten. Daraus entwickelte sich die Ordensgemeinschaft „Unsere Frau von der Liebe“, aus der später die Schwestern vom Guten Hirten hervorgingen. Ein bekanntes Mitglied dieses Ordens war die seliggesprochene Maria Droste zu Vischering.

Der Heilige Johannes Eudes starb in Caen am 19. August 1680 und wurde 1909 durch Papst Pius X. selig- und 1925 durch Papst Pius XI. heilig gesprochen.

Gott, in deiner Weisheit hast du den heiligen Johannes Eudes erwählt, den unergründlichen Reichtum Christi neu zu verkünden. Lehre uns durch das Wort und das Beispiel dieses Heiligen, dich immer tiefer zu erkennen und im Licht des Evangeliums voranzuschreiten.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Deus, qui beátum Ioánnem, Confessórem tuum, ad cultum sacrórum Córdium Iesu et Maríæ rite promovéndum, mirabíliter inflammásti, et per eum novas in Ecclésia tua famílias congregáre voluísti: præsta, quaesumus; ut, cuius pia mérita venerámur, virtútum quoque instruámur exémplis.
Per eundem Dominum nostrum.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

19. August: Hl. Bartholomäus von Simeri, Priester, Abt
Wikipedia hat geschrieben:Der Heilige Bartholomäus von Simeri (* nach 1050 in Simeri (CZ); † 19. August 1130) war ein italo-byzantinischer Mönch und Gründer des Klosters S. Maria Hodogetria bei Rossano.

Zunächst lebte er als Eremit in Kalabrien. Mit Unterstützung des Admirals Christodoulos und der Regentin Adelasia reformierte er das Kloster S. Maria Hodogetria bei Rossano in der Verbindung von morgenländischen und abendländischen Traditionssträngen. Die Voraussetzung für das Gelingen war die Autonomie vom griechischen Erzbischof von Rossano, die ihm von Paschalis II. 1105 mit der Gewährung der Romunmittelbarkeit geboten wurde. Mit seiner Gründung setzte er ein Beispiel für die erfolgreiche Koexistenz des griechischen Mönchtums mit den neuen normannischen Herrschern.

Ein längerer Aufenthalt auf dem Athos vermittelte ihm Eindrücke des östlichen Klosterlebens. Auf Wunsch Rogers II. bereitete er ab 1121/22 die Gründung von San Salvatore zu Messina vor, die unter seinem Schüler und Nachfolger Lukas zum Abschluss gebracht wurde.

Außer dem Bios di san Bartolomeo da Simeri berichtet eine Akoluthie des Philagathos von Cerami über Leben und Tugenden des Heiligen. Philagathos ist vermutlich auch der Verfasser des Bios.
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