Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Und wieder sind wir bei der Frage: Wie kann ich einfach nur katholisch sein und gleichzeitig (m)einem Bischof gegenüber gehorsam sein, der selbst Irrlehren verbreitet und/oder unterstützt und die Weisungen des Papstes wissentlich und konsequent missachtet?

Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Wie sagt es Prof Hoeres letztensMelody hat geschrieben:Jetzt hört doch bitte endlich mal auf, alles immer nur so negativ zu sehen...
Die Kirche wird nicht untergehen. So.
Manmanman.![]()
Wir sollten uns doch freuen über einen guten Ansatz. Und nicht immer alles gleich wieder schlechtreden. Natürlich ist der Zustand der deutschsprachigen Kirche erschreckend. Aber herrje, es werden - nach uns - auch wieder bessere Zeiten kommen, davon bin ich zutiefst überzeugt.
"Es gibt keinerlei Grund für Optimismus" besser könnte man die Amtsführung von Eminenz nicht zusammenfassen
Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Habe bis heute keine überzeugende Antwort erhalten...Niels hat geschrieben:Und wieder sind wir bei der Frage: Wie kann ich einfach nur katholisch sein und gleichzeitig (m)einem Bischof gegenüber gehorsam sein, der selbst Irrlehren verbreitet und/oder unterstützt und die Weisungen des Papstes wissentlich und konsequent missachtet?
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Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Von wem wolltest du eine?Niels hat geschrieben:Habe bis heute keine überzeugende Antwort erhalten...Niels hat geschrieben:Und wieder sind wir bei der Frage: Wie kann ich einfach nur katholisch sein und gleichzeitig (m)einem Bischof gegenüber gehorsam sein, der selbst Irrlehren verbreitet und/oder unterstützt und die Weisungen des Papstes wissentlich und konsequent missachtet?
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Erzähl malNiels hat geschrieben: Wozu ich mittlerweile tendiere, ist ja kein Geheimnis...
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat
Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Nö, kannste Dir denken...bzw. weißte eh..Marion hat geschrieben:Von wem wolltest du eine?Niels hat geschrieben:Habe bis heute keine überzeugende Antwort erhalten...Niels hat geschrieben:Und wieder sind wir bei der Frage: Wie kann ich einfach nur katholisch sein und gleichzeitig (m)einem Bischof gegenüber gehorsam sein, der selbst Irrlehren verbreitet und/oder unterstützt und die Weisungen des Papstes wissentlich und konsequent missachtet?
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Ist doch wohl klar... von jemandem, der Ahnung hat..![]()
Marion hat geschrieben:Erzähl malNiels hat geschrieben: Wozu ich mittlerweile tendiere, ist ja kein Geheimnis...
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Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Halt doch einfach zu Christus. Von ihm hat der Bischof seine Hirtengewalt und die gibt er für diese Zeit ab, wenn er gegen Christus handelt.Niels hat geschrieben:Und wieder sind wir bei der Frage: Wie kann ich einfach nur katholisch sein und gleichzeitig (m)einem Bischof gegenüber gehorsam sein, der selbst Irrlehren verbreitet und/oder unterstützt und die Weisungen des Papstes wissentlich und konsequent missachtet?
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Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1
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Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Übers ganze Kirchenjahr treffen wir auf heilige Vorbilder. Kürzlich den Pfarrer von Ars, heute den Märtyrer Laurentius, gestern Edith Stein... immer wieder erinnert der Heiligenkalender uns an Menschen, denen für den Glauben und die Kirche kein Opfer zu groß war und denen es an Klarheit und Mut im Bekenntnis nie fehlte.
Klar, wir sind alle keine Heiligen. Aber sollte nicht manchen Exzellenzen ihre eigene Hasenfüßigkeit selbst peinlich werden, angesichts solcher Vorbilder? In Zeiten, in denen sie nichts zu fürchten haben als schlechte Presse und den Verlust von ein paar Kirchensteuerzahlern?
Klar, wir sind alle keine Heiligen. Aber sollte nicht manchen Exzellenzen ihre eigene Hasenfüßigkeit selbst peinlich werden, angesichts solcher Vorbilder? In Zeiten, in denen sie nichts zu fürchten haben als schlechte Presse und den Verlust von ein paar Kirchensteuerzahlern?
Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Aber alle zur Heiligkeit berufen.Gallus hat geschrieben:Klar, wir sind alle keine Heiligen.
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civilisation
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Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Schüller, der Leithammel der "Pfarrerinitiative" im Interview:
„Ich werde nichts zurücknehmen"
http://www.nachrichten.at/nachrichten/p ... 385,687723
daraus:
„Ich werde nichts zurücknehmen"
http://www.nachrichten.at/nachrichten/p ... 385,687723
daraus:
Der Sprecher der Erzdiözese Wein betonte auf http://wien.orf.at/stories/531551/ :Der Kardinal knüpfte an seine Stellungnahme vom Juli an: Wir müssten innerhalb einer bestimmten Frist überlegen, ob wir uns noch zur Kirche zählen, und uns allen Vorgaben des Lehramtes unterstellen. Ansonsten müsste er handeln, sagte der Kardinal. ...
Ich kann natürlich nicht für die anderen Mitglieder der Pfarrer-Initiative sprechen. Ich persönlich werde nichts zurücknehmen und sehe den Dingen, die da kommen könnten, gefasst ins Auge.
Ganz anders interpretiert man das Treffen in Schönborns direktem Umfeld. Der Kardinal habe "nicht in irgendeiner Weise etwas angedroht", Sanktionen oder Drohungen seien keineswegs das Thema gewesen, so Prüller, der bei dem Gespräch Protokoll geführt hat.
Vielmehr sei "sehr ernsthaft, aber respektvoll" über die Auffassungsunterschiede geredet worden. Selbst die Kathpress-Formulierung von der Nachdenkpause hinterließ ihn unglücklich, denn Schönborn habe weder etwas verordnet, noch sei von einer Pause die Rede gewesen.
Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Pfr. Schüller hat auch einen "Newsletter" zum Gespräch mit dem Kardinal veröffentlicht. Da ich ihn auf der Homepage der Pfarrerinitiative nicht finde, verlinke ich auf einen Blog, der ihn wiedergibt:
NEWSLETTER 9 vom 10. August 2011
Daraus:
NEWSLETTER 9 vom 10. August 2011
Daraus:
Es komme also bitte niemand mit der Ausrede daher, Kardinal Schönborn sei nicht informiert, oder könne ja nicht alles wissen,... Er ist informiert und er läßt die Mißbräuche dennoch zu!Dann ging es erwartungsgemäß längere Zeit um das Thema „Un-/Gehorsam“ und Schönborn wiederholte die Kritik seiner offiziellen Stellungnahme von Anfang Juli. [...] Zugleich verwiesen wir darauf, dass die im „Aufruf…“ angekündigten pastoralen Praktiken tatsächlich offiziell „Ungehorsam“ sind, - wenn auch von den Bischöfen still geduldet.
Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Interview mit Kardinal Schönborn:
"Nicht die Keule, aber eine Entscheidung steht an"
Daraus:
"Nicht die Keule, aber eine Entscheidung steht an"
Daraus:
STANDARD: Sind Schüllers Tage als Pfarrer von Probstdorf gezählt?
Schönborn: Ich hoffe auf eine einvernehmliche Lösung. Aber wenn er - oder ein anderer dieser Gruppe - den Dissens in substanziellen Fragen aufrechterhält, muss er sich natürlich die Frage stellen, wie sein weiterer Weg in dieser Kirche und in diesem Amt aussieht. Als Pfarrer hat er den Amtseid geschworen, dass er sich zum Glauben bekennt und zum Lehramt der Kirche steht. Die Frage ist: Bin ich bereit, die gemeinsamen Regeln zu akzeptieren oder nicht? Jetzt setze ich einmal auf Nachdenklichkeit und Gespräch - und nicht auf die Keule. Aber eine Entscheidung steht an.
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civilisation
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Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
"Aber eine Entscheidung steht an."
Sicher, auch wenn sie erst nach Jahren erfolgt.

Sicher, auch wenn sie erst nach Jahren erfolgt.
Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Für das was man sonst von Eminenz gewöhnt ist ist das ja sehr erstaunlich er hat sich jetzt selbst unter Druck gesetzt und muß im September was tun erstaunlich auch die klaren Worte die er zur Persönlichkeit von hw. Schüller findet
Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Pfr. Schüller ist (bekanntlich) Pfarrer der Gemeinde Probstdorf. Der dortige Pfarrgemeinderat beteiligt sich fleißig an der Revolution seines Pfarrers und richtet sich mit einer Unterschriftenaktion, die schon 600 Revolutionäre unterzeichnet haben, an Kardinal Schönborn. Der Kardinal wird darin gebeten die Anliegen der Pfarrerinitiative zu unterstützen.
Werte Leserinnen und Leser unserer Homepage!
Daraus:
Werte Leserinnen und Leser unserer Homepage!
Daraus:
Seit mehreren Wochen ist die Pfarrer-Initiative, für die auch unserer Pfarrer Helmut Schüller eintritt, journalistischer Dauerbrenner in den österreichischen Medien. Seitens der Amtskirche wird der Ton gegenüber den Protagonisten der Pfarrer-Initiative zunehmend schärfer. Der Pfarrgemeinderat hat hier einen klaren Standpunkt und wurde auch schon aktiv. (Link zum Aufruf des PGR...) Es wurden mehr als 600 Unterschriften gesammelt und auch schon übergeben.
Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Ungehorsamer Pfarrer Schüller hält an Amt fest
Daraus:

Daraus:
Helmut Schüller, nunmehriger Pfarrer in Probstdorf, hält an seinem Kurs fest. Der lautet: Ende des Zölibats, Priesterweihe von Frauen und Laienprediger. "Der Kardinal stellt in den Raum, dass wir aus der Kirche ausscheiden sollen. Aber das kommt nicht infrage", sagt er zum Standard.
Dass die Forderungen der Initiative unter dem Titel "Aufruf zum Ungehorsam" vorgelegt worden sind, sei kein Fehler gewesen, ist sich der Seelsorger sicher: "Das Wort 'Ungehorsam' nennt eine Tatsache beim Namen. Wir leben als Kirche ein Doppelleben. An der Basis bemühen wir uns, das abzufangen, was die offizielle Kirchenlinie nicht hergibt. Auf Dauer geht das nicht. Das verschleißt die Priester." Zusätzlich sei damit auch eine "überfällige Debatte" über das Thema "Gehorsam in der Kirche" losgetreten worden. Die Erinnerung Schönborns an den Amtseid hält er für unnötig: Das könne nicht bedeuten, dass man auf Dauer etwas tut, das "den Grundwahrheiten der Kirche zuwiderläuft".
Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Daß Dir bloß nicht schlecht wird von den vielen Popcorns ... das kann noch länger dauern, bis die Tüte leer ist ... 
Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Wirklich zu schade, dass es nicht möglich ist, die Änderungswünsche wenigstens für kurze Zeit in die Tat umzusetzen. Ich würde zu gern das Bild der Pfarrrebellen sehen, wenn der Bischof sie allesamt feuert und kostengünstig durch ehrenamtliche Laien ersetzt.
Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Die Lage ist alamierender als ich dachte gestern hab ich mitgekriegt daß verheiratete Priester ganz Öffentlich im Altersheimen zelebrieren und ihre eigene Lehre verbreiten der gute Mann meinte sie werden von mir kein Wort von Opfer hören daß ist ja ein blödsinn ein anderer traut öffentlich in einer Kirche seinen Sohn oder auch mal ganz offiziell mit Urkunde einen Mann der geschieden wurde die Kirche tut nichts ersterer treibt sein Unwesen seit 1970 die österr. Bischöfe tun nichts
Die von mir geschilderten spielten sich vor laufender Fernsehkameras unter den beifälligen Kommentaren von Hw, Zulehner ab
Die von mir geschilderten spielten sich vor laufender Fernsehkameras unter den beifälligen Kommentaren von Hw, Zulehner ab
Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Das ist ja nun ziemlich heftig und läßt dem Kardinal eigentlich keine Wahl. Andererseits hat er bisher meistens ein Schlupfloch gefunden. Daher die Frage: Wo verlaufen die Fronten, wie stehen die Kräfteverhältnisse? Ist das alles nur Theaterdonner, oder wollen die Protagonistern tatsächlich die Spaltung? Wer hat hier welche Perspektiven?Gamaliel hat geschrieben:Ungehorsamer Pfarrer Schüller hält an Amt fest
Daraus:
Helmut Schüller, nunmehriger Pfarrer in Probstdorf, hält an seinem Kurs fest. Der lautet: Ende des Zölibats, Priesterweihe von Frauen und Laienprediger. "Der Kardinal stellt in den Raum, dass wir aus der Kirche ausscheiden sollen. Aber das kommt nicht infrage", sagt er zum Standard.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)
Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Die nächste Zeitung bietet Revolutionär Schüller eine Bühne. (Das ganze Interview ist übrigens interessant.)
Pfarrer Schüller fordert Kardinal Schönborn heraus
Daraus:
Pfarrer Schüller fordert Kardinal Schönborn heraus
Daraus:
So ein Lauser dieser Pfr. Schüller. Der versucht doch tatsächlich dem Kardinal einmal ein klares "Ja" oder "Nein" zu entlocken.Was hat Ihnen denn Kardinal Schönborn, mit dem es ja ein erstes Treffen gab, gesagt?
Er hat die vier Mitglieder des Vorstandes der Pfarrinitiative aus der Erzdiözese Wien zu einem Gespräch gebeten. Davor hat er uns schon schriftlich ausgerichtet, wir sollten überlegen, ob wir noch zur Kirche gehören.
Und?
Was ich mir überlege, ist meine Sache! Er, Schönborn, muss sich überlegen, ob wir zur Kirche gehören oder nicht. Das ist meine Antwort.
Und Sie überlegen noch?
Nein. Ich habe mir natürlich alles überlegt, ich brauche auch keine Nachdenkpausen, weil ich im Vorhinein denke. Selbstverständlich gehören wir zur Kirche. Wenn der Herr Kardinal diese Frage anders beantworten will, dann muss er das öffentlich sagen.
Die ungehorsam sind.
Weil das auch tatsächlich zutrifft! Das, was wir tagtäglich in den Pfarrgemeinden tun, ist ungehorsam, da soll man nicht herumreden.
Sprechen Sie vom Zölibat?
Nein, nein. Da fahrt's immer nur ihr Journalisten darauf ab. Ich rede davon, dass wir Laien mitentscheiden und predigen lassen, weil viele Gemeinden keine Pfarrer mehr haben, dass wir Wiederverheirateten und Geschiedenen in begründeten Fällen die Kommunion nicht verweigern, dass wir Abendmahl feiern mit den Evangelischen. Was wiegt schwerer? Die Aufrechterhaltung von Gesetzen oder die Sicherstellung der seelsorglichen Arbeit?
Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Beides stimmt. Wie es aber aussieht, wollen sich Pfr. Schüller & Revolutionäre nicht mehr mit praktischem Ungehorsam zufriedengeben, den die Bischöfe schon so viele Jahre stillschweigend dulden (um nicht mehr zu sagen).Bernado hat geschrieben:Das ist ja nun ziemlich heftig und läßt dem Kardinal eigentlich keine Wahl. Andererseits hat er bisher meistens ein Schlupfloch gefunden. Daher die Frage: Wo verlaufen die Fronten, wie stehen die Kräfteverhältnisse? Ist das alles nur Theaterdonner, oder wollen die Protagonistern tatsächlich die Spaltung? Wer hat hier welche Perspektiven?
Was jetzt da der konkrete Anlaß und die genauere Motivation ist, weiß ich nicht. (Vermuten läßt sich manches, aber konkrete Belege habe ich keine.)
Ich glaube, daß die Herrn Revolutionäre es ernst meinen, und daß sie eine Entscheidung wollen. Wenn ihnen Schönborn mit Sanktionen kommt, dann werden sie das jeweilige Pfarrvolk zu mobilisieren versuchen. Medien, WsK, Laieninitiative,... werden sich dankbar an dem Trara beteiligen.
Unbekannt ist mir allerdings, wie groß die Mobilisierungsstärke der Revolutionäre ist. Die rund 300 Unterstützer der Pfarrerinitiative sind ja bei weitem nicht alles aktive Pfarrer/Priester; andererseits kann es natürlich auch Sympathisanten geben, die nicht offiziell auf der Liste stehen.
Offen ist für mich auch, ob die Bischöfe aktiven Rückhalt bei eher konservativen Pfarrern finden werden, wie sie sich z.B. im Linzer Priesterkreis organisieren.
Argumentativ wird es für Schönborn & Co nicht leicht werden, denn das, was die Revolutionäre unlängst zu Papier gebracht haben, wird ja seit vielen Jahren unter den Augen der Bischöfe praktiziert, auch von Pfarren, die nicht der Pfarrerinitiative angehören. Die Bischöfe können schwerlich in der Person Schüllers die Theorie verurteilen, aber die Praxis weiterhin erlauben. Verurteilen sie also Schüller & Co, dann verurteilen sie auch die Praxis in ihren eigenen Diözesen. Mit dieser "Normativität des Faktischen" gehen eben Schüller, Zulehner,... hausieren und wollen, daß ihr jahrelanges Treiben endlich auch offiziell und normativ in Österreich anerkannt wird. - Ich bin gespannt, was sich Kardinal Schönborn einfallen läßt, um sich aus der Affäre zu ziehen.
Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Was hat Michael Prüller Sprecher von Kardinal Schönborn zwischendurch zu sagen?
"Einen Showdown Schönborn-Schüller wird es nicht geben"
Daraus:

"Einen Showdown Schönborn-Schüller wird es nicht geben"
Daraus:
Tatsächlich habe Kardinal Schönborn "mit den Forderungen der Initiative kein Problem, sondern mit dem ostentativen Ungehorsams-Aufruf". Der Kardinal stehe "nach wie vor zur Freiheit jedes Katholiken, für Änderungen in der Kirche einzutreten - auch dann, wenn er selbst sich diesen Forderungen nicht anschließen kann".
Vielmehr gehe es dem Wiener Erzbischof darum, die Pfarrer zu gewinnen, "den in der Erzdiözese Wien eingeschlagenen Reform-Weg gemeinsam zu gehen", der ab Herbst "in strukturierte Bahnen gelenkt" werde. "Dazu müssen die Pfarrer nicht auf ihre Reformforderungen verzichten, aber sie vielleicht anders darstellen als in einem 'Aufruf zum Ungehorsam'."
Zuletzt geändert von Gamaliel am Mittwoch 17. August 2011, 18:40, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Hochwürden Zulehner spielt den Unparteiischen und läßt uns an seiner Weisheit teilhaben:
Im Konflikt zwischen der Pfarrer-Initiative und Kardinal Christoph Schönborn sollen beide Seiten nachgeben, empfiehlt der Pastoraltheologe Paul Michael Zulehner
Daraus:

Im Konflikt zwischen der Pfarrer-Initiative und Kardinal Christoph Schönborn sollen beide Seiten nachgeben, empfiehlt der Pastoraltheologe Paul Michael Zulehner
Daraus:
Herr Professor hat geschrieben:Das Neue an der Pfarrer-Initiative ist, dass sie die Auseinandersetzung nicht mehr verbal, sondern real führen will. Das Wort „Ungehorsam“ ist eher störend, weil es den Pfarrern ja positiv darum geht, die seelsorgliche Praxis an der Seite der Menschen weiterzuentwickeln.
Herr Professor hat geschrieben:Die Pfarrer-Initiative könnte dem Herrn Kardinal entgegenkommen und sagen: „Wir schnüren das Paket auf. Pastorale Fragen stehen für uns an erster Stelle. Die Frage der Frauenweihe stellen wir vorerst weiter nach hinten.“ Das würde dem Herrn Kardinal Spielraum verschaffen. Er könnte sagen: „Mir wird es ein Anliegen sein, dass Laien in den Gemeinden eine stärkere Rolle in der Leitung und der Verkündigung spielen.“ Ich glaube, dass sich der Kardinal bewegen wird. Allerdings wäre es eine Täuschung, dass man sich dann um die zurückgestellten Fragen nicht mehr kümmern müsste.
Herr Professor hat geschrieben:Man sollte feststellen, dass es sich nicht um Glaubensfragen handelt, sondern um Fragen des Spielraums, den die katholische Kirche zurzeit in vielen pastoralen Fragen leider nicht ausnützt.
Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Und noch ein Beitrag, speziell zur Situation in der Diözese Linz:
Ungehorsame Priester in Oberösterreich
Daraus:

Ungehorsame Priester in Oberösterreich
Daraus:
Ein großer Teil der Ungehorsamen stammt aus Oberösterreich. [...] Von den rund 300 Mitgliedern der Initiative stammen 80 aus Oberösterreich. [...] Dass so viele oberösterreichische Priester zu den Kirchenrebellen gehören, führt der oberösterreichische Sprecher der Initiative auf die fortschrittliche Einstellung der früheren Bischöfe in der Diözese zurück. Den aktuellen Diözesanbischof, Ludwig Schwarz, hingegen stuft er als Rom-gehorsam und konservativ ein.
Bischof Ludwig Schwarz war für ein Interview nicht erreichbar. In einer schriftlichen Stellungnahme betont er, dass die von der Pfarrer-Initiative angesprochenen Themen ernsthaft in der Bischofskonferenz besprochen würden.
Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Gamaliel, ich habe das Interview gerade nur "angelesen"- werde es aber genau lesen, wenn ich mehr Zeit habe- aber was mir auffällt, ist, daß die "Reformer" von Rom immer nur fordern!Gamaliel hat geschrieben:Die nächste Zeitung bietet Revolutionär Schüller eine Bühne. (Das ganze Interview ist übrigens interessant.)
Pfarrer Schüller fordert Kardinal Schönborn heraus
...
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Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Tjaaa - das kommt davon, wenn man die Fakten solange treiben läßt, bis deren "Normativität" von keiner Norm mehr gedeckt wird. Ein Lehrstück aus dem Tollhaus.Gamaliel hat geschrieben:Argumentativ wird es für Schönborn & Co nicht leicht werden, denn das, was die Revolutionäre unlängst zu Papier gebracht haben, wird ja seit vielen Jahren unter den Augen der Bischöfe praktiziert, auch von Pfarren, die nicht der Pfarrerinitiative angehören. Die Bischöfe können schwerlich in der Person Schüllers die Theorie verurteilen, aber die Praxis weiterhin erlauben. Verurteilen sie also Schüller & Co, dann verurteilen sie auch die Praxis in ihren eigenen Diözesen. Mit dieser "Normativität des Faktischen" gehen eben Schüller, Zulehner,... hausieren und wollen, daß ihr jahrelanges Treiben endlich auch offiziell und normativ in Österreich anerkannt wird. - Ich bin gespannt, was sich Kardinal Schönborn einfallen läßt, um sich aus der Affäre zu ziehen.
Da kann man wirklich gespannt sein, wie der Kardinal darauf reagieren wird. Die Revolutionäre haben ihn jetzt da, wo sie ihn haben wollen - und wo er nie hin wollte: Jetzt muß Klarheit geschaffen werden.
Andererseits sind wir ja in Wien...
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Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Der soll bei Mao nachschlagen: "Bestrafe einen, erziehe hundert", oder so.Bernado hat geschrieben: Da kann man wirklich gespannt sein, wie der Kardinal darauf reagieren wird.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.
- ChrisCross
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Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Schade, dass Johannes Paul II seine Erklärung zur Frauenordination nicht mit dem Anathema versehen hat. Das würde uns so einige Probleme erleichtern.
Schade ist es auch, dass Personen wie Pfarrer Schüller offenbar lieber dem Zeitgeist als Christus nachfolgen bzw. kein rechtes Verständnis für kirchliche Tradition haben. Sich dann aber unter all den relativistischen und protestantisch/ modernistischen Äußerungen zu wiegern, endlich die Gemeinschaft zu wechseln, ist doch ein starkes Stück. Es scheint unter all den Reformern offenbar das einzige Dogma zu sein, dass man trotz aller Forderungen, die woanders verwircklicht sind, nicht aus der Kirche austritt. Es scheint, als stehe genau darauf unter Reformern das Anathema.
Schade ist es auch, dass Personen wie Pfarrer Schüller offenbar lieber dem Zeitgeist als Christus nachfolgen bzw. kein rechtes Verständnis für kirchliche Tradition haben. Sich dann aber unter all den relativistischen und protestantisch/ modernistischen Äußerungen zu wiegern, endlich die Gemeinschaft zu wechseln, ist doch ein starkes Stück. Es scheint unter all den Reformern offenbar das einzige Dogma zu sein, dass man trotz aller Forderungen, die woanders verwircklicht sind, nicht aus der Kirche austritt. Es scheint, als stehe genau darauf unter Reformern das Anathema.
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Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Noch viel schader, dass die Hierarchie oberhalb von Pfarrer Schüller es hat so weit kommen lassen.ChrisCross hat geschrieben:Schade, dass Johannes Paul II seine Erklärung zur Frauenordination nicht mit dem Anathema versehen hat. Das würde uns so einige Probleme erleichtern.
Schade ist es auch, dass Personen wie Pfarrer Schüller offenbar lieber dem Zeitgeist als Christus nachfolgen bzw. kein rechtes Verständnis für kirchliche Tradition haben. Sich dann aber unter all den relativistischen und protestantisch/ modernistischen Äußerungen zu wiegern, endlich die Gemeinschaft zu wechseln, ist doch ein starkes Stück. Es scheint unter all den Reformern offenbar das einzige Dogma zu sein, dass man trotz aller Forderungen, die woanders verwircklicht sind, nicht aus der Kirche austritt. Es scheint, als stehe genau darauf unter Reformern das Anathema.
Multi venient in nomine meo, id est in nomine corporis mei. (Tichonius Africanus)
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Quomodo facta est meretrix civitas fidelis (Is 1:21)
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Re: Österreichische Pfarrerinitiative und der Ungehorsam
Auf die theologische Qualifizierung der Unmöglichkeit der Frauenordination gehe ich nicht näher ein, sondern halte nur fest, daß das gar nichts erleichtern würde. Es gibt schon jetzt genügend Sanktionen bzw. Sanktionsmöglichkeiten mit denen Irrlehrer und Übeltäter belangt werden könnten, lediglich die Bischöfe wenden sie nicht/kaum an. Solange ein Pfarrer nicht den absoluten Frevel wagt und sich zur Tradition der Kirche bekennt, kann er sanktionslos fast alles machen. (Ich übertreibe ein bißchen, aber nicht viel.) Niemand hindert die Bischöfe seit Jahren/Jahrzehnten gegen die Revolutionäre und Modernisten vorzugehen, aber sie tun es nicht. Wer nicht ohnehin aufseiten der Revolutionäre steht, wird nicht müde zu betonen, daß wir uns seit dem Konzil in der Liebeskirche befinden, wo man eben nicht mehr autoritär gegen Untergebene vorgeht, sondern die Probleme im Dialog bespricht,...ChrisCross hat geschrieben:Schade, dass Johannes Paul II seine Erklärung zur Frauenordination nicht mit dem Anathema versehen hat. Das würde uns so einige Probleme erleichtern.
Personen wie Schüller tun das, was ihnen die Bischöfe ermöglichen oder gar vorleben. Wären Pfr. Schüller und seine Co-Revolutionäre solch schlimme Priester, dann hätten sie schon längst abgelöst gehört, denn ihre Taten geschehen nicht im Verborgenen. Gerade Pfr. Schüller ist auch in den österr. Medien regelmäßig präsent und geht seit vielen Jahren mit seinen Ideen und "Praxisberichten von der Basis" hausieren, das kann dem Kardinal gar nicht verborgen geblieben sein.ChrisCross hat geschrieben:Schade ist es auch, dass Personen wie Pfarrer Schüller offenbar lieber dem Zeitgeist als Christus nachfolgen bzw. kein rechtes Verständnis für kirchliche Tradition haben.