Gamaliel hat geschrieben: sein Ziel ist der Himmel und nicht das Fegefeuer.
Wo ist da der unterschied? Fegefeuer ist ne Einbahnstraße Richtung Himmel. Hauptsache es gibt kein Zurück mehr.
Ich habe für Dich gebetet, Linus, dass Dein Ziel der Himmel und nicht das Fegefeuer ist, dass Du - wenn Du schon das Fegefeuer anstrebst - das wenigstens nur als Zwischenstation und nicht als Ziel ansiehst.
Danke fürs Gebet. Endziel ist klar die (volle) Anschauung Gottes, dies nur im Himmel gibt. Aber als Zwischenziel ist durchaus das Fegefeuer. (wobei es ungeheuer beruhigend ist, zu wissen, daß es von dort nur mehr in eine Richtung geht.)
Interessant auch Benedikt XVI. Ausführungen bei der Generalaudienz am 12.1.11:
Bei Katharina [von Genua] dagegen wird das Fegefeuer nicht als Element der unterirdischen Welt dargestellt. Es ist kein äußeres, sondern ein inneres Feuer. Das ist das Fegefeuer: ein inneres Feuer. Die Heilige spricht vom Weg der Läuterung der Seele auf die volle Gemeinschaft mit Gott hin, ausgehend von ihrer eigenen Erfahrung des tiefen Schmerzes aufgrund der begangenen Sünden angesichts der unendlichen Liebe Gottes (vgl. Vita mirabile, 171v).
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
Es ist wohl falsch sich das Fegefeuer als Ziel, oder auch als Zwischenziel vorzunehmen, weil man damit ja sagt, daß man nicht freiwillig solange man auf der Erde lebt ganz feste büsen möchte und oder auch nicht von den lässlichen Sünden loslassen will.
Daß man also nicht bereit ist sich freiwillig ganz putzen zu lassen, sondern nur unter Umständen wenn man sich nicht mehr wehren kann.
Es soll hier aber "billiger" und weniger schmerzvoll sein als im Fegefeuer. Es lohnt sich also schon das Fegefeuer hier wenigstens versuchen "abzuarbeiten" und feste für einen guten Tod zu beten mit Sakramenten. Da gibt es einen Ablaß.
Linus hat geschrieben:Bei Katharina [von Genua] dagegen wird das Fegefeuer nicht als Element der unterirdischen Welt dargestellt. Es ist kein äußeres, sondern ein inneres Feuer. Das ist das Fegefeuer: ein inneres Feuer. Die Heilige spricht vom Weg der Läuterung der Seele auf die volle Gemeinschaft mit Gott hin, ausgehend von ihrer eigenen Erfahrung des tiefen Schmerzes aufgrund der begangenen Sünden angesichts der unendlichen Liebe Gottes (vgl. Vita mirabile, 171v).
Wenn sie hier ausgehend von eigener Erfahrung spricht, meint sie wohl nicht das Fegefeuer nach dem Tod. Viele Heilige sprechen so, daß man das Fegefeuer auch hier schon durchlaufen kann.
So hast du das Wort Fegefeuer aber nicht gemeint, oder?
Marion hat geschrieben:Es ist wohl falsch sich das Fegefeuer als Ziel, oder auch als Zwischenziel vorzunehmen, weil man damit ja sagt, daß man nicht freiwillig solange man auf der Erde lebt ganz feste büsen möchte und oder auch nicht von den lässlichen Sünden loslassen will.
Ich weiß nicht wen du mit "man" hier interpretierst, mich aber sicher nicht. Die Hoffnung schnurstracks in den Himmel zu kommen wie mein Vater ("ich stell mich wie die kleine Hl. Therese in den Gnadenaufzug und warte bis es aufwärts geht") hab ich nicht. Ich rechne fest für mich das Purgatorium durchmachen zu "dürfen." (ich damals zu meinem Vater: "Papa, Gott ist einfallsreicher wie du denkst. Wenn du oben ankommen wirst, wird dich Petrus sicherlich herzlich begrüßen:" Servus und willkommen, wir freuen uns schon das du da bist. Geh aber vorher noch die Stufen runter und hilf deiner Frau über die Stufen rauf!")
Linus, dessen Vater gestern 76 geworden wäre.
Marion hat geschrieben:So hast du das Wort Fegefeuer aber nicht gemeint, oder?
auch, aber nicht nur.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
Marion hat geschrieben:Es ist wohl falsch sich das Fegefeuer als Ziel, oder auch als Zwischenziel vorzunehmen, weil man damit ja sagt, daß man nicht freiwillig solange man auf der Erde lebt ganz feste büsen möchte und oder auch nicht von den lässlichen Sünden loslassen will.
Das Fegefeuer ist doch auch eine solche Buße. Insofern ist das bloß eine zeitliche Verschiebung. Der Vorteil beim Fegefeuer ist wohl, dass man sich spätestens da nun keine Illusionen mehr zu machen braucht.
Es soll hier aber "billiger" und weniger schmerzvoll sein als im Fegefeuer. Es lohnt sich also schon das Fegefeuer hier wenigstens versuchen "abzuarbeiten" und feste für einen guten Tod zu beten mit Sakramenten. Da gibt es einen Ablaß.
Sicher soll man sich in dieser Hinsicht bemühen. Aber wenn es nicht "klappt" und erstmal Fegefeuer ansteht, dann wäre das auch nicht so schlimm. Besser als die Verdammnis allemal.
