Der Zweck des Berichtes dürfte zweitrangig werden, wenn in der Gesellschaft nach seiner Veröffentlichung wieder eine Diskussion über den kirchlichen Reichtum, seine Verschleierung und seine Verwendung einsetzt.Raphael hat geschrieben: Diese "gesellschaftliche Dimension" des Berichtes ist jedoch nicht Zweck des Berichtes.
In Wahrheit hat dieser Bericht nämlich nur den einen Zweck:
Klärung darüber, ob der Bischof von Limburg bei der Verwaltung des kirchlichen Vermögens gegen kirchliches Recht verstoßen hat!
Subsidiär ist die Frage zu klären, ob der Bischof von Limburg evtl. gegen geltendes staatliches Recht verstoßen hat.
Bei jeder Kirchenschließung und bei jedem Stellenabbau wird der Ruf nach dem kirchlichen Vermögen laut werden - immer unter Hinweis auf die "causa Limburg". Die Schwierigkeiten, die der Kirche dadurch künftig entstehen, sind noch garnicht zu erahnen.
Es geht hier nicht um den Begriff des Sondervermögens, sondern um die Tatsache, daß dieses bisher unbekannt war.Raphael hat geschrieben:Den Begriff des Sondervermögens sollte man nicht überbewerten.Caviteño hat geschrieben:Ich erinnere nur daran, daß es bis zur "causa Limburg" wohl den allerwenigsten Katholiken (und Bürgern) bekannt war, daß es neben dem Haushalt des Bistums noch - drücken wir es mal freundlich aus - "Schattenhaushalte" (Bischöfliche Stühle) gibt, bei denen keine Veröffentlichungspflicht bestand/besteht, noch waren/sind Satzung, Kontrolle, Höhe usw. bekannt. Jetzt spricht man noch von "Sondervermögen" usw..
Als die Diskussion um das Vermögen des Bischöflichen Stuhls in Limburg begann, veröffentlichte das Bistum auf seiner homepage eine Erläuterung über die Entstehung usw.. Das Sondervermögen wurde nirgendwo erwähnt. Man kann das durchaus als Verschleierung durch Unterlassung bezeichnen, denn im Sondervermögen werden nun nicht die Beträge der Kaffeekasse verwaltet. Eine glaubwürdige Öffentlichkeitsarbeit sieht mE anders aus.
Ich sprach von Bettelbriefen und Spendenaufrufen([Punkt]) - wobei gerade der Begriff der Bettelbriefe fließend ist, z.B. offene Anschreiben der kirchlichen Hilfsorganisationen.Raphael hat geschrieben:Meines Wissens hat die Kirche in Deutschland in den letzten Jahrzehnten keine Bettelbriefe versandt.Caviteño hat geschrieben: (,,,)
Einerseits dauernd Bettelbriefe verschicken und Spendenaufrufe starten und andererseits das eigene Vermögen und Einkommen nicht offenlegen - das paßt nicht (mehr).
Darüber hinaus hat sie sich strikt an die gesetzlichen Regelungen bei den Veröffentlichungspflichten gehalten, so sie denn existierten ...............
Der Schaden, der durch die breite Diskussion über den kirchlichen "Reichtum" in den letzten Monaten entstanden ist, das zurückgehende Spendenaufkommen und die ansteigenden Kirchensteueraustritte, sind durch den Herrn Bischof TvE weitestgehend verursacht.
Was die Veröffentlichung der kirchlichen Haushalte betrifft, muß ich z.B. die Veröffentlichung durch das Bistum Essen als schlechten Scherz bezeichnen. Den Haushalt mit 3 Zeilen Einnahmen und 7 Zeilen Ausgaben zu "veröffentlichen", ist ein Witz, aber ein schlechter.