heiligenlegenden.de hat geschrieben: ... Thomas betet nach seiner Gewohnheit, dann schreibt er nieder, was der Geist Gottes ihm eingibt. Bevor er aber seine Meinung kund gibt, will er Jesum Christum selbst um Rat fragen. Er geht in die Kirche, legt das, was er geschrieben, auf den Altar vor den Tabernakel hin und betet also: 0
„O Herr Jesu Christi, der du in diesem wunderbaren Sakramente wahrhaft gegenwärtig bist, dessen Werke unbegreifliche Wunder sind, ich beschwöre dich demütig, mache mir kund, ob das, was ich über dich geschrieben habe, mit der Wahrheit übereinstimmt; verleihe mir die Gabe, es meinen Brüdern zu lehren und sie davon zu überzeugen; ist im Gegenteile in dieser Schrift Etwas dem katholischen Glauben entgegen, so nimm mir die Möglichkeit, es ihnen vorzutragen.”
Thomas hatte kaum seine Gebet vollendet, als Jesus erschien, und, auf die von Thomas Hand geschriebenen Blätter hindeutend, liebevoll zu ihm sagte:
„Du mein Sohn hast würdig über das Sakrament meines Leibes gesprochen!”
Und da das Gebet des Heiligen noch länger währte, sah man, wie er allmälig eine Elle hoch in der Luft erhoben wurde. — Da um diese zeit auch das heilige Fronleichnamsfest eingeführt wurde, so befahl Papst Urban IV. dem heiligen, das Officium Missae et Breviarii de Sanctissimo Sacramento (das Meß- und Breviergebet vom heiligen Altarssakramente) zu verfassen. Auch dem heiligen Bonaventura soll der Papst den nämlichen Auftrag gegeben haben. Der heil. Thomas machte sich mit Freuden an die Arbeit; welche er unter beständigem Gebete vollendete und die als ein unvergängliches Denkmal unseres heil. Glaubens da steht. Während der Arbeit besuchte Bruder Bonaventura den Heiligen. Auch er hatte seine Arbeit vollendet. Als er aber das Werk des heiligen Thomas las, da war er von der Schönheit des selben so entzückt, daß er in seine Zelle eilte, und seine Schrift in das Feuer warf. — Auch die schönen Lieder, Pangue Lingua und Lauda Sion, welche noch immer in der katholischen Kirche ertönen, hat der heilige Thomas damals verfaßt. ...