„Priesterinnenweihe“

Allgemein Katholisches.
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songul
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Re: "Priesterinnenweihe"

Beitrag von songul »

Leguan hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben: Okay, ich gebe dir Recht. Ich habe jetzt erst mal gesucht, wo das steht. Diesen Text dazu hatte ich vorher nicht eingeschaltet.
Naja, vielleicht bedeutet für die katholisch "altkatholisch"? Denn bei einer Priesterin und einem verheirateten Priester....
Aber zumindest von der Tänzerin selbst wird ja nicht gesagt, dass sie Priesterin wäre.

Aber in den USA darf man sich doch sowieso über nichts wundern, die haben soviele christliche Gruppen und kleineste Gruppierungen.... Vielleicht findet man zu diesen auch irgendwo mehr, so dass wir dann später wissen, ob sie sich (noch) röm-kath. nennen, oder nicht.
Das ist die Gruppe von "womenpriests", denen es sehr wichtig ist, sich (röm-) katholisch zu nennen (und von den Medien auch immer so dargestellt werden), aber alle exkommuniziert sind und auf die Donaudampfschifferinnen zurückgehen.
Ich denke, denen sollte man nicht so viel Aufmerksamkeit schenken.
Finde ich auch.

Wer sich mal die Profile der einzelnen "Priester(innen)" anschaut:

http://www.romancatholicwomenpriests.or ... ed.htm#rey

der kann doch allen Ernstes nicht darüber diskutieren, sei er nun orthodox, r. katholisch oder reformiert.

LG Songul.

Ecce Homo
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Re: "Priesterinnenweihe"

Beitrag von Ecce Homo »

Vor allem, da die Bischöfing (selbsternannt) jetzt erst ihren Theologie-Master fertig macht...
so macht man Karriere... ;D Bin ich eigentlich episkopabile? Ich glaube schon - wofür studiert man Theologie...? :blinker: ;D :breitgrins: :pfeif: 8)
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Ecce Homo
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Re: "Priesterinnenweihe"

Beitrag von Ecce Homo »

Wie ist es da eigentlich mit "Laiisierung"? Die muss es da gar nicht geben, weil es da kein Amt hat, oder?
Die BLitzkarriere, die man da machen kann, ist aber auf dem Papier schon krass - zum Teil in einem Jahr zum Diakon/In und zum PriesterIn... 8) :pfeif:
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civilisation
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Re: Neue Witze

Beitrag von civilisation »

Dieses Posting hätte am besten in den "Priesterinnen"-Thread gepasst, aber der ist ja leider gesperrt.

Gefunden im Blog "rom, römer, am römsten":

Bild

Der Text dazu:
"Mami, warum haben die Papplaternen oben ein Fragezeichen?"

"Schhh, Söhnchen! Das sind keine Papplaternen. Das..., hmmm... das sind... äh, das scheinen... Kämme zu sein."

"Kämme?"

"Hast Du die Frisuren gesehen?"


In Santa Barbara, Californien, wurden am 19. April vier "katholische" "Bischöfinnen" "geweiht".

Die gute Nachricht: Alle diese Damen haben sich durch ihre Handlungen automatisch exkommuniziert.

Die schlechte Nachricht: Alle diese Damen haben sich durch ihre Handlungen automatisch exkommuniziert.

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cantus planus
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Re: Neue Witze

Beitrag von cantus planus »

Wenn die Damen sich weiterhin selbst so lächerlich machen, sparen wir uns wenigstens die ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema. :D

Aber man sieht schon den Stilbruch: in den Jahren der Batikmode waren eigentlich Jägerzäune in...
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taddeo
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Re: Neue Witze

Beitrag von taddeo »

civilisation hat geschrieben:
Die gute Nachricht: Alle diese Damen haben sich durch ihre Handlungen automatisch exkommuniziert.

Die schlechte Nachricht: Alle diese Damen haben sich durch ihre Handlungen automatisch exkommuniziert.
Wobei das nicht ganz stimmt: Exkommuniziert waren sie alle schon durch die vorausgegangene Simulation ihrer "Priesterweihe".

(Die drei Gruselmonster auf dem Foto sind übrigens, soweit ich informiert bin, nicht etwa die "neugeweihten" Amerikanerinnen, sondern die drei deutschen bzw. österreichischen "Bischöfinnen", die die "Weihe" vorgenommen haben:
Siehe dazu http://www.calcatholic.com/news/newsArt ... 33dee8cda6).

civilisation
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Re: "Priesterinnenweihe"

Beitrag von civilisation »

In der Tat, es handelt sich bei dem obigen Bild um eine ältere Aufnahme.

Hier ein aktuelles youtube-Video der Weihesimulationen ("Handauflegung"):

http://www.youtube.com/watch?v=woC43RqYmdA

civilisation
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Re: "Priesterinnenweihe"

Beitrag von civilisation »

Da bekommt ja jede Dame noch nicht einmal einen eigenen Stab überreicht :glubsch:

http://www.youtube.com/watch?v=hwrfens4-Y

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taddeo
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Re: "Priesterinnenweihe"

Beitrag von taddeo »

civilisation hat geschrieben:Da bekommt ja jede Dame noch nicht einmal einen eigenen Stab überreicht :glubsch:

http://www.youtube.com/watch?v=hwrfens4-Y
Wozu denn auch? :breitgrins:

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Niels
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Re: "Priesterinnenweihe"

Beitrag von Niels »

Du nimmst mir das Wort aus dem Mund. :D
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Niels
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Re: "Priesterinnenweihe"

Beitrag von Niels »

Ich kann kaum glauben, dass da keine Satire im Spiel ist:
http://www.youtube.com/watch?v=i6hFcBl ... annel_page
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cantus planus
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Re: "Priesterinnenweihe"

Beitrag von cantus planus »

taddeo hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:Da bekommt ja jede Dame noch nicht einmal einen eigenen Stab überreicht :glubsch:
Wozu denn auch? :breitgrins:
Bei Hornbach waren die Latten aus, nur Obi hatte noch welche stehen. Und zweimal losfahren lohnt ja nicht.
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civilisation
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Re: "Priesterinnenweihe"

Beitrag von civilisation »

Niels hat geschrieben:Ich kann kaum glauben, dass da keine Satire im Spiel ist:
http://www.youtube.com/watch?v=i6hFcBl ... annel_page
Ach nee ...

Liturgische Tänze gibt es ja auch schon in der römisch-katholischen Kirche. Ich habe mal eine liturgiehistorische Abhandlung dazu gelesen. :ja:

Übrigens: Der bei youtube angegebene Blog ist sehr interessant und bietet vieeeeeeeeeeeeeel Anschauungsmaterial zur Liturgie. Ich will ja keine Schleichwerbung machen - darum keine Linkangabe. :roll:
Zuletzt geändert von civilisation am Sonntag 3. Mai 2009, 17:07, insgesamt 1-mal geändert.

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cantus planus
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Re: "Priesterinnenweihe"

Beitrag von cantus planus »

civilisation hat geschrieben:Liturgische Tänze gibt es ja auch schon in der römisch-katholischen Kirche. Ich habe mal eine liturgiehistorische Abhandlung dazu gelesen. :ja:
Und du bist sicher, keine modernistische Kampfschrift in den Händen gehabt zu haben, inklusive Verdrehung von Tatsachen und Quellen?
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Niels
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Re: "Priesterinnenweihe"

Beitrag von Niels »

civilisation hat geschrieben: Ich habe mal eine liturgiehistorische Abhandlung dazu gelesen. :ja:
Welche denn? :achselzuck:
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Juergen
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Re: "Priesterinnenweihe"

Beitrag von Juergen »

civilisation hat geschrieben:Liturgische Tänze gibt es ja auch schon in der römisch-katholischen Kirche. Ich habe mal eine liturgiehistorische Abhandlung dazu gelesen. :ja:
Hier muß man aber unterscheiden ob im Zuge einer wie auch immer gearteten Inkulturation, der Liturgie eigentlich fremde Elemente, welche aber in der örtlichen Kultur verwurzelt sind, aufgenommen werden (etwa in Afrika), oder ob man hier bei uns plötzlich Dinge einführt, die überhaupt nicht in der Kultur verwurzelt sind, sondern in ihrer Art eher an Bewegungen aus irgendeinem fernöstlichen Tempelkult erinnern.
Zuletzt geändert von Juergen am Sonntag 3. Mai 2009, 17:23, insgesamt 2-mal geändert.
Gruß Jürgen

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civilisation
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Re: "Priesterinnenweihe"

Beitrag von civilisation »

cantus planus hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:Liturgische Tänze gibt es ja auch schon in der römisch-katholischen Kirche. Ich habe mal eine liturgiehistorische Abhandlung dazu gelesen. :ja:
Und du bist sicher, keine modernistische Kampfschrift in den Händen gehabt zu haben, inklusive Verdrehung von Tatsachen und Quellen?
Ich kann mich nicht mehr an Verfasser etc. erinnern. War ja auch schon in den späten 90ern. Eine Seminararbeit. Eventuell also doch eine modernistische Kampfschrift??!!

Auf jeden Fall fand ich die These interessant, daß es sich die liturgischen Tänze aus den Prozessionen entwickelt haben.

By the way: Liturgische Dramen aus dem 11./12. Jahrhundert haben was für sich. Überliefert ist ja die entsprechende Musik (z.B. "Le Jeu des Pèlerins d'Emmaaüs") - das höre ich gerade.

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Juergen
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Re: "Priesterinnenweihe"

Beitrag von Juergen »

Michael Kunzler. In: Liturgie der Kirche. S. 166f. hat geschrieben:Zweifellos ist der Tanz eine herausragende leibliche Ausdruckshandlung, weshalb auch in der Suche nach neuen liturgischen Formen immer wieder der Tanz genannt wird. Allerdings spielt er in der Liturgiegeschichte keine große Rolle und wird überdies zwiespältig beurteilt. Zum einen verteufeln schon die Väter den Tanz, der in heidnischen Kulturen und bei häretischen Gruppen eine Rolle spielte, als Blendwerk des Teufels; andererseits sprechen sie vom himmlischen Chorreigen der Seligen. Ihre Ablehnung des "leiblichen" Tanzes hat sich duch die Jahrhunderte fortgesetzt, obwohl sich rudimentäre Formen liturgischen Tanzens immer halten konnten, wenn auch gegen Widerstände.
Heute dient der Tanz als "fossiles Relikt des in frühen Kulturen lebendigen Tanzes" fast nur noch der Unterhaltung. Innerhalb einer "tanzarmen" Kultur wirft deshalb die Einführung des liturgischen Tanzes folgenschwere Probleme auf: "Man wäre zunächst auf professionelle Tänzer(innen) angewiesen, die im Gottesdienst vortanzen. Damit aber wäre der Gefahr Tor und Tür geöffnet, daß der Gottesdienst zu einer 'perfektionistischen Ballettveranstaltung' verkäme. Damit wäre zugleich das Ziel der Verlebendigung des liturgischen Tanzes verfehlt; kann es doch diesem Bemühen letuzlich nur darum gehen, daß die ganze Gemeinde Anteil bekommen kann am gottesdienstlichen Erlebnis einer getanzten Verkörperung des christlichen Glaubens und Lebens." Gerade der Tanz erlaubt es nicht, möglichst alle Gottesdienstteilnehmer daran teilnehmen zu lassen. Gerade hier bleiben - nach den Maßstäben westlicher Tanzkultur - die meisten Zuschauer. Es bleibt auch das Problem dessen, was Baumgartner kritisch als "efficiency" körperlicher Vollzüge bezeichnet und was sich bei einer Gruppe, die stellvertretend vortanzt, wohl niemals ganz vermeiden läßt. Dennoch sollte der Tanz als hervorragendes Mittel des Menschen, sich zu äußern, auch in der Liturgie seinen Platz finden; wie dies aber in der liturgischen Praxis umgesetzt werden kann, ist noch vielfach fraglich."
Bezüglich der rudimentären Formen nennt Kunzler in einer Fußnote Springprozessionen (Echternach, Prüm) oder Tänze in der äthiopischen Kirche.
Gruß Jürgen

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cantus planus
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Re: "Priesterinnenweihe"

Beitrag von cantus planus »

Michael Kunzler. In: Liturgie der Kirche. S. 166f. hat geschrieben:"Man wäre zunächst auf professionelle Tänzer(innen) angewiesen, die im Gottesdienst vortanzen. Damit aber wäre der Gefahr Tor und Tür geöffnet, daß der Gottesdienst zu einer 'perfektionistischen Ballettveranstaltung' verkäme. Damit wäre zugleich das Ziel der Verlebendigung des liturgischen Tanzes verfehlt; kann es doch diesem Bemühen letuzlich nur darum gehen, daß die ganze Gemeinde Anteil bekommen kann am gottesdienstlichen Erlebnis einer getanzten Verkörperung des christlichen Glaubens und Lebens." Gerade der Tanz erlaubt es nicht, möglichst alle Gottesdienstteilnehmer daran teilnehmen zu lassen. Gerade hier bleiben - nach den Maßstäben westlicher Tanzkultur - die meisten Zuschauer. Es bleibt auch das Problem dessen, was Baumgartner kritisch als "efficiency" körperlicher Vollzüge bezeichnet und was sich bei einer Gruppe, die stellvertretend vortanzt, wohl niemals ganz vermeiden läßt. Dennoch sollte der Tanz als hervorragendes Mittel des Menschen, sich zu äußern, auch in der Liturgie seinen Platz finden; wie dies aber in der liturgischen Praxis umgesetzt werden kann, ist noch vielfach fraglich."
Kannst du noch kurz angeben, wen Kunzler an dieser Stelle zitiert? Vielen Dank!
Juergen hat geschrieben:Bezüglich der rudimentären Formen nennt Kunzler in einer Fußnote Springprozessionen (Echternach, Prüm) oder Tänze in der äthiopischen Kirche.
Damit ist dann aber eben das "rhythmische Schreiten" gemeint, dass auch Joseph Ratzinger in "Fest des Glaubens" thematisiert. Die Batiktücher schwenkenden, hüftkreisenden und barfüßigen Damen entweder fortgeschrittenen Alters, fortgeschrittener Selbstfindung oder eine bedenklich fortgeschrittenen mélange aus beidem können sich darauf eben nicht berufen.
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Juergen
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Re: "Priesterinnenweihe"

Beitrag von Juergen »

Nochmal das ganze mit Fussnoten (just to please you) :blinker: -- Wußte gar nicht, daß man hier so wiss. arbeiten muss. :pfeif:
M. Kunzler: Liturgie der Kirche. S. 166f hat geschrieben:Zweifellos ist der Tanz eine herausragende leibliche Ausdruckshandlung, weshalb auch in der Suche nach neuen liturgischen Formen immer wieder der Tanz genannt wird.(27) Allerdings spielt er in der Liturgiegeschichte keine große Rolle und wird überdies zwiespältig beurteilt. Zum einen verteufeln schon die Väter den Tanz, der in heidnischen Kulturen und bei häretischen Gruppen eine Rolle spielte, als Blendwerk des Teufels; andererseits sprechen sie vom himmlischen Chorreigen der Seligen. Ihre Ablehnung des "leiblichen" Tanzes hat sich duch die Jahrhunderte fortgesetzt, obwohl sich rudimentäre Formen liturgischen Tanzens immer halten konnten, wenn auch gegen Widerstände.(28)
Heute dient der Tanz als "fossiles Relikt des in frühen Kulturen lebendigen Tanzes" fast nur noch der Unterhaltung. Innerhalb einer "tanzarmen" Kultur wirft deshalb die Einführung des liturgischen Tanzes folgenschwere Probleme auf: "Man wäre zunächst auf professionelle Tänzer(innen) angewiesen, die im Gottesdienst vortanzen. Damit aber wäre der Gefahr Tor und Tür geöffnet, daß der Gottesdienst zu einer 'perfektionistischen Ballettveranstaltung' verkäme. Damit wäre zugleich das Ziel der Verlebendigung des liturgischen Tanzes verfehlt; kann es doch diesem Bemühen letuzlich nur darum gehen, daß die ganze Gemeinde Anteil bekommen kann am gottesdienstlichen Erlebnis einer getanzten Verkörperung des christlichen Glaubens und Lebens."(29) Gerade der Tanz erlaubt es nicht, möglichst alle Gottesdienstteilnehmer daran teilnehmen zu lassen. Gerade hier bleiben - nach den Maßstäben westlicher Tanzkultur - die meisten Zuschauer. Es bleibt auch das Problem dessen, was Baumgartner kritisch als "efficiency" körperlicher Vollzüge bezeichnet und was sich bei einer Gruppe, die stellvertretend vortanzt, wohl niemals ganz vermeiden läßt. Dennoch sollte der Tanz als hervorragendes Mittel des Menschen, sich zu äußern, auch in der Liturgie seinen Platz finden; wie dies aber in der liturgischen Praxis umgesetzt werden kann, ist noch vielfach fraglich.(30)
Fußnoten hat geschrieben:(27) Kleine Auswahl: J. G. Davies: Toward a Theology of the Dance. In: ders. (Hg.): Worshio an Dance, Birmingham 1975, 43-63; R.A. Sequeire: Spielende Liturgie. Bewegung neben Ton und Wort im Gottesdienst am Beispiel des Vaterunsters. Freiburg i.B. 1977; J. Baumgartner. Gefährte des Glaubens - Gespielte Gnade. Zum Tanz im christlichen Kult. In: S. Walter: Tanz vor dem Herrn. Neue Wortgottesdienste mit Beiträgen von Jakob Baumgartner zum Tanz in der christlichen Liturgie. Zürich 1974; H. Lander: Tanz - sprachlose Verkündigung. In: KatBl 106 (1981) 63-71; T. Berger: Liturgie und Tanz. Anthropologische Aspekte - Historische Daten - Theologische Perspektiven. St. Ottilien 1985.

(28) Vgl. Koch, Gottesdienst und Tanz 63-66. Zu Restformen liturgischen Tanzes zählt Koch, nach einem Hinweis von Heinz, auch die Springprozessionen von Echternach und Prum/Eifel. Zur letzteren vgl. A. Heinz: Die Prümer Springprozession. Ihr Verbot durch Erzbischof Klemens Wenzeslaus aus dem Jahre 1778 und ihr Fortleben im Volk. In: Archiv f. Mittelrhein. Kirchengeschichte 28 (1976) 83-100. Reifenberg, Fundamentalliturgie II, 130f, verweist auf die große Bedeutung des Tanzes in der äthiopischen Kirche; trotz aller Hindernisse sei der Tanz "auch im christlichen Gottesdienst stets als legitimes Ausdrucksmittel angesehen worden."

(29) Koch, Gottesdienst und Tanz 69.

(30) Vgl. Seqeira, Wiederentdeckung der Bewegungsdimension 152.
Literaturverzeichnis bei Kunzlker hat geschrieben:K. Koch: Gottesdienst und Tanz. Marginalien zu einer noch immer problematischen Verknüpfung. in LJ 42 (1992) 63-69.
Abkürzungsverzeichnis bei Kunzlker hat geschrieben:KatBl - Klerusblatt. München u.a. 6(1925) - 24 (1943), 26 (1946) -
LJ - Liturgisches Jahrbuch. Münster 1 (1951) -
Gruß Jürgen

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Re: "Priesterinnenweihe"

Beitrag von cantus planus »

Juergen hat geschrieben:Nochmal das ganze mit Fussnoten (just to please you) :blinker:
Herzlichen Dank! Es hatte mich eben interessiert. :ja:
Juergen hat geschrieben:Wußte gar nicht, daß man hier so wiss. arbeiten muss. :pfeif:
Wir sind eben ein Phorum mit Anspruch! :P
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Re: "Priesterinnenweihe"

Beitrag von Juergen »

cantus planus hat geschrieben:Wir sind eben ein Phorum mit Anspruch! :P
Ein Phass in Anstich wäre mir genauso lieb. :prost:
Gruß Jürgen

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Re: "Priesterinnenweihe"

Beitrag von cantus planus »

Juergen hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Wir sind eben ein Phorum mit Anspruch! :P
Ein Phass in Anstich wäre mir genauso lieb. :prost:
Pheine Idee! Du besorgst das Faß, und ich komme nach Paderborn. Bin gegen halb Neun bei dir. :daumen-rauf:
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Re: "Priesterinnenweihe"

Beitrag von taddeo »

cantus planus hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Wir sind eben ein Phorum mit Anspruch! :P
Ein Phass in Anstich wäre mir genauso lieb. :prost:
Pheine Idee! Du besorgst das Faß, und ich komme nach Paderborn. Bin gegen halb Neun bei dir. :daumen-rauf:
Ich hophphe doch sehr, daß Ihr beim Phaß phrischen Gerstensaphtes dann auch ausgiebig über die Aspekte der Phrauenordination diskutiert, damit sich dieses Thema nicht zu sehr im ophph topic verliert ... :prost:

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cantus planus
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Re: "Priesterinnenweihe"

Beitrag von cantus planus »

Off topic? Verzeihung. :tuete:

Jetzt werde ich heute schon zum dritten Mal von einem Nutzer ermahnt.
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Strang seiner übermäßigen Länge wegen geschlos-
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