Bischofssynode über die Familie 2014-15

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Maternus87
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Maternus87 »

Gallus hat geschrieben:
Siard hat geschrieben:
CIC_Fan hat geschrieben:Die Wiener Eminenz öffnet mal kurz den Sack mit der Katze die Lehre wird nicht geändert aber............

http://diepresse.com/home/panorama/reli ... e_panorama
Und darum nimmt die Kirche keiner mehr ernst …. :pfeif:
Grauenhaft. Einfach nur grauenhaft. Daß solche wachsweichen Herumlavierer Kardinäle werden konnten, das ist das Grundübel.
Wachsweich? Da hört sich das aber anders an ... .

L'appel des deux cardinaux
http://www.lefigaro.fr/vox/religion/2 ... urn false;

Ich wäre mit vorschnellen Schlüssen vorsichtig ... .

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Gallus
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Gallus »

Maternus87 hat geschrieben:Wachsweich? Da hört sich das aber anders an ... .

L'appel des deux cardinaux
http://www.lefigaro.fr/vox/religion/2 ... urn false;

Ich wäre mit vorschnellen Schlüssen vorsichtig ... .
Vergleich mal den Klartext von Kardinal Burke

http://www.cruxnow.com/church/214/9/3 ... nnulments/

mit dem Herumlavieren von Schönborn gegenüber "Die Presse". Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.

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kabelkeber
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von kabelkeber »

"Ihr sollt das Haus meines Vaters nicht zu einer Räuberhöhle machen"....

Wenn sich die Führung der RKK dazu entscheiden sollte, gegen Tradition und Lehre zu verstoßen, dann wäre Ungehorsam nicht nur unangebracht, sondern sogar geboten, um des eigenen Seelenheiles willen.
Man kann schließlich nur einem Herrn dienen.
Und unser Ja soll ein Ja bleiben.
Oder?

heiliger_raphael
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von heiliger_raphael »

Das ist ja auch die Position der Piusbruderschaft, mit der sie jede Häme gegen das Konzil rechtfertigen.
Die Frage ist doch, woran kann der Gläubige unterscheiden, ob sein Ungehorsam im höchsten Gehorsam steht oder ob er lediglich eine gute Begründung gefunden hat, um sich selbst zum Lehramt zu erheben.
Die Frage ist fundamentaler Natur. So wie Volk Gottes im Sinne von "WSK" missverstanden und das 2. Vat. Konzil missbraucht werden kann, steht auch immer die Möglichkeit im Raum, den Gehorsamsbegriff in gegenteiliger Richtung zu missbrauchen. Bisweilen nimmt es teilweise solche Formen an, dass diejenigen, die dem Lehramt nicht mehr folgen möchten, den Katholiken, die sich redlicherweise in Gehorsam und Treue Rom gegenüber mühen, vorwerfen, nicht mehr "der Sache" zu dienen.
Aus persönlichen Gesprächen würde ich einfach mal das Resumee ziehen: diejenigen, die am lautesten die Treue vertreten, sind ja oft diejenigen, die am schnellsten in Untreue geraten. Da wird Tradition als etwas vergangenes betrachtet und die Traditionstreue an einem beliebigen Punkt in der Zeit gebrochen, selbstverständlich im "höchsten Gehorsam". ;)
Oder flottert formuliert: Lehramtstreue heißt nicht selten "solange Kirche konservativ genug ist & meine Ressentiments und die mir liebgewonnenen Abneigungen teilt, bin ich voll bei ihr, aber wehe sie entwickelt sich, scheint progressiver oder menschlicher, dann sind böse zerstörerische Kräfte und [beliebige Verschwörungstheorie] am Werk". Das ist sehr vereinfacht dargestellt, aber ich erlebe häufiger, dass die Lehramtstreue nur bei persönlichem Gefallen gilt. Meist je lauter die Leute davon reden. Nicht selten wirkt "Gehorsam" wie eine Farce und ein Feigenblatt, mit dem der eigene Subjektivismus autoritativ erhöht wird.
Für den einen oder anderen wird es gar ein böses Erwachen, wenn er irgendwann merkt, dass es gar nicht darum geht was er will oder wie er etwas einschätzt.

HeGe
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von HeGe »

Das ist deutlich: Kurienkardinal Burke kritisiert Amtskollegen Kasper :glubsch: Wenn die Gerüchte über seine Absetzung richtig sind, kann es natürlich sein, dass er die Diplomatie etwas über Bord wirft. Der Mut des Todgeweihten, sozusagen.

Auch Kardinal Kasper wird aber zurückhaltender: Kardinal Kasper: Segen für Zweitehe nicht aus Bibel abgeleitet
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Maurus
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Maurus »

HeGe hat geschrieben:Das ist deutlich: Kurienkardinal Burke kritisiert Amtskollegen Kasper :glubsch: Wenn die Gerüchte über seine Absetzung richtig sind, kann es natürlich sein, dass er die Diplomatie etwas über Bord wirft. Der Mut des Todgeweihten, sozusagen.

Auch Kardinal Kasper wird aber zurückhaltender: Kardinal Kasper: Segen für Zweitehe nicht aus Bibel abgeleitet
Was ist daran denn genau zurückhaltender? Wo hat denn Kasper schonmal den Weg der Orthodoxie als möglichen Reformweg bezeichnet?

HeGe
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von HeGe »

Maurus hat geschrieben:Wo hat denn Kasper schonmal den Weg der Orthodoxie als möglichen Reformweg bezeichnet?
Habe ich behauptet, dass diese Forderung von Kardinal Kasper kam? Nicht nur hier im Thread, sondern auch in weiteren Medien wird aber die Lösung der Orthodoxie häufig als möglicher Weg auch für die Kirche angesehen. Kardinal Kasper hat Lösungen der Barmherzigkeit gefordert, daher finde ich es gut, dass er seinem Diskussionsansatz bzw. den daraus entstandenen Diskussionen ausdrücklich erste Grenzen setzt.
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Maurus
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Maurus »

HeGe hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Wo hat denn Kasper schonmal den Weg der Orthodoxie als möglichen Reformweg bezeichnet?
Habe ich behauptet, dass diese Forderung von Kardinal Kasper kam? Nicht nur hier im Thread, sondern auch in weiteren Medien wird aber die Lösung der Orthodoxie häufig als möglicher Weg auch für die Kirche angesehen. Kardinal Kasper hat Lösungen der Barmherzigkeit gefordert, daher finde ich es gut, dass er seinem Diskussionsansatz bzw. den daraus entstandenen Diskussionen ausdrücklich erste Grenzen setzt.
Naja, strenggenommen hat er ja schon zu Beginn strenge Grenzen gesetzt, etwas was Scheidung, Zweitheirat etc angeht. Aber gut - ich hatte den Beitrag anders verstanden :).

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marcus-cgn
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von marcus-cgn »

Die Medien positionieren sich: Heute las ich, der hl. Vater habe bewusst Kardinal Kasper eine herausragende Rolle bei der Eröffnung der Synode übertragen obwohl er wissen musste, dass dieser sehr progressive Positionen vertrete. Dagegen wettere der Präfekt der Glaubenskongregation, letztverbindlich entscheiden würde bei der Synode aber der Papst. Da sieht man welche Erwartungen an Franziskus gestellt werden.

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Gallus
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Gallus »

Nicht nur die Medien. Ich habe heute im Zug noch eine "Welt" in die Finger bekommen und konnte dort das komplette Interview mit Bischof Bode lesen. Tenor: Ob Zweit-, Dritt-, oder Homosexuellenehe, das entspricht zwar nicht der Lehre der Kirche, aber irgendwie gut finden könnten wir es ja trotzdem, wenn Menschen füreinander sorgen.

Grünes Parteiprogramm statt Evangelium. Es ist nur noch zum Speien.

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marcus-cgn
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von marcus-cgn »

Was Bischof Bode sagt würde ich jetzt nicht so wichtig nehmen, aber richtig ist: Am Ende entscheidet der Papst!

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phylax
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von phylax »

Die Süddeutsche Zeitung barmt heute schon auf Seite 1 : "Und sie bewegt sich doch nicht".
Dabei wird die Gefahr beschworen, FRanziskus würde - ich sags mal mit eigenen Worten- als Bettvorleger enden, nachdem ja soviel deutsche Katholiken so viele Hoffnungen in ihn gesetzt haben... " :heul:"
Von Gott kommt mir ein Freudenschein,/ wenn Du mich mit den Augen Dein/ gar freundlich tust anblicken

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Maurus
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Maurus »

Ich frage mich ja, ob das mediale Interesse proportional zu dem der Gesellschaft ist. Brauchen die für ihr Treiben eigentlich einen offiziellen Freispruch durch die Kirche? Sehr interessant.

heiliger_raphael
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von heiliger_raphael »

Gallus hat geschrieben:Tenor: Ob Zweit-, Dritt-, oder Homosexuellenehe, das entspricht zwar nicht der Lehre der Kirche, aber irgendwie gut finden könnten wir es ja trotzdem, wenn Menschen füreinander sorgen.
Generell muss man natürlich fragen, ob nicht auch langjährige homosexuelle Partnerschaften, die eheähnliche Werte pflegen und die Ehe vor Gott anstreben, ein Hinweis darauf sein könnten, dass die Bezogenheit von Menschen aufeinander nicht ausschließlich heterosexueller Natur sein muss. Schließlich sind auch heterosexuelle Bindungen kein zuverlässiges Kriterium mehr, dass die dort gepflegte Bindung mit eheähnlichen Verantwortlichkeiten einhergeht. Ich sehe hier durchaus interessante Herausforderungen für die Exegese und Moraltheologie, sich diesen Fragen zu stellen. Naütrlich kann man auch argumentieren, dass die gelebte Sünde von Menschen kein Kriterium sein kann, das ist mir aber zu einfach.

heiliger_raphael
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von heiliger_raphael »

Maurus hat geschrieben:Ich frage mich ja, ob das mediale Interesse proportional zu dem der Gesellschaft ist. Brauchen die für ihr Treiben eigentlich einen offiziellen Freispruch durch die Kirche? Sehr interessant.
Meinem Eindruck nach sehen sie sich auf Gewinnerseite: endlich würde die rückschrittliche Kirche genötigt, sich mit den gesellschaftlichen Realitäten zu befassen. Dabei wird nicht nur ausgeklammert, dass sich die Kirche schon immer mit den Sünden der "gesellschaftlichen Realität" befasst hat, außerdem schon immer um die Wahrheit, das rechte Verhalten Gott gegenüber und die Frage, in welchem Verhältnis das, was in der Bibel steht, zu dem steht, was wir aus unserem tagtäglichen Erleben schließen können, gerungen hat. Die Gesellschaft oder Medien nehmen Kirche irgendwie als monolithischen Block wahr, und deshalb sind sie wohl gerade auch so außer sich ;D

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Gallus
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Gallus »

heiliger_raphael hat geschrieben:
Gallus hat geschrieben:Tenor: Ob Zweit-, Dritt-, oder Homosexuellenehe, das entspricht zwar nicht der Lehre der Kirche, aber irgendwie gut finden könnten wir es ja trotzdem, wenn Menschen füreinander sorgen.
...
Naütrlich kann man auch argumentieren, dass die gelebte Sünde von Menschen kein Kriterium sein kann, das ist mir aber zu einfach.
Doch, ich finde, so einfach ist das. Gottes Gebote waren nie einfach zu halten, und jeder von uns hat andere, an denen er besonders zu knabbern hat. Und jeder von uns kann sich andauernd Selbstrechtfertigungen zurechtlegen, warum es ja eigentlich gerade doch einem guten Zweck dient, daß wir mal wieder nicht das tun, was Gott von uns erwartet. Das ist die Falle, in die wir ständig tappen. Aber niemals, wirklich niemals ist das die richtige Reaktion auf das eigene Versagen. Und schon gar nicht dann, wenn die scheinbaren Rechtfertigungen der eigenen Sünden von einer gottfernen Gesellschaft geliefert werden.

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overkott
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von overkott »

Kasper müht sich um sprachliche Ungenauigkeit. Er verwischt den Unterschied zwischen Respekt und Toleranz. Normalität verdient Respekt, eine Abweichung ggf. Toleranz. Wenn die Abweichung respektiert wird, stellt man das Normale auf den Kopf.

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Gallus
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Gallus »

Kardinal Kasper beklagt, daß die Wortwahl Christi bezüglich des Ehebruchs nicht politisch korrekt und irgendwie verletzend war.

http://wdtprs.com/blog/214/1/card-kas ... ough-love/

:vogel:

Wie tief will der noch sinken?

Gestern war es noch Satire, heute wird es Realität: http://youtu.be/6FigprdcBGA

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Heinrich II
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Heinrich II »

heiliger_raphael hat geschrieben:
Gallus hat geschrieben:Tenor: Ob Zweit-, Dritt-, oder Homosexuellenehe, das entspricht zwar nicht der Lehre der Kirche, aber irgendwie gut finden könnten wir es ja trotzdem, wenn Menschen füreinander sorgen.
Generell muss man natürlich fragen, ob nicht auch langjährige homosexuelle Partnerschaften, die eheähnliche Werte pflegen und die Ehe vor Gott anstreben, ein Hinweis darauf sein könnten, dass die Bezogenheit von Menschen aufeinander nicht ausschließlich heterosexueller Natur sein muss. Schließlich sind auch heterosexuelle Bindungen kein zuverlässiges Kriterium mehr, dass die dort gepflegte Bindung mit eheähnlichen Verantwortlichkeiten einhergeht. Ich sehe hier durchaus interessante Herausforderungen für die Exegese und Moraltheologie, sich diesen Fragen zu stellen. Naütrlich kann man auch argumentieren, dass die gelebte Sünde von Menschen kein Kriterium sein kann, das ist mir aber zu einfach.
Das gleiche Bla-Bla tragen evangelische Theolunken seit längerem vor. Den biblischen Boden verlässt Du mit solchen Gedanken.
Wer euch ein anderes Evangelium verkündet, als ihr angenommen habt, der sei verflucht. Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen, oder geht es mir um Gott?

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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von heiliger_raphael »

Gallus hat geschrieben: Doch, ich finde, so einfach ist das.
Das kannst Du gerne so halten. Den anderen Ausführungen in Deinem Beitrag stimme ich zu. Die stehen für mich aber auch nicht im Widerspruch zum ehrlichen Ringen um die Frage, was denn Willes Gotte überhaupt ist und worin er sich ausdrückt.

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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von heiliger_raphael »

Heinrich II hat geschrieben:Den biblischen Boden verlässt Du mit solchen Gedanken.
Dieses Blabla erzählen einem auch immer fundamentalistische Evangelikale. Nur um mal Deine "Argumentationsstrategie" aufzugreifen. Ich weiß nicht, woran Du glaubst, ich aber glaube daran, dass in der Kirche der Heilige Geist präsent ist und man daher aus den Entscheidungen, wie gläubige Katholiken ihr Leben einrichten, sehr wohl Rückschlüsse ziehen kann, was möglicherweise Wille Gottes ist. Außerdem glaube ich dass die Kirche auch heute noch gut daran tut, aktuellen wissenschaftlichen Stand bei der Bearbeitung moraltheologischer Fragen hinzuzuziehen. In diesem Sicht sehe ich auch die Synode. Und letztlich gehe ich davon aus, dass die Synode zu einem guten Ergebnis kommen wird, unabhängig davon ob das mit meiner Einschätzung konform geht oder nicht.

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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von heiliger_raphael »

overkott hat geschrieben:Kasper müht sich um sprachliche Ungenauigkeit. Er verwischt den Unterschied zwischen Respekt und Toleranz. Normalität verdient Respekt, eine Abweichung ggf. Toleranz. Wenn die Abweichung respektiert wird, stellt man das Normale auf den Kopf.
Die gesellschaftliche Normalität, also das Verhalten der Mehrheit der Menschen, verdient für Dich Respekt, hingegen das Leben von Geistlichen nur Toleranz ? Dass Du so ein Zeitgeist Fan bist, überrascht mich :)

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Gallus
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Gallus »

heiliger_raphael hat geschrieben:Ich weiß nicht, woran Du glaubst, ich aber glaube daran, dass in der Kirche der Heilige Geist präsent ist und man daher aus den Entscheidungen, wie gläubige Katholiken ihr Leben einrichten, sehr wohl Rückschlüsse ziehen kann, was möglicherweise Wille Gottes ist.
Der entscheidende Kurzschluß hier besteht darin, Kirchenmitglieder und gläubige Katholiken für die gleiche Gruppe zu halten. Ich möchte nicht wissen, wie viele von denen, die diese Fragebögen ausgefüllt haben, ein Gespräch über ihren Glauben mit dem Standardsatz beginnen "Ich glaube an Gott, aber..." und dann wird erstmal in einem langen Wortschwall aufgezählt, wie sich ihr Glauben vom Glauben der Kirche unterscheidet.

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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von heiliger_raphael »

Sicher, aber wer will das beurteilen? Niemand von uns kann anderen absprechen, ein gläubiger Katholik zu sein. Das steht niemandem zu. Niemand kann einem Progressiven, der sich kraft seines Gewissens zu einer anderen Haltung in einer oder anderen Frage, das "Christsein" absprechen, aber genausowenig kann man einem Konservativen, der den Katechismus zwar auswendig kann und jeden mit den Gesetzen maßregelt, weil er es eben so gelernt hat, das "Christsein" absprechen. Das müssen die Menschen schon mit sich und Gott ausmachen. Es geht auch nicht darum, alles was alt und bewährt ist, umzuwerfen, das nun wirklich nicht. Aber genauso begrüße ich eine Offenheit, die auch in die Menschen hineinhorcht und ehrlich danach strebt, den Willen Gottes zu erkennen, auch wenn er dadurch riskiert, entweder seine "progressiven" oder "konservativen" Haltungen aufgeben zu müssen. Ok, ich finde die Begriffe konservativ und progressiv im Zusammenhang mit dem Katholischen nicht, da ich Kirche ungern "splite", sondern beides als Teil der einen Kirche sehe, vorausgesetzt sie verstehen sich auch selbst als Teil des Ganzen.

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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Gallus »

heiliger_raphael hat geschrieben:Sicher, aber wer will das beurteilen? Niemand von uns kann anderen absprechen, ein gläubiger Katholik zu sein. Das steht niemandem zu. Niemand kann einem Progressiven, der sich kraft seines Gewissens zu einer anderen Haltung in einer oder anderen Frage, das "Christsein" absprechen
Doch, das geht. Das Gewissen ist keine höhere Instanz als der seit Urzeiten überlieferte Glaube der Kirche. Wenn sich Menschen weigern, ihr Gewissen an diesem Glauben zu schulen und stattdessen daran arbeiten, ihr am Zeitgeist geschultes Gewissen zum Maßstab für die kirchliche Lehre zu machen, dann hat das mit Christsein schon kaum noch etwas zu tun.

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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von overkott »

Gallus hat geschrieben:
heiliger_raphael hat geschrieben:Sicher, aber wer will das beurteilen? Niemand von uns kann anderen absprechen, ein gläubiger Katholik zu sein. Das steht niemandem zu. Niemand kann einem Progressiven, der sich kraft seines Gewissens zu einer anderen Haltung in einer oder anderen Frage, das "Christsein" absprechen
Doch, das geht. Das Gewissen ist keine höhere Instanz als der seit Urzeiten überlieferte Glaube der Kirche. Wenn sich Menschen weigern, ihr Gewissen an diesem Glauben zu schulen und stattdessen daran arbeiten, ihr am Zeitgeist geschultes Gewissen zum Maßstab für die kirchliche Lehre zu machen, dann hat das mit Christsein schon kaum noch etwas zu tun.
Du kennst weder den Glauben, noch den heiglien Thomas.

Raphael

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:Du kennst weder den Glauben, noch den heiglien Thomas.
Na, dann hast Du ja - zumindest Deiner eigenen Meinung nach - etwas mit dem Gallus gemeinsam! :pfeif:

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Gallus
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Gallus »

overkott hat geschrieben:Du kennst weder den Glauben, noch den heiglien Thomas.
Man kann anderen Leuten nicht den Glauben absprechen, es sei denn, diese sagen, man könne anderen Leuten den Glauben absprechen? :freude:

Raphael

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Raphael »

Gallus hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Du kennst weder den Glauben, noch den heiglien Thomas.
Man kann anderen Leuten nicht den Glauben absprechen, es sei denn, diese sagen, man könne anderen Leuten den Glauben absprechen? :freude:
Das ist eben Karl Popper live: Sei tollerant mit Allen, nur nicht mit den Intolleranten! :D :D :D

CIC_Fan

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von CIC_Fan »

Ich habe den gestrigen Tag im Kreis von fest in der kath Kirche verwurzelten Menschen verbracht mit verschiedeen Schwerpunkten ihr gemeinsamer Nenner ist der Malteser Hospital Dienst
Alle, vom Manager über die Familienmutter mit studierenden Kindern bis zur ehrwürdigen Aristokratin sind froh daß endlich auf der Synode die Probleme offen diskutiert werden sollen und alle haben unglaubliches Vertrauen in den gegenwärtigen Papst selbst die konservativsten wollen Änderungen Ich war sehr überrascht

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Gallus
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Gallus »

Soeben im WDR: "Die Bischöfe treffen sich, um die Lehre der Kirche an die Lebenswirklichkeit der Menschen anzupassen."

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Protasius
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Protasius »

Gallus hat geschrieben:Soeben im WDR: "Die Bischöfe treffen sich, um die Lehre der Kirche an die Lebenswirklichkeit der Menschen anzupassen."
Das erzählen die in den Radionachrichten schon den ganzen Tag.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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