Getulio hat geschrieben:Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Ein Freispruch für das Domkapitel sieht aber anders aus als der Bericht von Weihbischof Gröthe. Das dort die Ausgangslage vermasselt wurde, was jedem Schwierigkeiten gemacht hätte, wird deutlich geschrieben.
Wenn Du Dich damit auf mich beziehst, haben wir uns missverstanden. Ich bin definitiv auch der Meinung, dass seitens der "Räte" der ganze Schlamassel wesentlich (mit-)ausgelöst wurde. Allerdings hat es ihnen ein TvE mit der Attitüde "Der Herr im Hause, der das letzte Wort führt, bin ich" ziemlich leicht gemacht, ihm den schwarzen Peter zuzuschustern.
Zweifellos halte auch ich es aber für geboten, auch das Domkapitel abzulösen.
Auch diese Ausführungen sind mit dem Prüfbericht nicht in Übereinstimmung zu bringen. Insbesondere die Aussage, die Gremien hätten Bischof Franz-Peter den schwarzen Peter zugeschoben, hat mit der Realität nichts zu tun. In Wahrheit hat der Bischof versucht, die Verantwortung unter Berufung auf seine Unkenntnis in Bau- und Finanzsachen auf andere abzuwälzen. Der Bericht macht aber hinreichend deutlich, dass die wesentlichen Entscheidungen auf das Konto des Bischofs gehen. Dieser hat sich nur zu Beginn versichert, ob der Bischöfl. Stuhl finanziell ausreichend ausgestattet sei und hat dann ohne jeden Blick auf die Kosten Planungen und Umplanungen vorangetrieben. Dieses Verhalten war nach Auskunft des Berichtes verantwortlich für die schließlich aufgelaufenen Kosten in Höhe von 31,5 Mio €. Diese Verantwortung kann der Bischof auf niemanden abwälzen, sie ist allein bei ihm.
Das Domkapitel hat dagegen seit 2008 nichts mehr mit dem Bauprojekt zu tun gehabt, und sich erst im Herbst 2013 wieder zu Wort gemeldet, als der Schlamassel offenkundig war und auch klar war, dass der Bischof nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch seine Mitarbeiter von wenigen Ausnahmen abgesehen jahrelang mit falschen Zahlen versorgt hat. Diese Ausgangslage führte zu der berühmten Pressekonferenz des Kapitels (das nicht zur Gänze anwesend war). Es ist nachvollziehbar, dass sich ein Domkapitel zu solchen Vorgängen in irgendeienr Weise positionieren mus. Es ist auch nachvollziehbar, dass ein Gremium, das keine Entscheidungsgewalt in der Sache besaß und zudem nicht mit Informationen versorgt wurde, kein Interesse daran hat, am Ende die Verantwortung für alles zu übernehmen. Daraus ein Gebot abzuleiten, das Kapitel sei abzulösen, ist - bei allem Respekt - eine in meinen Augen nicht mehr nachvollziehbare Auffassung.
Peregrin hat geschrieben:
Es hat hier kein ordentliches Verfahren zur Absetzung stattgefunden
Ein solches Verfahren existiert auch nicht.
Peregrin hat geschrieben:Das ist nun der dritte deutsche Bischof innerhalb von ein paar Jahren, dem das widerfährt. Und immer handelt es sich im Männer, die im Verdacht der Glaubenstreue stehen,
Die Möglichkeit, dass "Glaubenstreue" gezielt abgesägt werden ist aber nur eine Möglichkeit. Die andere ist, dass die Betroffenen tatsächlich ungeeignet für ein Bischofsamt waren oder ein Verhalten an den Tag gelegt haben, das sie untragbar macht. Das mag der unangenehmere Gedanke sein, aber man sollte sich wenigstens mal 10 Minuten mit dieser Möglichkeit befasst haben. Dabei ist es sinnvoll, die strengen Maßgaben des Apostels Paulus, des Kirchenvaters Augustinus und des Hl. Gregor zu beachten, die diese für Hirten vorschreiben.
ad_hoc hat geschrieben:
Mit Deiner Darstellung der Sachlage bin ich keinesfalls einverstanden. Aber, ganz offen, es ist mir zu viel, diesem Thema auch nur einen weiteren Beitrag zu widmen. Es ist gelaufen - und fertig ist.
Mir gefällt das auch nicht, aber das ist die Realität, wie sie sich zeigt. Etwas anderes anzunehmen widerspricht nach den vorliegenden Ergebnissen schlicht der Vernunft.