Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

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ad_hoc
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von ad_hoc »

Vir Probatus hat geschrieben:
Apollonia hat geschrieben:Als Katholikin wundere ich mich aber auch ab und an, wie manche hier theologisch doch viel mehr bewandert scheinen als Kardinäle und Päpste.
Fehlt da jetzt ein Smiley ?
1. Informiere Dich darüber, was die katholischen Kirche zu glauben lehrt.
2. Vergleiche die Aussagen unterschiedliche Kardinäle mit den entsprechenden lehramtlichen Aussagen.
Dann weißt Du Bescheid.

Ein kleines Beispiel vom Katholischen Info, das einige hier ablehnen, welches aber nichtsdestotrotz klar und deutlich die Situation darlegt und zwar unter dem Titel: "Was Gott vereint, kann auch Kasper nicht trennen – Versuch einer paradoxen Kulturrevolution in der Kirche"
Beispielsweise wenn Kardinal Kasper, vermutlich bewusst, angebliche Aussagen früherer Kirchenlehrer zitiert, diese Aussagen aber nirgendwo nachgelesen werden können. Aber statt dessen findet man Aussagen der genannten Kirchenlehrer, welche die katholische Lehre zitieren - ausnahmslos.
Und wenn Du dann noch zur Kenntnis nimmst, dass der gegenwärtige Papst die in der Kritik stehende Rede des Kardinals Kasper zugleich als "Theologie auf den Knien" lobt, dann dürfen auch Rückschlüsse auf seine theologischen Kenntnisse gezogen werden.

Hier der Link:
http://www.katholisches.info/214/3/4 ... er-kirche/

Gruß, ad_hoc
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lutherbeck
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von lutherbeck »

Dennoch ist das Theologen - Bashing der Katholiken untereinander in meinen Augen so etwas wie eine Protestantisierung;
der alte Luther hätte seine wahre Freude dran gehabt!

Die heutigen Lutheraner freilich stehen der kath. Kirche in großen Teilen positiv gegenüber,
kritische Fragen stellen sie aber trotzdem...

:huhu:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

ad_hoc
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von ad_hoc »

Dennoch ist das Theologen - Bashing der Katholiken untereinander in meinen Augen so etwas wie eine Protestantisierung;
der alte Luther hätte seine wahre Freude dran gehabt!
Ich sehe, Du erkennst den fiesen Charakter Luthers.

Im Übrigen sehe ich das nicht als Katholiken-Bashing, sondern als Auseinandersetzung um die Wahrheit.
Die heutigen Lutheraner freilich stehen der kath. Kirche in großen Teilen positiv gegenüber,
kritische Fragen stellen sie aber trotzdem...
Schon klar: Die Protestanten haben, solange die Welt existiert, immer ein Rechtfertigungsproblem. ;)

Gruß, ad_hoc
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lutherbeck
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von lutherbeck »

Schon klar: Die Protestanten haben, solange die Welt existiert, immer ein Rechtfertigungsproblem. ;)

Gruß, ad_hoc
Falsch!

Aus der gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre von 1999:
„Wir bekennen gemeinsam, dass der Mensch im Blick auf sein Heil völlig auf die rettende Gnade Gottes angewiesen ist. Die Freiheit, die er gegenüber den Menschen und den Dingen der Welt besitzt, ist keine Freiheit auf sein Heil hin. Das heißt, als Sünder steht er unter dem Gericht Gottes und ist unfähig, sich von sich aus Gott um Rettung zuzuwenden. Rechtfertigung geschieht allein aus Gnade.“
:huhu:
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ad_hoc
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von ad_hoc »

Die gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre (für die daran beteiligten Katholiken ein Armutszeugnis) kannst du in der Pfeife rauchen.
Ich meine, dass dieses Thema ohnehin mehr als ausreichend hier im Forum behandelt worden ist.

Gruß, ad_hoc
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lutherbeck
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von lutherbeck »

ad_hoc hat geschrieben:Die gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre (für die daran beteiligten Katholiken ein Armutszeugnis) kannst du in der Pfeife rauchen.
Ich meine, dass dieses Thema ohnehin mehr als ausreichend hier im Forum behandelt worden ist.

Gruß, ad_hoc
So?

Aus:

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... m5tqs1MW2A
...Konsens über Grundwahrheiten der Rechtfertigung „allein aus Gnade“ zwischen dem Lutherischen Weltbund (LWB), der römisch-katholischen Kirche und dem Weltrat methodistischer Kirchen ausdrückt...
Wurde vom Vatican unterschrieben...

:regel: :huhu:
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ad_hoc
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von ad_hoc »

Auszug aus Deinem Wikipedia-Link:
....Konsens über Grundwahrheiten der Rechtfertigung „allein aus Gnade“ zwischen dem Lutherischen Weltbund (LWB), der römisch-katholischen Kirche und dem Weltrat methodistischer Kirchen....
Na und?
Die unterschiedliche Auslegung bleibt.
Nur ein weiteres Beispiel unglücklicher Ergebnisse zwanghaft zustande gekommener Kompromisse, die seit dem 2. Vat. Konzil sich häufen.
Ich würde ja auch gern ein fröhliches Smiley setzen, aber das ist nicht mehr lustig.

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Vir Probatus
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Vir Probatus »

ad_hoc hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:
Apollonia hat geschrieben:Als Katholikin wundere ich mich aber auch ab und an, wie manche hier theologisch doch viel mehr bewandert scheinen als Kardinäle und Päpste.
Fehlt da jetzt ein Smiley ?
1. Informiere Dich darüber, was die katholischen Kirche zu glauben lehrt.
2. Vergleiche die Aussagen unterschiedliche Kardinäle mit den entsprechenden lehramtlichen Aussagen.
Dann weißt Du Bescheid.

Ein kleines Beispiel vom Katholischen Info, das einige hier ablehnen, welches aber nichtsdestotrotz klar und deutlich die Situation darlegt und zwar unter dem Titel: "Was Gott vereint, kann auch Kasper nicht trennen – Versuch einer paradoxen Kulturrevolution in der Kirche"
Beispielsweise wenn Kardinal Kasper, vermutlich bewusst, angebliche Aussagen früherer Kirchenlehrer zitiert, diese Aussagen aber nirgendwo nachgelesen werden können. Aber statt dessen findet man Aussagen der genannten Kirchenlehrer, welche die katholische Lehre zitieren - ausnahmslos.
Und wenn Du dann noch zur Kenntnis nimmst, dass der gegenwärtige Papst die in der Kritik stehende Rede des Kardinals Kasper zugleich als "Theologie auf den Knien" lobt, dann dürfen auch Rückschlüsse auf seine theologischen Kenntnisse gezogen werden.

Hier der Link:
http://www.katholisches.info/214/3/4 ... er-kirche/

Gruß, ad_hoc
Wie kann das angehen ?
Jeder normale Mitarbeiter eines Unternehmens, der falsche Aussagen trifft, nicht funktionsfähige Dinge baut, unnötige Kosten verursacht oder grundsätzlich erfolglos ist, ist sehr bald draussen. Und da gehört er letztlich auch hin.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Raphael

Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Raphael »

ad_hoc hat geschrieben:Hier der Link:
http://www.katholisches.info/214/3/4 ... er-kirche/

Gruß, ad_hoc
In der Tat: Ein vorzügliche Schilderung der gegebenen Situation! :ikb_thumbup: :ikb_thumbup: :ikb_thumbup:

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phylax
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von phylax »

Kasper: Wer die geistige Kommunion empfängt, ist eins mit Jesus Christus.
Wenn das so stimmt -und das scheint ja auch der Autor zu meinen, dann ist es allerdings schlecht erklärbar, wieso die betroffene Person dann gleichzeitig in Todsünde lebt. Beides geht wohl schlecht.

Mir scheint, mit dem Begriff Todsünde wird hier etwas leichtfertig umgegangen.
Im alten grünen Katechismus standen drei Voraussetzungen für das Vorliegen einer Todsünde:
1. es muß sich um eine wichtige Sache handeln
2. es muß mit vollem Willen geschehen
3. die Tat muß sich - auch- gezielt gegen Gott richten.
Diese Eckpunkte kann man nur in einem Gespräch mit dem Seelsorger klären.
Von Gott kommt mir ein Freudenschein,/ wenn Du mich mit den Augen Dein/ gar freundlich tust anblicken

ad_hoc
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von ad_hoc »

phylax hat geschrieben:Kasper: Wer die geistige Kommunion empfängt, ist eins mit Jesus Christus.
Wenn das so stimmt -und das scheint ja auch der Autor zu meinen, dann ist es allerdings schlecht erklärbar, wieso die betroffene Person dann gleichzeitig in Todsünde lebt. Beides geht wohl schlecht.
Hervorhebung durch mich.
Auch hier: Hätte der Kardinal Kasper die wahre Spiritualität im Glauben, die er eigentlich haben sollte, hätte er dies so nicht ausgedrückt, um keine Irrtümer zu erregen.
Im eigentlichen Sinne hat er natürlich Recht. Denn wer den Wunsch verspürt, die geistige Kommunion zu empfangen, weil er entweder der Hl. Messe nicht beiwohnen kann, oder weil er nicht in der rechten Disposition ist, den Leib des Herrn zu empfangen, der kann nach einer Erweckung der Reue über seine Sünden, nach dem Versprechen, bei nächster Gelegenheit zur Beichte zu gehen, und der Bitte um die rechte Einstellung für den Empfang der geistigen Kommunion, diese tatsächlich erhalten.
Es kommt also immer auf die innere Einstellung an. Besitzt er die rechte innere Einstellung nicht, erhält er die geistige Kommunion (geistigerweise) nicht, da kann er bitten soviel er will (wenn ihm dies denn einfallen würde). Genau darauf hätte der Kardinal hinweisen müssen.

Aber ich denke, der wahre Beweggrund des Kardinal Kasper war eher der Gedanke, die geistige Kommunion aus ihrem Kontext herauszunehmen und sie jedem (kostet ja nichts) zugänglich zu machen, nach dem Motto: nicht der andauernde Zustand, allein der gute Wille des Momentums zählt.

Und weil ich schon dabei bin: Ich denke, die geistige heilige Kommunion würde auch im Falle der wiederverheirateten Geschiedenen wohl kaum stattfinden, sofern nicht der feste Wille besteht, den Zustand des Lebens in schwerer Sünde baldmöglichst zu beenden.

So viel Respekt vor Jesus Christus sollte schon sein.....

Gruß, ad_hoc
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umusungu
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von umusungu »

Johanna vom Kreuz behauptete, daß sie bei der geistlichen Kommunion oft mit denselben Gnaden heimgesucht wurde, die sie bei der sakramentalen Kommunion empfing, und mit einem Seufzer rief sie aus: "O kostbare Art, zu kommunizieren, wo weder die Erlaubnis des Beichtvaters, noch eines Obern, sondern nur die deinige, o Gott, nötig ist."

Worin soll nun der Unterschied in den Wirkungen bestehen zwischen der realen Kommunion und der geistigen?
Mir ist die geistige Kommunion fremd.......
Zuletzt geändert von umusungu am Freitag 14. März 2014, 23:33, insgesamt 1-mal geändert.

ad_hoc
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von ad_hoc »

umusungu hat geschrieben:Johanna vom Kreuz behauptete, daß sie bei der geistlichen Kommunion oft mit denselben Gnaden heimgesucht wurde, die sie bei der sakramentalen Kommunion empfing, und mit einem Seufzer rief sie aus: "O kostbare Art, zu kommunizieren, wo weder die Erlaubnis des Beichtvaters, noch eines Obern, sondern nur die deinige, o Gott, nötig ist."

Worin soll nun der Unterschied in den Wirkungen bestehen zwischen der realen Kommunion und der geistigen?
Mit ist die geistige Kommunion fremd.......
Wenn Sie solche Schriften lesen, umusungu, dann ist das schon mal ein interessanter Anfang.
Was Johanna vom Kreuz schrieb, trifft auf diese zu und einige wenige Heilige, die derselben Gnade teilhaftig geworden sind.
Sie erfuhr also, wie sich daraus ergibt, die Gnaden, die Gott den recht disponierten Menschen in der Hl. Kommunion schenkt. In der Geistigen Kommunion gibt es wohl auch Gnaden, aber diese sind mit den Gnaden der Hl. Kommunion nicht zu vergleichen. Deshalb berichtet die Hl. Johanna vom Kreuz, dass in ihrem Fall die Gnaden der Geistigen Kommunion den Gnaden der Hl. Kommunion entsprochen haben. Da mag der Seelenzustand der Heiligen eine große Rolle gespielt haben.

Sie, umusungu, bemerken diese Gnadengaben während der Hl. Kommunion nicht, die anderen auch nicht, und ich ebenfalls nicht. Aber durch die Hl. Schrift, durch das katholische Lehramt, und durch die Erfahrungsberichte einiger weniger Heiliger, wissen wir darüber Bescheid - und wir nehmen dieses Wissen im Glauben an.

Spätestens dann, wenn Ihnen die Geistige Kommunion nicht mehr fremd ist, sind Sie schon ein gutes Stück des Weges vorangeschritten.

Gruß, ad_hoc
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lutherbeck
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von lutherbeck »

...sofern nicht der feste Wille besteht, den Zustand des Lebens in schwerer Sünde baldmöglichst zu beenden....

Gruß, ad_hoc
Dies aber würde auf einer erneute Scheidung hinauslaufen - kann das aber im Sinne der Kirche sein?

:achselzuck:
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taddeo
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von taddeo »

lutherbeck hat geschrieben:
...sofern nicht der feste Wille besteht, den Zustand des Lebens in schwerer Sünde baldmöglichst zu beenden....

Gruß, ad_hoc
Dies aber würde auf einer erneute Scheidung hinauslaufen - kann das aber im Sinne der Kirche sein?

:achselzuck:
Die Scheidung einer zivilen Zweitehe ist keine Scheidung im Sinne der Kirche, sondern die Beendigung eines sündhaften Zustandes. Und das ist durchaus im Sinne der Kirche. "Scheidung" ist eine rein bürgerliche Rechtskategorie, keine kirchlich-theologische.

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lutherbeck
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von lutherbeck »

taddeo hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:
...sofern nicht der feste Wille besteht, den Zustand des Lebens in schwerer Sünde baldmöglichst zu beenden....

Gruß, ad_hoc
Dies aber würde auf einer erneute Scheidung hinauslaufen - kann das aber im Sinne der Kirche sein?

:achselzuck:
Die Scheidung einer zivilen Zweitehe ist keine Scheidung im Sinne der Kirche, sondern die Beendigung eines sündhaften Zustandes. Und das ist durchaus im Sinne der Kirche. "Scheidung" ist eine rein bürgerliche Rechtskategorie, keine kirchlich-theologische.
Hmmm - dann wäre die zweite Zivilehe also nur ein bürgerlicher Rechtsakt (ein "weltlich Ding" nach Luther)?
Aber was ist mit der ersten Ehe - demnach auch nur ein bürgerlicher Rechtsakt?
Wäre dann aber nicht auch die erste Scheidung "keine Scheidung im Sinne der Kirche"?

Und was ist denn mit denen, die bereits vor Jahrzehnten eine zweite Ehe eingegangen sind - und von keiner Sünde wussten?
Sollten diese Jahre später kath. werden - müssten sie sich ja scheiden lassen...

Ist das barmherzig?
Und was ist mit den kindern?

Hört sich einfach (sorry) nicht menschlich an...

Es müsste da einen anderen Weg geben - einen, der nicht noch mehr Leid verursacht...

:achselzuck:

Auch hartnäckige Katholen vertreten die strenge Sichtweise nur so lang bis sie selbst unvermittelt geschieden sind - und wieder heiraten wollen; dann löst sich die harte Denke stets auf...
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HeGe
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von HeGe »

lutherbeck hat geschrieben:Hmmm - dann wäre die zweite Zivilehe also nur ein bürgerlicher Rechtsakt (ein "weltlich Ding" nach Luther)?
Aber was ist mit der ersten Ehe - demnach auch nur ein bürgerlicher Rechtsakt?
Wäre dann aber nicht auch die erste Scheidung "keine Scheidung im Sinne der Kirche"?

Und was ist denn mit denen, die bereits vor Jahrzehnten eine zweite Ehe eingegangen sind - und von keiner Sünde wussten?
Sollten diese Jahre später kath. werden - müssten sie sich ja scheiden lassen...

Ist das barmherzig?
Und was ist mit den kindern?

Hört sich einfach (sorry) nicht menschlich an...

Es müsste da einen anderen Weg geben - einen, der nicht noch mehr Leid verursacht...

:achselzuck:

Auch hartnäckige Katholen vertreten die strenge Sichtweise nur so lang bis sie selbst unvermittelt geschieden sind - und wieder heiraten wollen; dann löst sich die harte Denke stets auf...
Ob die erste Ehe auch nur ein bürgerlicher Rechtsakt war oder eine gültige, sakramentale Ehe hängt von vielen Faktoren ab. Kann sein, sollte sein, muss aber nicht. Eine "Scheidung im Sinne der Kirche" gibt es nicht (außer der Scheidung durch Gott, sprich durch den Tod). Wenn die Ehepartner zum Zeitpunkt der Heirat nicht katholisch waren, könnte es sein, dass sie keine sakramentale Ehe eingegangen sind und noch richtig heiraten können. Auch eine Frage des Einzelfalls.

Im Übrigen: die "menschliche" Sichtweise ist nicht unbedingt die göttliche Sichtweise. Und Gott muss Maßstab unseres Handelns sein, er weiß, was uns wirklich hilft und was uns schadet.
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lutherbeck
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von lutherbeck »

Im Übrigen: die "menschliche" Sichtweise ist nicht unbedingt die göttliche Sichtweise. Und Gott muss Maßstab unseres Handelns sein, er weiß, was uns wirklich hilft und was uns schadet.
Völlig d´accord ;

ich habe nur immense Schwierigkeiten damit,
dass Gott angeblich weiteres Leid möchte nur um Formalien gerecht zu werden - oder haben wir einen kleinlichen Gott?

:hmm:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von HeGe »

lutherbeck hat geschrieben:
Im Übrigen: die "menschliche" Sichtweise ist nicht unbedingt die göttliche Sichtweise. Und Gott muss Maßstab unseres Handelns sein, er weiß, was uns wirklich hilft und was uns schadet.
Völlig d´accord ;

ich habe nur immense Schwierigkeiten damit,
dass Gott angeblich weiteres Leid möchte nur um Formalien gerecht zu werden - oder haben wir einen kleinlichen Gott?

:hmm:
Es geht ja nicht um Formalien. Es geht um Treue, Verlässlichkeit und Beständigkeit bei einem gegebenen Versprechen. Letztendlich kommen wir aber immer irgendwann in Bereiche, wo wir Gott einfach vetrauen müssen, dass er weiß, was gut für uns ist. Das Glück des Christen liegt nicht in diesem Leben, sondern im Leben bei Gott.
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von lutherbeck »

HeGe hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:
Im Übrigen: die "menschliche" Sichtweise ist nicht unbedingt die göttliche Sichtweise. Und Gott muss Maßstab unseres Handelns sein, er weiß, was uns wirklich hilft und was uns schadet.
Völlig d´accord ;

ich habe nur immense Schwierigkeiten damit,
dass Gott angeblich weiteres Leid möchte nur um Formalien gerecht zu werden - oder haben wir einen kleinlichen Gott?

:hmm:
Es geht ja nicht um Formalien. Es geht um Treue, Verlässlichkeit und Beständigkeit bei einem gegebenen Versprechen. Letztendlich kommen wir aber immer irgendwann in Bereiche, wo wir Gott einfach vetrauen müssen, dass er weiß, was gut für uns ist. Das Glück des Christen liegt nicht in diesem Leben, sondern im Leben bei Gott.
Völlig richtig!

Ich denke aber an Fälle, wo einer ohne offensichtliche Schuld schon vor Jahrzehnten verlassen wurde - wie lange müssen Treue und Beständigkeit aufrecht erhalten werden - v. a. wo diese doch gar nicht erwidert werden?
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von taddeo »

lutherbeck hat geschrieben:Ich denke aber an Fälle, wo einer ohne offensichtliche Schuld schon vor Jahrzehnten verlassen wurde - wie lange müssen Treue und Beständigkeit aufrecht erhalten werden - v. a. wo diese doch gar nicht erwidert werden?
Ein Leben lang, bzw. bis einer der beiden Partner stirbt. Das gehört aufgrund des hundertprozent eindeutigen Schriftbefundes zu den absoluten basics des christlichen Glaubens, auch wenn das außer der katholischen Kirche niemand mehr ernstnimmt.

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lutherbeck
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von lutherbeck »

taddeo hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:Ich denke aber an Fälle, wo einer ohne offensichtliche Schuld schon vor Jahrzehnten verlassen wurde - wie lange müssen Treue und Beständigkeit aufrecht erhalten werden - v. a. wo diese doch gar nicht erwidert werden?
Ein Leben lang, bzw. bis einer der beiden Partner stirbt. Das gehört aufgrund des hundertprozent eindeutigen Schriftbefundes zu den absoluten basics des christlichen Glaubens, auch wenn das außer der katholischen Kirche niemand mehr ernstnimmt.
Vielleicht weil die Wertigkeit nicht klar ist?

Theoretisch ist es ja wohl möglich, daß ein Mörder noch Priester wird,
ein wieder Verheirateter aber bleibt für immer stigmatisiert...

Das geht vielen (einschließlich mir) einfach nicht ein...

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martin v. tours
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von martin v. tours »

Lutherbeck, ein "Wiederverheirateter" bleibt nicht für immer stigmatisiert, sondern mit seinem ersten Ehepartner verheiratet.
Die ganze Thematik ist auch für mich als Katholik schwer verdaulich und ich bin froh das ich da nichts entscheiden muss.

Das von Dir genannte Beispiel:
"Und was ist denn mit denen, die bereits vor Jahrzehnten eine zweite Ehe eingegangen sind - und von keiner Sünde wussten?
Sollten diese Jahre später kath. werden - müssten sie sich ja scheiden lassen… "

ist für mich auch immer ein Horrorbeispiel und ich wüsste nicht wie ich damit umzugehen hätte, wäre ich betroffen.

Das "Problem" ist doch, das es in der Bibel zum Thema Ehe und Scheidung, meiner Meinung nach, klare und Eindeutige Aussagen von Jesus gibt.
Wie man die jetzt uminterpretieren soll, damit sie für uns Menschen "erträglicher" werden, ist mir ein Rätsel.

Noch eine Frage an Dich als Protestant, die ich ohne jede Provokationsabsicht stelle:
Wie können Protestanten, denen das "sola scriptura" sonst so wichtig ist mit dieser klaren Jesus- Aussage umgehen?
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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lutherbeck
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von lutherbeck »

Ja, diese Fragen sind ein Horror und produzieren unendlich viel Leid auf der Welt...

Auch Lutheraner nehmen die Ehe sehr ernst und sehen sie als auf Lebenszeit angelegt an.

Damit leichtfertig umzugehen ist ausgeschlossen.

Aber sie ist kein Sakrament - und daher nach Luther ein "weltlich Ding".

Evtl. verdeutlicht folgender Link die Sicht besser:

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... Un5csoFchQ

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Protasius
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Protasius »

Es ist ja nicht so, als müßten Geschiedene den Rest ihres Lebens (oder des Lebens des Ehepartners) allein leben; es gibt auch noch die Josephsehe, bei der man zusammenlebt, sich aber der Akte enthält, die den Eheleuten vorbehalten sind.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von taddeo »

Protasius hat geschrieben:Es ist ja nicht so, als müßten Geschiedene den Rest ihres Lebens (oder des Lebens des Ehepartners) allein leben; es gibt auch noch die Josephsehe, bei der man zusammenlebt, sich aber der Akte enthält, die den Eheleuten vorbehalten sind.
Man muß aber ganz ehrlich zugeben, daß das menschlich und psychologisch betrachtet eine ziemlich theoretische Lösung ist, die die allermeisten Menschen heillos überfordert. Denn wo Zuneigung oder gar Liebe im Spiel ist, will sich das auch körperlich ausdrücken, das ist unvermeidlich. Und ganz streng genommen wären ja nicht nur die Enthaltsamkeit vom eigentlichen Geschlechtsverkehr gefordert, sondern wirkliche Keuschheit - also auch der Verzicht auf Zärtlichkeiten, die man nicht ebenso mit wildfremden Menschen austauschen dürfte, und zudem die völlige sexuelle Enthaltsamkeit beider Partner. Denn alles andere wäre nach dem Schriftwort "wer eine Frau auch nur lüstern ansieht ..." schon Ehebruch, Bruch jener einmal geschlossenen und weiterhin bestehenden Ehe mit dem ersten Partner.
Das wirkliche Problem mit zivilen Zweitehen ist nicht unbedingt, daß hier einer das Alleinsein nach seiner Trennung bzw. Scheidung nicht aushält und deshalb wieder einen Partner hat. Das Problem ist, daß die Wiederverheiratung ein öffentlicher Rechtsakt ist, der quasi den ausdrücklichen Willen zum hartnäckigen Verharren in einer schweren Sünde manifestiert. Deshalb ist die Kirche auch gezwungen, dem einen ebenso öffentlichen Rechtsakt entgegenzusetzen, nämlich die offizielle Nicht-Zulassung der Betroffenen zu den Sakramenten, solange diese Zweitehe amtlich ist. Wenn eine(r) "nur" im Konkubinat lebt, beansprucht das hingegen rechtlich keine Verbindlichkeit, die Lösung dieser Beziehung ist rechtlich (und auch tatsächlich) leichter möglich, im Zweifelsfall reicht für die Bereinigung eine ehrliche Beichte.

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Irmgard
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Irmgard »

Kardinal Marx könnte sich offenbar eine Zeit der Buße vorstellen:
SPON: Marx will Geschiedene zu Sakramenten zulassen
taddeo hat geschrieben:Wenn eine(r) "nur" im Konkubinat lebt, beansprucht das hingegen rechtlich keine Verbindlichkeit, die Lösung dieser Beziehung ist rechtlich (und auch tatsächlich) leichter möglich, im Zweifelsfall reicht für die Bereinigung eine ehrliche Beichte.
Für mich stellt sich auf jeden Fall auch die Frage nach der Verantwortung für den Partner (sowohl den alten als auch den neuen).

Gruß

Irmgard

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taddeo
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von taddeo »

Irmgard hat geschrieben:Kardinal Marx könnte sich offenbar eine Zeit der Buße vorstellen:
SPON: Marx will Geschiedene zu Sakramenten zulassen
taddeo hat geschrieben:Wenn eine(r) "nur" im Konkubinat lebt, beansprucht das hingegen rechtlich keine Verbindlichkeit, die Lösung dieser Beziehung ist rechtlich (und auch tatsächlich) leichter möglich, im Zweifelsfall reicht für die Bereinigung eine ehrliche Beichte.
Für mich stellt sich auf jeden Fall auch die Frage nach der Verantwortung für den Partner (sowohl den alten als auch den neuen).

Gruß

Irmgard
Der Spiegel-Bericht ist absoluter Käse und eine grandiose journalistische Fehlleistung; daß der Kardinal so einen Quark erzählt, würde ich ihm niemals zutrauen.
GESCHIEDENE sind schon heute zu allen Sakramenten zugelassen, wenn sie die üblichen Voraussetzungen erfüllen [Punkt]
Wer NICHT zugelassen ist, sind Geschiedene NACH EINER NEUEN ZIVILTRAUUNG [Punkt]

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umusungu
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von umusungu »

Protasius hat geschrieben:Es ist ja nicht so, als müßten Geschiedene den Rest ihres Lebens (oder des Lebens des Ehepartners) allein leben; es gibt auch noch die Josephsehe, bei der man zusammenlebt, sich aber der Akte enthält, die den Eheleuten vorbehalten sind.
Die "Josephs-Ehe" ist ein theoretisches Konstrukt zur Rettung der Theorie!
Vielleicht sollten wir alle öfter die Gedanken des Apostels Paulus meditieren:
" Ich wollte zwar [lieber], alle Menschen wären, wie (auch) ich selbst, doch hat jeder seine eigene Gnadengabe von Gott, der eine so, der andere so. 8 Den Unverheirateten und Witwen sage ich: Es ist gut für sie, wenn sie bleiben wie ich. 9 Wenn sie sich aber nicht enthalten können, sollen sie heiraten; denn es ist besser zu heiraten als sich [in Begierde] zu verzehren." [1 Kor 7,7]
Paulus kennt die Menschen besser als die Verfechter der "Josephs-Ehe".

In der Bergpredigt nimmt sich Jesus die scharfen Verfechter des Verbotes der Ehescheidung zur Brust:
"Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen."
Wer sich also über andere aufregt und weiß, was mit ihnen zu geschehen hat, sollte sich gut überlegen, wann zuletzt mit einem Nicht-Gatten geflirtet wurde - wann zuletzt der wohlwollende Blick auf einem Nicht-Gatten ruhte - wann zuletzt bei der Begegnung mit einem Nicht-Gatten innere Filme abliefen - wann zuletzt bei der Begegnung mit einem attraktiven Menschen körperliche Rührungen zu spüren waren.

Die Bergpredigt holt viele Lebensbereiche aus der rein legalistischen Sicht heraus und stellt das ganze Leben in die Sicht Gottes. Sie will aus dieser Sicht helfen, unser Leben auf IHN hin auszutarieren - ohne sofort in den Kategorien von Sünde - Bekenntnis- Reue - Vergebung zu denken.

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Pit
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Pit »

umusungu hat geschrieben: In der Bergpredigt nimmt sich Jesus die scharfen Verfechter des Verbotes der Ehescheidung zur Brust:
"Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen."
Interessant finde ich,worauf mich ein katholischer Priester hinwiess,dass es nämlich nicht heisst
"Wer eine fremde Frau..."
sondern
"Wer eine Frau...!".
carpe diem - Nutze den Tag !

Kirchenjahr
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Kirchenjahr »

taddeo hat geschrieben: Das wirkliche Problem mit zivilen Zweitehen ist nicht unbedingt, daß hier einer das Alleinsein nach seiner Trennung bzw. Scheidung nicht aushält und deshalb wieder einen Partner hat. Das Problem ist, daß die Wiederverheiratung ein öffentlicher Rechtsakt ist, der quasi den ausdrücklichen Willen zum hartnäckigen Verharren in einer schweren Sünde manifestiert. Deshalb ist die Kirche auch gezwungen, dem einen ebenso öffentlichen Rechtsakt entgegenzusetzen, nämlich die offizielle Nicht-Zulassung der Betroffenen zu den Sakramenten, solange diese Zweitehe amtlich ist. Wenn eine(r) "nur" im Konkubinat lebt, beansprucht das hingegen rechtlich keine Verbindlichkeit, die Lösung dieser Beziehung ist rechtlich (und auch tatsächlich) leichter möglich, im Zweifelsfall reicht für die Bereinigung eine ehrliche Beichte.
So sicher bin ich mir da nicht. Zum einen stellt in der öffentlichen Wahrnehmung die zivile Zweitehe keine besondere moralische Einrichtung dar. Zum anderen sind die Zeiten des Kulturkampfes ala Bismark vorbei. Für den Sakramentenempfang ist Reue und Umkehr erforderlich, ob zivile Zweitehe oder Konkubinat.

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Edi
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Edi »

umusungu hat geschrieben: In der Bergpredigt nimmt sich Jesus die scharfen Verfechter des Verbotes der Ehescheidung zur Brust:"Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen."
Wer sich also über andere aufregt und weiß, was mit ihnen zu geschehen hat, sollte sich gut überlegen, wann zuletzt mit einem Nicht-Gatten geflirtet wurde - wann zuletzt der wohlwollende Blick auf einem Nicht-Gatten ruhte - wann zuletzt bei der Begegnung mit einem Nicht-Gatten innere Filme abliefen - wann zuletzt bei der Begegnung mit einem attraktiven Menschen körperliche Rührungen zu spüren waren.
Es ist aber trotzdem noch ein Unterschied ob ein Ehebruch in Gedanken oder bereits im Realen bestanden hat. On der Bergpredigt und nicht nur dort, zeigt der Herr auf wie ein ideales Leben mit Christus auszusehen hätte. Dem kommt aber kaum ein Christ nahe. Das Ideal audzuzeigen ist natürlich trotzdem richtig.
Im Radio kam gerade, dass man in Einzelfällen lt. Kardinal Marx die geschiedenen Wiederverheirateten nach einer gewissen Bußzeit wieder zur Kommunion zulassen will.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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