Advent - Worauf warten wir noch?
Advent
Nachdem ich in kath.de erstaunt las, daß offenbar völlig in Vergessenheit gerät, daß es sich beim Advent um eine Fastenzeit handelt, würde ich gerne anregen, daß wir uns hier mal dazu austauschen, wie jeder von uns den Avent so verbringt.
Ob und welche Formen von Fasten/Vorbereitung auf Weihnachten jeder so übt.
Vielleicht könnte auch jemand mal kurz über diese Tradition referieren, ich finde nämlich nix im Net zum Thema Fasten im Advent.
Ob und welche Formen von Fasten/Vorbereitung auf Weihnachten jeder so übt.
Vielleicht könnte auch jemand mal kurz über diese Tradition referieren, ich finde nämlich nix im Net zum Thema Fasten im Advent.
Äh, die Sonntage ausgenommen vom Fasten? Ja. Sonntag ist immer ein kleines Osterfest. Das sticht allesPetra hat geschrieben:Da hätte ich gleich noch eine Frage. Wann geht denn die Adventszeit eigentlich los, mit dem ersten Advent oder gleich nach Christkönig? Und Sonntage sind doch ausgenommen, oder?
Also... äh... MEIN Brevier beginnt mit der Ersten Vesper vom 1. Adventssonntag.
Wer eines hat: dem empfehle ich eine Tradition, die sich inzwischen bei mir "eingeschlichen" hat: Ich lese immer die "Allgemeine Einführung" in das Stundengebet im Advent. Immer neu eine herrliche Vertiefung meiner liturgischen Ader
siehe auch hier:
http://www.sbg.ac.at/pth/links-tipps/pa ... n/kap1.htm
- Robert Ketelhohn
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Darüber hatte ich vor Jahren schon mal einen Disput mit einem Dipl.-Laientheologen (hatte am Rhein studiert), der damals als Spätberufener in ’nem Seminar war und mittlerweile Kaplan ist. Er war empört über meine gotteslästerliche Behauptung, daß der Advent nach der kirchlichen Tradition eigentlich eine Fastenzeit sei. Nie und nimmer, nirgends könne es so was gegeben haben, schließlich habe er von seinen Professoren gelernt, was der Sinn der Adventszeit sei.Edith hat geschrieben:»daß offenbar völlig in Vergessenheit gerät, daß es sich beim Advent um eine Fastenzeit handelt«
Was dieser Sinn jenseits von Schokoladenweihnachtsmännern und Tannenbäumen nun aber wirklich sein sollte, konnte ich nicht herauskriegen. Sachlicher Information war er leider nicht zugänglich. (Er wollte mir allerdings auch nicht glauben, daß es kein Jahr Null gegeben hat und auch nicht gegeben haben kann, weil das logischer Unsinn wäre. Selbst mein auf die Wegwerf-Tischdecke gekritzelter Zeitstrahl mit erläuternden Figuren half nichts, sondern trug mir nur Schelte vom Kellner ein.)
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Auch hier hilft der Blick zur Orthodoxie -> dort ist der Advent auch heute noch praktizierte Fastenzeit.
" 15. November (28.11.)
Am Vorabend beginnt die 40-tägige vorweihnachtliche Fastenzeit: nur vegetarische Speisen bis Weihnachten;
Ausnahmen: Dienstag und Donnerstag wären Krustentiere, Öl und Wein erlaubt
Samstags, Sonntags, am Fest des Einzugs der Allhl. Gottesgebärerin und besonders verehrter Heiliger wäre Fisch erlaubt"
Quelle:
http://www.orthodoxfrat.de/ia.htm
" 15. November (28.11.)
Am Vorabend beginnt die 40-tägige vorweihnachtliche Fastenzeit: nur vegetarische Speisen bis Weihnachten;
Ausnahmen: Dienstag und Donnerstag wären Krustentiere, Öl und Wein erlaubt
Samstags, Sonntags, am Fest des Einzugs der Allhl. Gottesgebärerin und besonders verehrter Heiliger wäre Fisch erlaubt"
Quelle:
http://www.orthodoxfrat.de/ia.htm
Aha... und ... äh... was hielt dieser begnadete Jung-Kaplan denn nun für den Sinn der Adventszeit?Ketelhohn hat geschrieben: Darüber hatte ich vor Jahren schon mal einen Disput mit einem Dipl.-Laientheologen (hatte am Rhein studiert), der damals als Spätberufener in ’nem Seminar war und mittlerweile Kaplan ist. Er war empört über meine gotteslästerliche Behauptung, daß der Advent nach der kirchlichen Tradition eigentlich eine Fastenzeit sei. Nie und nimmer, nirgends könne es so was gegeben haben, schließlich habe er von seinen Professoren gelernt, was der Sinn der Adventszeit sei.
- Robert Ketelhohn
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Robert hat geschrieben:»Was dieser Sinn jenseits von Schokoladenweihnachtsmännern und Tannenbäumen nun aber wirklich sein sollte, konnte ich nicht herauskriegen.«
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
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Bin wieder mal von der Orthodoxie beeindruckt.Stefan hat geschrieben:Auch hier hilft der Blick zur Orthodoxie -> dort ist der Advent auch heute noch praktizierte Fastenzeit.
" 15. November (28.11.)
Am Vorabend beginnt die 40-tägige vorweihnachtliche Fastenzeit: nur vegetarische Speisen bis Weihnachten;
Ausnahmen: Dienstag und Donnerstag wären Krustentiere, Öl und Wein erlaubt
Samstags, Sonntags, am Fest des Einzugs der Allhl. Gottesgebärerin und besonders verehrter Heiliger wäre Fisch erlaubt"
Quelle:
http://www.orthodoxfrat.de/ia.htm
So weit würde ich aber nicht gehen. Bei mir wird es essensmäßig lediglich auf einen Lebkuchenboykott vor Weihnachten hinauslaufen, quasi eine Art Konsumverweigerung was Weihnachtsmärkte etc pp betrifft. Vielleicht noch, daß ich im Advent einfach nicht zu opulent koche.
Ansonsten befasse ich mich in der sog. "stillen Zeit" (so wird der Advent in Bayern landläufig immer noch genannt) vorwiegend damit, etwas kürzer zu treten, es ruhiger angehen zu lassen, mir da und dort mehr Zeit für Besinnung zu nehmen, weniger Fernsehen. Wie immer in der Fastenzeit: kein Kino, kein Ausgehen, kein Essen gehen.
Vielleicht: mal am Abend auf den Adventskranz zu starren und zu sinieren.... ) mal wieder ein gutes Buch über benediktinische Spiritualität im Alltag zu lesen, oder den ersten Teil des Messias von Händel zu hören....
und mal in mich reinhören, ob da vielleicht Gott gerne in meine Lebenspläne eingreifen möchte.... und ich angestrengt weghöre....
Früher (4. Jh) begann mal die Adventszeit mit dem Fest des Hl. Martin am 11. November (Quadragesima sancti Martini) und dauerte bis zum 6. Januar. Zählt man zwischen diesen Tagen nur die eigentlichen Fasttage: d.h. zieht man die Sonntage und die Samstage ab, so ergeben sich 40 Tage.
Später ließ man dann die Fastenzeit mit dem 25. Dezember enden, wodurch die Zahl der 40-Tage verloren ging. Teilweise rückte dann der Beginn weiter nach vorne, so daß es - je nach Regelung - vom 15.11. bis in den September zurückreichen konnte.
Später setzte sich aber die Zahl von vier oder fünf Sonntagen durch. Noch heute hat z.B. die Ambrosianische Liturgie (Mailand) fünf Adventssonntage.
Die letzte Klärung schaffte das II. Vaticanum. Danach beginnt die Adventszeit mit der ersten Vesper des Sonntags, der auf den 30. November fällt oder diesem Datum am nächsten steht. Sie endet mit der ersten Vesper von Weihnachten.
Später ließ man dann die Fastenzeit mit dem 25. Dezember enden, wodurch die Zahl der 40-Tage verloren ging. Teilweise rückte dann der Beginn weiter nach vorne, so daß es - je nach Regelung - vom 15.11. bis in den September zurückreichen konnte.
Später setzte sich aber die Zahl von vier oder fünf Sonntagen durch. Noch heute hat z.B. die Ambrosianische Liturgie (Mailand) fünf Adventssonntage.
Die letzte Klärung schaffte das II. Vaticanum. Danach beginnt die Adventszeit mit der ersten Vesper des Sonntags, der auf den 30. November fällt oder diesem Datum am nächsten steht. Sie endet mit der ersten Vesper von Weihnachten.
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Martinsfest – Vorabend der Adventszeit
Nach einer alten Ordnung begann schon am 12. November die Vorbereitung auf Weihnachten
DT Nr.136 vom 12.11.02
Von Thomas Steimer
Würzburg (DT) Die Laternen sind erloschen, die Martinsgans ist verdaut, das Fest vorbei. Wenige derer, die gestern feierten, wissen aber, dass heute, am Tag nach St. Martin, ursprünglich die Adventszeit begann. Genau dies machte den Vorabend des 12. November zum bedeutenden Ereignis.
Wie auf das Fest der Auferstehung Christi sollten sich die Gläubigen auch auf das Fest seiner Erscheinung, das schon im zweiten Jahrhundert am 6. Januar gefeiert wurde, durch eine Zeit der Buße, des Gebetes und der guten Werke vorbereiten. Man rechnete also von Epiphanie vierzig Tage zurück, ließ dabei aber nicht nur die Sonntage, sondern auch die Samstage als deren „Brudertage“ aus. So kam man auf den 12. November als Beginn der Epiphanie-Fastenzeit. Mit der Einführung des 25. Dezembers als Geburtsfest Christi geriet diese Ordnung jedoch ins Wanken. Unter mehreren Lösungsmöglichkeiten legte die römische Kirche die Ersetzung der vier Dekaden durch die vier Sonntage vor Weihnachten fest. Dabei ist es bis heute geblieben.
Dennoch hat die alte Ordnung, die vor allem in der gallischen Kirche verbreitet war, im Brauchtum Spuren hinterlassen. So nutzte man den 11. November, um vor Beginn der Epiphanie-Fastenzeit noch kräftig zu feiern. Wein floss in Strömen, Schweine, Hühner und vor allem Gänse kamen als Braten auf den Tisch, Tanz, Musik und Lebensfreude erfüllten Dörfer und Städte, bevor es in die „stille Zeit“ ging.
Während der Fastenruhe waren außerdem Rechtsgeschäfte verboten. Dies machte den Tag vor Beginn der Fastenzeit zu einem wichtigen Zinstermin und Markttag. Bis ins zwanzigste Jahrhundert erfolgten auf dem Land Dienstbotenwechsel oder Pachtzahlungen meist am Martinstag.
Weshalb aber veranstalten Kinder am Gedenktag des Bischofs von Tours Laternenumzüge? Das hat nichts mit der Beleuchtung der Straßen in der dunklen Zeit und erst recht nichts mit vorchristlichen Kulten zu tun, wie man früher manchmal meinte. Vielmehr hängt dieser Brauch mit der Leseordnung der römischen Messe zusammen, wie sie bis zur Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil gültig war. Die an die jeweiligen Tageslesungen geknüpften Predigten der Geistlichen prägten das Leben der Bevölkerung, vor allem die Feste und Bräuche, nachhaltig. Wichtige Erkenntnisse in dieser Hinsicht sind vor allem dem Volkskundler und Literaturwissenschaftler Dietz-Rüdiger Moser zu verdanken.
Am Gedenktag des heiligen Martin sah das Missale Romanum die Lucerna-Perikope des Lukasevangeliums vor: „Niemand zündet ein Licht an und stellt es in einen versteckten Winkel oder stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf einen Leuchter, damit alle, die eintreten, es leuchten sehen.“ (Lk 11, 33) Die Parallelstelle bei Matthäus fordert die Christen auf: „So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“ (Mt 5, 16).
Dies griffen viele Prediger auf und betonten vor allem in der Gegenreformation die Bedeutung der guten Werke für das Heil, die von den Reformatoren bekanntlich geleugnet wurde. Der heilige Martin war schließlich eines der eindrücklichsten Vorbilder für die tätige Nächstenliebe. In der brennenden Lampe sah man außerdem ein Zeichen der Wachsamkeit für die bevorstehende Ankunft des Herrn.
Hinter all den bunten Bräuchen stand also eine religiöse Haltung, die fest in der Liturgie verankert war. Sie gab den Gläubigen Orientierungsmarken für ihre Lebensordnung. So gesehen wäre der Tod der Martinsgänse also nicht ganz sinnlos.
Nach einer alten Ordnung begann schon am 12. November die Vorbereitung auf Weihnachten
DT Nr.136 vom 12.11.02
Von Thomas Steimer
Würzburg (DT) Die Laternen sind erloschen, die Martinsgans ist verdaut, das Fest vorbei. Wenige derer, die gestern feierten, wissen aber, dass heute, am Tag nach St. Martin, ursprünglich die Adventszeit begann. Genau dies machte den Vorabend des 12. November zum bedeutenden Ereignis.
Wie auf das Fest der Auferstehung Christi sollten sich die Gläubigen auch auf das Fest seiner Erscheinung, das schon im zweiten Jahrhundert am 6. Januar gefeiert wurde, durch eine Zeit der Buße, des Gebetes und der guten Werke vorbereiten. Man rechnete also von Epiphanie vierzig Tage zurück, ließ dabei aber nicht nur die Sonntage, sondern auch die Samstage als deren „Brudertage“ aus. So kam man auf den 12. November als Beginn der Epiphanie-Fastenzeit. Mit der Einführung des 25. Dezembers als Geburtsfest Christi geriet diese Ordnung jedoch ins Wanken. Unter mehreren Lösungsmöglichkeiten legte die römische Kirche die Ersetzung der vier Dekaden durch die vier Sonntage vor Weihnachten fest. Dabei ist es bis heute geblieben.
Dennoch hat die alte Ordnung, die vor allem in der gallischen Kirche verbreitet war, im Brauchtum Spuren hinterlassen. So nutzte man den 11. November, um vor Beginn der Epiphanie-Fastenzeit noch kräftig zu feiern. Wein floss in Strömen, Schweine, Hühner und vor allem Gänse kamen als Braten auf den Tisch, Tanz, Musik und Lebensfreude erfüllten Dörfer und Städte, bevor es in die „stille Zeit“ ging.
Während der Fastenruhe waren außerdem Rechtsgeschäfte verboten. Dies machte den Tag vor Beginn der Fastenzeit zu einem wichtigen Zinstermin und Markttag. Bis ins zwanzigste Jahrhundert erfolgten auf dem Land Dienstbotenwechsel oder Pachtzahlungen meist am Martinstag.
Weshalb aber veranstalten Kinder am Gedenktag des Bischofs von Tours Laternenumzüge? Das hat nichts mit der Beleuchtung der Straßen in der dunklen Zeit und erst recht nichts mit vorchristlichen Kulten zu tun, wie man früher manchmal meinte. Vielmehr hängt dieser Brauch mit der Leseordnung der römischen Messe zusammen, wie sie bis zur Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil gültig war. Die an die jeweiligen Tageslesungen geknüpften Predigten der Geistlichen prägten das Leben der Bevölkerung, vor allem die Feste und Bräuche, nachhaltig. Wichtige Erkenntnisse in dieser Hinsicht sind vor allem dem Volkskundler und Literaturwissenschaftler Dietz-Rüdiger Moser zu verdanken.
Am Gedenktag des heiligen Martin sah das Missale Romanum die Lucerna-Perikope des Lukasevangeliums vor: „Niemand zündet ein Licht an und stellt es in einen versteckten Winkel oder stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf einen Leuchter, damit alle, die eintreten, es leuchten sehen.“ (Lk 11, 33) Die Parallelstelle bei Matthäus fordert die Christen auf: „So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“ (Mt 5, 16).
Dies griffen viele Prediger auf und betonten vor allem in der Gegenreformation die Bedeutung der guten Werke für das Heil, die von den Reformatoren bekanntlich geleugnet wurde. Der heilige Martin war schließlich eines der eindrücklichsten Vorbilder für die tätige Nächstenliebe. In der brennenden Lampe sah man außerdem ein Zeichen der Wachsamkeit für die bevorstehende Ankunft des Herrn.
Hinter all den bunten Bräuchen stand also eine religiöse Haltung, die fest in der Liturgie verankert war. Sie gab den Gläubigen Orientierungsmarken für ihre Lebensordnung. So gesehen wäre der Tod der Martinsgänse also nicht ganz sinnlos.
Advent - Impulse
Zwar bezieht sich das nachstehende Kapitel auf die Fastenzeit vor Ostern, aber ich denke, man kann es ruhig in den Advent uminterpretieren.
Was mich zu der Frage bringt: was macht Ihr im Advent? Anders als sonst?
----------------------------------------------------------------------------------
Kapitel 49:
Die Fastenzeit
Der Mönch soll zwar immer ein Leben führen wie in der Fastenzeit.
Dazu aber haben nur wenige die Kraft. Deshalb raten wir, dass wir wenigstens in diesen Tagen der Fastenzeit in aller Lauterkeit auf unser Leben achten und gemeinsam in diesen heiligen Tagen die früheren Nachlässigkeiten tilgen.
Das geschieht dann in rechter Weise, wenn wir uns von allen Fehlern hüten und uns um das Gebet unter Tränen, um die Lesung, die Reue des Herzens und um Verzicht mühen.
Gehen wir also in diesen Tagen über die gewohnte Pflicht unseres Dienstes hinaus durch besonderes Gebet und durch Verzicht beim Essen und Trinken. So möge jeder über das ihm zugewiesene Maß hinaus aus eigenem Willen in der Freude des Heiligen Geistes Gott etwas darbringen; (1Thess 1,6) er entziehe seinem Leib etwas an Speise, Trank und Schlaf und verzichte auf Geschwätz und Albernheiten. Mit geistlicher Sehnsucht und Freude erwarte er das heilige Osterfest.
Was mich zu der Frage bringt: was macht Ihr im Advent? Anders als sonst?
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Kapitel 49:
Die Fastenzeit
Der Mönch soll zwar immer ein Leben führen wie in der Fastenzeit.
Dazu aber haben nur wenige die Kraft. Deshalb raten wir, dass wir wenigstens in diesen Tagen der Fastenzeit in aller Lauterkeit auf unser Leben achten und gemeinsam in diesen heiligen Tagen die früheren Nachlässigkeiten tilgen.
Das geschieht dann in rechter Weise, wenn wir uns von allen Fehlern hüten und uns um das Gebet unter Tränen, um die Lesung, die Reue des Herzens und um Verzicht mühen.
Gehen wir also in diesen Tagen über die gewohnte Pflicht unseres Dienstes hinaus durch besonderes Gebet und durch Verzicht beim Essen und Trinken. So möge jeder über das ihm zugewiesene Maß hinaus aus eigenem Willen in der Freude des Heiligen Geistes Gott etwas darbringen; (1Thess 1,6) er entziehe seinem Leib etwas an Speise, Trank und Schlaf und verzichte auf Geschwätz und Albernheiten. Mit geistlicher Sehnsucht und Freude erwarte er das heilige Osterfest.
Zuletzt geändert von Edith am Donnerstag 18. Dezember 2003, 13:17, insgesamt 1-mal geändert.
So wie ihr jetzt fastet, verschafft ihr eurer Stimme droben kein Gehör. Ist das ein Fasten, wie ich es liebe, ein Tag, an dem man sich der Buße unterzieht: wenn man den Kopf hängen läßt, so wie eine Binse sich neigt, wenn man sich mit Sack und Asche bedeckt? Nennst du das ein Fasten und einen Tag, der dem Herrn gefällt?
Nein, das ist ein Fasten, wie ich es liebe: die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, die Versklavten freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen, an die Hungrigen dein Brot auszuteilen, die obdachlosen Armen ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deinen Verwandten nicht zu entziehen. Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Wunden werden schnell vernarben. (Jes 58 )
Das mit den Verwandten... hat mich immer schon sehr nachdenklich gemacht....
Nein, das ist ein Fasten, wie ich es liebe: die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, die Versklavten freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen, an die Hungrigen dein Brot auszuteilen, die obdachlosen Armen ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deinen Verwandten nicht zu entziehen. Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Wunden werden schnell vernarben. (Jes 58 )
Das mit den Verwandten... hat mich immer schon sehr nachdenklich gemacht....
Hallo, Edith,
Verwandte? War das nicht Tomas von Kempen, der so eindringlich davor warnt, sich zu sehr von Bindungen beeinflussen zu lassen, wenns ums geistliche leben geht? )
Nun, ich erinnere mich noch mit leichtem Grauen an die frustrierte Verwandtschaft, als sie feststellen musste, dass es bei uns keine Bescherung vom Christkind unterm Weihnachtsbaum gibt und ebensowenig ein Festschmaus am Heiligabend.
Anders als sonst? Würde mich auch mal interessieren, wie ihr seht. Anders ... dass ich auf jeden Fall so zeitig davor beichte, dass ich die Buße noch in den vier Wochen bis Heiligabend vollbringe. Freude auf die Rorate-Messe morgens um sechs Uhr ... gibt es ja nur im Advent.
Anders aber auch, dass ich nicht ständig versuche, mich dem vorweihnachtlichen Trubel auf Gedeih und Verderb zu entziehen. Aber Plätzchen werden erst ab 1. Advent gebacken und die zigste Nikolausfeier in Schule, Verein und sonstwie Kindergruppen muss nicht mitgemacht werden. Und die aufgebaute Krippe bleibt zu Hause von Figuren unbewohnt bis zum Heiligabend.
Advent ist auch die Zeit der sich ballenden kirchenmusikalischen (oder sonst kirchlichen) Termine - weiß jeder ein Lied .-))) davon zu singen, der so wo eingebunden ist.
Dass die Adventszeit auch eine Fastenzeit ist, wissen wirklich noch die wenigsten Leute.
Gruß
Geronimo
Verwandte? War das nicht Tomas von Kempen, der so eindringlich davor warnt, sich zu sehr von Bindungen beeinflussen zu lassen, wenns ums geistliche leben geht? )
Nun, ich erinnere mich noch mit leichtem Grauen an die frustrierte Verwandtschaft, als sie feststellen musste, dass es bei uns keine Bescherung vom Christkind unterm Weihnachtsbaum gibt und ebensowenig ein Festschmaus am Heiligabend.
Anders als sonst? Würde mich auch mal interessieren, wie ihr seht. Anders ... dass ich auf jeden Fall so zeitig davor beichte, dass ich die Buße noch in den vier Wochen bis Heiligabend vollbringe. Freude auf die Rorate-Messe morgens um sechs Uhr ... gibt es ja nur im Advent.
Anders aber auch, dass ich nicht ständig versuche, mich dem vorweihnachtlichen Trubel auf Gedeih und Verderb zu entziehen. Aber Plätzchen werden erst ab 1. Advent gebacken und die zigste Nikolausfeier in Schule, Verein und sonstwie Kindergruppen muss nicht mitgemacht werden. Und die aufgebaute Krippe bleibt zu Hause von Figuren unbewohnt bis zum Heiligabend.
Advent ist auch die Zeit der sich ballenden kirchenmusikalischen (oder sonst kirchlichen) Termine - weiß jeder ein Lied .-))) davon zu singen, der so wo eingebunden ist.
Dass die Adventszeit auch eine Fastenzeit ist, wissen wirklich noch die wenigsten Leute.
Gruß
Geronimo
Wie soll eine Vorbereitung auf Weihnachten stattfinden, wenn ab
Mitte September überall die Coca-Cola- Werbemänner angeboten werden?
Ich versuche ab dem ersten Advent meine Termine zu begrenzen.
Da sich das nicht vermitteln läßt, sage ich einfach seit mitte November, daß ich bis zum Ende des Jahres keine Termine mehr frei habe.
Im Kalender ist dann einfach ein Strich für gesperrt.
Erstaunte Frage: Was machst Du denn alles?
Dann antworte ich je nach Gesprächspartner, daß ich halt viele Termine habe. Fertig.
Oder ich sage, daß ich eine Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten brauche.
Selbst bei engagierten Katholiken kommt dann oft ein Stirnrunzeln oder ein achjaaaaaa, aber es ist noch so viel zu tun bis Weihnachten.
>Geronimo: Bescherung unterm Weihnachtsbaum gibt es bei uns schon, aber erst nach der Christmette. Ist bei uns leider schon am frühen Abend.
Die Krippe bauen meine Frau und mein Sohn am Tag vor Heilig Abend gemeinsam auf. Dabei ist dann eben wichtig, sich das Geschehen von Weihnachten noch einmal in Erinnerung zu rufen. Das Christuskind kommt allerdings auch erst nach der Christmette in die Krippe.
Wichtig ist, egal wie es sich konkret ausgestaltet, daß das Geschehen von Weihnachten im Mittelpunkt steht und nichts anderes.
Alles, was sich in den Vordergund drängen will, muß - auch im Advent - auf seinen Platz verwiesen werden.
Mitte September überall die Coca-Cola- Werbemänner angeboten werden?
Ich versuche ab dem ersten Advent meine Termine zu begrenzen.
Da sich das nicht vermitteln läßt, sage ich einfach seit mitte November, daß ich bis zum Ende des Jahres keine Termine mehr frei habe.
Im Kalender ist dann einfach ein Strich für gesperrt.
Erstaunte Frage: Was machst Du denn alles?
Dann antworte ich je nach Gesprächspartner, daß ich halt viele Termine habe. Fertig.
Oder ich sage, daß ich eine Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten brauche.
Selbst bei engagierten Katholiken kommt dann oft ein Stirnrunzeln oder ein achjaaaaaa, aber es ist noch so viel zu tun bis Weihnachten.
>Geronimo: Bescherung unterm Weihnachtsbaum gibt es bei uns schon, aber erst nach der Christmette. Ist bei uns leider schon am frühen Abend.
Die Krippe bauen meine Frau und mein Sohn am Tag vor Heilig Abend gemeinsam auf. Dabei ist dann eben wichtig, sich das Geschehen von Weihnachten noch einmal in Erinnerung zu rufen. Das Christuskind kommt allerdings auch erst nach der Christmette in die Krippe.
Wichtig ist, egal wie es sich konkret ausgestaltet, daß das Geschehen von Weihnachten im Mittelpunkt steht und nichts anderes.
Alles, was sich in den Vordergund drängen will, muß - auch im Advent - auf seinen Platz verwiesen werden.
Re: Advent - Impuls aus der OSB-Regel
Erstmal, bevor der Advent beginnt, rege ich mich auf, daß die Adventsmärkte schon auf haben...Edith hat geschrieben:Was mich zu der Frage bringt: was macht Ihr im Advent? Anders als sonst?
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Hallo,
deswegen habe ich beschlossen, meine Besuche auf Weihnachtsmärkten sehr einzuschränken, im Prinzip besuche ich nur einmal kurz vor Weihnachten den mittelalterlichen Weihnachtsmarkt in Siegburg.
Außerdem gibt es Heiligabend keine Süßigkeiten/Plätzchen/Rosinenplatz o.ä. (mit Ausnahme der Sonntage, aber die sind ja vom Fasten eh ausgenommen).
Besondere Messen, wie die oben erwähnten Roratemessen, habe ich bisher noch nicht entdecken können, das scheint in unserer Gegend eher unüblich zu sein. Es sind stattdessen aber schon verschiedentlich "Weihnachtskonzerte" angekündigt.
Und nächste Woche Freitag fahre ich für 3 Tage in die Abtei Marienstatt, darauf freue ich mich schon jetzt sehr. Hoffentlich finde ich dort ein wenig wirkliche Besinnung für Weihnachten.
HeGe
deswegen habe ich beschlossen, meine Besuche auf Weihnachtsmärkten sehr einzuschränken, im Prinzip besuche ich nur einmal kurz vor Weihnachten den mittelalterlichen Weihnachtsmarkt in Siegburg.
Außerdem gibt es Heiligabend keine Süßigkeiten/Plätzchen/Rosinenplatz o.ä. (mit Ausnahme der Sonntage, aber die sind ja vom Fasten eh ausgenommen).
Besondere Messen, wie die oben erwähnten Roratemessen, habe ich bisher noch nicht entdecken können, das scheint in unserer Gegend eher unüblich zu sein. Es sind stattdessen aber schon verschiedentlich "Weihnachtskonzerte" angekündigt.
Und nächste Woche Freitag fahre ich für 3 Tage in die Abtei Marienstatt, darauf freue ich mich schon jetzt sehr. Hoffentlich finde ich dort ein wenig wirkliche Besinnung für Weihnachten.
HeGe
*staun* was bekommst Du denn für Bußen auf? Ziehen die sich über Wochen hin??Geronimo hat geschrieben:Hallo, Edith,
... dass ich auf jeden Fall so zeitig davor beichte, dass ich die Buße noch in den vier Wochen bis Heiligabend vollbringe.
Was mache ich anders?
In der Wohnung geht es "schmuckloser" zu, keine Blumen, keine schönen Tischdecken, die Kerzen werden verräumt und eine violette steht einzig noch im Raum (außer natürlich der Adsventskranz - der aber auch schmucklos grün ist mit roten Kerzen, kein Schnickschnack drumrum oder drauf).
Am Abend wird eine Kerze angezündet, und ich sitze da eine Weile still davor.
Termine mache ich so wenig wir irgendmöglich. (Abgesehen von Vorstellungsgesprächen , da habe ich morgen eins).
Stille Begegnungen mache ich aber schon, will sagen, mit einer alten Freundin auf einem kleinen Weihnachtsmarkt treffen, etwas reden und einen Glühwein schlürfen - schließlich ist das auch die Zeit, wo man besonders aneinander denkt, gerade auch an die, die man seit einem Jahr nicht mehr gesehen hat. Das Fest der Liebe soll ja irgendwie Auswirkungen haben....
Das Essen ist etwas einfacher (öfter mal Kartoffeln mit Quark etc)
und Amüsements wir Kino, essen gehen, etc entfallen ersatzlos.
Es werden keine Lichtergirlanden aufgehangen, denn es ist ja Advent - nicht schon Weihnachten.
So eine Woche Vor Weihnachten wird dann der Baum besorgt und aufgestellt - immer noch ungeschmückt. Die Krippe wird drunter gestellt, schon mit Figuren, nur die Krippe bleibt leer.
Dovor steht eine Postkarte mit einem Zitat von Edith Stein:
"Mein Herz ist zur Krippe geworden, die Deiner harrt".
Am 23.12. oder 24.12 (falls ich früh aus dem Büro komme, oder gar frei habe) wird der Baum geschmückt - Strohsterne und einige wenige rote Kugeln - symbolisch für den Stern Davids und diesen omonösen Apfel, mit dem das Elend anfing .
*Schmunzel* - der Anlauf zieht sich hin ... Mein Beichtvater setzt mir gern den einen oder anderen Termin - wohlweislich, weil er sein Schäfchen kennt ...Edith hat geschrieben:*staun* was bekommst Du denn für Bußen auf? Ziehen die sich über Wochen hin??Geronimo hat geschrieben:Hallo, Edith,
... dass ich auf jeden Fall so zeitig davor beichte, dass ich die Buße noch in den vier Wochen bis Heiligabend vollbringe.
.
Gruß
Geronimo
Ich rege mich auch im September schon auf, wenn die Weihnachtsdekoration schon überall in den Geschäften angeboten wird.
Es war in diesem Jahr besonders schlimm, weil es noch so heiß war und ständig sah man Weihnachtsmänner in den Geschäften: passt irgendwie nicht so zusammen.
Leider habe ich auch schon einen geschmückten Weihnachtsbaum auf einem Balkon gesehen [Punkt]
Ich glaube, an dieser Geschäftemacherei können wir wenig ändern.
Wir können aber bei uns selber anfangen und bewusst den Advent für uns erleben: zum Besispiel durch den Besuch der Roratemesse oder durch Exerzitien im Alltag. Ich habe sie im November mitgemacht und jetzt klingen sie nach, fand ich übrigens eine gute Möglichkeit, um mich auf den Advent einzustimmen .
Es war in diesem Jahr besonders schlimm, weil es noch so heiß war und ständig sah man Weihnachtsmänner in den Geschäften: passt irgendwie nicht so zusammen.
Leider habe ich auch schon einen geschmückten Weihnachtsbaum auf einem Balkon gesehen [Punkt]
Ich glaube, an dieser Geschäftemacherei können wir wenig ändern.
Wir können aber bei uns selber anfangen und bewusst den Advent für uns erleben: zum Besispiel durch den Besuch der Roratemesse oder durch Exerzitien im Alltag. Ich habe sie im November mitgemacht und jetzt klingen sie nach, fand ich übrigens eine gute Möglichkeit, um mich auf den Advent einzustimmen .
Adventimpuls aus der Benediktusregel
Ein Impuls ist für mich schlicht auch die Eröffnung des Prologs: HÖRE ...
Was höre ich zur Zeit? Viiieeel Lärm. Wenn ich bei mir um die Ecke gehe, tobt der Weihnachtsmarkt. Seit Ende November ratscht eine kleine Lokomotive im Kreis und es dröhnt „Stille Nacht".
Da gibt es nur eines: Ganz bewusst die Stille aufsuchen, in den einigermaßen schalldichten eigenen vier Wänden, in der Stille einer Kapelle, eines Waldes. Und ganz im Sinne Benedikts von innen zu hören versuchen: Freuet euch! ... und das Licht leuchtet in der Finsternis ... aus Isais Stumpf wächst ein Reis ... öffnet die Tore ...
Vertraute, x-mal gehörte Worte, so vertraut, dass sie fast schon ihren Sinn verlieren. Also lausche ich in mich hinein. Was bringen sie in mir zum Klingen? Wärme, Sehnsucht? Ironie? Lachen? Nichts? Mein Begleiter hat mir einmal gesagt „auch wenn du gar nichts spürst, kann das schon eine wichtige spirituelle Erfahrung sein".
Mein Advent: Nach außen so weit wie möglich dichtmachen, nach innen gehen. Der Sehnsucht Raum geben. Häufig in den Gottesdienst gehen. Großreinemachen = Beichten. Und warten ...
Was höre ich zur Zeit? Viiieeel Lärm. Wenn ich bei mir um die Ecke gehe, tobt der Weihnachtsmarkt. Seit Ende November ratscht eine kleine Lokomotive im Kreis und es dröhnt „Stille Nacht".
Da gibt es nur eines: Ganz bewusst die Stille aufsuchen, in den einigermaßen schalldichten eigenen vier Wänden, in der Stille einer Kapelle, eines Waldes. Und ganz im Sinne Benedikts von innen zu hören versuchen: Freuet euch! ... und das Licht leuchtet in der Finsternis ... aus Isais Stumpf wächst ein Reis ... öffnet die Tore ...
Vertraute, x-mal gehörte Worte, so vertraut, dass sie fast schon ihren Sinn verlieren. Also lausche ich in mich hinein. Was bringen sie in mir zum Klingen? Wärme, Sehnsucht? Ironie? Lachen? Nichts? Mein Begleiter hat mir einmal gesagt „auch wenn du gar nichts spürst, kann das schon eine wichtige spirituelle Erfahrung sein".
Mein Advent: Nach außen so weit wie möglich dichtmachen, nach innen gehen. Der Sehnsucht Raum geben. Häufig in den Gottesdienst gehen. Großreinemachen = Beichten. Und warten ...
Gedanken zum Advent
Gedanken zum Advent von deutschen Bischöfen (Dom-Radio / .wma-Dateien):
01.12.03 - Joachim Kardinal Meisner (Köln)
02.12.03 - Gebhard Fürst (Rottenburg-Stgt.)
03.12.03 - Werner Thissen (Hamburg)
04.12.03 - Gerhard Ludwig Müller (Regensburg)
05.12.03 - Viktor Joseph Dammertz (Augsburg)
06.12.03 - Joachim Wanke (Erfurt)
07.12.03 - Karl Kardinal Lehmann (Mainz)
08.12.03 - Heinrich Mussinghoff (Aachen)
09.12.03 - Reinhard Marx (Trier)
10.12.03 - Felix Genn (Essen)
11.12.03 - Franz-Josef Bode (Osnabrück)
12.12.03 - Josef Homeyer (Hildesheim)
13.12.03 - Walter Mixa (Eichstätt)
14.12.03 - Helmut Bauer (Würzburg)
15.12.03 - Franz Kamphaus (Limburg)
16.12.03 - Hans-Josef Becker (Paderborn)
17.12.03 - Bischof Anton Schlembach (Speyer)
18.12.03 - Bischof Joachim Reinelt (Dresden-Meißen)
19.12.03 - Erzbischof Ludwig Schick (Bamberg)
Es folgen noch:
20.12.03 - Bischof Robert Zollitsch (Freiburg)
21.12.03 - (Adveniat-)Bischof Franz Grave (Essen)
22.12.03 - Bischof Rudolf Müller (Görlitz)
23.12.03 - Bischof Leo Nowack (Magdeburg)
24.12.03 - Georg Kardinal Sterzinsky (Berlin)
25.12.03 - Bischof Reinhard Lettmann (Münster) + Bischof Wilhelm Schraml (Passau)
26.12.03 - Bischof Heinz-Josef Algermissen (Fulda)
01.12.03 - Joachim Kardinal Meisner (Köln)
02.12.03 - Gebhard Fürst (Rottenburg-Stgt.)
03.12.03 - Werner Thissen (Hamburg)
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05.12.03 - Viktor Joseph Dammertz (Augsburg)
06.12.03 - Joachim Wanke (Erfurt)
07.12.03 - Karl Kardinal Lehmann (Mainz)
08.12.03 - Heinrich Mussinghoff (Aachen)
09.12.03 - Reinhard Marx (Trier)
10.12.03 - Felix Genn (Essen)
11.12.03 - Franz-Josef Bode (Osnabrück)
12.12.03 - Josef Homeyer (Hildesheim)
13.12.03 - Walter Mixa (Eichstätt)
14.12.03 - Helmut Bauer (Würzburg)
15.12.03 - Franz Kamphaus (Limburg)
16.12.03 - Hans-Josef Becker (Paderborn)
17.12.03 - Bischof Anton Schlembach (Speyer)
18.12.03 - Bischof Joachim Reinelt (Dresden-Meißen)
19.12.03 - Erzbischof Ludwig Schick (Bamberg)
Es folgen noch:
20.12.03 - Bischof Robert Zollitsch (Freiburg)
21.12.03 - (Adveniat-)Bischof Franz Grave (Essen)
22.12.03 - Bischof Rudolf Müller (Görlitz)
23.12.03 - Bischof Leo Nowack (Magdeburg)
24.12.03 - Georg Kardinal Sterzinsky (Berlin)
25.12.03 - Bischof Reinhard Lettmann (Münster) + Bischof Wilhelm Schraml (Passau)
26.12.03 - Bischof Heinz-Josef Algermissen (Fulda)
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Erwartet den Herrn,
steht als Knechte bereit an der Tür.
Schon jauchzt jeder Stern,
seht, er kommt, seht, er kommt, wir sind hier.
Komm, Herr Jesus, Maranatha.
Entzündet die Lampen, ihr Mägde,
erglühet im Geist
im Kommen des Ewig-Geliebten,
der Kyrios heißt.
Komm, Herr Jesus, Maranatha.
Du wirfst dein Feuer zur Erde
und willst, daß es brennt,
und wir sind der Mund,
der anbetend dein Kommen bekennt.
Komm, Herr Jesus, Maranatha.
(Hymnus aus dem Stundenbuch)
steht als Knechte bereit an der Tür.
Schon jauchzt jeder Stern,
seht, er kommt, seht, er kommt, wir sind hier.
Komm, Herr Jesus, Maranatha.
Entzündet die Lampen, ihr Mägde,
erglühet im Geist
im Kommen des Ewig-Geliebten,
der Kyrios heißt.
Komm, Herr Jesus, Maranatha.
Du wirfst dein Feuer zur Erde
und willst, daß es brennt,
und wir sind der Mund,
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Komm, Herr Jesus, Maranatha.
(Hymnus aus dem Stundenbuch)
- Robert Ketelhohn
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Re: Adventimpuls aus der Benediktusregel
Ja, wohl wahr... die "Stille Nacht" dröhnt einem bis Mitternacht ans Ohr...Marlene hat geschrieben: Was höre ich zur Zeit? Viiieeel Lärm. Wenn ich bei mir um die Ecke gehe, tobt der Weihnachtsmarkt. Seit Ende November ratscht eine kleine Lokomotive im Kreis und es dröhnt „Stille Nacht".
der Verdrängungswettbewerb ist in vollem Gange... wir verdrängen massiv das Weihnachtsgeimnis....
ich rufe nochmals nachhaltig zur Konsumverweigerung auf.
Spielen wir da nicht mit, halten wir Fastenzeit bis zum 24.
ziehen wir uns zurück so gut es geht.
Ich habe schon Erklärungsnotstand, wenn ich allen Möglich Bekannten und Freunden erklären muß, warum ich NICHT für dutzende von Weihanchtstreffen zur Verfügung stehe. Ich ernte immer verwunderte und beleidigte Blicke.... wenn ich erkläre was Advent bedeutet... und ich diese Zeit zu halten gedenke.
Erwartet den Herrn, entzündet die Lampen...
Du wirfst dein Feuer zur Erde
und willst, daß es brennt,
und wir sind der Mund,
der anbetend dein Kommen bekennt.
Marana tha!
- Robert Ketelhohn
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Nach meinem Kenntnisstand, um das oben Gesagte zu präzisieren, ist maranatha entweder aufzulösen als:
marana tha – „Herr, komm“
oder als:
maran atha – „der [unser] Herr ist gekommen“.
marana tha – „Herr, komm“
oder als:
maran atha – „der [unser] Herr ist gekommen“.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
ach? das wußte ich nicht... wie praktisch!Ketelhohn hat geschrieben:Nach meinem Kenntnisstand, um das oben Gesagte zu präzisieren, ist maranatha entweder aufzulösen als:
marana tha – „Herr, komm“
oder als:
maran atha – „der [unser] Herr ist gekommen“.
dann singt man vor Weihnachten Marana tha
und nach Weihnachten Maran atha
Re: Adventimpuls aus der Benediktusregel
Nicht nur das, sondern sogar auch das "Basiswissen"Edith hat geschrieben:wir verdrängen massiv das Weihnachtsgeimnis....
Neulich saßen wir mal zu mehreren Kollegen zusammen, und eine Kollegin meinte, es sei doch nicht unbedingt nötig, dass man diese ganzen christlichen Inhalte von Weihnachten kennte .... Darauf habe ich ihr Recht gegeben (bitte nicht gleich hauen, erst weiterlesen!) und meinte dann, ich fände es dann aber auch konsequent, dass man an Weihnachten, Ostern und Pfingsten die gesetzlichen Feiertage abschaffte, wenn wir doch nicht mehr wissen müssten, warum und was wir eigentlich feiern ...
War eine interessante Diskussion, die darauf folgte - immerhin konnte ich mich mit meinen eher nicht-religiösen Herzchen darauf einigen, dass die christlichen Feste auch wahnsinnig viel Kultur und Mitmenschliches transportieren, und zu unseren Wurzeln als Kulturvolk gehören - also absolut wissenswert sind! Ist ja schon mal was ...
.Edith hat geschrieben:ich rufe nochmals nachhaltig zur Konsumverweigerung auf
:bindafür:
1. Ich rege mich nicht über Weihnachtsdekoration auf
2. Mir ist es egal, wie andere Weihnachts-und Vorweihnachtszeit gestalten.
3. Ich bewerte nicht, ob Lärm, Weihnachtsmärkte und Weihnachtseinkäufe gut oder schlecht sind.
Warum alljährlich zur Weihnachtszeit unter allen guten Katholiken das Hohe Klagelied über Konsum-und Lebengewohnheiten anderer Leute?
Es hindert euch doch niemand daran, es nach eurem Geschmack zu machen.
Allerdings: soziokultureller Totalverweigerer war selbst Jesus nicht.
2. Mir ist es egal, wie andere Weihnachts-und Vorweihnachtszeit gestalten.
3. Ich bewerte nicht, ob Lärm, Weihnachtsmärkte und Weihnachtseinkäufe gut oder schlecht sind.
Warum alljährlich zur Weihnachtszeit unter allen guten Katholiken das Hohe Klagelied über Konsum-und Lebengewohnheiten anderer Leute?
Es hindert euch doch niemand daran, es nach eurem Geschmack zu machen.
Allerdings: soziokultureller Totalverweigerer war selbst Jesus nicht.
- Robert Ketelhohn
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Am besten finde ich Bischof Anton von Speyer. Dann Joachim von Dresden und Meißen, Joachim von Köln und auch noch Georg von Berlin. Franz von Limburg spricht an sich auch gut, aber ich kann seine Stimme, um ehrlich zu sein, nur schwer ertragen. Der Rest war eher nichtssagend.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.