Bistum Essen

Allgemein Katholisches.
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FranzSales
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Bistum Essen am Ende?

Beitrag von FranzSales »

Von einer Bekannten erhielt ich eine ziemlich schockierende Mail, von der ich mal (unpersönliche) Auszüge hier zitiere:
Also, da saßen heute alle Beschäftigten aus der Pfarre mit dem Priester im Pfarrheim und der Priester las einen halbstündigen Brief vom Generalvikar vor. Es war eine in freundliche Worte gehüllte Bankrotterklärung. Es werden alle Gemeinden zu sog. XXL-Pfarren umstrukturiert, d.h. bisher 6-8 eigenständige Gemeinden werden eine. Als Schritt zwei kommt eine weitere Reduktion auf 3 Gemeinden für ganz Bochum!
(...)
2005 ist das erste Jahr, in dem es im Bistum Essen keine einzige Priesterweihe mehr gibt! Wir werden vom bankrott erklärten Bistum Berlin vereinzelt Priester mit verminderter Stundenzahl bekommen, da diese in den Diözese Berlin gar nicht mehr bezahlt werden können. Die Gemeindeleitung wird zunehmend auf pastorale Mitarbeiter ausgeweitet, die nicht Priester sind.

Ab dem Zeitpunkt der XXL-Gemeinden, vor. Januar 2006, wird es monatlich 2 heilige Messen pro Kirchengebäude geben; der Wortgottesdienst durch Diakone und Gemeindereferenten wird zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Selbst die Wortgottesdienste werden zunehmend von Ehrenamtlichen gestaltet werden müssen, denn es werden keine Gemeindereferenten im Bistum mehr ausgebildet, bzw. eingestellt!

Es werden in den Gemeinden keine Priester mehr nachrücken; unser Priester ( Ende 50) ist voraussichtlich der letzte Priester der Gemeinde. Auch die Priestergehälter werden drastisch gekürzt.

Beim Priestertag gestern streikten hunderte von kath.Betrieben, es kam zu "gräßlichen Szenen zwischen Priestern ( die ja auch nichts dafür können!) und demonstrierenden Beschäftigten" in der Essener Fußgängerzone, so unser Priester, der vom gestrigen Tag peinlich berührt war, aber auch klarstellte, dass das Bistum durch Bischof Hengsbach ( vorletzter Bischof) auf finanzielle Talfahrt gegangen ist und man bis zuletzt versucht hat, das Problem ohne Öffentlichkeit zu sanieren. Nun geht es aber gar nicht mehr, die Öffentlichkeit muss informiert werden.

Schätzungsweise werden Sekretärinnen, Haushälterinnen und Küster zuerst völlig weggekürzt, sowie die Verwaltungsstellen( "Haus der Kath.Kirche") in der Städten; diese werden zentral und gekürzt nach Essen kommen.

Unser Priester sprach auch das Problem an, das alle Gekündigten samt Freunden und Familie - aus menschlich verständlichen [Punkt] - natürlich auch weiter aus der Kirche austreten werden, so dass die Kirche auf diesem Wege weiter ihr eigenes Grab schaufeln wird.
So sieht wohl (teilweise) die Zukunft aus!
"Herr Jesus Christus, wir beten Dich an und benedeien Dich. In Deinem Heiligen Kreuz hast Du die Welt erlöst."

Andi
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Beitrag von Andi »

Der Essener Bischof Felix Genn hat heute die Neustrukturierung des Bistums vorgestellt. Er reagiert damit
auf die Finanzkrise des Ruhrbistums. Die Hälfte des Personals, das heißt 1.000 Stellen, sollen eingespart,
zusätzlich 100 Kindergärten geschlossen werden. Die derzeit 263 Pfarreien sollen zu 35 Großgemeinden
zusammengeschlossen werden. Bis 2009 will das Bistum so 70 Millionen Euro einsparen. (pm)
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Erich_D
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Re: Bistum Essen am Ende?

Beitrag von Erich_D »

FranzSales hat geschrieben:Von einer Bekannten erhielt ich eine ziemlich schockierende Mail, von der ich mal (unpersönliche) Auszüge hier zitiere:
Unser Priester sprach auch das Problem an, das alle Gekündigten samt Freunden und Familie - aus menschlich verständlichen [Punkt] - natürlich auch weiter aus der Kirche austreten werden, so dass die Kirche auf diesem Wege weiter ihr eigenes Grab schaufeln wird.
An der Stelle blieb ich - bei aller Dramatik des Geschilderten - irgendwie hängen. Wie ist das zu verstehen, die Gekündigten würden "natürlich auch weiter aus der Kirche austreten"? Wenn sie wegen des Verlustes des Arbeitsplatzes aus der Kirche austreten, sind sie dann nicht de facto in ihrem Inneren längst ausgetreten, Arbeitsplatz hin, Arbeitsplatz her?
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Zur Zeit im WDR-Videotext
http://vtxinet.wdr.de/index.phtml
Seite 121
Massiver Stellenabbau im Ruhr-Bistum

Mit einem massiven Stellenabbau will das Bistum Essen seinen Haushalt sanieren. Bis 2009 werden jeder zweite der derzeit rund 2.000 Arbeitsplätze im Ruhrbistum gestrichen, kündigte Generalvikar Thönnes in Essen an.

Die 263 Pfarreien im Bistum sollen zu 35 Kirchengemeinden zusammengelegt und 100 der 375 Kindertagesstätten geschlossen werden. Betriebsbedingte Kündigungen sollen vermieden werden, seien aber nicht auszuschließen.

Haushalt 2004
http://www.bistum-essen.de/haushalt.htm
Gruß Jürgen

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Fichtel-Wichtel
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Re: Bistum Essen am Ende?

Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Erich_D hat geschrieben:
FranzSales hat geschrieben:Von einer Bekannten erhielt ich eine ziemlich schockierende Mail, von der ich mal (unpersönliche) Auszüge hier zitiere:
Unser Priester sprach auch das Problem an, das alle Gekündigten samt Freunden und Familie - aus menschlich verständlichen [Punkt] - natürlich auch weiter aus der Kirche austreten werden, so dass die Kirche auf diesem Wege weiter ihr eigenes Grab schaufeln wird.
An der Stelle blieb ich - bei aller Dramatik des Geschilderten - irgendwie hängen. Wie ist das zu verstehen, die Gekündigten würden "natürlich auch weiter aus der Kirche austreten"? Wenn sie wegen des Verlustes des Arbeitsplatzes aus der Kirche austreten, sind sie dann nicht de facto in ihrem Inneren längst ausgetreten, Arbeitsplatz hin, Arbeitsplatz her?


Wieso tritt man aus der kath.Kirche aus, wenn man seinen Arbeitsplatz bei der Kirche verliert?
Tut mir leid, das versteh ich nicht!
Was kann Jesus für das finanzielle Missmanagement der vergangenen Bistumsführung?

Kann mir das jemand erläutern?

Gibts den halbstündigen Brief vom Generalvikar auch als Link oder kann den jemand ins Internet stellen?
Danke!

Das das Bistum Essen mit seinen zukünftigen Strukturen sehr viel anders aussehen wird, wurde mir bereits vor Weihnachten vertraulich mitgeteilt. Hab den 10.Jänner seit dem immer im Herzen gehabt!
So ähnlich soll es dann bundesweit in den Bistümern aussehen, in den kommenden Jahren.
Das Bistum Essen ist der Prototyp!


Gruß,
Elisabeth

Ralf

Beitrag von Ralf »

...
Zuletzt geändert von Ralf am Mittwoch 2. Februar 2005, 22:36, insgesamt 1-mal geändert.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

@Jürgen, danke dir für das schnelle bereitstellen.
Wenn man sich die WAZ anschaut (Suchfunktion rechts oben Bistum Essen eingeben),dann wird erst mal klar, was und wer alles seinen Arbeitsplatz verliert. Sehr vieles was bis jetzt noch in Vollzeitarbeitsweise möglich war, wird zukünftig in ehrenamtl. Ämtern verrichtet.
Auf 1€ Jobs wird man sich hoffentlich nicht einlassen.

Andererseits ist zu befürchten ,daß es zu einem Hauen und Stechen zwischen den unkritischen Verkrustungskatholiken und den kritischen Katholiken kommt, um die verbleibenden Arbeitsplätze.
Kann man nur hoffen, daß von Bistumsseite möglichst viele kritische Katholiken ihre Arbeitsplätze erhalten, damir die Zukunft der kath.Kirche ein gutes Gesicht bekommt, die Bistumsleitung zugänglich ist.

@Ralf, sollte es dazu kommen, wird der Ruhrpott nach Köln eingemeindet werden. Kann mir kaum vorstellen, daß Münster und Paderborn sich um das Bistum Essen reißen, dafür sind die Ruhrpötter zu eigensinnig Katholisch.
Das können nur die Rheinländer nachvollziehen, was den Kumpel immer so umtreibt.
Luthe was auch aus dem Kölner-DomStall (das beste Pferd hieß es seinerzeit).

Falls das Bistum Regensburg aufgelöst würde, kämen Teile Oberfrankens und der Oberpfalz zum Bistum Bamberg, die Bistumsgrenze berläuft eh schon nur wenige km von hier entfernt.
Und die übrigen Teile kämen dann wohl zu Passau und München-Straubing.
Auf der letzten Gemeindesitzung war eh schon von kaum noch vorhandenen Geldmitteln der Kirchenverwaltung für minimale Kindergartenreparaturen die Rede.Unsere Kirchenrenovierung ist gottseigelobt und gepfiffen gerade beendigt.
Was den Nachbargemeinden erst noch bevor steht.


Kann man nur hoffen, daß zukünftige Kollekten zugunsten der eigenen Bistümer und Gemeinden auch nur ansatzmäßig so erfolgreich sind wie jetzt die Sammelorgie für Südostasien.


Gut das unser Ede-Pastor das nimmer mitbekommt. Der hat solch ähnliches bereits vor Jahren/Jahrzehnten kommen sehen.
Sein oftmalige Satz zu unser Mami:" Die kath. Kirche wird eines Tages so klein ,wie zu Zeiten Jesu und der Apostel".
Und der hechtete Sonntags oft genug von einer Messfeier zu nächsten, der Wortgottesdienst einschließlich Predigt war gehalten und Ede kam zur hl.Handlung in seinem roten Golf angedüst.

Na immerhin hat Hattingens P&P sein Ede-Schoppm.-Haus.


Gruß,
Elisabeth

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ottaviani
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Der Bischof von Essen redet vom Ende

Beitrag von ottaviani »

Das sagt der Bischof von Essen
http://www.kath.net/detail.php?id=11844

kommt nach dem geistlichen Zsammenbruch nun endlich der der Strukture nur ich frage mich wo ist das Geld hin? beim Konzil war die deutsche Kirche einer der reichsten!
Zuletzt geändert von ottaviani am Dienstag 25. Oktober 2005, 16:11, insgesamt 1-mal geändert.

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spectator
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Re: Der Bischof von Essen redet vom Ende

Beitrag von spectator »

ottaviani hat geschrieben:Das sagt der Bischof von Essen
http://www.kath.net/detail.php?id=11844

... nur ich frage mich wo ist das Geld hin?
für die Pastoral- und Gemeindereferenten rausgeschmissen. :mrgreen:
ottaviani hat geschrieben:beim Konzil war die deutsche Kirche einer der reichsten!
das ist sie immer noch.

Bischof von Essen: “Eine ganz bestimmte Form von Kirche sei heute zu Ende, die Volkskirche.“
– was heißt hier „Volkskirche“? Was ist das für eine Volkskirche, die gezwungen wird zu zahlen und deren Bischöfe von der Steuer aller – auch der der Atheisten – leben?

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Mit Volkskirche meint er eine Kirche, die flächendeckend ohne Lücken die Gläubigen versorgen kann. D.h. ohne dass der Gläubige seinen Hintern bewegen muss.

Im Ruhrbistum werden jetzt nicht nur Gemeinden zusammengelegt und Großgemeinden mit mehreren Zehntausend Katholiken gebildet (die Messbesuche im Pott sind miserabel), sondern auch etliche Kirchen ganz aufgegeben (man hat vielleicht die Diskussion über den Abriss der Marienkirche in Bochum mitbekommen - vor allem wohl die Tradis, die öfter auf kreuz.net sind).

Christian
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Beitrag von Christian »

Hallo .

Meine Gemeinde gehört zum Bistum Essen und dort wird eine sogenannte Strukturreform durchgeführt, welche durch jahrzehntelange Mißwirtschaft im Bistum notwendig wurde.In Folge dieser Strukturreform werden Gemeinden aufgelöst und mehere Gemeinden zu einer Großgemeinde verschmolzen als Ziel werden ca. 10.000 Seelen je Großgemeinde genannt.Viele Kirchen werden als "weitere Kirchen" geführt,d.h. diese Kirchen werden keine finanzielle Unterstützung durch das Bistum erhalten also müssen diese geschlossen werden.

Im ersten Halbjahr 2005 wurden sog. Dekanatskonferenzen durchgeführt , d.h. dort wurde verkündet welche Gemeinden geschlossen werden sollen und welche die anlaufstelle für den Rest der gläubigen sein soll.Warum diese Gemeinden geschlossen werden sollen wurde nicht mitgeteilt , fragen wurden nicht beantwortet. Es gibt eine Komission im generalvikariat, welche die Schließungsvorschläge den bischof unterbreitet hat , es ist davon auszugehen das diese Herren im GV niemals([Punkt]) in einer der zu schließenden Gemeinden war, sondern sich strikt nach finanziellen Gesichtspunkten entschieden haben. Diese Komission ist auch von außen beraten worden es stinkt nach Kienbaum oder anderen Beraterfirmen hier im Bistum.

Fakt ist :

- Gläubige werden verprellt , weil Ihnen nicht mitgeteilt wird warum Ihre Gemeinde geschlossen wird

- Die Kürzungen betreffen nur die Gemeinden im Generalvikariat wird nicht gespart

- über den längst überfälligen Schritt die Auflösung des Bistum Essen wird nicht nachgedacht

Ein befreundeter Priester aus Münster sagte mir das Bistum Essen ist bei solchen Methoden mehr als flüssig , es ist [Punkt]

Für Rückfragen bin gerne zu haben.

Christian


Liebe Mods vor ca. zwei Monaten versuchte ich einen Thread hierüber zu eröffnen bitte verlingt Ihn hiermit. danke

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Christian hat geschrieben: Fakt ist :

- Gläubige werden verprellt , weil Ihnen nicht mitgeteilt wird warum Ihre Gemeinde geschlossen wird

- Die Kürzungen betreffen nur die Gemeinden im Generalvikariat wird nicht gespart

- über den längst überfälligen Schritt die Auflösung des Bistum Essen wird nicht nachgedacht

Ein befreundeter Priester aus Münster sagte mir das Bistum Essen ist bei solchen Methoden mehr als flüssig , es ist [Punkt]

Für Rückfragen bin gerne zu haben.

Christian


Liebe Mods vor ca. zwei Monaten versuchte ich einen Thread hierüber zu eröffnen bitte verlingt Ihn hiermit. danke
Nun ja, Fakt ist auch, dass das Bistum fast pleite ist. Deshalb ist es nur logisch, dass die Pläne nach finanziellen Gesichtspunkten durchgesetzt werden (aber nicht nur - die Gemeinden werden ja auch gehört). Nur so kann man den gesamten Umbau auf ein Minimum reduzieren.

Ich weiß aus Gelsenkirchen, dass man seitens der Gemeinden versucht derart zu argumentieren, dass Bewohner dieses einen Stadtteils historisch keine Kontakte zu dem anderen Stadtteil haben, zu dem sie in die Großgemeinde eingegliedert wären, dass in dieser oder jener Kirche, die aufgegeben werden soll, viele Familien kämen, etc.
Jedoch ist im Ruhrgebiet alles so nah zusammen, dass das alles kein Problem sein sollte. Hier in Herne (allerdings Bistum Paderborn) könnte man gut und gerne die Hälfte der Kirchen schließen.

Die Bewegung weg von den Territorialgemeinden ist absolut notwendig und ich finde es mutig von Bischof Genn, dass er die ersten Schritte in diese Richtung tut. Das Pfarreisystem ist über kurz oder lang nicht mehr zu halten. Heute ist das Bistum Essen zu diesen Schritten gezwungen, und schon übermorgen werden es auch Münster, Köln und Paderborn sein.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Dagegen geht es den Gemeinden der Priesterbruderschaft St. Pius X "gold".

Bei uns werden Kirchen gebaut und nicht abgerissen..

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Hallo Christian.

Du meinst diesen Beitrag?

Überhaupt passt das ganze Thema besser in die KG, also verschieb ich es mal dahin.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Christian
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Beitrag von Christian »

Hallo ,

@ HeGe : Ja danke diese beitrag habe ich gemeint.

@ Dirk : sicherlich ist es kein Geheimnis das Essen so gut wie pleite ist. Das Generalvikariat wurde aber auch seit Jahren darauf hingewiesen . Als die Zahl der Arbeitslosen , Rentner , Kirchenaustritte und auch der Wegzug vieler Gläubige ständig am wachsen war ,und damit das Kirchensteuervolumen zurückging wurde aber schön weitergepraßt , so wurden Anfang der achtziger Jahre noch Kirchen gebaut und neue Gemeinden im Bistum gegründet statt die alten Strukturen zu stärken.

Das eine Umstruktruierung des Bistums nötig ist bezweifelt niemand , jedoch wird der falsche Weg eingeschlagen.

In einem Interview mit der Bistumszeitung " Ruhrwort" war der Leiter des Seelsorgeamtes der Meinung das die Umstrukturierung des Bistum eine Rechenaufgabe sei , d.h. er sieht zuerst die Finanzen und dann erst die Seelsorge!

Aber ich bin der Meinung das die Kirche kein(!) Wirtschaftsunternehmen ist, sondern eine Gemeinschaft von Gläubigen. Wer Seelsorge , wie es offensichtlich hier im Ruhrbistum geschieht , von Finanzen abhängig macht ist fehl am Platze.

Glaubensgemeinschaft muß gefühlt und gelebt werden , jedoch wird den Gläubigen nur der Geldfaktor und eine finanzielle Lage vermittelt über welche viele Gläubige nicht informiert waren bzw. absichtlich im unklaren gelassen wurden.

Statt nach Wegen zu suchen wie Kirche im Ruhrgebiet wachsen kann , hat man sich professionell durch Wirtschaftsunternehmen beraten lassen.

Des weiteren sind die Einspruchsmöglichkeiten gegen die Schließung ( oder wie vom Bischof genannt "verbindliche aber nicht"endgültige Vorschläge)ein Witz.

Gegen was sollen die Gemeinden denn argumentieren? Keiner Gemeinde ist mitgeteilt worden warum und welche Gründe für oder gegen eine Schließung sprechen.

Briefe an den Bischof oder Generalvikar werden mit einem Standardschreiben beantwortet, welche von jeder Versicherung persönlicher ist. Hier kümmert sich der Hirte nicht um jedes Schaf bzw. Gemeinde.

Christian



P.S. Unsere Gemeinde zählt von den Kirchenbesucherzahlen zu einer der stärksten , des weiteren haben wir im Vergleich zu anderen Gemeinden vielfältige Aktivitäten und die meisten Ehrenamtlichen, trotzdem werden wir geschlossen.Man hat sich einfach kein Bild vor Ort gemacht , es ist in Essen am grünen Tisch entschieden.

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Erich
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Beitrag von Erich »

Hier kümmert sich der Hirte nicht um jedes Schaf bzw. Gemeinde.
wo gibt es denn so was? Hab auf meine Briefe an meinen Bischof, Kardinal Meisner noch nie eine Reaktion gehabt.
Huch - fällt mir grade ein - und ich will ja nicht lügen: einmal kam eine - das gleiche Standardschreiben wie es ein gewisser Knecht Ruprecht erhielt ;D
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!

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Erich
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Beitrag von Erich »

Wer Seelsorge , wie es offensichtlich hier im Ruhrbistum geschieht , von Finanzen abhängig macht ist fehl am Platze.
ja, den Seinen gibts der Herr im Schlaf und die Angestellten der Kirche brauchen kein Gehalt.

Ich hab jedenfalls festgestellt, das gerade diejenigen am lautetsten ob der Sparmassnahmen aufjaulen, die bisher eine wunderschöne Spielwiese für ihr Hobby hatten. All die Tanztheologen, Meditationslehrer und Fernöstliche Weisheit Lehrer fürchten um ihre fetten Pfründe.
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Erich hat geschrieben:
Wer Seelsorge , wie es offensichtlich hier im Ruhrbistum geschieht , von Finanzen abhängig macht ist fehl am Platze.
ja, den Seinen gibts der Herr im Schlaf und die Angestellten der Kirche brauchen kein Gehalt.

Ich hab jedenfalls festgestellt, das gerade diejenigen am lautetsten ob der Sparmassnahmen aufjaulen, die bisher eine wunderschöne Spielwiese für ihr Hobby hatten. All die Tanztheologen, Meditationslehrer und Fernöstliche Weisheit Lehrer fürchten um ihre fetten Pfründe.
Das ist ein Trost, daß diese Klinetel abgebaut wird. Überhaupt ist der finanzielle Engpaß ein Segen und die Chance für einen wirklichen Neubeginn.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Dagegen geht es den Gemeinden der Priesterbruderschaft St. Pius X "gold".

Bei uns werden Kirchen gebaut und nicht abgerissen..
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=97655#97655
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Juergen hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Dagegen geht es den Gemeinden der Priesterbruderschaft St. Pius X "gold".

Bei uns werden Kirchen gebaut und nicht abgerissen..
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=97655#97655
Man muß sich halt überlegen, ob man auf allen Hochzeiten tanzen will.

Christian
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Beitrag von Christian »

@ Erich : es geht nicht darum bei Sparmaßnahmen aufzujaulen.

Es ist doch so, daß eine lebendige Gemeinde immer einen Weg finden wird sich zu finanzieren und zu überleben.Das Ruhrbistum versucht doch nur seinen aufgeblähten Verwaltungsapparat zu retten, es wird verkannt das die Verwaltung von den Gemeinden abhängig ist und nicht umgekehrt.

Ein Seelsorger wird in einer Gemeinde bestimmt nicht verhungern und ein Pfarrer,der motiviert wird immer fähige Mitarbeiter finden.

Nur wir haben hier ein Bischof der gedacht hat "ein reiches Bistum " vorzufinden und jetzt mit den lieben Gott hadert.Wir als Gemeinde brauchen kein Geld! Wir werden sicherlich einen Weg finden uns am Leben zu erhalten aber diese leidige Gelddiskussion wird seitens des Bischof ständig in den Mittelpunkt gerückt.

Anstatt den Reichtum seiner Kirche im Glauiben zu erkennen,weint er seinen leeren Tresor hinterher.

Christian

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Tja ihr könnt nicht zwei Herrn dienen ......

LG
Fiore
Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas

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Beitrag von veronique »

lieber erich,
tschuldige meinen mangel an bildung, aber von wem stammt denn dein signatur-spruch?

dankeschön.

vero

Petra
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Beitrag von Petra »

Höchstwahrscheinlich von Paul Le Seur.

Der hat auch folgendes gesagt:

Eine Christenheit, die sich der Welt nicht anpasst, wird schwer durchkommen in der Welt, aber sie nimmt großen Einfluss auf die Welt. Eine Christenheit dagegen, die sich der Welt anpasst, wird leicht durch kommen in der Welt, aber die Welt nimmt großen Einfluss auf sie.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Petra hat geschrieben:Höchstwahrscheinlich von Paul Le Seur.

Der hat auch folgendes gesagt:

Eine Christenheit, die sich der Welt nicht anpasst, wird schwer durchkommen in der Welt, aber sie nimmt großen Einfluss auf die Welt. Eine Christenheit dagegen, die sich der Welt anpasst, wird leicht durch kommen in der Welt, aber die Welt nimmt großen Einfluss auf sie.
Das paßt ganz ausgezeichnet auf die Konzilskirche, der jetzt die Leute weglaufen. Nicht nur hier, sondern auch in der sogenannten Dritten Welt.

Wenn man mit dem Zeitgeist hurt, wird man.......immunschwach.

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

(...)
Ein paar Straßen weiter liegt das letzte christliche Bollwerk: die Liebfrauenkirche von Pastor Thomas. Er bezeichnet die Gegend als "Klein-Ankara". Früher zählte seine Gemeinde 13 000 Gläubige. Jetzt kümmert er sich noch um ungefähr 800 Schäfchen, von denen am Sonntag eine Handvoll zur Kirche geht. Das Gotteshaus ruht auf Stahlsäulen, einem Geschenk des Stahlgiganten Thyssen, der den Stadtteil in permanenten Gestank hüllt. "Ich bin hilflos, die Gemeinde stirbt aus", sagt Thomas. "Deutsche, die weg können, ziehen um. Auch Türken mit besserer Ausbildung hauen ab. Was übrig bleibt, sind deutsche Problemfälle und simple Deppen". Der Bischof von Essen will die römisch-katholische Bastion bis zum
Äußersten verteidigen. "Wir verlassen den Stadtteil als letzte", so wird er zitiert.(...)
http://buergerunion.blogg.de/eintrag.php?id=23

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Wenn die Lage in Deutschland aussichtslos wird, dann kommen die ehemals Katholischen auch wieder zurück, und dann haben wir wieder die Volkskirche. Die Grundlagen sind ja mit den Kölner Weltjugendtagen gelegt.

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

aber natürlich nicht in der mensch hat sich heute schon bessere alternatoven gebastelt es kann die lage noch so schlecht werden katholisch wird dadurch hete keiner mehr

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Uwe Schmidt hat geschrieben:Wenn die Lage in Deutschland aussichtslos wird, dann kommen die ehemals Katholischen auch wieder zurück, und dann haben wir wieder die Volkskirche. Die Grundlagen sind ja mit den Kölner Weltjugendtagen gelegt.
Die Lage ist jetzt schon hoffnungslos - das will man nur noch nicht ins Bewußtsein lassen.

Das geistlose Happening in Köln hat überhaupt keine Bedeutung; welche "Grundlagen" sollen denn da gelegt worden sein?!

Die Zeit der Volkskirche ist vorbei. Die beiden Großkirchen im abgewickelten Deutschland sind lebende Leichname, Hüllen, Luftblasen. Wenn man denen erst mal die Kirchensteuer nimmt, dann fällt die Chose zusammen, wie ein mißglücktes Souffle.

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Gott ist immer für Überraschungen gut. Die Kirche ist schon oft totgesagt worden, z.B. in den Jahrzehnten nach der frz. Revolution. Dann kam auf den Tag genau heute vor 150 Jahren die Rue du Bac und die Gnadenmedaille, mit der soviele "ungenutzte" Gnaden verbunden waren, dass sich bald ganz Frankreich darum riss, eine solche wunderbare Medaille zu tragen. Und in den 20-ern des 19.Jh.s hat es auch in Deutschland eine kath. Erweckung gegeben, von der heute noch die älteren Generationen zehren.

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Tja dann warten wir mal würde ich sagen..........

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